Das Urantia Buch
TEIL I
Verfasst von einem Korps superuniverseller Persönlichkeiten aus Uversa, das mit Vollmacht der Ältesten der Tage von Orvonton handelte.
Das Urantia Buch
Schrift 1
1:0.1 (21.1) DER Universale Vater ist der Gott der gesamten Schöpfung, der Erste Zentrale Ursprung aller Dinge und Wesen. Denkt zuerst an Gott als an einen Schöpfer, dann als an einen Überwacher und schließlich als an einen unendlichen Erhalter. Die Wahrheit über den Universalen Vater hatte über der Menschheit zu dämmern begonnen, als der Prophet sagte: „Du, Gott, bist allein; es gibt keinen außer dir. Du hast den Himmel und den Himmel der Himmel mit all seinen Heerscharen erschaffen; du bewahrst und überwachst sie. Die Universen sind durch die Söhne Gottes erschaffen worden. Der Schöpfer hüllt sich in Licht wie in ein Gewand und spannt die Himmel aus wie einen Vorhang.“ Erst das Konzept des Universalen Vaters — ein Gott an Stelle von vielen Göttern — versetzte den sterblichen Menschen in die Lage, den Vater als göttlichen Schöpfer und unendlichen Überwacher zu verstehen.
1:0.2 (21.2) Die Myriaden planetarischer Systeme wurden alle geschaffen, um dereinst von vielen verschiedenen Arten intelligenter Geschöpfe bewohnt zu werden, von Wesen, die Gott kennen können, seine göttliche Zuneigung empfangen und ihn ihrerseits lieben können. Das Universum der Universen ist das Werk Gottes und der Wohnort seiner mannigfaltigen Geschöpfe. „Gott schuf die Himmel und formte die Erde; nicht umsonst begründete er das Universum und schuf er diese Welt; er gab ihr Gestalt, auf dass sie bewohnt werde.“
1:0.3 (21.3) Alle erleuchteten Welten anerkennen den Universalen Vater und beten ihn an, den ewigen Erschaffer und unendlichen Erhalter der ganzen Schöpfung. Die Willensgeschöpfe unzähliger Universen haben die lange, lange Reise nach dem Paradies unternommen, den fesselnden Kampf des ewigen Abenteuers, Gott den Vater zu erreichen. Das transzendente Ziel der Kinder der Zeit ist es, den ewigen Gott zu finden, die göttliche Natur zu verstehen, den Universalen Vater zu erkennen. Gott kennende Geschöpfe haben nur einen höchsten Ehrgeiz, gerade nur einen alles verzehrenden Wunsch, nämlich in ihren Sphären so zu werden wie er es in seiner paradiesischen Vollkommenheit der Persönlichkeit ist und in seiner universalen Sphäre höchster Rechtschaffenheit. Vom Universalen Vater, der in der Ewigkeit wohnt, ist die allerhöchste Weisung ausgegangen: „Seid vollkommen, so wie ich vollkommen bin.“ In Liebe und Barmherzigkeit haben die Botschafter des Paradieses diese göttliche Aufforderung durch die Zeitalter und hinaus in die Universen getragen, sogar bis zu so niedrigen Geschöpfen tierischen Ursprungs wie die Angehörigen der menschlichen Rassen Urantias.
1:0.4 (22.1) Dieser wunderbare und universale ausdrückliche Befehl, mit aller Macht nach der Vollkommenheit der Göttlichkeit zu streben, ist die erste Pflicht und sollte der höchste Ehrgeiz aller ringenden Geschöpfe des Gottes der Vollkommenheit sein. Die Möglichkeit, göttliche Vollkommenheit zu erreichen, ist die finale und gewisse Bestimmung allen ewigen geistigen Fortschritts des Menschen.
1:0.5 (22.2) Die Sterblichen Urantias können schwerlich hoffen, im unendlichen Sinne vollkommen zu sein, aber es ist den auf diesem Planeten beginnenden menschlichen Wesen durchaus möglich, das himmlische und göttliche Ziel zu erreichen, das der unendliche Gott dem sterblichen Menschen gesetzt hat; und wenn sie diese Bestimmung tatsächlich erreicht haben, werden sie in ihrer Sphäre göttlicher Vollkommenheit mit allem, was Selbstverwirklichung und mentales Vollbringen betrifft, ebenso überreich ausgestattet sein wie Gott selber in seiner Sphäre der Unendlichkeit und Ewigkeit. Derartige Vollkommenheit mag im materiellen Sinne nicht universal sein noch unbegrenzt in intellektuellem Erfassen oder final in geistiger Erfahrung, aber sie ist final und vollständig unter allen endlichen Gesichtspunkten der Göttlichkeit des Willens, der Vollkommenheit der Persönlichkeitsmotivation und der Gottesbewusstheit.
1:0.6 (22.3) Dies ist die wahre Bedeutung des göttlichen Gebotes „Seid vollkommen, so wie ich vollkommen bin“, das den sterblichen Menschen stets vorwärts treibt und nach innen weist in seinem langen und fesselnden Ringen um Erreichen immer höherer Ebenen geistiger Werte und wahrer universeller Bedeutungen. Diese sublime Suche nach dem Gott der Universen ist das höchste Abenteuer der Bewohner aller Welten von Zeit und Raum.
1:1.1 (22.4) Von allen Namen, unter denen Gott der Vater in den Universen bekannt ist, begegnet man denen am häufigsten, die ihn als Ersten Zentralen Ursprung des Universums bezeichnen. Den Ersten Vater kennt man in verschiedenen Universen und in den verschiedenen Sektoren desselben Universums unter mehreren anderen Namen. Die Namen, welche ein Geschöpf dem Schöpfer zulegt, hängen sehr stark von der Vorstellung ab, die sich dieses Geschöpf vom Schöpfer macht. Der Erste Zentrale Ursprung hat sich nie durch einen Namen, sondern nur durch seine Natur offenbart. Wenn wir glauben, die Kinder dieses Schöpfers zu sein, ist es nur natürlich, dass wir ihn schließlich Vater nennen. Aber dies ist ein Name unserer eigenen Wahl, und er entspringt der Erkenntnis unserer persönlichen Beziehung zum Ersten Zentralen Ursprung.
1:1.2 (22.5) Der Universale Vater auferlegt den intelligenten Willensgeschöpfen der Universen nie irgendwelche Form willkürlicher Anerkennung, förmlicher Anbetung oder sklavischen Dienstes. Die evolutionären Bewohner der Welten von Zeit und Raum müssen ihn von sich aus — in ihrem eigenen Herzen — anerkennen, lieben und freiwillig anbeten. Der Schöpfer weigert sich, sich den geistigen freien Willen seiner materiellen Geschöpfe durch Zwang oder Nötigung zu unterwerfen. Die liebende Bereitschaft des menschlichen Willens zur Ausführung des väterlichen Willens ist das kostbarste Geschenk des Menschen an Gott; tatsächlich stellt eine solche Weihung des Geschöpfeswillens das einzig mögliche menschliche Geschenk von wahrem Wert an den Paradies-Vater dar. In Gott lebt und bewegt sich der Mensch und hat er sein Dasein; es gibt nichts, was der Mensch Gott geben könnte außer dieser Wahl, sich treu an des Vaters Willen zu halten; und solche von den intelligenten Willensgeschöpfen der Universen getroffene Entscheidungen stellen die Realität jener wahren Gottesverehrung dar, welche die von Liebe beherrschte Natur des Schöpfer-Vaters so sehr zufrieden stellt.
1:1.3 (22.6) Wenn ihr einmal wahrhaftiges Gottesbewusstsein erlangt habt, wenn ihr den majestätischen Schöpfer wirklich entdeckt habt und mit der Erfahrung beginnt, der euch innewohnenden Gegenwart des göttlichen Überwachers gewahr zu werden, dann werdet ihr, je nach eurer Erleuchtung und entsprechend der von den göttlichen Söhnen zur Offenbarung Gottes angewandten Art und Methode, für den Universalen Vater einen Namen finden, der eure Vorstellung von dem Ersten Zentralen Ursprung angemessen zum Ausdruck bringt. Und so kommt es, dass man den Schöpfer auf unterschiedlichen Welten und in verschiedenen Universen unter zahlreichen Benennungen kennt, die dem Geiste der Beziehung nach alle dasselbe meinen, während indessen jeder Name in Worten und Symbolen den Grad und die Tiefe zum Ausdruck bringt, mit der Gott in den Herzen der Geschöpfe einer gegebenen Welt herrscht.
1:1.4 (23.1) In der Nähe des Zentrums des Universums der Universen kennt man den Universalen Vater meist unter Namen, die etwa Erster Ursprung bedeuten. Weiter außen in den Universen des Raums bedeuten die zur Bezeichnung des Universalen Vaters gebrauchten Ausdrücke häufiger Universales Zentrum. Noch weiter außen in der gestirnten Schöpfung wie auf der Hauptsitz-Welt eures Lokaluniversums kennt man ihn als Ersten Schöpferischen Ursprung und Göttliches Zentrum. In einer nahe gelegenen Konstellation nennt man Gott den Vater der Universen, in einer anderen den Unendlichen Erhalter, und, dem Osten zu, den Göttlichen Überwacher. Man hat ihn auch als Vater des Lichts, als Gabe des Lebens und als den Allmächtigen Einen bezeichnet.
1:1.5 (23.2) Auf jenen Welten, wo ein Paradies-Sohn ein Leben der Selbsthingabe gelebt hat, kennt man Gott im Allgemeinen unter Namen, die Dinge wie persönliche Beziehung, zarte Zuneigung und väterliche Hingabe andeuten. Am Hauptsitz eurer Konstellation spricht man von ihm als dem Universalen Vater, und auf verschiedenen Planeten eures Lokalsystems bewohnter Welten kennt man ihn unterschiedlich als den Vater der Väter, den Paradies-Vater, den Vater Havonas und den Geist-Vater. Diejenigen, die Gott durch die Offenbarungen der sich selbst hingebenden Paradies-Söhne kennen, geben schließlich dem gefühlvollen Ruf der rührenden Beziehung der Geschöpf-Schöpfer-Gemeinschaft nach und sprechen von Gott als von „unserem Vater“.
1:1.6 (23.3) Auf einem Planeten geschlechtlicher Geschöpfe, auf einer Welt, wo den Herzen ihrer intelligenten Wesen die Impulse elterlichen Gefühls eingeboren sind, wird der Ausdruck Vater zu einem sehr sprechenden und passenden Namen für den ewigen Gott. Auf eurem Planeten Urantia kennt man ihn am besten, anerkennt man ihn am allgemeinsten unter dem Namen Gott. Der Name, den man ihm gibt, ist recht unwichtig; bedeutungsvoll hingegen ist, dass ihr ihn kennen lernen und danach streben solltet, ihm zu gleichen. Eure einstigen Propheten nannten ihn zu Recht „den ewigen Gott“ und sprachen von ihm als von dem, der „die Ewigkeit bewohnt“.
1:2.1 (23.4) Gott ist die Urrealität der geistigen Welt; Gott ist die Quelle der Wahrheit in den mentalen Sphären; Gott überschattet alles in sämtlichen materiellen Reichen. Für alle erschaffenen Intelligenzen ist Gott eine Persönlichkeit, und für das Universum der Universen ist er der Erste Zentrale Ursprung der ewigen Realität. Gott gleicht weder einem Menschen noch einer Maschine. Der Erste Vater ist universaler Geist, ewige Wahrheit, unendliche Realität und Vater-Persönlichkeit.
1:2.2 (23.5) Der ewige Gott ist unendlich mehr als idealisierte Realität oder als das personifizierte Universum. Gott ist nicht einfach der höchste Wunsch des Menschen, eine objektivierte Sehnsucht des Sterblichen. Ebenso wenig ist Gott ein bloßes Konzept, das Macht-Potential der Rechtschaffenheit. Der Universale Vater ist kein Synonym für Natur, noch ist er personifiziertes Naturgesetz. Gott ist eine transzendente Realität, nicht nur die traditionelle menschliche Vorstellung von höchsten Werten. Gott ist nicht eine psychologische Fokussierung geistiger Bedeutungen, noch ist er „das edelste Werk des Menschen“. Gott mag einigen oder all diesen menschlichem Denken entsprungenen Vorstellungen entsprechen, aber er ist mehr als das. Er ist eine rettende Person und ein liebender Vater für alle, die sich auf Erden geistigen Friedens erfreuen und den glühenden Wunsch haben, über den Tod hinaus als Persönlichkeit weiterzuleben.
1:2.3 (24.1) Dass Gott tatsächlich existiert, beweist in der Erfahrung des Menschen die in seinem Inneren wohnende göttliche Gegenwart, der geistige Mentor, der vom Paradies ausgesandt wurde, um im vergänglichen Verstand des Menschen zu leben und hier an der Entwicklung der zu ewigem Leben bestimmten unsterblichen Seele mitzuwirken. Die Gegenwart dieses göttlichen Justierers tut sich dem menschlichen Verstand in drei erfahrungsmäßigen Erscheinungen kund:
1:2.4 (24.2) 1. In der intellektuellen Fähigkeit, Gott zu kennen — im Gottes-Bewusstsein.
1:2.5 (24.3) 2. Im geistigen Drang, Gott zu finden — in der Gottes-Suche.
1:2.6 (24.4) 3. Im heftigen Verlangen der Persönlichkeit, Gott zu gleichen — in dem aus vollem Herzen kommenden Wunsch, den Willen des Vaters zu tun.
1:2.7 (24.5) Die Existenz Gottes kann nie durch wissenschaftliches Experiment oder durch rein vernunftmäßiges, logisches Folgern bewiesen werden. Man kann sich Gottes nur in den Reichen der menschlichen Erfahrung bewusst werden; und doch ist die wahre Vorstellung von der Realität Gottes für die Logik vernünftig, für die Philosophie einleuchtend, für die Religion wesentlich und unerlässlich für jede Hoffnung auf ein Fortleben der Persönlichkeit.
1:2.8 (24.6) Diejenigen, die Gott kennen, haben die Tatsache seiner Gegenwart erfahren; solche Gott kennenden Sterblichen besitzen in ihrer persönlichen Erfahrung den einzigen positiven Beweis für die Existenz des lebendigen Gottes, den ein menschliches Wesen einem anderen anbieten kann. Gottes Existenz liegt völlig außerhalb jeglicher Beweismöglichkeit, abgesehen von dem Kontakt zwischen der Gottes-Bewusstheit des menschlichen Verstandes und der Gottes-Gegenwart des Gedankenjustierers, der den Intellekt des Menschen bewohnt und ihm umsonst als Gabe des Universalen Vaters geschenkt ist.
1:2.9 (24.7) Theoretisch könnt ihr Gott als den Schöpfer ansehen, denn tatsächlich ist er der persönliche Schöpfer des Paradieses und des Zentraluniversums der Vollkommenheit, aber die Universen von Zeit und Raum werden alle von dem Paradies-Korps der Schöpfersöhne erschaffen und organisiert. Der Universale Vater ist nicht der persönliche Schöpfer des Lokaluniversums von Nebadon; das Universum, in dem ihr lebt, ist die Schöpfung seines Sohnes Michael. Obwohl der Vater die evolutionären Universen nicht persönlich erschafft, kontrolliert er sie doch tatsächlich in vielen ihrer universellen Beziehungen und in bestimmten Kundgebungen ihrer physischen, mentalen und geistigen Energien. Gott der Vater ist der persönliche Schöpfer des Paradies-Universums und — in Verbindung mit dem Ewigen Sohn — der Schöpfer aller anderen persönlichen Universumsschöpfer.
1:2.10 (24.8) Als ein physischer Überwacher des materiellen Universums der Universen funktioniert der Erste Zentrale Ursprung in den Urmustern der ewigen Paradies-Insel, und durch dieses absolute Gravitationszentrum übt der ewige Gott auf der physischen Ebene im Zentraluniversum sowie im ganzen Universum der Universen eine kosmische höchste Kontrolle aus. Als Verstand funktioniert Gott in der Gottheit des Unendlichen Geistes; als Geist ist Gott in der Person des Ewigen Sohnes und in den Personen der göttlichen Kinder des Ewigen Sohnes offenbart. Diese Wechselbeziehung zwischen dem Ersten Zentralen Ursprung und den ihm beigeordneten Personen und Absoluten des Paradieses schließt die direkte persönliche Aktion des Universalen Vaters in der gesamten Schöpfung und auf all ihren Ebenen nicht im Mindesten aus. Durch die Gegenwart seines fragmentierten Geistes erhält der Schöpfervater den unmittelbaren Kontakt mit den Kindern und Universen seiner Schöpfung aufrecht.
1:3.1 (25.1) „Gott ist Geist.“ Er ist eine universale geistige Gegenwart. Der Universale Vater ist eine unendliche geistige Realität; er ist „der souveräne, ewige, unsterbliche, unsichtbare und einzig wahre Gott.“ Auch wenn ihr „die Kinder Gottes“ seid, solltet ihr nicht denken, der Vater gleiche euch in Gestalt und Erscheinung, weil es von euch heißt, ihr seid „nach seinem Bilde“ erschaffen und weil die von der zentralen Stätte seiner ewigen Gegenwart ausgesandten Unergründlichen Mentoren euch bewohnen. Geistige Wesen sind wirklich, obwohl sie für menschliche Augen unsichtbar und nicht aus Fleisch und Blut sind.
1:3.2 (25.2) Ein Seher alter Zeiten sagte: „Siehe da, er wandelt an meiner Seite, und ich sehe ihn nicht; er geht weiter, aber ich nehme ihn nicht wahr.“ Auch wenn wir Gottes Werke dauernd betrachten und uns der materiellen Beweise seines majestätischen Verhaltens hellbewusst sind, ist uns doch nur selten ein bewundernder Blick auf die sichtbare Manifestation seiner Göttlichkeit vergönnt und können wir nicht einmal die Gegenwart seines Gesandten, des dem Menschen innewohnenden Geistes, schauen.
1:3.3 (25.3) Der Universale Vater ist nicht deshalb unsichtbar, weil er sich vor seinen materiell behinderten und mit begrenztem Geist begabten niederen Geschöpfen verbirgt. Die Situation ist eher so: „Ihr könnt mein Angesicht nicht sehen, denn kein Sterblicher kann mich sehen und leben.“ Kein materieller Mensch könnte den Geist-Gott sehen und seine sterbliche Existenz bewahren. Es ist tiefer stehenden Gruppen geistiger Wesen oder irgendwelchen Ordnungen materieller Persönlichkeiten unmöglich, sich der Herrlichkeit und dem geistigen Glanz der Gegenwart der göttlichen Persönlichkeit zu nähern. Die geistige Leuchtkraft der persönlichen Gegenwart des Vaters ist ein „Licht, dem sich kein sterblicher Mensch nähern kann; das kein materielles Geschöpf gesehen hat, noch sehen kann.“ Aber es ist nicht nötig, Gott mit den leiblichen Augen zu sehen, um ihn durch die Glaubensvision des vergeistigten Verstandes wahrzunehmen.
1:3.4 (25.4) Der Universale Vater teilt seine Geistnatur völlig mit seinem koexistenten Selbst, dem Ewigen Sohn des Paradieses. In derselben Weise teilen der Vater und der Sohn den universalen und ewigen Geist völlig und rückhaltlos mit der ihnen gleichgeordneten Mit-Persönlichkeit, dem Unendlichen Geist. Der Geist Gottes ist in und aus sich selber heraus absolut; im Sohn ist er durch nichts bedingt, im Geist ist er universal und in allen drei und durch sie unendlich.
1:3.5 (25.5) Gott ist ein universaler Geist; Gott ist die universale Person. Die supreme persönliche Realität der endlichen Schöpfung ist Geist; die ultime Realität des persönlichen Kosmos ist absoniter Geist. Nur die Ebenen der Unendlichkeit sind absolut, und nur auf solchen Ebenen besteht endgültige Einheit zwischen Materie, Verstand und Geist.
1:3.6 (25.6) In den Universen ist Gott der Vater potentiell der höchste Überwacher von Materie, Verstand und Geist. Gott befasst sich direkt mit den Persönlichkeiten seiner immensen Schöpfung von Willensgeschöpfen nur über seinen weitgespannten Persönlichkeitskreis, aber (außerhalb des Paradieses) kann man ihn einzig in der Gegenwart seiner fragmentierten Wesenheiten kontaktieren — sie sind der Wille Gottes draußen in den Universen. Dieser Geist des Paradieses, der dem Verstand der Sterblichen der Zeit innewohnt und dort die Entwicklung der unsterblichen Seele des fortlebenden Geschöpfes fördert, besitzt Natur und Göttlichkeit des Universalen Vaters. Aber der Verstand solch evolutionärer Geschöpfe hat seinen Ursprung in den Lokaluniversen und muss göttliche Vollkommenheit dadurch erlangen, dass er jene erfahrungsmäßigen Verwandlungen der Vergeistigung erreicht, die sich zwangsläufig aus der Wahl eines Geschöpfes ergeben, den Willen des Vaters im Himmel zu tun.
1:3.7 (26.1) In der inneren Erfahrung des Menschen ist der Verstand mit der Materie gekoppelt. Ein derartiger an die Materie geketteter Verstand kann den irdischen Tod nicht überleben. Das Mittel zum Fortleben besteht in jenen Neuausrichtungen des menschlichen Willens und jenen Verwandlungen des sterblichen Verstandes, dank welchen sich solch ein gottesbewusster Intellekt allmählich vom Geist unterrichten und schließlich von ihm lenken lässt. Diese Entwicklung des menschlichen Verstandes von der Materiegebundenheit zur Einheit mit dem Geist bewirkt die Umwandlungen der potentiell geistigen Phasen des sterblichen Verstandes in die morontiellen Realitäten der unsterblichen Seele. Einem der Materie unterworfenen menschlichen Verstand ist es beschieden, immer materieller zu werden und deshalb letzten Endes die Auslöschung der Persönlichkeit zu erleiden; ein sich dem Geiste fügender Verstand ist zu wachsender Vergeistigung und zum schließlichen Einswerden mit dem fortlebenden und führenden göttlichen Geist bestimmt und somit dazu, Fortleben und ewige Persönlichkeitsexistenz zu gewinnen.
1:3.8 (26.2) Ich entstamme dem Ewigen und bin wiederholt in die Gegenwart des Universalen Vaters zurückgekehrt. Ich weiß um die Wirklichkeit und Persönlichkeit des Ersten Zentralen Ursprungs, des Ewigen und Universalen Vaters. Ich weiß, dass der große Gott, derweil er absolut, ewig und unendlich ist, auch gut, göttlich und voller Gnade ist. Ich weiß um die Wahrheit der großen Erklärungen: „Gott ist Geist“ und „Gott ist Liebe“, und diese beiden Wesensmerkmale werden dem Universum am vollständigsten im Ewigen Sohn offenbart.
1:4.1 (26.3) Die Unendlichkeit der Vollkommenheit Gottes ist derart, dass sie aus ihm auf ewig ein Geheimnis macht. Und das größte aller unergründlichen Mysterien Gottes ist das Phänomen seiner göttlichen Anwesenheit im Verstand der Sterblichen. Die Art und Weise, wie der Universale Vater bei den Geschöpfen der Zeit weilt, ist das tiefste aller Mysterien des Universums; die göttliche Gegenwart im Verstand des Menschen ist das Mysterium der Mysterien.
1:4.2 (26.4) Die physischen Körper der Sterblichen sind „die Tempel Gottes“. Obwohl die Souveränen Schöpfersöhne zu den Geschöpfen ihrer bewohnten Welten kommen und „alle Menschen an sich ziehen“; obwohl sie „am Tor“ des Bewusstseins „stehen“ und „anklopfen“ und hocherfreut sind, bei allen einzuziehen, die gewillt sind, ihnen „die Türen ihrer Herzen zu öffnen“; obwohl dieses innige persönliche Band zwischen den Schöpfersöhnen und ihren sterblichen Geschöpfen vorhanden ist, besitzen die sterblichen Menschen dessen ungeachtet etwas von Gott selber, das ihnen tatsächlich innewohnt; und ihre Körper sind dessen Tempel.
1:4.3 (26.5) Wenn ihr hier unten abgeschlossen habt, wenn ihr in eurer vergänglichen Gestalt am Ende des irdischen Laufs angelangt seid, wenn eure prüfungsreiche Reise im Fleisch vorüber ist, wenn der Staub, aus dem das sterbliche Gefäß besteht, „zur Erde zurückkehrt, woher er gekommen ist“, dann, so sagt die Offenbarung, „wird“ der innewohnende „Geist zu Gott, der ihn gegeben hat, zurückkehren“. In jedem sittlichen Wesen dieses Planeten weilt ein Fragment Gottes, ein fester Bestandteil der Göttlichkeit. Ihr habt jetzt noch kein Besitzrecht darauf, aber seine ausdrückliche Bestimmung ist es, mit euch eins zu werden, sofern ihr nach der sterblichen Existenz fortlebt.
1:4.4 (26.6) Wir sind dauernd mit diesem Geheimnis Gottes konfrontiert; staunend verfolgen wir die wachsende Entfaltung des endlosen Panoramas der Wahrheit seiner unendlichen Güte, nie versiegenden Barmherzigkeit, unvergleichlichen Weisheit und seines wunderbaren Charakters.
1:4.5 (26.7) Das göttliche Mysterium liegt in der Natur des Unterschieds zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen, dem Zeitlichen und dem Ewigen, dem Zeit-Raum-Geschöpf und dem Universalen Schöpfer, dem Materiellen und dem Geistigen, der Unvollkommenheit des Menschen und der Vollkommenheit der Paradies-Gottheit. Der Gott universaler Liebe tut sich unfehlbar jedem seiner Geschöpfe im vollen Maße der Fähigkeit desselben kund, im Geiste die Eigenschaften göttlicher Wahrheit, Schönheit und Güte zu erfassen.
1:4.6 (27.1) Jedem Geistwesen und jedem sterblichen Geschöpf in jeder Sphäre und auf jeder Welt des Universums der Universen offenbart der Universale Vater all das von seinem gnadenvollen und göttlichen Selbst, was von solchen Geistwesen und solchen sterblichen Geschöpfen erkannt und erfasst werden kann. Gott kennt kein Ansehen der Person, sei sie geistig oder materiell. Die göttliche Gegenwart, deren sich irgendein Kind des Universums zu irgendeinem Zeitpunkt erfreut, ist einzig durch die Fähigkeit dieses Geschöpfes begrenzt, die geistigen Wirklichkeiten der übermateriellen Welt zu empfangen und zu erkennen.
1:4.7 (27.2) Als eine Realität in der menschlichen geistigen Erfahrung ist Gott kein Geheimnis. Aber sobald der Versuch unternommen wird, physischen Verstandeswesen der materiellen Ordnung die Realitäten der geistigen Welt klarzumachen, tritt Geheimnis auf: so feine und so tiefe Geheimnisse, dass nur das Erfassen durch den Glauben des Gott kennenden Sterblichen das philosophische Wunder der Wahrnehmung des Unendlichen durch das Endliche zustande bringen kann, die Erkenntnis des Ewigen Gottes durch die sich entwickelnden Sterblichen der materiellen Welten von Zeit und Raum.
1:5.1 (27.3) Erlaubt der Größe Gottes, seiner Unendlichkeit nicht, seine Persönlichkeit zu verdunkeln oder gar verschwinden zu lassen. „Der das Ohr erdacht hat, sollte der nicht hören? Der das Auge gebildet hat, sollte der nicht sehen?“ Der Universale Vater ist der Gipfel göttlicher Persönlichkeit; er ist Ursprung und Bestimmung der Persönlichkeit in der gesamten Schöpfung. Gott ist sowohl unendlich als auch persönlich; er ist eine unendliche Persönlichkeit. Der Vater ist wahrhaftig eine Persönlichkeit, obwohl die Unendlichkeit seiner Person ihn für immer dem vollen Begreifen materieller und endlicher Wesen entzieht.
1:5.2 (27.4) Gott ist viel mehr als das, worunter sich der menschliche Verstand eine Persönlichkeit vorstellt; er ist sogar weit mehr als jedes mögliche Konzept von einer Überpersönlichkeit. Aber es ist völlig sinnlos, zum Verstand materieller Geschöpfe, deren höchste Vorstellung von der Realität des Seins aus der Idee und dem Ideal der Persönlichkeit besteht, über derart unbegreifliche Konzepte göttlicher Persönlichkeit zu sprechen. Die höchstmögliche Vorstellung des materiellen Geschöpfes vom Universalen Schöpfer ist in den geistigen Idealen der erhabenen Idee göttlicher Persönlichkeit enthalten. Obwohl ihr nun also wisst, dass Gott sehr viel mehr sein muss, als das, was sich der Mensch unter Persönlichkeit vorstellt, wisst ihr ebenso gut, dass der Universale Vater unmöglich etwas Geringeres sein kann als eine ewige, unendliche, wahre, gute und schöne Persönlichkeit.
1:5.3 (27.5) Gott verbirgt sich vor keinem seiner Geschöpfe. So viele Ordnungen von Wesen können sich ihm nur deshalb nicht nähern, weil er „in einem Licht wohnt, dem sich kein materielles Geschöpf nahen kann.“ Unermesslichkeit und Größe der göttlichen Persönlichkeit liegen jenseits des Fassungsvermögens des nicht vervollkommneten Verstandes evolutionärer Sterblicher. Er „misst das Meer in seiner hohlen Hand, misst ein Universum mit der Spanne seiner Hand. Er ist derjenige, der über dem Erdkreis sitzt, die Himmel wie einen Vorhang ausspannt und sie als ein Universum entfaltet, auf dass es bewohnt werde.“ „Hebe deine Augen auf zur Höhe und betrachte ihn, der all diese Dinge erschaffen hat, der die Welten in großer Zahl heraufführt und sie alle bei ihren Namen nennt“; und so ist es wahr, dass „die unsichtbaren Dinge Gottes teilweise durch die erschaffenen verstanden werden können“. Heute und so, wie ihr seid, müsst ihr den unsichtbaren Schöpfer durch seine mannigfaltige und verschiedenartige Schöpfung wahrnehmen sowie durch die Offenbarung und das Wirken seiner Söhne und ihrer zahlreichen Untergebenen.
1:5.4 (28.1) Auch wenn die materiellen Sterblichen die Person Gottes nicht sehen können, sollten sie sich in der Gewissheit freuen, dass er eine Person ist. Nehmt durch euren Glauben die Wahrheit der Aussage an, dass der Universale Vater die Welt so sehr liebte, dass er für den ewigen geistigen Fortschritt ihrer niederen Einwohner sorgte; dass „seine Kinder sein Glück sind.“ Gott fehlt es an keinem jener übermenschlichen und göttlichen Attribute, die eine vollkommene, ewige, liebende und unendliche Schöpferpersönlichkeit ausmachen.
1:5.5 (28.2) In den Lokalschöpfungen (das Personal der Superuniversen ausgenommen) manifestiert sich Gott nicht persönlich oder in ortsgebundener Weise außer in den Paradies-Schöpfersöhnen, die die Väter der bewohnten Welten und die souveränen Herrscher der Lokaluniversen sind. Wäre der Glaube eines Geschöpfes vollkommen, dann wüsste es mit Bestimmtheit, dass, hatte es einen Schöpfersohn gesehen, es auch den Universalen Vater gesehen hatte; auf der Suche nach dem Vater würde es nach nichts anderem fragen und nichts anderes erwarten, als den Sohn zu sehen. Der sterbliche Mensch kann Gott ganz einfach nicht sehen, bevor er die vollständige geistige Verwandlung erreicht und tatsächlich ins Paradies gelangt ist.
1:5.6 (28.3) Die Natur der Paradies-Schöpfersöhne umfasst nicht alle uneingeschränkten Potentiale der universalen Absolutheit der unendlichen Natur des Ersten Zentralen Ursprungs, aber der Universale Vater ist in den Schöpfersöhnen in jeder Weise göttlich gegenwärtig. Der Vater und seine Söhne sind eins. Die Paradies-Söhne der Michael-Ordnung sind vollkommene Persönlichkeiten; sie sind sogar die Urmuster für alle Persönlichkeiten des Lokaluniversums, vom Hellen Morgenstern hinunter bis zum niedrigsten menschlichen Geschöpf fortschreitender tierischer Evolution.
1:5.7 (28.4) Ohne Gott, ohne seine große und zentrale Person, gäbe es im ganzen weiten Universum der Universen keine Persönlichkeit. Gott ist Persönlichkeit.
1:5.8 (28.5) Dessen ungeachtet, dass Gott eine ewige Macht ist, eine majestätische Gegenwart, ein transzendentes Ideal und ein glorreicher Geist, obwohl er all das und unendlich viel mehr ist, so ist er doch in Wahrheit und auf ewig eine vollkommene Schöpfer-Persönlichkeit, eine Person, die „kennen und gekannt werden“ kann, die „lieben und geliebt werden“ und uns Freundschaft erweisen kann, während man euch selbst, wie andere Menschen vor euch, als Freunde Gottes kennen kann. Er ist ein wirklicher Geist und eine geistige Realität.
1:5.9 (28.6) Wenn wir sehen, wie sich der Universale Vater in seinem ganzen Universum offenbart; wenn wir wahrnehmen, wie er den Myriaden seiner Geschöpfe innewohnt; wenn wir ihn in den Personen seiner Souveränen Söhne betrachten; wenn wir immer wieder da und dort, nah und fern, seine göttliche Gegenwart spüren, dann lasst uns nie den Primat seiner Persönlichkeit bezweifeln oder in Frage stellen. Trotz all seines immensen Sich-Austeilens bleibt er eine echte Person und hält auf ewig eine persönliche Verbindung mit den ungezählten Heerscharen seiner über das Universum der Universen verstreuten Geschöpfe aufrecht.
1:5.10 (28.7) Die Idee von der Persönlichkeit des Universalen Vaters ist eine erweiterte und wahrere Gottesvorstellung, die hauptsächlich auf dem Wege der Offenbarung zur Menschheit gelangt ist. Vernunft, Weisheit und religiöse Erfahrung legen alle die Persönlichkeit Gottes nahe und schließen sie mit ein, aber sie vermögen sie nicht gänzlich zu bestätigen. Sogar der innewohnende Gedankenjustierer ist vorpersönlich. Wahrheit und Reife irgendeiner Religion stehen in direktem Verhältnis zu ihrem Konzept von der unendlichen Persönlichkeit Gottes und zu ihrem Erfassen der absoluten Einheit der Gottheit. Die Idee von einer persönlichen Gottheit wird dann zum Maß religiöser Reife, nachdem die Religion zuerst die Vorstellung von der Einheit Gottes ausgedrückt hat.
1:5.11 (29.1) Die primitive Religion hatte viele persönliche Götter, und sie waren nach dem Bilde des Menschen gestaltet. Die Offenbarung bestätigt die Gültigkeit des Persönlichkeitskonzeptes Gottes, die im wissenschaftlichen Postulat einer Ersten Ursache nur eine Möglichkeit darstellt und in der philosophischen Idee von der Universalen Einheit nur behelfsmäßig vorgeschlagen wird. Einzig durch Anerkennung der Persönlichkeit kann irgendjemand beginnen, die Einheit Gottes zu verstehen. Die Verneinung der Persönlichkeit des Ersten Zentralen Ursprungs lässt einem nur die Wahl zwischen zwei philosophischen Sackgassen: Materialismus oder Pantheismus.
1:5.12 (29.2) Bei der Betrachtung der Gottheit muss das Persönlichkeitskonzept von jeder Idee von Körperlichkeit befreit werden. Ein materieller Körper ist für die Persönlichkeit — des Menschen oder Gottes — nicht unerlässlich. Der Irrtum der Körperlichkeit tritt in den beiden Extremen menschlicher Philosophie zu Tage. Da im Materialismus der Mensch seinen Körper beim Tod verliert, hört er auf, als Persönlichkeit zu existieren; und da im Pantheismus Gott keinen Körper hat, ist er deshalb keine Person. Der übermenschliche Typus fortschreitender Persönlichkeit funktioniert in einer Einheit von Verstand und Geist.
1:5.13 (29.3) Persönlichkeit ist nicht lediglich ein Attribut Gottes; sie bedeutet vielmehr die Totalität der koordinierten unendlichen Natur und des geeinten göttlichen Willens, der sich in der Ewigkeit und Universalität vollkommenen Ausdrucks bekundet. Persönlichkeit im höchsten Sinne ist die Offenbarung Gottes an das Universum der Universen.
1:5.14 (29.4) Da Gott ewig, universal, absolut und unendlich ist, wächst sein Wissen nicht, noch nimmt er an Weisheit zu. Gott gewinnt keine Erfahrung, wie der endliche Mensch es vermuten oder verstehen könnte, aber er erfreut sich innerhalb der Reiche seiner ewigen Persönlichkeit tatsächlich einer ständig expandierenden Selbstverwirklichung, die in gewissem Sinne mit dem Sammeln neuer Erfahrung durch die endlichen Geschöpfe der evolutionären Welten verglichen werden kann.
1:5.15 (29.5) Die absolute Vollkommenheit des unendlichen Gottes würde ihn unter der entsetzlichen Einengung uneingeschränkter Endgültigkeit der Vollkommenheit leiden lassen, wäre da nicht die Tatsache, dass der Universale Vater unmittelbar an dem persönlichen Ringen jeder unvollkommenen Seele im weiten Universum teilnimmt, die mit göttlicher Hilfe danach trachtet, zu den geistig vollkommenen Welten in der Höhe aufzusteigen. Diese progressive Erfahrung jedes Geistwesens und jedes sterblichen Geschöpfes im gesamten Universum der Universen ist ein Teil des ewig expandierenden Gottheitsbewusstseins des Vaters von dem nie endenden göttlichen Kreis unaufhörlicher Selbstverwirklichung.
1:5.16 (29.6) Es ist buchstäblich wahr: „In all euer Betrübnis ist er betrübt“. „Bei all euren Siegen triumphiert er in euch und mit euch.“ Sein vorpersönlicher göttlicher Geist ist ein wirklicher Teil von euch. Die Paradies-Insel antwortet auf alle physischen Metamorphosen des Universums der Universen; der Ewige Sohn schließt alle geistigen Impulse der gesamten Schöpfung in sich; der Mit-Vollzieher umfasst sämtliche mentalen Kundgebungen des sich ausdehnenden Kosmos. In der Fülle seines göttlichen Bewusstseins gewahrt der Vater alle individuellen Erfahrungen des um Fortschritt ringenden, expandierenden Verstandes und emporsteigenden Geistes jeder Wesenheit, jedes Wesens und jeder Persönlichkeit der ganzen evolutionären Schöpfung von Zeit und Raum. Und all dies ist buchstäblich wahr, denn „in Ihm leben und bewegen wir uns alle und haben unser Dasein.“
1:6.1 (29.7) Die menschliche Persönlichkeit ist der zeitlich-räumliche und bildhafte Schatten, den die göttliche Schöpferpersönlichkeit wirft. Und nie wird man eine Wirklichkeit durch die Untersuchung ihres Schattens hinreichend begreifen können. Schatten sollte man von der wahren Substanz her deuten.
1:6.2 (30.1) Für die Wissenschaft ist Gott eine Ursache, für die Philosophie eine Idee und für die Religion eine Person, ja sogar der liebende himmlische Vater. Gott ist für den Wissenschaftler eine Urkraft, für den Philosophen eine Einheitshypothese und für den Gläubigen eine lebendige geistige Erfahrung. Des Menschen unzulängliche Vorstellung von der Persönlichkeit des Universalen Vaters kann nur durch seinen geistigen Fortschritt im Universum verbessert werden und wird erst wirklich angemessen sein, wenn die Pilger von Zeit und Raum schließlich im Paradies in die göttliche Umarmung des lebendigen Gottes eingehen.
1:6.3 (30.2) Vergesst nie, dass göttliche und menschliche Sicht der Persönlichkeit diametral entgegengesetzt sind. Der Mensch sieht und begreift die Persönlichkeit, indem er vom Endlichen zum Unendlichen blickt; Gott blickt vom Unendlichen zum Endlichen. Der Mensch besitzt den niedrigsten Persönlichkeitstyp, Gott den höchsten, sogar supremen, ultimen und absoluten. Deshalb mussten die besseren Vorstellungen von der göttlichen Persönlichkeit geduldig das Erscheinen besserer Ideen über die menschliche Persönlichkeit abwarten, insbesondere die erhabene Offenbarung der sowohl menschlichen als auch göttlichen Persönlichkeit in Michaels, des Schöpfersohnes, Leben der Selbsthingabe auf Urantia.
1:6.4 (30.3) Der vorpersönliche göttliche Geist, der dem menschlichen Verstand innewohnt, ist gerade durch seine Gegenwart der gültige Beweis seiner tatsächlichen Existenz, aber nur die geistige Schau echter persönlicher religiöser Erfahrung kann die Vorstellung von der göttlichen Persönlichkeit erfassen. Jede, ob menschliche oder göttliche Person, kann man ganz unabhängig von den äußeren Reaktionen dieser Person oder ihrer materiellen Anwesenheit kennen und verstehen.
1:6.5 (30.4) Ein gewisser Grad an sittlicher Affinität und geistiger Harmonie ist für die Freundschaft zwischen zwei Personen wesentlich; eine liebende Persönlichkeit kann sich schwerlich einer lieblosen Person eröffnen. Besonders um der Kenntnis einer göttlichen Persönlichkeit näher zu kommen, muss der Mensch diesem Bemühen sämtliche Gaben seiner Persönlichkeit widmen; halbherzige, teilweise Hingabe wird nichts fruchten.
1:6.6 (30.5) Je vollständiger der Mensch sich selber versteht und je mehr er die Persönlichkeitswerte seiner Mitmenschen schätzt, umso mehr wird er sich danach sehnen, die Ursprüngliche Persönlichkeit zu kennen, und umso ernsthafter wird dieser Gott kennende Mensch danach streben, der Ursprünglichen Persönlichkeit ähnlich zu werden. Man kann über Gott verschiedene Meinungen vertreten, aber Erfahrung mit Gott und in ihm ist etwas, das über und jenseits jeglicher menschlicher Kontroverse und rein intellektueller Logik liegt. Der Mensch, der Gott kennt, teilt seine geistigen Erfahrungen nicht mit, um Ungläubige zu überzeugen, sondern zur Erbauung und gegenseitigen Genugtuung der Gläubigen.
1:6.7 (30.6) Anzunehmen, dass das Universum gekannt werden kann, dass es verstanden werden kann, heißt annehmen, dass das Universum durch Verstand erschaffen worden ist und von Persönlichkeit gelenkt wird. Der menschliche Verstand kann nur Verstandesphänomene eines anderen, ob menschlichen oder übermenschlichen, Verstandes wahrnehmen. Wenn die menschliche Persönlichkeit das Universum erfahren kann, dann ist in diesem Universum irgendwo ein göttlicher Verstand und eine wirkliche Persönlichkeit verborgen.
1:6.8 (30.7) Gott ist Geist — eine geistige Persönlichkeit; auch der Mensch ist ein Geist — eine potentielle geistige Persönlichkeit. Jesus von Nazareth erreichte in der menschlichen Erfahrung die volle Verwirklichung dieses Potentials geistiger Persönlichkeit; deshalb wird sein der Ausführung des väterlichen Willens gewidmetes Leben für den Menschen zur wirklichsten und idealsten Offenbarung der Persönlichkeit Gottes. Obwohl die Persönlichkeit des Universalen Vaters nur wirklicher religiöser Erfahrung zugänglich ist, inspiriert uns Jesu Erdenleben durch die vollendete Demonstration und Offenbarung der Persönlichkeit Gottes in einer wahrhaft menschlichen Erfahrung.
1:7.1 (31.1) Wenn Jesus von dem „lebendigen Gott“ sprach, bezog er sich auf eine persönliche Gottheit — auf den Vater im Himmel. Die Vorstellung von der Persönlichkeit der Gottheit erleichtert brüderlichen Umgang, begünstigt intelligente Anbetung und fördert erfrischendes Vertrauen. Zwischen nicht-persönlichen Dingen kann es wohl zu Wechselwirkungen, nicht aber zu Kameradschaft kommen. Die Freundschaftsbeziehung zwischen Vater und Sohn wie diejenige zwischen Gott und Mensch kann es nur geben, wenn beide Personen sind. Nur Persönlichkeiten können miteinander Austausch pflegen, obwohl ein derartiger persönlicher Austausch durch die Gegenwart gerade einer solch unpersönlichen Wesenheit wie derjenigen des Gedankenjustierers bedeutend erleichtert werden kann.
1:7.2 (31.2) Der Mensch gelangt nicht zur Vereinigung mit Gott in der Art eines Wassertropfens, der sich mit dem Ozean vereinigt. Der Mensch erreicht göttliche Vereinigung durch fortschreitende wechselseitige geistige Verbindung, durch seinen persönlichen Umgang mit dem persönlichen Gott, durch zunehmendes Erlangen der göttlichen Natur dank intelligenter, aus ganzem Herzen kommender Ausrichtung auf den göttlichen Willen. Solch eine sublime Beziehung kann es nur zwischen Persönlichkeiten geben.
1:7.3 (31.3) Man kann sich Wahrheit möglicherweise getrennt von Persönlichkeit vorstellen, und die Vorstellung von Schönheit mag es ohne Persönlichkeit geben, aber die Vorstellung von göttlicher Güte ist nur in Verbindung mit Persönlichkeit sinnvoll. Nur eine Person kann lieben und geliebt werden. Auch Schönheit und Wahrheit hätten keine Überlebenschancen, wären sie nicht Attribute eines persönlichen Gottes, eines liebenden Vaters.
1:7.4 (31.4) Wir können nicht ganz verstehen, wie Gott uranfänglich, unveränderlich, allmächtig und vollkommen sein und gleichzeitig von einem ewig wechselnden und offenbar durch Gesetze beschränkten Universum, von einem sich entwickelnden Universum relativer Unvollkommenheiten umgeben sein kann. Aber wir können eine solche Wahrheit aus eigener persönlicher Erfahrung kennen, da wir alle trotz ständiger Veränderung unserer selbst und unserer Umgebung die Identität unserer Persönlichkeit und die Einheit unseres Willens beibehalten.
1:7.5 (31.5) Weder Mathematik noch Logik oder Philosophie vermögen die allerhöchste Universumsrealität zu erfassen, sondern nur die persönliche Erfahrung in zunehmender Übereinstimmung mit dem göttlichen Willen eines persönlichen Gottes. Weder Wissenschaft noch Philosophie oder Theologie können Gottes Persönlichkeit bestätigen. Einzig der persönlichen Erfahrung der Glaubenssöhne des himmlischen Vaters kann die tatsächliche geistige Wahrnehmung der Persönlichkeit Gottes gelingen.
1:7.6 (31.6) Die höheren Konzepte universaler Persönlichkeit umfassen: Identität, Selbst-Bewusstsein, eigenen Willen und die Möglichkeit der Selbst-Offenbarung. Und diese Wesenszüge schließen zudem brüderlichen Austausch mit anderen und ebenbürtigen Persönlichkeiten ein in der Art jener, die in den Persönlichkeitsverbindungen der Paradies-Gottheiten existieren. Und die absolute Einheit dieser Verbindungen ist so vollkommen, dass man die Göttlichkeit an ihrer Unteilbarkeit, an ihrem Einssein erkennt. „Gott, der Herr ist eins.“ Die Unteilbarkeit der Persönlichkeit hindert Gott nicht daran, den sterblichen Menschen seinen Geist zu schenken, damit er in ihren Herzen wohne. Die Unteilbarkeit der Persönlichkeit eines menschlichen Vaters steht der Erzeugung sterblicher Söhne und Töchter nicht im Wege.
1:7.7 (31.7) Dieses Konzept der Unteilbarkeit zusammen mit dem Konzept von Einheit schließt die Transzendenz von Zeit und Raum durch die Ultimität der Gottheit mit ein; deshalb können weder Raum noch Zeit absolut oder unendlich sein. Der Erste Zentrale Ursprung ist jene Unendlichkeit, die ohne jegliche Einschränkung über allen Verstand, alle Materie und allen Geist hinausgeht.
1:7.8 (31.8) Die Tatsache der Trinität des Paradieses verletzt die Wahrheit der göttlichen Einheit in keiner Weise. Die drei Persönlichkeiten der Paradies-Gottheit verhalten sich in allen Reaktionen der Universumsrealität und in allen Geschöpfesbeziehungen wie eine einzige. Ebenso wenig verletzt die Existenz dieser drei ewigen Personen die Wahrheit der Unteilbarkeit Gottes. Ich bin mir völlig bewusst, dass ich über keine angemessene Sprache verfüge, um dem sterblichen Verstand zu erklären, in welchem Lichte uns diese Universumsprobleme erscheinen. Aber ihr solltet euch nicht entmutigen lassen; nicht einmal den hohen Persönlichkeiten, die meiner Gruppe von Paradies-Wesen angehören, sind alle diese Dinge völlig klar. Haltet euch stets vor Augen, dass diese tiefen Wahrheiten über die Gottheit sich immer mehr klären werden in dem Maße, wie sich euer Verstand in den aufeinander folgenden Abschnitten des langen Aufstiegs der Sterblichen zum Paradies zunehmend vergeistigt.
1:7.9 (32.1) [Dargeboten von einem Göttlichen Ratgeber, Mitglied einer Gruppe himmlischer Persönlichkeiten, die von den Ältesten der Tage von Uversa, dem Hauptsitz des siebenten Superuniversums, beauftragt wurden, jene Teile dieser in Gang befindlichen Offenbarung zu überwachen, die von Dingen außerhalb der Grenzen des Lokaluniversums von Nebadon handeln. Mir obliegt die Bürgschaft für die Schriften, welche die Natur und Attribute Gottes zur Darstellung bringen, weil ich die höchste auf irgendeiner bewohnten Welt für eine derartige Aufgabe zur Verfügung stehende Informationsquelle bin. Ich habe als Göttlicher Ratgeber in allen sieben Superuniversen gedient und mich lange in der Mitte aller Dinge, im Paradies, aufgehalten. Viele Male wurde mir das höchste Glück eines Aufenthaltes in der unmittelbaren persönlichen Gegenwart des Universalen Vaters zuteil. Ich schildere die Realität und Wahrheit des Wesens und der Attribute des Vaters mit unanfechtbarer Autorität; ich weiß, wovon ich spreche.]
Das Urantia Buch
Schrift 2
2:0.1 (33.1) DA die höchstmögliche Gottesvorstellung des Menschen in der Idee und im Ideal liegt, die er sich von einer ursächlichen und unendlichen Persönlichkeit macht, mag es erlaubt sein und sich als hilfreich erweisen, gewisse Wesenszüge der göttlichen Natur zu studieren, die den Charakter der Gottheit ausmachen. Man kann das Wesen Gottes am besten durch die Offenbarung des Vaters verstehen, die Michael von Nebadon in seinen vielfältigen Unterweisungen und in seinem wunderbaren Leben als inkarnierter Sterblicher gegeben hat. Die göttliche Natur kann vom Menschen auch besser verstanden werden, wenn er sich als ein Kind Gottes betrachtet und zum Schöpfer im Paradies als zu seinem wahren geistigen Vater aufschaut.
2:0.2 (33.2) Man kann die Natur Gottes an einer Offenbarung höchster Ideen studieren, der göttliche Charakter kann als eine Darstellung himmlischer Ideale betrachtet werden, aber die am meisten erleuchtende und geistig erbauende aller Offenbarungen der göttlichen Natur erhält man durch das Verstehen des religiösen Lebens Jesu von Nazareth, bevor und nachdem er zum vollen Bewusstsein seiner Göttlichkeit gelangt war. Wenn man das inkarnierte Leben Michaels als Hintergrund der Offenbarung Gottes an den Menschen nimmt, können wir versuchen, in menschlichen Wortsymbolen gewisse Ideen und Ideale auszudrücken, die die göttliche Natur betreffen und vielleicht zu einer weiteren Klärung und Einigung der menschlichen Vorstellung von Natur und Charakter der Persönlichkeit des Universalen Vaters beitragen werden.
2:0.3 (33.3) Bei all unserem Bemühen, das menschliche Gotteskonzept zu erweitern und zu vergeistigen, werden wir durch das beschränkte Fassungsvermögen des menschlichen Verstandes außerordentlich behindert. Außerdem werden wir bei der Ausführung unseres Auftrags ernsthaft behindert durch die Begrenzungen der Sprache und die Armut des Materials, das zu Illustrations- oder Vergleichszwecken herangezogen werden kann, um göttliche Werte darzustellen und dem endlichen, sterblichen Verstand des Menschen geistige Bedeutungen nahe zu bringen. All unsere Anstrengungen, das menschliche Gotteskonzept zu erweitern, wären nahezu vergeblich, wenn der menschliche Verstand nicht von dem vom Vater geschenkten Justierer bewohnt würde und vom Geist der Wahrheit des Schöpfersohnes durchdrungen wäre. Indem ich mich also zur Erweiterung der Gottesvorstellung auf die Hilfe dieser göttlichen Geiste im Menschenherzen verlasse, mache ich mich fröhlich an die Ausführung meines Auftrags, zu versuchen, dem menschlichen Verstand ein tieferes Bild vom Wesen Gottes zu vermitteln.
2:1.1 (33.4) „Was den Unendlichen betrifft, so können wir ihn nicht ausfindig machen. Die göttlichen Fußspuren sind unbekannt.“ „Sein Verstehen ist unendlich und seine Größe unergründlich.“ Das blendende Licht der Gegenwart des Vaters ist derart, dass er für seine niedrigen Geschöpfe scheinbar „in dichter Finsternis wohnt“. Nicht nur sind seine Gedanken und Pläne unerforschlich, sondern „er tut auch große und wunderbare Dinge ohne Zahl“. „Gott ist groß; wir verstehen ihn nicht, und die Zahl seiner Jahre kann nicht ermittelt werden.“ „Wird Gott wirklich auf der Erde wohnen? Siehe, der Himmel (das Universum) und der Himmel der Himmel (das Universum der Universen) können ihn nicht fassen.“ „Wie unergründlich sind seine Urteile und wie undurchschaubar seine Wege!“
2:1.2 (34.1) „Es gibt nur einen Gott, den unendlichen Vater, und er ist auch ein treuer Schöpfer.“ „Der göttliche Schöpfer ist auch der Universale Lenker, der Ursprung und die Bestimmung der Seelen. Er ist die Höchste Seele, der Uranfängliche Verstand und der Grenzenlose Geist der ganzen Schöpfung.“ „Der große Überwacher begeht keine Fehler. Er ist von strahlender Majestät und Herrlichkeit.“ „Der Schöpfergott ist gänzlich frei von Furcht und Feindschaft. Er ist unsterblich, ewig, aus sich selbst existierend, göttlich und freigebig.“ „Wie rein und schön, wie tief und unergründlich ist der himmlische Ahnherr aller Dinge!“ „Der Unendliche zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er sich den Menschen kundtut. Er ist der Anfang und das Ende, der Vater jedes guten und vollkommenen Vorhabens.“ „Bei Gott sind alle Dinge möglich; der ewige Schöpfer ist die Ursache der Ursachen.“
2:1.3 (34.2) Ungeachtet der Unendlichkeit der staunenerregenden Manifestationen der ewigen und universalen Persönlichkeit des Vaters ist er sich selber seiner Unendlichkeit und seiner Ewigkeit ohne jede Einschränkung bewusst, und ebenso voll und ganz kennt er seine Vollkommenheit und Macht. Abgesehen von seinen göttlichen Gleichgeordneten ist er das einzige Wesen im Universum, das eine vollkommene, angemessene und vollständige Selbsteinschätzung besitzt.
2:1.4 (34.3) Beständig und unfehlbar wird der Vater der Notwendigkeit differenzierter Antwort auf die an ihn gestellten Anforderungen gerecht, je nachdem, wie diese sich von Zeit zu Zeit in verschiedenen Abschnitten seines Alluniversums ändern. Der große Gott kennt und versteht sich selber; er ist sich all seiner Ur-Attribute der Vollkommenheit auf unendliche Weise bewusst. Gott ist kein kosmischer Zufall, noch experimentiert er mit dem Universum. Die Souveränen Universumsherrscher mögen sich in Abenteuer stürzen; die Väter der Konstellationen mögen experimentieren; die Leiter der Systeme mögen sich üben; aber der Universale Vater sieht das Ende seit Anbeginn, und sein göttlicher Plan und ewiges Vorhaben umfassen und enthalten tatsächlich alle Experimente und Abenteuer all seiner Untergeordneten auf jeder Welt, jedem System und jeder Konstellation in jedem Universum seiner unermesslichen Reiche.
2:1.5 (34.4) Nichts ist neu für Gott, und ein kosmisches Ereignis kommt für ihn niemals als Überraschung; er bewohnt den Kreis der Ewigkeit. Er kennt weder Tagesbeginn noch Tagesende. Für Gott gibt es weder Vergangenheit noch Gegenwart noch Zukunft; alle Zeit ist in jedem gegebenen Augenblick gegenwärtig. Er ist das große und einzige ICH BIN.
2:1.6 (34.5) Der Universale Vater ist in all seinen Attributen auf absolute und durch nichts bedingte Weise unendlich; und diese Tatsache an und für sich schließt ihn automatisch von jeder direkten persönlichen Kommunikation mit endlichen materiellen Wesen und anderen niedrigeren erschaffenen Intelligenzen aus.
2:1.7 (34.6) All das macht verschiedene Maßnahmen für den Kontakt und die Kommunikation mit seinen mannigfaltigen Geschöpfen notwendig. Die erste Anordnung betrifft die Persönlichkeiten der Paradies-Söhne Gottes, die, obwohl vollkommen an Göttlichkeit, auch oft an der Natur aus Fleisch und Blut der planetarischen Rassen teilhaben und einer wie ihr und einer unter euch werden; auf diese Weise wird Gott gleichsam zum Menschen, wie es in der Selbsthingabe Michaels geschah, der abwechselnd Gottessohn und Menschensohn genannt wurde. Und zweitens sind da die Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes, die verschiedenen Ordnungen seraphischer Heerscharen und anderer himmlischer Intelligenzen, die sich den materiellen Wesen niedriger Abstammung nähern und ihnen auf so mancherlei Weise helfen und dienen. Und drittens gibt es die unpersönlichen Unergründlichen Mentoren, die Gedankenjustierer, die tatsächlichen Geschenke des großen Gottes selber, die gesandt werden, um Wesen wie die Menschen Urantias zu bewohnen, gesandt ohne Vorankündigung und ohne Erklärung. In unerschöpflicher Fülle steigen sie von den glorreichen Höhen herab, um den bescheidenen Verstand derjenigen Sterblichen zu begnaden und zu bewohnen, die der Gottesbewusstheit fähig sind oder das Potential dazu besitzen.
2:1.8 (35.1) Auf diese und viele andere Arten, die euch unbekannt sind und völlig außerhalb des endlichen Fassungsvermögens liegen, setzt der Paradies-Vater aus Liebe und willentlich seine Unendlichkeit herab und modifiziert, verdünnt und mildert sie anderswie, um dem endlichen Verstand seiner Geschöpfeskinder näher kommen zu können. Durch diese ganze Reihe von Persönlichkeitsvergaben, die immer weniger absolut sind, wird es dem unendlichen Vater möglich, sich eines engen Kontaktes mit den verschiedenen Intelligenzen der vielen Reiche seines gewaltigen Universums zu erfreuen.
2:1.9 (35.2) All das hat er getan, tut er und wird er ewig zu tun fortfahren, ohne im Geringsten die Tatsache und Realität seiner Unendlichkeit, Ewigkeit und seines Primates zu beeinträchtigen. Und diese Dinge sind trotz der Schwierigkeit, sie zu erfassen, absolut wahr, trotz des Geheimnisses, das sie umhüllt, und trotz der Unmöglichkeit, von Geschöpfen wie den Bewohnern Urantias voll begriffen zu werden.
2:1.10 (35.3) Weil der Erste Vater in seinen Plänen unendlich und in seinen Vorhaben ewig ist, wird es einem endlichen Wesen aufgrund seiner Natur immer verwehrt sein, jemals diese göttlichen Pläne und Vorhaben in ihrer ganzen Fülle zu erfassen oder zu verstehen. Nur dann und wann und da und dort kann der sterbliche Mensch einen kurzen Blick auf die Vorhaben des Vaters werfen, wenn diese im Zusammenhang mit der Ausführung des Plans enthüllt werden, der den Aufstieg der Geschöpfe über sukzessive Ebenen des Fortschritts im Universum bestimmt. Obgleich der Mensch die Bedeutung der Unendlichkeit nicht erfassen kann, versteht der unendliche Vater höchst gewiss die ganze Endlichkeit all seiner Kinder in allen Universen und umfängt sie liebevoll.
2:1.11 (35.4) Göttlichkeit und Ewigkeit teilt der Vater mit einer großen Zahl von höheren Paradies-Wesen, aber wir bezweifeln, dass er die Unendlichkeit und den sich daraus ergebenden universalen Primat mit irgendwem außer den ihm gleichgeordneten Mitgliedern der Paradies-Trinität in vollem Maße teilt. Unendlichkeit der Persönlichkeit muss notwendigerweise alle Endlichkeit der Persönlichkeit in sich schließen, und daraus folgt die Wahrheit — die buchstäbliche Wahrheit — der Lehre, die erklärt, dass „wir in Ihm leben, uns bewegen und unser Dasein haben“. Das Fragment der reinen Gottheit des Universalen Vaters, das im sterblichen Menschen wohnt, ist ein Teil der Unendlichkeit des Ersten Großen Zentralen Ursprungs, des Vaters der Väter.
2:2.1 (35.5) Sogar eure einstigen Propheten haben die ewige, kreisförmige Natur ohne Anfang und Ende des Universalen Vaters verstanden. Gott ist buchstäblich und ewig gegenwärtig in seinem Universum der Universen. Er bewohnt den gegenwärtigen Augenblick in all seiner absoluten Hoheit und ewigen Größe. „Der Vater hat das Leben in sich selbst, und dieses Leben ist ewiges Leben.“ Durch alle ewigen Zeitalter hindurch ist es der Vater gewesen, „der allem das Leben gibt“. Die göttliche Integrität ist von unendlicher Vollkommenheit. „Ich bin der Herr; ich ändere mich nicht.“ Unsere Kenntnis vom Universum der Universen lehrt uns nicht nur, dass Er der Vater des Lichts ist, sondern auch, dass es bei seiner Handhabung interplanetarischer Angelegenheiten „keine Unbeständigkeit noch einen Schatten von Veränderlichkeit gibt“. „Von Anbeginn kündigt er das Ende an.“ Er spricht: „Mein Ratschluss soll ewig bestehen; ich werde zu meiner Freude handeln“ „gemäß dem ewigen Vorhaben, das ich mir in meinem Sohn vorgenommen habe.“ Demnach sind die Pläne und Vorhaben des Ersten Zentralen Ursprungs wie er: ewig, vollkommen und auf immer unveränderlich.
2:2.2 (35.6) Die Erlasse des Vaters sind von endgültiger Vollständigkeit und vollkommener Abgerundetheit. „Was immer Gott tut, soll ewig gelten; nichts kann hinzugefügt und nichts weggenommen werden.“ Der Universale Vater bereut seine ursprünglichen Vorhaben der Weisheit und Vollkommenheit nie. Seine Pläne stehen für immer fest, sein Ratschluss ist unveränderlich und seine Handlungen sind göttlich und unfehlbar. „Tausend Jahre sind vor ihm wie das Gestern, wenn es vorüber ist, und wie eine Nachtwache.“ Vollkommenheit der Göttlichkeit und Größe der Ewigkeit liegen für immer jenseits des völligen Begreifens durch den begrenzten Verstand des sterblichen Menschen.
