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Schrift 56 - Universale Einheit
Das Urantia Buch
Schrift 56
Universale Einheit
56:0.1 (637.1)GOTT ist Einheit. Die Gottheit ist auf universale Weise koordiniert. Das Universum der Universen ist ein einziger gewaltiger, integrierter Mechanismus, der durch einen einzigen unendlichen Verstand absolut kontrolliert wird. Die physischen, intellektuellen und geistigen Bereiche der universalen Schöpfung sind auf göttliche Weise miteinander verbunden. Das Vollkommene und das Unvollkommene stehen in der Tat in wechselseitiger Beziehung, und deshalb kann das endliche evolutionäre Geschöpf zum Paradies aufsteigen in Befolgung des Gebots des Universalen Vaters: „Seid vollkommen, so wie ich vollkommen bin.“
56:0.2 (637.2)Die verschiedenen Schöpfungsebenen sind in den Plänen und in der Verwaltung der Architekten des Alluniversums alle geeint. Für den begrenzten Verstand der Sterblichen von Zeit und Raum mag das Universum viele Probleme und Situationen bieten, die von Disharmonie zu zeugen und auf eine Abwesenheit wirksamer Koordination hinzudeuten scheinen; aber diejenigen von uns, die fähig sind, universelle Phänomene über weitere Strecken hin zu verfolgen, und in der Kunst erfahren sind, die der schöpferischen Vielfalt zugrunde liegende Einheit aufzuspüren und die eine Göttlichkeit zu entdecken, die all dieses Wirken der Vielheit überwölbt, erkennen besser das göttliche, einzige Vorhaben, das sich in all diesen mannigfachen Äußerungen der universalen schöpferischen Energie kundgibt.
1. Physische Koordination
56:1.1 (637.3)Die physische oder materielle Schöpfung ist nicht unendlich, aber sie ist vollkommen koordiniert. Es gibt wohl Kraft, Energie und Macht, aber sie haben alle einen einzigen Ursprung. Die sieben Superuniversen sind anscheinend zweifacher Natur; das Zentraluniversum ist dreieiniger Natur; aber das Paradies ist von einheitlicher Beschaffenheit. Und das Paradies ist der tatsächliche Ursprung aller materiellen Universen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Aber diese kosmische Abstammung ist ein Ewigkeits ereignis; zu keinem Zeitpunkt — ob vergangenem, gegenwärtigem oder zukünftigem — tritt der Raum oder der materielle Kosmos aus der Kerninsel des Lichts aus. Als kosmische Quelle funktioniert das Paradies vor dem Raum und vor der Zeit; deshalb würden seine Abkömmlinge in Zeit und Raum als Waisen erscheinen, verdankten sie ihr Erwachen nicht dem Eigenschaftslosen Absoluten, diesem ihrem ultimen Verwahrer im Raum und ihrem Offenbarer und Regulator in der Zeit.
56:1.2 (637.4)Das Eigenschaftslose Absolute hält das physische Universum aufrecht, während das Gottheit-Absolute den Anstoß zu der wunderbaren höchsten Kontrolle über alle materielle Realität gibt; und beide Absoluten werden funktionell durch das Universale Absolute geeint. Alle — ob materiellen, morontiellen, absoniten oder geistigen — Persönlichkeiten verstehen diese das materielle Universum zusammenhaltende Wechselbeziehung am besten, wenn sie beobachten, wie jede eindeutige materielle Realität auf die im unteren Paradies zentrierte Gravitation anspricht.
56:1.3 (638.1)Die Einigung durch die Gravitation ist universal und unveränderlich; desgleichen ist die Antwort der reinen Energie universal und unvermeidlich. Reine Energie (Urkraft) und reiner Geist befinden sich gänzlich in einem Zustand der Vor-Ansprechbarkeit auf die Gravitation. Diese uranfänglichen Kräfte, die den Absoluten innewohnen, werden durch den Universalen Vater persönlich kontrolliert; deshalb hat alle Gravitation ihren Mittelpunkt in der persönlichen Gegenwart des Paradies-Vaters reiner Energie und reinen Geistes und in seiner übermateriellen Wohnstätte.
56:1.4 (638.2)Reine Energie ist der Urahn aller relativen, nichtgeistigen funktionellen Realitäten, während reiner Geist das Potential der göttlichen, steuernden höchsten Kontrolle über alle fundamentalen Energiesysteme ist. Und beide Realitäten, die sich so vielgestaltig zeigen, wenn man sie überall im Raum und in der fließenden Zeit beobachtet, konzentrieren sich in der Person des Paradies-Vaters. In ihm sind sie eins — müssen sie geeint sein — weil Gott eins ist. Die Persönlichkeit des Vaters ist absolut geeint.
56:1.5 (638.3)In der unendlichen Natur Gottes des Vaters kann unmöglich eine zweifache Realität — wie eine physische und geistige — bestehen; aber sobald wir von den unendlichen Ebenen und von der absoluten Realität der persönlichen Werte des Paradies-Vaters wegblicken, stellen wir die Existenz dieser zwei Realitäten fest und erkennen, dass sie voll auf seine persönliche Gegenwart ansprechen; alle Dinge bestehen in ihm.
56:1.6 (638.4)In dem Augenblick, wo ihr euch vom eigenschaftslosen Konzept der unendlichen Persönlichkeit des Paradies-Vaters entfernt, müsst ihr den VERSTAND postulieren als unumgängliche Technik zur Einigung der beiden immer weiter auseinanderklaffenden universellen Kundgebungen der ursprünglichen einfachen Schöpferpersönlichkeit, des Ersten Zentralen Ursprungs — des ICH BIN.
2. Intellektuelle Einheit
56:2.1 (638.5)Der Gedanke-Vater findet seinen geistigen Ausdruck im Wort-Sohn und gelangt durch das Paradies zu einer Ausweitung der Realität in den ungeheuren materiellen Universen. Die geistigen Ausdrucksformen des Ewigen Sohnes werden mit den materiellen Schöpfungsebenen durch die Funktionen des Unendlichen Geistes verknüpft, der durch seine dem Geist gehorchende Verstandesausteilung und in seinen alles Materielle lenkenden Verstandeshandlungen die geistigen Realitäten der Gottheit wechselseitig mit den materiellen Auswirkungen der Gottheit verbindet.