2:2.3 (36.1) Die Reaktionen eines unveränderlichen Gottes mögen bei der Ausführung seines ewigen Planes je nach der wechselnden Haltung und dem veränderlichen Gemüt seiner erschaffenen Intelligenzen scheinbar unterschiedlich ausfallen, das heißt, sie mögen sich oberflächlich scheinbar unterscheiden; aber unter der Oberfläche und hinter allen äußeren Manifestationen bleibt das unveränderliche Vorhaben, der ewige Plan des ewigen Gottes stets gegenwärtig.
2:2.4 (36.2) Draußen in den Universen ist Vollkommenheit notwendigerweise ein relativer Begriff, aber im Zentraluniversum und insbesondere im Paradies ist Vollkommenheit unverwässert vorhanden; in gewissen Phasen ist sie sogar absolut. Die göttliche Vollkommenheit zeigt sich in den Manifestationen der Trinität unterschiedlich, aber nie abgeschwächt.
2:2.5 (36.3) Gottes Ur-Vollkommenheit besteht nicht aus einer Rechtschaffenheit, die er sich erworben hätte, sondern vielmehr aus der ihm eingeborenen Vollkommenheit der Güte seiner göttlichen Natur. Er ist final, vollständig und vollkommen. Es gibt nichts, was der Schönheit und Vollkommenheit seines rechtschaffenen Charakters fehlen würde. Und das ganze Programm der auf den Welten des Raums lebenden Existenzen hat seinen Mittelpunkt im göttlichen Vorhaben, alle Willensgeschöpfe ihrer hohen Bestimmung zuzuführen, die Erfahrung der mit dem Vater geteilten Vollkommenheit des Paradieses zu machen. Gott ist weder egozentrisch noch selbstgenügsam; er hört nie auf, sich an alle selbstbewussten Geschöpfe des riesigen Universums der Universen auszuteilen.
2:2.6 (36.4) Gott ist ewig und unendlich vollkommen. Persönlich kann er Unvollkommenheit aus eigener Erfahrung nicht kennen, aber er teilt das Bewusstsein aller Erfahrungen der Unvollkommenheit mit allen zäh ringenden Geschöpfen der evolutionären Universen aller Paradies-Schöpfersöhne. Der persönliche und befreiende Hauch des Gottes der Vollkommenheit durchweht die Herzen und erfasst das Wesen all jener sterblichen Geschöpfe, die zur Universumsebene sittlicher Wahrnehmung aufgestiegen sind. Auf diese Weise ebenso wie über die Kontakte mit seiner göttlichen Gegenwart teilt der Universale Vater tatsächlich mit jedem sittlichen Wesen des gesamten Universums während dessen Werdegangs die Erfahrung mit der Unreife und Unvollkommenheit.
2:2.7 (36.5) Menschliche Beschränkungen und potentiell Übles gehören nicht zur göttlichen Natur, aber die sterbliche Erfahrung mit dem Übel und alle menschlichen Beziehungen zu diesem gehören mit größter Sicherheit zu Gottes sich stets ausweitender Selbst-Verwirklichung in den Kindern der Zeit — den Geschöpfen mit sittlichem Verantwortungsgefühl, die von jedem das Paradies verlassenden Schöpfersohn geschaffen oder entwickelt worden sind.
2:3.1 (36.6) Gott ist rechtschaffen; deshalb ist er gerecht. „Der Herr ist rechtschaffen in allem, was er tut.“ „ ‚Ich habe alles, was ich getan habe, nicht ohne Grund getan‘, sagt der Herr.“ „Die Urteile des Herrn sind durch und durch wahr und rechtschaffen.“ Die Gerechtigkeit des Universalen Vaters kann durch die Handlungen und Leistungen seiner Geschöpfe nicht beeinflusst werden, „denn es gibt beim Herrn, unserem Gott, weder Ungerechtigkeit noch Ansehen der Person oder Entgegennahme von Geschenken.“
2:3.2 (36.7) Wie aussichtslos und kindisch, einen solchen Gott anzurufen, er solle von seinen unveränderlichen Ratschlüssen abweichen, damit wir den gerechten Folgen der Wirkung seiner weisen Naturgesetze und gerechten geistigen Gebote entgingen! „Täuscht euch nicht! Man spottet Gottes nicht, denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten.“ Es ist wahr, dass auch beim Ernten der verdienten Früchte üblen Tuns die göttliche Gerechtigkeit stets durch Barmherzigkeit gemildert wird. Unendliche Weisheit ist der ewige Schiedsrichter, der darüber befindet, in welchem Verhältnis Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in irgendeinem gegebenen Fall bemessen werden sollen. Die größte Strafe für übles Tun und vorsätzliche Auflehnung gegen Gottes Regierung (in Wahrheit eine unvermeidliche Folge davon) ist der Verlust der Existenz als individueller Untertan dieser Regierung. Das Endergebnis rückhaltloser Sünde ist Auslöschung. Letzten Endes haben sich solche mit der Sünde identifizierten Wesen selbst zerstört, indem sie durch ihre Frevelhaftigkeit ganz und gar unwirklich geworden sind. Das tatsächliche Verschwinden eines derartigen Geschöpfes wird indessen immer aufgeschoben, bis der in dem betreffenden Universum geltenden Rechtsordnung völlig Genüge getan ist.
2:3.3 (37.1) Das Aufhören einer Existenz wird gewöhnlich am Ende einer Dispensation oder Epoche anlässlich des über eine oder mehrere Welten abgehaltenen Gerichts verfügt. Auf einer Welt wie Urantia findet ein solches am Ende einer planetarischen Dispensation statt. Das Ende einer Existenz kann bei einer solchen Gelegenheit in einer abgestimmten Aktion aller Gerichtshöfe der Rechtsprechung verfügt werden, vom planetarischen Rat aufwärts über die Gerichtshöfe des Schöpfersohnes bis zu den Tribunalen der Ältesten der Tage. Der Befehl zur Auslöschung ergeht von den höheren Gerichtshöfen des Superuniversums, nachdem die von der Heimatwelt des Übeltäters kommende Anklage eine ununterbrochene Bestätigung erfahren hat. Wenn das auf Auslöschung lautende Urteil an allerhöchster Stelle bestätigt worden ist, erfolgt seine Ausführung durch eine direkte Handlung der am Hauptsitz des Superuniversums residierenden und von hier aus wirkenden Richter.
2:3.4 (37.2) Wenn das Urteil endgültig bestätigt worden ist, geschieht dem Wesen, das sich mit der Sünde identifiziert hat, augenblicklich, als hätte es nie existiert. Von einem solchen Los gibt es keine Auferstehung; es ist für immer und ewig. Die lebendigen Energiefaktoren der Identität werden durch die Verwandlungen der Zeit und die Metamorphosen des Raums in die kosmischen Potentiale aufgelöst, aus denen sie einst hervorgegangen waren. Was die Persönlichkeit des Frevlers betrifft, sieht sie sich des kontinuierlichen Lebensträgers beraubt, weil das Geschöpf nicht jene Wahl noch jene endgültigen Entscheidungen zu treffen wusste, die sein ewiges Leben sichergestellt hätten. Wenn der mit ihr verbundene Verstand fortlaufend die Sünde wählt und all dies in vollständiger Selbst-Identifikation mit dem Frevel gipfelt, wird solch eine isolierte Persönlichkeit nach dem Aufhören des Lebens, nach der kosmischen Auflösung, von der Überseele der Schöpfung absorbiert und zu einem Teil der wachsenden Erfahrung des Supremen Wesens. Und nie wieder wird sie als Persönlichkeit erscheinen; es ist, als hätte es ihre Identität nie gegeben. Im Falle einer durch einen Justierer bewohnten Persönlichkeit leben die erfahrungsmäßigen Geisteswerte in der Realität des weiterwirkenden Justierers fort.
2:3.5 (37.3) Bei jedem Kampf im Universum zwischen verwirklichten Realitätsebenen wird die Persönlichkeit der höheren Ebene am Ende über die Persönlichkeit der tieferen Ebene den Sieg davontragen. Dieser unvermeidliche Ausgang jeder Auseinandersetzung im Universum liegt in der Tatsache beschlossen, dass der Grad der Vergöttlichung irgendeines Willensgeschöpfes gleich dem Grad seiner Realität oder Verwirklichung ist. Reine Schlechtigkeit, vollständiger Irrtum, vorsätzliche Sünde und ungemilderte Frevelhaftigkeit sind an sich und automatisch selbstmörderisch. Derartige kosmisch unwirkliche Verhaltensweisen können im Universum nur dank vorübergehender barmherziger Duldung überleben, bis die Mechanismen der gerecht urteilenden Universumstribunale, die die Gerechtigkeit bestimmen und sich um Fairness bemühen, in Aktion treten.
2:3.6 (37.4) Die Schöpfersöhne herrschen in den Lokaluniversen als Schöpfer und Vergeistiger. Diese Söhne widmen sich der erfolgreichen Ausführung des Paradies-Planes für den progressiven Aufstieg der Sterblichen, also auch der Rehabilitierung von Rebellen und solchen, die sich in ihrem Denken irren. Aber wenn alle derartigen liebevollen Bemühungen endgültig und für immer zurückgewiesen worden sind, wird die endgültige Verfügung der Auslöschung durch Kräfte vollstreckt, die unter der Zuständigkeit der Ältesten der Tage handeln.
2:4.1 (38.1) Barmherzigkeit ist ganz einfach Gerechtigkeit, welche durch eine Weisheit gemildert wird, die vollkommenem Wissen um die natürlichen Schwächen der endlichen Geschöpfe und ihrer umweltbedingten Behinderungen entspringt und ihnen voll Rechnung trägt. „Unser Gott ist voller Mitleid, gnädig, langmütig und über die Maßen erbarmungsvoll.“ Deshalb soll „wer immer den Herrn anruft, gerettet werden“, „denn dieser wird reichlich vergeben.“ „Das Erbarmen des Herrn dauert von Ewigkeit zu Ewigkeit“, ja, „seine Barmherzigkeit währt ewig.“ „Ich bin der Herr, der auf Erden Barmherzigkeit übt, Gericht hält und Rechtschaffenheit fördert, denn an diesen Dingen habe ich meine Freude.“ „Ich bereite den Kindern der Menschen nicht gerne Kummer oder Schmerz“, denn „ich bin der Vater der Barmherzigkeit und der Gott aller Tröstung“.
2:4.2 (38.2) Gott ist seinem Wesen nach gütig, von Natur aus mitfühlend und ewig erbarmungsvoll. Und nie ist es nötig, dass irgendein Einfluss auf den Vater Druck ausübe, um seine liebende Güte zu wecken. Das Bedürfnis eines Geschöpfes ist völlig ausreichend, um den vollen Fluss zarten Erbarmens des Vaters und seine rettende Gnade zu erwirken. Da Gott alles über seine Kinder weiß, ist es ihm ein Leichtes zu vergeben. Je besser ein Mensch seinen Nachbarn kennt, umso leichter wird er ihm vergeben, ja ihn lieben.
2:4.3 (38.3) Nur der Scharfblick unendlicher Weisheit befähigt den rechtschaffenen Gott, in jeder gegebenen Universumssituation zugleich gerecht und barmherzig zu sein. Der himmlische Vater wird nie hin- und hergerissen zwischen sich bekämpfenden Haltungen gegenüber seinen Universumskindern; Gott wird nie ein Opfer widersprüchlicher Haltungen. Gottes Allwissenheit leitet seinen freien Willen unfehlbar bei der Wahl jenes Universums-Verhaltens, das die Forderungen all seiner göttlichen Attribute und die unendlichen Eigenschaften seiner ewigen Natur vollkommen, gleichzeitig und gleichermaßen zufrieden stellt.
2:4.4 (38.4) Barmherzigkeit ist die natürliche und unvermeidliche Frucht von Güte und Liebe. Es ist undenkbar, dass die gütige Natur eines liebenden Vaters irgendeinem Mitglied irgendeiner Gruppe seiner Universumskinder weise geübte Barmherzigkeit vorenthalten könnte. Ewige Gerechtigkeit und göttliche Barmherzigkeit zusammen bilden das, was menschliche Erfahrung Fairness nennen würde.
2:4.5 (38.5) Göttliche Barmherzigkeit stellt eine faire Technik dar, die zwischen den Universumsebenen der Vollkommenheit und Unvollkommenheit vermittelt. Barmherzigkeit ist die den Situationen des sich entwickelnden Endlichen angepasste Gerechtigkeit der Suprematie, die abgeänderte Rechtschaffenheit der Ewigkeit, um den höchsten Interessen und dem Wohlergehen der Kinder der Zeit im Universum Rechnung zu tragen. Barmherzigkeit ist kein Zuwiderhandeln gegen die Gerechtigkeit, sondern eher eine verständnisvolle Auslegung der Ansprüche höchster Gerechtigkeit, wenn diese in fairer Weise auf die untergeordneten geistigen Wesen und auf die materiellen Geschöpfe der sich entwickelnden Universen Anwendung findet. Barmherzigkeit ist die den vielfältigen Intelligenzen der Zeit-Raum-Schöpfungen auf weise und liebevolle Art widerfahrende Gerechtigkeit der Paradies-Trinität, so wie göttliche Weisheit sie ausdrückt und wie der allwissende Verstand und der souveräne freie Wille des Universalen Vaters und aller ihm beigeordneten Schöpfer sie bestimmen.
2:5.1 (38.6) „Gott ist Liebe“; deshalb ist seine einzige persönliche Haltung den Angelegenheiten des Universums gegenüber immer eine Reaktion göttlicher Zuneigung. Der Vater liebt uns genügend, um uns sein Leben zu schenken. „Er lässt seine Sonne über Bösen und Guten aufgehen und lässt es über Gerechten und Ungerechten regnen.“
2:5.2 (39.1) Es ist falsch zu denken, der Vater lasse sich wegen der Opfer seiner Söhne oder wegen der Fürsprache seiner untergeordneten Geschöpfe dazu überreden, seine Kinder zu lieben, „denn der Vater selber liebt euch“. Es geschieht aus dieser väterlichen Zuneigung heraus, dass Gott die wunderbaren Justierer aussendet, um dem Verstand der Menschen innezuwohnen. Gottes Liebe ist universal; „wer immer will, mag kommen“. Er möchte, „dass alle Menschen dadurch gerettet würden, dass sie die Wahrheit kennen lernen“. „Es ist nicht sein Wille, dass auch nur einer umkomme.“
2:5.3 (39.2) Die Schöpfer sind die allerersten, die versuchen, die Menschen vor den verheerenden Folgen törichter Übertretung der göttlichen Gesetze zu bewahren. Gottes Liebe ist ihrem Wesen nach eine väterliche Zuneigung; deshalb „züchtigt“ er uns manchmal „zu unserem eigenen Nutzen, damit wir an seiner Heiligkeit teilhaben mögen“. Denkt sogar in euren schlimmsten Prüfungen daran, dass „er in all unserer Betrübnis mit uns betrübt ist“.
2:5.4 (39.3) Gott ist den Sündern auf göttliche Weise freundlich gesinnt. Wenn Rebellen zur Rechtschaffenheit zurückkehren, werden sie erbarmungsvoll empfangen, „denn unser Gott wird reichlich vergeben“. „Ich bin derjenige, der eure Übertretungen um meinetwillen auslöscht, und ich werde mich nicht an eure Sünden erinnern.“ „Seht, was für eine Liebe der Vater uns geschenkt hat, dass wir Söhne Gottes genannt werden sollen.“
2:5.5 (39.4) Letztlich ist der größte Beweis von Gottes Güte und der mächtigste Grund, ihn zu lieben, das im Innern wohnende Geschenk des Vaters — der Justierer, der so geduldig auf die Stunde wartet, da ihr beide auf ewig eins werden sollt. Zwar könnt ihr Gott nicht durch Suchen finden, aber wenn ihr euch der Führung des innewohnenden Geistes unterwerfen wollt, werdet ihr unfehlbar gelenkt werden, Schritt für Schritt, Leben um Leben, durch ein Universum nach dem anderen und Zeitalter auf Zeitalter, bis ihr euch endlich in der Gegenwart der Paradies-Persönlichkeit des Universalen Vaters befindet.
2:5.6 (39.5) Wie unvernünftig seid ihr doch, Gott nicht anzubeten, weil die Beschränkungen der menschlichen Natur und die Behinderungen eurer materiellen Schöpfung es euch unmöglich machen, ihn zu sehen. Zwischen euch und Gott muss eine gewaltige Entfernung (physischer Raum) durchmessen werden. Ebenso gibt es ein großes geistiges Gefälle, das überbrückt werden muss; aber trotz allem, was euch physisch und geistig von der persönlichen Paradies-Gegenwart Gottes trennt, haltet inne und sinnt über die erhabene Tatsache nach, dass Gott in euch lebt. Auf seine eigene Weise hat er den Abgrund bereits überbrückt. Er hat etwas von sich selbst, seinen Geist, ausgesandt, um in euch zu wohnen und sich zusammen mit euch abzumühen, während ihr eure ewige Universumslaufbahn verfolgt.
2:5.7 (39.6) Ich finde es leicht und angenehm, jemanden zu verehren, der so groß ist und sich gleichzeitig so liebevoll und mit Hingabe um die Hebung seiner niederen Geschöpfe kümmert. Ich liebe ganz natürlich jemanden, der ein so mächtiger Schöpfer und Überwacher seiner Schöpfung ist, und dessen Güte trotzdem so vollkommen ist und der in seiner Gnade ununterbrochen so treu über uns wacht. Ich glaube, ich würde Gott ebenso sehr lieben, wenn er nicht so groß und mächtig wäre, solange er nur so gütig und barmherzig wäre. Wir alle lieben den Vater mehr um seines Wesens als um seiner staunenswerten Attribute willen.
2:5.8 (39.7) Wenn ich beobachte, wie tapfer die Schöpfersöhne und die ihnen unterstellten Verwalter sich durch die mannigfaltigen Schwierigkeiten der Zeit hindurchkämpfen, die in der Natur der Entwicklung der Universen des Raums liegen, entdecke ich in mir eine große und tiefe Zuneigung zu diesen kleineren Herrschern der Universen. Im Grunde denke ich, dass wir alle — die Sterblichen der Welten inbegriffen — den Universalen Vater und alle anderen, ob göttlichen oder menschlichen Wesen, deshalb lieben, weil wir feststellen, dass diese Persönlichkeiten uns wahrhaftig lieben. Die Erfahrung zu lieben ist in hohem Maße eine direkte Antwort auf die Erfahrung, geliebt zu werden. Aus dem Wissen heraus, dass Gott mich liebt, sollte ich auch dann fortfahren, ihn über alles zu lieben, wenn er seiner sämtlichen Attribute der Suprematie, Ultimität und Absolutheit entkleidet wäre.
2:5.9 (40.1) Des Vaters Liebe folgt uns jetzt und während des ganzen endlosen Kreises der ewigen Zeitalter. Wenn ihr über das liebende Wesen Gottes nachsinnt, gibt es darauf nur eine einzige vernünftige und natürliche Reaktion der Persönlichkeit: Ihr werdet euren Schöpfer immer mehr lieben; ihr werdet Gott eine Liebe entgegenbringen, die derjenigen eines Kindes zu seinen irdischen Eltern vergleichbar ist; denn gerade so, wie ein Vater, ein wirklicher Vater, ein wahrhaftiger Vater seine Kinder liebt, liebt auch der Universale Vater seine erschaffenen Söhne und Töchter und sucht beständig ihr Wohlergehen.
2:5.10 (40.2) Aber die Liebe Gottes ist eine intelligente und weit blickende väterliche Zuneigung. Die göttliche Liebe funktioniert im Einklang mit göttlicher Weisheit und allen anderen unendlichen Wesenszügen der vollkommenen Natur des Universalen Vaters. Gott ist Liebe, aber Liebe ist nicht Gott. Die größte Kundgebung göttlicher Liebe für sterbliche Wesen ist in der Vergabe der Gedankenjustierer zu beobachten, aber die größte Offenbarung der Liebe des Vaters könnt ihr im Leben des sich selbst hingebenden Sohnes Michael sehen, in der Art, wie er auf Erden das ideale geistige Leben gelebt hat. Der innewohnende Justierer ist es, der Gottes Liebe für jede menschliche Seele individualisiert.
2:5.11 (40.3) Zeitweilig tut es mir geradezu weh, gezwungenermaßen das menschliche Wortsymbol Liebe verwenden zu müssen, um die göttliche Zuneigung des himmlischen Vaters zu seinen Universumskindern zum Ausdruck zu bringen. Obwohl dieser Begriff die höchste menschliche Vorstellung von sterblichen Beziehungen enthält, die auf Respekt und Hingabe beruhen, steht er auch häufig für manches ganz und gar Niedrige in menschlichen Beziehungen, wofür es völlig unpassend wäre, ein Wort zu gebrauchen, das ebenfalls die unvergleichliche Zuwendung des lebendigen Gottes zu seinen Universumsgeschöpfen ausdrückt! Wie bedauerlich, dass mir nicht irgendein himmlischer und ausschließlicher Begriff zur Verfügung steht, der dem menschlichen Verstand die wahre Natur und ausnehmend schöne Bedeutung der göttlichen Zuneigung des Paradies-Vaters nahe bringen könnte.
2:5.12 (40.4) Wenn der Mensch die Liebe eines persönlichen Gottes aus den Augen verliert, wird aus dem Königreich Gottes lediglich das Reich des Guten. Trotz der unendlichen Einheit der göttlichen Natur ist die Liebe das beherrschende Merkmal in allen persönlichen Beziehungen Gottes zu seinen Geschöpfen.
2:6.1 (40.5) Im materiellen Universum können wir die göttliche Schönheit schauen und in der intellektuellen Welt die ewige Wahrheit erkennen, aber Gottes Güte kann einzig in der geistigen Welt persönlicher religiöser Erfahrung gefunden werden. In ihrem wahren Wesen ist Religion gläubiges Vertrauen in die Güte Gottes. In der Philosophie könnte Gott groß und absolut und sogar auf irgendeine Weise intelligent und persönlich sein, aber in der Religion muss er auch sittlich sein; er muss gut sein. Der Mensch fürchtet wohl einen großen Gott, aber Vertrauen und Liebe bringt er nur einem guten Gott entgegen. Diese Güte Gottes ist ein Teil der Persönlichkeit Gottes, und voll offenbart sie sich nur in der persönlichen religiösen Erfahrung der gläubigen Söhne Gottes.
2:6.2 (40.6) Religion schließt mit ein, dass die höhere Welt geistiger Natur die grundlegenden Bedürfnisse der menschlichen Welt kennt und auf sie anspricht. Evolutionäre Religion kann ethisch werden, aber nur offenbarte Religion wird im wahren und geistigen Sinne sittlich. Die alte Vorstellung von Gott als einer von königlicher Sittlichkeit beherrschten Gottheit wurde von Jesus emporgehoben auf die liebevoll-rührende Stufe der in der Eltern-Kind-Beziehung vorhandenen innigen Familiensittlichkeit; denn eine zartere und schönere als diese gibt es in der sterblichen Erfahrung nicht.
2:6.3 (41.1) Die „so überaus reiche Güte Gottes führt den irrenden Menschen zur Reue“. „Jede gute Gabe und jede vollkommene Gabe kommt herab vom Vater des Lichts.“ „Gott ist gut; er ist der ewige Zufluchtsort der Menschenseele.“ „Gott der Herr ist barmherzig und voller Gnade. Er ist langmütig und überreich an Güte und Wahrheit.“ „Koste und siehe, wie gut der Herr ist! Gesegnet ist der Mensch, der sein Vertrauen in ihn setzt.“ „Der Herr ist gnädig und voller Mitgefühl. Er ist der Gott des Heils.“ „Er heilt, die gebrochenen Herzens sind, und er verbindet die Wunden der Seele. Er ist der allmächtige Wohltäter des Menschen.“
2:6.4 (41.2) Obwohl die Vorstellung von Gott als einem König und Richter einen hohen sittlichen Maßstab entwickelte und bewirkte, dass das Volk als Ganzes die Gesetze respektierte, beließ es doch den einzelnen Gläubigen in Bezug auf seine Stellung in Zeit und Ewigkeit in einer misslichen Lage der Unsicherheit. Die späteren hebräischen Propheten verkündeten, Gott sei der Vater Israels; Jesus offenbarte Gott als den Vater jedes menschlichen Wesens. Die gesamte menschliche Gottesvorstellung wird durch Jesu Leben auf trans zendente Weise erleuchtet. Selbstlosigkeit liegt in der Natur der elterlichen Liebe. Gott liebt nicht wie ein Vater, sondern als ein Vater. Er ist der Paradies-Vater jeder Persönlichkeit des Universums.
2:6.5 (41.3) Rechtschaffenheit beinhaltet, dass Gott der Ursprung des sittlichen Gesetzes des Universums ist. Wahrheit zeigt Gott als einen Offenbarer, als einen Lehrer. Aber Liebe schenkt Zuwendung und sehnt sich nach ihr, sie sucht ein verstehendes herzliches Verhältnis, wie es zwischen Eltern und Kind besteht. Rechtschaffenheit mag der göttliche Gedanke sein, aber Liebe ist eines Vaters Haltung. Die irrtümliche Annahme, dass die Rechtschaffenheit Gottes unvereinbar sei mit der selbstlosen Liebe des himmlischen Vaters, setzte das Fehlen von Einheit in der Natur der Gottheit voraus und führte direkt zur Entwicklung der Sühneopfer-Lehre, welche einen philosophischen Angriff sowohl auf die Einheit Gottes als auch auf seinen freien Willen darstellt.
2:6.6 (41.4) Der liebevolle himmlische Vater, dessen Geist in seinen Erdenkindern wohnt, ist keine gespaltene Persönlichkeit — eine gerechte und eine erbarmende — und kein Vermittler ist nötig, um des Vaters Gunst oder Vergebung zu erlangen. Die göttliche Rechtschaffenheit wird nicht von einer starr vergeltenden Gerechtigkeit beherrscht; Gott als Vater geht weit über Gott als Richter hinaus.
2:6.7 (41.5) Gott ist nie zornig, rachsüchtig oder ungehalten. Es ist wahr, dass Weisheit oft seine Liebe zurückhält und dass Gerechtigkeit seine Barmherzigkeit bestimmt, wenn diese zurückgewiesen wird. Seine Liebe zur Rechtschaffenheit kann nicht anders, als ebensolchen Abscheu vor der Sünde zu zeigen. Der Vater ist keine inkonsequente Persönlichkeit; die göttliche Einheit ist vollkommen. In der Paradies-Trinität herrscht trotz der ewigen Identitäten der Gleichgeordneten Gottes absolute Einheit.
2:6.8 (41.6) Gott liebt den Sünder und hasst die Sünde: Eine solche Aussage ist im philosophischen Sinne wahr, aber Gott ist eine transzendente Persönlichkeit, und Personen können nur andere Personen lieben und hassen. Die Sünde ist keine Person. Gott liebt den Sünder, weil dieser eine (potentiell ewige) Persönlichkeitsrealität ist, während Gott der Sünde gegenüber keine persönliche Haltung einnimmt, da Sünde ja keine geistige Realität ist; sie ist nicht persönlich; deshalb nimmt einzig die Gerechtigkeit Gottes ihre Existenz zur Kenntnis. Die Liebe Gottes rettet den Sünder; das Gesetz Gottes zerstört die Sünde. Diese Haltung der göttlichen Natur würde sich scheinbar ändern, sollte sich der Sünder schließlich ganz und ebenso vollständig mit der Sünde identifizieren, wie derselbe sterbliche Verstand sich auch mit dem ihm innewohnenden geistigen Justierer völlig identifizieren kann. Ein solcher mit der Sünde identisch gewordener Sterblicher würde dann in seinem Wesen völlig ungeistig (und deshalb persönlich irreal) und müsste schließlich die Auslöschung seines Daseins erfahren. Irrealität, ja sogar Unvollständigkeit der Geschöpfesnatur, kann in einem immer realeren und geistigeren Universum auf die Dauer nicht existieren.
2:6.9 (42.1) In der Welt der Persönlichkeit lässt sich Gott als eine liebende Person entdecken; in der geistigen Welt ist er persönliche Liebe; in der religiösen Erfahrung ist er beides. Die Liebe kennzeichnet den wollenden Willen Gottes. Die Güte Gottes liegt dem göttlichen freien Willen zugrunde — der universalen Tendenz zu lieben, Barmherzigkeit zu zeigen, Geduld zu üben und zu vergeben.
2:7.1 (42.2) Alles endliche Wissen und Verstehen der Geschöpfe ist relativ. Informationen und Auskünfte, auch wenn hohen Quellen entnommen, sind nur relativ vollständig, an einem bestimmten Ort zutreffend und persönlich wahr.
2:7.2 (42.3) Materielle Tatsachen sind ziemlich einheitlich, aber Wahrheit ist in der Philosophie des Universums ein lebendiger und elastischer Faktor. In Entwicklung begriffene Persönlichkeiten sind in ihren Mitteilungen nur zum Teil weise und nur relativ wahr. Sie können nur soweit Gewissheit haben, wie ihre persönliche Erfahrung reicht. Was an einem Ort allem Anschein nach völlig wahr ist, ist unter Umständen in einem anderen Abschnitt der Schöpfung nur relativ wahr.
2:7.3 (42.4) Göttliche Wahrheit, endgültige Wahrheit ist einheitlich und universal, aber geistige Dinge, wie sie von zahlreichen, verschiedenen Himmelskörpern entstammenden Wesen beschrieben werden, können manchmal in Einzelheiten voneinander abweichen, was mit dieser Relativität zusammenhängt, einer Relativität in der Vollständigkeit des Wissens und in der Fülle persönlicher Erfahrung sowie in Dauer und Ausmaß dieser Erfahrung. Während die Gesetze und Verfügungen, die Gedanken und Haltungen des Ersten Großen Zentralen Ursprungs ewig, unendlich und universal wahr sind, geschieht gleichzeitig ihre Anwendung und Anpassung an jedes Universum und System, jede Welt und jedes erschaffene Vernunftwesen in Übereinstimmung mit den Plänen der Schöpfersöhne und mit den in ihren jeweiligen Universen funktionierenden Techniken sowie in Harmonie mit den lokalen Plänen und Vorgehensweisen des Unendlichen Geistes und aller anderen mitbeteiligten himmlischen Persönlichkeiten.
2:7.4 (42.5) Die falsche Wissenschaft des Materialismus würde die Sterblichen dazu verurteilen, im Universum zu Ausgestoßenen zu werden. Solches Teilwissen ist potentiell übel; es ist ein Wissen, das sowohl aus Gutem wie aus Schlechtem besteht. Die Wahrheit ist schön, weil sie sowohl vollständig als auch symmetrisch ist. Wenn ein Mensch nach Wahrheit strebt, ist er dem göttlich Realen auf der Spur.
2:7.5 (42.6) Die Philosophen begehen ihren folgenschwersten Fehler, wenn sie auf die Irrwege der Abstraktion geraten, wenn es ihnen zur Gewohnheit wird, ihre Aufmerksamkeit einem einzigen Aspekt der Realität zuzuwenden und dann von diesem isolierten Aspekt zu behaupten, er sei die ganze Wahrheit. Ein weiser Philosoph wird immer nach der schöpferischen Absicht Ausschau halten, die sich hinter allen Erscheinungen des Universums verbirgt und vor ihnen existierte. Der Gedanke des Schöpfers geht dem Schöpferakt stets voraus.
2:7.6 (42.7) Das intellektuelle Selbstbewusstsein kann die Schönheit der Wahrheit, ihre geistige Qualität nicht nur durch die philosophische Folgerichtigkeit seiner Konzepte entdecken, sondern sicherer und gewisser durch die unfehlbare Antwort des allzeit gegenwärtigen Geistes der Wahrheit. Glückseligkeit geht aus der Erkenntnis der Wahrheit hervor, weil diese in die Tat umgesetzt werden kann; sie kann gelebt werden. Enttäuschung und Leid stellen sich nach einem Irrtum ein, weil dieser, da keine Realität darstellend, in der Erfahrung nicht verwirklicht werden kann. Man erkennt die göttliche Wahrheit am besten an ihrem geistigen Beigeschmack.
2:7.7 (42.8) Das ewige Streben zielt auf Einigung, auf göttlichen Zusammenhang. Das unermessliche physische Universum hat seinen Zusammenhalt in der Paradies-Insel; das intellektuelle Universum hat seinen Zusammenhalt im Gott des Verstandes, dem Mit-Vollzieher; das geistige Universum wird von der Persönlichkeit des Ewigen Sohnes zusammengehalten. Aber der isolierte Sterbliche von Zeit und Raum findet seinen inneren Zusammenhalt in Gott dem Vater durch die direkte Beziehung zwischen dem innewohnenden Gedankenjustierer und dem Universalen Vater. Der Justierer des Menschen ist ein Fragment Gottes und strebt ewig nach göttlicher Einigung; er stimmt mit der Paradies-Gottheit des Ersten Zentralen Ursprungs überein und hat seinen Zusammenhalt in ihr.
2:7.8 (43.1) Das Gewahrwerden supremer Schönheit ist die Entdeckung und Integration der Realität. Das Gewahrwerden der göttlichen Güte in der ewigen Wahrheit ist ultime Schönheit. Sogar die Anmut menschlicher Kunst beruht auf der Harmonie ihrer Einheit.
2:7.9 (43.2) Der große Fehler der hebräischen Religion war ihr Unvermögen, die Güte Gottes mit den Tatsachen-Wahrheiten der Wissenschaft und mit der ansprechenden Schönheit der Kunst in Verbindung zu bringen. Während die Zivilisation Fortschritte machte, die Religion hingegen auf ihrem einmal eingeschlagenen, unklugen Pfad fortfuhr, die Güte Gottes unter relativer Ausklammerung der Wahrheit und unter Vernachlässigung der Schönheit überzubetonen, entwickelten bestimmte Menschentypen eine zunehmende Tendenz, sich von dieser abstrakten und losgetrennten Vorstellung von isolierter Güte abzuwenden. Die moderne Religion, deren überbeanspruchte und isolierte Sittlichkeit es nicht mehr versteht, sich die Ergebenheit und Treue vieler Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts zu erhalten, würde sich rehabilitieren, wenn sie den Wahrheiten der Wissenschaft, Philosophie und geistigen Erfahrung sowie den Schönheiten der materiellen Schöpfung, der Anmut intellektueller Kunst und der Größe echter charakterlicher Vollendung dieselbe Beachtung schenken würde wie ihrem sittlichen Auftrag.
2:7.10 (43.3) Die religiöse Herausforderung dieses Zeitalters geht an jene weit blickenden und vorausschauenden Männer und Frauen mit geistiger Erkenntnis, die es wagen werden, gestützt auf die erweiterten und vorzüglich integrierten modernen Vorstellungen von kosmischer Wahrheit, universaler Schönheit und göttlicher Güte eine neue und ansprechende Lebensphilosophie zu gestalten. Solch eine neuartige und rechtschaffene Vision von Sittlichkeit wird ihre Anziehungskraft auf alles Gute im menschlichen Verstand ausüben und das Beste in der menschlichen Seele herausfordern. Wahrheit, Schönheit und Güte sind göttliche Realitäten, und während der Mensch die Stufen geistigen Lebens hinaufsteigt, koordinieren und einigen sich diese höchsten Eigenschaften des Ewigen immer mehr in Gott, der Liebe ist.
2:7.11 (43.4) Alle Wahrheit — ob materiell, philosophisch oder geistig — ist zugleich schön und gut. Alle wirkliche Schönheit — materielle Kunst oder geistige Symmetrie — ist zugleich wahr und gut. Alle echte Güte — ob persönliche Sittlichkeit, soziale Gerechtigkeit oder göttliche Zuwendung — ist gleichermaßen wahr und schön. Körperliche und geistige Gesundheit und inneres Glück sind ineinander integrierte Wahrheit, Schönheit und Güte, wie sie in menschlicher Erfahrung miteinander verschmolzen sind. Solche Ebenen wirkungsvollen Lebens werden durch die Einigung von Energiesystemen, Ideensystemen und Geistessystemen erreicht.
2:7.12 (43.5) Wahrheit ist kohärent, Schönheit ist anziehend und Güte wirkt stabilisierend. Und wenn diese Werte dessen, was real ist, in der persönlichen Erfahrung koordiniert werden, ist das Ergebnis eine hohe Art von Liebe, die von Weisheit geprägt ist und auf Treue beruht. Es ist der eigentliche Zweck aller Erziehung im Universum, auf eine bessere Koordinierung der isolierten Kinder der Welten mit den immer größeren Realitäten ihrer expandierenden Erfahrung hinzuwirken. Die Realität ist endlich auf der menschlichen Ebene, unendlich und ewig auf den höheren und göttlichen Ebenen.
2:7.13 (43.6) [Dargeboten von einem Göttlichen Ratgeber, der im Auftrag der Ältesten der Tage von Uversa handelt.]
Das Urantia Buch
Schrift 3
3:0.1 (44.1) GOTT ist überall gegenwärtig; der Universale Vater beherrscht den Kreis der Ewigkeit. Aber in den Lokaluniversen übt er seine Herrschaft durch die Personen seiner Paradies-Schöpfersöhne aus, so wie er auch das Leben durch diese Söhne schenkt. „Gott hat uns ewiges Leben gegeben, und dieses Leben ist in seinen Söhnen.“ Die Schöpfersöhne Gottes sind persönlicher Ausdruck seiner selbst in den Domänen der Zeit und für die Kinder der wirbelnden Planeten in den sich entwickelnden Universen des Raums.
3:0.2 (44.2) Die in hohem Maße persönlichen Söhne Gottes können von den niedrigeren Ordnungen geschaffener Intelligenzen klar erkannt werden und sind damit eine Kompensation für die Unsichtbarkeit des unendlichen und deshalb schwieriger zu erkennenden Vaters. Die Paradies-Schöpfersöhne des Universalen Vaters sind eine Offenbarung eines andernfalls unsichtbaren Wesens, unsichtbar wegen der Absolutheit und Unendlichkeit, die dem Kreis der Ewigkeit und den Persönlichkeiten der Paradies-Gottheiten inhärent sind.
3:0.3 (44.3) Das Schöpfertum ist schwerlich ein Attribut Gottes; es ist eher die Gesamtsumme seiner handelnden Natur. Und diese universale Schöpferfunktion manifestiert sich ewig in Abhängigkeit und unter der Kontrolle aller koordinierten Attribute der unendlichen und göttlichen Realität des Ersten Zentralen Ursprungs. Wir bezweifeln ernsthaft, dass man irgendeinen Wesenszug der göttlichen Natur als den übrigen vorausgehend betrachten kann, aber wenn das der Fall wäre, käme das Schöpfertum der Gottheit vor allen anderen Naturen, Aktivitäten und Attributen an erster Stelle. Und das Schöpfertum der Gottheit gipfelt in der universalen Wahrheit der Vaterschaft Gottes.
3:1.1 (44.4) Die Fähigkeit des Universalen Vaters, überall und zu gleicher Zeit anwesend zu sein, macht seine Allgegenwart aus. Nur Gott kann zur selben Zeit an zwei Orten, an zahllosen Orten sein. Gott ist zugleich „oben im Himmel und hienieden auf Erden“ gegenwärtig; und wie der Psalmist ausrief: „Wohin soll ich mich von deinem Geist wenden? oder wohin soll ich aus deiner Gegenwart fliehn?“
3:1.2 (44.5) „‚Ich bin ein Gott, der ganz nahe, aber auch sehr weit weg ist‘, spricht der Herr. ‚Erfülle ich nicht Himmel und Erde?‘“ Der Universale Vater ist allezeit in allen Teilen und in allen Herzen seiner unermesslichen Schöpfung zugegen. Er ist „die Fülle dessen, der alles in allem durchdringt“ und „der alles in allem bewirkt“, und weiter ist die Vorstellung von seiner Persönlichkeit von der Art, „dass der Himmel (das Universum) und der Himmel der Himmel (das Universum der Universen) ihn nicht fassen können“. Es ist buchstäblich wahr, dass Gott alles und in allem ist. Aber selbst das ist nicht der ganze Gott. Der Unendliche kann sich endgültig nur in der Unendlichkeit offenbaren; die Ursache kann durch eine Untersuchung der Wirkungen nie ganz verstanden werden; der lebendige Gott ist unermesslich viel größer als die Gesamtheit der Schöpfung, welche die schöpferische Betätigung seines schrankenlosen freien Willens ins Dasein gerufen hat. Gott ist im ganzen Kosmos offenbart, aber der Kosmos kann niemals die gesamte Unendlichkeit Gottes enthalten oder umfangen.
3:1.3 (45.1) Des Vaters Gegenwart durchstreift unaufhörlich das Alluniversum. „Er kommt vom Ende des Himmels her, und sein Lauf geht wieder an dessen Ende; und nichts ist vor seinem Licht verborgen.“
3:1.4 (45.2) Das Geschöpf existiert nicht nur in Gott, sondern Gott lebt auch im Geschöpf. „Wir wissen, dass wir in ihm wohnen, weil er in uns lebt; er hat uns seinen Geist gegeben. Diese Gabe des Paradies-Vaters ist der unzertrennliche Gefährte des Menschen.“ „Er ist der allgegenwärtige und alles durchdringende Gott.“ „Der Geist des ewigen Vaters verbirgt sich im Verstand jedes sterblichen Kindes.“ „Der Mensch macht sich auf die Suche nach einem Freund, obgleich gerade dieser Freund in seinem eigenen Herzen lebt.“ „Der wahre Gott ist nicht weit weg; er ist ein Teil von uns; sein Geist spricht aus unserem Inneren heraus.“ „Der Vater lebt in seinem Kind. Gott ist immer bei uns. Er ist der lenkende Geist der ewigen Bestimmung.“
3:1.5 (45.3) Zu Recht ist von der menschlichen Rasse gesagt worden: „Ihr seid Gottes“, denn „wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott in ihm“. Selbst wenn ihr sündigt, quält ihr das Gottesgeschenk in eurem Inneren, da der Gedankenjustierer notwendigerweise mit dem ihn gefangen haltenden menschlichen Verstand die Folgen von dessen übler Denkweise erleiden muss.
3:1.6 (45.4) Die Allgegenwart Gottes ist in Wirklichkeit ein Teil seiner unendlichen Natur; der Raum stellt für die Gottheit kein Hindernis dar. In Vollkommenheit und ohne Einschränkung ist Gottes Gegenwart nur im Paradies und im Zentraluniversum wahrnehmbar. In den Havona umkreisenden Schöpfungen kann man seine Gegenwart in dieser Weise nicht wahrnehmen, weil Gott mit Rücksicht auf die Souveränität und die göttlichen Vorrechte der ihm beigeordneten Schöpfer und Herrscher der Universen von Zeit und Raum seine direkte und eigentliche Gegenwart beschränkt hat. Deshalb muss das Konzept der göttlichen Gegenwart einen breiten Fächer von Manifestationsweisen und -kanälen zulassen, der die Kreise der Gegenwart des Ewigen Sohnes, des Unendlichen Geistes und der Paradies-Insel einschließt. Es ist auch nicht immer möglich, zwischen der Gegenwart des Universalen Vaters und den Aktivitäten seiner ewigen Gleichgeordneten und Organe zu unterscheiden, da diese all den unendlichen Erfordernissen seines unwandelbaren Planes auf vollkommene Weise nachkommen. Aber anders verhält es sich mit dem Persönlichkeitskreis und den Justierern; hier handelt Gott allein, direkt und ausschließlich.
3:1.7 (45.5) Der Universale Überwacher ist in den Gravitationskreisen der Paradies-Insel zu allen Zeiten und in demselben Grad in allen Teilen des Universums potentiell gegenwärtig in Übereinstimmung mit der Masse und in Beantwortung der physischen Bedürfnisse nach dieser Gegenwart und wegen der inhärenten Natur der ganzen Schöpfung, die will, dass alle Dinge ihm angehören und in ihm bestehen. In derselben Weise ist der Erste Zentrale Ursprung potentiell gegenwärtig im Eigenschaftslosen Absoluten, dem Schoß der unerschaffenen Universen der ewigen Zukunft. So durchdringt Gott potentiell die physischen Universen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Er ist der Urgrund des Zusammenhalts der so genannten materiellen Schöpfung. Dieses nichtgeistige Gottheitspotential verwirklicht sich da und dort auf der gesamten Ebene materieller Existenz durch die unerklärliche Einschaltung einer seiner ausschließlichen Wirkkräfte auf dem Schauplatz der universalen Handlung.
3:1.8 (45.6) Die mentale Gegenwart Gottes hängt mit dem absoluten Verstand des Mit-Vollziehers, des Unendlichen Geistes, zusammen, aber in den endlichen Schöpfungen erkennt man sie besser im überall funktionierenden kosmischen Verstand der Paradies-Hauptgeiste. Gerade so, wie der Erste Zentrale Ursprung im Verstandeskreis des Mit-Vollziehers potentiell gegenwärtig ist, ist Gott in den Spannungen des Universalen Absoluten potentiell gegenwärtig. Aber Verstand menschlicher Art ist eine Gabe der Töchter des Mit-Vollziehers, der Göttlichen Ministerinnen der sich entwickelnden Universen.
3:1.9 (46.1) Der überall gegenwärtige Geist des Universalen Vaters ist koordiniert mit der Funktion der universalen Geist-Gegenwart des Ewigen Sohnes und mit dem immerwährenden göttlichen Potential des Gottheit-Absoluten. Aber weder die geistige Aktivität des Ewigen Sohnes und seiner Paradies-Söhne noch die Verstandesgaben des Unendlichen Geistes scheinen das direkte Handeln der in den Herzen seiner Geschöpfeskinder wohnenden Gedankenjustierer, der Fragmente Gottes, auszuschließen.
3:1.10 (46.2) Was Gottes Anwesenheit auf einem Planeten, einem System, einer Konstellation oder einem Universum betrifft, so ist der Grad dieser Gegenwart in einer gegebenen Schöpfungseinheit ein Maß für den Grad der sich entwickelnden Gegenwart des Supremen Wesens: Er wird bestimmt durch die massenweise Anerkennung Gottes und die ihm gehaltene Treue seitens der riesigen Universumsorganisation bis hinunter zu den Systemen und selbst den Planeten. Deshalb geschieht es manchmal in der Hoffnung, solche Phasen von Gottes kostbarer Gegenwart zu erhalten und zu sichern, dass über einige Planeten (oder sogar Systeme), die in tiefes geistiges Dunkel abgesunken sind, gewissermaßen eine Quarantäne verhängt wird, so dass sie teilweise vom Verkehr mit den größeren Einheiten der Schöpfung abgeschnitten werden. Solche Maßnahmen, wie sie auch Urantia treffen, sind eine geistige Verteidigungsreaktion der Mehrzahl der Welten, um es sich im Rahmen des Möglichen zu ersparen, die isolierenden Folgen der separatistischen Handlungen einer halsstarrigen, gottlosen und rebellischen Minderheit erdulden zu müssen.
3:1.11 (46.3) Obgleich der Vater über seinen elterlichen Kreislauf mit all seinen Söhnen — allen Persönlichkeiten — verbunden ist, ist sein Einfluss auf sie durch die Ferne ihres Ursprungs von der Zweiten und Dritten Person der Gottheit begrenzt und erhöht sich in dem Maße, wie sie in Erfüllung ihrer Bestimmung solchen Ebenen näher rücken. Die Tatsache der Gegenwart Gottes im Verstand der Geschöpfe hängt davon ab, ob ihnen Vaterfragmente wie die Unergründlichen Mentoren innewohnen oder nicht, aber seine wirksame Gegenwart hängt vom Grad der Zusammenarbeit ab, den diese Intelligenzen den sie bewohnenden Justierern gewähren.
3:1.12 (46.4) Diese Fluktuationen der Gegenwart des Vaters sind nicht der Wechselhaftigkeit Gottes zuzuschreiben. Gott zieht sich nicht in die Abgeschiedenheit zurück, weil er gekränkt worden wäre; seine Zuneigung wendet sich nicht ab, wenn ein Geschöpf sündigt. Vielmehr sind es seine mit der Macht der Wahl (hinsichtlich Seiner) ausgestatteten Kinder, die in Ausübung dieser Wahl unmittelbar das Ausmaß und die Begrenzungen des göttlichen väterlichen Einflusses in ihren Herzen und Seelen bestimmen. Der Vater hat sich uns freiwillig, grenzenlos und ohne Bevorzugung geschenkt. Er kennt kein Ansehen der Person, des Planeten, Systems oder Universums. In den Domänen der Zeit erweist er einzig den Paradies-Persönlichkeiten des Siebenfachen Gottes, den beigeordneten Schöpfern der endlichen Universen, besondere Ehren.
3:2.1 (46.5) Alle Universen wissen, dass „Gott, der allmächtige Herr, herrscht“. Die Angelegenheiten dieser Welt und anderer Welten werden göttlich überwacht. „Er handelt nach seinem Willen mit den himmlischen Heerscharen und den Bewohnern der Erde.“ Es ist ewig wahr, dass „es keine Macht gibt außer derjenigen Gottes“.
3:2.2 (46.6) Innerhalb der Grenzen dessen, was sich mit der göttlichen Natur vereinbaren lässt, ist es buchstäblich wahr, dass „mit Gott alle Dinge möglich sind“. Die sich lange dahinziehenden evolutionären Prozesse von Völkern, Planeten und Universen unterliegen der vollkommenen Kontrolle der Schöpfer und Verwalter der Universen und entfalten sich gemäß dem ewigen Vorhaben des Universalen Vaters. Sie gehen in Harmonie und Ordnung vonstatten und halten mit dem allweisen Plan Gottes Schritt. Es gibt nur einen einzigen Gesetzgeber. Er bewahrt die Welten im Raum und lässt die Universen auf dem endlosen Kreis ihrer ewigen Bahn dahinziehen.
3:2.3 (47.1) Von allen göttlichen Attributen wird seine Allmacht am besten verstanden, besonders in der Art, wie sie in den materiellen Universen in Erscheinung tritt. Als nichtgeistiges Phänomen betrachtet, ist Gott Energie. Diese Feststellung einer materiellen Tatsache stützt sich auf die unverständliche Wahrheit, dass der Erste Zentrale Ursprung die uranfängliche Ursache der universellen materiellen Phänomene des Weltraums ist. Von dieser göttlichen Aktivität gehen alle materielle Energie und anderen materiellen Manifestationen aus. Licht, d. h. Licht ohne Hitze, ist eine andere von den nichtgeistigen Manifestationen der Gottheiten. Und es gibt noch eine andere Form von nichtgeistiger Energie, die auf Urantia so gut wie unbekannt ist; sie ist bis jetzt nicht erkannt worden.
3:2.4 (47.2) Gott hat die Kontrolle über alle Macht; er hat „einen Weg für den Blitz“ geschaffen; er hat alle Energiekreise angeordnet. Er hat Zeit und Manifestationsweise aller Formen der Energie-Materie festgelegt. Und all diese Dinge hält er in seinem ewigen Griff — unter der Gravitationskontrolle, deren Zentrum im unteren Paradies liegt. So ziehen Licht und Energie des ewigen Gottes ewig auf seiner erhabenen Kreisbahn dahin, der endlosen, aber geordneten Prozession der gestirnten Heere, die das Universum der Universen bilden. Alle Schöpfung umkreist ewig das Paradies-Persönlichkeitszentrum aller Dinge und Wesen.
3:2.5 (47.3) Die Allmacht des Vaters bezieht sich auf seine Allherrschaft über die absolute Ebene, auf welcher in unmittelbarer Nähe von ihm, dem Urquell aller Dinge, die drei Energien, die materielle, verstandesmäßige und geistige, nicht voneinander zu unterscheiden sind. Da der Verstand der Geschöpfe weder Monota des Paradieses noch Geist des Paradieses ist, kann er auf den Universalen Vater nicht unmittelbar ansprechen. Gott passt sich dem unvollkommenen Verstand an — bei den Sterblichen Urantias durch die Gedankenjustierer.
3:2.6 (47.4) Der Universale Vater ist keine vorübergehende Kraft, keine veränderliche Macht oder fluktuierende Energie. Macht und Weisheit des Vaters sind allen und jeden Anforderungen des Universums vollkommen gewachsen. Wenn im Menschenleben Notlagen eintreten, hat er sie alle vorausgesehen, und deshalb reagiert er auf die Universumsangelegenheiten nicht distanziert, sondern in Übereinstimmung mit den Geboten ewiger Weisheit und im Einklang mit dem, was unendliches Urteilsvermögen vorschreibt. Obwohl es oft danach aussieht, wirkt Gottes Macht im Universum nicht wie eine blinde Kraft.
3:2.7 (47.5) Es treten Situationen ein, bei denen es scheinen will, als seien Notentscheide getroffen, Naturgesetze außer Kraft gesetzt, Fehlanpassungen eingestanden worden und als würden Anstrengungen unternommen, um die Situation zu berichtigen; aber das ist nicht der Fall. Solche Gottesvorstellungen haben ihren Ursprung in der Beschränkung eures Blickfeldes, in der Endlichkeit eures Verständnisses und eurer begrenzten Gesamtschau; eine solche Fehleinschätzung Gottes kommt von eurer tiefen Unwissenheit über die Existenz höherer Weltgesetze, über die Größe des Charakters des Vaters, die Unendlichkeit seiner Attribute und die Tatsache seines freien Willens.
3:2.8 (47.6) Die vom Geiste Gottes bewohnten planetarischen Geschöpfe, da und dort über alle Universen des Raums verstreut lebend, sind an Zahl und Ordnungen so nahezu unendlich, ihr Intellekt so verschieden, ihr Verstand so begrenzt und manchmal so grob, ihre Sicht so eingeschränkt und ortsgebunden, dass es fast unmöglich ist, allgemeingültige Lehrsätze über des Vaters unendliche Attribute aufzustellen, die diese angemessen ausdrücken würden und zugleich für jene erschaffenen Intelligenzen bis zu einem gewissen Grade verständlich wären. Deshalb erscheinen euch Geschöpfen viele Handlungen des allmächtigen Schöpfers willkürlich, distanziert und nicht selten herzlos und grausam. Aber wiederum versichere ich euch, dass dem nicht so ist. Alles Tun Gottes ist absichtsvoll, intelligent, weise und freundlich und achtet ewig auf das höchste Wohl aller, vielleicht nicht immer eines individuellen Wesens, einer individuellen Rasse, eines individuellen Planeten oder sogar eines individuellen Universums; aber es hat das Wohlergehen und das höchste Wohl aller Betroffenen im Auge, vom niedrigsten bis zum höchsten. In den Epochen der Zeit mag es manchmal scheinen, als sei das Wohlergehen eines Teils verschieden vom Wohlergehen des Ganzen; im Kreise der Ewigkeit existieren solche scheinbaren Unterschiede nicht.
3:2.9 (48.1) Wir sind alle ein Teil der Familie Gottes und unterliegen deshalb manchmal der Familiendisziplin. Viele Handlungen Gottes, die uns so stören und verwirren, sind das Ergebnis der Entscheidungen und endgültigen Verfügungen der Allweisheit, die den Mit-Vollzieher dazu ermächtigen, das von dem unfehlbaren Willen des unendlichen Verstandes Beschlossene auszuführen, die Entscheidungen der vollkommenen Persönlichkeit durchzusetzen, deren Überblick, Vision und Sorge das höchste und ewige Wohlergehen ihrer gewaltigen und unermesslichen Schöpfung umfassen.
3:2.10 (48.2) Eure isolierte, bruchstückhafte, endliche, grobe und in hohem Maße materialistische Sichtweise und die in der Natur eures Daseins liegenden Begrenzungen bilden ein derartiges Hindernis, dass ihr unfähig seid, die Weisheit und Freundlichkeit vieler göttlicher Handlungen zu sehen, zu begreifen oder zu erkennen, die euch von so erdrückender Grausamkeit zu sein scheinen und vermeintlich gekennzeichnet sind von einer so totalen Gleichgültigkeit gegenüber dem Behagen und Wohlergehen eurer Mitgeschöpfe, ihrer planetarischen Zufriedenheit und persönlichen Prosperität. Es liegt an der Begrenzung der menschlichen Sicht, an eurem beschränkten Verstehen und endlichen Begreifen, wenn ihr die Beweggründe Gottes falsch versteht und seine Absichten missdeutet. Aber auf den evolutionären Welten ereignen sich auch manche Dinge, die keine persönlichen Handlungen des Universalen Vaters sind.
3:2.11 (48.3) Die göttliche Allmacht ist mit den anderen Attributen der Persönlichkeit Gottes vollkommen koordiniert. Die Macht Gottes ist gewöhnlich in ihren universalen geistigen Manifestationen nur durch drei Bedingungen oder Situationen begrenzt:
3:2.12 (48.4) 1. Durch die Natur Gottes, insbesondere durch seine unendliche Liebe, durch Wahrheit, Schönheit und Güte.
3:2.13 (48.5) 2. Durch den Willen Gottes, durch sein barmherziges Walten und seine väterliche Beziehung zu den Persönlichkeiten des Universums.
3:2.14 (48.6) 3. Durch das Gesetz Gottes, durch die Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit der ewigen Paradies-Trinität.
3:2.15 (48.7) Gott ist unbegrenzt in seiner Macht, göttlich in seiner Natur, endgültig in seinem Willen, unendlich in seinen Attributen, ewig in seiner Weisheit und absolut in seiner Realität. Aber alle diese Eigenschaften des Universalen Vaters sind in der Gottheit geeint und drücken sich universal in der Paradies-Trinität und in den göttlichen Söhnen der Trinität aus. Im übrigen ist alles, was Gott betrifft, außerhalb des Paradieses und des Zentraluniversums von Havona durch die evolutionäre Gegenwart des Supremen begrenzt, durch die eventuierende Gegenwart des Ultimen bedingt und durch die drei existentiellen Absoluten koordiniert — das Gottheit-Absolute, das Universale Absolute und das Eigenschaftslose Absolute. Und Gottes Gegenwart ist in dieser Weise begrenzt, weil es Gottes Wille ist.
3:3.1 (48.8) „Gott weiß alle Dinge.“ Der göttliche Verstand ist sich der Gedanken der gesamten Schöpfung bewusst und mit ihnen vertraut. Seine Kenntnis der Ereignisse ist universal und vollkommen. Die göttlichen Wesenheiten, die von ihm ausgehen, sind ein Teil von ihm; er, der „die Wolken wägt“, ist auch „vollkommen an Wissen“. „Die Augen des Herrn sind an jedem Ort.“ Euer großer Lehrer hat von dem geringen Sperling gesagt: „Es wird nicht einer von ihnen zu Boden fallen, ohne dass mein Vater es weiß“, und auch: „Sogar die Haare auf eurem Kopfe sind gezählt.“ „Er kennt die Zahl der Sterne; er nennt sie alle bei ihren Namen.“
3:3.2 (49.1) Der Universale Vater ist die einzige Persönlichkeit im ganzen Universum, die tatsächlich die Zahl der Sterne und Planeten des Raums kennt. Alle Welten jedes Universums sind ständig im Bewusstsein Gottes. Er sagt auch: „Ich habe die Betrübnis meines Volkes gewiss gesehen, ich habe sein Schreien gehört und ich weiß um sein Leid.“ Denn „der Herr schaut vom Himmel herab; er sieht alle Söhne der Menschen; von seiner Wohnstätte schaut er auf alle Bewohner der Erde herab.“ Jedes Geschöpfeskind kann wahrhaftig sagen: „Er kennt den Weg, den ich nehme, und wenn er mich geprüft hat, werde ich wie Gold herauskommen.“ „Gott weiß, wenn wir uns setzen und erheben; er kennt unsere Gedanken aus der Ferne und ist mit all unseren Wegen vertraut.“ „Alle Dinge liegen nackt und offen vor seinen Augen, vor ihm, mit dem wir es zu tun haben.“ „Er kennt eure Beschaffenheit; er erinnert sich daran, dass ihr Staub seid“ — das zu verstehen sollte für jedes menschliche Wesen ein wirklicher Trost sein. Als er vom lebendigen Gott sprach, sagte Jesus: „Euer Vater weiß, was euch nottut, noch bevor ihr ihn darum bittet.“
3:3.3 (49.2) Gott besitzt die unbegrenzte Macht, alle Dinge zu wissen; sein Bewusstsein ist universal. Sein persönlicher Kreis schließt alle Persönlichkeiten ein, und seine Kenntnis auch der niederen Geschöpfe wird indirekt durch die absteigende Reihe göttlicher Söhne und direkt durch die innewohnenden Gedankenjustierer ergänzt. Und außerdem ist der Unendliche Geist jederzeit und überall gegenwärtig.
3:3.4 (49.3) Wir sind nicht ganz sicher, ob Gott es wählt, sündhafte Ereignisse vorauszuwissen, oder nicht. Aber selbst wenn Gott die freien Willensakte seiner Kinder im Voraus kennen sollte, so hebt ein derartiges Vorwissen nicht im Geringsten deren Freiheit auf. Eines ist gewiss: Gott lässt sich nie überraschen.
3:3.5 (49.4) Allmacht schließt nicht die Macht ein, das Unmachbare zu tun, einen ungöttlichen Akt zu begehen. Ebenso wenig schließt Allwissenheit die Kenntnis von etwas ein, das nicht gekannt werden kann. Aber solche Aussagen können dem endlichen Verstand kaum begreiflich gemacht werden. Das Geschöpf kann Spielraum und Grenzen des Willens des Schöpfers kaum begreifen.
3:4.1 (49.5) Das Verströmen seiner selbst an seine fortlaufend erschaffenen Universen schmälert in keiner Weise das Machtpotential und den Weisheitsvorrat, die weiterhin in der zentralen Persönlichkeit der Gottheit wohnen und ruhen. Hinsichtlich seines Potentials an Kraft, Weisheit und Liebe hat der Vater seinen Besitz nie im Geringsten vermindert noch irgendein Attribut seiner glorreichen Persönlichkeit aufgegeben als Folge der uneingeschränkten Austeilung seiner selbst an die Paradies-Söhne, an seine untergeordneten Schöpfungen und an deren mannigfaltige Geschöpfe.
3:4.2 (49.6) Die Schöpfung jedes neuen Universums ruft nach einer neuen Anpassung der Gravitation; aber selbst wenn die Schöpfung unbegrenzt, ewig und sogar bis in alle Unendlichkeit weitergehen sollte, so dass die materielle Schöpfung schließlich ohne Grenzen existierte, würde es sich dennoch erweisen, dass die in der Paradies-Insel ruhende Kontroll- und Koordinationsmacht der Beherrschung, Kontrolle und Koordination eines solch unendlichen Universums gewachsen wäre und ihr entspräche. Und nach einer solchen Vergabe unbeschränkter Kraft und Macht an ein grenzenloses Universum fände sich der Unendliche immer noch im selben Grade überreich mit Kraft und Energie ausgestattet, das Eigenschaftslose Absolute wäre um nichts gemindert und Gott besäße immer noch dasselbe unendliche Potential, gerade so, als ob nie Kraft, Energie und Macht ausgeschüttet worden wären, um damit Universum über Universum zu begaben.
3:4.3 (50.1) Und ebenso verhält es sich mit der Weisheit: Die Tatsache, dass der Verstand so freigebig an die Denkenden der Welten ausgeteilt wird, lässt den zentralen Urquell göttlicher Weisheit in keiner Weise verarmen. Wenn der Verstand angesichts der sich vervielfachenden Universen und der bis an die Grenzen des Vorstellbaren wachsenden Zahl der Weltenbewohner fortfährt, sich ohne Ende an diese Wesen hohen und niederen Rangs auszuteilen, wird dennoch Gottes zentrale Persönlichkeit weiterhin über denselben ewigen, unendlichen und allweisen Verstand verfügen.
3:4.4 (50.2) Die Tatsache, dass er aus sich geistige Boten aussendet, damit sie in den Männern und Frauen eurer Welt und anderer Welten Wohnung nehmen, vermindert keineswegs seine Fähigkeit, als eine göttliche und allmächtige Geist-Persönlichkeit zu funktionieren; und es gibt absolut keine Beschränkung weder für das Ausmaß, in welchem er solche Geist-Mentoren aussenden kann und mag, noch für ihre Anzahl. Diese Hingabe seiner selbst an seine Geschöpfe schafft für diese göttlich begabten Sterblichen eine unbeschränkte, fast unvorstellbare zukünftige Möglichkeit fortschreitender und aufeinander folgender Existenzen. Und die verschwenderische Austeilung seiner selbst als diese dienenden Geistwesen verringert in keiner Weise die Weisheit, vollkommene Wahrheit und Kenntnis, die in der Person des allweisen, allwissenden und allmächtigen Vaters ruhen.
3:4.5 (50.3) Die Sterblichen der Zeit haben eine Zukunft, aber Gott wohnt in der Ewigkeit. Obwohl ich aus der Nähe der Wohnstätte der Gottheit selber stamme, maße ich mir nicht an, über die Unendlichkeit vieler göttlicher Attribute aus vollkommenem Verstehen heraus zu sprechen. Einzig die Unendlichkeit des Verstandes kann die Unendlichkeit der Existenz und die Ewigkeit des Handelns völlig verstehen.
3:4.6 (50.4) Es ist für den sterblichen Menschen unmöglich, die Grenzenlosigkeit des himmlischen Vaters zu kennen. Ein endlicher Verstand kann solch eine absolute Wahrheit oder Tatsache nicht zu Ende denken. Aber dasselbe endliche menschliche Wesen kann die ganze ungeminderte Macht der LIEBE eines solch unendlichen Vaters tatsächlich fühlen — buchstäblich an sich erfahren. Eine solche Liebe kann wirklich erfahren werden. Auch wenn die Qualität einer solchen Erfahrung unbegrenzt ist, so wird ihre Quantität doch durch die menschliche Fähigkeit, Geistiges zu empfangen, und die damit verbundene Fähigkeit, des Vaters Liebe zu erwidern, begrenzt.
3:4.7 (50.5) Die endliche Würdigung unendlicher Eigenschaften geht weit über die durch Logik begrenzten Fähigkeiten des Geschöpfes hinaus infolge der Tatsache, dass der sterbliche Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen ist — dass in ihm ein Fragment der Unendlichkeit lebt. Deshalb geschieht die naheste und innigste Annäherung des Menschen an Gott in der Liebe und durch sie, denn Gott ist Liebe. Und alles in einer solch einzigartigen Beziehung ist eine tatsächliche Erfahrung in kosmischer Soziologie, in der Schöpfer-Geschöpf-Beziehung — der liebevollen Vater-Kind-Beziehung.
3:5.1 (50.6) Im Kontakt mit seinen Nach-Havona-Schöpfungen übt der Universale Vater seine unendliche Macht und endgültige Autorität nicht direkt, sondern über seine Söhne und die ihnen unterstellten Persönlichkeiten aus. Und Gott tut all das aus eigenem freien Willen. Sämtliche übertragenen Vollmachten könnten direkt ausgeübt werden, wenn ein Anlass dazu bestünde und der göttliche Verstand sich dafür entscheiden sollte. Aber in der Regel wird eine solche Maßnahme nur ergriffen, wenn die beauftragte Persönlichkeit es versäumt hat, ihrer göttlichen Treuepflicht nachzukommen. Zu solchen Zeiten, angesichts einer derartigen Verfehlung und innerhalb der Grenzen, die göttliche Macht und göttliches Potential sich vorbehalten, handelt der Vater unabhängig und gemäß den Anordnungen seiner eigenen Wahl; und diese Wahl ist immer von unfehlbarer Vollkommenheit und unendlicher Weisheit.
3:5.2 (51.1) Der Vater regiert durch seine Söhne; von zuoberst bis zuunterst läuft durch die Universumsorganisation eine ununterbrochene Kette von Regierenden. Diese endet bei den Planetarischen Fürsten, die die Geschicke der evolutionären Planeten der unermesslichen Herrschaftsbereiche des Vaters leiten. Dieser Ausruf ist nicht nur poetisch: „Die Erde und ihre ganze Fülle sind des Herrn.“ Und: „Er setzt Könige ab und setzt Könige ein.“ „Die Allerhöchsten regieren in den Königreichen der Menschen.“
3:5.3 (51.2) In den Angelegenheiten des menschlichen Herzens mag es nicht immer nach dem Universalen Vater gehen; aber in der Leitung und im Schicksal eines Planeten setzt sich der göttliche Plan durch. Die ewige Absicht der Weisheit und Liebe triumphiert.
3:5.4 (51.3) Jesus sagte: „Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles; und niemand ist imstande, sie der Hand meines Vaters zu entreißen.“ Wenn ihr die mannigfaltigen Werke Gottes flüchtig betrachtet und die schwindelerregende Immensität seiner nahezu grenzenlosen Schöpfung schaut, mag eure Vorstellung von seinem Primat vielleicht ins Wanken geraten, aber ihr solltet nie in Frage stellen, dass er mit Sicherheit und auf ewig im Paradies, in der Mitte aller Dinge residiert und der wohltätige Vater aller intelligenten Wesen ist. Es gibt nur „einen Gott und Vater aller, der über allen und in allen ist“, „und er existiert vor allen Dingen, und in ihm bestehen alle Dinge“.
3:5.5 (51.4) Die Ungewissheiten des Lebens und die Wechselfälle der Existenz stehen in keiner Weise im Widerspruch zu der Vorstellung von der universalen Souveränität Gottes. Alles Leben evolutionärer Geschöpfe wird von gewissen Unvermeidlichkeiten bedrängt. Überlegt euch Folgendes:
3:5.6 (51.5) 1. Ist Mut — Charakterstärke — wünschenswert? Dann muss der Mensch in einer Umgebung aufwachsen, die den Kampf mit der Not und die Reaktion auf Enttäuschungen notwendig macht.
3:5.7 (51.6) 2. Ist Altruismus — Dienst an seinen Mitmenschen — wünschenswert? Dann muss die Lebenserfahrung dafür sorgen, dass man Situationen sozialer Ungleichheit begegnet.
3:5.8 (51.7) 3. Ist Hoffnung — sublimes Vertrauen — wünschenswert? Dann muss die menschliche Existenz dauernd mit Unsicherheiten und wiederkehrenden Ungewissheiten konfrontiert werden.
3:5.9 (51.8) 4. Ist Glaube — die allerhöchste Bejahung menschlichen Denkens — wünschenswert? Dann muss sich der Verstand des Menschen in jener misslichen Lage befinden, in der er immer weniger weiß, als er glauben kann.
3:5.10 (51.9) 5. Ist Wahrheitsliebe und die Bereitschaft zu gehen, wohin auch immer sie führen mag, wünschenswert? Dann muss der Mensch in einer Welt aufwachsen, wo der Irrtum gegenwärtig und die Lüge immer möglich ist.
3:5.11 (51.10) 6. Ist Idealismus — die sich dem Göttlichen nähernde Vorstellung — wünschenswert? Dann muss der Mensch in einem Umfeld relativer Güte und Schönheit kämpfen, in einer Umgebung, die den unwiderstehlichen Drang nach besseren Dingen stimuliert.
3:5.12 (51.11) 7. Ist Treue — Hingabe an höchste Pflicht — wünschenswert? Dann muss der Mensch inmitten von Möglichkeiten des Verrats und der Desertion vorwärts gehen. Der Wert der Pflichttreue liegt in der in ihr mitenthaltenen Gefahr der Verfehlung.
3:5.13 (51.12) 8. Ist Selbstlosigkeit — der Geist der Selbstvergessenheit — wünschenswert? Dann muss der sterbliche Mensch mit einem unaufhörlich nach Anerkennung und Ehre schreienden, unvermeidlichen Selbst leben. Der Mensch könnte sich nicht auf dynamische Weise für das göttliche Leben entscheiden, wenn er kein selbstisches Leben aufzugeben hätte. Nie würde der Mensch rettenden Halt in der Rechtschaffenheit suchen, wenn es nichts potentiell Übles anzubeten gäbe, das, im Kontrast zum Guten stehend, von diesem zu unterscheiden wäre.
3:5.14 (51.13) 9. Ist Freude — Befriedigung im Glücklichsein — wünschenswert? Dann muss der Mensch in einer Welt leben, wo die Alternative von Schmerz und die Wahrscheinlichkeit von Leid stets gegenwärtige Erfahrungsmöglichkeiten sind.
3:5.15 (52.1) Im gesamten Universum wird jede Einheit als ein Teil des Ganzen betrachtet. Das Fortleben des Teils hängt von der Zusammenarbeit mit dem Plan und Ziel des Ganzen ab, vom Herzenswunsch und von der vollkommenen Bereitschaft, den göttlichen Willen des Vaters auszuführen. Die einzige evolutionäre Welt ohne Irrtum (ohne die Möglichkeit eines unweisen Urteils) wäre eine Welt ohne freie Intelligenz. Im Universum von Havona gibt es eine Milliarde vollkommener Welten mit ihren vollkommenen Einwohnern, aber der sich entwickelnde Mensch muss fehlgehen können, wenn er frei sein soll. Freie und unerfahrene Intelligenz kann unmöglich von Anfang an in allem gleich weise sein. Die Möglichkeit eines Fehlurteils (des Üblen) wird nur dann zur Sünde, wenn der menschliche Wille einer vorsätzlichen unmoralischen Entscheidung bewusst beipflichtet und sie sich wissentlich zu eigen macht.
3:5.16 (52.2) Die volle Würdigung von Wahrheit, Schönheit und Güte liegt in der Natur der Vollkommenheit des göttlichen Universums. Die Bewohner der Welten von Havona haben es nicht nötig, bei ihren Entscheidungen durch das Potential von relativen Wertebenen angeregt zu werden; derart vollkommene Wesen sind fähig, das Gute ohne die mit ihm kontrastierenden und das Denken herausfordernden sittlichen Situationen zu erkennen und zu wählen. Aber alle solch vollkommenen Wesen sind das, was sie ihrer sittlichen Natur und ihrem geistigen Rang nach sind, aufgrund der Tatsache ihrer Existenz. Sie haben sich ihr Vorwärtskommen erfahrungsmäßig lediglich innerhalb des ihnen angeborenen Status verdient. Der sterbliche Mensch verdient sich sogar den Rang eines Anwärters für den Aufstieg mit seinem Glauben und seiner Hoffnung. Alles Göttliche, das der menschliche Verstand erfasst und die menschliche Seele erwirbt, ist auf dem Erfahrungsweg erreicht worden; es ist eine Realität der persönlichen Erfahrung und deshalb ein einzigartiger Besitz im Unterschied zu der angeborenen Güte und Rechtschaffenheit der unfehlbaren Persönlichkeiten Havonas.
3:5.17 (52.3) Die Geschöpfe Havonas sind von Natur aus mutig, aber sie sind nicht in menschlichem Sinne tapfer. Sie sind natürlicherweise freundlich und rücksichtsvoll, aber kaum auf menschliche Art altruistisch. Sie erwarten eine angenehme Zukunft, aber sie hoffen nicht in der wunderbaren Art der vertrauensvollen Sterblichen der unsicheren evolutionären Planeten. Sie haben Vertrauen in die Stabilität des Universums, aber der rettende Glaube, dank dessen der Sterbliche vom Zustand eines Tieres bis zu den Pforten des Paradieses aufsteigt, ist ihnen völlig fremd. Sie lieben die Wahrheit, aber sie kennen ihre die Seele rettenden Eigenschaften nicht. Sie sind Idealisten, aber sie wurden als solche geboren; sie wissen nichts von dem Entzücken, durch belebende Entscheidung zu solchen zu werden. Sie sind treu, aber nie haben sie die freudige Erregung erfahren, angesichts der Einladung zu Pflichtvergessenheit von ganzem Herzen und intelligent ihrer Pflicht zu leben. Sie sind selbstlos, aber nie haben sie durch die großartige Bezwingung eines streitlustigen Selbst solche Erfahrungsebenen erreicht. Sie genießen Freude, aber sie können das wonnevolle Entrinnen aus möglichem Leid in die Freude nicht verstehen.
3:6.1 (52.4) Mit göttlicher Selbstlosigkeit und vollkommener Freigebigkeit tritt der Universale Vater Autorität ab und überträgt Macht, aber seine Stellung bleibt dennoch vorrangig; seine Hand liegt auf dem mächtigen Hebel der Umstände der universalen Reiche; er hat sich alle endgültigen Entscheidungen vorbehalten, und unfehlbar führt er das allmächtige Veto-Zepter seines ewigen Vorhabens mit unanfechtbarer Autorität über Wohl und Bestimmung der unermesslichen, wirbelnden und ewig kreisenden Schöpfung.
3:6.2 (52.5) Die Souveränität Gottes ist unbegrenzt; sie ist die der ganzen Schöpfung zugrunde liegende Tatsache. Das Universum war nicht unvermeidlich. Das Universum ist kein Zufall, noch existiert es aus sich selbst heraus. Das Universum ist ein Schöpfungswerk und deshalb dem Willen des Schöpfers vollkommen untertan. Der Wille Gottes ist göttliche Wahrheit, lebendige Liebe; deshalb sind die sich vervollkommnenden Schöpfungen der evolutionären Universen gekennzeichnet durch Güte — Göttlichkeitsnähe — und durch potentielles Übel — Göttlichkeitsferne.
3:6.3 (53.1) Jede religiöse Philosophie gelangt früher oder später zu der Vorstellung von einer geeinten Universumsregierung, einem einzigen Gott. Die Universumsursachen können nicht geringer sein als die Universumswirkungen. Die Quelle der Ströme des universellen Lebens und des kosmischen Verstandes muss sich oberhalb ihrer Erscheinungsebenen befinden. Der menschliche Verstand kann von den tieferstehenden Ordnungen der Existenz her nicht schlüssig erklärt werden. Des Menschen Verstand kann nur richtig begriffen werden, wenn man die Realität von höheren Kategorien des Denkens und zielgerichteten Wollens annimmt. Der Mensch als sittliches Wesen ist unerklärlich, es sei denn, man erkennt die Realität des Universalen Vaters an.
3:6.4 (53.2) Der mechanistische Philosoph bekennt sich zur Ablehnung der Idee eines universalen und souveränen Willens, eben desjenigen souveränen Willens, dessen Aktivität er im kunstvollen Arbeiten der Universumsgesetze so tief verehrt. Welch eine unbeabsichtigte Reverenz erweist der Mechanist dem Gesetzesschöpfer, wenn er sich vorstellt, dass solche Gesetze aus eigenem Antrieb wirken und sich selber erklären!
3:6.5 (53.3) Es ist ein grober Fehler, Gott zu vermenschlichen — außer in der Vorstellung vom innewohnenden Gedankenjustierer — aber es ist bei weitem nicht so stumpfsinnig, wie die Idee des Ersten Großen Zentralen Ursprungs vollständig mechanisieren zu wollen.
3:6.6 (53.4) Leidet der Paradies-Vater? Ich weiß es nicht. Die Schöpfersöhne können ganz gewiss leiden und tun es manchmal auch, genauso wie Sterbliche. Der Ewige Sohn und der Unendliche Geist leiden in einem anderen Sinne. Ich denke, dass der Vater leidet, aber ich kann nicht verstehen, wie ; vielleicht durch den Persönlichkeitskreis oder durch die Individualität der Gedankenjustierer und anderer Gaben seiner ewigen Natur. Von den sterblichen Rassen hat er gesagt: „In all euren Betrübnissen bin ich betrübt.“ Zweifelsohne macht er die Erfahrung väterlichen und mitfühlenden Verstehens; es kann sein, dass er wirklich leidet, aber ich begreife die Art dieses Leidens nicht.
3:6.7 (53.5) Der unendliche und ewige Herrscher des Universums der Universen ist Macht, Gestalt, Energie, Prozess, Urmuster, Prinzip, Gegenwart und idealisierte Realität. Aber er ist mehr als das; er ist persönlich; er übt einen souveränen Willen aus, macht die bewusste Erfahrung seiner Göttlichkeit, führt die Befehle eines schöpferischen Verstandes aus, verfolgt die befriedigende Verwirklichung eines ewigen Vorhabens und bekundet seinen Universumskindern gegenüber die Liebe und Zuneigung eines Vaters. Aber all diese mehr persönlichen Wesenszüge des Vaters könnt ihr besser verstehen, wenn ihr beobachtet, wie sie sich im Leben der Selbsthingabe Michaels, eures Schöpfersohnes, offenbarten, als er in Menschengestalt auf Urantia weilte.
3:6.8 (53.6) Gott der Vater liebt die Menschen; Gott der Sohn dient den Menschen; Gott der Geist inspiriert die Kinder des Universums zu dem ewig aufwärts führenden Abenteuer, Gott den Vater zu finden durch das gnadenvolle Walten von Gott dem Geist auf den von Gott den Söhnen bestimmten Pfaden.
3:6.9 (53.7) [Als der Göttliche Ratgeber, der mit der Darlegung der Offenbarung des Universalen Vaters betraut ist, habe ich diese Ausführungen über die Gottheitsattribute fortgesetzt.]
Das Urantia Buch
Schrift 4
4:0.1 (54.1) DER Universale Vater hat hinsichtlich der materiellen, intellektuellen und gei- stigen Phänomene des Universums der Universen einen ewigen Plan, den er über alle Zeit hinweg ausführt. Gott schuf die Universen aus eigenem freiem und souveränem Willen, und er schuf sie in Übereinstimmung mit seinem allweisen und ewigen Plan. Es ist fraglich, ob außer den Gottheiten des Paradieses und ihren höchsten Mitarbeitern irgendjemand wirklich viel über Gottes ewigen Plan weiß. Selbst die erhabenen Bürger des Paradieses vertreten sehr unterschiedliche Meinungen über das Wesen des ewigen Plans der Gottheiten.
4:0.2 (54.2) Der Schluss liegt nahe, dass der Plan, das vollkommene Zentraluniversum von Havona zu erschaffen, einzig eine Befriedigung der göttlichen Natur war. Havona mag als Schöpfungsurmuster für alle anderen Universen und als abschließende Schule für die Pilger der Zeit auf ihrem Weg zum Paradies dienen; aber eine derartige himmlische Schöpfung muss es vor allem zur Freude und Befriedigung der vollkommenen und unendlichen Schöpfer geben.
4:0.3 (54.3) Eines der Hauptanliegen der sieben Superuniversen und ihrer vielen Unterabteilungen scheint allerdings gegenwärtig der erstaunliche Plan der Vervollkommnung der evolutionären Sterblichen und ihrer weiteren Schulung im Hinblick auf eine nicht enthüllte zukünftige Aufgabe zu sein, nachdem sie das Paradies und das Korps der Finalität erreicht haben; aber dieser Aufstiegsplan zur Vergeistigung und Schulung der Sterblichen von Zeit und Raum ist keineswegs die ausschließliche Beschäftigung der Universumsintelligenzen. Es gibt in der Tat viele andere faszinierende Betätigungen, die Zeit und Energien der himmlischen Heerscharen in Anspruch nehmen.
4:1.1 (54.4) Während ganzer Zeitalter haben die Bewohner von Urantia die Vorsehung Gottes missverstanden. Es gibt auf eurer Welt eine Vorsehung, die sich auf göttliche Weise verwirklicht, aber es ist nicht jene kindische, willkürliche und materielle Fürsorge, die viele Sterbliche sich darunter vorgestellt haben. Die Vorsehung Gottes besteht in den ineinander greifenden Aktivitäten der himmlischen Wesen und göttlichen Geiste, die in Übereinstimmung mit dem kosmischen Gesetz unablässig zur Ehre Gottes und für das geistige Vorankommen seiner Universumskinder wirken.
4:1.2 (54.5) Könnt ihr in der Vorstellung, die ihr euch vom Umgang Gottes mit den Menschen macht, nicht bis zu jener Ebene vordringen, wo ihr erkennt, dass Fortschritt das Losungswort des Universums ist? Über lange Zeitalter hinweg hat sich die menschliche Rasse abgemüht, ihre heutige Lage zu erreichen. Und während all dieser Jahrtausende hat die Vorsehung den Plan fortschreitender Evolution in die Tat umgesetzt. Die beiden Gedanken widersprechen sich in der Praxis nicht, sondern nur in den irrigen Vorstellungen der Menschen. Göttliche Vorsehung setzt sich nie in Widerspruch zu wahrem menschlichem Fortschritt, weder zeitlichem noch geistigem. Die Vorsehung stimmt immer mit der unveränderlichen und vollkommenen Natur des höchsten Gesetzgebers überein.
4:1.3 (55.1) „Gott ist treu“, und „alle seine Gebote sind gerecht.“ „Seine Treue ist in den Himmeln begründet.“ „Auf ewig, oh Herr, wohnt dein Wort im Himmel. Deine Treue gilt allen Generationen; du hast die Erde geschaffen und sie hat Bestand.“ „Er ist ein getreuer Schöpfer.“
4:1.4 (55.2) Den Kräften und Persönlichkeiten, die der Vater einsetzen kann, um seinen Plan zu verfolgen und seine Geschöpfe zu unterstützen, sind keine Grenzen gesetzt. „Der ewige Gott ist unsere Zuflucht, und wir ruhen in seinen ewigen Armen.“ „Derjenige, der am verborgenen Ort des Allerhöchsten wohnt, soll im Schatten des Allmächtigen bleiben.“ „Seht, er, der uns erhält, wird weder schlummern noch schlafen.“ „Wir wissen, dass alle Dinge zum Wohl derer zusammenwirken, die Gott lieben“, „denn die Augen des Herrn schauen auf die Rechtschaffenen, und seine Ohren sind für ihre Gebete offen.“
4:1.5 (55.3) Gott trägt „alle Dinge durch das Wort seiner Macht.“ Und wenn neue Welten geboren werden, „sendet er seine Söhne aus, und sie werden erschaffen.“ Gott erschafft sie nicht nur, sondern er „bewahrt sie alle“. Ohne Unterlass stützt Gott alle materiellen Dinge und alle geistigen Wesen. Die Universen sind auf ewig stabil. Es gibt Stabilität inmitten scheinbarer Instabilität. Mitten in den energetischen Umwälzungen und physischen Kataklysmen der gestirnten Reiche gibt es eine zugrunde liegende Ordnung und Sicherheit.
4:1.6 (55.4) Der Universale Vater hat sich nicht von der Lenkung der Universen zurückgezogen; er ist keine untätige Gottheit. Wenn sich Gott als gegenwärtiger Erhalter der gesamten Schöpfung zurückzöge, würde sich augenblicklich ein universeller Zusammenbruch ereignen. Außer Gott gäbe es dann so etwas wie Realität nicht mehr. Ebenso sehr in diesem Augenblick wie in den weit zurückliegenden Zeitaltern der Vergangenheit und in der ewigen Zukunft ist Gott immerzu Stütze. Der göttliche Einflussbereich erstreckt sich über den gesamten Kreis der Ewigkeit. Das Universum ist nicht aufgezogen wie eine Uhr, um eine Zeit lang zu laufen und dann aufzuhören zu funktionieren; alle Dinge werden ständig erneuert. Der Vater schüttet unablässig Energie, Licht und Leben aus. Gottes Werk ist ebenso sehr real wie geistig. „Er spannt den Norden über den leeren Raum und hängt die Erde an nichts auf.“
4:1.7 (55.5) Ein Wesen meiner Ordnung ist imstande, in den laufenden Angelegenheiten der Universumsverwaltung höchste Harmonie zu entdecken und weitreichende und tiefgehende Koordination wahrzunehmen. Manches, was dem sterblichen Verstand zusammenhanglos und willkürlich vorkommt, erscheint meinem Verstehen geordnet und konstruktiv. Aber es geschieht in den Universen sehr vieles, was ich nicht ganz begreife. Ich habe lange Zeit die bekannten Kräfte und Energien, die intelligenten, morontiellen und geistigen Phänomene und Persönlichkeiten der Lokaluniversen und Superuniversen studiert und kenne mich darin mehr oder weniger aus. Ich habe ein allgemeines Verständnis davon, in welcher Weise diese Wirkkräfte und Persönlichkeiten funktionieren, und ich bin eng vertraut mit der Arbeitsweise der beglaubigten Geist-Intelligenzen des Großen Universums. Trotz meiner Kenntnis der Universumsphänomene sehe ich mich ständig kosmischen Reaktionen gegenüber, die ich nicht recht begreifen kann. Ich begegne ständig scheinbar zufälligen Verquickungen von miteinander verbundenen Kräften, Energien, Intelligenzen und Geistwesen, für die ich keine befriedigende Erklärung finde.
4:1.8 (55.6) Ich bin vollauf befähigt, das Funktionieren aller Phänomene zu beschreiben und zu analysieren, die vom direkten Wirken des Universalen Vaters, des Ewigen Sohnes, des Unendlichen Geistes und — in bedeutendem Maße — der Paradies-Insel herrühren. Meine Verwirrung stellt sich dann ein, wenn ich Erscheinungen begegne, die anscheinend von ihren geheimnisvollen Gleichgeordneten, den drei Absoluten der Potentialität, hervorgerufen werden. Diese Absoluten scheinen die Materie aufzuheben, über den Verstand hinauszugehen und unvermutet zum Geist hinzuzutreten. Ich bin immer wieder verwirrt und oft fassungslos in meiner Unfähigkeit, diese komplexen Vorgänge zu verstehen, die ich der Gegenwart und dem Wirken des Eigenschaftslosen Absoluten, des Gottheit-Absoluten und des Universalen Absoluten zuschreibe.
4:1.9 (56.1) Diese Absoluten müssen die im weiten Universum vorhandenen, nicht gänzlich offenbarten Gegenwarten sein, die es Physikern, Philosophen oder sogar religiösen Suchern unmöglich machen, bezüglich der Phänomene der Raum-Macht und der Funktion anderer überultimer Realitäten mit Sicherheit vorauszusagen, wie Urkraft, Urkonzept oder Urgeist auf die Forderungen einer komplexen Wirklichkeitssituation antworten werden, bei der es um supreme Anpassungen und ultime Werte geht.
4:1.10 (56.2) Es gibt in den Universen von Zeit und Raum auch eine organische Einheit, die dem ganzen Gefüge kosmischer Ereignisse zugrunde zu liegen scheint. Diese lebendige Gegenwart des sich entwickelnden Supremen Wesens, diese Immanenz des Projizierten Unvollständigen, manifestiert sich immer wieder auf unerklärliche Weise als etwas, das sich als eine erstaunlich zufällige Koordinierung von voneinander scheinbar unabhängigen Ereignissen des Universums herausstellt. Es muss sich dabei um das Wirken der Vorsehung handeln — das Reich des Supremen Wesens und des Mit-Vollziehers.
4:1.11 (56.3) Ich neige zu der Annahme, dass es diese ausgedehnte und im Allgemeinen nicht erkennbare Kontrolle der Koordinierung und Wechselbeziehung aller Phasen und Formen universeller Aktivitäten ist, die ein derart buntschillerndes und anscheinend hoffnungslos wirres Durcheinander von physischen, mentalen, sittlichen und geistigen Phänomenen dazu bringt, so unfehlbar zum Ruhme Gottes und zum Wohl der Menschen und Engel zu wirken.
4:1.12 (56.4) Aber in einem umfassenderen Sinne sind die scheinbaren „Zufälle“ des Kosmos zweifellos ein Teil des endlichen Dramas des Zeit-Raum-Abenteuers des die Absoluten ewig handhabenden Unendlichen.
4:2.1 (56.5) Natur ist in einem begrenzten Sinne die physische Daseinsform Gottes. Gottes Führung, oder Handeln, wird bedingt und vorübergehend modifiziert durch die experimentellen Pläne und evolutionären Modelle eines Lokaluniversums, einer Konstellation, eines Systems oder eines Planeten. Gott handelt überall im unermesslichen Alluniversum gemäß einem genau umrissenen, unveränderlichen und unwandelbaren Gesetz; aber er modifiziert jeweils die Urmuster seines Handelns, um zur koordinierten und ausgewogenen Führung jedes Universums, jeder Konstellation, jedes Systems, jedes Planeten und jeder Persönlichkeit beizusteuern in Übereinstimmung mit den lokal verfolgten Absichten, Zielen und Plänen der endlichen Projekte evolutionärer Entfaltung.
4:2.2 (56.6) Deshalb beruht das, was sich der sterbliche Mensch unter Natur vorstellt, einerseits auf den Grundfesten einer unveränderlichen Gottheit und ihrer unwandelbaren Gesetze und existiert vor deren fundamentalem Hintergrund, während es andererseits modifiziert wird, fluktuiert und Umwälzungen durchmacht durch das Wirken der lokalen Pläne, Vorhaben, Modelle und Bedingungen, die durch die Kräfte und Persönlichkeiten des Lokaluniversums, der Konstellation, des Systems und des Planeten geschaffen und ausgeführt werden. Zum Beispiel erscheinen die von Gott verfügten Gesetze in Nebadon in einer durch die Pläne des Schöpfersohnes und des Schöpferischen Geistes dieses Lokaluniversums bedingten Modifikation; dazu kommt, dass das Wirken dieser Gesetze dem Einfluss der Irrtümer, Verfehlungen und Rebellionen von gewissen auf eurem Planeten wohnenden und eurem unmittelbaren planetarischen System von Satania angehörenden Wesen ausgesetzt war.
4:2.3 (56.7) Die Natur ist ein zeitlich-räumliches Ergebnis von zwei kosmischen Faktoren: erstens, der Unveränderlichkeit, Vollkommenheit und Rechtschaffenheit der Gottheit des Paradieses, und zweitens, der experimentellen Pläne, der groben Fehler in der Ausführung, der Verirrungen rebellischer Art, des unvollständigen Entwicklungsstandes und der unvollkommenen Weisheit der außerparadiesischen Geschöpfe, vom höchsten bis zum niedrigsten. Daher kommt es, dass sich durch die Natur wie ein wunderbarer Faden die konstante, unveränderliche und majestätische Vollkommenheit des Kreises der Ewigkeit zieht, diese Natur aber in jedem Universum, auf jedem Planeten und in jedem individuellen Leben modifiziert, bedingt und unter Umständen beeinträchtigt wird durch die Handlungen, Fehler und Treuebrüche der Geschöpfe der evolutionären Systeme und Universen; und deshalb wird die Natur trotz der ihr zugrunde liegenden Stabilität stets ein wechselndes, bisweilen launenhaftes Gesicht zeigen, das sich überdies von einem Lokaluniversum zum anderen je nach den darin angewandten Verfahren unterscheidet.
4:2.4 (57.1) Natur ist die Vollkommenheit des Paradieses geteilt durch Unfertigkeit, Übel und Sünde der unvollendeten Universen. Dieser Quotient drückt somit das Vollkommene wie das Partielle, das Ewige wie das Zeitliche aus. Die fortlaufende Evolution modifiziert die Natur, indem sie den Gehalt an paradiesischer Vollkommenheit erhöht und den relative Realität besitzenden Gehalt an Übel, Irrtum und Disharmonie vermindert.
4:2.5 (57.2) Gott ist weder in der Natur noch in irgendeiner Naturkraft persönlich anwesend, denn im Phänomen der Natur überlagern die Unvollkommenheiten fortschreitender Evolution und manchmal auch die Folgen rebellischer Auflehnung die paradiesischen Fundamente von Gottes universalem Gesetz. Wie es auf einer Welt wie Urantia offenkundig wird, kann die Natur niemals eines allweisen und unendlichen Gottes angemessener Ausdruck, wahre Repräsentation und getreues Abbild sein.
4:2.6 (57.3) Auf eurer Welt ist die Natur eine den evolutionären Plänen des Lokaluniversums gehorchende, besondere Ausprägung der Gesetze der Vollkommenheit. Wie verkehrt ist es doch, die Natur anzubeten, nur weil sie in einem begrenzten und bedingten Sinne von Gott durchdrungen ist, weil sie eine Phase der universalen und deshalb göttlichen Macht darstellt! Die Natur ist ebenso sehr ein Ausdruck der unfertigen, unvollständigen und unvollkommenen Ergebnisse eines sich entwickelnden, wachsenden und fortschreitenden universellen Experimentes kosmischer Evolution.
4:2.7 (57.4) Die offensichtlichen Mängel der natürlichen Welt sind kein Hinweis auf irgendwelche entsprechenden Mängel im Charakter Gottes. Vielmehr sind derartige beobachtete Unvollkommenheiten nur unvermeidliche Momentaufnahmen bei der Vorführung des ewig laufenden Films der sich in Bildern ausdrückenden Unendlichkeit. Gerade diese Mängel aufweisenden Unterbrechungen der Vollkommenheits-Kontinuität gestatten es dem endlichen Verstand des materiellen Menschen, in Zeit und Raum einen flüchtigen Eindruck von der göttlichen Realität zu erhalten. Die materiellen Manifestationen der Göttlichkeit scheinen für den evolutionären Verstand des Menschen nur deshalb mangelhaft, weil der Sterbliche darauf besteht, das Naturgeschehen mit natürlichen Augen zu betrachten, aus menschlicher Sicht und ohne Hilfe der morontiellen Mota oder des diese auf den Welten der Zeit kompensierenden Ersatzes: der Offenbarung.
4:2.8 (57.5) Und die Natur ist verunstaltet, ihr schönes Antlitz von Narben bedeckt, ihre Züge sind verwelkt, weil Myriaden von Geschöpfen, die selber ein Teil der Natur sind, zu ihrer Entstellung in der Zeit beigetragen haben durch ihre Auflehnung, ihr Fehlverhalten und ihre schlechten Gedanken. Nein, die Natur ist nicht Gott. Natur ist kein Gegenstand der Anbetung.
4:3.1 (57.6) Allzu lange hat der Mensch an Gott als an ein Wesen gedacht, das ihm gleicht. Gott ist nicht eifersüchtig auf den Menschen oder auf irgendein anderes Wesen im Universum der Universen, er war es nie und wird es nie sein. Es lag in der Absicht des Schöpfersohnes, aus dem Menschen das Meisterwerk der planetarischen Schöpfung und ihn zum Herrscher über die ganze Erde zu machen. Wenn aber Gott und seine Söhne mit ansehen müssen, wie das Wesen des Menschen von seinen eigenen niedrigen Leidenschaften beherrscht wird und wie er sich niederbeugt vor Götzen aus Holz, Stein und Gold und vor den Idolen selbstsüchtigen Ehrgeizes, dann wecken solch erbärmliche Szenen in ihnen Sorge um den Menschen, niemals aber Eifersucht auf ihn.
4:3.2 (57.7) Der ewige Gott ist unfähig zu Zorn und Wut im Sinne dieser menschlichen Gefühle und wie der Mensch solche Reaktionen versteht. Diese Anwandlungen sind erbärmlich und verachtenswert; sie verdienen es kaum, menschlich genannt zu werden, und noch viel weniger göttlich; und solche Regungen sind der vollkommenen Natur und dem gütigen Charakter des Universalen Vaters völlig fremd.
4:3.3 (58.1) Viele, sehr viele der Schwierigkeiten der Sterblichen Urantias, Gott zu verstehen, rühren von den weitreichenden Folgen der Rebellion Luzifers und vom Verrat Caligastias her. Auf Welten, die nicht durch Sünde isoliert wurden, sind die evolutionären Rassen in der Lage, sich weit bessere Vorstellungen von dem Universalen Vater zu machen; sie leiden weniger an Ideenverwirrung, -verzerrung und -verdrehung.
4:3.4 (58.2) Gott bereut nichts von dem, was er je getan hat, jetzt tut oder je tun wird. Er ist ebenso allweise wie allmächtig. Der Mensch gewinnt seine Weisheit aus den Prüfungen und Irrtümern der menschlichen Erfahrung; Gottes Weisheit besteht in der unbeschränkten Vollkommenheit seiner unendlichen universalen Schau, und sein göttliches Vorauswissen leitet den schöpferischen freien Willen wirkungsvoll.
4:3.5 (58.3) Der Universale Vater tut nie etwas, das später zu Kummer oder Bedauern Anlass gäbe, aber die von seinen Schöpferpersönlichkeiten in den äußeren Universen erdachten und erschaffenen Willensgeschöpfe lösen in den Persönlichkeiten ihrer Schöpfer-Eltern durch ihre unglückseligen Entscheidungen manchmal Gefühle göttlicher Betrübnis aus. Aber obwohl der Vater nie Fehler macht, nie etwas bedauert noch bekümmert ist, ist er dennoch ein Wesen mit der Zuneigung eines Vaters, und sein Herz ist zweifelsohne schwer, wenn es seinen Kindern misslingt, zu den geistigen Ebenen vorzudringen, die zu erreichen sie dank der Hilfe fähig sind, welche die Pläne zur geistigen Höherentwicklung der Sterblichen und die ihren Aufstieg begleitenden Maßnahmen der Universen ihnen so reichlich gewähren.
4:3.6 (58.4) Die unendliche Güte des Vaters liegt außerhalb des Fassungsvermögens des endlichen, zeitgebundenen Verstandes; deshalb muss zur wirkungsvollen Zurschaustellung aller Phasen relativer Güte stets für einen Kontrast mit vergleichsweise Üblem (nicht mit Sünde) gesorgt sein. Die Vollkommenheit göttlicher Güte kann durch die Unvollkommenheit der sterblichen Erkenntnis nur wahrgenommen werden, wenn sie im Kontrast steht zu der relativen Unvollkommenheit in den Beziehungen von Zeit und Materie im bewegten Raum.
4:3.7 (58.5) Der Charakter Gottes ist unendlich über-menschlich; deshalb muss eine solche göttliche Natur erst personifiziert werden, wie es in den göttlichen Söhnen geschieht, bevor der endliche Verstand des Menschen sie durch den Glauben zu erfassen vermag.
4:4.1 (58.6) Gott ist das einzige stationäre, in sich selber enthaltene und unveränderliche Wesen im ganzen Universum der Universen, und er kennt kein Außen, kein Jenseits, keine Vergangenheit und keine Zukunft. Gott ist planvolle Energie (schöpferischer Geist) und absoluter Wille, und diese existieren aus sich selber heraus und sind universal.
4:4.2 (58.7) Da Gott durch sich selber existiert, ist er absolut unabhängig. Gottes wahre Identität ist dem Wandel Feind. „Ich, der Herr, verändere mich nicht.“ Gott ist unwandelbar; aber nicht vor Erreichen des Paradies-Status könnt ihr auch nur anfangen zu begreifen, wie Gott von der Einfachheit zur Komplexität übergehen kann, von der Identität zur Variation, von der Ruhe zur Bewegung, von der Unendlichkeit zur Endlichkeit, vom Göttlichen zum Menschlichen und von der Einheit zur Dualität und Triunität. Und Gott kann die Erscheinungsformen seiner Absolutheit in dieser Weise verändern, weil göttliche Unwandelbarkeit nicht Unbeweglichkeit bedeutet; Gott hat Willen — er ist Wille.
4:4.3 (58.8) Gott ist das Wesen absoluter Selbstbestimmung; seinen Reaktionen sind im Universum keine Grenzen gesetzt außer jenen, die er sich selbst auferlegt, und die Handlungen seines freien Willens werden nur durch jene göttlichen Eigenschaften und vollkommenen Attribute bedingt, die schon an sich seine ewige Natur charakterisieren. Deshalb steht Gott mit dem Universum als ein Wesen in Beziehung, in dem sich höchste Güte mit einem freien Willen schöpferischer Unendlichkeit verbindet.
4:4.4 (58.9) Das Vater-Absolute ist der Schöpfer des vollkommenen Zentraluniversums und der Vater aller anderen Schöpfer. Persönlichkeit, Güte und zahlreiche andere Eigenschaften teilt Gott mit den Menschen und anderen Wesen, aber die Unendlichkeit des Willens ist ihm allein eigen. In seinen schöpferischen Handlungen ist Gott nur durch die Gefühle seiner ewigen Natur und durch die Gebote seiner unendlichen Weisheit begrenzt. Gott persönlich wählt nur, was unendlich vollkommen ist — daher die himmlische Vollkommenheit des Zentraluniversums. Zwar teilen die Schöpfersöhne in vollem Maße seine Göttlichkeit und sogar Phasen seiner Absolutheit, aber sie sind nicht gänzlich durch jene endgültige Weisheit beschränkt, die den unendlichen Willen des Vaters leitet. Deshalb wird der schöpferische freie Wille in der Ordnung der Michael-Söhne sogar noch aktiver, ganz göttlich und beinahe ultim, wenn nicht gar absolut. Der Vater ist unendlich und ewig, aber ihm die Möglichkeit einer gewollten Selbstbeschränkung absprechen zu wollen, bedeutet so viel wie Verneinung eben dieser Vorstellung von der Absolutheit seines Willens.
4:4.5 (59.1) Gottes Absolutheit durchdringt alle sieben Ebenen der Universumsrealität. Und das Ganze dieser absoluten Natur ist der Beziehung des Schöpfers zu seiner Familie von Universumsgeschöpfen unterworfen. Wohl ist im Universum der Universen Genauigkeit ein Merkmal trinitärer Gerechtigkeit, aber göttliches Gefühl beherrscht den Gott der Universen in all seinen ausgedehnten Familienbeziehungen mit den Geschöpfen der Zeit. Zuallererst und zuallerletzt — ewig — ist der unendliche Gott ein Vater. Ich bin angewiesen worden, zur Darstellung des Gottes der gesamten Schöpfung unter allen möglichen ihn treffend bezeichnenden Namen denjenigen des Universalen Vaters zu wählen.
4:4.6 (59.2) In Gott dem Vater werden die seinem freien Willen entsprungenen Handlungen nicht durch Macht bestimmt, noch werden sie einzig vom Intellekt geleitet; laut Definition besteht die göttliche Persönlichkeit aus Geist und manifestiert sich gegenüber den Universen als Liebe. Deshalb ist der Erste Zentrale Ursprung in all seinen persönlichen Beziehungen zu den Geschöpfespersönlichkeiten der Universen immer und konsequenterweise ein liebender Vater. Gott ist ein Vater im höchsten Sinne des Wortes. Sein ewiger Beweggrund ist der vollkommene Idealismus göttlicher Liebe, und diese zarte Natur findet ihren stärksten Ausdruck und ihre größte Befriedigung im Lieben und Geliebtwerden.
4:4.7 (59.3) Für die Wissenschaft ist Gott die Erste Ursache; für die Religion ist er der universale und liebende Vater; für die Philosophie ist er das einzige Wesen, das durch sich selbst existiert, das für seine Existenz auf kein anderes Wesen angewiesen ist, aber in Güte allen Dingen und allen anderen Wesen die Existenzwirklichkeit verleiht. Aber es bedarf der Offenbarung, um zu zeigen, dass die Erste Ursache der Wissenschaft und die durch sich selber existierende Einheit der Philosophie identisch sind mit dem Gott der Religion, dem Gott voller Güte und Erbarmen, der gelobt hat, für das ewige Fortleben seiner Erdenkinder zu sorgen.
4:4.8 (59.4) Wir sehnen uns nach der Vorstellung vom Unendlichen, aber wir beten unsere Erfahrungs-Idee von Gott an, das, was wir überall und jederzeit von den Persönlichkeits- und Göttlichkeitsfaktoren unserer höchsten Gottesvorstellung zu erfassen fähig sind.
4:4.9 (59.5) Das Bewusstsein eines siegreichen menschlichen Lebens auf Erden entsteht aus jenem Geschöpfesglauben, der so kühn ist, jede wiederkehrende Episode des Daseins, die ihm den entsetzlichen Anblick der menschlichen Begrenzungen beschert, mit der unerschütterlichen Erklärung herauszufordern: Auch wenn ich das nicht tun kann, so lebt doch einer in mir, der es tun kann und tun wird, ein Teil des Vater-Absoluten des Universums der Universen. Und das ist „der Sieg, der die Welt überwindet — euer Glaube“.
4:5.1 (59.6) Religiöse Tradition ist die unvollkommen bewahrte Aufzeichnung der Erfahrungen von Menschen vergangener Zeiten, die Gott kannten, aber solche Berichte sind unzuverlässig als Führer für religiöses Leben oder als Quelle wahrer Auskunft über den Universalen Vater. Solch alte Glaubensinhalte erfuhren aufgrund der Tatsache, dass der primitive Mensch ein Mythenerfinder war, ständig Abänderungen.
4:5.2 (60.1) Eine der Hauptquellen für die die Natur Gottes betreffende Verwirrung auf Urantia entspringt dem Unvermögen eurer heiligen Bücher, klar zu unterscheiden zwischen den Persönlichkeiten der Paradies-Trinität und zwischen der Paradies-Gottheit und den Schöpfern und Verwaltern der Lokaluniversen. Während der vergangenen Dispensationen bruchstückhafter Erkenntnis ist es euren Priestern und Propheten nicht gelungen, die Planetarischen Fürsten, die Souveräne der Systeme, die Väter der Konstellationen, die Schöpfersöhne, die Lenker der Superuniversen, das Supreme Wesen und den Universalen Vater klar auseinander zuhalten. Viele der Botschaften untergeordneter Persönlichkeiten wie der Lebensbringer und verschiedener Engelsordnungen sind in euren Schriften als von Gott selber stammend dargestellt worden. Urantianisches religiöses Denken verwechselt immer noch die mit der Gottheit verbundenen Persönlichkeiten mit dem Universalen Vater selbst, so dass eine einzige Bezeichnung sie alle einschließt.
4:5.3 (60.2) Die Völker Urantias leiden weiterhin unter dem Einfluss primitiver Gottesvorstellungen. Die Götter, die sich in einem Sturm austoben, die in ihrer Wut die Erde schütteln und in ihrem Zorn Menschen niederstrecken, die in Unmut Gericht halten in Zeiten von Hungersnot und Überflutungen — das sind die Götter der primitiven Religion; es sind nicht die lebendigen Götter, die die Universen lenken. Solche Vorstellungen sind ein Überbleibsel aus den Zeiten, da die Menschen annahmen, das Universum werde von den Launen solch imaginärer Götter geleitet und beherrscht. Aber der sterbliche Mensch beginnt, sich bewusst zu werden, dass er, was administrative Linie und Verhalten der Höchsten Schöpfer und Höchsten Überwacher angeht, vergleichsweise in einem Reich von Recht und Ordnung lebt.
4:5.4 (60.3) Die barbarische Idee, einen wütenden Gott beruhigen, einen beleidigten Herrn besänftigen und die Gunst der Gottheit durch Opfer- und Bußhandlungen und sogar durch Blutvergießen gewinnen zu wollen, stellt eine vollkommen kindische und primitive Religion dar, eine Philosophie, die eines erleuchteten Zeitalters der Wissenschaft und Wahrheit unwürdig ist. Solche Glaubensvorstellungen wirken auf die himmlischen Wesen und göttlichen Lenker, die in den Universen dienen und herrschen, äußerst abstoßend. Es ist eine Schmähung Gottes zu glauben, zu behaupten oder zu lehren, unschuldiges Blut müsse vergossen werden, um seine Gunst zu gewinnen oder den angenommenen göttlichen Zorn abzuwenden.
4:5.5 (60.4) Die Hebräer glaubten, dass „ohne Blutvergießen keine Sündenvergebung stattfinden könne“. Sie waren nicht von der alten heidnischen Idee losgekommen, dass die Götter nur durch den Anblick von Blut besänftigt werden konnten, obwohl Moses einen entscheidenden Schritt vorwärts tat, als er Menschenopfer verbot und sie in den primitiven, kindlichen Gemütern seiner Beduinen-Gefolgsleute durch die zeremonielle Opferung von Tieren ersetzte.
4:5.6 (60.5) Die Selbsthingabe eines Paradies-Sohnes auf eurer Welt gehörte zum Abschluss eines planetarischen Zeitalters; sie war unausweichlich und wurde nicht durch die Absicht notwendig, die Gunst Gottes zu gewinnen. Es traf sich, dass diese Selbsthingabe zugleich auch der persönliche Schlussakt eines Schöpfersohnes in seinem langen Abenteuer der Gewinnung erfahrungsmäßiger Souveränität über sein Universum war. Was für eine Entstellung des unendlichen Charakters Gottes ist doch die Lehre, dass sich sein väterliches Herz in all seiner strengen Kälte und Härte durch das Unglück und Leid seiner Geschöpfe so wenig rühren ließ, dass sein zartes Erbarmen erst erwachte, als er seinen unschuldigen Sohn am Kreuz des Kalvarienbergs bluten und sterben sah!
4:5.7 (60.6) Aber die Bewohner Urantias werden von diesen alten Irrtümern und abergläubischen heidnischen Vorstellungen von der Natur des Universalen Vaters befreit werden. Die Offenbarung der Wahrheit über Gott erscheint, und es ist der menschlichen Rasse vorbestimmt, den Universalen Vater in all jener Charakterschönheit und in all jenen liebenswerten Attributen kennen zu lernen, die der als Menschensohn und Gottessohn auf Urantia weilende Schöpfersohn auf so wunderbare Weise zum Ausdruck gebracht hat.
4:5.8 (61.1) [Dargeboten von einem Göttlichen Ratgeber von Uversa.]
Das Urantia Buch
Schrift 5
5:0.1 (62.1) WENN der endliche Verstand des Menschen nicht begreifen kann, wie ein so großer und erhabener Gott wie der Universale Vater von seiner ewigen Wohnstätte unendlicher Vollkommenheit herabsteigen kann, um sich mit dem individuellen menschlichen Geschöpf zu verbrüdern, dann muss solch ein endlicher Intellekt die Gewissheit von Gottes Freundschaft auf die Wahrheit der Tatsache gründen, dass ein wirkliches Fragment des lebendigen Gottes im Intellekt eines jeden geistig gesunden und sittlich bewussten Sterblichen Urantias wohnt. Die innewohnenden Gedankenjustierer sind ein Teil der ewigen Gottheit des Paradies-Vaters. Um Gott zu finden und zu versuchen, mit ihm in Verbindung zu treten, braucht der Mensch nicht weiterzugehen, als in sich selber zu erfahren, wie seine Seele dieser Gegenwart geistiger Realität inne wird.
5:0.2 (62.2) Gott hat die Unendlichkeit seiner ewigen Natur unter die existentiellen Realitäten seiner sechs absoluten Gleichgeordneten ausgeteilt, aber er kann zu jeder Zeit mit jedem Teil, jeder Phase oder Art der Schöpfung durch die Vermittlung seiner vorpersönlichen Fragmente einen direkten persönlichen Kontakt herstellen. Und der ewige Gott hat sich auch das Vorrecht der Persönlichkeitsverleihung an die göttlichen Schöpfer und die lebendigen Geschöpfe des Universums der Universen vorbehalten. Darüber hinaus hat er sich das Vorrecht vorbehalten, durch den Persönlichkeitskreis mit all diesen persönlichen Wesen einen direkten elterlichen Kontakt aufrechtzuerhalten.
5:1.1 (62.3) Die Unfähigkeit des endlichen Geschöpfes, an den unendlichen Vater heranzutreten, ist naturgegeben und beruht nicht auf des Vaters Distanziertheit, sondern auf der Endlichkeit und den physischen Begrenzungen der erschaffenen Wesen. Das Ausmaß des geistigen Abstandes zwischen der höchsten im Universum existierenden Persönlichkeit und den niedrigeren Gruppen erschaffener Intelligenzen ist unvorstellbar. Wäre es den niedrigeren intelligenten Ordnungen möglich, augenblicklich in die Gegenwart des Vaters selber versetzt zu werden, wüssten sie nicht, dass sie sich dort befinden. Sie würden die Gegenwart des Universalen Vaters ebenso wenig wahrnehmen wie da, wo sie jetzt sind. Ein sehr, sehr langer Weg liegt vor dem sterblichen Menschen, bis er vernünftigerweise und im Rahmen des Möglichen um sicheres Geleit in die Gegenwart des Universalen Vaters im Paradies bitten kann. Viele Male muss der Mensch in immer geistigere Bereiche versetzt werden, bevor er eine Ebene erreichen kann, auf der seine geistigen Augen fähig werden, auch nur einen einzigen der Sieben Hauptgeiste zu sehen.
5:1.2 (62.4) Unser Vater verbirgt sich nicht; er lebt nicht in willkürlicher Zurückgezogenheit. Er hat die Ressourcen seiner göttlichen Weisheit mobilisiert im unaufhörlichen Bemühen um Selbstoffenbarung an die Kinder seiner Universumsreiche. Eine mit der Erhabenheit seiner Liebe verbundene unendliche Größe und unaussprechliche Hochherzigkeit bewegen ihn, sich nach der Gemeinschaft mit jedem erschaffenen Wesen zu sehnen, das ihn verstehen, ihn lieben und sich ihm annähern kann; und deshalb sind es die euch angeborenen, untrennbar mit eurer endlichen Persönlichkeit und materiellen Existenz verbunden Begrenzungen, welche Zeit und Ort und Umstände bestimmen, da ihr das Reiseziel des Aufstiegs der Sterblichen erreichen und in der Mitte aller Dinge in des Vaters Gegenwart stehen werdet.
5:1.3 (63.1) Obwohl ihr warten müsst, bis ihr die höchsten endlichen Ebenen geistigen Wachstums erreicht habt, um euch der Gegenwart des Paradies-Vaters zu nähern, solltet ihr euch im Wissen um die stets vorhandene Möglichkeit unmittelbarer Verbindung mit dem euch verliehenen Geist des Vaters freuen, der so eng mit eurer inneren Seele und eurem sich vergeistigenden Selbst verbunden ist.
5:1.4 (63.2) Die Sterblichen der Welten von Zeit und Raum mögen sich in ihren angeborenen Fähigkeiten und intellektuellen Gaben sehr stark voneinander unterscheiden, sie mögen sich eines ausnehmend günstigen Umfeldes für gesellschaftliches Vorwärtskommen und sittlichen Fortschritt erfreuen oder umgekehrt unter dem Mangel fast jeder menschlichen Beihilfe zu Kultur und angenommenem Fortschritt in den Fertigkeiten der Zivilisation leiden; aber die Möglichkeiten geistigen Fortschritts in der aufsteigenden Laufbahn sind für alle gleich; immer höhere Ebenen geistiger Erkenntnis und kosmischer Bedeutungen erreicht man ganz und gar unabhängig von allen derartigen gesellschaftlich-sittlichen Unterschieden in den vielgestaltigen materiellen Umfeldern der evolutionären Welten.
5:1.5 (63.3) Wie sehr sich auch die Sterblichen Urantias in ihren intellektuellen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sogar sittlichen Möglichkeiten und Gaben voneinander unterscheiden mögen, vergesst nicht, dass ihre geistige Begabung einheitlich und einzig ist. Sie erfreuen sich alle der gleichen göttlichen Gegenwart des vom Vater kommenden Geschenkes und sie genießen alle dasselbe Vorrecht, innige persönliche Verbindung mit diesem innewohnenden Geist göttlichen Ursprungs zu suchen, und sie können sich alle gleichermaßen dafür entscheiden, die einheitliche geistige Führung dieses Unergründlichen Mentors anzunehmen.
5:1.6 (63.4) Lässt sich der sterbliche Mensch von ganzem Herzen durch Geistiges bestimmen und widmet er sich rückhaltlos der Ausführung des väterlichen Willens, dann kann es angesichts dessen, dass er in sich das so sichere und wirkungsvolle geistige Geschenk des göttlichen Justierers besitzt, nicht ausbleiben, dass sich in seiner Erfahrung das sublime Bewusstsein, Gott zu kennen, und die himmlische Gewissheit einstellen, nach dem Tode mit dem Ziel weiterzuleben, Gott zu finden durch die fortschreitende Erfahrung, ihm immer ähnlicher zu werden.
5:1.7 (63.5) Dem Menschen wohnt in geistiger Weise ein fortlebender Gedankenjustierer inne. Wenn ein menschlicher Verstand ehrlichem, geistigem Antrieb gehorcht, wenn eine solche menschliche Seele den Wunsch hat, Gott zu kennen und ihm ähnlich zu werden, und aufrichtig den Willen des Vaters tun will, dann gibt es keinen negativen Einfluss menschlichen Entbehrens noch irgendeine möglicherweise dazwischentretende positive Macht, die eine solch göttlich motivierte Seele daran hindern könnte, in Sicherheit zu den Pforten des Paradieses aufzusteigen.
5:1.8 (63.6) Der Vater wünscht, alle seine Geschöpfe möchten mit ihm in persönliche Verbindung treten. Er hat im Paradies einen Ort, wo er all jene empfängt, deren Status als Fortlebende und deren geistige Natur es ermöglichen, ein solches Ziel zu erreichen. Nehmt deshalb in eure Philosophie ein für allemal Folgendes auf: Einem jeden von euch und uns allen ist es möglich, sich Gott zu nahen; der Vater ist erreichbar, der Weg steht offen. Die Kräfte göttlicher Liebe und die Wege und Mittel göttlicher Verwaltung greifen alle in dem Bemühen ineinander, jeder Intelligenz jedes Universums, die es wert ist, das Vorankommen bis in die Gegenwart des Universalen Vaters im Paradies zu ermöglichen.
5:1.9 (63.7) Die Tatsache, dass es ungeheuer lange dauert, ehe man Gott erreicht, macht die Gegenwart und Persönlichkeit des Unendlichen um nichts weniger wirklich. Euer Aufstieg ist ein Teil des Kreislaufs der sieben Superuniversen, und obwohl ihr ihn unzählige Male durchlauft, könnt ihr damit rechnen, euch im Geiste und rangmäßig immer mehr nach innen zu bewegen. Ihr könnt euch darauf verlassen, von einem Himmelskörper zum nächsten gebracht zu werden und von den äußeren Kreisläufen immer näher an das innere Zentrum heranzurücken; und eines Tages — zweifelt nicht daran — werdet ihr in der zentralen göttlichen Gegenwart stehen und Ihn bildlich gesprochen von Angesicht zu Angesicht schauen. Es ist eine Frage des Erreichens realer, echter geistiger Ebenen; und jedes Wesen, dem ein Unergründlicher Mentor innegewohnt und das sich in der Folge auf ewig mit diesem Gedankenjustierer vereinigt hat, kann diese geistigen Ebenen erreichen.
5:1.10 (64.1) Der Vater hält sich nicht in einem geistigen Versteck auf, aber so viele seiner Geschöpfe haben sich in den Nebeln ihrer eigenen Willensentscheide versteckt und sich einstweilen von der Verbindung mit seinem Geist und dem Geiste seines Sohnes getrennt, weil sie ihre eigenen krummen Wege gewählt haben und der Selbstanmaßung ihrer intoleranten Gemüter und ungeistigen Naturen frönen.
5:1.11 (64.2) Der sterbliche Mensch kann sich auf Gott zu bewegen, und dabei vielleicht wiederholt den Weg des göttlichen Willens verlassen, solange ihm die Macht der Wahl bleibt. Des Menschen Schicksal ist erst dann endgültig besiegelt, wenn er die Macht, den Willen des Vaters zu wählen, verloren hat. Nie verschließt sich des Vaters Herz den Bedürfnissen und Bitten seiner Kinder. Es sind nur seine Geschöpfe, die ihre Herzen vor der sie anziehenden Kraft des Vaters verschließen, wenn sie am Ende und für immer den Wunsch verlieren, seinen göttlichen Willen zu tun — ihn zu kennen und ihm zu gleichen. Ebenso ist dem Menschen ein ewiges Schicksal sicher, wenn die Vereinigung mit dem Justierer dem Universum verkündet, dass ein solcher Aufsteiger die endgültige und unwiderrufliche Wahl getroffen hat, gemäß dem Willen des Vaters zu leben.
5:1.12 (64.3) Der große Gott tritt in direkten Kontakt mit dem sterblichen Menschen und gibt ihm einen Teil seines unendlichen und ewigen und unbegreiflichen Selbst, damit er in ihm lebe und Wohnung nehme. Gott hat sich auf das ewige Abenteuer mit dem Menschen eingelassen. Wenn ihr euch der Führung der geistigen Kräfte in euch und um euch überlasst, werdet ihr unfehlbar die hohe Bestimmung erreichen, die ein liebender Gott seinen aufsteigenden Geschöpfen aus den evolutionären Welten des Raums als Universumsziel gesetzt hat.
5:2.1 (64.4) Die physische Gegenwart des Unendlichen ist die Realität des materiellen Universums. Die mentale Gegenwart der Gottheit wird durch die Tiefe individueller intellektueller Erfahrung und die evolutionäre Persönlichkeitsebene bestimmt. Die geistige Gegenwart der Göttlichkeit im Universum muss notgedrungen abgestuft sein. Sie wird bestimmt durch die geistige Aufnahmefähigkeit und den Grad, in dem der Geschöpfeswille sich der Ausführung des göttlichen Willens weiht.
5:2.2 (64.5) Gott lebt in einem jeden seiner geistgeborenen Söhne. Die Paradies-Söhne haben stets Zugang zur Gegenwart Gottes, „der rechten Hand des Vaters“, und alle seine Geschöpfespersönlichkeiten haben Zugang zum „Herzen des Vaters“. Das bezieht sich auf den Persönlichkeitskreis, wann, wo und wie immer Kontakt aufgenommen wird, oder bedeutet persönlichen, bewussten Kontakt und Verbindung mit dem Universalen Vater an seiner zentralen Wohnstätte oder an einem anderen bestimmten Ort wie etwa auf einer der sieben heiligen Sphären des Paradieses.
5:2.3 (64.6) Die göttliche Gegenwart kann indessen nirgends in der Natur oder sogar im Leben gottesbewusster Sterblicher so umfassend und gewiss entdeckt werden wie in eurem Versuch der Verbindung mit dem euch innewohnenden Unergründlichen Mentor, dem Gedankenjustierer aus dem Paradies. Welch ein Fehler, von Gott in fernen Himmeln zu träumen, während der Geist des Universalen Vaters in eurem eigenen Verstand lebt!
5:2.4 (64.7) Dank diesem euch innewohnenden Gottesfragment und aufgrund eurer fortschreitenden Harmonisierung mit der geistigen Führung des Justierers könnt ihr hoffen, die Gegenwart und verwandelnde Macht jener anderen geistigen Einflüsse besser wahrzunehmen, die euch umgeben und auf euch einwirken, aber nicht als integraler Bestandteil von euch funktionieren. Die Tatsache, dass ihr kein intellektuelles Bewusstsein eines engen und innigen Kontaktes mit dem innewohnenden Justierer besitzt, widerlegt solch eine begnadete Erfahrung nicht im Geringsten. Der Beweis der Verbrüderung mit dem göttlichen Justierer besteht ganz und gar in Art und Ausmaß der Geistesfrüchte, die der individuelle Gläubige in seiner Lebenserfahrung hervorbringt. „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“
5:2.5 (65.1) Für den nur dürftig vergeistigten materiellen Verstand des sterblichen Menschen ist es außerordentlich schwierig, sich der geistigen Aktivitäten solch göttlicher Wesenheiten wie der Justierer des Paradieses deutlich bewusst zu werden. In dem Maße, wie die Seele, die gemeinsame Schöpfung von Verstand und Justierer, immer wirklicher existiert, entwickelt sich auch eine neue Phase von Seelenbewusstsein, die fähig ist, die Gegenwart des Unergründlichen Mentors zu erfahren und seine geistigen Weisungen und anderen übermateriellen Aktivitäten zu erkennen.