56:2.2 (638.6)Der Verstand ist die funktionelle Begabung des Unendlichen Geistes; sein Potential ist deshalb unendlich, und er kann universell ausgeteilt werden. Der uranfängliche Gedanke des Universalen Vaters findet seinen doppelten ewigen Ausdruck in der Paradies-Insel und dem ihm an Gottheit Ebenbürtigen, dem geistigen und Ewigen Sohn. Eine solche Dualität der ewigen Realität macht den Verstandes-Gott, den Unendlichen Geist, unvermeidlich. Der Verstand ist der unerlässliche Verbindungskanal zwischen geistigen und materiellen Realitäten. Das materielle evolutionäre Geschöpf kann sich den ihm innewohnenden Geist nur dank der Vermittlung des Verstandes vorstellen und ihn verstehen.
56:2.3 (638.7)Der unendliche und universale Verstand wird an die Universen von Zeit und Raum als kosmischer Verstand verschenkt; und obwohl sich dieser kosmische Verstand vom primitiven Amt der Hilfsgeiste bis hinauf zum wunderbaren Verstand des Regierungschefs eines Universums spannt, ist auch er in der Lenkung durch die Sieben Hauptgeiste adäquat geeint, die ihrerseits mit dem Supremen Verstand von Zeit und Raum koordiniert sind und mit dem alles umfassenden Verstand des Unendlichen Geistes in vollkommener Wechselbeziehung stehen.
3. Geistige Einigung
56:3.1 (639.1)So wie die universale Verstandesgravitation ihren Mittelpunkt im Paradies in der persönlichen Gegenwart des Unendlichen Geistes hat, so hat die universale Geistgravitation den ihren im Paradies in der persönlichen Gegenwart des Ewigen Sohnes. Der Universale Vater ist eins, aber in Zeit und Raum offenbart er sich in den doppelten Erscheinungsformen reiner Energie und reinen Geistes.
56:3.2 (639.2)Ebenso sind die geistigen Realitäten des Paradieses eins, aber in allen Situationen und Beziehungen von Zeit und Raum offenbart sich dieser einzige Geist in den beiden Phänomenen der Geistpersönlichkeiten und -emanationen des Ewigen Sohnes und der Geistpersönlichkeiten und -einflüsse des Unendlichen Geistes und mit ihm verbundener Schöpfungen; und es gibt noch ein drittes Geistphänomen — die Fragmente reinen Geistes — die vom Vater geschenkten Gedankenjustierer und anderen geistigen Wesenheiten, die allesamt vorpersönlich sind.
56:3.3 (639.3)Auf welcher Ebene universeller Aktivitäten ihr auch immer geistigen Phänomenen begegnet oder mit Geistwesen in Berührung kommt, so könnt ihr wissen, dass sie über das Wirken des Geist-Sohnes und des Unendlichen Verstand-Geistes alle von Gott stammen, der Geist ist. So wie dieser weit verbreitete Geist in seinem Wirken auf den evolutionären Welten der Zeit in Erscheinung tritt, wird er von den Hauptwelten der Lokaluniversen aus gesteuert. Von diesen Kapitalen der Schöpfersöhne kommen der Heilige Geist und der Geist der Wahrheit im Verein mit dem Wirken der mentalen Hilfsgeiste auf die niedrigeren Ebenen der sich entwickelnden materiellen Intellekte herab.
56:3.4 (639.4)Während der Verstand auf der Ebene der mit dem Supremen Wesen verbundenen Hauptgeiste und als kosmischer Verstand, der dem Absoluten Verstand untergeordnet ist, stärker geeint ist, erfährt der auf den sich entwickelnden Welten wirkende Geist eine unmittelbarere Einigung in den auf den Hauptwelten der Lokaluniversen wohnenden Persönlichkeiten und in den Personen der lenkenden Göttlichen Ministerinnen, die ihrerseits in beinah vollkommener Wechselwirkung mit dem Paradies-Gravitationskreis des Ewigen Sohnes stehen, wodurch sich die endgültige Einigung aller Geistmanifestationen in Zeit und Raum vollzieht.
56:3.5 (639.5)Vervollkommnete Geschöpfesexistenz kann erreicht, unterhalten und verewigt werden durch die Fusion des selbstbewussten Verstandes mit einem Fragment der vortrinitären Geistbegabung einer der Personen der Paradies-Trinität. Der sterbliche Verstand ist die Schöpfung der Söhne und Töchter des Ewigen Sohnes und des Unendlichen Geistes und hat, sobald er mit dem vom Vater gesandten Justierer fusioniert hat, an der dreifachen Geistbegabung der evolutionären Welten teil. Aber diese drei Ausdrucksweisen des Geistes werden erst in den Finalisten vollkommen geeint, so wie sie in der Ewigkeit im Universalen ICH BIN geeint waren, noch bevor dieses zum Universalen Vater des Ewigen Sohnes und des Unendlichen Geistes wurde.
56:3.6 (639.6)Letztlich muss der Geist immer dreifach werden, um sich auszudrücken, und muss er wieder in der Trinität geeint werden, um zu abschließender Verwirklichung zu gelangen. Der Geist entspringt einer einheitlichen Quelle, tut sich aber dreifach kund; und letzten Endes muss er seine volle Verwirklichung in jener göttlichen Einigung erreichen — und erreicht sie — welche erlebt wird, wenn man Gott in der Ewigkeit findet — wenn man mit der Göttlichkeit eins wird — und dies durch das Wirken des kosmischen Verstandes des unendlichen Ausdrucks des ewigen Wortes des universalen Gedankens des Vaters.
4. Einigung der Persönlichkeit
56:4.1 (639.7)Der Universale Vater ist eine göttlich geeinte Persönlichkeit; deshalb werden all seine aufsteigenden Kinder ebenso geeinte Persönlichkeiten sein, noch ehe sie Havona erreichen, sie, welche der Rückkehrerimpuls der Gedankenjustierer, die dem Gebot des Vaters gehorchend aus dem Paradies kamen, um materielle Sterbliche zu bewohnen, dem Paradies entgegenträgt.
56:4.2 (640.1)Es liegt im Wesen der Persönlichkeit, danach zu streben, alle Realitäten, aus denen sie besteht, zu einen. Die unendliche Persönlichkeit des Ersten Zentralen Ursprungs, der Universale Vater, eint in sich alle sieben die Unendlichkeit bildenden Absoluten, aus denen er besteht; und die Persönlichkeit des sterblichen Menschen, ein ausschließliches, direktes Geschenk des Universalen Vaters, besitzt in gleicher Weise das Potential zur Einigung der das sterbliche Geschöpf aufbauenden Faktoren. Diese einigende Kreativität jeder Geschöpfespersönlichkeit ist das Geburtsmal ihres hohen und ausschließlichen Ursprungs und im Übrigen ein Beweis für ihren ununterbrochenen Kontakt mit demselben Ursprung durch den Persönlichkeitskreis, über den die Geschöpfespersönlichkeit mit dem Vater aller Persönlichkeiten im Paradies einen direkten und tragenden Kontakt aufrechterhält.