5:2.6 (65.2) Die ganze Erfahrung einer Verbindung mit dem Justierer hat mit sittlichem Rang, mentaler Motivation und geistiger Erfahrung zu tun. Das eigene Gewahrwerden einer solchen Vollbringung beschränkt sich hauptsächlich, wenn auch nicht ausschließlich, auf den Bewusstseinsbereich der Seele, aber die Beweise zeigen sich im reichlichen Erscheinen der Geistesfrüchte im Leben all derer, die mit dem inneren Geist in Kontakt stehen.
5:3.1 (65.3) Obwohl die Gottheiten des Paradieses vom universellen Standpunkt aus wie eine einzige sind, sind sie in ihren geistigen Beziehungen mit Wesen wie denen, die Urantia bewohnen, auch drei unterschiedliche und getrennte Personen. Was persönliche Anrufung, geistige Verbindung und andere innige Beziehungen betrifft, gibt es zwischen den Gottheiten einen Unterschied. Im höchsten Sinne beten wir den Universalen Vater und ihn allein an. Es ist wahr, dass wir den Vater, so wie er sich in seinen Schöpfersöhnen manifestiert, anbeten können und es auch tun, aber es ist der Vater, der direkt oder indirekt verehrt und angebetet wird.
5:3.2 (65.4) Bittgebete aller Art gehören zum Reich des Ewigen Sohnes und zu seiner geistigen Organisation. Gebete, alle förmlichen Mitteilungen, alles außer Anbetung und Verehrung des Universalen Vaters sind Dinge, die ein Lokaluniversum betreffen; sie gehen gewöhnlich nicht über den Zuständigkeitsbereich eines Schöpfersohnes hinaus. Aber die Anbetung wird zweifelsohne vom Persönlichkeitskreis des Vaters erfasst und über diesen an die Person des Schöpfers gesandt. Zudem glauben wir, dass eine solche Registrierung der Huldigung eines von einem Justierer bewohnten Geschöpfes gerade durch diese Anwesenheit des Geistes des Vaters erleichtert wird. Es gibt eine ungeheure Menge von Beweisen, die eine solche Annahme erhärten, und ich weiß, dass alle Ordnungen von Vaterfragmenten dazu ermächtigt sind, die echte Verehrung ihrer Schützlinge in der Gegenwart des Universalen Vaters gebührend zu registrieren. Die Justierer benutzen ohne Zweifel auch direkte, vorpersönliche Kommunikationskanäle zu Gott, und sie sind außerdem fähig, die Geist-Gravitationskreise des Ewigen Sohnes zu benutzen.
5:3.3 (65.5) Anbetung geschieht um ihrer selbst willen; ein Gebet enthält ein Element von Eigen- oder Geschöpfesinteresse; das ist der große Unterschied zwischen Anbetung und Gebet. In wahrer Anbetung gibt es absolut kein selbstbezogenes Bitten oder irgendein anderes Element persönlichen Interesses; wir beten Gott ganz einfach um dessentwillen an, was er unserem Verständnis nach ist. Anbetung verlangt und erwartet nichts für den Anbetenden. Wir beten den Vater nicht an, um aus einer solchen Verehrung irgendetwas zu gewinnen; wir verehren ihn und versenken uns in seine Anbetung als natürliche und spontane Reaktion, wenn wir an die unvergleichliche Persönlichkeit des Vaters und an seine liebenswerte Natur und wunderbaren Attribute denken.
5:3.4 (65.6) Im Augenblick, da sich ein Element von Eigeninteresse in die Anbetung einschleicht, geht die Andacht sofort von Anbetung in Gebet über und sollte sich dann richtigerweise an die Person des Ewigen Sohnes oder des Schöpfersohnes richten. Aber in praktischer religiöser Erfahrung gibt es keinen Grund, weshalb man sich mit dem Gebet als einem Teil wahrer Verehrung nicht an Gott den Vater wenden sollte.
5:3.5 (66.1) Wenn ihr euch mit den praktischen Angelegenheiten eures täglichen Lebens auseinandersetzt, befindet ihr euch in den Händen von Geist-Persönlichkeiten, die ihren Ursprung im Dritten Zentralen Ursprung haben; ihr arbeitet mit den Beauftragten des Mit-Vollziehers zusammen. Und also verhält es sich: Ihr betet Gott an; ihr betet zum Sohn und tretet mit ihm in Verbindung; und die Einzelheiten eures irdischen Aufenthaltes arbeitet ihr in Verbindung mit den Intelligenzen des Unendlichen Geistes aus, die auf eurer Welt und in eurem ganzen Universum tätig sind.
5:3.6 (66.2) Die Souveränen Söhne oder Schöpfersöhne, die über den Geschicken der Lokaluniversen walten, stehen an der Stelle beider, des Universalen Vaters und des Ewigen Sohnes des Paradieses. Im Namen des Vaters empfangen diese Universumssöhne in ihren jeweiligen Schöpfungen die verehrungsvolle Anbetung ihrer bittenden Schutzbefohlenen und leihen deren Flehen ihr Ohr. Für die Kinder eines Lokaluniversums ist ein Michael-Sohn in jeder praktischen Hinsicht Gott. Er ist die Personifizierung des Universalen Vaters und des Ewigen Sohnes für das Lokaluniversum. Mit den Kindern dieser Welten bleibt der Unendliche Geist in persönlichem Kontakt über die Universums-Geiste, die administrativen und schöpferischen Mitarbeiterinnen der Paradies-Schöpfersöhne.
5:3.7 (66.3) Aufrichtige Anbetung bedeutet zugleich auch Aufbietung sämtlicher Kräfte der menschlichen Persönlichkeit unter der Herrschaft der sich entwickelnden Seele und im Gehorsam gegenüber der göttlichen Lenkung des ihr verbundenen Gedankenjustierers. Der materiell begrenzte Verstand kann sich der wirklichen Bedeutung wahrer Anbetung nie in hohem Maße bewusst werden. Der Grad, in dem sich ein Mensch der Realität der Anbetungserfahrung bewusst wird, wird hauptsächlich vom Entwicklungsstand seiner unsterblichen Seele bestimmt. Das geistige Wachstum der Seele geschieht völlig unabhängig vom intellektuellen Selbstbewusstsein.
5:3.8 (66.4) Die Anbetungserfahrung besteht in dem sublimen Bemühen des verlobten Justierers, dem göttlichen Vater die unaussprechlichen Sehnsüchte und das stumme Verlangen der menschlichen Seele zu übermitteln — dieser gemeinsamen Schöpfung des Gott suchenden menschlichen Verstandes und des Gott offenbarenden unsterblichen Justierers. Anbetung ist deshalb der Akt, durch den der materielle Verstand seine Zustimmung zu dem Versuch seines sich vergeistigenden Selbst gibt, unter der Führung des ihm verbundenen Geistes als ein Glaubenssohn des Universalen Vaters mit Gott zu kommunizieren. Der sterbliche Verstand willigt in die Anbetung ein; die unsterbliche Seele sehnt sich nach Anbetung und setzt sie in Gang; die göttliche Gegenwart des Justierers leitet solche Anbetung für den sterblichen Verstand und die sich entwickelnde unsterbliche Seele. Letzten Endes wird wahre Anbetung zu einer Erfahrung, die sich auf vier kosmischen Ebenen verwirklicht: der intellektuellen, morontiellen, geistigen und persönlichen — im Bewusstsein des Verstandes, der Seele und des Geistes und in der Einigung der drei in der Persönlichkeit.
5:4.1 (66.5) Die Sittlichkeit der evolutionären Religionen treibt die Menschen auf ihrer Gottsuche durch die bewegende Macht der Furcht voran. Die Offenbarungsreligionen gewinnen die Menschen dafür, nach einem Gott der Liebe zu suchen, weil sie sich danach sehnen, ihm ähnlich zu werden. Aber Religion ist nicht nur ein passives Gefühl „absoluter Abhängigkeit“ und der „Gewissheit des Fortlebens nach dem Tode“; sie ist eine lebendige und dynamische Erfahrung göttlicher Vollbringung, die sich auf den Dienst an der Menschheit gründet.
5:4.2 (66.6) Der große und sofortige Dienst wahrer Religion ist die Herstellung einer dauerhaften Einheit in der menschlichen Erfahrung, eines beständigen Friedens und einer tiefen Sicherheit. Für den primitiven Menschen ist sogar der Polytheismus eine vergleichsweise Vereinheitlichung des sich entwickelnden Gottheitsgedankens; Polytheismus ist im Werden begriffener Monotheismus. Früher oder später ist Gott bestimmt, als Wirklichkeit der Werte, als Substanz der Bedeutungen und als das Leben der Wahrheit verstanden zu werden.
5:4.3 (67.1) Gott bestimmt nicht nur das Schicksal; er ist des Menschen ewige Bestimmung. Alle nichtreligiösen menschlichen Tätigkeiten versuchen, das Universum dem deformierenden Dienst des Selbst gefügig zu machen; der wahrhaft religiöse Mensch versucht, das Selbst mit dem Universum zu identifizieren und dann die Tätigkeiten dieses geeinten Selbst dem Dienst der Universumsfamilie brüderlicher Wesen, menschlicher und übermenschlicher, zu widmen.
5:4.4 (67.2) Die Bereiche der Philosophie und Kunst liegen zwischen den nichtreligiösen und den religiösen Tätigkeiten des menschlichen Selbst. Kunst und Philosophie laden den materiell gesinnten Menschen zu der Betrachtung geistiger Realitäten und universaler Werte mit ewigen Bedeutungen ein.
5:4.5 (67.3) Alle Religionen lehren die Anbetung der Gottheit und irgendwelche Glaubenssätze über menschliche Errettung. Die buddhistische Religion verspricht Erlösung vom Leiden, nie endenden Frieden; die jüdische Religion verspricht Rettung aus Schwierigkeiten und auf Rechtschaffenheit beruhenden Wohlstand; die griechische Religion versprach Rettung aus Disharmonie und Hässlichkeit durch Verwirklichung des Schönen; das Christentum verspricht Rettung von Sünde, Heiligkeit; der Mohammedanismus verschafft Befreiung von den strengen sittlichen Maßstäben von Judaismus und Christentum. Die Religion Jesu ist Rettung vom Selbst, Befreiung von den Übeln der Geschöpfesisolierung in Zeit und Ewigkeit.
5:4.6 (67.4) Die Hebräer gründeten ihre Religion auf Güte, die Griechen die ihre auf Schönheit, und beide Religionen suchten die Wahrheit. Jesus offenbarte einen Gott der Liebe, und die Liebe umfasst alle Wahrheit, Schönheit und Güte.
5:4.7 (67.5) Die Zoroastrier besaßen eine auf Moral beruhende Religion, die Hindu eine metaphysische Religion und die Konfuzianer eine ethische Religion. Jesus lebte eine Religion des Dienens. All diese Religionen sind insofern wertvoll, als sie brauchbare Annäherungen an die Religion Jesu sind. Religion ist dazu bestimmt, zur Realität der geistigen Einigung alles dessen zu werden, was in menschlicher Erfahrung gut, schön und wahr ist.
5:4.8 (67.6) Die griechische Religion hatte die Losung „Kenne dich selbst“; die Lehre der Hebräer hatte „Kenne deinen Gott“ zum Mittelpunkt; die Christen predigen ein Evangelium, dessen Ziel die „Kenntnis des Herrn Jesus Christus“ ist; Jesus verkündete die gute Nachricht, „Gott zu kennen, und dich selber als Sohn Gottes“. Diese unterschiedlichen Auffassungen von der Aufgabe der Religion bestimmen die Haltung des Einzelnen in verschiedenen Lebenssituationen und lassen die Tiefe seiner Anbetung und das Wesen seiner persönlichen Gebetsgewohnheiten ahnen. Auf den geistigen Rang einer beliebigen Religion kann man aus der Art ihrer Gebete schließen.
5:4.9 (67.7) Die Vorstellung von einem halb menschlichen und eifersüchtigen Gott ist ein unvermeidlicher Übergang vom Polytheismus zum geläuterten Monotheismus. Ein erhabener Anthropomorphismus ist die höchste Ebene, die eine rein evolutionäre Religion erreichen kann. Das Christentum hat das Konzept des Anthropomorphismus vom Ideal des Humanen hinaufgehoben zum transzendenten und göttlichen Konzept der Person des glorifizierten Christus. Und dies ist der höchste Anthropomorphismus, den der Mensch je ersinnen kann.
5:4.10 (67.8) Die christliche Vorstellung von Gott ist ein Versuch der Kombination dreier getrennter Lehren:
5:4.11 (67.9) 1. Des hebräischen Konzepts — Gott als ein Verteidiger sittlicher Werte, ein rechtschaffener Gott.
5:4.12 (67.10) 2. Das griechische Konzept — Gott als ein Einiger, ein Gott der Weisheit.
5:4.13 (68.1) 3. Das Konzept Jesu — Gott als ein lebendiger Freund und liebender Vater, als die göttliche Gegenwart.
5:4.14 (68.2) Es ist deshalb offensichtlich, dass die christliche Mischtheologie großen Schwierigkeiten begegnet, wenn sie Stimmigkeit erreichen will. Diese Schwierigkeit wird durch die Tatsache verschlimmert, dass die Lehren des frühen Christentums im Allgemeinen auf der persönlichen religiösen Erfahrung von drei verschiedenen Personen beruhten: von Philo von Alexandrien, Jesus von Nazareth und Paulus von Tharsus.
5:4.15 (68.3) Wenn ihr das religiöse Leben Jesu studiert, dann seht ihn positiv. Denkt weniger an seine Sündenfreiheit als an seine Rechtschaffenheit, sein liebendes Dienen. Jesus hob die passive Liebe, die sich in der hebräischen Vorstellung vom himmlischen Vater ausdrückt, hinauf zu der höheren aktiven, die Geschöpfe liebenden Zuneigung eines Gottes, der der Vater jedes Einzelnen und sogar des Übeltäters ist.
5:5.1 (68.4) Die Sittlichkeit hat ihren ursprünglichen Grund im Selbstbewusstsein; sie ist über-animalisch, aber gänzlich evolutionär. Die menschliche Evolution verfügt zu ihrer Entfaltung über alle Anlagen, die lange vor der Verleihung der Justierer und dem Ausgießen des Geistes der Wahrheit existierten. Aber das Erreichen der Sittlichkeitsebene enthebt den Menschen nicht der realen Kämpfe des Lebens eines Sterblichen. Die physische Umgebung des Menschen bringt den Existenzkampf mit sich; das gesellschaftliche Umfeld erfordert ethische Anpassungen; die sittlichen Situationen rufen nach Entscheidungen auf den höchsten Ebenen der Vernunft; die geistige Erfahrung (das Innewerden Gottes) fordert, dass der Mensch Gott finde und sich ehrlich anstrenge, ihm ähnlich zu werden.
5:5.2 (68.5) Religion beruht nicht auf den Tatsachen der Wissenschaft, den Verpflichtungen der Gesellschaft, den Annahmen der Philosophie oder der von der Sittlichkeit verlangten Schuldigkeit. Religion ist ein unabhängiger Bereich menschlicher Reaktion auf die Lebenssituationen und erscheint in der menschlichen Entwicklung unfehlbar in allen auf das sittliche Stadium folgenden Phasen. Die Religion kann alle vier Ebenen der Verwirklichung von Werten und der Freude universeller Brüderlichkeit durchdringen, nämlich: die physische oder materielle Ebene der Selbsterhaltung; die gesellschaftliche oder gefühlsmäßige Ebene brüderlichen Umgangs; die Verstandesebene der Sittlichkeit und Pflicht; die geistige Ebene des Bewusstseins universeller Bruderschaft durch göttliche Anbetung.
5:5.3 (68.6) Der nach Tatsachen forschende Wissenschaftler stellt sich Gott als Erste Ursache vor, als einen Gott der Kraft. Der gefühlsmäßige Künstler sieht Gott als das Ideal der Schönheit, als Gott der Ästhetik. Der logisch denkende Philosoph neigt manchmal dazu, einen Gott universaler Einheit anzunehmen, sogar eine pantheistische Gottheit. Der vertrauende religiöse Mensch glaubt an einen Gott, der auf das Fortleben nach dem Tode hinarbeitet, an den Vater im Himmel, an den Gott der Liebe.
5:5.4 (68.7) Sittliche Lebensführung geht entfalteter Religion stets voraus und ist immer auch ein Teil offenbarter Religion, aber nie das Ganze religiöser Erfahrung. Sozialer Dienst resultiert aus sittlichem Denken und religiösem Leben. Sittlichkeit führt nicht auf biologische Weise zu den höheren geistigen Ebenen religiöser Erfahrung. Die Verehrung des abstrakt Schönen ist nicht Anbetung Gottes; ebenso wenig ist Verherrlichung der Natur oder Ehrfurcht vor der Einheit Anbetung Gottes.
5:5.5 (68.8) Evolutionäre Religion ist die Mutter von Wissenschaft, Kunst und Philosophie, die den Menschen zu jener Ebene hinaufführten, wo er für offenbarte Religion und damit auch für die Gabe der Justierer und das Kommen des Geistes der Wahrheit empfänglich wurde. Das evolutionäre Gemälde der menschlichen Existenz beginnt und endet mit Religion, wenn auch einer sehr verschieden gearteten Religion, da die eine evolutionär und biologisch, die andere geoffenbart und periodisch ist. Und so ist Religion für den Menschen zwar etwas Normales und Natürliches, aber sie ist fakultativ. Der Mensch hat nicht gegen seinen Willen religiös zu sein.
5:5.6 (69.1) Da religiöse Erfahrung in ihrem Wesen geistig ist, kann der materielle Verstand sie nie ganz begreifen; daher die Funktion der Theologie, dieser Psychologie der Religion. Die wesentliche Lehre des menschlichen Gewahrwerdens schafft im endlichen Verständnis ein Paradox. Es ist menschlicher Logik und endlicher Vernunft nahezu unmöglich, die Vorstellung von der göttlichen Immanenz — Gott im Inneren und Teil jedes Einzelnen — mit der Idee von Gottes Transzendenz, der göttlichen Beherrschung des Universums der Universen, in Einklang zu bringen. Diese beiden wesentlichen Gottheitsvorstellungen müssen vereinigt werden, indem der Glaube sich die Vorstellung von der Transzendenz eines persönlichen Gottes zu Eigen macht und indem man sich der innewohnenden Gegenwart eines Fragmentes dieses Gottes bewusst wird, was eine intelligente Anbetung rechtfertigt und mit Grund auf ein Fortleben der Persönlichkeit hoffen lässt. Die Schwierigkeiten und Widersprüche der Religion sind in der Tatsache beschlossen, dass die Realitäten der Religion völlig jenseits der menschlichen Fähigkeit intellektuellen Begreifens liegen.
5:5.7 (69.2) In dreifacher Hinsicht wird dem sterblichen Menschen aus seiner religiösen Erfahrung große Befriedigung zuteil, auch schon in den Tagen seines zeitlichen Aufenthaltes auf Erden:
5:5.8 (69.3) 1. Intellektuell erwächst ihm Befriedigung aus einem besser geeinten menschlichen Bewusstsein.
5:5.9 (69.4) 2. Philosophisch erfreut er sich der Verwirklichung seiner Ideale sittlicher Werte.
5:5.10 (69.5) 3. Geistig erblüht er in der Erfahrung göttlicher Kameradschaft, in der geistigen Befriedigung wahrer Gottesverehrung.
5:5.11 (69.6) Das Gottesbewusstsein, wie die sich entwickelnden Sterblichen der Welten es erfahren, muss aus drei veränderlichen Faktoren, aus drei unterschiedlichen Ebenen der Realitätswahrnehmung bestehen. Da ist zuerst das mentale Bewusstsein — das Verständnis der Idee Gottes. Dann folgt das Bewusstsein der Seele — die Wahrnehmung des Ideals Gottes. Zuletzt dämmert das geistige Bewusstsein herauf — das Erkennen der geistigen Realität Gottes. Durch die Einigung dieser Faktoren der göttlichen Bewusstwerdung, wie unvollkommen sie auch sein mag, breitet die sterbliche Persönlichkeit jederzeit das Wissen um die Persönlichkeit Gottes über alle Bewusstseinsebenen aus. Bei den Sterblichen, die das Korps der Finalität erreicht haben, wird all das mit der Zeit zum Gewahrwerden der Suprematie Gottes führen und kann vielleicht später in die Wahrnehmung der Ultimität Gottes münden, einer Phase des absoniten Überbewusstseins des Paradies-Vaters.
5:5.12 (69.7) Die Erfahrung des Gottesbewusstseins bleibt von Generation zu Generation dieselbe, aber mit jeder Epoche des vorrückenden menschlichen Wissens müssen sich die philosophischen Anschauungen und die theologischen Definitionen verändern. Das Wissen um Gott, das religiöse Bewusstsein, ist eine Universumsrealität, aber wie gültig (real) religiöse Erfahrung auch sein mag, sie muss bereit sein, sich einer intelligenten Kritik und einer vernünftigen philosophischen Interpretation zu unterziehen; sie darf nicht danach trachten, in der Gesamtheit der menschlichen Erfahrung etwas Abgesondertes zu sein.
5:5.13 (69.8) Das ewige Fortleben der Persönlichkeit hängt vollkommen von der Wahl des sterblichen Verstandes ab, dessen Entscheidungen das Fortlebenspotential der unsterblichen Seele bestimmen. Wenn der Verstand an Gott glaubt und die Seele Gott kennt und alle beide mit dem sie fördernden Justierer nach Gott verlangen, ist das Fortleben gesichert. Weder Begrenzungen des Intellekts noch mangelhafte Erziehung, weder Fehlen von Kultur noch Abstieg in der sozialen Rangordnung und nicht einmal fragwürdige menschliche Sittlichkeitsmaßstäbe infolge eines unglücklichen Mangels an erzieherischen, kulturellen und gesellschaftlichen Vorteilen können die Gegenwart des göttlichen Geistes in solch glücklosen und menschlich benachteiligten, aber gläubigen Personen beeinträchtigen. Die innere Anwesenheit des Unergründlichen Mentors stellt den Beginn des Potentials für Wachstum und Fortleben der unsterblichen Seele und die Garantie ihrer Möglichkeit dar.
5:5.14 (70.1) Die Fähigkeit sterblicher Eltern zur Fortpflanzung beruht nicht auf ihrem erzieherischen, kulturellen, gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Rang. Die Vereinigung der elterlichen Faktoren unter natürlichen Bedingungen genügt durchaus, um Nachkommen ins Leben zu rufen. Ein menschlicher Verstand, der Recht von Unrecht unterscheiden kann und die Fähigkeit zur Anbetung Gottes besitzt, im Verein mit einem göttlichen Justierer, ist alles, was es braucht, um in diesem Sterblichen eine unsterbliche, zum Fortleben befähigte Seele ins Leben zu rufen und großzuziehen, wenn dieses mit Geist begabte Menschenwesen Gott sucht und aufrichtig wünscht, ihm zu gleichen, wenn es sich ehrlich dafür entscheidet, den Willen des Vaters im Himmel zu tun.
5:6.1 (70.2) Der Universale Vater ist der Gott der Persönlichkeiten. Der Persönlichkeitsbereich des Universums, vom niedrigsten sterblichen materiellen Geschöpf mit Persönlichkeitsrang bis hinauf zu den höchsten Personen göttlichen Rangs mit Schöpferwürde, hat seinen Mittelpunkt und Umfang im Universalen Vater. Gott der Vater schenkt jede Persönlichkeit und erhält sie. Und ebenso ist der Paradies-Vater die Bestimmung all jener endlichen Persönlichkeiten, die sich von ganzer Seele entschließen, den göttlichen Willen auszuführen, all jener, die Gott lieben und sich danach sehnen, ihm zu gleichen.
5:6.2 (70.3) Die Persönlichkeit ist eines der ungelösten Rätsel des Universums. Wir sind imstande, angemessene Vorstellungen von den Faktoren zu entwickeln, die sich am Aufbau verschiedener Persönlichkeitsordnungen und -ebenen beteiligen, aber die wahre Natur der Persönlichkeit selber verstehen wir nicht ganz. Wir erkennen klar die zahlreichen Faktoren, die zusammengenommen das Vehikel der menschlichen Persönlichkeit bilden, aber wir verstehen Wesen und Bedeutung einer derartigen endlichen Persönlichkeit nicht ganz.
5:6.3 (70.4) Persönlichkeit ist potentiell in allen Geschöpfen vorhanden, deren Verstandesgaben von einem Mindestmaß an Selbstbewusstsein bis zum Höchstmaß an Gottesbewusstsein reichen. Aber Begabung mit Verstand allein ist nicht Persönlichkeit, ebenso wenig wie Geist oder materielle Energie Persönlichkeit sind. Persönlichkeit ist in der kosmischen Realität jene Qualität, jener Wert, den ausschließlich Gott der Vater den lebendigen Systemen von kombinierten und koordinierten materiellen, mentalen und geistigen Energien verleiht. Auch ist Persönlichkeit keine fortschreitende Vollbringung. Persönlichkeit kann materiell oder geistig sein, aber entweder ist Persönlichkeit vorhanden, oder sie ist nicht vorhanden. Das Anders-als-Persönliche erreicht nie die Ebene des Persönlichen außer durch einen direkten Akt des Paradies-Vaters.
5:6.4 (70.5) Die Vergabe der Persönlichkeit ist die ausschließliche Funktion des Universalen Vaters, die Verpersönlichung von lebendigen Energiesystemen, die der Vater mit den Eigenschaften relativen schöpferischen Bewusstseins und deren Kontrolle durch den freien Willen ausstattet. Es gibt keine von Gott getrennt existierende Persönlichkeit, und keine Persönlichkeit existiert außer durch Gott den Vater. Beide, die fundamentalen Wesenszüge des menschlichen Selbst sowie der Justierer, dieser absolute Kern der menschlichen Persönlichkeit, sind Geschenke des Universalen Vaters, der in seinem ausschließlich persönlichen Bereich kosmischen Wirkens handelt.
5:6.5 (70.6) Die Justierer mit vorpersönlichem Status wohnen zahlreichen Typen sterblicher Geschöpfe inne und garantieren dadurch diesen Wesen, den physischen Tod zu überleben und als morontielle Geschöpfe mit dem Potential, ultime Geistigkeit zu erreichen, personifiziert zu werden. Denn wenn ein solcher mit Persönlichkeit ausgestatteter Geschöpfesverstand von einem Geistfragment des ewigen Gottes, von der vorpersönlichen Gabe des persönlichen Vaters, bewohnt wird, besitzt diese endliche Persönlichkeit tatsächlich das Potential des Göttlichen und Ewigen und strebt nach einer dem Ultimen verwandten Bestimmung, wenn nicht gar, noch weiter ausholend, nach einer Erkenntnis des Absoluten.
5:6.6 (71.1) Die Voraussetzung zur göttlichen Persönlichkeit liegt in der Natur des vorpersönlichen Justierers; die Voraussetzung zur menschlichen Persönlichkeit ist potentiell in der Ausrüstung des menschlichen Wesens mit dem kosmischen Verstand vorhanden. Aber die erfahrungsmäßige Persönlichkeit des sterblichen Menschen kann als eine aktive und funktionierende Realität erst beobachtet werden, nachdem das materielle Lebensvehikel des sterblichen Geschöpfes von der befreienden Göttlichkeit des Universalen Vaters berührt worden ist und dadurch als eine Persönlichkeit mit Selbstbewusstsein und (relativer) Selbstbestimmung und eigener Schöpferkraft auf die Meere der Erfahrung geworfen wird. Das materielle Selbst ist wahrhaftig und ohne jede Einschränkung persönlich.
5:6.7 (71.2) Das materielle Selbst hat eine Persönlichkeit und eine Identität, eine zeitliche Identität; der vorpersönliche geistige Justierer besitzt ebenfalls eine Identität, eine ewige Identität. Diese materielle Persönlichkeit und diese geistige Vorpersönlichkeit sind fähig, durch die Vereinigung ihrer schöpferischen Eigenschaften die fortlebende Identität der unsterblichen Seele ins Dasein zu rufen.
5:6.8 (71.3) Nachdem der Vater in dieser Weise für das Wachstum der unsterblichen Seele gesorgt und das innere Selbst des Menschen von den Ketten absoluter Abhängigkeit von vorausgegangenen Ursachen befreit hat, tritt er zur Seite. Nun, da der Mensch — wenigstens was sein ewiges Schicksal betrifft — von den Fesseln des Gesetzes von Ursache und Wirkung frei ist und für das Wachstum des unsterblichen Selbst, der Seele, gesorgt ist, bleibt es dem Menschen selber überlassen, die Erschaffung seines fortlebenden und ewigen Selbst, für das er sich entscheiden kann, zu wollen oder aber diese Erschaffung zu verhindern. Was die ewige Bestimmung der Persönlichkeit des wählenden Sterblichen anbelangt, kann sich kein anderes Wesen, keine Kraft, kein Schöpfer und keine Einwirkung im ganzen weiten Universum der Universen in irgendeinem Grade der absoluten Souveränität dieses sterblichen freien Willens widersetzen, der sich im Reich des Wählens betätigt. Was das ewige Fortleben angeht, so hat Gott die Souveränität des materiellen menschlichen Willens verfügt, und diese Verfügung ist absolut.
5:6.9 (71.4) Die Vergabe der Persönlichkeit an das Geschöpf bringt eine relative Befreiung von der sklavischen Reaktion auf vorangegangene Ursachen, und die Persönlichkeiten all dieser evolutionären oder andersartigen sittlichen Wesen haben ihre Mitte in der Persönlichkeit des Universalen Vaters. Sie fühlen sich stets zu seiner Gegenwart im Paradies hingezogen durch jene Wesensverwandtschaft, die den ungeheuer großen universalen Familienring und brüderlichen Kreis des ewigen Gottes bildet. Es gibt in jeder Persönlichkeit eine Verwandtschaft göttlicher Spontaneität.
5:6.10 (71.5) Der Persönlichkeitskreis des Universums der Universen hat seinen Mittelpunkt in der Person des Universalen Vaters, und der Paradies-Vater ist sich persönlich aller Persönlichkeiten aller Ebenen selbstbewusster Existenz bewusst und steht mit ihnen persönlich in Berührung. Und dieses in der gesamten Schöpfung vorhandene Persönlichkeitsbewusstsein existiert unabhängig von der Sendung der Gedankenjustierer.
5:6.11 (71.6) So wie alle Gravitation vom Kreislauf der Paradies-Insel erfasst wird, aller Verstand vom Kreislauf des Mit-Vollziehers und aller Geist von demjenigen des Ewigen Sohnes, so befinden sich alle Persönlichkeiten im Kreis der persönlichen Gegenwart des Universalen Vaters, und über diesen Kreislauf gelangt die Anbetung aller Persönlichkeiten unfehlbar zur Ursprünglichen und Ewigen Persönlichkeit.
5:6.12 (71.7) Mit jenen Persönlichkeiten, die von keinem Justierer bewohnt werden, verhält es sich so: Die Eigenschaft der Freiheit zu wählen wird ebenfalls vom Universalen Vater verliehen, und solche Personen werden vom großen Kreislauf göttlicher Liebe, vom Persönlichkeitskreis des Universalen Vaters, ebenso erfasst. Gott sorgt für die souveräne Wahlmöglichkeit aller echten Persönlichkeiten. Kein persönliches Geschöpf kann zum ewigen Abenteuer gezwungen werden; das Portal zur Ewigkeit öffnet sich nur als Antwort auf die aus freiem Willen erfolgte Wahl der mit freiem Willen begabten Söhne des Gottes des freien Willens.
5:6.13 (72.1) Und dies stellt mein Bemühen dar, die Beziehungen des lebendigen Gottes mit den Kindern der Zeit darzustellen. Und nachdem alles gesagt und getan ist, bleibt mir nichts Hilfreicheres zu tun übrig als zu wiederholen, dass Gott euer Universumsvater ist, und dass ihr alle seine planetarischen Kinder seid.
5:6.14 (72.2) [Dies ist die fünfte und letzte in der Reihe der Schriften, die die Schilderung des Universalen Vaters durch einen göttlichen Ratgeber aus Uversa enthalten.]
Das Urantia Buch
Schrift 6
6:0.1 (73.1) DER Ewige Sohn ist der vollkommene und endgültige Ausdruck des „ersten“ persönlichen und absoluten Konzeptes des Universalen Vaters. Wann und wie immer sich also der Vater persönlich und absolut ausdrückt, tut er es durch seinen Ewigen Sohn, der immer das lebendige und göttliche Wort gewesen ist, jetzt ist und immer sein wird. Und dieser Ewige Sohn wohnt in der Mitte aller Dinge in Gemeinschaft mit dem Ewigen und Universalen Vater, dessen persönliche Gegenwart unmittelbar umhüllend.
6:0.2 (73.2) Wir sprechen von Gottes „erstem“ Gedanken und spielen dabei auf einen unmöglichen zeitlichen Ursprung des Ewigen Sohnes an, um zu den Gedankenkanälen des menschlichen Intellekts Zugang zu finden. Solche Sprachverzerrungen sind Ausdruck unserer besten Anstrengungen bei der kompromissreichen Kontaktnahme mit dem zeitgebundenen Verstand sterblicher Geschöpfe. Nie hätte der Universale Vater im Sinne einer zeitlichen Abfolge einen ersten Gedanken haben können, noch hätte der Ewige Sohn je einen Anfang haben können. Aber ich bin angewiesen worden, dem durch die Zeit beschränkten Verstand der Sterblichen die Realitäten der Ewigkeit in derartigen Gedankensymbolen zu schildern und die Ewigkeitsbeziehungen mit Hilfe solcher Vorstellungen von zeitlichen Sequenzen darzustellen.
6:0.3 (73.3) Der Ewige Sohn ist die geistige Personifizierung von des Paradies-Vaters universalem und unendlichem Konzept göttlicher Realität, durch nichts bedingtem Geist und absoluter Persönlichkeit. Und damit ist der Sohn die göttliche Offenbarung der Schöpferidentität des Universalen Vaters. Die vollkommene Persönlichkeit des Sohnes zeigt, dass der Vater tatsächlich der ewige und universale Ursprung aller Bedeutungen und Werte des Geistigen, Willensmäßigen, Planvollen und Persönlichen ist.
6:0.4 (73.4) Im Bemühen, den endlichen Verstand zu befähigen, sich eine sequenzartige Vorstellung von den Beziehungen zwischen den ewigen und unendlichen Wesen der Paradies-Trinität zu machen, erlauben wir uns derartige konzeptuelle Freiheiten, wie von „dem ersten persönlichen, universalen und unendlichen Konzept des Vaters“ zu sprechen. Es ist mir unmöglich, dem menschlichen Verstand eine angemessene Idee von den ewigen Beziehungen der Gottheiten zu vermitteln; deshalb bediene ich mich einer Ausdrucksweise, die dem endlichen Verstand so etwas wie eine Idee von den Beziehungen zwischen diesen ewigen Wesen in der späteren Zeitära erlaubt. Wir glauben, dass der Sohn dem Vater entsprang; man lehrt uns, dass beide uneingeschränkt ewig sind. Es ist deshalb einleuchtend, dass kein Geschöpf der Zeit je dieses Rätsel eines Sohnes, der dem Vater entstammt und dennoch der ewige Gleichgeordnete desselben Vaters ist, voll verstehen kann.
6:1.1 (73.5) Der Ewige Sohn ist Gottes ursprünglicher und eingeborener Sohn. Er ist Gott der Sohn, die Zweite Person der Gottheit und der Mit-Schöpfer aller Dinge. So wie der Vater der Erste Große Zentrale Ursprung ist, ist der Ewige Sohn der Zweite Große Zentrale Ursprung.
6:1.2 (74.1) Der Ewige Sohn ist das geistige Zentrum und der göttliche Verwalter der geistigen Regierung des Universums der Universen. Der Universale Vater ist zuerst ein Schöpfer und sodann ein Überwacher; der Ewige Sohn ist zuerst ein Mitschöpfer und sodann ein geistiger Verwalter. „Gott ist Geist“, und der Sohn ist eine persönliche Offenbarung dieses Geistes. Der Erste Zentrale Ursprung ist das Willens-Absolute; der Zweite Zentrale Ursprung ist das Persönlichkeits-Absolute.
6:1.3 (74.2) Der Universale Vater betätigt sich nie persönlich als ein Schöpfer außer in Verbindung mit dem Sohn oder in koordinierter Handlung mit dem Sohn. Hätte sich der neutestamentliche Verfasser auf den Ewigen Sohn bezogen, dann hätte er die Wahrheit gesprochen, als er schrieb: „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.“
6:1.4 (74.3) Als ein Sohn des Ewigen Sohnes auf Urantia erschien, sprachen diejenigen, die mit seinem göttlichen Wesen in Menschengestalt in brüderliche Beziehung traten, von ihm als „dem, der von Anfang an war, den wir gehört haben, den wir mit eigenen Augen gesehen haben, den wir betrachtet haben und den unsere Hände berührt haben, das Wort des Lebens selber“. Und dieser Sohn der Selbsthingabe ist aus dem Vater gerade so wahrhaftig wie der Ursprüngliche Sohn hervorgegangen, wie es eines seiner irdischen Gebete andeutet: „Und jetzt, oh mein Vater, verherrliche mich in deinem eigenen Selbst, in der Herrlichkeit, die ich mit dir teilte, noch ehe diese Welt war.“
6:1.5 (74.4) Man kennt den Ewigen Sohn in verschiedenen Universen unter jeweils anderen Namen. Im Zentraluniversum kennt man ihn als Gleichgeordneten Ursprung, als Mit-Schöpfer und als das Mit-Absolute. Auf Uversa, dem Hauptsitz des Superuniversums, bezeichnen wir den Sohn als Gleichgeordnetes Geist-Zentrum und als Ewigen Geistigen Verwalter. Auf Salvington, dem Hauptsitz eures Lokaluniversums, wird der Sohn Zweiter Ewiger Zentraler Ursprung genannt. Die Melchisedeks sprechen von ihm als dem Sohn der Söhne. Auf eurer Welt, nicht aber in eurem System bewohnter Sphären, ist der Ursprüngliche Sohn mit einem beigeordneten Schöpfersohn, Michael von Nebadon, verwechselt worden, der sich an die sterblichen Rassen Urantias hingab.
6:1.6 (74.5) Obwohl alle Paradies-Söhne zutreffend Söhne Gottes genannt werden können, pflegen wir die Bezeichnung „der Ewige Sohn“ dem Ursprünglichen Sohn vorzubehalten, dem Zweiten Zentralen Ursprung, dem Mitschöpfer — mit dem Universalen Vater — des Zentraluniversums der Macht und Vollkommenheit und Mitschöpfer aller anderen göttlichen Söhne, die den unendlichen Gottheiten entspringen.
6:2.1 (74.6) Der Ewige Sohn ist genauso unveränderlich und unendlich verlässlich wie der Universale Vater. Er ist auch genauso geistig wie der Vater, ein ebenso wahrhaftig unbegrenzter Geist. Euch, die ihr niedrigen Ursprungs seid, würde der Sohn persönlicher erscheinen, da er euch um einen Schritt näher, also zugänglicher ist als der Universale Vater.
6:2.2 (74.7) Der Ewige Sohn ist das Ewige Wort Gottes. Er gleicht dem Vater vollkommen; in der Tat ist der Ewige Sohn der sich dem Universum der Universen persönlich manifestierende Gott der Vater. Und so galt und gilt von dem Ewigen Sohn und allen beigeordneten Schöpfersöhnen und wird ewig gelten: „Wer den Sohn gesehen hat, hat auch den Vater gesehen.“
6:2.3 (74.8) In seinem Wesen ist der Sohn ganz wie der Geist-Vater. Wenn wir den Universalen Vater anbeten, beten wir tatsächlich gleichzeitig auch Gott den Sohn und Gott den Geist an. Gott der Sohn ist seiner Natur nach genauso göttlich wirklich und ewig wie Gott der Vater.
6:2.4 (75.1) Der Sohn besitzt nicht nur des Vaters ganze unendliche und transzendente Rechtschaffenheit, sondern er spiegelt auch die ganze Heiligkeit des Charakters des Vaters wider. Der Sohn teilt mit dem Vater die Vollkommenheit, und er teilt mit ihm auch die gemeinsame Verantwortung dafür, allen unvollkommenen Geschöpfen bei ihrem Bemühen beizustehen, göttliche Vollkommenheit zu erreichen.
6:2.5 (75.2) Der Ewige Sohn besitzt den ganzen Göttlichkeitscharakter des Vaters und dessen Attribute der Geistigkeit. Der Sohn ist die Fülle von Gottes Absolutheit in Persönlichkeit und Geist, und diese Eigenschaften offenbart er in seiner persönlichen Führung der geistigen Regierung des Universums der Universen.
6:2.6 (75.3) Gott ist in der Tat ein universaler Geist; Gott ist Geist; und diese Geistnatur des Vaters ist fokussiert und personifiziert in der Gottheit des Ewigen Sohnes. Im Sohn sind im Unterschied zu der Universalität des Ersten Zentralen Ursprungs offensichtlich alle geistigen Wesenszüge des Vaters in hohem Maße verstärkt. Und wie der Vater seine geistige Natur mit dem Sohn teilt, so teilen sie beide den göttlichen Geist ebenso vollständig und rückhaltlos mit dem Mit-Vollzieher, dem Unendlichen Geist.
6:2.7 (75.4) In der Liebe zur Wahrheit und Erschaffung von Schönheit sind der Vater und der Sohn einander gleich, außer dass der Sohn sich mehr der Verwirklichung der ausschließlich geistigen Schönheit der universalen Werte hinzugeben scheint.
6:2.8 (75.5) In göttlicher Güte nehme ich zwischen dem Vater und dem Sohn keinen Unterschied wahr. Der Vater liebt seine Universumskinder wie ein Vater; der Ewige Sohn schaut auf alle Geschöpfe wie ein Vater und wie ein Bruder.
6:3.1 (75.6) Der Sohn teilt die Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit der Trinität, aber breitet über diese Göttlichkeitsaspekte die unendliche Verpersönlichung der Liebe und Barmherzigkeit des Vaters; der Sohn ist die Offenbarung der göttlichen Liebe an die Universen. So wie Gott Liebe ist, ist der Sohn Barmherzigkeit. Der Sohn kann nicht mehr lieben als der Vater, aber er kann sich der Geschöpfe in zusätzlicher Weise erbarmen, da er nicht nur ein uranfänglicher Schöpfer wie der Vater, sondern auch der Ewige Sohn dieses Vaters ist und deshalb mit allen anderen Söhnen des Universalen Vaters die Erfahrung der Sohnschaft teilt.
6:3.2 (75.7) Der Ewige Sohn ist der große Barmherzigkeitsspender der ganzen Schöpfung. Erbarmen ist die Essenz des geistigen Charakters des Sohnes. Die Erlasse des Ewigen Sohnes, die über die Geist-Kreise des Zweiten Zentralen Ursprungs ausgesandt werden, sind auf Barmherzigkeit eingestimmt.
6:3.3 (75.8) Um die Liebe des Ewigen Sohnes zu verstehen, müsst ihr zuerst seinen göttlichen Ursprung, den Vater, der Liebe ist, wahrnehmen und danach die Entfaltung dieser unendlichen Zuneigung im universumsweiten Wirken des Unendlichen Geistes und seiner nahezu unbegrenzten Armeen dienender Persönlichkeiten betrachten.
6:3.4 (75.9) Das Wirken des Ewigen Sohnes gilt der Offenbarung des Gottes der Liebe an das Universum der Universen. Der göttliche Sohn widmet sich nicht der erbärmlichen Aufgabe des Versuchs, seinen gnädigen Vater davon zu überzeugen, seine niedrigen Geschöpfe zu lieben und sich der Übeltäter der Zeit zu erbarmen. Welch ein Irrtum, sich vorzustellen, der Ewige Sohn flehe den Universalen Vater an, sich seiner niedrigen Geschöpfe auf den materiellen Welten des Raums zu erbarmen! Solche Gottesvorstellungen sind roh und grotesk. Ihr solltet viel eher erkennen, dass all das erbarmungsvolle Wirken der Söhne Gottes eine direkte Offenbarung der universalen Liebe und des unendlichen Mitgefühls des Vaterherzens ist. Des Vaters Liebe ist die wahre und ewige Quelle der Barmherzigkeit des Sohnes.
6:3.5 (75.10) Gott ist Liebe, der Sohn ist Barmherzigkeit. Barmherzigkeit ist angewandte Liebe, des Vaters Liebe in Aktion in der Person des Ewigen Sohnes. Die Liebe des Universalen Sohnes ist ebenso universal. So wie man Liebe auf einem von Geschlechtswesen bewohnten Planeten versteht, ist die Liebe Gottes eher der Liebe eines Vaters vergleichbar, während die Liebe des Ewigen Sohnes der liebevollen Zuwendung einer Mutter ähnlicher ist. Solche Vergleiche sind allerdings roh, aber ich ziehe sie in der Hoffnung heran, menschlichem Denken den Gedanken zu vermitteln, dass zwischen der Liebe des Vaters und der Liebe des Sohnes ein Unterschied besteht, nicht an göttlichem Gehalt, wohl aber in Art und Technik des Ausdrucks.
6:4.1 (76.1) Der Ewige Sohn ist der Antrieb der geistigen Ebene der kosmischen Realität; die geistige Macht des Sohnes ist in Bezug auf alle Gegebenheiten des Universums absolut. Durch seine absolute Gewalt über die geistige Gravitation übt er eine vollkommene Kontrolle über die Verflechtung aller undifferenzierten geistigen Energie und über alle verwirklichte geistige Realität aus. Aller reine, unfragmentierte Geist und alle geistigen Wesen und Werte antworten auf die unendliche Anziehungskraft des uranfänglichen Paradies-Sohnes. Und sollte die ewige Zukunft Zeugin des Erscheinens eines grenzenlosen Universums werden, würden sich geistige Gravitation und geistige Macht des Ursprünglichen Sohnes der geistigen Kontrolle und wirksamen Verwaltung solch einer unbegrenzten Schöpfung durchaus gewachsen zeigen.
6:4.2 (76.2) Der Sohn ist nur im geistigen Bereich allmächtig. Nie begegnet man in der ewigen Ökonomie der Universumsverwaltung unwirtschaftlichen und unnötigen Wiederholungen einer Funktion; die Gottheiten vermeiden in ihrem universalen Wirken unnütze Doppelgleisigkeit.
6:4.3 (76.3) Die Allgegenwart des Ursprünglichen Sohnes bildet die geistige Einheit des Universums der Universen. Der geistige Zusammenhalt der ganzen Schöpfung beruht auf der überall aktiven Gegenwart des göttlichen Geistes des Ewigen Sohnes. Wenn wir uns des Vaters geistige Gegenwart vorstellen, finden wir es schwer, sie in unserem Denken von der geistigen Gegenwart des Ewigen Sohnes zu scheiden. Der Geist des Vaters wohnt ewig im Geist des Sohnes.
6:4.4 (76.4) Der Vater muss geistig allgegenwärtig sein, aber diese Allgegenwart scheint von den überall stattfindenden Geistesaktivitäten des Ewigen Sohnes nicht zu trennen zu sein. Wir glauben indessen, dass in allen Situationen einer Vater-Sohn-Gegenwart zweifacher geistiger Natur der Geist des Sohnes mit dem Geist des Vaters koordiniert ist.
6:4.5 (76.5) In seinem Kontakt mit der Persönlichkeit handelt der Vater über den Persönlichkeitskreis. In seinem persönlichen und feststellbaren Kontakt mit der geistigen Schöpfung tritt er in den Fragmenten der Totalität seiner Gottheit in Erscheinung, und diese Vaterfragmente haben eine einsame, einzigartige und ausschließliche Funktion, wo und wann immer sie in den Universen auftauchen. In all solchen Situationen ist der Geist des Sohnes mit der geistigen Funktion der fragmentierten Gegenwart des Universalen Vaters koordiniert.
6:4.6 (76.6) Geistig ist der Ewige Sohn allgegenwärtig. Der Geist des Ewigen Sohnes ist mit größter Gewissheit bei euch und um euch herum, aber nicht in euch und ein Teil von euch wie der Unergründliche Mentor. Das im Inneren wohnende Vaterfragment stimmt den menschlichen Verstand auf zunehmend göttliche Haltungen ein, worauf solch ein aufsteigender Verstand immer mehr auf die geistige Anziehungskraft des allmächtigen Geist-Gravitationskreises des Zweiten Zentralen Ursprungs anspricht.
6:4.7 (76.7) Der Ursprüngliche Sohn hat ein universales und geistiges Selbstbewusstsein. An Weisheit ist der Sohn dem Vater vollkommen ebenbürtig. In den Bereichen des Wissens, der Allwissenheit können wir zwischen dem Ersten und Zweiten Ursprung nicht unterscheiden; wie der Vater weiß auch der Sohn alles; kein Universumsereignis kann ihn je überraschen; er begreift das Ende von allem Anfang an.
6:4.8 (77.1) Der Vater und der Sohn kennen tatsächlich die Zahl und den Aufenthaltsort aller Geistwesen und vergeistigten Wesen im Universum der Universen. Der Sohn kennt alle Dinge nicht nur dank seinem allgegenwärtigen Geist, sondern wie der Vater und wie der Mit-Vollzieher hat er volle Kenntnis von der ungeheuren reflexiven Intelligenz des Supremen Wesens. Diese Intelligenz ist sich allzeit aller Dinge bewusst, die auf allen Welten der sieben Superuniversen vor sich gehen. Und der Paradies-Sohn ist noch auf andere Weisen allwissend.
6:4.9 (77.2) Als liebende, erbarmende und fürsorgende geistige Persönlichkeit ist der Ewige Sohn dem Universalen Vater völlig und unendlich ebenbürtig, während er in all seinen erbarmungs- und liebevollen persönlichen Kontakten mit den aufsteigenden Wesen der niederen Welten ebenso freundlich und aufmerksam, ebenso geduldig und langmütig ist wie seine Paradies-Söhne der Lokaluniversen, die sich so oft auf den evolutionären Welten der Zeit hingeben.
6:4.10 (77.3) Es ist überflüssig, sich weiter über die Attribute des Ewigen Sohnes zu verbreiten. Mit den erwähnten Ausnahmen ist es nur notwendig, die geistigen Attribute Gottes des Vaters zu studieren, um die Attribute Gottes des Sohnes zu verstehen und richtig zu beurteilen.
6:5.1 (77.4) Der Ewige Sohn wirkt in den materiellen Bereichen nicht persönlich, noch wirkt er auf den Ebenen des mentalen Dienstes an den Geschöpfeswesen anders als durch den Mit-Vollzieher. Aber diese Beschränkungen begrenzen den Ewigen Sohn in keiner Weise in der vollen und freien Ausübung aller göttlichen Attribute geistiger Allwissenheit, Allgegenwart und Allmacht.
6:5.2 (77.5) Der Ewige Sohn durchdringt die in der Unendlichkeit des Gottheit-Absoluten beschlossenen Geistpotentiale nicht persönlich, aber in dem Maße, wie sich diese Potentiale verwirklichen, kommen sie unter die allmächtige Kontrolle des Geist-Gravitationskreises des Sohnes.
6:5.3 (77.6) Persönlichkeit ist die ausschließliche Gabe des Universalen Vaters. Der Ewige Sohn leitet seine Persönlichkeit vom Vater ab, aber er verleiht keine Persönlichkeit ohne den Vater. Aus dem Sohn geht ein gewaltiges Heer von Geistwesen hervor, aber derartige Abkömmlinge sind keine Persönlichkeiten. Wenn der Sohn Persönlichkeiten erschafft, tut er es in Verbindung mit dem Vater oder dem Mit-Vollzieher, der in solchen Fällen an des Vaters Stelle handeln kann. Der Ewige Sohn ist also ein Mitschöpfer von Persönlichkeiten, aber er verleiht keinem Wesen Persönlichkeit und erschafft von sich aus, allein, nie persönliche Wesen. Diese Handlungsbeschränkung beraubt den Sohn indessen nicht der Fähigkeit, alle Typen zu erschaffen, die einer anderen als persönlichen Realität angehören.
6:5.4 (77.7) Der Ewige Sohn ist in der Weitergabe von Schöpferprivilegien begrenzt. Als der Vater den Ursprünglichen Sohn in die Ewigkeit rief, verlieh er ihm die Macht und das Vorrecht, sich später zusammen mit ihm an dem göttlichen Akt der Zeugung zusätzlicher Söhne mit schöpferischen Eigenschaften zu beteiligen, und das haben sie getan und tun es auch heute noch. Aber wenn diese beigeordneten Söhne einmal erschaffen sind, können die Schöpferprivilegien anscheinend nicht weitergegeben werden. Der Ewige Sohn gibt die Schöpfermacht nur an die erste oder direkte Personifizierung weiter. Wenn sich deshalb der Vater und der Sohn vereinigen, um einen Schöpfersohn zu personifizieren, erreichen sie ihren Zweck; aber der dadurch ins Dasein gerufene Schöpfersohn ist nie fähig, die Schöpferprivilegien an die verschiedenen Ordnungen von Söhnen, die er in der Folge erschaffen kann, weiterzugeben oder zu delegieren, obwohl sich in den höchsten Söhnen eines Lokaluniversums tatsächlich ein sehr begrenzter Widerschein der Schöpferattribute des Schöpfersohnes zeigt.
6:5.5 (78.1) Der Ewige Sohn kann als ein unendliches und ausschließlich persönliches Wesen seine Natur nicht fragmentieren, kann nicht wie der Universale Vater oder der Unendliche Geist individualisierte Teile seines Selbst an andere Wesenheiten oder Personen austeilen oder verschenken. Aber der Sohn kann sich selbst als einen grenzenlosen Geist schenken, der die ganze Schöpfung durchflutet und ohne Unterlass alle geistigen Persönlichkeiten und geistigen Realitäten an sich zieht.
6:5.6 (78.2) Denkt stets daran, dass der Ewige Sohn das persönliche Porträt des Geist-Vaters für die ganze Schöpfung ist. Der Sohn ist im Gottheits-Sinne persönlich und nichts als persönlich; solch eine göttliche und absolute Persönlichkeit kann sich nicht desintegrieren oder fragmentieren. Gott der Vater und Gott der Geist sind wahrhaft persönlich, aber über solche Gottheitspersönlichkeiten hinaus sind sie auch noch alles andere.
6:5.7 (78.3) Obwohl der Ewige Sohn bei der Verleihung der Gedankenjustierer nicht persönlich mitwirken kann, hielt er tatsächlich in der ewigen Vergangenheit mit dem Vater Rat, billigte dessen Plan und versprach ewige Mitwirkung, als der Vater die Vergabe der Gedankenjustierer plante und dem Sohn vorschlug: „Lasst uns den sterblichen Menschen nach unserem Bilde erschaffen.“ Und so wie das Geistfragment des Vaters in eurem Inneren wohnt, hüllt euch die Geistgegenwart des Sohnes ein, während alle beide auf ewig für euer geistiges Vorwärtskommen wie eins wirken.
6:6.1 (78.4) Der Ewige Sohn ist Geist und hat einen Verstand, aber keinen Verstand oder Geist, den der sterbliche Verstand begreifen kann. Der sterbliche Mensch nimmt alles Verstandesmäßige auf der endlichen, kosmischen, materiellen und persönlichen Ebene wahr. Der Mensch beobachtet Verstandesphänomene auch bei lebendigen Organismen, die auf der unterpersönlichen (tierischen) Ebene funktionieren, aber es fällt ihm schwer, das Wesen des Verstandes in Verbindung mit übermateriellen Wesen und als Teil ausschließlich geistiger Persönlichkeiten zu erfassen. Verstand muss indessen anders definiert werden, wenn er sich auf die geistige Existenzebene bezieht und zur Bezeichnung geistiger Funktionen der Intelligenz benutzt wird. Diese unmittelbar mit dem Geist verbundene Art von Verstand ist weder jenem Verstand vergleichbar, der Geist und Materie koordiniert, noch jenem, der nur mit der Materie verbunden ist.
6:6.2 (78.5) Geist ist immer bewusst, mit Verstand begabt und besitzt verschiedene Phasen der Identität. Ohne Verstand in irgendeiner Phase gäbe es in der Bruderschaft geistiger Wesen kein geistiges Bewusstsein. Das Äquivalent des Verstandes, die Fähigkeit zu kennen und gekannt zu werden, ist der Gottheit eingeboren. Die Gottheit mag persönlich, vorpersönlich, überpersönlich oder unpersönlich sein, aber Gottheit ist nie ohne Verstand, das heißt, dass sie nie der Fähigkeit entbehrt, mindestens mit ihr ähnlichen Wesenheiten, Wesen oder Persönlichkeiten zu kommunizieren.
6:6.3 (78.6) Der Verstand des Ewigen Sohnes ist gleich demjenigen des Vaters, aber von jedem anderen Verstand im Universum verschieden, und zusammen mit dem Verstand des Vaters ist er der Ahne der unterschiedlichen und weitverstreuten Verstandesarten des Mit-Vollziehers. Der Verstand des Vaters und des Sohnes, dieser intellektuelle Ahne des absoluten Verstandes des Dritten Zentralen Ursprungs, wird vielleicht am besten anhand des Vorverstandes eines Gedankenjustierers veranschaulicht; denn obwohl sich diese Vaterfragmente völlig außerhalb der Verstandeskreise des Mit-Vollziehers befinden, besitzen sie doch eine Art von Vorverstand; sie kennen, so wie man sie kennen kann; sie erfreuen sich des Äquivalents menschlichen Denkens.
6:6.4 (78.7) Der Ewige Sohn ist ganz und gar geistig; der Mensch ist nahezu völlig materiell; deshalb muss vieles, was sich auf die Geistpersönlichkeit des Ewigen Sohnes, auf seine sieben das Paradies umkreisenden geistigen Sphären und auf die Natur der unpersönlichen Schöpfungen des Paradies-Sohnes bezieht, so lange auf euch warten, bis ihr nach Abschluss eures morontiellen Aufstiegs durch das Lokaluniversum von Nebadon den geistigen Status erreicht habt. Und wenn ihr danach das Superuniversum durchlauft und nach Havona weitergeht, werden sich für euch viele von diesen im Geist verborgenen Geheimnissen klären, da ihr mit dem „Verstand des Geistes“ — geistiger Schau — ausgestattet zu werden beginnt.
6:7.1 (79.1) Der Ewige Sohn ist jene unendliche Persönlichkeit, aus deren Fesseln uneingeschränkter Persönlichkeit sich der Universale Vater durch die Technik der Trinitisation befreit hat, durch die er sich seither stets in verschwenderischer Fülle ohne Ende an sein ewig expandierendes Universum von Schöpfern und Geschöpfen austeilt. Der Sohn ist absolute Persönlichkeit ; Gott ist Vaterpersönlichkeit — Urquell der Persönlichkeit, Spender der Persönlichkeit, Ursache der Persönlichkeit. Jedes persönliche Wesen verdankt seine Persönlichkeit dem Universalen Vater gerade so, wie der Ursprüngliche Sohn seine Persönlichkeit ewig dem Paradies-Vater verdankt.
6:7.2 (79.2) Die Persönlichkeit des Paradies-Sohnes ist absolut und rein geistig, und diese absolute Persönlichkeit ist auch das göttliche und ewige Urmuster der zuerst vom Vater dem Mit-Vollzieher verliehenen Persönlichkeit und der von ihm in der Folge an Myriaden seiner Geschöpfe in einem riesigen Universum ausgeteilten Persönlichkeiten.
6:7.3 (79.3) Der Ewige Sohn ist wahrhaftig ein erbarmungsvoll Wirkender, ein göttlicher Geist, eine geistige Macht und eine wirkliche Persönlichkeit. Der Sohn ist die für das Universum manifest gewordene geistige und persönliche Natur Gottes — die Summe und Substanz des Ersten Zentralen Ursprungs abzüglich alles Nichtpersönlichen, Außergöttlichen, Nichtgeistigen und rein Potentiellen. Aber es ist unmöglich, dem menschlichen Verstand mit Worten ein Bild von der Schönheit und Größe der himmlischen Persönlichkeit des Ewigen Sohnes zu vermitteln. Alles was dazu beiträgt, den Vater zu verdunkeln, übt einen fast ebenso starken Einfluss aus, um die vorstellungsmäßige Erkenntnis des Ewigen Sohnes zu verhindern. Ihr müsst warten, bis ihr das Paradies erreicht, und dann werdet ihr verstehen, weshalb ich unfähig war, den Charakter dieser absoluten Persönlichkeit in einer für den endlichen Verstand fassbaren Weise darzustellen.
6:8.1 (79.4) Was Identität, Natur und andere Persönlichkeitsattribute anbelangt, so ist der Ewige Sohn dem Universalen Vater voll ebenbürtig; er ist seine vollkommene Ergänzung und sein ewiges Gegenüber. Im selben Sinne, wie Gott der Universale Vater ist, ist der Sohn die Universale Mutter. Und wir alle, hoch und niedrig, bilden ihre universale Familie.
6:8.2 (79.5) Um den Charakter des Sohnes zu würdigen, solltet ihr die Offenbarung des göttlichen Charakters des Vaters studieren; sie sind für immer und untrennbar eins. Als göttliche Persönlichkeiten sind sie für niedrigere Intelligenzordnungen praktisch ununterscheidbar. Sie einzeln zu erkennen, fällt denen nicht so schwer, die ihren Ursprung dem Schöpferakt der Gottheiten selber verdanken. Dem Zentraluniversum oder Paradies entstammende Wesen nehmen den Vater und den Sohn nicht nur als eine einzige persönliche, die universale Kontrolle ausübende Einheit wahr, sondern auch als zwei getrennte Persönlichkeiten mit Funktionen in bestimmten Bereichen der Universumsverwaltung.
6:8.3 (79.6) Als Personen könnt ihr euch den Universalen Vater und den Ewigen Sohn als getrennte Individualitäten vorstellen, weil sie es tatsächlich sind; aber in der Verwaltung der Universen stehen sie in so verschlungener Wechselbeziehung zueinander, dass es nicht immer möglich ist, zwischen ihnen zu unterscheiden. Wenn man in den Universumsangelegenheiten dem Vater und dem Sohn in verwirrenden gegenseitigen Verbindungen begegnet, ist es nicht immer nützlich, ihre Wirkungsweisen auseinander halten zu wollen; erinnert euch vielmehr daran, dass Gott der auslösende Gedanke und der Sohn das ausdrucksvolle Wort ist. In jedem Lokaluniversum personifiziert sich diese Unzertrennlichkeit in der Göttlichkeit des Schöpfersohnes, der für die Geschöpfe von zehn Millionen bewohnten Welten sowohl den Vater als auch den Sohn bedeutet.