56:4.3 (640.2)Obwohl Gott von den Reichen des Siebenfachen an über Suprematie und Ultimität bis hinauf zum Absoluten Gott überall in Erscheinung tritt, sorgt der Persönlichkeitskreis, der sein Zentrum im Paradies und in der Person Gottes des Vaters hat, für die vollständige und vollkommene Einigung all dieser verschiedenen Ausdrucksarten göttlicher Persönlichkeit in allen Geschöpfespersönlichkeiten auf allen Ebenen intelligenter Existenz und auf allen Welten der vollkommenen, vervollkommneten und sich vervollkommnenden Universen.
56:4.4 (640.3)Obwohl Gott für die Universen und in ihnen all das ist, was wir beschrieben haben, ist er trotzdem für euch und alle anderen Gott kennenden Geschöpfe ein einziger, euer und ihr Vater. Für die Persönlichkeit kann Gott keine Mehrzahl sein. Gott ist der Vater jedes seiner Geschöpfe, und es ist einem Kind rein unmöglich, mehr als einen Vater zu haben.
56:4.5 (640.4)Philosophisch, kosmisch und in Bezug auf unterschiedliche Manifestationsebenen und -orte könnt und müsst ihr euch notwendigerweise das Wirken mehrerer Gottheiten vorstellen und die Existenz mehrerer Trinitäten postulieren; aber in der anbetenden Erfahrung persönlichen Kontaktes jeder anbetenden Persönlichkeit im ganzen Alluniversum ist Gott einer; und diese geeinte und persönliche Gottheit ist unser paradiesischer Erzeuger, Gott der Vater, der Spender, Bewahrer und Vater aller Persönlichkeiten, vom sterblichen Menschen auf den bewohnten Welten bis zum Ewigen Sohn auf der zentralen Insel des Lichts.
5. Einheit der Gottheit
56:5.1 (640.5)Die Einheit, die Unteilbarkeit der Paradies-Gottheit ist existentiell und absolut. Es gibt drei ewige Personifizierungen der Gottheit — den Universalen Vater, den Ewigen Sohn und den Unendlichen Geist — aber in der Paradies-Trinität sind sie tatsächlich eine einzige, ungeteilte und unteilbare Gottheit.
56:5.2 (640.6)Aus der ursprünglichen Paradies-Havona-Ebene existentieller Realität sind zwei verschiedene unterabsolute Ebenen hervorgegangen, und auf ihnen sind der Vater, der Sohn und der Geist zur Erschaffung von zahlreichen persönlichen Mitarbeitern und Untergebenen geschritten. Zwar ist es in diesem Zusammenhang unangebracht, über absonite Gottheitseinigung auf transzendenten Ebenen der Ultimität nachdenken zu wollen, aber es ist möglich, einige Aspekte der einigenden Funktion der verschiedenen Gottheitspersonifizierungen zu betrachten, in denen die Göttlichkeit sich den verschiedenen Schöpfungssektoren und den verschiedenen Ordnungen intelligenter Wesen wirkend kundtut.
56:5.3 (640.7)Das gegenwärtige Funktionieren der Göttlichkeit in den Superuniversen wird aktiv offenkundig im Wirken der Supremen Schöpfer — der Schöpfersöhne und der Schöpferischen Geiste der Lokaluniversen, der Ältesten der Tage der Superuniversen und der Sieben Hauptgeiste des Paradieses. Diese Wesen bilden die ersten drei Stufen des Siebenfachen Gottes, die nach innen zum Universalen Vater führen, und der ganze Bereich des Siebenfachen Gottes koordiniert sich auf der ersten Ebene der erfahrungsmäßigen Gottheit im sich entwickelnden Supremen Wesen.
56:5.4 (641.1)Im Paradies und im Zentraluniversum ist die Einheit der Gottheit eine existentielle Tatsache. Aber in allen sich entwickelnden Universen von Zeit und Raum ist die Einheit der Gottheit eine Vollbringung.
6. Einigung der evolutionären Gottheit
56:6.1 (641.2)Wenn die drei ewigen Personen der Gottheit als ungeteilte Gottheit in der Paradies-Trinität funktionieren, erreichen sie vollkommene Einheit; und wenn sie gemeinsam oder einzeln erschaffen, zeigen ihre paradiesischen Sprosse ebenso die charakteristische Einheit der Göttlichkeit. Und diese Göttlichkeit des Ziels, die sich in den Supremen Schöpfern und Lenkern der Reiche von Zeit und Raum manifestiert, lässt das einigende Machtpotential der Souveränität erfahrungsmäßiger Suprematie entstehen, das angesichts der unpersönlichen energetischen Einheit des Universums in der Realität eine Spannung erzeugt, welche ihre Lösung nur in einer angemessenen Einigung mit den erfahrungsmäßigen Persönlichkeitsrealitäten der erfahrungsmäßigen Gottheit finden kann.
56:6.2 (641.3)Die Persönlichkeitsrealitäten des Supremen Wesens entstammen den Paradies-Gottheiten und einigen sich auf der Pilotwelt des äußersten Kreises Havonas mit den Machtprärogativen des Allmächtigen Supremen, die der Göttlichkeit der Schöpfer des Großen Universums entsteigen. Der Supreme Gott als eine Person existierte in Havona schon vor der Erschaffung der sieben Superuniversen, aber er funktionierte nur auf geistigen Ebenen. Die Entwicklung der Allmächtigen Macht der Suprematie durch verschiedene Göttlichkeitssynthesen in den sich entwickelnden Universen hatte eine neue Machtpräsenz der Gottheit zur Folge, die sich mit der geistigen Person des Supremen in Havona durch den supremen Verstand koordinierte; dieser verwandelte sich dabei aus dem Potential, das im unendlichen Verstand des Unendlichen Geistes geruht hatte, in den aktiv funktionierenden Verstand des Supremen Wesens.