6:8.4 (80.1) Der Ewige Sohn ist unendlich, aber man kann sich ihm durch die Personen seiner Paradies-Söhne und durch das geduldige Wirken des Unendlichen Geistes nähern. Ohne den Dienst, den die Paradies-Söhne mit ihren Selbsthingaben erbringen, und ohne das liebevolle Walten der Geschöpfe des Unendlichen Geistes könnten Wesen materiellen Ursprungs kaum hoffen, den Ewigen Sohn zu erreichen. Ebenso wahr ist es, dass mit Hilfe und Führung dieser himmlischen Kräfte die gottesbewussten Sterblichen das Paradies mit Gewissheit erreichen und sich eines Tages in der persönlichen Gegenwart dieses majestätischen Sohnes der Söhne befinden werden.
6:8.5 (80.2) Obwohl der Ewige Sohn das Urmuster sterblicher Persönlichkeitsvollbringung ist, fällt es euch leichter, die Realität sowohl des Vaters als auch des Geistes zu erfassen, weil der Vater euch tatsächlich eure menschliche Persönlichkeit verliehen hat und der Unendliche Geist der absolute Ursprung eures sterblichen Verstandes ist. Aber während ihr auf dem Pfad geistiger Weiterentwicklung zum Paradies aufsteigt, wird die Persönlichkeit des Ewigen Sohnes für euch immer wirklicher werden, und euer sich fortlaufend vergeistigender Verstand wird die Realität seines unendlich geistigen Verstandes immer klarer erkennen.
6:8.6 (80.3) Nie vermag die Vorstellung vom Ewigen Sohn in eurem materiellen oder späteren morontiellen Verstand hell zu leuchten. Erst mit eurer Vergeistigung und wenn ihr mit eurem geistigen Aufstieg beginnt, wird das Verständnis der Persönlichkeit des Ewigen Sohnes allmählich die Lebendigkeit eurer Vorstellung von der Persönlichkeit des Schöpfersohnes paradiesischen Ursprungs erlangen, der sich auf Urantia einst in Person und als eine Person inkarnierte und als Mensch unter Menschen lebte.
6:8.7 (80.4) Während eurer ganzen Erfahrung im Lokaluniversum muss der Schöpfersohn, dessen Persönlichkeit der Mensch verstehen kann, euer Unvermögen kompensieren, die volle Bedeutung des in ausschließlicherem Sinne geistigen, aber nicht weniger persönlichen Ewigen Sohnes des Paradieses zu erfassen. Während ihr durch Orvonton und Havona fortschreitet und das lebhafte Bild des Schöpfersohnes eures Lokaluniversums und die tiefen Erinnerungen an ihn hinter euch lasst, werden diese materiellen und morontiellen Erfahrungen verblassen, aber durch die sich stets erweiternden Vorstellungen vom Ewigen Sohn des Paradieses und durch dessen sich intensivierendes Erfassen aufgewogen werden; und seine Realität und Nähe werden immer zunehmen, während ihr dem Paradies zustrebt.
6:8.8 (80.5) Der Ewige Sohn ist eine große und glorreiche Persönlichkeit. Obwohl es die Kräfte des sterblichen und materiellen Verstandes übersteigt, die Wirklichkeit der Persönlichkeit eines solch unendlichen Wesens zu erfassen, so zweifelt doch nicht daran, dass er eine Person ist. Ich weiß, wovon ich spreche. Fast ungezählte Male habe ich in der göttlichen Gegenwart dieses Ewigen Sohnes gestanden und danach die Reise ins Universum angetreten, um seine gnadenvollen Weisungen auszuführen.
6:8.9 (80.6) [Verfasst von einem Göttlichen Ratgeber, der mit der Formulierung dieser Darstellung des Ewigen Sohnes des Paradieses beauftragt wurde.]
Das Urantia Buch
Schrift 7
7:0.1 (81.1) DER Ursprüngliche Sohn widmet sich ewig der Ausführung der geistigen Aspekte des ewigen Vorhabens des Vaters, während sich dieses nach und nach in den Phänomenen der sich entwickelnden Universen mit ihren mannigfaltigen Gruppen lebender Wesen entfaltet. Wir verstehen diesen ewigen Plan nicht ganz, aber ohne Zweifel versteht ihn der Paradies-Sohn.
7:0.2 (81.2) Wie der Vater trachtet auch der Sohn danach, seinen beigeordneten Söhnen und deren untergeordneten Söhnen alles nur Mögliche von sich selbst zukommen zu lassen. Und der Sohn teilt des Vaters sich selbst austeilende Natur in der schrankenlosen Hingabe seiner selbst an den Unendlichen Geist, ihren gemeinsamen Vollzieher.
7:0.3 (81.3) Als Erhalter der geistigen Realitäten ist der Zweite Zentrale Ursprung das ewige Gegengewicht zu der Paradies-Insel, die alle materiellen Dinge so wunderbar aufrechterhält. So offenbart sich der Erste Zentrale Ursprung für immer in der materiellen Schönheit der erlesenen Urmuster der zentralen Insel und in den geistigen Werten der himmlischen Persönlichkeit des Ewigen Sohnes.
7:0.4 (81.4) Der Ewige Sohn ist die eigentliche Stütze der gewaltigen Schöpfung geistiger Realitäten und geistiger Wesen. Die geistige Welt ist die Seinsart, das persönliche Verhalten des Sohnes, und die unpersönlichen Realitäten geistiger Natur reagieren stets auf den Willen und Vorsatz der vollkommenen Persönlichkeit des Absoluten Sohnes.
7:0.5 (81.5) Der Sohn ist indessen nicht persönlich für das Verhalten aller geistigen Persönlichkeiten verantwortlich. Der Wille der persönlichen Geschöpfe ist relativ frei und deshalb für die Handlungen dieser Willenswesen bestimmend. Folglich vermittelt die mit freiem Willen begabte geistige Welt nicht immer ein wahrhaft getreues Bild vom Charakter des Ewigen Sohnes, ebenso wenig wie die Natur auf Urantia die Vollendung und Unveränderlichkeit des Paradieses und der Gottheit getreu zum Ausdruck bringt. Aber was auch immer die freien Willensakte von Menschen oder Engeln kennzeichnen mag, des Sohnes ewige Macht über die universale Gravitationskontrolle aller Geistrealitäten bleibt absolut.
7:1.1 (81.6) Alles, was über Gottes Immanenz, seine Allgegenwart, Allmacht und Allwissenheit gelehrt wurde, ist ebenso wahr für den Sohn im geistigen Bereich. Die reine und universale Geistgravitation der gesamten Schöpfung, dieser ausschließlich geistige Kreislauf, führt direkt zurück zu der Person des Zweiten Zentralen Ursprungs im Paradies. Sie hat die Kontrolle über das Wirken der stets gegenwärtigen geistigen Kraft, die unfehlbar alle wahren geistigen Werte an sich zieht. Auf diese Weise übt der Ewige Sohn absolute geistige Souveränität aus. Buchstäblich hält er alle geistigen Realitäten und vergeistigten Werte gleichsam in seiner Hand. Die Kontrolle der universalen geistigen Gravitation ist universale geistige Souveränität.
7:1.2 (82.1) Diese Gravitationskontrolle alles Geistigen arbeitet unabhängig von Zeit und Raum; deshalb geht bei der Übertragung von geistiger Energie nichts verloren. Die Geistgravitation erleidet nie zeitliche Verzögerungen, noch verringert sie sich im Raum. Sie nimmt nicht entsprechend der Quadratzahl ihrer Übertragungsdistanz ab; die Kreisläufe reiner geistiger Macht werden durch die Masse der materiellen Schöpfung nicht verlangsamt. Und diese Transzendenz von Zeit und Raum durch rein geistige Energien liegt in der Absolutheit des Sohnes und wird nicht durch Einschaltung der Antigravitationskräfte des Dritten Zentralen Ursprungs verursacht.
7:1.3 (82.2) Geistige Realitäten sprechen auf die Anziehungskraft des geistigen Gravitationszentrums je nach ihrem qualitativen Wert an, ihrem tatsächlichen Grad an geistiger Natur. Geistige Substanz (Qualität) spricht in derselben Weise auf die geistige Gravitation an, wie die organisierte Energie der physischen Materie (Quantität) auf die materielle Gravitation anspricht. Geistige Werte und geistige Kräfte sind real. Aus der Sicht der Persönlichkeit ist der Geist die Seele der Schöpfung; die Materie ist ihr schattenhafter physischer Körper.
7:1.4 (82.3) Die Reaktionen und Schwankungen der Geist-Gravitation erfolgen immer getreu dem Gehalt an geistigen Werten, dem qualitativen geistigen Status eines Einzelwesens oder einer Welt. Diese Anziehungskraft spricht augenblicklich an auf die zwischengeistigen und innergeistigen Werte irgendeiner Universumssituation oder eines planetarischen Zustands. Jedes Mal wenn in den Universen eine geistige Realität Wirklichkeit wird, erfordert dieser Wechsel eine unmittelbare, sofortige Neuanpassung der Geistgravitation. Solch ein neuer Geist ist in der Tat ein Teil des Zweiten Zentralen Ursprungs; und ebenso gewiss wie ein sterblicher Mensch ein vergeistigtes Wesen wird, wird er den geistigen Sohn, das Zentrum und die Quelle der Geistgravitation, erreichen.
7:1.5 (82.4) Des Sohnes geistige Anziehungskraft wohnt in geringerem Maße vielen Sohnesordnungen des Paradieses inne. Denn innerhalb des absoluten Geistgravitationskreises gibt es jene lokalen Systeme geistiger Anziehung, die in den kleineren Einheiten der Schöpfung wirken. Derartige unterabsolute Fokussierungen der Geistgravitation sind ein Teil der Göttlichkeit der Schöpferpersönlichkeiten von Zeit und Raum und stehen in Verbindung mit der erwachenden erfahrungsmäßigen höchsten Kontrolle des Supremen Wesens.
7:1.6 (82.5) Anziehung und Beantwortung der Geistgravitation wirken nicht nur im Universum als Ganzem, sondern auch zwischen Individuen und Gruppen von Individuen. Es gibt einen geistigen Zusammenhalt zwischen den geistigen und vergeistigten Persönlichkeiten jeder Welt, Rasse, Nation oder Gruppe gläubiger Einzelwesen. Es gibt eine direkte Anziehung geistiger Natur zwischen geistig gesinnten Personen mit gleichen Neigungen und Sehnsüchten. Der Ausdruck verwandte Geister ist keine bloße Redensart.
7:1.7 (82.6) Wie die materielle Gravitation des Paradieses ist auch die geistige Gravitation des Ewigen Sohnes absolut. Sünde und Rebellion können das Funktionieren der Kreisläufe eines Lokaluniversums behindern, aber nichts kann die Geistgravitation des Ewigen Sohnes zeitweilig außer Kraft setzen. Die Rebellion Luzifers bewirkte in eurem System bewohnter Welten und auf Urantia viele Veränderungen, aber wir beobachten nicht, dass die darauf folgende, über euren Planeten verhängte geistige Quarantäne die Gegenwart und das Funktionieren des allgegenwärtigen Geistes des Ewigen Sohnes oder des damit verbundenen Geistgravitationskreises im Geringsten beeinträchtigt hätte.
7:1.8 (82.7) Alle Reaktionen des Geistgravitationskreises des Großen Universums sind voraussehbar. Wir erkennen alle Aktionen und Reaktionen des allgegenwärtigen Geistes des Ewigen Sohnes und stellen fest, dass man sich auf sie verlassen kann. In Übereinstimmung mit wohlbekannten Gesetzen können wir — und tun es auch — die geistige Gravitation gerade so messen, wie der Mensch versucht, das Wirken der endlichen physischen Gravitation zu berechnen. Es gibt eine unveränderliche Antwort des Geistes des Sohnes auf alle geistigen Dinge, Wesen und Personen, und diese Antwort geschieht stets im Einklang mit dem Wirklichkeitsgrad (dem qualitativen Grad an Realität) all solcher geistiger Werte.
7:1.9 (83.1) Aber neben dieser sehr verlässlichen und vorhersagbaren Wirkungsweise der geistigen Gegenwart des Ewigen Sohnes begegnet man Phänomenen, die in ihren Reaktionen weniger voraussagbar sind. Solche Phänomene deuten wahrscheinlich auf das koordinierte Handeln des Gottheit-Absoluten in den Reichen erwachender geistiger Potentiale hin. Wir wissen, dass die geistige Gegenwart des Ewigen Sohnes der Einfluss einer majestätischen und unendlichen Persönlichkeit ist, aber schwerlich betrachten wir Reaktionen als persönlich, die mit den mutmaßlichen Leistungen des Gottheit-Absoluten verknüpft sind.
7:1.10 (83.2) Vom Standpunkt der Persönlichkeit aus und von Personen betrachtet, scheinen der Ewige Sohn und das Gottheit-Absolute in folgender Beziehung zu stehen: Der Ewige Sohn herrscht im Reich der verwirklichten Werte, während das Gottheit-Absolute die gewaltige Domäne potentieller Geistwerte zu durchdringen scheint. Jeder verwirklichte Wert geistiger Natur tritt in den Gravitationssog des Ewigen Sohnes, bleibt aber offenbar, solange potentiell, in der Gegenwart des Gottheit-Absoluten.
7:1.11 (83.3) Der Geist scheint aus den Potentialen des Gottheit-Absoluten hervorzugehen; der sich entwickelnde Geist findet eine Entsprechung im erfahrungsmäßigen und unvollständigen Zugriff des Supremen und des Ultimen; schließlich findet der Geist seine finale Bestimmung im absoluten Zugriff der geistigen Gravitation des Ewigen Sohnes. Dies ist offenbar der Zyklus des erfahrungsmäßigen Geistes, aber der existentielle Geist ist der Unendlichkeit des Zweiten Zentralen Ursprungs inhärent.
7:2.1 (83.4) Im Paradies sind Gegenwart und persönliche Aktivität des Ursprünglichen Sohnes tief, im geistigen Sinne absolut. Wenn wir aus dem Paradies über Havona in die Reiche der sieben Superuniversen gehen, stellen wir eine immer geringere persönliche Aktivität des Ewigen Sohnes fest. In den Nach-Havona-Universen personifiziert sich die Gegenwart des Ewigen Sohnes in den Paradies-Söhnen, wird durch die erfahrungsmäßigen Realitäten des Supremen und des Ultimen bedingt und koordiniert sich mit dem unbegrenzten Geistpotential des Gottheit-Absoluten.
7:2.2 (83.5) Im Zentraluniversum erkennt man die persönliche Aktivität des Ursprünglichen Sohnes an der wunderbaren geistigen Harmonie der ewigen Schöpfung. Havona ist so erstaunlich vollkommen, dass geistiger Status und energetische Zustände dieses Urmuster-Universums sich auf ewig ein vollendetes Gleichgewicht halten.
7:2.3 (83.6) In den Superuniversen ist der Sohn nicht persönlich anwesend oder wohnhaft; in diesen Schöpfungen unterhält er nur eine überpersönliche Vertretung. Diese Geistmanifestationen des Sohnes sind nicht persönlich; sie befinden sich nicht im Persönlichkeitskreis des Universalen Vaters. Wir finden zu ihrer Beschreibung keinen besseren Ausdruck als Überpersönlichkeiten ; es sind endliche Wesen; sie sind weder absonit noch absolut.
7:2.4 (83.7) Da die Verwaltung des Ewigen Sohnes in den Superuniversen ausschließlich geistiger und überpersönlicher Art ist, kann sie von Geschöpfespersönlichkeiten nicht wahrgenommen werden. Dennoch begegnet man dem alles durchdringenden geistigen Antrieb des persönlichen Einflusses des Sohnes in jeder Aktivitätsphase aller Sektoren der Reiche der Ältesten der Tage. In den Lokaluniversen indessen nehmen wir die persönliche Gegenwart des Ewigen Sohnes in den Personen der Paradies-Söhne wahr. Hier wirkt der unendliche Sohn geistig und schöpferisch in den Personen des erhabenen Korps der beigeordneten Schöpfersöhne.
7:3.1 (84.1) Während ihres Aufstiegs im Lokaluniversum schauen die Sterblichen der Zeit auf den Schöpfersohn als auf den persönlichen Vetreter des Ewigen Sohnes. Aber wenn sie mit ihrem Aufstieg im superuniversellen Schulungssystem beginnen, gewahren die Pilger der Zeit immer mehr die himmlische Gegenwart des inspirierenden Geistes des Ewigen Sohnes, und sie werden fähig, mit Gewinn aus diesem Strom geistiger Energiezufuhr zu schöpfen. In Havona erleben die Aufsteiger noch bewusster den sie in Liebe umfangenden, alles durchdringenden Geist des Ursprünglichen Sohnes. In keiner Phase des ganzen menschlichen Aufstiegs wohnt der Geist des Ewigen Sohnes im Verstand oder in der Seele des Pilgers der Zeit, aber er ist stets in wohltätiger Nähe und sorgt sich um das Wohlergehen und die geistige Sicherheit der vorrückenden Kinder der Zeit.
7:3.2 (84.2) In der Anziehung durch die Geistgravitation des Ewigen Sohnes liegt das Geheimnis für den Aufstieg der fortlebenden menschlichen Seelen zum Paradies. Alle wahren Geisteswerte und alle echten vergeistigten Einzelwesen werden unfehlbar von der Geistgravitation des Ewigen Sohnes erfasst. Der Verstand des Sterblichen zum Beispiel beginnt seine Laufbahn als ein materieller Mechanismus und erfährt schließlich seine Aufnahme in das Korps der Finalität als eine nahezu vervollkommnete geistige Existenz. Im Verlauf dieser ganzen Erfahrung ist er der materiellen Gravitation immer weniger unterworfen und reagiert entsprechend immer mehr auf die ihn nach innen ziehende Kraft der Geistgravitation. Der Geistgravitationskreis zieht die Menschenseele buchstäblich paradieswärts.
7:3.3 (84.3) Der Geistgravitationskreis ist der grundlegende Kanal, durch welchen die echten Gebete des gläubigen Menschenherzens von der menschlichen Bewusstseinsebene in das tatsächliche Gottheitsbewusstsein gelangen. Alles, was in euren Bitten wahre geistige Werte darstellt, wird von dem universalen Kreislauf der Geistgravitation erfasst und gelangt augenblicklich und gleichzeitig zu allen betroffenen göttlichen Persönlichkeiten. Jede von ihnen wird sich dessen annehmen, was zu ihrem persönlichen Aufgabenbereich gehört. Deshalb ist es in eurer praktischen religiösen Erfahrung unerheblich, ob ihr euch unter dem Empfänger eurer Bitten den Schöpfersohn eures Lokaluniversums oder den Ewigen Sohn in der Mitte aller Dinge vorstellt.
7:3.4 (84.4) Man könnte diese differenzierende Wirkungsweise des Geistgravitationskreises vielleicht mit dem Funktionieren der Nervenschaltkreise im materiellen menschlichen Körper vergleichen: Die Empfindungen gelangen über die Nervenbahnen ins Innere; einige von ihnen werden in den niedrigeren automatischen Rückenmarkszentren zurückbehalten und beantwortet; andere gehen weiter zu den weniger automatischen, aber routinemäßig arbeitenden niedrigeren Hirnzentren, während die wichtigsten und vitalen eintreffenden Botschaften durch diese untergeordneten Zentren hindurchjagen und augenblicklich auf den höchsten Ebenen menschlichen Bewusstseins registriert werden.
7:3.5 (84.5) Aber um wie vieles vollkommener ist die großartige Technik der geistigen Welt! Wenn in eurem Bewusstsein etwas entsteht, was höchsten geistigen Wert besitzt, und ihr es einmal zum Ausdruck gebracht habt, kann keine Macht des Universums verhindern, dass es blitzartig direkt zu der Absoluten Geistpersönlichkeit der ganzen Schöpfung gelangt.
7:3.6 (84.6) Wenn umgekehrt eure Bitten rein materiell und gänzlich egoistisch sind, existiert kein Plan, durch welchen derartige unwürdige Gebete in den Geistkreis des Ewigen Sohnes aufgenommen werden könnten. Der Inhalt jeglicher Bitte, die nicht „vom Geist verfasst“ ist, kann im universalen geistigen Kreis keinen Platz finden; solch rein selbstische und materielle Gesuche sterben; sie steigen nicht auf in den Kreisläufen wahrer geistiger Werte. Solche Worte sind wie „tönendes Blech und klingelnde Zimbeln“.
7:3.7 (85.1) Der motivierende Gedanke, der geistige Inhalt sind es, welche der Bitte des Sterblichen Wert verleihen. Worte sind wertlos.
7:4.1 (85.2) Der Ewige Sohn steht mit dem Vater in immerwährender Verbindung bei der erfolgreichen Durchführung des göttlichen Fortschrittsplans : des universalen Plans für Erschaffung, Evolution, Aufstieg und Vervollkommnung der Willensgeschöpfe. Und an göttlicher Verlässlichkeit kommt der Sohn dem Vater ewig gleich.
7:4.2 (85.3) Der Vater und der Sohn sind wie ein einziger bei der Formulierung und Durchführung dieses gigantischen Plans, die materiellen Wesen der Zeit der Vollkommenheit der Ewigkeit zuzuführen. Dieses Projekt für die geistige Höherentwicklung der aufsteigenden Seelen des Raums ist eine gemeinsame Schöpfung des Vaters und des Sohnes, und beide befassen sich gemeinsam und in Zusammenarbeit mit dem Unendlichen Geist mit der Durchführung ihres göttlichen Vorhabens.
7:4.3 (85.4) Dieser göttliche Plan zur Erlangung der Vollkommenheit umfasst drei einzigartige, wenn auch wunderbar aufeinander abgestimmte Unternehmungen, universale Abenteuer:
7:4.4 (85.5) 1. Der Plan progressiver Vollbringung. Dies ist der Plan des Universalen Vaters für den evolutionären Aufstieg, ein Programm, das der Ewige Sohn vorbehaltlos bejahte, als er dem Vorschlag des Vaters, „Erschaffen wir die sterblichen Geschöpfe nach unserem Bilde“, zustimmte. Diese Anordnung zur allmählichen Hebung der Geschöpfe der Zeit erfordert die Vergabe der Gedankenjustierer durch den Vater und die Ausstattung der materiellen Geschöpfe mit den Vorrechten der Persönlichkeit.
7:4.5 (85.6) 2. Der Selbsthingabe-Plan. Der nächste universale Plan ist das große Unternehmen des Ewigen Sohnes und seiner beigeordneten Söhne zur Offenbarung des Vaters. Dies ist der Vorschlag des Ewigen Sohnes, und er besteht aus seiner Vergabe der Gottessöhne an die evolutionären Schöpfungen, damit sie dort für die Geschöpfe aller Universen die Liebe des Vaters und die Barmherzigkeit des Sohnes personifizieren und veranschaulichen, inkarnieren und Wirklichkeit werden lassen. Es gibt im Selbsthingabe-Plan eine vorsorgliche Besonderheit dieses Liebeswirkens, derzufolge die Paradies-Söhne im Sinne einer Rehabilitierung dessen wirken, was irregeleiteter Geschöpfeswille geistig aufs Spiel gesetzt hat. Wann und wo immer das Funktionieren des Vollbringungs-Plans einen Aufschub erleidet, wenn etwa eine Rebellion das Unternehmen beeinträchtigen oder komplizieren sollte, treten die Notvorkehrungen des Selbsthingabe-Planes unverzüglich in Kraft. Die Paradies-Söhne haben gelobt und sind bereit, als Wiedergutmacher zu wirken, auf die Welten der Rebellion selber zu gehen und dort den geistigen Status der Planeten wiederherzustellen. Und solch einen heroischen Dienst hat ein beigeordneter Schöpfersohn auf Urantia geleistet im Zusammenhang mit seiner erfahrungsmäßigen Laufbahn wiederholter Selbsthingabe zur Gewinnung der Souveränität.
7:4.6 (85.7) 3. Der Plan des Barmherzigkeits-Dienstes. Als Vollbringungs- und Selbsthingabe-Plan formuliert und proklamiert waren, entwarf der Unendliche Geist allein und von sich aus die gewaltige und universale Unternehmung des Barmherzigkeitsdienstes und setzte sie in Gang. Dies ist der so wesentliche Beitrag zur praktischen und effektiven Wirkungsweise sowohl des Vollbringungs-, als auch des Selbsthingabe-Unternehmens, und die geistigen Persönlichkeiten des Dritten Zentralen Ursprungs haben alle Teil am Geist des Barmherzigkeits-Dienstes, der so sehr zu der Natur der Dritten Person der Gottheit gehört. Nicht nur bei der Schöpfung, sondern auch in der Verwaltung wirkt der Unendliche Geist wahrhaftig und buchstäblich als Mit-Vollzieher des Vaters und des Sohnes.
7:4.7 (86.1) Der Ewige Sohn ist der persönliche göttliche Treuhänder, der über den universalen Plan des Vaters für den Aufstieg der Geschöpfe wacht. Nach der Verkündigung des universalen Gebotes „Seid vollkommen, so wie ich vollkommen bin“ betraute der Vater den Ewigen Sohn mit der Ausführung dieses gewaltigen Unternehmens; und der Ewige Sohn teilt die Verantwortung der Förderung dieser himmlischen Unternehmung mit seinem göttlichen Gleichgeordneten, dem Unendlichen Geist. In dieser Weise arbeiten die Gottheiten wirkungsvoll zusammen bei Schöpfung, Kontrolle, Evolution, Offenbarung und Liebeswirken — und, wenn nötig, bei Wiederherstellung und Rehabilitierung.
7:5.1 (86.2) Der Ewige Sohn war mit dem Universalen Vater vorbehaltlos eins, als sie der gesamten Schöpfung diese ungeheuerliche Ankündigung machten: „Seid vollkommen, wie euer Vater in Havona vollkommen ist.“ Und immer seither hat diese Aufforderung, die zugleich Einladung ist, als Antrieb für alle Pläne zum ewigen Fortleben und für alle Selbsthingabe-Projekte des Ewigen Sohnes und seiner großen Familie beigeordneter und mitarbeitender Söhne gewirkt. Und gerade durch diese Selbsthingaben sind die Söhne Gottes für alle evolutionären Geschöpfe „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ geworden.
7:5.2 (86.3) Der Ewige Sohn kann mit menschlichen Wesen nicht in direkten Kontakt treten, wie der Vater dies durch die Gabe der vorpersönlichen Gedankenjustierer tut, aber der Ewige Sohn nähert sich den erschaffenen Persönlichkeiten durch eine Serie absteigender Stufen göttlicher Sohnschaft, bis er fähig wird, sich in des Menschen Gegenwart zu befinden, manchmal sogar selber als ein Mensch.
7:5.3 (86.4) Die rein persönliche Natur des Ewigen Sohnes ist nicht in der Lage, sich zu fragmentieren. Der Ewige Sohn wirkt als ein geistiger Einfluss oder als eine Person, nie anderswie. Der Sohn findet es unmöglich, in dem Sinne ein Teil der Geschöpfeserfahrung zu werden, wie der Vater-Justierer an ihr teilnimmt, aber der Ewige Sohn kompensiert diese Beschränkung durch die Technik der Selbsthingabe. Was die Erfahrung fragmentierter Wesenheiten für den Universalen Vater bedeutet, bedeuten die Inkarnationserfahrungen der Paradies-Söhne für den Ewigen Sohn.
7:5.4 (86.5) Der Ewige Sohn kommt zum sterblichen Menschen nicht als göttlicher Wille, als der den menschlichen Verstand bewohnende Gedankenjustierer, aber der Ewige Sohn kam tatsächlich zu den sterblichen Menschen Urantias, als die göttliche Persönlichkeit seines Sohnes, Michael von Nebadon, sich in der menschlichen Natur Jesu von Nazareth inkarnierte. Um die Erfahrung erschaffener Persönlichkeiten zu teilen, müssen die Paradies-Gottessöhne die Natur ebensolcher Geschöpfe annehmen und ihre göttlichen Persönlichkeiten in ebendiesen Geschöpfen inkarnieren. Die Inkarnation, das Geheimnis von Sonarington, ist die Technik, durch welche der Sohn den ansonsten allumfassenden Fesseln absoluter Persönlichkeit entrinnt.
7:5.5 (86.6) Vor sehr, sehr langer Zeit gab sich der Ewige Sohn auf jedem der Kreise der zentralen Schöpfung hin zur Erleuchtung und zum Vorwärtskommen aller Bewohner und Pilger von Havona, einschließlich der aufsteigenden Pilger der Zeit. In keiner von diesen sieben Selbsthingaben trat er als ein Aufsteiger oder als ein Havoner auf. Er existierte als er selber. Seine Erfahrung war einzigartig; er machte sie nicht mit einem Menschen oder anderen Pilger oder als solche, sondern auf eine im überpersönlichen Sinne beteiligte Weise.
7:5.6 (86.7) Auch ging er nicht durch die Ruhe, die sich zwischen den inneren Kreis Havonas und die Gestade des Paradieses schiebt. Es ist ihm als einem absoluten Wesen unmöglich, das Persönlichkeitsbewusstsein zeitweilig auszuschalten, da in ihm alle Linien geistiger Gravitation zusammenlaufen. Und während der Dauer dieser Hingaben blieb die Leuchtkraft der zentralen geistigen Paradiesstätte ungetrübt, und der Sohn behielt die universale Geistgravitation unvermindert im Griff.
7:5.7 (87.1) Die Selbsthingaben des Ewigen Sohnes in Havona liegen außerhalb des menschlichen Vorstellungsvermögens; sie waren transzendenter Natur. Er trug damals und in der Folge zur Erfahrung ganz Havonas bei, aber wir wissen nicht, ob er der vermuteten erfahrungsmäßigen Fähigkeit seiner existentiellen Natur etwas hinzufügte. Das fiele unter das Geheimnis der Selbsthingabe der Paradies-Söhne. Hingegen glauben wir, dass, was auch immer der Ewige Sohn während dieser Sendungen der Selbsthingabe erworben hat, er seither stets behalten hat; aber wir wissen nicht, was es ist.
7:5.8 (87.2) Wie schwer es uns auch fällt, die Selbsthingaben der Zweiten Person der Gottheit zu verstehen, so verstehen wir sehr wohl die Havona-Selbsthingabe eines Sohnes des Ewigen Sohnes, der die Kreise des Zentraluniversums regelrecht durchlief und tatsächlich all jene Erfahrungen teilte, die die Vorbereitung eines Aufsteigers auf das Erreichen der Gottheit ausmachen. Es handelt sich dabei um den ursprünglichen Michael, den erstgeborenen Schöpfersohn, und von Kreis zu Kreis machte er die Lebenserfahrungen der aufsteigenden Pilger, indem er auf jedem Kreis während einer Etappe persönlich mit ihnen reiste. Das war in den Tagen Großfandas, des ersten Sterblichen überhaupt, der Havona erreichte.
7:5.9 (87.3) Nebst allem anderen, was dieser ursprüngliche Michael offenbarte, ließ er die transzendente Selbsthingabe des Ursprünglichen Mutter-Sohnes für die Geschöpfe Havonas real werden; so real, dass sich für immer und ewig jeder Pilger der Zeit, der sich durch das Abenteuer der Kreise Havonas hindurchkämpft, ermutigt und gestärkt fühlt im sicheren Wissen darum, dass der Ewige Sohn Gottes siebenmal Macht und Herrlichkeit des Paradieses aufgab, um sich an den Erfahrungen der Pilger von Zeit und Raum auf den sieben Havona-Kreisen fortschreitenden Vollbringens zu beteiligen.
7:5.10 (87.4) Der Ewige Sohn ist allen Gottessöhnen Beispiel und Inspiration bei ihren Sendungen der Selbsthingabe in den Universen von Zeit und Raum. Die beigeordneten Schöpfersöhne und die ihnen verbundenen Richtersöhne, nebst noch anderen, nicht offenbarten Sohnesordnungen, teilen alle diese wunderbare Bereitschaft, sich an die verschiedenartigen Ordnungen lebender Geschöpfe und als diese Geschöpfe selber hinzugeben. Deshalb wird es wahr, dem Geiste nach und wegen der verwandten Natur sowie der Tatsache des Ursprungs, dass sich in der Selbsthingabe jedes Gottessohnes an die Welten des Raums der Ewige Sohn selber in diesen Selbsthingaben und durch sie an die intelligenten Willensgeschöpfe der Universen hingegeben hat.
7:5.11 (87.5) Jeder Paradies-Sohn ist in Geist und Wesen, falls nicht in allen Attributen, ein göttlich vollkommenes Ebenbild des Ursprünglichen Sohnes. Es ist buchstäblich wahr, dass, wer immer einen Paradies-Sohn gesehen hat, den Ewigen Sohn Gottes gesehen hat.
7:6.1 (87.6) Das fehlende Wissen um die mannigfaltigen Gottessöhne ist eine Quelle großer Verwirrung auf Urantia. Und diese Unwissenheit dauert an trotz Aussagen wie dieses Berichtes über ein Konklave ebendieser göttlichen Persönlichkeiten: „Als die Gottessöhne Freude verkündeten und alle Morgensterne miteinander sangen.“ Alle tausend Jahre der Standardzeit des Sektors versammeln sich die verschiedenen Ordnungen göttlicher Söhne zu ihren periodischen Konklaven.
7:6.2 (87.7) Der Ewige Sohn ist die persönliche Quelle der wunderbaren Attribute der Barmherzigkeit und des Dienens, die alle Ordnungen der überall in der Schöpfung wirkenden niedersteigenden Gottessöhne in so reichem Maße charakterisieren. Unfehlbar gibt der Ewige Sohn seine ganze göttliche Natur, falls nicht die ganze Unendlichkeit der Attribute, an seine Paradies-Söhne weiter, die sich von der Ewigen Insel aufmachen, um dem Universum der Universen seinen göttlichen Charakter zu offenbaren.
7:6.3 (88.1) Der Ursprüngliche und Ewige Sohn ist die dem „ersten“ vollendeten und unendlichen Gedanken des Universalen Vaters entsprungene Person. Jedes Mal, wenn der Universale Vater und der Ewige Sohn gemeinsam einen neuen, ursprünglichen, identischen, einzigartigen und absoluten persönlichen Gedanken projizieren, personifiziert sich diese schöpferische Idee im selben Augenblick vollkommen und endgültig im Wesen und in der Persönlichkeit eines neuen und originalen Schöpfersohnes. An geistiger Natur, göttlicher Weisheit und koordinierter Schöpferkraft sind diese Schöpfersöhne potentiell Gott dem Vater und Gott dem Sohne gleich.
7:6.4 (88.2) Die Schöpfersöhne ziehen vom Paradies hinaus in die Universen der Zeit und vollenden hier im Zusammenwirken mit den Kontroll- und Schöpferorganen des Dritten Zentralen Ursprungs die Organisation der in fortschreitender Evolution befindlichen Lokaluniversen. Diese Söhne stehen in keiner Verbindung mit den zentralen und universalen Kontrollen von Materie, Verstand und Geist und werden davon nicht betroffen: Deshalb werden sie in ihren Schöpferakten durch die Präexistenz, den Vorrang und den Primat des Ersten Zentralen Ursprungs und der mit ihm koordinierten Absoluten eingeschränkt. Die Söhne sind nur das zu verwalten imstande, was sie selber in die Existenz gerufen haben. Die absolute Verwaltung ist inheränt in der Priorität der Existenz und ist von der Ewigkeit der Gegenwart nicht zu trennen. Der Vater bleibt in den Universen der Allererste.
7:6.5 (88.3) Ziemlich in derselben Weise, wie die Schöpfersöhne durch den Vater und den Sohn personifiziert werden, werden die Richtersöhne durch den Sohn und den Geist personifiziert. Das sind die Söhne, die sich durch ihre Erfahrungen als inkarnierte Geschöpfe das Recht verdienen, in den Schöpfungen von Zeit und Raum als Richter über das Fortleben nach dem Tode zu dienen.
7:6.6 (88.4) Vater, Sohn und Geist vereinigen sich auch, um die vielseitigen Lehrersöhne der Trinität zu personifizieren, die als die himmlischen Lehrer aller Persönlichkeiten, menschlicher und göttlicher, das Große Universum durchstreifen. Und es gibt noch zahlreiche andere Ordnungen von Paradies-Söhnen, die den Sterblichen Urantias nicht zur Kenntnis gebracht worden sind.
7:6.7 (88.5) Zwischen dem Ursprünglichen Mutter-Sohn und diesen Heerscharen von über die ganze Schöpfung verstreuten Paradies-Söhnen gibt es einen direkten und ausschließlichen Kommunikationskanal, einen Kanal, dessen Funktion sich naturgemäß aus der Qualität geistiger Verwandtschaft ergibt, die die Söhne untereinander durch Bande nahezu absoluter geistiger Verbindung einigt. Dieser Zwischensohn-Kreis ist völlig verschieden vom universalen Kreis der Geistgravitation, der ebenfalls in der Person des Zweiten Zentralen Ursprungs zusammenläuft. Alle Gottessöhne, die ihren Ursprung in den Personen der Paradies-Gottheiten haben, stehen in direkter und ständiger Verbindung mit dem Ewigen Mutter-Sohn. Und eine solche Verbindung geschieht augenblicklich; sie ist zeitunabhängig, wenn auch manchmal durch den Raum bedingt.
7:6.8 (88.6) Der Ewige Sohn hat nicht nur allezeit vollkommene Kenntnis von allem, was Status, Gedanken und mannigfache Aktivitäten aller Ordnungen von Paradies-Söhnen betrifft, sondern er ist auch allezeit vollkommen auf dem Laufenden über alles, was in der primären zentralen Ewigkeitsschöpfung und den sekundären Zeitschöpfungen der beigeordneten Schöpfersöhne in den Herzen aller Geschöpfe an geistig Wertvollem existiert.
7:7.1 (88.7) Der Ewige Sohn ist eine vollständige, ausschließliche, universale und endgültige Offenbarung des Geistes und der Persönlichkeit des Universalen Vaters. Alles Wissen und jede Auskunft über den Vater muss von dem Ewigen Sohn und dessen Paradies-Söhnen kommen. Der Ewige Sohn ist von Ewigkeit her, gänzlich und ohne geistige Einschränkung eins mit dem Vater. In ihren göttlichen Persönlichkeiten sind sie koordiniert; in ihrer geistigen Natur sind sie gleich; in ihrer Göttlichkeit sind sie identisch.
7:7.2 (89.1) Der Charakter Gottes könnte an sich in der Person des Sohnes unmöglich verbessert werden, da der göttliche Vater unendlich vollkommen ist, aber dieser Charakter und diese Persönlichkeit werden durch Entkleidung von allem Unpersönlichen und Nichtgeistigen verstärkt, damit sie den Geschöpfeswesen offenbart werden können. Der Erste Zentrale Ursprung ist weit mehr als eine Persönlichkeit, aber alle geistigen Eigenschaften der Vaterpersönlichkeit des Ersten Zentralen Ursprungs sind in der absoluten Persönlichkeit des Ewigen Sohnes geistig anwesend.
7:7.3 (89.2) Der uranfängliche Sohn und seine Söhne widmen sich der Aufgabe, der gesamten Schöpfung eine universale Offenbarung von der geistigen und persönlichen Natur des Vaters zu machen. Im Zentraluniversum, in den Superuniversen, in den Lokaluniversen und auf den bewohnten Planeten ist es ein Paradies-Sohn, der den Menschen und Engeln den Universalen Vater offenbart. Der Ewige Sohn und seine Söhne offenbaren den Weg, der die Geschöpfe zum Universalen Vater führt. Und sogar Wesen so hohen Ursprungs wie wir verstehen den Vater viel vollständiger, wenn wir die Offenbarung seines Charakters und seiner Persönlichkeit im Ewigen Sohn und in den Söhnen des Ewigen Sohnes studieren.
7:7.4 (89.3) Der Vater kommt als Persönlichkeit nur durch die göttlichen Söhne des Ewigen Sohnes zu euch herab. Und ihr gelangt über denselben lebendigen Weg zum Vater; ihr steigt unter Führung dieser Gruppe göttlicher Söhne zum Vater auf. Und das bleibt wahr, obwohl eure Persönlichkeit selber eine direkte Gabe des Universalen Vaters ist.
7:7.5 (89.4) Vergesst ob all dieser ausgedehnten Aktivitäten der unermesslichen geistigen Verwaltung des Ewigen Sohnes nicht, dass der Sohn gerade so wahrhaftig und wirklich eine Person ist, wie der Vater eine Person ist. In der Tat wird es den Wesen der vormals menschlichen Ordnung leichter fallen, sich dem Ewigen Sohn zu nähern als dem Universalen Vater. Während ihr als Pilger der Zeit durch die Kreise Havonas voranschreitet, werdet ihr sehr viel früher qualifiziert sein, den Sohn zu erreichen, als bereit, den Vater wahrzunehmen.
7:7.6 (89.5) Charakter und erbarmende Natur des Ewigen Sohnes der Barmherzigkeit sollten euch verständlicher werden, wenn ihr über die Offenbarung dieser göttlichen Attribute nachsinnt, die euer eigener Schöpfersohn, der einstmalige Menschensohn auf Erden, in liebevollem Dienen machte, er, der jetzt der erhabene Souverän eures Lokaluniversums ist — der Menschensohn und der Gottessohn.
7:7.7 (89.6) [Verfasst von einem Göttlichen Ratgeber, der mit der Formulierung dieser den Ewigen Paradies-Sohn beschreibenden Darlegung betraut ist.]
Das Urantia Buch
Schrift 8
8:0.1 (90.1) ALS in ewiger Vergangenheit der „erste“ unendliche und absolute Gedanke des Universalen Vaters im Ewigen Sohn ein so vollkommenes und angemessenes Wort für seinen göttlichen Ausdruck fand, erwachte in beiden, dem Gedanken-Gott und dem Wort-Gott, höchstes Verlangen nach einem universalen und unendlichen Organ gemeinsamen Ausdrucks und kombinierter Aktion.
8:0.2 (90.2) In der Morgendämmerung der Ewigkeit werden sich Vater und Sohn ihrer wechselseitigen engen Abhängigkeit, ihres ewigen und absoluten Einsseins unendlich bewusst; und deshalb schließen sie einen unendlichen und ewigen Bund göttlicher Partnerschaft. Dieser niemals endende Pakt dient der Ausführung ihrer gemeinsamen Konzepte auf dem ganzen Kreis der Ewigkeit; und seit diesem Ewigkeitsereignis führen der Vater und der Sohn diese göttliche Verbindung weiter.
8:0.3 (90.3) Wir stehen jetzt unmittelbar vor dem Ewigkeitsursprung des Unendlichen Geistes, der Dritten Person der Gottheit. In dem Augenblick, da Gott der Vater und Gott der Sohn gemeinsam eine identische und unendliche Handlung konzipieren — die Ausführung eines absoluten Gedankenplanes — genau in diesem Moment tritt der Unendliche Geist voll entwickelt ins Dasein.
8:0.4 (90.4) Wenn ich den Ursprung der Gottheiten in dieser Reihenfolge darstelle, tue ich es nur, um euch zu befähigen, euch ihre Beziehung untereinander vorzustellen. In Wirklichkeit existieren alle drei seit Ewigkeit; sie sind existentiell. Sie sind ohne Anfang und Ende der Tage; sie sind koordiniert, suprem, ultim, absolut und unendlich. Sie sind, sind immer gewesen und werden immer sein. Und sie sind drei ausgeprägt individualisierte, aber ewig miteinander verbundene Personen, Gott der Vater, Gott der Sohn und Gott der Geist.
8:1.1 (90.5) Nach der Personifizierung des Unendlichen Geistes in ewiger Vergangenheit ist der göttliche Persönlichkeitskreis vollkommen und vollständig geworden. Der Gott der Aktion existiert, und die gewaltige Bühne des Raums ist aufgebaut für das staunenerregende Drama der Schöpfung — das universale Abenteuer — das göttliche Panorama der ewigen Zeitalter.
8:1.2 (90.6) Die erste Handlung des Unendlichen Geistes ist das Erforschen und Erkennen seiner göttlichen Eltern, des Vater-Vaters und des Mutter-Sohnes. Er, der Geist, identifiziert sie alle beide uneingeschränkt. Er besitzt eine vollkommene Kenntnis sowohl ihrer gesonderten Persönlichkeiten und unendlichen Attribute als auch ihrer kombinierten Natur und vereinigten Funktionsweise. Hierauf gelobt die Dritte Person der Gottheit von sich aus mit transzendenter Bereitwilligkeit und inspirierender Spontaneität und trotz ihrer Gleichheit mit der Ersten und Zweiten Person Gott dem Vater ewige Treue und anerkennt die ewige Abhängigkeit von Gott dem Sohn.
8:1.3 (90.7) Es liegt im Wesen dieses Vorgangs und in der wechselseitigen Anerkennung der persönlichen Unabhängigkeit jedes einzelnen bei gleichzeitiger Vereinigung aller drei im Handeln, dass der Kreis der Ewigkeit begründet ist. Die Paradies-Trinität existiert Der Schauplatz des universalen Raums ist bereit für das mannigfaltige, nie endende Panorama schöpferischer Entfaltung des Plans des Universalen Vaters durch die Persönlichkeit des Ewigen Sohnes und dank der Ausführung durch den Gott der Aktion, das ausführende Organ der Realitäts-Vollbringungen der schöpferischen Vater-Sohn-Partnerschaft.
8:1.4 (91.1) Der Gott der Aktion wird tätig, und die toten Himmelsgewölbe des Raums geraten in Bewegung. Eine Milliarde vollkommener Himmelskörper tritt blitzartig ins Dasein. Bereits vor diesem hypothetischen Augenblick der Ewigkeit existieren die dem Paradies innewohnenden Raum-Energien und sind potentiell wirksam, aber sie haben kein verwirklichtes Dasein; ebenso wenig lässt sich physikalische Gravitation messen außer durch die Reaktion materieller Realitäten auf ihre unablässige Anziehungskraft. Zu diesem (hypothetischen) Zeitpunkt ewiger Vergangenheit gibt es kein materielles Universum, aber in dem Augenblick, da sich eine Milliarde Welten materialisiert, ist ganz offensichtlich ausreichende und angemessene Gravitation vorhanden, um diese Welten auf ewig im Griff des Paradieses zu halten.
8:1.5 (91.2) Nun durcheilt die zweite Energieform, der ausströmende Geist, die Schöpfung der Götter, und gerät augenblicklich in den Sog der geistigen Gravitation des Ewigen Sohnes. So wird das von zweifacher Gravitation umfangene Universum von der Energie der Unendlichkeit berührt und in den Geist der Göttlichkeit getaucht. In dieser Weise steht der Boden des Lebens für das mentale Bewusstsein bereit, das sich in den mit dem Unendlichen Geist verbundenen Intelligenzkreisen manifestiert.
8:1.6 (91.3) Nach dieser die ganze zentrale Schöpfung der Götter durchdringenden Saat potentieller Existenz handelt der Vater, und die Geschöpfespersönlichkeit erscheint. Darauf erfüllt die Gegenwart der Paradies-Gottheiten den ganzen organisierten Raum und beginnt tatsächlich, alle Dinge und Wesen paradieswärts zu ziehen.
8:1.7 (91.4) Der Unendliche Geist verewigt sich gleichzeitig mit der Geburt der Welten Havonas, dieses zentralen Universums, das in Befolgung der kombinierten Konzepte und des vereinigten Willens des Vaters und des Sohnes durch ihn und mit ihm und in ihm erschaffen wird. Gerade durch diesen Akt gemeinsamer Schöpfung wird die Dritte Person zur Gottheit und so auf ewig zum Mitschöpfer.
8:1.8 (91.5) Das sind die großen und erhabenen Zeiten schöpferischer Expansion des Vaters und des Sohnes durch das Handeln und im Handeln ihres gemeinsamen Mitarbeiters und ausschließlichen Vollstreckers, des Dritten Zentralen Ursprungs. Es gibt keinen Bericht von diesen erregenden Zeiten. Um diese machtvollen Vorgänge zu beweisen, besitzen wir nur die kärglichen Enthüllungen des Unendlichen Geistes. Er bestätigt einzig die Tatsache, dass das Zentraluniversum mit allem, was sich darauf bezieht, in demselben Augenblick ewig wurde, als er selbst Persönlichkeit und bewusste Existenz erlangte.
8:1.9 (91.6) Kurz gesagt: Der Unendliche Geist bezeugt, dass, da er ewig ist, auch das Zentraluniversum ewig ist. Und das ist der traditionelle Ausgangspunkt der Geschichte des Universums der Universen. Es ist absolut nichts bekannt und es existieren keine Dokumente über irgendein Ereignis oder Geschehen vor diesem staunenerregenden Ausbruch schöpferischer Energie und verwalterischer Weisheit, der dem gewaltigen, in der Mitte aller Dinge existierenden und so wunderbar funktionierenden Universum eine feste Form gegeben hat. Jenseits dieses Ereignisses liegen die unergründlichen Vorgänge der Ewigkeit und die Tiefen der Unendlichkeit — liegt absolutes Geheimnis.
8:1.10 (91.7) Wenn wir die Entstehung des Dritten Zentralen Ursprungs solchermaßen in zeitlicher Folge darstellen, ist das ein interpretatorisches Zugeständnis an den zeitgebundenen und raumbedingten Verstand sterblicher Geschöpfe. Der menschliche Verstand braucht einen Ausgangspunkt, um sich die Universumsgeschichte vorstellen zu können, und ich bin angewiesen worden, eben diese Herangehensweise an das historische Ewigkeitskonzept anzuwenden. Im materiellen Verstand verlangt die Folgerichtigkeit eine Erste Ursache; deshalb setzen wir den Universalen Vater als Ersten Ursprung und Absolutes Zentrum der ganzen Schöpfung voraus, wobei wir gleichzeitig den Verstand aller Geschöpfe davon unterrichten, dass der Sohn und der Geist in allen Phasen der Universumsgeschichte und in allen Bereichen schöpferischer Aktivität mit dem Vater mit-ewig sind. Und wir tun dies, ohne im Geringsten Realität und Ewigkeit der Paradies-Insel und des Eigenschaftslosen, Universalen und Gottheit-Absoluten außer Acht zu lassen.
8:1.11 (92.1) Der Fassungskraft des materiellen Verstandes der Kinder der Zeit ist damit genug zugemutet, sich den Vater in der Ewigkeit vorzustellen. Wir wissen, dass jedes Kind die beste Beziehung zur Realität gewinnt, wenn es zuerst die Beziehungen in der Kind-Eltern-Situation meistert und dann diese Vorstellung so erweitert, dass sie die Familie als Ganzes umfasst. In der Folge wird der wachsende Verstand des Kindes zu einer Anpassung an die Vorstellung von Familienbeziehungen fähig, von Beziehungen in der Gemeinschaft, in der Rasse, in der Welt, und danach von Beziehungen im Universum, im Superuniversum und sogar im Universum der Universen.
8:2.1 (92.2) Der Mitschöpfer existiert von Ewigkeit her und ist gänzlich und ohne Einschränkung eins mit dem Universalen Vater und mit dem Ewigen Sohn. Der Unendliche Geist spiegelt in Vollkommenheit nicht nur die Natur des Paradies-Vaters wider, sondern auch die Natur des Ursprünglichen Sohnes.
8:2.2 (92.3) Der Dritte Zentrale Ursprung ist unter zahlreichen Namen bekannt: Der Universale Geist, der Höchste Führer, der Mitschöpfer, der Göttliche Vollstrecker, der Unendliche Verstand, der Geist der Geiste, der Paradies-Mutter-Geist, der Mit-Vollzieher, der Finale Koordinator, der Allgegenwärtige Geist, die Absolute Intelligenz, die Göttliche Aktion; und auf Urantia wird er manchmal mit dem kosmischen Verstand verwechselt.
8:2.3 (92.4) Es ist durchaus angemessen, die Dritte Person der Gottheit als Unendlichen Geist zu bezeichnen; denn Gott ist Geist. Aber materielle Geschöpfe, die dem Irrtum zuneigen, die Materie als grundlegende Realität und Verstand und Geist als in der Materie wurzelnde Postulate anzusehen, würden den Dritten Zentralen Ursprung besser verstehen, wenn man ihn Unendliche Realität, Universalen Organisator oder Persönlichkeitskoordinator nennen würde.
8:2.4 (92.5) Der Unendliche Geist als eine universale Offenbarung der Göttlichkeit ist unerforschlich und liegt ganz und gar außerhalb des menschlichen Verständnisses. Um die Absolutheit des Geistes zu empfinden, braucht ihr nur über die Unendlichkeit des Universalen Vaters nachzusinnen und in Ehrfurcht vor der Ewigkeit des Ursprünglichen Sohnes zu stehen.
8:2.5 (92.6) Die Person des Unendlichen Geistes ist tatsächlich geheimnisvoll, aber nicht ebenso sehr wie diejenige des Vaters oder des Sohnes. Von allen Wesenszügen des Vaters bringt der Mitschöpfer am auffallendsten dessen Unendlichkeit zum Ausdruck. Selbst wenn das Alluniversum sich schließlich bis in die Unendlichkeit ausdehnen sollte, wären Geist-Gegenwart, Energiekontrolle und Verstandespotential des Mit-Vollziehers durchaus in der Lage, den Anforderungen einer derartigen grenzenlosen Schöpfung zu genügen.
8:2.6 (92.7) Obwohl der Unendliche Geist in jeder Weise die Vollkommenheit, Rechtschaffenheit und Liebe des Universalen Vaters teilt, neigt er stärker den barmherzigen Wesenszügen des Ewigen Sohnes zu und wird so zum Barmherzigkeitsspender der Paradies-Gottheiten für das Große Universum. Überall und immer — universal und ewig — ist der Geist ein barmherziger Helfer, denn so wie die göttlichen Söhne die Liebe Gottes offenbaren, so veranschaulicht der göttliche Geist Gottes Barmherzigkeit.
8:2.7 (93.1) Es ist unmöglich, dass der Geist mehr Güte besäße als der Vater, da alle Güte ihren Ursprung im Vater hat, aber in den Handlungen des Geistes können wir diese Güte besser verstehen. Des Vaters Treue und des Sohnes Beständigkeit werden durch das liebevolle Wirken und den unablässigen Dienst der Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes für die geistigen Wesen und die materiellen Geschöpfe der Planeten sehr wirklich gemacht.
8:2.8 (93.2) Der Mitschöpfer erbt vom Vater die ganze Schönheit der Gedanken und seinen Wahrheitscharakter. Und diese sublimen Wesenszüge der Göttlichkeit sind in den nahezu supremen Ebenen des kosmischen Verstandes koordiniert in Unterordnung unter die unendliche und ewige Weisheit des durch nichts bedingten und grenzenlosen Verstandes des Dritten Zentralen Ursprungs.
8:3.1 (93.3) So wie der Ewige Sohn der Wort-Ausdruck des „ersten“ absoluten und unendlichen Gedankens des Universalen Vaters ist, so ist der Mit-Vollzieher die vollkommene Ausführung des „ersten“ vollendeten schöpferischen Konzeptes oder Plans für gemeinsames Handeln der Vater-Sohn-Persönlichkeitspartnerschaft absoluter Gedanken-Wort-Einheit. Der Dritte Zentrale Ursprung wird zugleich mit der zentralen oder Fiat-Schöpfung ewig, und von allen Universen hat einzig diese zentrale Schöpfung ewige Existenz.
8:3.2 (93.4) Seit der Personifizierung des Dritten Ursprungs nimmt der Erste Ursprung an der Universumsschöpfung nicht mehr persönlich teil. Der Universale Vater delegiert an seinen Sohn alles, was möglich ist; desgleichen verleiht der Ewige Sohn dem Mitschöpfer alle mögliche Autorität und Macht.
8:3.3 (93.5) Der Ewige Sohn und der Mitschöpfer haben als Partner und durch ihre beigeordneten Persönlichkeiten jedes Universum geplant und gestaltet, das nach Havona zum Existieren kam. Der Geist unterhält mit dem Sohn bei allen späteren Schöpfungen dieselbe Beziehung wie der Sohn mit dem Vater bei der ersten und zentralen Schöpfung.
8:3.4 (93.6) Ein Schöpfersohn des Ewigen Sohnes und ein Schöpferischer Geist des Unendlichen Geistes haben euch und euer Universum erschaffen; und während der Vater in Treue aufrecht erhält, was sie organisiert haben, fällt diesem Universumssohn und diesem Universumsgeist die Aufgabe zu, ihr Werk zu fördern und zu unterhalten und sich der Geschöpfe anzunehmen, die sie selbst erschaffen haben.
8:3.5 (93.7) Der Unendliche Geist ist das eigentliche Organ des allliebenden Vaters und des allerbarmenden Sohnes bei der Ausführung ihres gemeinsamen Vorhabens, alle wahrheitsliebenden Seelen auf allen Welten von Zeit und Raum an sich zu ziehen. Im selben Augenblick, da der Ewige Sohn seines Vaters Plan zur Erlangung der Vollkommenheit für die Geschöpfe der Universen annahm, in dem Augenblick, da das Aufstiegsprojekt zum Vater-Sohn-Plan wurde, wurde der Unendliche Geist zum gemeinsamen Verwalter des Vaters und des Sohnes für die Ausführung ihres vereinten und ewigen Vorhabens. Und damit übermachte der Unendliche Geist dem Vater und dem Sohn all seine Ressourcen an göttlicher Gegenwart und an Geistpersönlichkeiten; er hat alles dem gewaltigen Plan geweiht, die fortlebenden Willensgeschöpfe zu den göttlichen Höhen paradiesischer Vollkommenheit emporzuführen.
8:3.6 (93.8) Der Unendliche Geist ist eine vollständige, ausschließliche und universale Offenbarung des Universalen Vaters und seines Ewigen Sohnes. Alles Wissen von der Vater-Sohn-Partnerschaft muss über den Unendlichen Geist erlangt werden, den gemeinsamen Repräsentanten der göttlichen Gedanken-Wort-Vereinigung.
8:3.7 (93.9) Der Ewige Sohn ist der einzige Weg der Annäherung an den Universalen Vater, und der Unendliche Geist ist das einzige Mittel, um den Ewigen Sohn zu erreichen. Nur dank dem geduldigen Wirken des Geistes sind die aufsteigenden Wesen der Zeit fähig, den Sohn zu entdecken.
8:3.8 (94.1) In der Mitte aller Dinge ist der Unendliche Geist die erste der Paradies-Gottheiten, die von den aufsteigenden Pilgern erreicht wird. Die Dritte Person umhüllt die Zweite und die Erste Person und muss deshalb von allen Anwärtern, die vor den Sohn und seinen Vater treten möchten, immer zuerst erkannt werden.
8:3.9 (94.2) Und noch auf manch andere Art repräsentiert der Geist den Vater und den Sohn und dient ihnen in ähnlicher Weise.
8:4.1 (94.3) Parallel zum physischen Universum, in dem die Gravitation des Paradieses alle Dinge zusammenhält, existiert das geistige Universum, in welchem das Wort des Sohnes den Gedanken Gottes interpretiert und, wenn „Fleisch geworden“, das liebende Erbarmen der kombinierten Naturen der vereinten Schöpfer bekundet. Aber in dieser ganzen materiellen und geistigen Schöpfung existiert überall eine weite Zone, wo der Unendliche Geist und seine geistigen Kinder das mit Geduld und immerwährender Zuneigung verbundene Erbarmen der göttlichen Eltern für die von ihnen gemeinsam ersonnenen und erschaffenen intelligenten Kinder an den Tag legen. Ewig währender Dienst am Verstand ist die Essenz des göttlichen Charakters des Geistes. Und die ganze geistige Nachkommenschaft des Mit-Vollziehers teilt diesen Wunsch zu helfen, diesen göttlichen Drang zu dienen.
8:4.2 (94.4) Gott ist Liebe, der Sohn ist Barmherzigkeit, der Geist ist Dienen — Spenden göttlicher Liebe und endloser Barmherzigkeit an die ganze intelligente Schöpfung. Der Geist ist die Personifizierung der Liebe des Vaters und der Barmherzigkeit des Sohnes; in ihm sind sie auf ewig vereint zum universalen Dienst. Der Geist ist auf die kreatürliche Schöpfung angewandte Liebe, die kombinierte Liebe des Vaters und des Sohnes.
8:4.3 (94.5) Auf Urantia ist der Unendliche Geist als allgegenwärtiger Einfluss, als universale Gegenwart bekannt, aber in Havona werdet ihr ihn als eine persönliche, wirklich dienende Gegenwart kennen lernen. Dort ist das Dienen des Paradies-Geistes das vorbildliche und inspirierende Modell für jedes seiner beigeordneten Geistwesen und jede seiner untergeordneten Persönlichkeiten, welche den erschaffenen Wesen auf den Welten von Zeit und Raum beistehen. In diesem göttlichen Universum nahm der Unendliche Geist vollen Anteil an den sieben transzendenten Erscheinungen des Ewigen Sohnes; in derselben Weise beteiligte er sich an den sieben Selbsthingaben des ursprünglichen Michael-Sohnes auf den Kreisen Havonas und wurde dadurch zum mitfühlenden und verstehenden geistigen Helfer jedes Pilgers der Zeit, der diese vollkommenen Kreise der Höhe durchschreitet.
8:4.4 (94.6) Wenn ein Schöpfersohn Gottes den verantwortungsvollen Auftrag zur Schöpfung eines geplanten Lokaluniversums annimmt, verpflichten sich die Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes, unermüdlich an der Seite des Michael-Sohnes zu wirken, der sich zu seiner Sendung schöpferischen Abenteuers aufmacht. Vor allem in den Personen der Schöpferischen Töchter, der Mutter-Geiste der Lokaluniversen, finden wir den Unendlichen Geist hingebungsvoll darum bemüht, den Aufstieg der materiellen Geschöpfe zu immer höheren Ebenen geistiger Vollbringung zu fördern. Und dieses ganze Dienen an den Geschöpfen geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Persönlichkeiten der Schöpfersöhne dieser Lokaluniversen und in vollkommener Harmonie mit ihren Zielen.
8:4.5 (94.7) So wie die Gottessöhne der gigantischen Aufgabe obliegen, einem Universum die liebende Vaterpersönlichkeit zu offenbaren, so widmet sich der Unendliche Geist dem nie endenden Amt, dem individuellen Verstand jedes Kindes jedes Universums die vereinte Liebe des Vaters und des Sohnes zu offenbaren. In den Lokalschöpfungen steigt der Geist nicht in sterblicher Gestalt zu den materiellen Rassen herab, wie bestimmte Gottessöhne es tun, sondern der Unendliche Geist und seine ihm beigeordneten Geiste stufen sich selbst herab, indem sie sich freudig einer erstaunlichen Serie göttlicher Abschwächungen unterziehen, bis sie als Engel erscheinen, um euch zur Seite zu stehen und euch durch die demütigen Pfade der irdischen Existenz zu führen.
8:4.6 (95.1) In der Tat kommt der Unendliche Geist, und zwar als Person, durch diese abnehmende Serie sehr nahe an jedes Wesen tierischen Ursprungs der Planeten heran. Und der Geist tut das alles, ohne seine Existenz als Dritte Person der Gottheit in der Mitte aller Dinge im Mindesten zu schmälern.