56:6.3 (641.4)Die mit einem materiellen Verstand begabten Geschöpfe der evolutionären Welten der sieben Superuniversen können die Einheit der Gottheit nur so verstehen, wie sie sich ihnen in der Entwicklung dieser Synthese von Macht und Persönlichkeit des Supremen Wesens darbietet. Auf keiner Existenzebene kann Gott über das Vorstellungsvermögen der Wesen hinausgehen, die auf dieser Ebene leben. Durch die Anerkennung der Wahrheit, die Wertschätzung der Schönheit und die Verehrung der Güte muss der sterbliche Mensch schrittweise zur Erkenntnis eines Gottes der Liebe gelangen und dann über aufsteigende Gottheitsebenen zum Verständnis des Supremen fortschreiten. Wenn die Gottheit dergestalt in Macht geeint erfasst worden ist, kann sie im Geiste personifiziert werden, damit die Geschöpfe sie verstehen und erreichen können.
56:6.4 (641.5)Während die aufsteigenden Sterblichen auf den Kapitalen der Superuniversen zum Machtverständnis des Allmächtigen und auf den äußeren Kreisen Havonas zum Persönlichkeitsverständnis des Supremen gelangen, finden sie das Supreme Wesen hingegen nicht, wie ihnen bestimmt ist, die Paradies-Gottheiten zu finden. Nicht einmal die Finalisten, Geiste des sechsten Stadiums, haben das Supreme Wesen gefunden, noch ist es wahrscheinlich, dass sie es vor Erreichen des Status des siebenten Geiststadiums finden werden und bevor der Supreme tatsächlich an den Aktivitäten der zukünftigen äußeren Universen teilnimmt.
56:6.5 (641.6)Aber wenn die Aufsteiger den Universalen Vater auf der siebenten Stufe des Siebenfachen Gottes finden, haben sie die Persönlichkeit der Ersten Person aller Gottheitsebenen persönlicher Beziehungen mit Universumsgeschöpfen erreicht.
7. Universale evolutionäre Rückwirkungen
56:7.1 (642.1)Der ständige Fortschritt der Evolution in den Universen von Zeit und Raum geht mit stetig erweiterten Offenbarungen der Gottheit an alle intelligenten Geschöpfe einher. Das Erreichen des Höhepunktes evolutionärer Entwicklung auf einer Welt, in einem System, einer Konstellation, einem Universum, einem Superuniversum oder im Großen Universum gibt das Signal für entsprechende Erweiterungen der Gottheitsfunktion für diese fortgeschrittenen Schöpfungseinheiten und in ihnen. Und jeder derartige lokale Wachstumsschritt in göttlicher Verwirklichung wirkt sich in bestimmter wohldefinierter Weise auf alle anderen Sektoren der Schöpfung im Sinne einer verstärkten Gottheitsmanifestation aus. Vom Paradies nach außen stellt jede neue Domäne verwirklichter und vollbrachter Evolution eine neue und erweiterte Offenbarung der erfahrungsmäßigen Gottheit an das Universum der Universen dar.
56:7.2 (642.2)Je mehr Komponenten eines Lokaluniversums sich im Licht und Leben verankern, umso stärker tritt der Siebenfache Gott in Erscheinung. Die Evolution in Zeit und Raum beginnt auf einem Planeten mit der Kontrolle durch den ersten Ausdruck des Siebenfachen Gottes — die Partnerschaft Schöpfersohn-Schöpferischer Geist. Wenn ein System im Licht verankert wird, erreicht diese Sohn-Geist-Verbindung die Fülle ihrer Funktion; aber wenn eine ganze Konstellation in dieser Weise stabilisiert ist, wird in diesem ganzen Reich die zweite Phase des Siebenfachen Gottes aktiver. Die abgeschlossene administrative Evolution eines Lokaluniversums geht einher mit neuer und direkterer Einflussnahme durch die Hauptgeiste der Superuniversen; und an diesem Punkt setzt auch jene sich immer erweiternde Offenbarung und Verwirklichung des Supremen Gottes ein, die im Erfassen des Supremen Wesens durch den Aufsteiger gipfelt, während er die Welten des sechsten Kreises Havonas durchläuft.
56:7.3 (642.3)Der Universale Vater, der Ewige Sohn und der Unendliche Geist sind für die intelligenten Geschöpfe existentielle Gottheitsmanifestationen und treten deshalb nicht in so ausgedehnte Persönlichkeitsbeziehungen mit den Verstandes- und Geistgeschöpfen der Gesamtschöpfung.
56:7.4 (642.4)Es sollte bemerkt werden, dass die aufsteigenden Sterblichen die unpersönliche Gegenwart aufeinander folgender Gottheitsebenen erfahren können, lange bevor sie genügend vergeistigt und angemessen geschult sind, um zu erfahrungsmäßiger, persönlicher Erkenntnis dieser Gottheiten als persönlicher Wesen zu gelangen und mit ihnen als solchen Kontakt zu haben.
56:7.5 (642.5)Jede neue evolutionäre Vollbringung in einem gegebenen Sektor der Schöpfung ebenso wie jede neue Invasion des Raums durch Göttlichkeitsmanifestationen geht einher mit gleichzeitigen Erweiterungen funktioneller Gottheitsoffenbarungen in den zu diesem Zeitpunkt existierenden und zuvor organisierten Einheiten der ganzen Schöpfung. Diese neue Invasion der administrativen Arbeit der Universen und der sie aufbauenden Einheiten mag manchmal scheinbar nicht genau gemäß der hier beschriebenen Technik vor sich gehen, weil es üblich ist, Verwaltergruppen vorauszuschicken, die den Weg für die späteren, sukzessiven Ären neuer administrativer Lenkung vorbereiten. Sogar der Ultime Gott wirft während der späteren Stadien eines im Licht und Leben ruhenden Lokaluniversums den Schatten seiner transzendenten höchsten Kontrolle der Universen voraus.
56:7.6 (642.6)Es ist eine Tatsache, dass man mit fortschreitender Stabilisierung des evolutionären Status der Zeit-Raum-Schöpfungen eine neue und umfassendere Funktionsweise des Supremen Gottes beobachtet, die mit einem entsprechenden Rückzug der drei ersten Erscheinungsformen des Siebenfachen Gottes einhergeht. Sollte das Große Universum eines Tages im Licht und Leben verankert werden, welcher Art mag dann wohl die zukünftige Funktion der Schöpfersöhne und Schöpferischen Töchter sein, dieser Manifestationen des Siebenfachen Gottes, wenn der Supreme Gott die direkte Kontrolle über diese Schöpfungen von Zeit und Raum übernimmt? Ist es die Bestimmung dieser Organisatoren und Pioniere der Universen von Zeit und Raum, für ähnliche Aktivitäten im äußeren Raum befreit zu werden? Wir wissen es nicht, aber wir stellen viele Mutmaßungen über diese und verwandte Fragen an.
56:7.7 (643.1)Im Zusammenhang mit der dereinstigen Erweiterung der Grenzen der erfahrungsmäßigen Gottheit in die Gebiete des Eigenschaftslosen Absoluten hinaus suchen wir uns die Aktivität des Siebenfachen Gottes während der früheren evolutionären Epochen dieser Schöpfungen der Zukunft vorzustellen. Wir sind nicht alle gleicher Meinung, was den zukünftigen Status der Ältesten der Tage und der Hauptgeiste des Superuniversums anbelangt. Ebenso wenig wissen wir, ob das Supreme Wesen in diesen äußeren Universen gleich funktionieren wird wie in den sieben Superuniversen. Aber wir nehmen alle an, dass die Michaele, die Schöpfersöhne, in ihnen zu wirken bestimmt sind. Einige halten dafür, dass die zukünftigen Zeitalter Zeugen einer engeren Art von Verbindung zwischen den zusammengehörigen Schöpfersöhnen und Göttlichen Ministerinnen sein werden; es ist sogar möglich, dass solch eine schöpferische Verbindung in irgendeinen neuen Ausdruck gemeinsamer Schöpferidentität ultimer Natur münden könnte. Aber tatsächlich wissen wir nichts über diese Möglichkeiten einer nicht offenbarten Zukunft.
56:7.8 (643.2)Hingegen wissen wir, dass der Siebenfache Gott in den Universen von Zeit und Raum für eine schrittweise Annäherung an den Universalen Vater sorgt und dass diese evolutionäre Annäherung erfahrungsmäßig im Supremen Gott geeint wird. Wir neigen zu der Annahme, dass dieser Plan auch in den äußeren Universen vorherrschen wird; andererseits wird es den Wesen der neuen Ordnungen, die diese Universen dereinst bewohnen mögen, vielleicht möglich sein, sich der Gottheit auf ultimen Ebenen und durch absonite Techniken zu nähern. Kurz gesagt haben wir nicht die leiseste Ahnung davon, was für eine Technik der Annäherung an Gott in den zukünftigen Universen des äußeren Raums eingesetzt werden mag.
56:7.9 (643.3)Dennoch halten wir dafür, dass die vervollkommneten Superuniversen in irgendeiner Weise einen Teil der zum Paradies aufsteigenden Laufbahn der Wesen bilden werden, die wohl eines Tages die äußeren Schöpfungen bewohnen werden. Es ist durchaus möglich, dass wir in jenem zukünftigen Zeitalter aus dem äußeren Raum Kommende erblicken werden, die sich Havona durch die sieben Superuniversen nähern, welche vom Supremen Gott unter Mitwirkung der Sieben Hauptgeiste oder auch ohne sie verwaltet werden.
8. Der Supreme Einiger
56:8.1 (643.4)Das Supreme Wesen erfüllt in der Erfahrung des sterblichen Menschen eine dreifache Funktion: Erstens ist es der Einiger der Gottheit von Zeit und Raum, des Siebenfachen Gottes; zweitens ist es das Maximum an Gottheit, was endliche Geschöpfe wirklich verstehen können; und drittens ist es der einzige Weg, auf dem sich der sterbliche Mensch der transzendenten Erfahrung nähern kann, mit dem absoniten Verstand, mit dem ewigen Geist und mit der paradiesischen Persönlichkeit vertraut zu werden.
56:8.2 (643.5)Aufsteigende Finalisten, die in den Lokaluniversen geboren, in den Superuniversen aufgezogen und im Zentraluniversum geschult worden sind, besitzen in ihrer persönlichen Erfahrung das volle Potential zum Verständnis der Zeit-Raum-Göttlichkeit des sich im Supremen einigenden Siebenfachen Gottes. Die Finalisten dienen sukzessive in anderen als ihren heimatlichen Superuniversen, und häufen so Erfahrung auf Erfahrung, bis sie die Fülle der siebenfachen Andersartigkeit möglicher Geschöpfeserfahrung in sich schließen. Das Wirken des inwendigen Justierers befähigt die Finalisten dazu, den Universalen Vater zu finden, aber erst durch diese Techniken der Erfahrung gelangen sie dazu, das Supreme Wesen wirklich zu kennen, und ihre Bestimmung ist es, dieser Supremen Gottheit zu dienen und sie in den künftigen Universen des äußeren Raumes und an diese zu offenbaren.
56:8.3 (644.1)Denkt immer daran, dass alles, was Gott der Vater und seine Paradies-Söhne für uns tun, wir unsererseits die Gelegenheit haben, im Geiste für das erwachende Supreme Wesen und in ihm zu tun. Die Erfahrung der Liebe, der Freude und des Dienstes im Universum ist eine gegenseitige. Gott der Vater hat nicht nötig, dass seine Söhne ihm alles, was er ihnen schenkt, wieder zurückgeben, aber sie verschenken es ihrerseits (wenn sie wollen) an ihre Mitmenschen und an das sich entwickelnde Supreme Wesen.
56:8.4 (644.2)Alle schöpferischen Phänomene widerspiegeln ihnen vorausgehende schöpferisch-geistige Aktivitäten. Jesus sagte — und es ist buchstäblich so —: „Der Sohn tut nur Dinge, die er den Vater tun sieht.“ Zu gegebener Zeit werdet ihr Sterblichen damit beginnen, euren Gefährten den Supremen zu offenbaren, und während eures Aufstiegs zum Paradies werdet ihr diese Offenbarung wohl immer mehr erweitern. Und wahrscheinlich wird euch in der Ewigkeit erlaubt werden, als Finalisten des siebenten Stadiums immer wachsende Offenbarungen dieses Gottes der evolutionären Geschöpfe auf supremen — und sogar ultimen — Ebenen zu machen.
9. Universale absolute Einheit
56:9.1 (644.3)Das Eigenschaftslose Absolute und das Gottheit-Absolute werden im Universalen Absoluten geeint. Die Absoluten sind im Ultimen koordiniert, im Supremen bedingt und im Siebenfachen Gott durch Zeit und Raum modifiziert. Auf unterunendlichen Ebenen gibt es drei Absolute, aber in der Unendlichkeit erscheinen sie als ein einziges. Im Paradies gibt es drei Personifizierungen der Gottheit, aber in der Trinität sind sie eine einzige.
56:9.2 (644.4)Die philosophische Hauptfrage des Alluniversums ist diese: Existierte das Absolute (die drei Absoluten als eines in der Unendlichkeit) vor der Trinität? Und nimmt das Absolute gegenüber der Trinität eine Ahnenstellung ein? Oder bestand die Trinität vor dem Absoluten?