8:4.7 (95.2) Der Mitschöpfer ist wahrhaftig und für immer die große dienende Persönlichkeit, der universale Barmherzigkeitsspender. Um das dienende Amt des Geistes zu verstehen, sinnt über die Wahrheit nach, dass er das kombinierte Abbild der unendlichen Liebe des Vaters und der ewigen Barmherzigkeit des Sohnes ist. Das Wirken des Geistes beschränkt sich indessen nicht nur auf die Repräsentation des Ewigen Sohnes und des Universalen Vaters. Der Unendliche Geist besitzt auch die Macht, die Geschöpfe der Welt in seinem eigenen Namen und Recht zu betreuen; die Dritte Person hat göttliche Würde und waltet ihres universalen Amtes der Barmherzigkeit in ihrem eigenen Namen.
8:4.8 (95.3) Je mehr der Mensch über das liebevolle und unermüdliche Wirken der niedrigeren Ordnungen der Geschöpfesfamilie dieses Unendlichen Geistes erfährt, umso mehr wird er die transzendente Natur und den unvergleichlichen Charakter dieser kombinierten Aktion des Universalen Vaters und des Ewigen Sohnes bewundern und verehren. Dieser Geist ist tatsächlich „die Augen des Herrn, die immer über den Rechtschaffenen wachen“ und „die göttlichen Ohren, die für ihre Gebete immer offen sind“.
8:5.1 (95.4) Das hervorstechende Merkmal des Unendlichen Geistes ist die Allgegenwart. Von einem Ende zum anderen des Universums der Universen ist dieser alles durchdringende Geist, der so sehr der Gegenwart eines universalen und göttlichen Verstandes gleicht, überall anwesend. Sowohl die Zweite als auch die Dritte Person der Gottheit sind auf allen Welten durch ihre immer gegenwärtigen Geiste vertreten.
8:5.2 (95.5) Der Vater ist unendlich und deshalb einzig durch das Wollen begrenzt. Bei der Vergabe der Justierer und der Aufnahme in den Persönlichkeitskreis handelt der Vater allein, aber für den Kontakt geistiger Kräfte mit intelligenten Wesen gebraucht er die Geistwesen und Persönlichkeiten des Ewigen Sohnes und des Unendlichen Geistes. Er ist beliebig mit dem Sohn oder mit dem Mit-Vollzieher geistig gegenwärtig; er ist gegenwärtig mit dem Sohn und im Geist. Der Vater ist höchst gewiss überall gegenwärtig, und wir erkennen seine Gegenwart an all diesen verschiedenen, aber miteinander verbundenen Kräften, Einflüssen und Anwesenheiten.
8:5.3 (95.6) In euren heiligen Schriften scheint der Ausdruck G eist Gottes austauschbar verwendet zu werden, um sowohl den Unendlichen Geist des Paradieses als auch den Schöpferischen Geist eures Lokaluniversums zu bezeichnen. Der Heilige Geist ist der geistige Kreislauf dieser Schöpferischen Tochter des Unendlichen Geistes des Paradieses. Der Heilige Geist ist ein jedem Lokaluniversum eigentümlicher Kreislauf und wirkt nur innerhalb der Grenzen des geistigen Bereichs dieser Schöpfung; der Unendliche Geist hingegen ist allgegenwärtig.
8:5.4 (95.7) Es gibt viele geistige Einflüsse, und sie sind alle wie ein einziger. Selbst die Arbeit der Gedankenjustierer, obwohl unabhängig von allen anderen Einflüssen, fällt stets mit dem geistigen Wirken der kombinierten Einflüsse des Unendlichen Geistes und des Mutter-Geistes eines Lokaluniversums zusammen. So wie diese geistigen Anwesenheiten im Leben von Urantianern wirken, können sie nicht voneinander getrennt werden. In eurem Verstand und auf eure Seele wirken sie trotz ihrer verschiedenen Ursprünge wie ein einziger Geist. Und so wie ihr die Erfahrung dieser vereinten geistigen Betreuung macht, wird sie für euch zum Einfluss des Supremen, „der fähig ist, euch immer vor Verfehlung zu bewahren und euch vor dem Vater in der Höhe untadelig erscheinen zu lassen“.
8:5.5 (96.1) Denkt stets daran, dass der Unendliche Geist der Mit -Vollzieher ist; der Vater und der Sohn wirken beide in ihm und durch ihn; er ist nicht nur als er selbst gegenwärtig, sondern auch als der Vater und als der Sohn und als der Vater-Sohn. In Anerkennung dieses Sachverhaltes und aus vielen zusätzlichen Gründen bezieht man sich oft auf die geistige Gegenwart des Unendlichen Geistes als auf „den Geist Gottes“.
8:5.6 (96.2) Es wäre auch folgerichtig, vom Zusammenspiel sämtlicher geistiger Einflüsse als vom Geist Gottes zu sprechen, denn dieses Zusammenspiel ist wahrhaftig die Vereinigung der Geiste Gottes des Vaters, Gottes des Sohnes, Gottes des Geistes und des Siebenfachen Gottes — eben der Geist des Supremen Gottes.
8:6.1 (96.3) Gestattet der universumsweiten Vergabe und immensen Austeilung des Dritten Zentralen Ursprungs nicht, die Tatsache seiner Persönlichkeit zu verdunkeln oder anderswie von ihm abzulenken. Der Unendliche Geist ist eine universale Gegenwart, eine ewige Aktion, eine kosmische Macht, ein heiliger Einfluss und ein universaler Verstand; er ist alles das und noch unendlich mehr, aber er ist auch eine wahre und göttliche Persönlichkeit.
8:6.2 (96.4) Der Unendliche Geist ist eine vollständige und vollkommene Persönlichkeit, der göttliche Ebenbürtige und Gleichgeordnete des Universalen Vaters und des Ewigen Sohnes. Der Mitschöpfer ist für die höheren Intelligenzen der Universen genauso real und sichtbar wie der Vater und der Sohn; tatsächlich noch in höherem Maße, denn der Geist ist es, den alle Aufsteiger erreichen müssen, bevor sie sich durch den Sohn dem Vater nähern können.
8:6.3 (96.5) Der Unendliche Geist, die Dritte Person der Gottheit, besitzt alle Attribute, die ihr mit einer Persönlichkeit in Verbindung bringt. Der Geist ist mit absolutem Verstand ausgestattet: „Der Geist ergründet alle Dinge, sogar die tiefen Dinge Gottes.“ Der Geist ist nicht nur mit Verstand, sondern auch mit Willen begabt. Von der Austeilung seiner Gaben steht geschrieben: „Aber all dies wirkt ein und derselbe Geist, der jedem Einzelnen das Seine zuteilt und gerade so, wie er es will.“
8:6.4 (96.6) „Die Liebe des Geistes“ ist wirklich, und ebenso wirklich seine Betrübnis; deshalb „bekümmert den Geist Gottes nicht“. Ob wir den Unendlichen Geist als Paradies-Gottheit oder als Schöpferischen Geist eines Lokaluniversums beobachten, finden wir, dass der Mitschöpfer nicht nur der Dritte Zentrale Ursprung ist, sondern auch eine göttliche Person. Diese göttliche Persönlichkeit reagiert auch gegenüber dem Universum als eine Person. Der Geist spricht zu euch: „Wer Ohren hat, der höre, was der Geist sagt.“ „Der Geist selber legt für euch Fürsprache ein.“ Der Geist übt einen direkten und persönlichen Einfluss auf die erschaffenen Wesen aus, „denn all jene, die sich durch den Geist Gottes führen lassen, sind Söhne Gottes“.
8:6.5 (96.7) Auch wenn wir das Phänomen des Wirkens des Unendlichen Geistes auf den entlegensten Welten des Universums der Universen betrachten, auch wenn wir beobachten, wie diese selbe koordinierende Gottheit in den ungezählten, dem Dritten Zentralen Ursprung entstammenden Legionen mannigfaltiger Wesen wirkt und durch sie handelt, auch wenn wir die Allgegenwart des Geistes feststellen, so bekräftigen wir trotzdem, dass dieser Dritte Zentrale Ursprung eine Person ist, der Mitschöpfer aller Dinge, aller Wesen und aller Universen.
8:6.6 (96.8) In der Verwaltung der Universen sind Vater, Sohn und Geist vollkommen und ewig miteinander verbunden. Obwohl jeder von ihnen sich einem persönlichen Dienst an der Gesamtschöpfung widmet, sind alle drei göttlich und absolut eng zusammengeschlossen im dienenden Amt der Schöpfung und Kontrolle, das sie auf ewig eins macht.
8:6.7 (97.1) In der Person des Unendlichen Geistes sind der Vater und der Sohn wechselseitig anwesend, immerdar und in uneingeschränkter Vollkommenheit, denn der Geist ist wie der Vater und wie der Sohn, aber auch wie der Vater und der Sohn, da sie beide auf ewig eins sind.
8:6.8 (97.2) [Auf Urantia dargeboten von einem Göttlichen Ratgeber aus Uversa, der von den Ältesten der Tage mit der Darstellung von Wesen und Werk des Unendlichen Geistes beauftragt wurde.]
Das Urantia Buch
Schrift 9
9:0.1 (98.1) ETWAS Seltsames trug sich zu, als sich in Gegenwart des Paradieses der Univer-sale Vater und der Ewige Sohn vereinigten, um sich zu personifizieren. Nichts in dieser Ewigkeitssituation lässt vorausahnen, dass sich der Mit-Vollzieher als eine unbegrenzte Geistigkeit personifizieren wird, die mit absolutem Verstand koordiniert und mit einzigartigen Vorrechten der Energiemanipulation ausgestattet sein wird. Sein Ins-Dasein-Treten vollendet die Befreiung des Vaters von den Ketten zentralisierter Vollkommenheit und von den Fesseln des persönlichen Absolutismus. Und diese Befreiung zeigt sich in der staunenswerten Macht des Mitschöpfers, Wesen zu erschaffen, die gut ausgerüstet sind, um als helfende Geiste sogar den materiellen Geschöpfen der sich in der Folge entwickelnden Universen zu dienen.
9:0.2 (98.2) Der Vater ist unendlich in Liebe und Wollen, in geistigem Denken und Planen; er ist der universale Erhalter. Der Sohn ist unendlich in Weisheit und Wahrheit, in geistigem Ausdruck und geistiger Interpretation; er ist der universale Offenbarer. Das Paradies ist unendlich im Potential für Kraftvergabe und in der Fähigkeit zur Energiebeherrschung; es ist der universale Stabilisator. Der Mit-Vollzieher besitzt einzigartige Vorrechte der Synthese, unendliche Fähigkeit zur Koordinierung aller existierenden Universumsenergien, aller wirklichen Universumsgeiste und aller wahren Universumsintellekte; der Dritte Zentrale Ursprung ist der universale Einiger der mannigfachen Energien und verschiedenen Schöpfungen, die infolge des göttlichen Plans und ewigen Vorhabens des Universalen Vaters erschienen sind.
9:0.3 (98.3) Der Unendliche Geist, der Mitschöpfer, ist ein universaler und göttlicher Spender. Der Geist teilt unablässig des Sohnes Barmherzigkeit und des Vaters Liebe aus, und zwar in Harmonie mit der stabilen, unveränderlichen und rechtschaffenen Gerechtigkeit der Paradies-Trinität. Sein Einfluss und seine Persönlichkeiten sind immer um euch; sie kennen euch wirklich und verstehen euch wahrhaftig.
9:0.4 (98.4) In allen Universen manipulieren die ausführenden Organe des Mit-Vollziehers pausenlos die Kräfte und Energien allen Raums. Wie der Erste Zentrale Ursprung spricht auch der Dritte sowohl auf Geistiges wie auf Materielles an. Der Mit-Vollzieher ist die Offenbarung der Einheit Gottes, in dem alles besteht — Dinge, Bedeutungen und Werte; Energien, Intelligenzen und Geiste.
9:0.5 (98.5) Der Unendliche Geist durchdringt allen Raum; er bewohnt den Kreis der Ewigkeit; und der Geist ist wie der Vater und der Sohn vollkommen und unveränderlich — absolut.
9:1.1 (98.6) Der Dritte Zentrale Ursprung ist unter vielen Namen bekannt, die alle auf Beziehungen hinweisen und Funktionen andeuten: Als Gott der Geist ist er die Gott dem Sohn und Gott dem Vater gleichgeordnete und göttlich ebenbürtige Persönlichkeit. Als der Unendliche Geist ist er ein allgegenwärtiger geistiger Einfluss. Als der Universale Manipulator ist er der Ahnherr der die Machtkontrolle ausübenden Geschöpfe und der Aktivator der kosmischen Raumkräfte. Als der Mit-Vollzieher ist er der gemeinsame Repräsentant und Vollstrecker der Vater-Sohn-Partnerschaft. Als der Absolute Verstand ist er die Quelle der Intelligenzvergabe in allen Universen. Als der Gott der Aktion ist er der offensichtliche Ahnherr von Bewegung, Wechsel und Beziehung.
9:1.2 (99.1) Einige der Attribute des Dritten Zentralen Ursprungs stammen vom Vater, andere vom Sohn, während das aktive und persönliche Vorhandensein von noch anderen weder beim Vater noch beim Sohn beobachtet werden kann — Attribute, die kaum zu erklären sind, außer man nimmt an, dass die Vater-Sohn-Partnerschaft, die den Dritten Zentralen Ursprung verewigt, durchweg im Einklang mit und in Anerkennung der ewigen Tatsache der Absolutheit des Paradieses funktioniert. Der Mitschöpfer verkörpert die Fülle der kombinierten und unendlichen Konzepte der Ersten und Zweiten Person der Gottheit.
9:1.3 (99.2) Während ihr euch den Vater als einen ursprünglichen Schöpfer und den Sohn als einen geistigen Verwalter vorstellt, solltet ihr an den Dritten Zentralen Ursprung als an einen universalen Koordinator, einen Förderer unbegrenzter Kooperation denken. Der Mit-Vollzieher ist der Korrelierer aller verwirklichten Realität; er ist die Gottheit, die des Vaters Gedanken und des Sohnes Wort verwahrt und beim Handeln ewig die materielle Absolutheit der zentralen Insel berücksichtigt. Die Paradies-Trinität hat die universale Fortschritts -Ordnung verfügt, und die Vorsehung Gottes ist der Bereich des Mitschöpfers und des sich entwickelnden Supremen Wesens. Keine verwirklichte oder sich verwirklichende Realität kann einer schließlichen Beziehung mit dem Dritten Zentralen Ursprung entgehen.
9:1.4 (99.3) Der Universale Vater gebietet über die Bereiche der Vor-Energie, des Vor-Geistes und der Persönlichkeit; der Ewige Sohn beherrscht die Sphären geistiger Aktivitäten; die Gegenwart der Paradies-Insel einigt die Bereiche physischer Energie und sich materialisierender Macht; der Mit-Vollzieher wirkt nicht nur als ein den Sohn repräsentierender unendlicher Geist, sondern auch als ein universaler Manipulator der Kräfte und Energien des Paradieses, und ruft dadurch den universalen und absoluten Verstand ins Dasein. Der Mit-Vollzieher wirkt im ganzen Großen Universum als eine eindeutige, ausgeprägte Persönlichkeit, besonders in den höheren Bereichen geistiger Werte, materieller Energiebeziehungen und wahrer mentaler Bedeutungen. Er funktioniert spezifisch, wo und wann immer Energie und Geist zusammenkommen und aufeinander einwirken; er beherrscht alle Reaktionen mit dem Verstand, übt in der geistigen Welt große Macht aus und nimmt mächtigen Einfluss auf Energie und Materie. Zu allen Zeiten ist der Dritte Ursprung Ausdruck der Natur des Ersten Zentralen Ursprungs.
9:1.5 (99.4) Der Dritte Zentrale Ursprung teilt die Allgegenwart des Ersten Zentralen Ursprungs vollkommen und ohne Einschränkung und wird deshalb manchmal der Allgegenwärtige Geist genannt. Auf eine besondere und sehr persönliche Weise teilt der Gott des Verstandes die Allwissenheit des Universalen Vaters und seines Ewigen Sohnes; das Wissen des Geistes ist tief und vollständig. Der Mitschöpfer zeigt gewisse Phasen der Allmacht des Universalen Vaters, ist aber nur im Verstandesbereich wirklich allmächtig. Die Dritte Person der Gottheit ist der intellektuelle Mittelpunkt und universale Verwalter der Verstandesreiche; hierin ist er absolut — seine Souveränität ist schrankenlos.
9:1.6 (99.5) Der Mit-Vollzieher scheint durch die Vater-Sohn-Partnerschaft motiviert zu werden, aber all seine Handlungen lassen erkennen, dass er der Vater-Paradies-Beziehung Rechnung trägt. Zuweilen und bei bestimmten Funktionen scheint er die unvollständige Entwicklung der Erfahrungsgottheiten — des Supremen Gottes und des Ultimen Gottes — wettzumachen.
9:1.7 (100.1) Und hierin liegt ein unendliches Mysterium: Dass der Unendliche seine Unendlichkeit gleichzeitig im Sohn und als Paradies offenbarte und dass darauf ein Wesen ins Dasein sprang, das Gott an Göttlichkeit ebenbürtig war, des Sohnes geistige Natur widerspiegelte und zur Aktivierung des Paradies-Urmusters befähigt war, ein hinsichtlich Souveränität vorläufig untergeordnetes, aber offenbar in mancher Weise das in der Aktion vielseitigste Wesen. Und diese offenbare Überlegenheit in der Aktion zeigt sich an einem Attribut des Dritten Zentralen Ursprungs, das sogar der physischen Gravitation — der universalen Manifestation der Paradies-Insel — überlegen ist.
9:1.8 (100.2) Zusätzlich zu dieser höchsten Kontrolle über Energie und alles Materielle ist der Unendliche Geist überreich mit den Attributen der Geduld, Barmherzigkeit und Liebe ausgestattet, die in seinem geistigen Wirken auf so wunderbare Weise zum Ausdruck kommen. Der Geist ist höchst kundig darin, Liebe zu spenden und die Gerechtigkeit durch Barmherzigkeit zu mildern. Gott der Geist besitzt die ganze himmlische Freundlichkeit und erbarmungsvolle Warmherzigkeit des Ursprünglichen und Ewigen Sohnes. Das Universum eures Ursprungs wird zwischen dem Amboss der Gerechtigkeit und dem Hammer des Leidens geschmiedet; aber diejenigen, die den Hammer schwingen, sind die Kinder der Barmherzigkeit, die geistigen Abkömmlinge des Unendlichen Geistes.
9:2.1 (100.3) Gott ist in einem dreifachen Sinne Geist: Er ist selbst Geist; in seinem Sohn erscheint er als Geist ohne Einschränkung; und im Mit-Vollzieher als mit dem Verstand verbündeter Geist. Und zusätzlich zu diesen geistigen Realitäten denken wir Ebenen erfahrungsmäßiger Geistphänomene festzustellen — die Geiste des Supremen Wesens, der Ultimen Gottheit und des Gottheit-Absoluten.
9:2.2 (100.4) Der Unendliche Geist ist gerade ebenso sehr eine Ergänzung des Ewigen Sohnes, wie der Sohn eine Ergänzung des Universalen Vaters ist. Der Ewige Sohn ist eine vergeistigte Personifizierung des Vaters; der Unendliche Geist ist eine personifizierte Vergeistigung des Ewigen Sohnes und des Universalen Vaters.
9:2.3 (100.5) Es gibt viele unbehinderte geistige Kraftlinien und Quellen übermaterieller Macht, welche die Menschen Urantias direkt mit den Gottheiten des Paradieses verbinden. Es gibt die direkte Verbindung der Gedankenjustierer zum Universalen Vater, den allgegenwärtigen Einfluss der antreibenden geistigen Gravitation des Ewigen Sohnes und die geistige Gegenwart des Mitschöpfers. Es gibt zwischen dem Geist des Sohnes und dem Geist des Geistes einen Unterschied in der Funktion. Die Dritte Person kann in ihrem geistigen Amt als Verstand plus Geist oder als Geist allein funktionieren.
9:2.4 (100.6) Zusätzlich zu diesen Paradies-Präsenzen kommen die Urantianer in den Genuss der geistigen Einflüsse und Aktivitäten des Lokaluniversums und des Superuniversums mit ihrem beinahe endlosen Aufgebot liebender Persönlichkeiten, die immer alle Menschen mit wahren Absichten und ehrlichem Herzen nach oben und innen führen, den Idealen der Göttlichkeit und dem Ziel höchster Vollkommenheit entgegen.
9:2.5 (100.7) Wir kennen die Gegenwart des universalen Geistes des Ewigen Sohnes — wir können sie unfehlbar feststellen. Die Gegenwart des Unendlichen Geistes, der Dritten Person der Gottheit, vermögen sogar sterbliche Menschen zu kennen, denn die materiellen Geschöpfe können tatsächlich die Wohltat dieses göttlichen Einflusses erleben, welcher als der den Rassen der Menschheit geschenkte Heilige Geist des Lokaluniversums wirkt. Menschliche Wesen können sich auch in einem gewissen Grade des Justierers, der unpersönlichen Gegenwart des Universalen Vaters bewusst werden. All diese göttlichen Geiste, welche an der Emporhebung und Vergeistigung des Menschen arbeiten, handeln im Einklang und in vollkommener Zusammenarbeit. Sie sind wie ein einziger bei der geistigen Durchführung der Pläne für den Aufstieg der Sterblichen und deren Erlangung der Vollkommenheit.
9:3.1 (101.1) Die Paradies-Insel ist die Quelle und Substanz der physischen Gravitation; und das sollte genügen, um euch darüber zu informieren, dass Gravitation etwas vom Realsten und ewig Verlässlichsten im ganzen materiellen Universum der Universen ist. Gravitation kann weder verändert noch aufgehoben werden außer durch Kräfte und Energien, die unter der gemeinsamen Schirmherrschaft des Vaters und des Sohnes stehen und der Person des Dritten Zentralen Ursprungs anvertraut wurden, mit der sie funktionell verbunden sind.
9:3.2 (101.2) Der Unendliche Geist besitzt eine einmalige und erstaunliche Macht— Antigravitation. Diese Macht ist weder im Vater noch im Sohn funktionell (beobachtbar) vorhanden. Diese dem Dritten Ursprung innewohnende Fähigkeit, der Anziehung der physischen Gravitation zu widerstehen, offenbart sich in den persönlichen Reaktionen des Mit-Vollziehers auf gewisse Phasen universeller Beziehungen. Und dieses einzigartige Attribut kann auf bestimmte höhere Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes übertragen werden.
9:3.3 (101.3) Antigravitation kann Gravitation in einem lokalen Rahmen auslöschen; sie tut es durch die wirkende Anwesenheit einer gleich großen Gegenkraft. Sie ist nur gegenüber physischer Gravitation wirksam, und sie ist keine Verstandeshandlung. Das der Gravitation widerstehende Phänomen eines Kreisels ist eine gute Illustration für die Wirkung der Antigravitation, aber wertlos zur Illustration der Ursache der Antigravitation.
9:3.4 (101.4) Des Weiteren legt der Mit-Vollzieher Fähigkeiten an den Tag, die Kraft transzendieren und Energie neutralisieren können. Diese Fähigkeiten wirken durch Verlangsamung der Energie bis zum Punkt der Materialisierung und durch andere euch unbekannte Techniken.
9:3.5 (101.5) Der Mitschöpfer ist weder Energie noch Quelle der Energie noch Bestimmung der Energie; er ist der Manipulator der Energie. Der Mitschöpfer ist Aktion — Bewegung, Wechsel, Modifizierung, Koordinierung, Stabilisierung und Gleichgewicht. Die der direkten oder indirekten Kontrolle des Paradieses unterworfenen Energien sprechen von Natur aus auf die Handlungen des Dritten Zentralen Ursprungs und seiner vielfältigen ausführenden Organe an.
9:3.6 (101.6) Das Universum der Universen ist durchdrungen von den die Macht kontrollierenden Geschöpfen des Dritten Zentralen Ursprungs: physischen Überwachern, Machtlenkern, Machtzentren und anderen Repräsentanten des Gottes der Aktion, die mit der Regulierung und Stabilisierung der physischen Energien zu tun haben. Diese einzigartigen Geschöpfe mit physischer Funktion besitzen alle verschiedenartige Eigenschaften der Machtkontrolle wie Antigravitation, welche sie bei ihrem Bemühen einsetzen, das physische Gleichgewicht der Materie und der Energien des Großen Universums herbeizuführen.
9:3.7 (101.7) All diese materiellen Aktivitäten des Gottes der Aktion scheinen seine Funktion mit der Paradies-Insel zu verknüpfen, und tatsächlich berücksichtigen alle Organe der Macht die Absolutheit der Ewigen Insel und sind sogar von ihr abhängig. Aber der Mit-Vollzieher handelt nicht für das Paradies noch in Reaktion auf dieses. Er handelt, und zwar persönlich, für den Vater und den Sohn. Das Paradies ist keine Person. Alle nichtpersönlichen, unpersönlichen und anderswie nicht-persönlichen Handlungen des Dritten Zentralen Ursprungs sind Willensakte des Mit-Vollziehers selber; sie sind nicht irgendeiner Sache oder irgendjemandes Widerhall, Ausfluss oder Rückwirkung.
9:3.8 (101.8) Das Paradies ist das Urmuster der Unendlichkeit; der Gott der Aktion ist der Aktivierer dieses Urmusters. Das Paradies ist der materielle Angelpunkt der Unendlichkeit; die Organe des Dritten Zentralen Ursprungs sind die Intelligenzhebel, die die materielle Ebene antreiben und den Mechanismen der physischen Schöpfung Spontaneität einflößen.
9:4.1 (102.1) Der Dritte Zentrale Ursprung besitzt eine intellektuelle Natur, die sich von seinen physischen und geistigen Attributen unterscheidet. Mit einer solchen Natur kann man schwerlich in Kontakt treten, aber sie ist assoziierbar — intellektuell, jedoch nicht persönlich. Auf funktionellen Verstandesebenen kann sie von den physischen Attributen und vom geistigen Charakter der Dritten Person unterschieden werden, aber in der Wahrnehmung von Persönlichkeiten funktioniert diese Natur nie unabhängig von physischen oder geistigen Manifestationen.
9:4.2 (102.2) Der absolute Verstand ist der Verstand der Dritten Person; er ist von der Persönlichkeit Gottes des Geistes nicht zu trennen. In funktionierenden Wesen ist der Verstand nicht von Energie oder Geist oder von beiden getrennt. Der Verstand wohnt der Energie nicht inne; die Energie ist empfänglich für den Verstand und kann auf ihn reagieren; der Verstand kann sich der Energie überlagern, aber der rein materiellen Ebene wohnt kein Bewusstsein inne. Dem reinen Geist braucht kein Verstand hinzugefügt zu werden, denn Geist ist von Natur aus bewusst und vermag zu identifizieren. Geist ist immer intelligent, in einem gewissen Sinne verstandesbegabt. Es mag sich dabei um diesen oder jenen Verstand handeln, um Vorverstand oder Überverstand oder gar Geistverstand — in jedem Falle ist er eine Entsprechung des Denkens und Erkennens. Die geistige Schau transzendiert das Verstandesbewusstsein, sie tritt zu diesem noch hinzu bzw. geht ihm theoretisch voraus.
9:4.3 (102.3) Absolut ist der Mitschöpfer nur auf dem Gebiet des Verstandes, in den Reichen der universalen Intelligenz. Der Verstand des Dritten Zentralen Ursprungs ist unendlich; er übersteigt die aktiven und funktionierenden Verstandeskreisläufe des Universums der Universen ganz und gar. Die Verstandesbegabung der sieben Superuniversen stammt von den Sieben Hauptgeisten, den primären Persönlichkeiten des Mitschöpfers. Diese Hauptgeiste teilen den Verstand im Großen Universum als kosmischen Verstand aus, und euer Lokaluniversum wird durchdrungen von der Nebadon-Variante des Orvonton-Typs des kosmischen Verstandes.
9:4.4 (102.4) Unendlicher Verstand kennt keine Zeit, ultimer Verstand transzendiert die Zeit, kosmischer Verstand wird durch die Zeit bedingt. Und ebenso verhält es sich mit dem Raum: Der Unendliche Verstand ist unabhängig vom Raum, aber je weiter man von den unendlichen Verstandesebenen bis zu denen der Hilfsgeiste hinabsteigt, umso mehr muss der Intellekt mit der Tatsache und den Begrenzungen des Raums rechnen.
9:4.5 (102.5) Die kosmische Kraft reagiert auf den Verstand gerade so, wie der kosmische Verstand auf den Geist reagiert. Geist ist göttliches Vorhaben, und geistiger Verstand ist göttliches Vorhaben in Aktion. Energie ist Sache, Verstand ist Bedeutung, Geist ist Wert. Sogar in Zeit und Raum stellt der Verstand zwischen Energie und Geist jene relativen Beziehungen her, die ihre beiderseitige Verwandtschaft in der Ewigkeit nahe legen.
9:4.6 (102.6) Der Verstand führt die Werte des Geistes in die Bedeutungen des Intellektes über; das Wollen hat die Macht, die Bedeutungen des Verstandes sowohl im materiellen wie im geistigen Bereich fruchtbar werden zu lassen. Der Aufstieg zum Paradies schließt ein relatives und differenziertes Wachstum an Geist, Verstand und Energie in sich. Die Persönlichkeit ist die Einigerin dieser Komponenten der erfahrungsmäßigen Individualität.
9:5.1 (102.7) Der Dritte Zentrale Ursprung ist unendlich an Verstand. Sollte das Universum bis ins Unendliche wachsen, wäre sein Verstandespotential dennoch in der Lage, Geschöpfe ohne Zahl mit einem passenden Verstand und anderen Vorbedingungen für den Intellekt auszustatten.
9:5.2 (102.8) Im Bereich des erschaffenen Verstandes herrscht die Dritte Person mit ihren beigeordneten und untergeordneten Mitarbeitern unumschränkt. Die Bereiche des Geschöpfesverstandes entstammen ausschließlich dem Dritten Zentralen Ursprung; er verleiht den Verstand. Sogar die Vaterfragmente finden es unmöglich, dem Verstand der Menschen innezuwohnen, solange nicht Verstandesaktion und geistige Funktion des Unendlichen Geistes gebührend den Weg für sie geebnet haben.
9:5.3 (103.1) Das einzigartige Merkmal des Verstandes ist es, dass er einem so breiten Spektrum des Lebens verliehen werden kann. Durch seine Schöpferischen und Geschöpfes-Mitarbeiter betreut der Dritte Zentrale Ursprung jeden Verstand auf allen Planeten. Dem menschlichen und untermenschlichen Intellekt steht er durch die Hilfsgeiste der Lokaluniversen bei und versorgt durch die physischen Überwacher sogar die niedrigsten, keiner Erfahrung fähigen Wesenheiten der primitivsten Vertreter des Lebendigen. Und immer ist die Lenkung des Verstandes ein Dienst von Verstand-Geist- oder von Verstand-Energie-Persönlichkeiten.
9:5.4 (103.2) Da die Dritte Person der Gottheit der Ursprung des Verstandes ist, ist es nur natürlich, dass die evolutionären Willensgeschöpfe es leichter finden, sich eine verständliche Vorstellung von dem Unendlichen Geist zu machen als von dem Ewigen Sohn oder dem Universalen Vater. Die Realität des Mitschöpfers offenbart sich in unvollkommener Weise gerade in der Existenz des menschlichen Verstandes. Der Mitschöpfer ist der Ahnherr des kosmischen Verstandes, und der Verstand des Menschen ist ein individualisierter Kreislauf, ein unpersönlicher Teil jener Form des kosmischen Verstandes, die in einem Lokaluniversum durch die Schöpferische Tochter des Dritten Zentralen Ursprungs vergeben wird.
9:5.5 (103.3) Nehmt nicht an, alle Verstandesphänomene seien göttlich, weil die Dritte Person der Ursprung des Verstandes ist. Der menschliche Intellekt wurzelt im materiellen Ursprung der tierischen Rassen. Die Intelligenz im Universum ist ebenso wenig eine wahre Offenbarung des Gottes, der Verstand ist, wie die physische Natur eine wahre Offenbarung der Schönheit und Wahrheit des Paradieses ist. Es liegt Vollkommenheit in der Natur, aber die Natur ist nicht vollkommen. Der Mitschöpfer ist der Ursprung des Verstandes, aber der Verstand ist nicht der Mitschöpfer.
9:5.6 (103.4) Auf Urantia ist der Verstand ein Kompromiss zwischen der Essenz gedanklicher Vollkommenheit und der sich entwickelnden Mentalität eurer unreifen menschlichen Natur. Der Plan für eure intellektuelle Evolution ist tatsächlich von höchster Vollkommenheit, aber ihr seid während eures Aufenthaltes im sterblichen Gehäuse von diesem göttlichen Ziel weit entfernt. Der Verstand ist wahrhaftig göttlichen Ursprungs und hat eine göttliche Bestimmung, aber euer sterblicher Verstand besitzt noch keine göttliche Würde.
9:5.7 (103.5) Zu oft, allzu oft schädigt ihr euren Verstand durch Unaufrichtigkeit und lasst ihn aus Mangel an Rechtschaffenheit verdorren; ihr setzt ihn tierischer Furcht aus und verzerrt ihn mit nutzlosem Bangen. Obwohl also die Quelle des Verstandes göttlich ist, kann Verstand, wie ihr ihn auf eurer Welt des Aufstiegs kennt, schwerlich ein Gegenstand großer Bewunderung, und noch weit weniger der Anbetung oder Verehrung werden. Das Nachsinnen über den unreifen und trägen menschlichen Intellekt sollte nur zu Reaktionen der Demut führen.
9:6.1 (103.6) Der Dritte Zentrale Ursprung, die Universale Intelligenz, ist sich persönlich jedes Verstandes, jedes Intellekts der ganzen Schöpfung bewusst, und hält mit all diesen physischen, morontiellen und geistigen und mit Verstand begabten Geschöpfen der weitgedehnten Universen einen persönlichen und vollkommenen Kontakt aufrecht. All diese Verstandesaktivitäten werden von dem absoluten Verstandes-Gravitationskreis erfasst, der seinen Mittelpunkt im Dritten Zentralen Ursprung hat und ein Teil des persönlichen Bewusstseins des Unendlichen Geistes ist.
9:6.2 (103.7) Sehr ähnlich wie der Vater alle Persönlichkeiten zu sich hinzieht und wie der Sohn die gesamte geistige Realität anzieht, so übt der Mit-Vollzieher seine Anziehungskraft auf allen und jeden Intellekt aus; er beherrscht und überwacht den universalen Verstandeskreislauf. Alle wahren und echten intellektuellen Werte, alle göttlichen Gedanken und vollkommenen Ideen werden unfehlbar in diesen absoluten Verstandeskreis hineingezogen.
9:6.3 (104.1) Verstandesgravitation kann unabhängig von materieller und geistiger Gravitation wirken, aber wo und wann immer diese beiden aufeinander treffen, funktioniert stets die Verstandesgravitation. Wenn alle drei miteinander verbunden sind, kann die Persönlichkeitsgravitation dieses materielle Geschöpf, ob physisch oder morontiell, ob endlich oder absonit, umfangen. Aber dessen ungeachtet befähigt die Ausrüstung mit Verstand auch unpersönliche Wesen zum Denken und verleiht ihnen Bewusstsein trotz gänzlicher Abwesenheit von Persönlichkeit.
9:6.4 (104.2) Das Selbst mit Persönlichkeitswürde, ob menschlich oder göttlich, unsterblich oder potentiell unsterblich, hat seinen Ursprung indessen weder im Geist noch in Verstand oder Materie; es ist ein Geschenk des Universalen Vaters. Ebenso wenig ist das Zusammenwirken von geistiger, mentaler und materieller Gravitation eine Vorbedingung für das Erscheinen der Persönlichkeitsgravitation. Der Kreis des Vaters kann sehr wohl ein mit Verstand begabtes materielles Wesen umfassen, das auf die Geistgravitation nicht anspricht, wie er auch ein mit Verstand begabtes geistiges Wesen einschließen kann, das nicht auf die materielle Gravitation anspricht. Das Wirken der Persönlichkeitsgravitation ist stets ein Willensakt des Universalen Vaters.
9:6.5 (104.3) Während der Verstand in rein materiellen Wesen mit der Energie verbunden und in rein geistigen Persönlichkeiten mit dem Geist verbunden ist, besitzen ungezählte Persönlichkeitsordnungen einschließlich der menschlichen einen Verstand, der sowohl mit Energie als auch mit Geist verbunden ist. Die geistigen Aspekte des Geschöpfesverstandes reagieren unfehlbar auf die Anziehung der Geistgravitation des Ewigen Sohnes; die materiellen Wesenszüge reagieren auf den Gravitationsdruck des materiellen Universums.
9:6.6 (104.4) Wenn der kosmische Verstand weder mit Energie noch mit Geist verbunden ist, ist er auch nicht den Gravitationsforderungen des materiellen und des geistigen Kreislaufs unterworfen. Reiner Verstand ist einzig dem universalen Gravitationssog des Mit-Vollziehers unterworfen. Reiner Verstand ist eng verwandt mit unendlichem Verstand, und unendlicher Verstand (der theoretische Gleichgeordnete der Absoluten des Geistes und der Energie) ist offenbar ein Gesetz in sich selbst.
9:6.7 (104.5) Je größer das Auseinanderklaffen von Geist und Energie, umso größer die beobachtbare Funktion des Verstandes; je geringer die Verschiedenheit von Energie und Geist, umso geringer die beobachtbare Funktion des Verstandes. Offensichtlich übt der kosmische Verstand seine maximale Funktion in den zeitlichen Universen des Raumes aus. Hier scheint der Verstand in einer mittleren Zone zwischen Energie und Geist zu wirken, aber das trifft für die höheren Verstandesebenen nicht zu; im Paradies sind Energie und Geist in ihrem Wesen eins.
9:6.8 (104.6) Der Verstandes-Gravitationskreis ist verlässlich; er geht von der Dritten Person der Paradies-Gottheit aus, aber nicht jede beobachtbare Verstandesfunktion ist voraussehbar. Durch die ganze bekannte Schöpfung hindurch wirkt parallel zu diesem Verstandeskreis eine nur wenig verstandene Gegenwart, deren Funktion nicht voraussehbar ist. Wir glauben, dass diese Unvorhersehbarkeit teilweise der Funktion des Universalen Absoluten zuzuschreiben ist. Was diese Funktion ist, wissen wir nicht; darüber, was sie in Gang bringt, können wir nur mutmaßen; über das, was ihre Beziehung zu den Geschöpfen betrifft, können wir nur spekulieren.
9:6.9 (104.7) Gewisse Phasen der Unvorhersehbarkeit des endlichen Verstandes sind wohl auf die Unvollendetheit des Supremen Wesens zurückzuführen, und es gibt einen weiten Bereich von Aktivitäten, worin Mit-Vollzieher und Universales Absolutes sich möglicherweise berühren. Im Zusammenhang mit dem Verstand gibt es viel Unbekanntes, aber dessen sind wir sicher: Der Unendliche Geist ist der vollkommene Ausdruck des Verstandes des Schöpfers für alle Geschöpfe; das Supreme Wesen ist der sich entwickelnde Ausdruck des Verstandes aller Geschöpfe gegenüber ihrem Schöpfer.
9:7.1 (105.1) Der Mit-Vollzieher besitzt die Fähigkeit, alle Ebenen der Universumswirklichkeit so zu koordinieren, dass die gleichzeitige Wahrnehmung des Mentalen, Materiellen und Geistigen möglich wird. Das ist das Phänomen der Universumsreflexivität, dieser einmaligen und unerklärlichen Macht, alles zu sehen, zu hören, zu fühlen und zu kennen, was in einem ganzen Superuniversum geschieht, und diese ganze Information und dieses ganze Wissen durch Reflexivität in jedem beliebigen gewünschten Punkt fokussieren zu können. Das Arbeiten der Reflexivität zeigt sich in Vollkommenheit auf jeder der Hauptsitz-Welten der sieben Superuniversen. Sie funktioniert ebenfalls in allen Sektoren der Superuniversen und innerhalb der Grenzen der Lokaluniversen. Die Reflexivität läuft schließlich im Paradies zusammen.
9:7.2 (105.2) Das Phänomen der Reflexivität, wie es auf den Hauptsitz-Welten der Superuniversen in den erstaunlichen Leistungen der dort stationierten reflexiven Persönlichkeiten zu Tage tritt, stellt die komplexeste Verflechtung aller Existenzphasen dar, die man in der gesamten Schöpfung überhaupt finden kann. Die Linien des Geistes können bis zum Sohn zurückverfolgt werden, diejenigen der physischen Energie bis zum Paradies und diejenigen des Verstandes bis zum Dritten Ursprung; aber bei dem außerordentlichen Phänomen der Universumsreflexivität geschieht eine einzigartige und außergewöhnliche Vereinigung aller drei, die durch ihr Zusammenwirken die Universumslenker befähigt, über weit abgelegene Zustände augenblicklich und gleichzeitig mit dem Geschehen Bescheid zu wissen.
9:7.3 (105.3) Wir verstehen viele Aspekte der Reflexivitätstechnik, aber manche ihrer Phasen sind uns wahrhaft rätselhaft. Wir wissen, dass der Mit-Vollzieher das Universums-Zentrum des Verstandeskreises ist, dass er der Ahnherr des kosmischen Verstandes ist, und dass die absolute Verstandesgravitation des Dritten Zentralen Ursprungs die Funktionsweise des kosmischen Verstandes beherrscht. Ferner wissen wir, dass die Kreisläufe des kosmischen Verstandes die intellektuellen Ebenen aller bekannten Existenzen beeinflussen; sie beinhalten die universellen Raummeldungen, und ebenso sicher haben sie ihre Brennpunkte in den Sieben Hauptgeisten und laufen im Dritten Zentralen Ursprung zusammen.
9:7.4 (105.4) Die Beziehung zwischen dem endlichen kosmischen Verstand und dem göttlichen absoluten Verstand scheint sich im erfahrungsmäßigen Verstand des Supremen fortzuentwickeln. Man lehrt uns, dass dieser erfahrungsmäßige Verstand dem Supremen im Morgengrauen der Zeit von dem Unendlichen Geist verliehen wurde, und wir vermuten, dass gewisse Aspekte des Reflexivitätsphänomens nur erklärt werden können, wenn man die Aktivität des Supremen Verstandes voraussetzt. Wenn der Supreme nichts mit Reflexivität zu tun hätte, sähen wir keinen Weg, um die verwickelten Vorgänge und unfehlbaren Leistungen dieses Bewusstseins des Kosmos zu erklären.
9:7.5 (105.5) Reflexivität scheint Allwissenheit innerhalb der Grenzen des erfahrungsmäßigen Endlichen zu sein und bedeutet möglicherweise das allmähliche Hervortreten der bewussten Gegenwart des Supremen Wesens. Ist diese Annahme wahr, dann ist die Benutzung der Reflexivität in irgendeiner ihrer Phasen gleichbedeutend mit partiellem Kontakt mit dem Bewusstsein des Supremen.
9:8.1 (105.6) Der Unendliche Geist besitzt die Machtvollkommenheit, vieles von seiner Macht und seinen Vorrechten an die ihm beigeordneten und untergeordneten Persönlichkeiten und ausführenden Organe weiterzugeben.
9:8.2 (105.7) Der erste Gottheit-Schöpferakt des Unendlichen Geistes, der dabei außerhalb der Trinität, aber in nicht-offenbarter Verbindung mit dem Vater und dem Sohn handelte, rief die Persönlichkeiten der Sieben Hauptgeiste des Paradieses ins Dasein, die den Unendlichen Geist an die Universen austeilen.
9:8.3 (106.1) Es gibt am Hauptsitz eines Superuniversums keinen direkten Repräsentanten des Dritten Zentralen Ursprungs. Jede dieser sieben Schöpfungen hängt von einem der Hauptgeiste des Paradieses ab, der durch die sieben Reflexiven Geister handelt, welche sich am Hauptsitz des Superuniversums befinden.
9:8.4 (106.2) Der nächste und kontinuierliche Schöpferakt des Unendlichen Geistes tut sich von Zeit zu Zeit in der Hervorbringung der Schöpferischen Geiste kund. Jedes Mal, wenn der Universale Vater und der Ewige Sohn Eltern eines Schöpfersohnes werden, wird der Unendliche Geist zum Ahnherrn eines Schöpferischen Geistes eines Lokaluniversums, der zur engen Mitarbeiterin des betreffenden Schöpfersohnes in der ganzen späteren Universumserfahrung bestimmt ist.
9:8.5 (106.3) Gerade so, wie man zwischen dem Ewigen Sohn und den Schöpfersöhnen unterscheiden muss, muss man auch den Unendlichen Geist und die Schöpferischen Geiste, die Beigeordneten der Schöpfersöhne der Lokaluniversen, auseinander halten. Was der Unendliche Geist für die Gesamtschöpfung ist, ist ein Schöpferischer Geist für ein Lokaluniversum.
9:8.6 (106.4) Der Dritte Zentrale Ursprung wird im Großen Universum durch ein gewaltiges Aufgebot an dienenden Geisten, Botschaftern, Lehrern, Schiedsrichtern, Helfern und Beratern vertreten, zu denen sich noch die Beaufsichtiger gewisser Kreisläufe physischer, morontieller und geistiger Natur gesellen. Nicht alle dieser Wesen sind Persönlichkeiten im strengen Sinne des Wortes. Die Persönlichkeit des endlichen Geschöpfestyps wird charakterisiert durch:
9:8.7 (106.5) 1. Subjektives Selbstbewusstsein.
9:8.8 (106.6) 2. Objektives Ansprechen auf den Persönlichkeitskreis des Vaters.
9:8.9 (106.7) Es gibt Schöpferpersönlichkeiten und Geschöpfespersönlichkeiten, und zusätzlich zu diesen beiden fundamentalen Typen gibt es die Persönlichkeiten des Dritten Zentralen Ursprungs, die für den Unendlichen Geist zwar persönlich sind, Geschöpfeswesen aber nicht in einem uneingeschränkten Sinne persönlich erscheinen. Diese Persönlichkeiten des Dritten Ursprungs gehören dem Persönlichkeitskreis des Vaters nicht an. Persönlichkeiten des Ersten Ursprungs und Persönlichkeiten des Dritten Ursprungs können in gegenseitigen Kontakt treten; mit jeder Persönlichkeit kann Kontakt aufgenommen werden.
9:8.10 (106.8) Der Vater vergibt Persönlichkeit aus seinem eigenen persönlichen freien Willen. Warum er es tut, können wir bloß vermuten; wie er es tut, wissen wir nicht. Ebenso wenig wissen wir, warum der Dritte Ursprung Nicht-Vater-Persönlichkeit verleiht, aber der Unendliche Geist tut dies von sich aus in schöpferischer Verbindung mit dem Ewigen Sohn und auf manche euch unbekannte Weise. Der Unendliche Geist kann auch für den Vater handeln und Persönlichkeit des Ersten Ursprungs verleihen.
9:8.11 (106.9) Es gibt zahlreiche Persönlichkeitstypen des Dritten Ursprungs. Der Unendliche Geist vergibt Persönlichkeit des Dritten Ursprungs an zahlreiche Gruppen, die nicht zu des Vaters Persönlichkeitskreis gehören, wie bestimmte Machtlenker. Desgleichen behandelt der Unendliche Geist als Persönlichkeiten zahlreiche Gruppen von Wesen, wie zum Beispiel die Schöpferischen Geiste, die in ihren Beziehungen zu den sich in des Vaters Kreis befindlichen Geschöpfen eine Klasse für sich bilden.
9:8.12 (106.10) Sowohl Persönlichkeiten des Ersten als auch des Dritten Ursprungs sind mit allem und mehr als dem ausgestattet, was der Mensch mit der Vorstellung von Persönlichkeit verbindet; sie besitzen einen Verstand mit Gedächtnis, Vernunft, Urteilskraft, schöpferischer Imagination, Ideenassoziation, Entscheidungsvermögen, Wahlfreiheit und zahlreichen zusätzlichen, den Sterblichen völlig unbekannten Verstandeskräften. Mit wenigen Ausnahmen besitzen die euch offenbarten Ordnungen Gestalt und eindeutige Individualität; sie sind reale Wesen. Die Mehrzahl von ihnen ist für alle Ordnungen geistiger Existenz sichtbar.
9:8.13 (107.1) Auch ihr werdet fähig sein, eure geistigen Gefährten der niedrigeren Ordnungen zu sehen, sobald ihr von der begrenzten Sicht eurer derzeitigen materiellen Augen befreit sein werdet und nachdem ihr eine morontielle Gestalt mit ihrer erhöhten Sensibilität für die Realität geistiger Dinge erhalten habt.
9:8.14 (107.2) Die funktionelle Familie des Dritten Zentralen Ursprungs, wie sie in diesen Schilderungen enthüllt wird, zerfällt in drei große Gruppen:
9:8.15 (107.3) I. Die Supremen Geiste. Eine Gruppe gemischten Ursprungs, die unter anderen die folgenden Ordnungen umfasst:
9:8.16 (107.4) 1. Die Sieben Hauptgeiste des Paradieses.
9:8.17 (107.5) 2. Die Reflexiven Geiste der Superuniversen.
9:8.18 (107.6) 3. Die Schöpferischen Geiste der Lokaluniversen.
9:8.19 (107.7) II. Die Machtlenker. Eine Gruppe von Kontrollgeschöpfen und -organen, die im ganzen organisierten Raum funktionieren.
9:8.20 (107.8) III. Die Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes. Diese Bezeichnung bedeutet nicht notwendigerweise, dass diese Wesen dem Dritten Ursprung entstammende Persönlichkeiten sind, obwohl einige von ihnen als Willensgeschöpfe einmalig sind. Sie werden gewöhnlich in drei Hauptklassen unterteilt:
9:8.21 (107.9) 1. Die Höheren Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes.
9:8.22 (107.10) 2. Die Botschafterheere des Raums.
9:8.23 (107.11) 3. Die Dienenden Geiste der Zeit.
9:8.24 (107.12) Diese Gruppen dienen im Paradies, im Zentralen oder Residenzuniversum und in den Superuniversen, und sie umfassen Ordnungen, die ihre Funktionen in den Lokaluniversen und sogar in den Konstellationen, Systemen und auf den Planeten ausüben.
9:8.25 (107.13) Die Geistpersönlichkeiten der riesigen Familie des Göttlichen und Unendlichen Geistes widmen sich für alle Zeiten der Aufgabe, den intelligenten Geschöpfen der evolutionären Welten von Zeit und Raum dienend die Liebe Gottes und die Barmherzigkeit des Sohnes widerfahren zu lassen. Diese Geistwesen bilden die lebendige Leiter, auf welcher der sterbliche Mensch vom Chaos zur Herrlichkeit aufsteigt.
9:8.26 (107.14) [Auf Urantia geoffenbart durch einen Göttlichen Ratgeber aus Uversa, der von den Ältesten der Tage mit der Darstellung von Wesen und Werk des Unendlichen Geistes betraut wurde.]
Das Urantia Buch
Schrift 10
10:0.1 (108.1) DIE Paradies-Trinität der ewigen Gottheiten erleichtert dem Vater das Entrinnen aus dem Absolutismus der Persönlichkeit. Die Trinität verbindet in vollkommener Weise den unbegrenzten Ausdruck des unendlichen persönlichen Willens Gottes mit der Absolutheit der Gottheit. Der Ewige Sohn und die verschiedenartigen Söhne göttlichen Ursprungs sorgen zusammen mit dem Mit-Vollzieher und seinen Universumskindern wirksam für des Vaters Befreiung von den Begrenzungen, die ansonsten im Wesen von Primat, Vollkommenheit, Unveränderlichkeit, Ewigkeit, Universalität, Absolutheit und Unendlichkeit liegen.
10:0.2 (108.2) Die Paradies-Trinität sorgt wirksam für den vollen Ausdruck und die vollkommene Offenbarung der ewigen Natur der Gottheit. Die Stationären Söhne der Trinität bieten desgleichen eine volle und vollkommene Offenbarung der göttlichen Gerechtigkeit. Die Trinität ist Gottheit-Einheit, und diese Einheit ruht ewig auf den absoluten Fundamenten des göttlichen Einsseins der drei ursprünglichen und gleichgeordneten und koexistierenden Persönlichkeiten, Gottes des Vaters, Gottes des Sohnes und Gottes des Geistes.
10:0.3 (108.3) Wenn wir von der gegenwärtigen Situation auf dem Kreis der Ewigkeit in die endlose Vergangenheit zurückschauen, können wir in den Universumsangelegenheiten nur eine einzige unentrinnbare Unvermeidlichkeit entdecken, und das ist die Paradies-Trinität. Ich bin der Ansicht, dass die Trinität unvermeidlich war. Wenn ich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Zeit betrachte, finde ich, dass nichts anderes im ganzen Universum der Universen unvermeidlich war. Das gegenwärtige Alluniversum, ob im Rückblick oder in Vorausschau betrachtet, ist ohne die Trinität undenkbar. Mit der Paradies-Trinität als einer Gegebenheit können wir alternative oder sogar zahlreiche Weisen, alle Dinge zu tun, postulieren, aber ohne die Trinität von Vater, Sohn und Geist sind wir unfähig, uns vorzustellen, wie das Unendliche angesichts des absoluten Einsseins der Gottheit eine dreifache und koordinierte Personifizierung vollbringen könnte. Kein anderes Schöpfungskonzept kann heranreichen an die in der Trinität vorhandene Verbindung von vollständiger Absolutheit, die der Einheit der Gottheit innewohnt, mit der Fülle befreiten Wollens, die der dreifachen Personifizierung der Gottheit innewohnt.
10:1.1 (108.4) Allem Anschein nach leitete der Vater in vergangener Ewigkeit eine Politik profunder Selbstausteilung ein. Es gibt etwas in der selbstlosen, liebenden und liebenswerten Natur des Universalen Vaters, was ihn veranlasst, sich selber die Ausübung nur jener Macht und Autorität vorzubehalten, die er an andere weiterzugeben oder zu verschenken offenbar für unmöglich hält.
10:1.2 (108.5) Der Universale Vater hat immer jeden Teil von sich selbst weggegeben, den er irgendeinem anderen Schöpfer oder Geschöpf verleihen konnte. Er hat an seine göttlichen Söhne und an die mit ihnen verbundenen Intelligenzen alle Macht und Autorität delegiert, die delegiert werden konnte. Er hat tatsächlich seinen Souveränen Söhnen in ihren jeweiligen Universen alle Vorrechte administrativer Autorität abgetreten, die abgetreten werden konnten. In Bezug auf die Angelegenheiten eines Lokaluniversums hat er jeden Souveränen Schöpfersohn gerade so vollkommen, kompetent und autoritativ gemacht, wie es der Ewige Sohn im ursprünglichen Zentraluniversum ist. Mit der Würde und Heiligkeit des Besitzes der Persönlichkeit hat er alles von sich selber und all seine Attribute hingegeben, tatsächlich verschenkt, alles, wessen er sich überhaupt entledigen konnte, auf jede Weise, in jedem Zeitalter, an jedem Ort, an jede Person und in jedem Universum mit Ausnahme desjenigen seiner zentralen Wohnstätte.
10:1.3 (109.1) Die göttliche Persönlichkeit ist nicht egozentrisch; Selbstausteilung und das Teilen der Persönlichkeit mit anderen sind für das Wesen des göttlichen freien Willens charakteristisch. Die Geschöpfe sehnen sich nach der Verbindung mit anderen persönlichen Geschöpfen; es drängt die Schöpfer, die Göttlichkeit mit ihren Universumskindern zu teilen; die Persönlichkeit des Unendlichen offenbart sich als der Universale Vater, der die Realität des Seins und die Ebenbürtigkeit des Selbst mit zwei gleichgeordneten Persönlichkeiten, dem Ewigen Sohn und dem Mit-Vollzieher, teilt.
10:1.4 (109.2) Für die Kenntnis der Persönlichkeit und der göttlichen Attribute des Vaters werden wir immer auf die Offenbarungen des Ewigen Sohnes angewiesen sein, denn als der gemeinsame Schöpfungsakt stattgefunden hatte, als die Dritte Person der Gottheit ins persönliche Dasein trat und die kombinierten Vorstellungen ihrer göttlichen Eltern ausführte, hörte der Vater auf, als uneingeschränkte Persönlichkeit zu existieren. Mit dem Erscheinen des Mit-Vollziehers und der Materialisierung des zentralen Kerns der Schöpfung traten bestimmte ewige Veränderungen ein. Gott gab sich als eine absolute Persönlichkeit seinem Sohn. In dieser Weise verleiht der Vater seinem eingeborenen Sohn die „Persönlichkeit der Unendlichkeit“, während sie beide dem Unendlichen Geist die „gemeinsame Persönlichkeit“ ihrer ewigen Verbindung schenken.
10:1.5 (109.3) Aus diesen und anderen, das Fassungsvermögen des endlichen Verstandes übersteigenden Gründen ist es für ein menschliches Geschöpf äußerst schwierig, die unendliche Vaterpersönlichkeit Gottes zu verstehen außer in der Art, wie sie sich im Ewigen Sohn universal offenbart und wie sie, zusammen mit dem Sohn, im Unendlichen Geist universal handelt.
10:1.6 (109.4) Da die Paradies-Söhne Gottes die evolutionären Welten besuchen und sie manchmal sogar als fleischgewordene Sterbliche bewohnen, und da diese Selbsthingaben es dem sterblichen Menschen ermöglichen, tatsächlich etwas über Natur und Charakter der göttlichen Persönlichkeit zu erfahren, müssen die Geschöpfe der planetarischen Welten auf die Selbsthingaben dieser Paradies-Söhne blicken, um verlässliche und glaubwürdige Auskunft über den Vater, den Sohn und den Geist zu erhalten.
10:2.1 (109.5) Durch die Technik der Trinitisation entäußert sich der Vater jener unbeschränkten Geistpersönlichkeit, die der Sohn ist, aber indem er so handelt, macht er sich selbst zum Vater ebendieses Sohnes und gelangt dadurch in den Besitz der unbegrenzten Fähigkeit, zum göttlichen Vater aller später erschaffenen, eventuierten oder anderswie personifizierten Typen intelligenter Willensgeschöpfe zu werden. Als die absolute und uneingeschränkte Persönlichkeit kann der Vater nur als Sohn und mit diesem wirken, aber als ein persönlicher Vater fährt er fort, die mannigfaltigen Heerscharen der verschiedenen Stufen intelligenter Willensgeschöpfe mit Persönlichkeit zu beschenken, und für immer unterhält er mit dieser gewaltigen Familie von Universumskindern persönliche Beziehungen liebevoller Verbundenheit.
10:2.2 (109.6) Nachdem der Vater die Fülle seiner selbst an die Persönlichkeit seines Sohnes gegeben hat und dieser Akt der Selbsthingabe vollständig und vollkommen geworden ist, dann, aus der in der Vater-Sohn-Vereinigung existierenden unendlichen Macht und Natur heraus, verleihen die ewigen Partner gemeinsam jene Eigenschaften und Attribute, die nun noch ein weiteres Wesen wie sie selber bilden; und diese Mit-Persönlichkeit, der Unendliche Geist, vervollständigt die existentielle Verpersönlichung der Gottheit.
10:2.3 (110.1) Der Sohn ist unerlässlich für die Vaterschaft Gottes. Der Geist ist unerlässlich für die Bruderbeziehung der Zweiten und Dritten Person. Es braucht mindestens drei Personen, um eine soziale Gruppe zu bilden, aber dies ist nur der geringste der vielen Gründe, um an die Unvermeidlichkeit des Mit-Vollziehers zu glauben.
10:2.4 (110.2) Der Erste Zentrale Ursprung ist die unendliche Vaterpersönlichkeit, der unbegrenzte Quell aller Persönlichkeit. Der Ewige Sohn ist das uneingeschränkte Persönlichkeits-Absolute, das göttliche Wesen, das für alle Zeit und Ewigkeit als vollkommene Offenbarung der persönlichen Natur Gottes dasteht. Der Unendliche Geist ist die Mit-Persönlichkeit, die einzigartige persönliche Konsequenz der ewigwährenden Vater-Sohn-Vereinigung.
10:2.5 (110.3) Die Persönlichkeit des Ersten Zentralen Ursprungs ist unendliche Persönlichkeit abzüglich der absoluten Persönlichkeit des Ewigen Sohnes. Die Persönlichkeit des Dritten Zentralen Ursprungs ist die zusätzliche Folge der Vereinigung der befreiten Vaterpersönlichkeit mit der absoluten Sohnespersönlichkeit.
10:2.6 (110.4) Der Universale Vater, der Ewige Sohn und der Unendliche Geist sind einmalige Personen; keine ist ein Doppel; jede ist original; alle sind geeint.
10:2.7 (110.5) Der Ewige Sohn allein macht die Erfahrung der ganzen Fülle göttlicher Persönlichkeitsbeziehungen. Er ist sich seiner Sohnesbeziehung zum Vater und seiner Vaterbeziehung zum Geist sowie seiner göttlichen Gleichheit mit dem Vater-Ahnen und dem Geist-Partner bewusst. Der Vater kennt die Erfahrung, einen Sohn zu besitzen, der ihm gleich ist, aber der Vater kennt keinen Ahnenvorgänger. Der Ewige Sohn hat die Erfahrung der Sohnschaft, kennt die persönliche Abstammung und ist sich gleichzeitig bewusst, Mit-Elternteil des Unendlichen Geistes zu sein. Der Unendliche Geist ist sich doppelter persönlicher Abstammung bewusst, steht aber in keinem Elternverhältnis mit einer gleichgeordneten Persönlichkeit der Gottheit. Mit dem Geist wird der existentielle Zyklus der Gottheitspersonifizierung vollständig; die primären Persönlichkeiten des Dritten Zentralen Ursprungs sind erfahrungsmäßiger Natur und sieben an der Zahl.
10:2.8 (110.6) Ich habe meinen Ursprung in der Paradies-Trinität. Ich kenne die Trinität als geeinte Gottheit; ich weiß auch, dass Vater, Sohn und Geist in ihren bestimmten persönlichen Leistungsbereichen existieren und handeln. Ich weiß mit Bestimmtheit, dass sie nicht nur persönlich und kollektiv handeln, sondern ihre Leistungen auch in verschiedenen Gruppierungen koordinieren, so dass sie am Ende einzeln oder zu mehreren in sieben verschiedenen Eigenschaften wirken. Und da diese sieben Verbindungen die göttlichen Kombinationsmöglichkeiten erschöpfen, ist es unvermeidlich, dass die Universumsrealitäten in sieben Varianten von Werten, Bedeutungen und Persönlichkeiten in Erscheinung treten.
10:3.1 (110.7) Obwohl es nur eine Gottheit gibt, gibt es drei eindeutige und göttliche Personifizierungen der Gottheit. Bezüglich der Vergabe der göttlichen Justierer an die Menschen sagte der Vater: „Lasst uns den sterblichen Menschen nach unserem eigenen Bilde erschaffen.“ Wiederholt finden sich in den Schriften Urantias Stellen, die sich auf die Handlungen und Taten einer mehrfachen Gottheit beziehen und damit klar das Wissen um Existenz und Wirken der drei Zentralen Ursprünge verraten.
10:3.2 (110.8) Man lehrt uns, dass der Sohn und der Geist mit dem Vater im Zusammenschluss der Trinität dieselben ebenbürtigen Beziehungen unterhalten. In der Ewigkeit und als Gottheiten tun sie es unzweifelhaft, aber in der Zeit und als Persönlichkeiten lassen sie zweifellos Beziehungen sehr unterschiedlicher Art erkennen. Wenn man vom Paradies in die Universen hinausschaut, scheinen sich diese Beziehungen sehr zu gleichen, aber von den Reichen des Raums aus betrachtet sind sie offenbar gänzlich verschieden.