56:9.3 (644.5)Ist das Eigenschaftslose Absolute eine Kraftgegenwart, die von der Trinität unabhängig ist? Bedeutet die Gegenwart des Gottheit-Absoluten zugleich die unbegrenzte Funktion der Trinität? Und ist das Universale Absolute die letztendliche Funktion der Trinität, sogar eine Trinität von Trinitäten?
56:9.4 (644.6)Auf den ersten Blick scheint eine Vorstellung vom Absoluten als dem Ahnen aller Dinge — sogar der Trinität — vorübergehend Befriedigung zu verschaffen, weil sie der Logik und dem Anspruch philosophischer Vereinheitlichung genügt, aber jede derartige Schlussfolgerung wird durch die Tatsache der Ewigkeit der Paradies-Trinität umgestoßen. Man lehrt uns und wir glauben, dass der Universale Vater und seine Partner in der Trinität in ihrem Wesen und in ihrer Existenz ewig sind. Aber dann gibt es nur einen einzigen folgerichtigen Schluss, nämlich diesen: Das Absolute ist für alle Universumsintelligenzen die unpersönliche und koordinierte Reaktion der Trinität (der Trinitäten) auf alle grundlegenden und ursprünglichen Raumsituationen innerhalb und außerhalb der Universen. Für alle Persönlichkeitsintelligenzen des Großen Universums bleibt die Paradies-Trinität für immer letztes Ziel, Ewigkeit, Suprematie und Ultimität, und für alle praktischen Zwecke persönlichen Verständnisses und der Geschöpfesverwirklichung ist sie absolut.
56:9.5 (644.7)Wenn der Geschöpfesverstand sich dieses Problems annimmt, wird er zum letztendlichen Postulat des Universalen ICH BIN geführt als der uranfänglichen Ursache und eigenschaftslosen Quelle sowohl der Trinität als auch des Absoluten. Deshalb kehren wir in unserer Sehnsucht nach einer persönlichen Vorstellung vom Absoluten wieder zu unseren Ideen und Idealen vom Paradies-Vater zurück. Wenn wir wünschen, das Verständnis zu erleichtern oder das Bewusstsein dieses im Übrigen unpersönlichen Absoluten zu verstärken, kehren wir zu der Tatsache zurück, dass der Universale Vater der existentielle Vater absoluter Persönlichkeit ist und dass der Ewige Sohn die Absolute Person ist, wenn auch nicht die Personifizierung des Absoluten im erfahrungsmäßigen Sinne. Und dann stellen wir uns weiter vor, dass die erfahrungsmäßigen Trinitäten dereinst ihren Gipfelpunkt in der erfahrungsmäßigen Personifizierung des Gottheit-Absoluten erreichen werden, während wir das Universale Absolute so begreifen: Es stellt die universellen und außeruniversellen Phänomene der manifestierten Präsenz der unpersönlichen Aktivitäten der geeinten und koordinierten Gottheitsverbindungen von Suprematie, Ultimität und Unendlichkeit dar — der Trinität der Trinitäten.
56:9.6 (645.1)Gott der Vater kann auf allen Ebenen vom Endlichen bis zum Unendlichen erkannt werden, und obwohl seine Geschöpfe vom Paradies bis zu den evolutionären Welten ihn in verschiedener Weise wahrgenommen haben, kennen nur der Ewige Sohn und der Unendliche Geist ihn als eine Unendlichkeit.
56:9.7 (645.2)Geistige Persönlichkeit ist nur im Paradies absolut, und die Vorstellung vom Absoluten ist nur in der Unendlichkeit eigenschaftslos. Die Gottheitsgegenwart ist nur im Paradies absolut, und die Offenbarung Gottes muss immer partiell, relativ und progressiv bleiben, bis seine Macht auf dem Erfahrungsweg in der Raumpotenz des Eigenschaftslosen Absoluten unendlich wird, während seine Persönlichkeitsmanifestation in der manifestierten Gegenwart des Gottheit-Absoluten auf dem Erfahrungsweg unendlich wird und diese beiden Unendlichkeitspotentiale im Universalen Absoluten eine geeinte Realität werden.
56:9.8 (645.3)Aber jenseits unterunendlicher Ebenen sind die drei Absoluten eins, und deshalb ist die Unendlichkeit in der Gottheit Wirklichkeit, unabhängig davon, ob irgendeine andere Existenzordnung in sich je das Unendlichkeitsbewusstsein verwirklichen wird.
56:9.9 (645.4)Existentieller Status in der Ewigkeit schließt existentielles Selbstbewusstsein der Unendlichkeit in sich, auch wenn es noch einer weiteren Ewigkeit bedürfen sollte, um zu einer erfahrungsmäßigen Selbstverwirklichung der erfahrungsmäßigen Möglichkeiten zu gelangen, die einer unendlichen Ewigkeit — einer ewigen Unendlichkeit — inhärent sind.
56:9.10 (645.5)Gott der Vater ist für alle intelligenten Geschöpfe und Geistwesen des ganzen Universums der Universen die persönliche Quelle aller Kundgebungen von Gottheit und Realität. Ganz gleich, ob ihr als Persönlichkeiten es jetzt oder in den aufeinander folgenden Universumserfahrungen der ewigen Zukunft schafft, den Siebenfachen Gott zu erreichen, den Supremen Gott zu verstehen, den Ultimen Gott zu finden oder euch an die Erarbeitung einer Vorstellung vom Absoluten Gott zu wagen, ihr werdet zu eurer ewigen Zufriedenheit entdecken, dass ihr in der Erfüllung jedes Abenteuers den ewigen Gott auf immer neuen Ebenen wiederentdeckt habt — den Paradies-Vater aller Universumspersönlichkeiten.
56:9.11 (645.6)Der Universale Vater ist die Erklärung für die universale Einheit, wie sie auf supreme und sogar ultime Weise in der nachultimen Einheit absoluter Werte und Bedeutungen — in der uneingeschränkten Realität — verwirklicht werden muss.
56:9.12 (645.7)Die Haupt-Kraftorganisatoren gehen in den Raum hinaus und mobilisieren seine Energien, damit diese auf die Paradies-Anziehung des Universalen Vaters ansprechbar werden; und in der Folge kommen die Schöpfersöhne, welche diese auf die Gravitation ansprechenden Kräfte in bewohnte Universen umorganisieren, und in ihnen entwickeln sich intelligente Geschöpfe, die in sich den Geist des Paradies-Vaters empfangen und dann zum Vater aufsteigen, um ihm in allen nur möglichen Attributen der Göttlichkeit zu gleichen.