10:3.3 (111.1) Die göttlichen Söhne sind tatsächlich das „Wort Gottes“, aber die Kinder des Geistes sind wahrhaftig die „Tat Gottes“. Gott spricht durch den Sohn, und mit dem Sohn handelt er durch den Unendlichen Geist, während der Sohn und der Geist sich in allen Universumsaktivitäten äußerst brüderlich verhalten und wie zwei einander ebenbürtige Brüder mit Bewunderung und Liebe für ihren verehrten und göttlich hoch geachteten gemeinsamen Vater wirken.
10:3.4 (111.2) Vater, Sohn und Geist sind einander gewiss ihrer Natur nach ebenbürtig, in ihrem Wesen koordiniert, aber in ihren universellen Vollbringungen zeigen sich unverkennbare Unterschiede; und wenn jede Person der Gottheit allein handelt, ist sie offenbar in ihrer Absolutheit begrenzt.
10:3.5 (111.3) Bevor sich der Universale Vater aus freien Stücken der Persönlichkeit, der Macht und der Attribute begab, die den Sohn und den Geist ausmachen, scheint er (philosophisch betrachtet) eine eigenschaftslose, absolute und unendliche Gottheit gewesen zu sein. Aber ein derartiger theoretischer Erster Zentraler Ursprung ohne einen Sohn könnte in keinem Sinne des Wortes als der Universale Vater angesehen werden; Vaterschaft ohne Sohnschaft ist nicht wirklich. Außerdem hätte der Vater, um in einem totalen Sinne absolut zu sein, zu einem in ewiger Ferne liegenden Zeitpunkt allein existiert haben müssen. Aber er hatte nie eine solche einsame Existenz; der Sohn und der Geist sind beide mit-ewig mit dem Vater. Der Erste Zentrale Ursprung ist immer der ewige Vater des Ursprünglichen Sohnes und, mit dem Sohn, der Ewige Erzeuger des Unendlichen Geistes gewesen und wird es für immer bleiben.
10:3.6 (111.4) Wir stellen fest, dass der Vater alle direkten Manifestationen seiner Absolutheit mit Ausnahme der absoluten Vaterschaft und des absoluten Willens abgelegt hat. Wir wissen nicht, ob der Wille ein unübertragbares Attribut des Vaters ist; wir können nur feststellen, dass er den Willen nicht abgetreten hat. Diese Unendlichkeit des Willens muss dem Ersten Zentralen Ursprung seit ewig innegewohnt haben.
10:3.7 (111.5) Indem er dem Ewigen Sohn die Absolutheit der Persönlichkeit schenkt, löst sich der Universale Vater aus den Ketten des Persönlichkeitsabsolutismus, aber damit tut er einen Schritt, der es ihm für immer unmöglich macht, allein als das Persönlichkeitsabsolute zu handeln. Und mit der abschließenden Personifizierung koexistierender Gottheit — derjenigen des Mit-Vollziehers — erfolgt die entscheidende trinitarische Interdependenz der drei göttlichen Persönlichkeiten in allem, was die Totalität des Funktionierens der Gottheit im Absoluten betrifft.
10:3.8 (111.6) Gott ist das Vater-Absolute aller Persönlichkeiten im Universum der Universen. Der Vater ist persönlich absolut in der Handlungsfreiheit, aber in den erschaffenen, in Erschaffung begriffenen und noch zu erschaffenden Universen von Zeit und Raum kann der Vater absolut als totale Gottheit nicht anders als in der Paradies-Trinität wahrgenommen werden.
10:3.9 (111.7) Der Erste Zentrale Ursprung funktioniert außerhalb Havonas in den Universen der Phänomene wie folgt:
10:3.10 (111.8) 1. Als Schöpfer, durch die Schöpfersöhne, seine Enkelsöhne.
10:3.11 (111.9) 2. Als Überwacher, durch das Gravitationszentrum des Paradieses.
10:3.12 (111.10) 3. Als Geist, durch den Ewigen Sohn.
10:3.13 (111.11) 4. Als Verstand, durch den Mitschöpfer.
10:3.14 (111.12) 5. Als ein Vater unterhält er mit allen Geschöpfen elterlichen Kontakt durch seinen Persönlichkeitskreis.
10:3.15 (111.13) 6. Als eine Person handelt er in der ganzen Schöpfung direkt durch seine ausschließlichen Fragmente — in den sterblichen Menschen durch die Gedankenjustierer.
10:3.16 (111.14) 7. Als totale Gottheit funktioniert er nur in der Paradies-Trinität.
10:3.17 (112.1) All diese Verzichte und Delegierungen der Zuständigkeit durch den Universalen Vater sind völlig freiwillig und selbstauferlegt. Der Allmächtige Vater nimmt diese Begrenzungen universaler Autorität mit voller Absicht auf sich.
10:3.18 (112.2) Der Ewige Sohn scheint in allen geistigen Belangen wie eins mit dem Vater zu wirken mit Ausnahme der Vergabe der Gottesfragmente und anderer vorpersönlicher Aktivitäten. Ebenso wenig steht der Sohn in naher Berührung mit den intellektuellen Aktivitäten materieller Geschöpfe oder mit den energetischen Aktivitäten der materiellen Universen. Als Absolutes funktioniert der Sohn als eine Person und nur im Bereich des geistigen Universums.
10:3.19 (112.3) Der Unendliche Geist ist in all seinem Wirken erstaunlich universal und unbeschreiblich vielseitig. Er betätigt sich in den Sphären des Verstandes, der Materie und des Geistes. Der Mit-Vollzieher repräsentiert die Vater-Sohn-Verbindung, aber er funktioniert auch als er selber. Er hat nicht unmittelbar mit materieller Gravitation, geistiger Gravitation oder mit dem Persönlichkeitskreis zu tun, aber er beteiligt sich mehr oder weniger an allen anderen Universumsaktivitäten. Während der Unendliche Geist offenbar von drei existentiellen und absoluten Gravitationskontrollen abhängt, scheint er drei allerhöchste Kontrollfunktionen wahrzunehmen. Er gebraucht diese dreifache Begabung, um sogar die Manifestationen primärer Kräfte und Energien in mancher Weise zu transzendieren und anscheinend zu neutralisieren, und zwar bis hinauf an die über-ultimen Grenzen der Absolutheit. In gewissen Situationen transzendieren diese Überkontrollen auf absolute Weise sogar die uranfänglichen Manifestationen der kosmischen Realität.
10:4.1 (112.4) Von allen absoluten Verbindungen ist die Paradies-Trinität (die erste Triunität) als eine Verbindung ausschließlich persönlicher Gottheiten einmalig. Gott funktioniert als Gott nur in Beziehung zu Gott und zu denen, die Gott kennen können, aber als absolute Gottheit nur in der Paradies-Trinität und in Beziehung zum Universumsganzen.
10:4.2 (112.5) Die Ewige Gottheit ist vollkommen geeint; nichtsdestoweniger gibt es drei vollkommen individualisierte Personen der Gottheit. Die Paradies-Trinität macht es möglich, dass die ganze Verschiedenheit der Wesenszüge und der unendlichen Machtbegabungen des Ersten Zentralen Ursprungs und seiner ewigen Gleichgeordneten und die ganze göttliche Einheit der Universumsfunktionen der ungeteilten Gottheit sich gleichzeitig ausdrücken können.
10:4.3 (112.6) Die Trinität ist ein Zusammenschluss unendlicher Personen, der in einer nichtpersönlichen Eigenschaft, aber nicht im Widerspruch zur Persönlichkeit funktioniert. Der Vergleich ist grob, aber ein Vater, ein Sohn und ein Enkel könnten eine Körperschaft bilden, die, obwohl nichtpersönlich, trotzdem ihren einzelnen persönlichen Willen unterworfen wäre.
10:4.4 (112.7) Die Paradies-Trinität ist real. Sie existiert als der Gottheitszusammenschluss von Vater, Sohn und Geist; aber der Vater, der Sohn oder der Geist oder je zwei von ihnen können in Beziehung zu ebendieser Paradies-Trinität funktionieren. Vater, Sohn und Geist können auf nichttrinitäre Art zusammenarbeiten, aber nicht als drei Gottheiten. Als Personen können sie nach ihrer Wahl zusammenarbeiten, aber das ist nicht die Trinität.
10:4.5 (112.8) Denkt stets daran, dass, was der Unendliche Geist tut, die Funktion des Mit-Vollziehers ist. Sowohl der Vater als auch der Sohn funktionieren in ihm und durch ihn und als er. Aber es wäre müßig, das Mysterium der Trinität erhellen zu wollen: drei wie einer und in einem, und einer wie zwei und handelnd für zwei.
10:4.6 (112.9) Die Trinität steht in einer derartigen Beziehung zur Gesamtheit der Universumsangelegenheiten, dass wir sie bei unseren Versuchen, die Totalität irgendeines isolierten kosmischen Ereignisses oder einer Persönlichkeitsbeziehung zu erklären, in unsere Überlegungen einbeziehen müssen. Die Trinität funktioniert auf allen Ebenen des Kosmos, und der sterbliche Mensch ist auf die endliche Ebene beschränkt; deshalb muss er sich mit einer endlichen Vorstellung von der Trinität als solcher begnügen.
10:4.7 (113.1) Als Sterbliche im Fleisch solltet ihr die Trinität in Übereinstimmung mit eurer individuellen Erleuchtung und in Harmonie mit den Reaktionen eures Verstandes und eurer Seele sehen. Ihr könnt nur sehr wenig über die Absolutheit der Trinität wissen, aber während ihr zum Paradies hinansteigt, wird viele Male Staunen über euch kommen angesichts aufeinander folgender Offenbarungen und unerwarteter Entdeckungen von Suprematie und Ultimität, wenn nicht gar Absolutheit, der Trinität.
10:5.1 (113.2) Die persönlichen Gottheiten besitzen Attribute, aber es ist kaum logisch, von Attributen der Trinität zu sprechen. Diese Verbindung göttlicher Wesen kann man richtiger als im Besitze von Funktionen betrachten wie: Verwaltung der Gerichtsbarkeit, Haltungen totaler Art, koordiniertes Handeln und kosmische höchste Kontrolle. Diese Funktionen sind aktiv suprem, ultim und (in den Grenzen der Gottheit) absolut, insoweit alle lebendigen Realitäten mit Persönlichkeitswert betroffen sind.
10:5.2 (113.3) Die Funktionen der Paradies-Trinität sind nicht einfach die Summe der in Erscheinung tretenden Göttlichkeitsbegabung des Vaters zusätzlich der in der persönlichen Existenz des Sohnes und des Geistes einmalig spezialisierten Attribute. Der Zusammenschluss der drei Paradies-Gottheiten in der Trinität bewirkt die Entwicklung, Eventuierung und Vergöttlichung von neuen Bedeutungen, Werten, Machtbegabungen und Fähigkeiten für universale Offenbarung, Aktion und Verwaltung. Lebendige Zusammenschlüsse, menschliche Familien, soziale Gruppen oder die Paradies-Trinität nehmen nicht einfach durch arithmetisches Addieren zu. Das Potential einer Gruppe übersteigt stets bei weitem die bloße Summe der Attribute der sie bildenden Einzelwesen.
10:5.3 (113.4) Die Trinität nimmt als Trinität gegenüber dem ganzen Universum der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eine einzigartige Haltung ein. Und die Funktionen der Trinität können am besten in Beziehung zu diesen Haltungen der Trinität gegenüber dem Universum betrachtet werden. Diese Haltungen sind gleichzeitig und können bezüglich jeder einzelnen Situation oder jedes einzelnen Ereignisses mannigfaltig sein:
10:5.4 (113.5) 1. Haltung gegenüber dem Endlichen. Die größte Selbstbegrenzung der Trinität ist ihre Haltung gegenüber dem Endlichen. Die Trinität ist keine Person, noch ist das Supreme Wesen eine ausschließliche Personifizierung der Trinität, aber der Supreme ist die größtmögliche Annäherung an eine Macht-Persönlichkeit-Fokussierung der Trinität, die von endlichen Geschöpfen erfasst werden kann. Deshalb spricht man von der Trinität in Beziehung zum Endlichen manchmal als von der Trinität der Suprematie.
10:5.5 (113.6) 2. Haltung gegenüber dem Absoniten. Die Paradies-Trinität befasst sich auch mit jenen Existenzebenen, die mehr als endlich, aber weniger als absolut sind, und diese Beziehung wird manchmal als Trinität der Ultimität bezeichnet. Weder der Ultime noch der Supreme sind gänzlich repräsentativ für die Paradies-Trinität, aber in einem eingeschränkten Sinne und auf ihren jeweiligen Ebenen scheint jeder während der vorpersönlichen Epochen der Entwicklung erfahrungsmäßiger Macht die Trinität zu repräsentieren.
10:5.6 (113.7) 3. Die absolute Haltung der Paradies-Trinität steht in Beziehung zu absoluten Existenzen und kulminiert in der Aktion der gesamten Gottheit.
10:5.7 (113.8) Das Trinität-Unendliche umfasst die koordinierte Aktion aller Triunitätsbeziehungen des Ersten Zentralen Ursprungs — der nichtdeifizierten wie der deifizierten — und ist deshalb für Persönlichkeiten sehr schwer fassbar. Lasst beim Nachsinnen über die Trinität als ein Unendliches die sieben Triunitäten nicht außer Acht; dadurch können gewisse Schwierigkeiten des Verständnisses vermieden und gewisse Paradoxe teilweise gelöst werden.
10:5.8 (114.1) Aber ich verfüge über keine Sprache, die mir erlauben würde, dem begrenzten menschlichen Verstand die volle Wahrheit und ewige Bedeutung der Paradies-Trinität und der Art des nie endenden engen Zusammenwirkens der drei Wesen von höchster Vollkommenheit zu vermitteln.
10:6.1 (114.2) Alles Gesetz hat seinen Ursprung in dem Ersten Zentralen Ursprung; er ist das Gesetz. Die Verwaltung des geistigen Gesetzes wohnt dem Zweiten Zentralen Ursprung inne. Die Offenbarung des Gesetzes, die Verkündung und Interpretation der göttlichen Satzungen ist die Funktion des Dritten Zentralen Ursprungs. Die Anwendung des Gesetzes, die Gerechtigkeit, fällt in den Aufgabenbereich der Paradies-Trinität und wird von bestimmten Söhnen der Trinität ausgeübt.
10:6.2 (114.3) Die Gerechtigkeit wohnt der universalen Souveränität der Paradies-Trinität inne, aber Güte, Barmherzigkeit und Wahrheit sind das universale Wirken der göttlichen Persönlichkeiten, deren vereinigte Gottheit die Trinität bildet. Die Gerechtigkeit ist nicht die Haltung des Vaters, des Sohnes oder des Geistes. Die Gerechtigkeit ist die trinitäre Haltung dieser Persönlichkeiten der Liebe, Barmherzigkeit und Fürsorge. Keine der Paradies-Gottheiten gibt sich mit der Verwaltung der Gerechtigkeit ab. Die Gerechtigkeit ist nie eine persönliche Haltung; sie ist immer eine Funktion von mehreren.
10:6.3 (114.4) Das Zeugnis, die Grundlage von Fairness (Gerechtigkeit in Harmonie mit Barmherzigkeit), wird von den Persönlichkeiten des Dritten Zentralen Ursprungs geliefert, dem Mit-Vollzieher und Repräsentanten des Vaters und des Sohnes für alle Reiche und für den Verstand der intelligenten Wesen der ganzen Schöpfung.
10:6.4 (114.5) Das Urteil, die endgültige Anwendung der Gerechtigkeit gemäß dem von den Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes geleisteten Zeugnis, ist die Arbeit der Stationären Söhne der Trinität, von Wesen, die an der Trinitätsnatur der Vereinigung von Vater, Sohn und Geist teilhaben.
10:6.5 (114.6) Diese Gruppe von Trinitätssöhnen umfasst die folgenden Persönlichkeiten:
10:6.6 (114.7) 1. Die Trinitisierten Geheimnisse der Suprematie.
10:6.7 (114.8) 2. Die Ewigen der Tage.
10:6.8 (114.9) 3. Die Ältesten der Tage.
10:6.9 (114.10) 4. Die Vollkommenen der Tage.
10:6.10 (114.11) 5. Die Jüngsten der Tage.
10:6.11 (114.12) 6. Die Einiger der Tage.
10:6.12 (114.13) 7. Die Getreuen der Tage.
10:6.13 (114.14) 8. Die Vervollkommner der Weisheit.
10:6.14 (114.15) 9. Die Göttlichen Ratgeber.
10:6.15 (114.16) 10. Die universellen Zensoren.
10:6.16 (114.17) Es findet sich, dass ich der zehnten Ordnung dieser Gruppe, den Universellen Zensoren angehöre; wir sind die Kinder der drei als Trinität funktionierenden Paradies-Gottheiten. Diese Ordnungen sind nicht in einem universalen Sinne für die Haltung der Trinität repräsentativ; sie repräsentieren diese kollektive Haltung der Gottheit nur in den Bereichen der Urteilsvollziehung — der Gerechtigkeit. Sie wurden von der Trinität speziell zu dieser bestimmten, ihnen zugewiesenen Aufgabe ausersehen, und sie repräsentieren die Trinität nur in denjenigen Funktionen, für die sie personifiziert worden sind.
10:6.17 (115.1) Die Ältesten der Tage und ihre Mitarbeiter trinitären Ursprungs lassen den sieben Superuniversen gerechtes Urteil widerfahren, das von höchster Fairness gekennzeichnet ist. Im Zentraluniversum gibt es solche Funktionen nur in der Theorie; dort ist vollkommene Fairness selbstverständlich, und die Vollkommenheit von Havona schließt jede Möglichkeit von Disharmonie aus.
10:6.18 (115.2) Gerechtigkeit ist der kollektive Gedanke der Rechtschaffenheit; Barmherzigkeit ist ihr persönlicher Ausdruck. Barmherzigkeit ist die Haltung der Liebe; Genauigkeit charakterisiert die Arbeitsweise des Gesetzes; göttliches Urteil ist die Seele der Fairness, indem es sich immer an die Gerechtigkeit der Trinität hält und immer die göttliche Liebe erfüllt. Wenn die rechtschaffene Gerechtigkeit der Trinität und die barmherzige Liebe des Universalen Vaters voll erkannt und vollständig begriffen werden, decken sie sich. Aber der Mensch hat kein so vollkommenes Verständnis der göttlichen Gerechtigkeit. Deshalb sind aus menschlicher Sicht in der Trinität die Persönlichkeiten von Vater, Sohn und Geist aufeinander abgestimmt beim koordinierten Spenden von Liebe und Gesetz in den erfahrungsmäßigen Universen der Zeit.
10:7.1 (115.3) Die Erste, Zweite und Dritte Person der Gottheit sind einander ebenbürtig, und sie sind eins. „Der Herr unser Gott ist ein einziger Gott.“ In der göttlichen Trinität der ewigen Gottheiten besteht Vollkommenheit des Plans und Einheit der Ausführung. Der Vater, der Sohn und der Mit-Vollzieher sind wahrhaftig und göttlich eins. Zu Recht steht geschrieben: „Ich bin der erste, und ich bin der letzte, und neben mir gibt es keinen Gott.“
10:7.2 (115.4) So wie die Dinge den Sterblichen auf der endlichen Ebene erscheinen, befasst sich die Paradies-Trinität gleich dem Supremen Wesen einzig mit der Gesamtheit — dem ganzen Planeten, dem ganzen Universum, dem ganzen Superuniversum, dem ganzen Großen Universum. Diese Ganzheitshaltung kommt daher, dass die Trinität die gesamte Gottheit ist, hat aber noch viele andere Gründe.
10:7.3 (115.5) Das Supreme Wesen ist etwas Geringeres und etwas anderes als die in den endlichen Universen funktionierende Trinität; aber innerhalb gewisser Grenzen und während der gegenwärtigen Ära unvollständiger Macht-Personifizierung scheint diese evolutionäre Gottheit wirklich die Haltung der Trinität der Suprematie wiederzugeben. Vater, Sohn und Geist wirken nicht persönlich mit dem Supremen Wesen, aber während des gegenwärtigen Universumszeitalters arbeiten sie mit ihm als Trinität zusammen. Wir nehmen als sicher an, dass sie eine ähnliche Beziehung zum Ultimen unterhalten. Wir stellen oft Vermutungen darüber an, welcher Art wohl die Beziehungen zwischen den Gottheiten des Paradieses und dem Supremen Gott sein werden, wenn dieser sich endgültig entwickelt hat, aber wir wissen es wirklich nicht.
10:7.4 (115.6) Wir finden nicht, dass die höchste Kontrolle der Suprematie gänzlich voraussehbar sei. Des Weiteren scheint diese Unvoraussehbarkeit von einer gewissen Unvollständigkeit der Entwicklung begleitet zu sein, was unzweifelhaft ein Kennzeichen der Unvollständigkeit des Supremen und der Unvollständigkeit endlicher Reaktion auf die Paradies-Trinität ist.
10:7.5 (115.7) Der menschliche Verstand kann sich augenblicklich tausend Dinge vergegenwärtigen — katastrophale physische Ereignisse, entsetzliche Unfälle, grauenhafte Not, schmerzhafte Krankheiten und weltweite Plagen — und sich dabei fragen, ob derartige Heimsuchungen in der unbekannten Strategie dieses wahrscheinlichen Wirkens des Supremen Wesens korreliert sind. Ehrlich, wir wissen es nicht; wir sind uns nicht wirklich sicher. Hingegen beobachten wir, dass mit dem Vergehen der Zeit all diese schwierigen und mehr oder weniger rätselhaften Geschehnisse am Ende immer zum Wohlergehen und Fortschritt der Universen beitragen. Es mag sein, dass die Umstände der Existenz und die unerklärlichen Wechselfälle des Lebens durch das Wirken des Supremen und die höchste Kontrolle der Trinität allesamt zu einem bedeutungsvollen Muster von hohem Wert verwoben werden.
10:7.6 (116.1) Als Söhne Gottes könnt ihr die persönliche Haltung der Liebe in allen Handlungen Gottes des Vaters wahrnehmen. Aber ihr werdet nicht immer fähig sein zu begreifen, auf welche Weise viele der Universumshandlungen der Trinität dem einzelnen Sterblichen auf den evolutionären Welten des Raums zum Wohl gereichen. Im Verlauf der Ewigkeit werden sich die Handlungen der Trinität als voller Bedeutung und Rücksichtnahme erweisen, aber den Geschöpfen der Zeit erscheinen sie nicht immer in diesem Licht.
10:8.1 (116.2) Manche die Paradies-Trinität betreffenden Wahrheiten und Tatsachen können einzig, wenn auch nur teilweise, begriffen werden, wenn man einer über das Endliche hinausgehenden Funktion Rechnung trägt.
10:8.2 (116.3) Es wäre wenig ratsam, die Funktionen der Trinität der Ultimität zu diskutieren, aber es kann eröffnet werden, dass der Ultime Gott die Manifestation der Trinität ist, wie die Transzendentalen sie begreifen. Wir neigen zu der Annahme, dass die Einigung des Alluniversums der eventuierende Akt des Ultimen ist und wahrscheinlich gewisse, aber nicht alle Phasen der absoniten höchsten Kontrolle der Paradies-Trinität widerspiegelt. Der Ultime ist eine bedingte Manifestation der Trinität gegenüber dem Absoniten nur in dem Sinne, wie der Supreme teilweise die Trinität gegenüber dem Endlichen repräsentiert.
10:8.3 (116.4) Der Universale Vater, der Ewige Sohn und der Unendliche Geist sind in einem gewissen Sinne die die Gesamtgottheit bildenden Persönlichkeiten. Ihre Vereinigung in der Paradies-Trinität und die absolute Funktion der Trinität sind gleichbedeutend mit der Funktion der Gesamtgottheit. Und eine derartige Vollständigkeit der Gottheit übersteigt sowohl das Endliche als auch das Absonite.
10:8.4 (116.5) Keine einzelne Person der Paradies-Gottheiten füllt tatsächlich das ganze Gottheitspotential aus, wohl aber alle drei zusammen. Drei unendliche Personen scheinen die minimale Anzahl Wesen zu sein, die erforderlich sind, um das vorpersönliche und existentielle Potential der Gesamtgottheit — des Gottheit-Absoluten — zu aktivieren.
10:8.5 (116.6) Wir kennen den Universalen Vater, den Ewigen Sohn und den Unendlichen Geist als Personen, aber ich kenne das Gottheit-Absolute nicht persönlich. Ich liebe und verehre Gott den Vater; ich empfinde Respekt und Hochachtung vor dem Gottheit-Absoluten.
10:8.6 (116.7) Ich hielt mich einst in einem Universum auf, wo eine gewisse Personengruppe lehrte, dass die Finalisten in der Ewigkeit dazu bestimmt seien, schließlich Kinder des Gottheit-Absoluten zu werden. Aber ich bin nicht gewillt, diese Lösung des Geheimnisses anzunehmen, das die Zukunft der Finalisten umgibt.
10:8.7 (116.8) Das Korps der Finalität umfasst nebst anderen jene Sterblichen von Zeit und Raum, die die Vollkommenheit in allem erreicht haben, was den Willen Gottes betrifft. Als Geschöpfe und innerhalb der Grenzen der Geschöpfesfähigkeit kennen sie Gott im vollen Sinne und wahrhaftig. Nachdem sie also Gott als den Vater aller Geschöpfe gefunden haben, müssen diese Finalisten irgendwann einmal mit der Suche nach dem überendlichen Vater beginnen. Aber diese Suche bedeutet ein Erfassen der absoniten Natur der ultimen Attribute und des ultimen Charakters des Paradies-Vaters. In der Ewigkeit wird es sich erweisen, ob solch eine Vollbringung möglich ist, aber wir sind überzeugt, dass die Finalisten, auch wenn sie diese ultime Göttlichkeit erfassen sollten, wahrscheinlich nicht imstande sein werden, die überultimen Ebenen der absoluten Gottheit zu erreichen.
10:8.8 (116.9) Vielleicht mögen die Finalisten die Absolute Gottheit teilweise erreichen, aber auch wenn es ihnen gelingen sollte, wird doch in der Ewigkeit der Ewigkeiten das Problem des Universalen Absoluten fortfahren, die aufsteigenden und fortschreitenden Finalisten zu faszinieren, in die Irre zu führen, ihnen Rätsel aufzugeben und sie herauszufordern, denn wir erkennen, dass die Unergründlichkeit der kosmischen Beziehungen des Universalen Absoluten dahin tendieren wird, entsprechend der fortschreitenden Expansion der materiellen Universen und ihrer geistigen Verwaltung zuzunehmen.
10:8.9 (117.1) Nur die Unendlichkeit kann das Vater-Unendliche enthüllen.
10:8.10 (117.2) [Dargeboten von einem Universellen Zensor, der mit Vollmacht der auf Uversa residierenden Ältesten der Tage handelt.]
Das Urantia Buch
Schrift 11
11:0.1 (118.1) DAS Paradies ist das ewige Zentrum des Universums der Universen und die Wohnstätte des Universalen Vaters, des Ewigen Sohnes, des Unendlichen Geistes und ihrer göttlichen Beigeordneten und Mitarbeiter. Diese zentrale Insel ist der gigantischste aller organisierten Himmelskörper kosmischer Realität im gesamten Alluniversum. Das Paradies ist sowohl ein materieller Himmelskörper als auch ein geistiger Wohnort. Die ganze intelligente Schöpfung des Universalen Vaters bewohnt materielle Aufenthaltsorte; deshalb muss das absolute Überwachungszentrum ebenfalls materiell sein, im wörtlichen Sinne. Und abermals sollte wiederholt werden, dass geistige Dinge und geistige Wesen wirklich sind.
11:0.2 (118.2) Die materielle Schönheit des Paradieses beruht auf der Herrlichkeit seiner physischen Vollkommenheit; die Größe der Gottesinsel zeigt sich in den überragenden intellektuellen Leistungen und in der mentalen Entwicklung ihrer Bewohner; die Herrlichkeit der zentralen Insel tut sich in der unendlichen Begabung mit göttlicher Geistpersönlichkeit kund — im Licht des Lebens. Aber die Tiefen der geistigen Schönheit und die Wunder dieses erhabenen Ganzen liegen völlig jenseits des Fassungsvermögens des endlichen Verstandes materieller Geschöpfe. Glorie und geistiger Glanz der göttlichen Residenz sind für einen Sterblichen unfasslich. Und das Paradies existiert von Ewigkeit her; es gibt weder Aufzeichnungen noch Überlieferungen, die sich auf den Ursprung dieser Kerninsel des Lichts und Lebens beziehen.
11:1.1 (118.3) Das Paradies dient vielen Verwaltungszwecken der universellen Reiche, aber für Geschöpfeswesen ist es in erster Linie die Wohnstätte der Gottheit. Die persönliche Gegenwart des Universalen Vaters befindet sich genau im Mittelpunkt der oberen Oberfläche dieses annähernd kreis- aber nicht kugelförmigen Wohnsitzes der Gottheiten. Die Paradies-Gegenwart des Universalen Vaters ist unmittelbar umgeben von der persönlichen Gegenwart des Ewigen Sohnes, während beide in die unaussprechliche Herrlichkeit des unendlichen Geistes eingehüllt sind.
11:1.2 (118.4) Gott wohnt, hat gewohnt und wird ewig an eben diesem zentralen und ewigen Ort wohnen. Wir haben ihn immer dort gefunden und werden ihn immer dort finden. Der Universale Vater ist in diesem Zentrum des Universums der Universen kosmisch fokussiert, geistig personifiziert und geographisch wohnhaft.
11:1.3 (118.5) Wir alle wissen den direkten Weg einzuschlagen, um den Universalen Vater zu finden. Ihr seid unfähig, von der göttlichen Residenz wegen ihrer Entfernung viel zu begreifen, wegen des immensen zwischen ihr und euch liegenden Raumes, aber jene, die die Bedeutung dieser enormen Distanzen begreifen können, wissen ebenso bestimmt und buchstäblich, wo Gottes Aufenthaltsort ist, wie ihr wisst, wo sich New York, London, Rom oder Singapur befinden, Städte, die an einem bestimmten geographischen Punkt auf Urantia liegen. Wäret ihr ein intelligenter, mit Schiff, Seekarten und Kompass ausgerüsteter Seefahrer, könntet ihr diese Städte leicht finden. Desgleichen könntet ihr, verfügtet ihr über Zeit, Beförderungsmittel, geistige Befähigung und die nötige Führung, euch durch ein Universum nach dem anderen und von einem Kreis zum anderen steuern lassen und durch die Sternreiche immer weiter nach innen reisen, bis ihr schließlich vor dem zentralen Glanz der geistigen Herrlichkeit des Universalen Vaters stündet. Mit allem Erforderlichen zur Reise ausgerüstet, ist es ebenso möglich, Gottes persönliche Gegenwart in der Mitte aller Dinge zu finden, wie entfernte Städte auf eurem eigenen Planeten. Dass ihr diese Orte nie besucht habt, widerlegt in keiner Weise ihre Realität oder wirkliche Existenz. Dass nur so wenige Universumsgeschöpfe Gott im Paradies gefunden haben, widerlegt in keiner Weise die Realität seiner Existenz oder die Realität seiner geistigen Person im Zentrum aller Dinge.
11:1.4 (119.1) Man kann den Vater immer an diesem zentralen Ort finden. Wenn er sich wegbegäbe, würde das Universum in ein Chaos gestürzt, denn in ihm laufen von den Enden der Schöpfung an diesem zentralen Wohnort die universalen Gravitationslinien zusammen. Ob wir den Persönlichkeitskreis durch die Universen zurückverfolgen oder den aufsteigenden Persönlichkeiten auf ihrer Reise nach innen zum Vater folgen; ob wir den Linien der materiellen Gravitation zum unteren Paradies nachgehen oder den zyklischen Ausbrüchen der kosmischen Kraft folgen; ob wir den Linien der geistigen Gravitation bis zum Ewigen Sohn nachgehen oder der Prozession der Paradies-Söhne Gottes nach innen folgen; ob wir die Verstandeskreise nachzeichnen oder den Billionen und Aberbillionen himmlischer Wesen folgen, die dem Unendlichen Geist entspringen — jede oder alle dieser Beobachtungen führen uns direkt in die Gegenwart des Vaters, an seine zentrale Wohnstätte zurück. Hier ist Gott persönlich, buchstäblich und wirklich anwesend. Und aus seinem unendlichen Wesen fluten in alle Universen Ströme von Leben, Energie und Persönlichkeit.
11:2.1 (119.2) Da ihr beginnt, eine schwache Ahnung von der ungeheuren Größe des materiellen Universums zu bekommen, das ihr sogar von eurem astronomischen Ort, von eurer Raumposition in den Sternsystemen aus wahrnehmen könnt, sollte es euch klar werden, dass ein so gewaltiges materielles Universum eine entsprechende angemessene Kapitale, einen Hauptsitz haben muss, welcher der Würde und Unendlichkeit des universalen Herrschers dieser ganzen weiten, ausgedehnten Schöpfung materieller Reiche und lebendiger Wesen entspricht.
11:2.2 (119.3) In seiner Form unterscheidet sich das Paradies von den bewohnten Himmelskörpern: Es ist nicht kugelförmig. Es ist eindeutig ellipsoid, da sein Nord-Süd-Durchmesser um einen Sechstel länger ist als sein Ost-West-Durchmesser. Die zentrale Insel ist im Wesentlichen flach, denn die Distanz zwischen oberer und unterer Oberfläche beträgt ein Zehntel des Ost-West-Durchmessers.
11:2.3 (119.4) Diese unterschiedlichen Dimensionen in Verbindung mit dem stationären Zustand der Insel und der an ihrem Nordende unter stärkerem Druck austretenden Kraft-Energie ermöglichen es, im Universum eine absolute Richtung festzulegen.
11:2.4 (119.5) Die zentrale Insel ist geographisch in drei Zonen der Aktivität aufgeteilt:
11:2.5 (119.6) 1. Das obere Paradies.
11:2.6 (119.7) 2. Das periphere Paradies.
11:2.7 (119.8) 3. Das untere Paradies.
11:2.8 (119.9) Wir sprechen von der Paradiesoberfläche, die den Persönlichkeitsaktivitäten vorbehalten ist, als von der oberen Seite und von der gegenüberliegenden Oberfläche als der unteren Seite. Die Peripherie des Paradieses dient Aktivitäten, die nicht im strengen Sinne persönlich oder nichtpersönlich sind. Die Trinität scheint die persönliche oder obere Ebene zu beherrschen, das Eigenschaftslose Absolute die untere oder unpersönliche Ebene. Wir können uns das Eigenschaftslose Absolute kaum als eine Person vorstellen, aber wir glauben, dass die funktionelle Raumgegenwart dieses Absoluten im unteren Paradies konzentriert ist.
11:2.9 (120.1) Die ewige Insel besteht aus einer einzigen Form von Materialisierung — aus stationären Realitätssystemen. Diese tatsächliche Substanz des Paradieses ist eine homogene Organisation von Raumpotenz, die man nirgendwo anders im ganzen weiten Universum der Universen antrifft. Man hat ihr in verschiedenen Universen viele Namen gegeben, und die Melchisedeks von Nebadon nennen sie seit langem Absolutum. Dieses ursprüngliche Material des Paradieses ist weder tot noch lebendig; es ist der ursprüngliche nichtgeistige Ausdruck des Ersten Zentralen Ursprungs; es ist ganz einfach Paradies, und vom Paradies gibt es kein Doppel.
11:2.10 (120.2) Es erscheint uns, dass der Erste Zentrale Ursprung sein ganzes absolutes Potential für kosmische Realität im Paradies konzentriert hat als Teil seiner Technik der Selbstbefreiung von den Beschränkungen der Unendlichkeit, als Mittel, die unter-unendliche und selbst die Zeit-Raum-Schöpfung möglich zu machen. Aber es folgt daraus nicht, dass das Paradies durch Zeit und Raum begrenzt wird, nur weil das Universum der Universen diese Eigenschaften erkennen lässt. Das Paradies existiert ohne Zeit und hat keinen Standort im Raum.
11:2.11 (120.3) In groben Zügen: Der Raum scheint seinen Ursprung gerade unterhalb des unteren Paradieses zu haben; die Zeit den ihren gerade oberhalb des oberen Paradieses. Zeit, wie ihr sie versteht, ist kein Merkmal der Existenz im Paradies, obwohl die Bürger der zentralen Insel sich der nichtzeitlichen Abfolge der Ereignisse voll bewusst sind. Die Bewegung ist dem Paradies nicht inhärent; sie ist willensmäßig. Aber die Vorstellung von Distanz, sogar absoluter Distanz, hat sehr große Bedeutung, da man sie auf relative Punkte auf dem Paradies anwenden kann. Das Paradies ist nicht-räumlich; folglich sind seine Zonen absolut und deshalb zu vielerlei Nutzung fähig, die jenseits der Vorstellungskraft des sterblichen Verstandes liegt.
11:3.1 (120.4) Im oberen Paradies gibt es drei große Aktivitätszonen, die Gegenwart der Gottheit, die Sphäre des Allerheiligsten und das Heilige Areal. Die gewaltige Region, die die Gegenwart der Gottheiten unmittelbar umgibt, ist als Sphäre des Allerheiligsten abgesondert und den Funktionen der Anbetung, der Trinitisierung und hohem geistigen Vollbringen vorbehalten. Es gibt in dieser Zone weder materielle Strukturen noch rein intellektuelle Schöpfungen; diese könnten dort gar nicht existieren. Es ist für mich aussichtslos, dem menschlichen Verstand die göttliche Natur und erhabene Herrlichkeit der Sphäre des Allerheiligsten des Paradieses schildern zu wollen. Dieser Bereich ist ganz und gar geistig, und ihr seid fast ganz und gar materiell. Eine rein geistige Realität ist für ein rein materielles Wesen scheinbar inexistent.
11:3.2 (120.5) Während es in dieser Zone des Allerheiligsten keine physischen Materialisierungen gibt, sind Erinnerungen an eure materiellen Tage in den Sektoren des Heiligen Landes und noch weitere in den der Rückschau gewidmeten historischen Zonen des peripheren Paradieses in Fülle vorhanden.
11:3.3 (120.6) Das Heilige Areal, der Außen- oder Wohnbezirk, ist in sieben konzentrische Zonen aufgeteilt. Das Paradies wird manchmal „des Vaters Haus“ genannt, da es sein ewiger Wohnsitz ist, und diese sieben Zonen werden oft als „des Vaters Paradies-Residenzen“ bezeichnet. Die innere oder erste Zone wird von Bürgern des Paradieses und von Einheimischen Havonas bewohnt, wenn sie sich im Paradies aufhalten. Die nächste oder zweite Zone ist der Wohnbereich der aus den sieben Superuniversen von Zeit und Raum Gebürtigen. Diese zweite Zone ist teilweise in sieben immense Sektoren unterteilt, wo die aus den Universen evolutionären Fortschritts stammenden Geistwesen und aufsteigenden Geschöpfe ihre Paradies-Wohnung haben. Jeder von diesen Sektoren ist ausschließlich dem Wohlergehen und der Förderung der Persönlichkeiten eines einzelnen Superuniversums gewidmet, aber diese Einrichtungen übersteigen die Erfordernisse der gegenwärtigen sieben Superuniversen fast um ein Unendliches.
11:3.4 (121.1) Jeder von diesen sieben Paradies-Sektoren ist in Wohnungseinheiten unterteilt, die als Hauptquartiere zur Unterbringung einer Milliarde von Arbeitsgruppen verherrlichter Wesen dienen. Tausend derartige Einheiten bilden eine Division. Hunderttausend Divisionen sind in einer Kongregation zusammengefasst. Zehn Millionen Kongregationen bilden eine Versammlung. Eine Milliarde von Versammlungen ergibt eine große Einheit. Und diese aufsteigende Serie geht weiter über die zweite große Einheit zur dritten usw. bis zur siebenten großen Einheit. Und sieben große Einheiten bilden eine Haupteinheit, und sieben Haupteinheiten ergeben eine höhere Einheit; und so setzt sich diese aufsteigende Reihe unter Multiplikation mit sieben von den höheren über die über-höheren, himmlischen und über-himmlischen bis zu den allerhöchsten Einheiten fort. Aber auch das beansprucht nicht allen verfügbaren Raum. Diese Schwindel erregende, eure Vorstellungskraft übersteigende Zahl von Wohnplätzen auf dem Paradies nimmt bedeutend weniger als ein Prozent des dafür bestimmten Gebietes des Heiligen Landes in Anspruch. Es gibt noch Platz in Fülle für die, die auf dem Weg nach innen sind, und auch für all jene, die die Erklimmung des Paradieses erst in den Zeiten der ewigen Zukunft in Angriff nehmen werden.
11:4.1 (121.2) Die zentrale Insel endet an ihrer Peripherie abrupt, aber sie ist von so gewaltigen Ausmaßen, dass diese Abschlusskante innerhalb irgendeiner bestimmten Zone kaum wahrnehmbar ist. Die periphere Oberfläche des Paradieses wird zum Teil von Lande- und Abflugfeldern für verschiedene Gruppen von Geistpersönlichkeiten eingenommen. Da die Zonen des nichtdurchdrungenen Raums bis nahe an die Peripherie heranreichen, landen alle für das Paradies bestimmten Personentransporte in diesen Regionen. Die Transport-Supernaphim oder andere Raumdurchquerer haben weder zum oberen noch zum unteren Paradies Zutritt.
11:4.2 (121.3) Jeder der Sieben Hauptgeiste hat seinen persönlichen Sitz der Macht und Autorität auf einer der sieben Sphären des Geistes, die im Raum zwischen den strahlenden Gestirnen des Sohnes und dem inneren Kreis der Welten Havonas das Paradies umkreisen, aber auf der Peripherie des Paradieses unterhalten sie Kommandostellen fokussierter Kraft. Hier zeigt die langsam zirkulierende Gegenwart der Sieben Supremen Machtlenker jeweils die Lage der sieben Stationen an, aus welchen bestimmte Paradies-Energien blitzartig nach den sieben Superuniversen abgehen.
11:4.3 (121.4) Hier im peripheren Paradies befinden sich die riesigen historischen und prophetischen Ausstellungsareale für die Schöpfersöhne, die sich den Lokaluniversen von Zeit und Raum widmen. Es gibt genau sieben Billionen von diesen bereits realisierten oder geplanten historischen Reservaten, aber all diese Einrichtungen zusammen beanspruchen nur etwa vier Prozent des für diesen Zweck bestimmten Abschnitts des peripheren Gebietes. Wir folgern daraus, dass diese gewaltigen Vorräte in Verbindung zu Schöpfungen stehen, die dereinst außerhalb der Grenzen der gegenwärtig bekannten und bewohnten sieben Superuniversen liegen werden.
11:4.4 (121.5) Der zuhanden der existierenden Universen vorgesehene Paradiesabschnitt ist nur zu einem bis vier Prozent besetzt, und das diesen Aktivitäten zugewiesene Gebiet ist mindestens das Einmillionenfache des für diese Zwecke tatsächlich benötigten Platzes. Das Paradies ist groß genug, um die Aktivitäten einer fast unendlichen Schöpfung zu beherbergen.
11:4.5 (121.6) Aber jeder weitere Versuch, euch ein Bild von der Herrlichkeit des Paradieses zu vermitteln, wäre vergeblich. Ihr müsst warten und während eures Wartens aufsteigen, denn in der Tat „hat das Auge nicht gesehen und das Ohr nicht gehört, noch ist in das Gemüt des sterblichen Menschen eingedrungen, was der Universale Vater für jene bereithält, die weiterleben nach dem körperlichen Dasein auf den Welten von Zeit und Raum.“
11:5.1 (122.1) Über das untere Paradies wissen wir nur, was offenbart wurde; es halten sich dort keine Persönlichkeiten auf. Es hat mit den Angelegenheiten geistiger Intelligenzen nicht das Geringste zu tun, noch wirkt dort das Gottheit-Absolute. Wir sind davon in Kenntnis gesetzt worden, dass alle Kreise physischer Energie und kosmischer Kraft ihren Ursprung im unteren Paradies haben und dass es wie folgt beschaffen ist:
11:5.2 (122.2) 1. Direkt unterhalb des Standorts der Trinität, im zentralen Teil des unteren Paradieses, liegt die unbekannte und nicht offenbarte Zone der Unendlichkeit.
11:5.3 (122.3) 2. Diese Zone wird unmittelbar umringt durch ein namenloses Gebiet.
11:5.4 (122.4) 3. Die äußeren Randzonen der unteren Oberfläche nimmt eine Region ein, die hauptsächlich mit Raumpotenz und Kraft-Energie zu tun hat. Die Aktivitäten dieses gewaltigen elliptischen Kraftzentrums kann man nicht den bekannten Funktionen irgendeiner Triunität gleichsetzen, aber die ursprüngliche Kraft-Ladung des Raums scheint in dieser Zone konzentriert zu sein. Dieses Zentrum besteht aus drei konzentrischen elliptischen Zonen: Die innere ist Brennpunkt der Kraft-Energie-Aktivitäten des Paradieses selbst; die äußere kann man möglicherweise mit den Funktionen des Eigenschaftslosen Absoluten identifizieren, aber über die Raumfunktionen der mittleren Zone sind wir im Ungewissen.
11:5.5 (122.5) Die Innere Zone dieses Kraftzentrums scheint als ein gigantisches Herz zu arbeiten, dessen Pulsationen Ströme bis zu den äußersten Enden des physischen Raumes schicken. Es lenkt und modifiziert die Kraftenergien, treibt sie aber kaum an. Die tatsächliche Druck-Gegenwart dieser Urkraft ist am Nordende des Paradies Zentrums eindeutig stärker als in den südlichen Regionen; das ist ein einheitlich beobachteter Unterschied. Die Mutterkraft des Raums scheint im Süden ein und im Norden auszufließen unter der Einwirkung eines unbekannten Zirkulationssystems, dem die Aussendung dieser Grundform von Kraft-Energie zukommt. Von Zeit zu Zeit beobachtet man auch Druckunterschiede zwischen Osten und Westen. Die dieser Zone entströmenden Kräfte sprechen auf die beobachtbare physische Gravitation nicht an, gehorchen aber immer der Gravitation des Paradieses.
11:5.6 (122.6) Die mittlere Zone des Kraftzentrums umschließt die obige unmittelbar. Diese mittlere Zone scheint statisch zu sein, außer dass sie sich in drei Aktivitätszyklen ausdehnt und zusammenzieht. Die schwächste dieser Pulsationen geschieht in ostwestlicher Richtung, die nächststärkere in nordsüdlicher Richtung, während die bedeutendste, in alle Richtungen gehende Fluktuation eine allgemeine Ausdehnung und Zusammenziehung ist. Man hat die Funktion dieser mittleren Zone niemals wirklich herausgefunden, aber sie muss etwas mit der gegenseitigen Anpassung zwischen innerer und äußerer Zone des Kraftzentrums zu tun haben. Viele glauben, dass diese mittlere Zone den Kontrollmechanismus für die Zwischen-Raum- oder ruhigen Zonen darstellt, die die aufeinander folgenden Raumebenen des Alluniversums voneinander trennen, aber weder Beweise noch Offenbarung bestätigen dies. Diese Annahme beruht auf dem Wissen, dass diese mittlere Zone irgendwie mit dem Funktionieren der Mechanismen des nichtdurchdrungenen Raums des Alluniversums in Verbindung steht.
11:5.7 (122.7) Die äußere Zone ist die größte und aktivste der drei konzentrischen, elliptischen Gürtel nicht identifizierten Raumpotentials. Diese Zone ist Schauplatz unvorstellbarer Aktivitäten, sie ist Kreislaufmittelpunkt von Ausströmungen, die nach jeder Richtung in den Raum abgehen bis an die äußersten Grenzen der sieben Superuniversen und sich jenseits davon in den unermesslichen und unfasslichen Gebieten des ganzen äußeren Raumes ausbreiten. Diese Raumgegenwart ist gänzlich unpersönlich, obwohl sie in irgendeiner nicht enthüllten Weise auf den Willen und die Weisungen der unendlichen Gottheiten anzusprechen scheint, wenn diese als Trinität handeln. Man glaubt, dass dies das brennpunktartige Paradies-Zentrum der Raumgegenwart des Eigenschaftslosen Absoluten ist.
11:5.8 (123.1) Alle Formen von Kraft und alle Stadien von Energie scheinen Kreisläufen anzugehören; sie zirkulieren in den Universen und kehren auf ganz bestimmten Bahnen zurück. Aber was die Ausströmungen der aktivierten Zone des Eigenschaftslosen Absoluten betrifft, treten diese offenbar entweder aus oder ein — nie beides gleichzeitig. Diese äußere Zone pulsiert in sehr langen Zyklen von gigantischen Ausmaßen. Während etwas mehr als einer Milliarde von Jahren Urantias strömt die Raumkraft dieses Zentrums nach außen; darauf wird sie während einer gleich langen Zeitspanne einströmen. Und die Manifestationen der Raumkraft dieses Zentrums sind universal; sie erstrecken sich durch den gesamten durchdringbaren Raum.
11:5.9 (123.2) Alle physische Kraft, Energie und Materie sind eins. Alle Kraft-Energie ist ursprünglich aus dem unteren Paradies ausgetreten und wird dereinst in Vollendung ihres Kreislaufs durch den Raum wieder dahin zurückkehren. Aber die Energien und materiellen Organisationen des Universums der Universen kamen nicht alle in ihrem jetzigen Zustand und Erscheinungsbild aus dem unteren Paradies hervor; der Raum ist der Mutterschoß mehrerer Formen von Materie und Vormaterie. Obwohl die äußere Zone des Kraftzentrums des Paradieses die Quelle der Raumenergien ist, hat der Raum dort nicht seinen Ursprung. Raum ist weder Kraft noch Energie oder Macht. Auch sind die Pulsationen dieser Zone nicht verantwortlich für die Atmung des Raums, aber die Phasen des Ein- und Ausströmens dieser Zone sind synchronisiert mit den Zwei-Milliarden-Jahr-Zyklen der Ausdehnung und Zusammenziehung des Raums.
11:6.1 (123.3) Wir kennen den wirklichen Mechanismus der Raumatmung nicht; wir beobachten nur, dass sich der gesamte Raum abwechselnd zusammenzieht und ausweitet. Diese Atmung betrifft sowohl die horizontale Ausdehnung des durchdrungenen Raums als auch die vertikalen Ausdehnungen des nicht durchdrungenen Raums, die in den gewaltigen Raumreservoiren oberhalb und unterhalb des Paradieses vorhanden sind. Beim Versuch, euch die Umrisslinien des Volumens dieser Raumreservoire vorzustellen, könntet ihr an eine Sanduhr denken.
11:6.2 (123.4) Wenn die Universen in der horizontalen Ausdehnung des durchdrungenen Raums expandieren, kontrahieren sich die Reservoire der vertikalen Ausdehnung des nicht durchdrungenen Raums, und umgekehrt. Gerade unterhalb des unteren Paradieses befindet sich ein Zusammenfluss durchdrungenen und nicht durchdrungenen Raums. Beide Raumtypen durchfließen hier transformierende Regulierungskanäle, wo Umwandlungen stattfinden, die während der Schrumpfungs- und Dehnungszyklen des Kosmos aus durchdrungenem Raum nicht durchdrungenen machen und umgekehrt.
11:6.3 (123.5) „Nicht durchdrungener“ Raum bedeutet: nicht durchdrungen von jenen Kräften, Energien, Mächten und Gegenwarten, deren Existenz man im durchdrungenen Raum kennt. Wir wissen nicht, ob es die Bestimmung des vertikalen (Reservoir-)Raums ist, immer als Gegengewicht zum horizontalen (Universums-)Raum zu funktionieren; wir wissen nicht, ob hinsichtlich des nicht durchdrungenen Raums eine schöpferische Absicht besteht; wir wissen wirklich sehr wenig über die Raumreservoire, nur, dass es sie gibt und dass sie die räumlichen Zyklen der Ausdehnung und Zusammenziehung des Universums der Universen auszugleichen scheinen.
11:6.4 (123.6) Die Zyklen der Raumatmung dauern in jeder Phase ein wenig länger als eine Milliarde von Jahren Urantias. Während einer Phase dehnen sich die Universen aus; während der nächsten ziehen sie sich zusammen. Der durchdrungene Raum nähert sich jetzt der Halbzeit der Dehnungsphase, während sich der nicht durchdrungene Raum der Halbzeit der Kontraktionsphase nähert, und wir sind davon unterrichtet, dass die äußersten Grenzen beider Raumausdehnungen theoretisch jetzt annähernd gleich weit vom Paradies entfernt sind. Die Reservoire undurchdrungenen Raums erstrecken sich jetzt vertikal über dem oberen Paradies und unter dem unteren Paradies gerade so weit, wie sich der durchdrungene Raum des Universums vom peripheren Paradies aus horizontal nach außen bis zur vierten Ebene des äußeren Raums und noch darüber hinaus erstreckt.
11:6.5 (124.1) Während einer Milliarde von Jahren Urantias ziehen sich die Raumreservoire zusammen, während sich das Alluniversum und die Kraftaktivitäten des ganzen horizontalen Raums ausdehnen. Also sind etwas mehr als zwei Milliarden Jahre für einen vollständigen Expansions- und Kontraktionszyklus nötig.
11:7.1 (124.2) Raum existiert auf keiner der Oberflächen des Paradieses. Wenn man von der oberen Oberfläche des Paradieses direkt „aufschauen würde“, „sähe“ man nichts als ein- oder austretenden, gegenwärtig gerade eintretenden, nicht durchdrungenen Raum. Der Raum berührt das Paradies nicht; einzig die ruhigen Zwischen-Raum-Zonen kommen mit der zentralen Insel in Kontakt.
11:7.2 (124.3) Das Paradies ist der tatsächlich unbewegliche Kern der relativ ruhigen Zonen, die zwischen durchdrungenem und nicht durchdrungenem Raum existieren. Geographisch erscheinen diese Zonen gewissermaßen als Fortsetzung des Paradieses, aber es gibt in ihnen wahrscheinlich etwas Bewegung. Wir wissen nur sehr wenig über sie, aber wir beobachten, dass diese Zonen verminderter Raumbewegung den durchdrungenen von dem nicht durchdrungenen Raum scheiden. Ähnliche Zonen gab es einst zwischen den Ebenen des durchdrungenen Raums, aber diese sind jetzt weniger ruhig.
11:7.3 (124.4) Der vertikale Querschnitt durch den totalen Raum würde ein wenig einem Malteserkreuz gleichen, wobei dessen horizontale Arme den durchdrungenen (Universums-)Raum und dessen vertikale Arme den nicht durchdrungenen (Reservoir-)Raum darstellen würden. Die zwischen den vier Armen gelegenen Zonen würden diese ungefähr so voneinander trennen, wie die Zwischen-Raum-Zonen durchdrungenen und nicht durchdrungenen Raum trennen. Diese ruhigen Zwischen-Raum-Zonen werden mit wachsender Distanz vom Paradies größer und größer und umfassen letzten Endes die äußersten Grenzen allen Raumes und kapseln sowohl die Raumreservoire als auch die ganze horizontale Ausdehnung des durchdrungenen Raums ein.
11:7.4 (124.5) Raum ist weder eine unterabsolute Bedingtheit innerhalb des Eigenschaftslosen Absoluten noch dessen Gegenwart, noch ist er eine Funktion des Ultimen. Er ist eine Gabe des Paradieses, hingegen glaubt man, dass der Raum des Großen Universums und derjenige aller äußeren Regionen wirklich von der Ur-Raumpotenz des Eigenschaftslosen Absoluten durchdrungen sind. Dieser durchdrungene Raum beginnt in der Nähe des peripheren Paradieses und dehnt sich horizontal nach außen durch die vierte Raumebene und bis über die Peripherie des Alluniversums hinaus; aber wie weit darüber hinaus, wissen wir nicht.
11:7.5 (124.6) Wenn ihr in Gedanken aus einer zur oberen und unteren Paradiesoberfläche im rechten Winkel stehenden Ebene eine endliche, aber unermesslich große V-förmige Ebene ausschneidet, deren auf das periphere Paradies gerichtete Spitze dieses beinahe berührt, und ihr euch dann vorstellt, dass diese Ebene das Paradies in einer elliptischen Bahn umkreist, dann wird sie bei ihrer Umlaufbewegung annähernd das Volumen des durchdrungenen Raums umreißen.
11:7.6 (124.7) Bezogen auf irgendeinen gegebenen Punkt in den Universen hat der horizontale Raum eine obere und eine untere Grenze. Wenn man sich im rechten Winkel zur Ebene von Orvonton weit genug nach oben oder unten begeben könnte, würde man schließlich die obere oder die untere Grenze des durchdrungenen Raums erreichen. Innerhalb der bekannten Dimensionen des Alluniversums rücken diese Grenzen immer weiter auseinander, je weiter man sich vom Paradies entfernt; der Raum nimmt an Dicke zu, und zwar etwas schneller als der Bereich der Schöpfung, der Universen.
11:7.7 (125.1) Die relativ ruhigen Zonen zwischen den Raumebenen wie diejenige, die die sieben Superuniversen von der ersten äußeren Raumebene trennt, sind enorme elliptische Regionen mit ruhigen Raumaktivitäten. Diese Zonen trennen die gewaltigen Galaxien voneinander, die das Paradies in geordneter Prozession mit großer Geschwindigkeit umkreisen. Ihr könnt euch die erste äußere Raumebene, wo jetzt ungezählte Universen im Entstehen begriffen sind, als eine riesige Prozession von das Paradies umkreisenden Galaxien vorstellen, die oben und unten von den Zwischen-Raum-Zonen der Ruhe und am inneren und äußeren Rand durch die relativ ruhigen Raumzonen in Schranken gehalten werden.
11:7.8 (125.2) Eine Raumebene funktioniert also als eine sich bewegende elliptische Region, die allseitig von relativer Bewegungslosigkeit umgeben ist. Derartige Beziehungen zwischen Bewegung und Ruhe bilden einen gekrümmten Raumpfad geringeren Widerstandes gegenüber der Bewegung, dem kosmische Kraft und erwachende Energie bei ihrer ewigen Umkreisung der Paradies-Insel universell folgen.
11:7.9 (125.3) Diese Einteilung des Alluniversums in abwechselnde Zonen, verbunden mit dem abwechslungsweise im Uhrzeiger- und Gegenuhrzeigersinn erfolgenden Fliessen der Galaxien, ist ein Faktor bei der Stabilisierung der physischen Gravitation, der bestimmt ist zu verhindern, dass der Gravitationsdruck sich bis zu einem Punkt verstärke, wo sprengende und zerstreuende Aktivitäten eintreten würden. Diese Einrichtung übt einen Antigravitations-Einfluss aus und wirkt bremsend auf andernfalls gefährliche Geschwindigkeiten.
11:8.1 (125.4) Die unentrinnbare Anziehung der Gravitation ergreift tatsächlich alle Welten aller Universen des ganzen Raums. Gravitation ist der allmächtige Zugriff der physischen Gegenwart des Paradieses. Gravitation ist die allgewaltige Schnur, auf der die funkelnden Sterne, strahlenden Sonnen und wirbelnden Planeten aufgereiht sind, die den universalen physischen Schmuck des ewigen Gottes bilden, der alles ist, alles erfüllt und in dem alles besteht.
11:8.2 (125.5) Mitte und Brennpunkt der absoluten materiellen Gravitation ist die Paradies-Insel, die durch die Havona umkreisenden dunklen Gravitationskörper ergänzt und durch die oberen und unteren Raumreservoire im Gleichgewicht gehalten wird. Alle bekannten Ausströmungen des unteren Paradieses gehorchen ausnahmslos und unfehlbar der zentralen Anziehung der Gravitation, die auf die endlosen Kreisläufe der elliptischen Raumebenen des Alluniversums wirkt. Jede bekannte Form kosmischer Realität besitzt die Krümmung der Ewigkeit, die Tendenz zum Kreis und den Schwung der großen Ellipse.
11:8.3 (125.6) Der Raum spricht nicht auf die Gravitation an, aber er wirkt auf diese ausgleichend. Ohne das Raumkissen würden die umliegenden Raumkörper von explosiven Aktivitäten geschüttelt. Der durchdrungene Raum übt auch einen Antigravitations-Einfluss auf die physische oder lineare Gravitation aus; der Raum kann diese Gravitationswirkung tatsächlich neutralisieren, wenn auch nicht aufhalten. Absolute Gravitation ist Paradies-Gravitation. Lokale oder lineare Gravitation geht mit dem elektrischen Stadium von Energie oder Materie einher; sie wirkt innerhalb des Zentraluniversums, der Superuniversen und der äußeren Universen, wo immer eine angemessene Materialisierung stattgefunden hat.
11:8.4 (125.7) Die zahlreichen Formen kosmischer Kraft, physischer Energie, Universumsmacht und verschiedener Materialisierungen lassen drei allgemeine, wenn auch nicht vollkommen scharf voneinander getrennte Stadien der Reaktion auf die Gravitation des Paradieses erkennen:
11:8.5 (126.1) 1. Vorgravitationsstadien (Kraft). Dies ist der erste Schritt der Differenzierung der Raumpotenz in die Vorenergieformen der kosmischen Kraft. Dieses Stadium entspricht der Vorstellung von der Urkraftladung des Raums, die man manchmal als reine Energie oder Segregata bezeichnet.
11:8.6 (126.2) 2. Gravitationsstadien (Energie). Diese Modifikation der Kraftladung des Raums wird durch das Handeln der Kraftorganisatoren des Paradieses hervorgerufen. Sie signalisiert das Erscheinen von Energiesystemen, die auf die Anziehung der Gravitation des Paradieses ansprechen. Diese erwachende Energie ist ursprünglich neutral, aber infolge weiterer Umwandlung zeigt sie schließlich die so genannten negativen und positiven Qualitäten. Wir nennen diese Stadien Ultimata.
11:8.7 (126.3) 3. Nachgravitationsphasen (Universumsmacht). In diesem Stadium spricht die Energie-Materie auf die Kontrolle der linearen Gravitation an. Im Zentraluniversum sind diese physischen Systeme dreifache, Triata genannte Organisationen. Es sind die Muttersysteme höchster Macht der Schöpfungen von Zeit und Raum. Die physischen Systeme der Superuniversen werden durch die Machtlenker der Universen und ihre Mitarbeiter mobilisiert. Diese physischen Organisationen haben eine zweifache Konstitution und werden Gravita genannt. Die dunklen, Havona umkreisenden Gravitationskörper sind weder Triata noch Gravita, und ihre Anziehungskraft lässt beide Formen physischer Gravitation, die lineare und die absolute, erkennen.
11:8.8 (126.4) Die Raumpotenz ist keiner Einwirkung irgendwelcher Gravitationsform unterworfen. Diese uranfängliche Gabe des Paradieses ist keine verwirklichte Realitätsebene, aber sie geht allen relativen funktionellen nichtgeistigen Realitäten voraus — allen Manifestationen der Kraft-Energie und der Organisation von Macht und Materie. Raumpotenz ist ein schwer definierbarer Begriff. Er bezeichnet nicht das, woraus der Raum hervorgegangen ist; er sollte vielmehr die Idee der innerhalb des Raums existierenden Potenzen und Potentiale vermitteln. Ganz allgemein kann man unter diesem Begriff all jene absoluten Einflüsse und Potentiale zusammenfassen, die vom Paradies ausgehen und die Raumgegenwart des Eigenschaftslosen Absoluten ausmachen.