56:9.13 (645.8)Der unaufhörliche, expandierende Vormarsch der schöpferischen Kräfte des Paradieses durch den Raum lässt offenbar einen sich stets ausdehnenden Bereich des gravitationellen Zugriffs des Universalen Vaters erwarten sowie eine nie endende Zunahme von mannigfaltigen Typen intelligenter Geschöpfe, die fähig sind, Gott zu lieben und von ihm geliebt zu werden und, indem sie ihn also kennen lernen, wählen können, wie er zu werden, das Paradies zu erreichen und Gott zu finden.
56:9.14 (646.1)Das Universum der Universen ist gänzlich geeint. Gott ist eins in Macht und Persönlichkeit. Alle Energieebenen und alle Persönlichkeitsphasen sind koordiniert. Philosophisch und erfahrungsmäßig, in der Vorstellung und in der Realität, haben alle Dinge und Wesen ihr Zentrum im Paradies-Vater. Gott ist alles und in allem, und keine Dinge oder Wesen existieren ohne ihn.
10. Wahrheit, Schönheit und Güte
56:10.1 (646.2)Während die im Licht und Leben verankerten Welten vom Anfangsstadium zur siebenten Epoche fortschreiten, ringen sie schrittweise um die Bewusstwerdung der Realität des Siebenfachen Gottes, indem sie von der innigen Liebe zum Schöpfersohn bis zur Anbetung des Paradies-Vaters weitergehen. Während des ganzen fortdauernden siebenten Stadiums der Geschichte einer solchen Welt wachsen die in ständigem Fortschritt begriffenen Sterblichen in der Kenntnis des Supremen Gottes, während sie unbestimmt die Realität des darüber waltenden Ultimen Gottes wahrnehmen.
56:10.2 (646.3)Während dieses glorreichen Zeitalters ist das von den ständig vorrückenden Sterblichen verfolgte Hauptziel das Streben nach einem besseren Begreifen und einer vollkommeneren Verwirklichung der verständlichen Elemente der Gottheit — von Wahrheit, Schönheit und Güte. Das ist gleichbedeutend mit der Anstrengung des Menschen, Gott im Verstand, in der Materie und im Geist wahrzunehmen. Und während der Sterbliche in seinem Suchen fortfährt, taucht er immer tiefer in das erfahrungsmäßige Studium der Philosophie, Kosmologie und Göttlichkeit ein.
56:10.3 (646.4)Ihr erfasst die Philosophie einigermaßen, und ihr versteht die Göttlichkeit in der Anbetung, im sozialen Dienst und in der persönlichen geistigen Erfahrung, aber die Bemühungen um Schönheit — die Kosmologie — beschränkt ihr nur allzu oft auf das Studium der rohen künstlerischen Anstrengungen der Menschen. Schönheit, Kunst ist weitgehend eine Angelegenheit der Einigung von Kontrasten. Die Verschiedenheit ist ein wesentliches Element der Vorstellung von Schönheit. Die höchste Schönheit, der Gipfel endlicher Kunst ist das Drama der Einigung der ungeheuer weit auseinander liegenden kosmischen Extreme von Schöpfer und Geschöpf. Der Mensch, der Gott findet, und Gott, der den Menschen findet — das Geschöpf, das vollkommen wird, wie der Schöpfer vollkommen ist — das ist die himmlische Erfüllung supremer Schönheit — das Erreichen höchster kosmischer Kunst.
56:10.4 (646.5)Deshalb ist Materialismus, Atheismus das Äußerste an Hässlichkeit, Höhepunkt der endlichen Antithese zum Schönen. Höchste Schönheit besteht in der panoramaartigen Einigung der verschiedenen Spielarten, die der vorausexistierenden harmonischen Realität entsprungen sind.
56:10.5 (646.6)Das Erreichen kosmologischer Gedankenebenen schließt Folgendes in sich:
56:10.6 (646.7)1. Neugier. Hunger nach Harmonie und Durst nach Schönheit. Unablässige Versuche, neue Ebenen harmonischer kosmischer Beziehungen zu entdecken.
56:10.7 (646.8)2. Ästhetische Würdigung. Liebe zum Schönen und immer wachsende Würdigung der künstlerischen Note aller schöpferischen Kundgebungen auf allen Realitätsebenen.
56:10.8 (646.9)3. Ethisches Feingefühl. Aufgrund der Erkenntnis des Wahren entwickelt die Würdigung des Schönen das Gefühl für die ewige Richtigkeit von Dingen, die bewirken, dass wir die göttliche Güte in den Beziehungen der Gottheit mit allen Wesen wahrnehmen; und so führt auch die Kosmologie zu der Suche nach göttlichen Realitätswerten — zum Gottesbewusstsein.
56:10.9 (646.10)Die im Licht und Leben ruhenden Welten beschäftigen sich deshalb so intensiv mit dem Verständnis von Wahrheit, Schönheit und Güte, weil diese qualitativen Werte die Offenbarung der Gottheit an die Welten von Zeit und Raum beinhalten. Die Bedeutungen ewiger Wahrheit machen einen doppelten Appell an die intellektuelle und geistige Natur des sterblichen Menschen. Universale Schönheit enthält die harmonischen Beziehungen und Rhythmen der kosmischen Schöpfung; dies ist ein in ausgesprochenerer Weise intellektueller Appell und führt zu einem geeinten und synchronen Verständnis des materiellen Universums. Göttliche Güte stellt die Offenbarung unendlicher Werte an den endlichen Verstand dar, damit dieser sie wahrnehme und bis zur äußersten Grenze der geistigen Ebene menschlichen Verständnisses emporhebe.
56:10.10 (647.1)Wahrheit ist die Basis von Wissenschaft und Philosophie, welche ihrerseits die intellektuelle Grundlage der Religion bilden. Schönheit fördert Kunst und Musik und die bedeutungsvollen Rhythmen aller menschlichen Erfahrung. Güte umfasst den Sinn für Ethik, Sittlichkeit und Religion — den erfahrungsmäßigen Hunger nach Vollkommenheit.
56:10.11 (647.2)Die Existenz von Schönheit lässt ebenso sicher auf die Anwesenheit eines für sie empfänglichen Geschöpfesverstandes schließen, wie die Tatsache fortschreitender Evolution die Dominanz des Supremen Verstandes bezeugt. Schönheit ist die intellektuelle Erkenntnis der harmonischen Zeit-Raum-Synthese der unendlich weit ausgebreiteten Diversifizierung der phänomenalen Realität, die in ihrer Gesamtheit der vorausexistierenden, ewigen Einheit entstammt.
56:10.12 (647.3)Güte ist die mentale Erkenntnis der relativen Werte der verschiedenen Ebenen göttlicher Vollkommenheit. Die Erkenntnis der Güte setzt einen sittlichen Verstand voraus, einen persönlichen Verstand mit der Fähigkeit, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Aber erst der Besitz von Güte — Größe — ist das Maß wirklichen Erreichens der Göttlichkeit.
56:10.13 (647.4)Das Erkennen von wahren Beziehungen setzt einen Verstand voraus, der zwischen Wahrheit und Irrtum zu unterscheiden weiß. Der Geist der Wahrheit, der auf Urantia seit der Selbsthingabe den menschlichen Verstand umgibt, spricht unfehlbar auf die Wahrheit an — die lebendige Geistbeziehung zwischen allen Dingen und Wesen in ihrer Koordination beim ewigen Aufstieg zu Gott.
56:10.14 (647.5)Jeder Impuls jedes Elektrons, Gedankens oder Geistes ist eine im ganzen Universum wirkende Einheit. Nur Sünde ist isoliert, und das Üble widersetzt sich der Gravitation auf den mentalen und geistigen Ebenen. Das Universum ist ein Ganzes; kein Ding oder Wesen lebt in der Isolation. Selbstverwirklichung ist potentiell schlecht, wenn sie asozial ist. Es ist die reine Wahrheit: „Kein Mensch genügt sich selber.“ Kosmische Sozialisierung bedeutet die höchste Form von persönlicher Einigung. Jesus sagte. „Wer unter euch der Größte sein möchte, werde zum Diener aller.“
56:10.15 (647.6)Selbst Wahrheit, Schönheit und Güte — die menschliche intellektuelle Annäherung an das Universum aus Verstand, Materie und Geist — müssen zusammen in eine einzige geeinte Vorstellung von einem göttlichen und supremen Ideal verflochten werden. Wie die sterbliche Persönlichkeit die menschliche Erfahrung mit der Materie, dem Verstand und dem Geist einigt, so eint sich dieses göttliche und supreme Ideal tatsächlich in der Macht der Suprematie und verpersönlicht sich dann als ein Gott väterlicher Liebe.
56:10.16 (647.7)Jede Einsicht in die Beziehungen der Teile zu irgendeinem gegebenen Ganzen verlangt ein vernünftiges Erfassen der Beziehungen von allen Teilen zu diesem Ganzen; und im Universum bedeutet das die Beziehung der erschaffenen Teile zum Schöpferischen Ganzen. Die Gottheit wird so zum transzendenten, sogar unendlichen Ziel universellen und ewigen Vollbringens.
56:10.17 (647.8)Universale Schönheit ist das Wahrnehmen des Widerscheins der Paradies-Insel in der materiellen Schöpfung, während ewige Wahrheit das besondere Amt der Paradies-Söhne ist, die sich nicht nur selber an die sterblichen Rassen hingeben, sondern auch ihren Geist der Wahrheit über alle Völker ausgießen. Göttliche Güte offenbart sich ausgesprochener im liebenden Wirken der mannigfaltigen Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes. Aber Liebe, die totale Summe dieser drei Eigenschaften, ist des Menschen Wahrnehmung Gottes als seines geistigen Vaters.
56:10.18 (648.1)Physische Materie ist der Zeit-Raum-Schatten der strahlenden Paradies-Energie der absoluten Gottheiten. Wahrheitsbedeutungen sind die Rückwirkungen des ewigen Wortes der Gottheit im Intellekt der Sterblichen — das Zeit-Raum-Verständnis supremer Konzepte. Die göttlichen Werte der Güte sind das vielgestaltige barmherzige Wirken der Geistpersönlichkeiten des Universalen, des Ewigen und des Unendlichen für die endlichen Zeit-Raum-Geschöpfe der evolutionären Sphären.
56:10.19 (648.2)Diese bedeutungsvollen Realitätswerte der Göttlichkeit vermischen sich mit der Beziehung, die der Vater als göttliche Liebe zu jedem persönlichen Geschöpf unterhält. Sie sind im Sohn und in dessen Söhnen als göttliche Barmherzigkeit koordiniert. Sie offenbaren ihre Eigenschaften durch den Geist und durch dessen Geistkinder in göttlicher Fürsorge, diesem Ausdruck liebenden Erbarmens mit den Kindern der Zeit. Grundlegend werden die drei Göttlichkeiten durch das Supreme Wesen manifestiert als Macht-Persönlichkeit-Synthese. Auf verschiedene Weise werden sie durch den Siebenfachen Gott in sieben unterschiedlichen Verbindungen göttlicher Bedeutungen und Werte auf sieben aufsteigenden Ebenen zum Ausdruck gebracht.
56:10.20 (648.3)Für den endlichen Menschen umfassen Wahrheit, Schönheit und Güte die volle Offenbarung der göttlichen Realität. Wenn dieses Liebesverständnis der Gottheit im Leben von Sterblichen, die Gott kennen, seinen geistigen Ausdruck findet, reifen die Früchte der Göttlichkeit heran: intellektueller Friede, sozialer Fortschritt, sittliche Befriedigung, geistige Freude und kosmische Weisheit. Die fortgeschrittenen Sterblichen einer Welt im siebenten Stadium des Lichts und Lebens haben gelernt, dass Liebe das Größte im Universum ist — und sie wissen, dass Gott Liebe ist.
56:10.21 (648.4)Liebe ist der Wunsch, anderen Gutes zu tun.
56:10.22 (648.5)[Dargeboten von einem auf Urantia weilenden Mächtigen Botschafter auf Ersuchen des Offenbarungskorps Nebadons und in Zusammenarbeit mit einem bestimmten Melchisedek, dem stellvertretenden Planetarischen Fürsten von Urantia.]
56:10.22 (648.5)* * * * *
56:10.23 (648.6)Diese Schrift über Universale Einheit ist die fünfundzwanzigste einer Serie von Darstellungen verschiedener Autoren, die als Gruppe die Unterstützung einer Kommission genossen, welche aus zwölf der Leitung von Mantutia Melchisedek unterstellten Persönlichkeiten Nebadons bestand. Wir haben diese Schilderungen im Jahr 1934 urantianischer Zeitrechnung abgefasst und sie durch eine von unseren Vorgesetzten gebilligte Technik in die englische Sprache übertragen.