11:8.9 (126.5) Das Paradies ist absoluter Ursprung und ewiger Brennpunkt aller Energie-Materie des Universums der Universen. Das Eigenschaftslose Absolute ist Offenbarer, Regulierer und Gefäß von allem, was seinen Ursprung und seine Entstehung im Paradies hat. Die universale Anwesenheit des Eigenschaftslosen Absoluten scheint gleichbedeutend zu sein mit der Vorstellung von einer potentiellen Unendlichkeit der Ausdehnung der Gravitation, von einer elastischen Spannung der Gegenwart des Paradieses. Diese Vorstellung hilft uns, die Tatsache zu erfassen, dass alles nach innen zum Paradies hin gezogen wird. Das Bild ist roh, aber trotzdem hilfreich. Es erklärt auch, weshalb die Gravitation stets vorzugsweise in einer zur Masse senkrechten Ebene wirkt, ein Phänomen, welches auf die charakteristischen Dimensionen des Paradieses und der umgebenden Schöpfungen hinweist.
11:9.1 (126.6) Die Einmaligkeit des Paradieses liegt darin, dass es das Reich des uranfänglichen Ursprungs aller geistigen Persönlichkeiten und der Ort ihrer endgültigen Bestimmung ist. Obwohl es zutrifft, dass nicht sämtliche der tieferstehenden geistigen Wesen der Lokaluniversen unmittelbar für das Paradies bestimmt sind, bleibt das Paradies doch das ersehnte Ziel aller übermateriellen Persönlichkeiten.
11:9.2 (126.7) Das Paradies ist das geographische Zentrum der Unendlichkeit; es ist kein Teil der universalen Schöpfung und nicht einmal wirklich ein Teil des ewigen Universums von Havona. Wir beziehen uns gewöhnlich auf die zentrale Insel als auf einen Teil des göttlichen Universums, aber sie ist es in Wirklichkeit nicht. Das Paradies ist eine ewige und ausschließliche Existenz.
11:9.3 (127.1) Als der Universale Vater in der vergangenen Ewigkeit seinem geistigen Selbst im Wesen des Ewigen Sohnes unendlichen persönlichen Ausdruck verlieh, offenbarte er gleichzeitig das Unendlichkeitspotential seines nichtpersönlichen Selbst als Paradies. Das nichtpersönliche und nichtgeistige Paradies scheint der unvermeidliche Widerhall des Willensaktes des Vaters gewesen zu sein, der den Ursprünglichen Sohn in die Ewigkeit rief. So entwarf der Vater die Realität in zwei wirklichen Daseinsformen — der persönlichen und der nichtpersönlichen, der geistigen und der nichtgeistigen. Und die zwischen beiden herrschende Spannung rief angesichts des Willens zur Tat von Vater und Sohn den Mit-Vollzieher und das Zentraluniversum materieller Welten und geistiger Wesen ins Dasein.
11:9.4 (127.2) Wenn die Realität in Persönliches und Nichtpersönliches (Ewiger Sohn und Paradies) geschieden ist, ist es kaum passend, „Gottheit“ zu nennen, was nichtpersönlich ist, solange es nicht irgendwie mit Eigenschaft begabt ist. Die energetischen und materiellen Rückwirkungen der Gottheitsakte können kaum als Gottheit bezeichnet werden. Die Gottheit kann vieles verursachen, was nicht Gottheit ist, und das Paradies ist keine Gottheit; ebenso wenig besitzt es Bewusstsein, wie immer auch der sterbliche Mensch diesen Begriff auslegen mag.
11:9.5 (127.3) Das Paradies ist nicht Stammvater irgendwelcher Wesen oder lebendiger Wesenheiten; es ist kein Schöpfer. Persönlichkeit und Verstand-Geist-Beziehungen sind übertragbar, nicht so die Urmuster; Urmuster sind niemals Spiegelbilder; sie sind Kopien — Reproduktionen. Das Paradies ist das Absolute der Urmuster; Havona ist eine Zurschaustellung dieser Wirklichkeit gewordenen Potentiale.
11:9.6 (127.4) Die Residenz Gottes ist zentral und ewig, glorreich und ideal. Seine Wohnstatt ist das wundervolle Urmuster aller Hauptsitz-Welten des Universums; und das von ihm unmittelbar bewohnte Zentraluniversum ist das Urmuster aller Universen, was deren Ideale, Organisation und ultime Bestimmung anbelangt.
11:9.7 (127.5) Das Paradies ist das universale Hauptquartier aller Persönlichkeitsaktivitäten und der Zentrale Ursprung aller Manifestationen der Raumkraft und Energie. Alles, was je gewesen ist, jetzt ist oder noch sein wird, ist aus dieser zentralen Wohnstätte der ewigen Götter hervorgegangen, geht jetzt daraus hervor oder wird daraus hervorgehen. Das Paradies ist das Zentrum aller Schöpfung, die Quelle aller Energien und der uranfängliche Herkunftsort aller Persönlichkeiten.
11:9.8 (127.6) Letztlich ist für Sterbliche das Wichtigste am ewigen Paradies die Tatsache, dass dieser vollkommene Aufenthaltsort des Universalen Vaters der wirkliche, weit entfernte Bestimmungsort der unsterblichen Seelen der sterblichen materiellen Söhne Gottes ist, der aufsteigenden Geschöpfe der evolutionären Welten von Zeit und Raum. Jeder Gott kennende Sterbliche, der die Laufbahn eingeschlagen hat, den Willen des Vaters auszuführen, ist bereits unterwegs nach dem Paradies auf dem langen, langen Pfad des Strebens nach Göttlichkeit und Erlangung der Vollkommenheit. Und wenn solch ein Wesen tierischen Ursprungs nach seinem Aufstieg aus den niedrigen Sphären des Raums im Paradies vor den Göttern steht, wie es jetzt ungezählten Scharen geschieht, bedeutet eine solche Vollbringung die Realität einer geistigen Verwandlung, die an die Grenzen der Suprematie rührt.
11:9.9 (127.7) [Dargeboten von einem Vervollkommner der Weisheit, der von den Ältesten der Tage von Uversa mit dieser Aufgabe betraut worden ist.]
Das Urantia Buch
Schrift 12
12:0.1 (128.1) DIE Unermesslichkeit der weiten Schöpfung des Universalen Vaters liegt völlig außer Reichweite endlicher Vorstellungskraft; ob der Riesenhaftigkeit des Alluniversums schwindelt es selbst dem Fassungsvermögen meiner Ordnung von Wesen. Aber den menschlichen Verstand kann man vieles über Plan und Aufbau der Universen lehren; ihr könnt etwas über ihre materielle Organisation und wunderbare Verwaltung wissen; ihr könnt vieles über die verschiedenen Gruppen intelligenter Wesen lernen, die die sieben Superuniversen der Zeit und das Zentraluniversum der Ewigkeit bewohnen.
12:0.2 (128.2) Im Prinzip, d. h. hinsichtlich ewigen Potentials, stellen wir uns die materielle Schöpfung als unendlich vor, weil der Universale Vater tatsächlich unendlich ist, aber wenn wir die gesamte materielle Schöpfung studieren und beobachten, wissen wir, dass sie zu jedem gegebenen Zeitpunkt begrenzt ist, obwohl sie eurem endlichen Verstand vergleichsweise unbegrenzt, praktisch grenzenlos vorkommt.
12:0.3 (128.3) Aus dem Studium der physikalischen Gesetze und aus der Beobachtung der Sternreiche haben wir die Überzeugung gewonnen, dass der unendliche Schöpfer sich noch nicht in seinem endgültigen kosmischen Ausdruck manifestiert, dass ein großer Teil des kosmischen Potentials des Unendlichen noch unoffenbart in ihm beschlossen liegt. Erschaffenen Wesen könnte das Alluniversum nahezu unendlich erscheinen, aber es ist weit davon entfernt, fertig zu sein; die materielle Schöpfung hat immer noch physische Grenzen, und die erfahrungsmäßige Offenbarung des ewigen Vorhabens ist noch im Gang.
12:1.1 (128.4) Das Universum der Universen ist weder eine unendliche Fläche noch ein grenzenloser Würfel noch ein unbeschränkter Kreis; es hat ganz gewiss Dimensionen. Die Gesetze der physischen Organisation und Verwaltung beweisen schlüssig, dass die gesamte riesige Ansammlung von Kraft-Energie und Materie-Macht letztlich als eine räumliche Einheit, als ein organisiertes und koordiniertes Ganzes funktioniert. Das beobachtbare Verhalten der materiellen Schöpfung liefert den Beweis dafür, dass das physische Universum klare Grenzen hat. Der endgültige Beweis für ein sowohl kreisförmiges als auch begrenztes Universum ist die uns wohlbekannte Tatsache, dass alle Formen der Basisenergie stets der gekrümmten Bahn der Raumebenen des Alluniversums entlang laufen, indem sie der unaufhörlichen und absoluten Anziehung der Gravitation des Paradieses gehorchen.
12:1.2 (128.5) Die aufeinander folgenden Raumebenen des Alluniversums bilden die Hauptabschnitte des durchdrungenen Raums — die gesamte Schöpfung, die organisiert und teilweise bewohnt ist oder erst noch organisiert und bewohnt werden wird. Wäre das Alluniversum nicht eine Serie von elliptischen Raumebenen, die der Bewegung geringeren Widerstand leisten und mit Zonen relativer Ruhe abwechseln, dann würde man unserer Ansicht nach beobachten, wie einige kosmische Energien in gerader Linie in unendliche Entfernungen, in den unbetretenen Raum hinaus, davonschießen würden; aber wir finden nie irgendwelche Kraft, Energie oder Materie mit solchem Verhalten; immer kreisen und jagen sie auf den Pfaden der großen Raumkreise dahin.
12:1.3 (129.1) Vom Paradies aus setzt sich das Alluniversum in der horizontalen Ausdehnung des durchdrungenen Raums nach außen fort. Es besteht aus sechs konzentrischen Ellipsen, den die zentrale Insel umkreisenden Raumebenen:
12:1.4 (129.2) 1. Das Zentraluniversum — Havona.
12:1.5 (129.3) 2. Die Sieben Superuniversen.
12:1.6 (129.4) 3. Die erste äußere Raumebene.
12:1.7 (129.5) 4. Die zweite äußere Raumebene.
12:1.8 (129.6) 5. Die dritte äußere Raumebene.
12:1.9 (129.7) 6. Die vierte und äußerste Raumebene.
12:1.10 (129.8) Havona, das Zentraluniversum, ist keine zeitliche Schöpfung; es ist eine ewige Existenz. Dieses Universum ohne Beginn und ohne Ende besteht aus einer Milliarde Himmelskugeln von allerhöchster Vollkommenheit und wird von den gewaltigen dunklen Gravitationskörpern umringt. Im Zentrum von Havona befindet sich die von ihren einundzwanzig Satelliten umkreiste, unbewegliche und absolut stabilisierte Paradies-Insel. Wegen der gewaltigen Massen der das Zentraluniversum an seinem Rande umkreisenden dunklen Gravitationskörper überschreitet der Masseinhalt dieser zentralen Schöpfung bei weitem die gesamte bekannte Masse aller sieben Sektoren des Großen Universums.
12:1.11 (129.9) Das Paradies-Havona-System, das ewige Universum, das die ewige Insel einfasst, bildet den vollkommenen und ewigen Kern des Alluniversums; alle sieben Superuniversen und alle Regionen des äußeren Raums drehen in festen Umlaufbahnen um dieses riesenhafte zentrale Aggregat der Satelliten des Paradieses und der Sphären Havonas.
12:1.12 (129.10) Die Sieben Superuniversen sind keine primären physischen Organisationen; nirgends trennen ihre Grenzen eine nebulare Familie, noch durchqueren sie ein Lokaluniversum, eine grundlegende schöpferische Einheit. Jedes Superuniversum ist einfach ein Sternhaufen mit geographischer Lage im Raum, der ungefähr ein Siebentel der organisierten und teilweise bewohnten Nach-Havona-Schöpfung umfasst, und jedes von ihnen besitzt etwa dieselbe Anzahl Lokaluniversen und nimmt etwa gleichviel Raum ein. Euer Lokaluniversum, Nebadon, gehört zu den neueren Schöpfungen von Orvonton, dem siebenten Superuniversum.
12:1.13 (129.11) Das Große Universum ist die gegenwärtig organisierte und bewohnte Schöpfung. Es besteht aus den sieben Superuniversen mit einem gesamten Entwicklungspotential von rund sieben Billionen bewohnter Planeten, wenn man von den ewigen Himmelskörpern der zentralen Schöpfung absieht. Aber weder berücksichtigt diese versuchsweise Schätzung die architektonischen Verwaltungswelten, noch bezieht sie die außerhalb gelegenen Gruppierungen nicht organisierter Universen mit ein. Der gegenwärtige ausgefranste Rand des Großen Universums, seine unebene, unvollendete Peripherie, in Verbindung mit dem außerordentlich unbeständigen Zustand der ganzen astronomischen Anlage, legt unseren Sternforschern die Annahme nahe, dass auch die sieben Superuniversen immer noch unvollständig sind. Wenn wir uns von innen, von der göttlichen Mitte aus, in irgendeiner Richtung nach außen bewegen, erreichen wir schließlich die äußeren Grenzen der organisierten und bewohnten Schöpfung; wir gelangen an die äußeren Grenzen des Großen Universums. Und nahe an dieser äußeren Grenze, in einer weit abgelegenen Ecke dieser großartigen Schöpfung, führt euer Lokaluniversum seine ereignisreiche Existenz.
12:1.14 (129.12) Die Ebenen des äußeren Raums. Weit draußen im Raum, in enormer Entfernung von den sieben bewohnten Superuniversen, sammeln sich Kreisläufe von Kraft und sich materialisierender Energie von ungeheuren, unglaublichen Ausmaßen an. Zwischen den Energiekreisen der sieben Superuniversen und diesem gigantischen äußeren Gürtel von Kraftaktivität befindet sich eine vergleichsweise ruhige Raumzone, deren Breite unterschiedlich ist, aber im Mittel etwa vierhunderttausend Lichtjahre beträgt. Diese Raumzonen sind frei von stellarem Staub-kosmischem Nebel. Unsere Erforscher dieser Phänomene sind im Zweifel über den exakten Status der Raumkräfte, die in dieser die sieben Superuniversen umringenden Zone relativer Ruhe existieren. Aber in einer Entfernung von etwa einer halben Million von Lichtjahren jenseits der Peripherie des gegenwärtigen Großen Universums beobachten wir den Beginn einer Zone unglaublicher Energieaktivitäten, die an Volumen und Intensität über mehr als fünfundzwanzig Millionen Lichtjahre hinweg zunehmen. Diese ungeheuerlichen Räder Energie erzeugender Kräfte liegen in der ersten Ebene des äußeren Raums, eines ununterbrochenen Gürtels kosmischer Aktivität, der die gesamte bekannte, organisierte und bewohnte Schöpfung umschließt.
12:1.15 (130.1) Noch größere Aktivitäten spielen sich jenseits dieser Regionen ab, haben doch die Physiker von Uversa in einer Entfernung von mehr als fünfzig Millionen Lichtjahren jenseits der äußersten Regionen der in der ersten äußeren Raumebene beobachteten Phänomene erste Zeichen von Kraftmanifestationen festgestellt. Diese Aktivitäten sind ohne Zweifel Vorboten der Organisation der materiellen Schöpfungen der zweiten äußeren Raumebene des Alluniversums.
12:1.16 (130.2) Das Zentraluniversum ist die Schöpfung der Ewigkeit; die Superuniversen sind die Schöpfungen der Zeit; die vier äußeren Ebenen des Raums sind ohne Zweifel zu der Eventuierung-Entwicklung der Ultimität der Schöpfung bestimmt. Und es gibt solche, die den Standpunkt vertreten, dass das Unendliche sich nie gänzlich ausdrücken könne außer im Unendlichen; und deshalb postulieren sie eine zusätzliche, nicht offenbarte Schöpfung jenseits der vierten und äußersten Raumebene, ein mögliches sich ewig ausdehnendes, nie endendes Universum der Unendlichkeit. Wir wissen nicht, wie sich in der Theorie die Unendlichkeit des Schöpfers oder die potentielle Unendlichkeit der Schöpfung begrenzen lassen könnten, aber so, wie das Alluniversum existiert und verwaltet wird, erscheint es uns als ein Universum mit Grenzen, das an seinen Außenrändern eindeutig vom offenen Raum begrenzt und eingefasst wird.
12:2.1 (130.3) Wenn die Astronomen Urantias durch ihre immer stärkeren Teleskope in die geheimnisvollen Weiten des äußeren Raums hinausspähen und dort die Staunen erregende Entfaltung von nahezu unzählbaren physischen Universen betrachten, sollten sie sich bewusst werden, dass sie die machtvolle Realisierung der unerforschlichen Pläne der Architekten des Alluniversums vor Augen haben. In der Tat besitzen wir Beweise, die inmitten der gewaltigen, jetzt für diese äußeren Regionen charakteristischen Energiemanifestationen da und dort das Vorhandensein von Einflüssen gewisser Persönlichkeiten des Paradieses nahe legen, aber von einem umfassenderen Gesichtspunkt aus werden die sich jenseits der äußeren Grenzen der sieben Superuniversen erstreckenden Raumregionen allgemein als die Domäne des Eigenschaftslosen Absoluten betrachtet.
12:2.2 (130.4) Obwohl das bloße menschliche Auge außerhalb der Grenzen des Superuniversums von Orvonton nur etwa zwei oder drei Nebelhaufen wahrnehmen kann, offenbaren euch eure Teleskope buchstäblich Millionen und Abermillionen dieser im Entstehen begriffenen physischen Universen. Die meisten der gestirnten Reiche, die sich der Erforschung durch eure gegenwärtigen Teleskope sichtbar darbieten, befinden sich in Orvonton, aber mit der photographischen Technik dringen die größeren Teleskope weit über die Grenzen des Großen Universums hinaus in die Bereiche des äußeren Raums vor, wo die Organisierung ungezählter Universen im Gang ist. Und es gibt noch weitere Millionen von Universen jenseits der Reichweite eurer derzeitigen Instrumente.
12:2.3 (130.5) In nicht allzu ferner Zukunft werden neue Teleskope dem staunenden Blick der Astronomen Urantias nicht weniger als 375 Millionen neuer Galaxien in den entlegenen Weiten des äußeren Raums offenbaren. Gleichzeitig werden diese stärkeren Teleskope auch enthüllen, dass viele inselartige Universen, die man zuvor im äußeren Raum angesiedelt hatte, in Wahrheit ein Teil des galaktischen Systems von Orvonton sind. Die sieben Superuniversen sind immer noch im Wachsen begriffen; eines jeden Peripherie weitet sich allmählich aus; ständig werden neue Nebelhaufen stabilisiert und organisiert; und einige der Nebelhaufen, welche die Astronomen Urantias für außergalaktisch halten, befinden sich in Wahrheit am Rande von Orvonton und sind mit uns auf der Reise.
12:2.4 (131.1) Die Sternforscher Uversas beobachten, dass das Große Universum von den Vorläufern einer Reihe von Stern- und Planetenhaufen umgeben ist, welche die derzeitige bewohnte Schöpfung in konzentrischen Ringen aus ungezählten äußeren Universen vollständig umschließen. Nach den Berechnungen der Physiker von Uversa machen Energie und Materie dieser äußeren, unerforschten Regionen bereits ein Vielfaches der gesamten in allen sieben Superuniversen vorhandenen materiellen Masse und Energieladung aus. Wir sind darüber unterrichtet, dass die Umwandlung der kosmischen Kraft in diesen äußeren Raumebenen eine Funktion der Kraftorganisatoren des Paradieses ist. Wir wissen auch, dass diese Kräfte die Urform jener physischen Energien sind, die gegenwärtig das Große Universum aktivieren. Hingegen haben die Machtlenker von Orvonton nichts mit diesen weit entfernten Reichen zu tun, noch sind die darin stattfindenden Energiebewegungen in wahrnehmbarer Weise mit den Machtkreisen der organisierten und bewohnten Schöpfungen verbunden.
12:2.5 (131.2) Wir wissen sehr wenig über die Bedeutung dieser gewaltigen Erscheinungen des äußeren Raums. Eine größere Schöpfung der Zukunft ist im Entstehen begriffen. Wir können ihre Unermesslichkeit betrachten, ihre Ausdehnung feststellen und ihre majestätischen Dimensionen fühlen, aber im Übrigen wissen wir kaum mehr über diese Gebiete als die Astronomen Urantias. Soviel wir wissen, existieren in diesem äußeren Ring von Nebeln, Sonnen und Planeten weder materielle Wesen der Ordnung der Menschen noch Engel oder andere geistige Geschöpfe. Dieses ferne Gebiet liegt außerhalb der Zuständigkeit und Verwaltung der Superuniversumsregierungen.
12:2.6 (131.3) In ganz Orvonton glaubt man, dass ein neuer Schöpfungstyp im Werden begriffen ist, eine neue Universumsordnung, die bestimmt ist, zum Schauplatz künftiger Aktivitäten des sich versammelnden Korps der Finalität zu werden; und wenn unsere Vermutungen zutreffen, dann hält die endlose Zukunft für euch alle möglicherweise dieselben begeisternden Schauspiele bereit wie die endlose Vergangenheit für eure Ahnen und Vorgänger.
12:3.1 (131.4) Alle Formen von Kraft-Energie — ob materieller, mentaler oder geistiger Natur — sind jenem Zugriff, jener universalen Gegenwart unterworfen, die wir Gravitation nennen. Auch die Persönlichkeit spricht auf die Gravitation an — auf den ausschließlichen Kreis des Vaters; aber obwohl über diesen Kreis ausschließlich der Vater gebietet, ist er deshalb nicht von den anderen Kreisen ausgeschlossen; der Universale Vater ist unendlich und wirkt über alle vier Kreise absoluter Gravitation des Alluniversums:
12:3.2 (131.5) 1. Die Persönlichkeitsgravitation des Universalen Vaters.
12:3.3 (131.6) 2. Die Geistgravitation des Ewigen Sohnes.
12:3.4 (131.7) 3. Die Verstandesgravitation des Mit-Vollziehers.
12:3.5 (131.8) 4. Die kosmische Gravitation der Paradies-Insel.
12:3.6 (131.9) Diese vier Kreise stehen in keinerlei Beziehung zum Kraftzentrum des unteren Paradieses; es sind weder Kraft- noch Energie- noch Machtkreise; es sind absolute Kreise der Gegenwart, und sie sind wie Gott unabhängig von Zeit und Raum.
12:3.7 (132.1) In diesem Zusammenhang ist es interessant, gewisse Beobachtungen anzuführen, die das Korps der Gravitationsforscher in den eben verflossenen Jahrtausenden auf Uversa gemacht hat. Diese Arbeitsgruppe von Experten ist bezüglich der verschiedenen Gravitationssysteme des Alluniversums zu folgenden Schlüssen gelangt:
12:3.8 (132.2) 1. Physische Gravitation. Nachdem die Forscher zu einer Schätzung der Gesamtsumme der im Großen Universum vorhandenen Kapazität physischer Gravitation gelangt waren, stellten sie in mühsamer Arbeit einen Vergleich dieses Resultats mit der geschätzten Gesamtsumme der gegenwärtig wirkenden absoluten Gravitationsgegenwart an. Diese Berechnungen zeigen, dass die gesamte Gravitationseinwirkung auf das Große Universum nur einen sehr kleinen Teil der geschätzten Anziehungskraft der Paradies-Gravitation ausmacht, deren Berechnung auf der Grundlage der Gravitationsantwort der physikalischen Grundeinheiten der Universumsmaterie erfolgte. Diese Forscher gelangen zu dem erstaunlichen Schluss, dass das Zentraluniversum und die es umgebenden sieben Superuniversen derzeit nur etwa fünf Prozent der aktiv wirksamen Anziehung der absoluten Gravitation des Paradieses beanspruchen. Mit anderen Worten: Im jetzigen Zeitpunkt werden etwa fünfundneunzig Prozent der aktiven, aufgrund dieser Totalitätstheorie errechneten kosmischen Gravitation der Paradies-Insel zur Kontrolle von materiellen Systemen verwendet, die außerhalb der Grenzen der gegenwärtig organisierten Universen liegen. All diese Berechnungen beziehen sich auf die absolute Gravitation; die lineare Gravitation ist ein interaktives Phänomen, das nur berechnet werden kann, wenn man die tatsächliche Gravitation des Paradieses kennt.
12:3.9 (132.3) 2. Geistige Gravitation. Unter Anwendung derselben Technik vergleichender Schätzung und Berechnung haben diese Forscher die gegenwärtige Reaktionskapazität der geistigen Gravitation untersucht und sind dank der Zusammenarbeit mit Einsamen Botschaftern und anderen Geistpersönlichkeiten zu einer Summierung der aktiven Geistgravitation des Zweiten Zentralen Ursprungs gelangt. Und es ist höchst aufschlussreich festzustellen, dass sie für die gegenwärtig wirkende Gegenwart der Geistgravitation im Großen Universum ungefähr denselben Wert finden, den sie für die derzeitige Summe aktiver Geistgravitation postulieren. Mit anderen Worten: Gegenwärtig kann praktisch die gesamte, nach dieser Totalitätstheorie errechnete Geistgravitation des Ewigen Sohnes als im Großen Universum wirkend betrachtet werden. Wenn dieser Befund verlässlich ist, können wir daraus schließen, dass die sich jetzt im äußeren Raum entwickelnden Universen derzeit völlig nichtgeistig sind. Und wenn dies zutreffen sollte, würde es zufriedenstellend erklären, weshalb geistbegabte Wesen über diese gewaltigen Energiemanifestationen so wenige oder gar keine Informationen besitzen, außer dass sie um die Tatsache ihrer physischen Existenz wissen.
12:3.10 (132.4) 3. Verstandesgravitation. Unter Anwendung derselben Prinzipien vergleichender Berechnung gingen diese Sachverständigen das Problem der Gegenwart und Beantwortung der Verstandesgravitation an. Sie gelangten zu der Bestimmung der der Schätzung zugrunde liegenden Verstandeseinheit durch Ermittlung eines Durchschnittswertes aus drei materiellen und drei geistigen Verstandestypen, wobei der den Machtlenkern und ihren Mitarbeitern eigene Verstandestypus sich bei dem Bemühen, eine Grundeinheit für die Schätzung der Verstandesgravitation zu finden, als Störfaktor erwies. Es gab gemäß dieser Totalitätstheorie keine großen Hindernisse bei der Schätzung der gegenwärtigen Kapazität funktioneller Verstandesgravitation des Dritten Zentralen Ursprungs. Obwohl die Resultate in diesem Fall weniger schlüssig sind als bei der Schätzung der physischen und geistigen Gravitation, sind sie doch, im Vergleich betrachtet, sehr aufschlussreich, ja fesselnd. Diese Forscher kommen zu dem Schluss, dass ungefähr fünfundachtzig Prozent der auf die intellektuelle Anziehungskraft des Mit-Vollziehers antwortenden Verstandesgravitation aus dem existierenden Großen Universum stammen. Das legt die Möglichkeit nahe, dass bei den beobachtbaren, jetzt in den Reichen des äußeren Raums vor sich gehenden physischen Aktivitäten auch Verstandesaktivitäten im Spiel sind. Obwohl diese Schätzung wahrscheinlich weit davon entfernt ist, genau zu sein, stimmt sie doch grundsätzlich mit unserer Meinung überein, dass intelligente Kraftorganisatoren gegenwärtig die Universumsentwicklung in den Raumebenen jenseits der äußeren Grenzen des Großen Universums lenken. Welcher Natur auch immer diese postulierte Intelligenz sein mag, so spricht sie offenbar nicht auf die Geistgravitation an.
12:3.11 (133.1) Indessen sind all diese Berechnungen im besten Fall auf angenommenen Gesetzen beruhende Schätzungen. Wir halten dafür, dass sie recht verlässlich sind. Auch wenn sich einige wenige Geistwesen im äußeren Raum aufhalten sollten, würde ihre gemeinsame Anwesenheit die sich auf so gewaltige Messungen stützenden Berechnungen nicht wesentlich beeinflussen.
12:3.12 (133.2) Die Persönlichkeitsgravitation kann nicht berechnet werden. Wir stellen ihren Kreislauf fest, aber wir können weder qualitative noch quantitative Realitäten messen, die auf sie ansprechen.
12:4.1 (133.3) Alle Einheiten der kosmischen Energie befinden sich in einer Urrotation und führen ihre Sendung aus, während sie auf der universalen Umlaufbahn kreisen. Die Universen des Raums und die sie aufbauenden Systeme und Welten sind alles rotierende Sphären, die sich entlang den endlosen Kreisbahnen der Raumebenen des Alluniversums bewegen. Es gibt im ganzen Alluniversum absolut nichts Stillstehendes außer dem Zentrum Havonas, der ewigen Paradies-Insel, dem Gravitationszentrum.
12:4.2 (133.4) Das Eigenschaftslose Absolute ist in seiner Funktion auf den Raum beschränkt, aber wir sind uns der Beziehung dieses Absoluten zur Bewegung nicht so sicher. Ist ihm Bewegung eingeboren? Wir wissen es nicht. Wir wissen, dass die Bewegung dem Raum nicht eingeboren ist; auch die Bewegungen des Raums sind diesem nicht eingeboren. Aber nicht so sicher sind wir uns der Beziehung des Eigenschaftslosen zur Bewegung. Wer oder was ist wirklich verantwortlich für die gigantischen Aktivitäten der Kraft-Energie-Umwandlungen, die sich jetzt jenseits der Grenzen der gegenwärtigen sieben Superuniversen abspielen? Über den Ursprung der Bewegung vertreten wir folgende Ansichten:
12:4.3 (133.5) 1. Wir denken, dass der Mit-Vollzieher die Bewegung im Raum auslöst.
12:4.4 (133.6) 2. Ob der Mit-Vollzieher auch die Bewegungen des Raums bewirkt, können wir nicht beweisen.
12:4.5 (133.7) 3. Das Universale Absolute löst die Bewegung nicht ursprünglich aus, aber es gleicht alle durch die Bewegung erzeugten Spannungen aus und kontrolliert sie.
12:4.6 (133.8) Im äußeren Raum sind die Kraftorganisatoren offenbar verantwortlich für die Erzeugung der gigantischen Universumsräder, die sich jetzt im Prozess der Sternbildung befinden, aber ihre Fähigkeit, so zu wirken, muss durch irgendeine Änderung der Raumgegenwart des Eigenschaftslosen Absoluten ermöglicht worden sein.
12:4.7 (133.9) Vom menschlichen Standpunkt aus ist Raum nichts — negativ; er existiert nur in Beziehung zu etwas Positivem und Nicht-Räumlichem. Der Raum ist indessen wirklich. Er enthält die Bewegung und bedingt sie. Und er bewegt sich sogar. Die Bewegungen des Raums können in groben Zügen wie folgt eingeteilt werden:
12:4.8 (133.10) 1. Primäre Bewegung — Raumatmung, die Bewegung des Raums selbst.
12:4.9 (133.11) 2. Sekundäre Bewegung — die abwechselnde Laufrichtung der aufeinander folgenden Raumebenen.
12:4.10 (133.12) 3. Relative Bewegungen — relativ in dem Sinne, dass bei ihrer Beurteilung nicht das Paradies als Ausgangspunkt dient. Primäre und sekundäre Bewegung sind absolut, es sind Bewegungen in Beziehung zum bewegungslosen Paradies.
12:4.11 (133.13) 4. Kompensatorische oder korrelative Bewegungen mit der Aufgabe, alle anderen Bewegungen zu koordinieren.
12:4.12 (134.1) Obwohl die gegenwärtige Beziehung zwischen eurer Sonne und den zu ihr gehörenden Planeten viele relative und absolute Bewegungen im Raum erkennen lässt, vermittelt sie den beobachtenden Astronomen doch eher den Eindruck, als verharret ihr vergleichsweise unbeweglich im Raum, während die euch umgebenden Sternhaufen und -ströme mit immer höheren Geschwindigkeiten nach außen zu fliehen scheinen, je weiter in den Raum hinaus ihr mit euren Berechnungen vordringt. Aber das trifft nicht zu. Ihr verkennt die gegenwärtige nach außen gerichtete, allgemeine Expansion der materiellen Schöpfungen des ganzen durchdrungenen Raums. Auch eure eigene Lokalschöpfung (Nebadon) nimmt an dieser Bewegung universaler Expansion teil. Die gesamten sieben Superuniversen nehmen zusammen mit den äußeren Regionen des Alluniversums an diesen zwei Milliarden Jahre währenden Zyklen der Raumatmung teil.
12:4.13 (134.2) Wenn sich die Universen ausdehnen und zusammenziehen, bewegen sich die materiellen Massen im durchdrungenen Raum abwechselnd gegen die Anziehung der Gravitation des Paradieses und mit ihr. Die zur Bewegung der materiellen Energiemassen der Schöpfung geleistete Arbeit ist Raum- Arbeit und nicht Macht-Energie -Arbeit.
12:4.14 (134.3) Obwohl eure spektroskopischen Schätzungen der astronomischen Geschwindigkeiten recht zuverlässig sind, wenn sie auf die Sternreiche eures Superuniversums und der mit ihm verbundenen Superuniversen angewendet werden, sind solche Berechnungen völlig unzuverlässig, wenn sie sich auf die Reiche des äußeren Raums beziehen. Ein herannahender Stern verschiebt die Spektrallinien vom Normalbereich zum Violetten hin; desgleichen verschiebt ein fliehender Stern diese Linien gegen das Rote hin. Viele Einflüsse treten dazwischen, die den Eindruck erwecken, als ob die Fluchtbewegung der äußeren Universen mit jedem Anwachsen der Entfernung um eine Million Lichtjahre um mehr als hundertsechzig Kilometer pro Sekunde zunehme. Dank der Vollkommenheit mächtigerer Teleskope wird es auf Grund dieser Rechnungsmethode dann erscheinen, als ob sich jene entlegenen Systeme von diesem Teil des Universums mit der unglaublichen Geschwindigkeit von mehr als vierundfünfzigtausend Kilometern pro Stunde wegbewegten. Aber diese offenbare Fluchtbewegung ist nicht real; sie rührt von vielen irrtümlichen Faktoren her, unter denen sich Beobachtungswinkel und andere Zeit-Raum-Verzerrungen befinden.
12:4.15 (134.4) Aber die größte dieser Verzerrungen entsteht dadurch, dass die gewaltigen Universen des äußeren Raums in den dem Bereich der Superuniversen am nächsten gelegenen Zonen offenbar in einer Richtung kreisen, die derjenigen des Großen Universums entgegenläuft. Das heißt, dass diese Myriaden von Sternnebeln mit ihren Sonnen und Sphären gegenwärtig im Uhrzeigersinn um die zentrale Schöpfung kreisen. Die sieben Superuniversen umkreisen das Paradies im Gegenuhrzeigersinn. Anscheinend dreht sich das zweite äußere Universum von Galaxien wie die sieben Superuniversen im Gegenuhrzeigersinn um das Paradies. Und die Astronomen von Uversa glauben in einem dritten äußeren Gürtel weit abgelegenen Raums Anzeichen von kreisenden Bewegungen auszumachen, die beginnende Richtungstendenzen im Uhrzeigersinn erkennen lassen.
12:4.16 (134.5) Es ist wahrscheinlich, dass die abwechselnden Richtungen der aufeinander folgenden Raumprozessionen der Universen etwas mit der innerhalb des Alluniversums angewandten Gravitationstechnik des Universalen Absoluten zu tun haben, die in einer Koordinierung von Kräften und in einer Ausgleichung von Raumspannungen besteht. Sowohl Bewegung als auch Raum ergänzen die Gravitation und tragen zu ihrem Gleichgewicht bei.
12:5.1 (134.6) Wie der Raum ist auch die Zeit eine Gabe des Paradieses, jedoch nicht im selben Sinne, sondern nur indirekt. Zeit entsteht aufgrund von Bewegung und weil der Verstand von Natur aus das Bewusstsein von Abfolgen besitzt. Von einem praktischen Gesichtspunkt aus ist die Bewegung wesentliche Voraussetzung für die Zeit, aber es gibt keine universale Zeiteinheit, die auf Bewegung beruht, außer insofern, als der Paradies-Havona-Standardtag willkürlich als solche anerkannt wird. Die Totalität der Raumatmung zerstört deren lokalen Wert als Zeitquelle.
12:5.2 (135.1) Der Raum ist nicht unendlich, obwohl er seinen Ursprung im Paradies hat; er ist nicht absolut, da er vom Eigenschaftslosen Absoluten durchdrungen ist. Wir kennen die absoluten Grenzen des Raums nicht, hingegen wissen wir, dass das Absolute der Zeit die Ewigkeit ist.
12:5.3 (135.2) Zeit und Raum sind nur in den Zeit-Raum-Schöpfungen, den sieben Superuniversen, unzertrennlich. Nichtzeitlicher Raum (Raum ohne Zeit) existiert theoretisch, aber der einzige wahrhaft nichtzeitliche Ort ist der Paradies- Bereich. Nichträumliche Zeit (Zeit ohne Raum) existiert im Verstand auf der Funktionsebene des Paradieses.
12:5.4 (135.3) Die vergleichsweise bewegungslosen Zwischen-Raum-Zonen, die an das Paradies angrenzen und den durchdrungenen von dem nicht durchdrungenen Raum trennen, sind die Übergangszonen von der Zeit zur Ewigkeit; deshalb müssen die Paradiespilger während dieses Transits, sofern er im Bürgerrecht des Paradieses gipfeln soll, ihr Bewusstsein verlieren. Hingegen können zeitbewusste Besucher sich ohne einen solchen Schlaf in das Paradies begeben, aber sie bleiben Geschöpfe der Zeit.
12:5.5 (135.4) Beziehungen zu der Zeit können ohne Bewegung im Raum nicht existieren, aber das Bewusstsein der Zeit kann es. Die Vorstellung von Abfolgen kann Zeit auch in Abwesenheit von Bewegung bewusst machen. Der menschliche Verstand ist aufgrund seiner natürlichen Beschaffenheit weniger zeit- als raumgebunden. Sogar in den Tagen seines körperlichen Lebens auf Erden ist die schöpferische menschliche Vorstellungskraft vergleichsweise frei von Zeit, obwohl der menschliche Verstand streng raumgebunden ist. Aber die Zeit selber ist ihrer Entstehung nach keine Eigenschaft des Verstandes.
12:5.6 (135.5) Es gibt drei verschiedene Ebenen der Zeitwahrnehmung:
12:5.7 (135.6) 1. Vom Verstand wahrgenommene Zeit — Bewusstsein von Abfolgen, von Bewegung, und ein Sinn für Dauer.
12:5.8 (135.7) 2. Vom Geist wahrgenommene Zeit — Erkenntnis der gottwärts gerichteten Bewegung und Bewusstsein einer zu Ebenen zunehmender Göttlichkeit aufsteigenden Bewegung.
12:5.9 (135.8) 3. Die Persönlichkeit erschafft ein einzigartiges Zeitgefühl ausgehend von einem Einblick in die Realität zusätzlich eines Bewusstseins von Gegenwärtigkeit und eines Gewahrseins von Dauer.
12:5.10 (135.9) Die nichtgeistigen Tiere kennen nur die Vergangenheit und leben in der Gegenwart. Der vom Geist bewohnte Mensch hat Gaben des Weitblicks (Erkenntnis); er kann sich die Zukunft vorstellen. Einzig vorausschauende und vorwärtsgerichtete Haltungen sind persönlich real. Statische Ethik und traditionelle Sittlichkeit erheben sich nur ganz wenig über das Tierische. Auch Stoizismus ist keine hohe Art der Selbstverwirklichung. Ethik und Sittlichkeit werden erst wirklich menschlich, wenn sie dynamisch und vorwärtsgerichtet, von universaler Realität erfüllt sind.
12:5.11 (135.10) Die menschliche Persönlichkeit ist nicht nur eine Begleiterscheinung zeitlich-räumlicher Ereignisse; die menschliche Persönlichkeit kann auch als kosmische Ursache solcher Ereignisse wirken.
12:6.1 (135.11) Das Universum ist nicht-statisch. Stabilität ist nicht das Resultat von Trägheit, sondern vielmehr das Ergebnis von ausgewogenen Energien, verstandesmäßiger Kooperation, Koordination auf morontieller Ebene, höchster Kontrolle durch den Geist und Einigung der Persönlichkeit. Stabilität ist immer und ganz und gar proportional zur Göttlichkeit.
12:6.2 (135.12) Bei der physischen Kontrolle des Alluniversums übt der Universale Vater seine Priorität und seinen Primat durch die Paradies-Insel aus; bei der geistigen Verwaltung des Kosmos ist Gott absolut in der Person des Ewigen Sohnes. Was den Verstandesbereich anbelangt, wirken der Vater und der Sohn koordiniert in dem Mit-Vollzieher.
12:6.3 (136.1) Der Dritte Zentrale Ursprung hilft bei der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts und der Koordination kombinierter physischer und geistiger Energien und Organisationen durch die Absolutheit seiner Herrschaft über den kosmischen Verstand und durch die Betätigung der ihm eigenen universalen, physische und geistige Gravitation ergänzenden Eigenschaften. Wann und wo immer eine Verbindung zwischen Materiellem und Geistigem hergestellt wird, ist ein solches Verstandesphänomen ein Akt des Unendlichen Geistes. Nur der Verstand kann die physischen Kräfte und Energien der materiellen Ebene mit den geistigen Mächten und Wesen der Geistebene in Verbindung setzen.
12:6.4 (136.2) Vergewissert euch bei all euren Betrachtungen universeller Phänomene, dass ihr der Wechselbeziehung zwischen den physischen, intellektuellen und geistigen Energien Rechnung tragt und die unerwarteten Phänomene, die deren Einigung durch die Persönlichkeit begleiten, gebührend berücksichtigt, ebenso wie die unvorhersehbaren Phänomene, die eine Folge der Aktionen und Reaktionen der erfahrungsmäßigen Gottheit und der Absoluten sind.
12:6.5 (136.3) Das Universum ist nur im quantitativen Sinne der Messbarkeit durch die Gravitation höchst zuverlässig voraussagbar; nicht einmal die physischen Urkräfte sprechen auf die lineare Gravitation an, und ebenso wenig tun es die höheren mentalen Bedeutungen und die wahren geistigen Werte der ultimen Universumsrealitäten. Im qualitativen Sinn ist das Universum, was neue Verbindungen von physischen, mentalen und geistigen Kräften anbelangt, nicht in hohem Maße voraussagbar, obwohl viele derartige Kombinationen von Energien oder Kräften teilweise voraussagbar werden, wenn sie kritischer Beobachtung unterzogen werden. Wenn Materie, Verstand und Geist durch eine Geschöpfespersönlichkeit geeint werden, sind wir unfähig, die Entscheidungen eines solchen mit freiem Willen begabten Wesens völlig vorauszusagen.
12:6.6 (136.4) Alle Phasen der Urkraft, des entstehenden Geistes und anderer nichtpersönlicher ultimer Realitäten scheinen gemäß gewissen relativ stabilen, aber unbekannten Gesetzen zu reagieren und charakterisieren sich durch einen Spielraum des Verhaltens und eine Elastizität der Reaktion, die einen oft perplex machen, wenn man sie in den Phänomenen einer ganz bestimmten einzelnen Situation antrifft. Wie erklärt sich diese nicht voraussagbare Reaktionsfreiheit, welche die erwachenden Verwirklichungen des Universums an den Tag legen? Diese unbekannten, unergründlichen Unberechenbarkeiten — ob sie sich auf das Verhalten einer uranfänglichen Krafteinheit beziehen, auf die Reaktion einer nicht identifizierten Verstandesebene oder auf das Phänomen des Vorstadiums eines entstehenden gewaltigen Universums im Bereich des äußeren Raums — verraten wahrscheinlich die Aktivitäten des Ultimen und die wirkende Anwesenheit der Absoluten, die der Funktion aller Universumsschöpfer vorausgehen.
12:6.7 (136.5) Wir wissen es nicht wirklich, vermuten aber, dass solch erstaunliche Flexibilität und tiefgreifende Koordination die Anwesenheit und das Wirken der Absoluten bedeuten und dass eine derartige Vielfalt von Reaktionen angesichts anscheinend einheitlicher Ursachen verrät, dass die Absoluten nicht nur auf die unmittelbaren und situationsbedingten Ursachen reagieren, sondern auch auf alle anderen, im ganzen Alluniversum damit zusammenhängenden Ursachen.
12:6.8 (136.6) Einzelwesen haben ihre Schicksalshüter; Planeten, Systeme, Konstellationen, Universen und Superuniversen haben alle ihre jeweiligen Gebieter, die sich für das Wohl ihrer Reiche einsetzen. Havona und sogar das Große Universum werden von denen überwacht, die mit so hohen Verantwortlichkeiten betraut sind. Aber wer sorgt und kümmert sich um die fundamentalen Bedürfnisse des Alluniversums als eines Ganzen, vom Paradies bis zur vierten und äußersten Raumebene? Existentiell ist eine solche höchste Obhut wohl der Paradies-Trinität zuzuschreiben, aber aus einem erfahrungsmäßigen Blickwinkel hängt das Erscheinen der Nach-Havona-Universen ab:
12:6.9 (136.7) 1. Von den Absoluten für das Potential.
12:6.10 (136.8) 2. Vom Ultimen für die Lenkung.
12:6.11 (137.1) 3. Vom Supremen für die evolutionäre Koordinierung.
12:6.12 (137.2) 4. Von den Architekten des Alluniversums für die Verwaltung, bevor spezifische Lenker auftreten.
12:6.13 (137.3) Das Eigenschaftslose Absolute durchdringt allen Raum. Wir sind uns nicht völlig im Klaren über den genauen Status des Gottheit-Absoluten und des Universalen Absoluten, aber wir wissen, dass Letzteres überall da funktioniert, wo das Gottheit- und das Eigenschaftslose Absolute funktionieren. Das Gottheit-Absolute ist wohl universal gegenwärtig, aber kaum im Raum gegenwärtig. Der Ultime ist im Raum bis zu den äußeren Grenzen der vierten Raumebene gegenwärtig oder wird es eines Tages sein. Wir bezweifeln, dass der Ultime je außerhalb der Peripherie des Alluniversums im Raum gegenwärtig sein wird, aber innerhalb dieser Grenzen integriert der Ultime allmählich die schöpferische Organisation der Potentiale der drei Absoluten.
12:7.1 (137.4) Durch alle Zeit und allen Raum hindurch und bezüglich jeder Realität, welcher Natur auch immer, wirkt ein unerbittliches und unpersönliches Gesetz, das der Funktion einer kosmischen Vorsehung gleichkommt. Barmherzigkeit charakterisiert Gottes liebevolle Haltung gegenüber dem Einzelnen; Unparteilichkeit motiviert Gottes Haltung gegenüber dem Ganzen. Der Wille Gottes hat im Teil — im Herzen irgendeiner Persönlichkeit — nicht notwendigerweise die Oberhand, aber sein Wille regiert tatsächlich das Ganze, das Universum der Universen.
12:7.2 (137.5) Es ist wahr, dass Gott in seinem ganzen Umgang mit all seinen Geschöpfen nicht Gesetze anwendet, die ihrem Wesen nach willkürlich sind. Euch mit eurer beschränkten Sicht und eurem endlichen Gesichtspunkt müssen Gottes Handlungen oft diktatorisch und willkürlich vorkommen. Die Gesetze Gottes sind nur die Gewohnheiten Gottes, seine Art, die Dinge stets auf gleiche Weise zu tun; und er tut immer alle Dinge gut. Ihr beobachtet, dass Gott dieselbe Sache immer wieder in derselben Art tut, einfach weil es die beste Art ist, diese besondere Sache unter gegebenen Umständen zu tun; und die beste Art ist auch die richtige Art, und deshalb ordnet die unendliche Weisheit stets an, dass sie in genau dieser vollkommenen Art getan werde. Auch solltet ihr euch daran erinnern, dass die Natur nicht der ausschließliche Akt Gottes ist; es sind noch andere Einflüsse in den Phänomenen vorhanden, die der Mensch Natur nennt.
12:7.3 (137.6) Es widerstrebt der göttlichen Natur, irgendwelchen Verfall zu dulden oder je zu erlauben, irgendeine rein persönliche Handlung auf minderwertige Art auszuführen. Es sollte indessen Folgendes klargemacht werden: Wenn in der Göttlichkeit irgendeiner Situation, unter extremen Umständen, und immer dann, wenn in Befolgung höchster Weisheit eine andere Vorgehensweise angezeigt erschiene — wenn die Ansprüche der Vollkommenheit aus irgendeinem Grunde eine andere und bessere Reaktionsweise gebieten sollten — dann würde der allweise Gott auf der Stelle in dieser besseren und passenderen Art handeln. Das wäre dann der Ausdruck eines höheren Gesetzes, nicht das Umstoßen eines niedrigeren Gesetzes.
12:7.4 (137.7) Gott ist nicht ein der Gewohnheit unterworfener Sklave der ständigen Wiederholung seiner eigenen Willensakte. Es gibt keine Konflikte zwischen den Gesetzen des Unendlichen; alle sind vollkommener Ausfluss der unfehlbaren Natur; alle sind fraglos Handlungen, die fehlerlose Entscheidungen ausdrücken. Das Gesetz ist die unveränderliche Reaktion eines unendlichen, vollkommenen und göttlichen Verstandes. Trotz dieser offenkundigen Gleichheit entspringen alle Handlungen Gottes seinem Willen. In Gott „gibt es weder Veränderlichkeit, noch den Schatten eines Wechsels“. Aber all das, was man zu Recht von dem Universalen Vater sagen kann, kann nicht mit derselben Bestimmtheit von all seinen untergeordneten Intelligenzen oder von seinen evolutionären Geschöpfen gesagt werden.
12:7.5 (137.8) Weil Gott unveränderlich ist, könnt ihr euch unter allen gewöhnlichen Umständen darauf verlassen, dass er dieselbe Sache in derselben gleich bleibenden, gewöhnlichen Art tut. Gott ist die Garantie der Stabilität für alle erschaffenen Dinge und Wesen. Er ist Gott; deshalb ändert er sich nicht.
12:7.6 (138.1) Und dieses ganze unerschütterliche Verhalten und gleichförmige Handeln ist persönlich, bewusst und im höchsten Grade willensmäßig; denn der große Gott ist kein hilfloser Sklave seiner eigenen Vollkommenheit und Unendlichkeit. Gott ist keine von selbst laufende, automatische Kraft; er ist keine sklavisch an Gesetze gebundene Macht. Gott ist weder eine mathematische Gleichung noch eine chemische Formel. Er ist eine mit freiem Willen begabte, uranfängliche Persönlichkeit. Er ist der Universale Vater, ein mit Persönlichkeit überreich ausgestattetes Wesen und die universale Quelle aller Geschöpfespersönlichkeit.
12:7.7 (138.2) Der Wille Gottes hat in den Herzen der Gott suchenden materiellen Sterblichen nicht einheitlich die Oberhand, aber wenn man den zeitlichen Rahmen über den Augenblick hinaus ausdehnt, bis er die ganze Spanne des ersten Lebens umfasst, dann wird Gottes Wille tatsächlich immer besser an den Geistesfrüchten erkennbar, welche die vom Geist geführten Kinder Gottes in ihrem Leben tragen. Und wenn man das Menschenleben noch mehr ausdehnt, um auch die morontielle Erfahrung einzubeziehen, beobachtet man, dass der göttliche Wille immer heller aus den vergeistigenden Handlungen jener Geschöpfe der Zeit leuchtet, die angefangen haben, sich des göttlichen Glücks einer gelebten Beziehung zwischen der Persönlichkeit des Menschen und der Persönlichkeit des Universalen Vaters zu erfreuen.
12:7.8 (138.3) Die Vaterschaft Gottes und die Bruderschaft der Menschen bergen in sich den Widerspruch zwischen dem Teil und dem Ganzen auf Persönlichkeitsebene. Gott liebt jeden Einzelnen als individuelles Kind der himmlischen Familie. Aber Gott liebt ebenso sehr alle Personen; er kennt kein Ansehen der Person, und die Universalität seiner Liebe ruft eine Ganzheitsbeziehung, die universale Bruderschaft, ins Leben.
12:7.9 (138.4) Die Liebe des Vaters individualisiert in absoluter Weise jede Persönlichkeit als einmaliges Kind des Universalen Vaters, als ein Kind, von dem es in aller Unendlichkeit kein Doppel gibt, als ein Willensgeschöpf, das in aller Ewigkeit durch nichts ersetzt werden kann. Des Vaters Liebe verherrlicht jedes Kind Gottes, indem sie jedes Mitglied der himmlischen Familie erleuchtet und die einzigartige Natur jedes persönlichen Wesens sich scharf abheben lässt gegen die außerhalb des brüderlichen Kreises des gemeinsamen Vaters liegenden unpersönlichen Ebenen. Die Liebe Gottes lässt auf eindrucksvolle Weise den transzendenten Wert jedes Willensgeschöpfes erkennen, offenbart unmissverständlich den hohen Wert, den der Universale Vater jedem einzelnen seiner Kinder beimisst, von der höchsten Schöpferpersönlichkeit mit Paradiesesrang bis hinunter zur niedrigsten mit Willen begabten Persönlichkeit unter wilden Volksstämmen im Morgengrauen der menschlichen Gattung auf irgendeiner evolutionären Welt von Zeit und Raum.
12:7.10 (138.5) Diese Liebe Gottes zum individuellen Wesen ruft die göttliche Familie aller Einzelpersonen ins Dasein, die universale Bruderschaft der mit freiem Willen begabten Kinder des Paradies-Vaters. Und da diese Bruderschaft universal ist, ist sie eine Ganzheitsbeziehung. Wenn sie universal ist, ist sie nicht Ausdruck jeder einzelnen Beziehung, sondern der Beziehung aller. Bruderschaft ist eine die Gesamtheit umfassende Realität und offenbart daher Eigenschaften des Ganzen im Unterschied zu Eigenschaften des Teils.
12:7.11 (138.6) Bruderschaft ist eine Tatsache der Beziehung zwischen allen im Universum existierenden Persönlichkeiten. Niemand kann den Wohltaten oder Benachteiligungen entrinnen, die aus der Beziehung zu anderen Personen hervorgehen. Der Teil profitiert oder leidet nach Maßgabe des Ganzen. Das gute Streben jedes einzelnen Menschen kommt allen Menschen zugute; der Irrtum oder die Schlechtigkeit jedes Menschen vermehrt die Leiden aller Menschen. Wie der Teil sich bewegt, so bewegt sich das Ganze. Wie der Fortschritt des Ganzen, so der Fortschritt des Teils. Die relativen Geschwindigkeiten des Teils und des Ganzen bestimmen, ob der Teil durch die Trägheit des Ganzen gebremst oder vom Schwung der kosmischen Bruderschaft mitgerissen wird.
12:7.12 (139.1) Es ist ein tiefes Geheimnis, dass Gott als ein im höchsten Maße persönliches und selbstbewusstes Wesen mit festem Hauptsitz zugleich in einem so gewaltigen Universum persönlich anwesend ist und mit einer nahezu unendlichen Zahl von Wesen in persönlichem Kontakt steht. Dass solch ein Phänomen ein weit über die menschliche Fassungskraft hinausgehendes Mysterium ist, sollte euren Glauben nicht im Mindesten beeinträchtigen. Erlaubt weder den Dimensionen der Unendlichkeit noch der Unermesslichkeit der Ewigkeit noch der Größe und Herrlichkeit des unvergleichlichen Charakters Gottes, euch einzuschüchtern, ins Wanken zu bringen oder zu entmutigen; denn keinem von euch ist der Vater sehr fern; er wohnt in euch, und in ihm bewegen wir uns wörtlich, leben wir wirklich und haben wahrhaftig unser Dasein.
12:7.13 (139.2) Obwohl der Paradies-Vater durch seine göttlichen Schöpfer und die Kinder seiner Schöpfung wirkt, erfreut er sich auch des innigsten inneren Kontaktes mit euch, der so sublim, so höchst persönlich ist, dass er sogar mein Verständnis übersteigt — diese geheimnisvolle Verbindung des Vaterfragmentes mit der menschlichen Seele und mit dem tatsächlich von ihm bewohnten sterblichen Verstand. Nach allem, was euch über diese Geschenke Gottes bekannt ist, wisst ihr jetzt, dass der Vater nicht nur mit seinen göttlichen Mitarbeitern, sondern auch mit seinen evolutionären sterblichen Kindern der Zeit in inniger Berührung steht. Der Vater bewohnt allerdings das Paradies, aber seine göttliche Gegenwart wohnt auch im Verstand der Menschen.
12:7.14 (139.3) Auch wenn der Geist eines Sohnes über alles Fleisch ausgegossen wird, auch wenn ein Sohn einst in Menschengestalt unter euch weilte, auch wenn die Seraphim euch persönlich behüten und führen, wie könnte eines dieser göttlichen Wesen des Zweiten und Dritten Zentrums je hoffen, euch so nahe zu kommen oder euch so völlig zu verstehen wie der Vater, der einen Teil von sich selbst gegeben hat, um in euch zu sein, um euer wirkliches und göttliches, ja euer ewiges Selbst zu sein?
12:8.1 (139.4) „Gott ist Geist“, nicht aber das Paradies. Das materielle Universum ist stets die Arena, in der alle geistigen Aktivitäten stattfinden; geistige Wesen und geistige Aufsteiger leben und arbeiten auf materiell wirklichen, physischen Sphären.
12:8.2 (139.5) Die Vergabe kosmischer Kraft, die Domäne der kosmischen Gravitation, ist die Funktion der Paradies-Insel. Alle ursprüngliche Kraft-Energie geht vom Paradies aus, und die Materie zur Erschaffung ungezählter Universen zirkuliert jetzt im ganzen Alluniversum in Form einer übergravitationellen Gegenwart, die die Kraftladung des durchdrungenen Raums darstellt.
12:8.3 (139.6) Was für Verwandlungen die vom Paradies ausgegangene Kraft in den entlegenen Universen auch immer durchmachen mag, so bleibt sie doch auf ihrer Reise der unaufhörlichen, ewig gegenwärtigen und unfehlbaren Anziehung der Paradies-Insel unterworfen und kreist für immer gehorsam und selbstverständlich auf den ewigen Raumpfaden des Universums. Die physische Energie ist jene Realität, die in ihrem Gehorsam gegenüber dem universalen Gesetz wahrhaft zuverlässig und unerschütterlich ist. Einzig im Bereich des Geschöpfeswillens hat es Abweichungen von den göttlichen Pfaden und den ursprünglichen Plänen gegeben. Macht und Energie sind die universalen Beweise für die Stabilität, Beständigkeit und Ewigkeit der zentralen Paradies-Insel.
12:8.4 (139.7) Die Vergabe des Geistes und die Vergeistigung der Persönlichkeiten, die Domäne der geistigen Gravitation, sind das Reich des Ewigen Sohnes. Und diese geistige Gravitation des Sohnes, der stets alle geistigen Realitäten an sich zieht, ist genauso real und absolut wie die allmächtige materielle Anziehung der Paradies-Insel. Aber der auf das Materielle sinnende Mensch ist von Natur aus vertrauter mit den materiellen Erscheinungen physischer Natur als mit den ebenso realen und mächtigen Vorgängen geistiger Natur, die nur von der geistigen Schau der Seele wahrgenommen werden können.
12:8.5 (140.1) In dem Maße, wie sich irgendeine Persönlichkeit im Universum vergeistigt — gottähnlich wird — spricht sie weniger auf die physische Gravitation an. Realität, die sich an ihrer Antwort auf die physische Gravitation messen lässt, ist der Gegensatz zu Realität, die durch die Art ihres geistigen Gehalts bestimmt wird. Die Aktivität materieller Gravitation ist ein quantitativer Gradmesser nichtgeistiger Energie; die Aktivität geistiger Gravitation ist ein qualitatives Maß für die lebendige Energie der Göttlichkeit.
12:8.6 (140.2) Was das Paradies für die physische Schöpfung und der Ewige Sohn für das geistige Universum sind, ist der Mit-Vollzieher für die Verstandesreiche — für das intelligente Universum materieller, morontieller und geistiger Wesen und Persönlichkeiten.
12:8.7 (140.3) Der Mit-Vollzieher reagiert sowohl auf materielle als auch auf geistige Realitäten und wird dadurch von Natur aus zum universalen Helfer aller intelligenten Wesen, die in sich die materielle und die geistige Phase der Schöpfung vereinigen. Die Ausstattung mit Intelligenz, der Dienst am Materiellen und am Geistigen durch das Phänomen des Verstandes, ist die ausschließliche Domäne des Mit-Vollziehers, der dadurch zum Partner des geistigen Verstandes, zur Essenz des morontiellen Verstandes und zur Substanz des materiellen Verstandes der evolutionären Geschöpfe der Zeit wird.
12:8.8 (140.4) Verstand ist die Technik, dank welcher geistige Realitäten für Geschöpfespersönlichkeiten erfahrbar werden. Und letzten Endes sind sogar die einigenden Fähigkeiten des menschlichen Verstandes, das Vermögen, Dinge, Ideen und Werte zu koordinieren, übermateriell.
12:8.9 (140.5) Obwohl es dem sterblichen Verstand kaum möglich ist, die sieben Ebenen relativer kosmischer Realität zu begreifen, sollte der menschliche Intellekt doch fähig sein, viel von der Bedeutung von drei Funktionsebenen endlicher Realität zu erfassen:
12:8.10 (140.6) 1. Materie. Organisierte Energie, die der linearen Gravitation unterworfen ist, mit der Einschränkung, dass sie durch Bewegung verändert und vom Verstand bedingt werden kann.
12:8.11 (140.7) 2. Verstand. Organisiertes Bewusstsein, das der materiellen Gravitation nicht vollständig unterworfen ist, und das wahrhaft befreit wird, wenn der Geist es verändert.
12:8.12 (140.8) 3. Geist. Die höchste persönliche Realität. Wahrer Geist ist der physischen Gravitation nicht unterworfen, sondern wird schließlich zur motivierenden Triebkraft aller sich entwickelnden Energiesysteme, die Persönlichkeitswürde besitzen.
12:8.13 (140.9) Das Existenzziel aller Persönlichkeiten ist Geist; materielle Manifestationen sind relativ, und zwischen diesen universalen Gegensätzen vermittelt der kosmische Verstand. Die Gabe des Verstandes und der Dienst des Geistes sind das Werk der zusammenwirkenden Personen der Gottheit: des Unendlichen Geistes und des Ewigen Sohnes. Totale Gottheitsrealität ist nicht Verstand, sondern Geist-Verstand — durch Persönlichkeit geeinter Verstand-Geist. Nichtsdestoweniger konvergieren die Absoluten sowohl des Geistes als auch der Dinge in der Person des Universalen Vaters.
12:8.14 (140.10) Im Paradies sind die drei Energien, die materielle, die mentale und die geistige, koordiniert. Im evolutionären Kosmos dominiert Energie-Materie außer in der Persönlichkeit, in welcher der Geist durch die Vermittlung des Verstandes nach Meisterschaft strebt. Geist ist die grundlegende Realität der Persönlichkeitserfahrung aller Geschöpfe, weil Gott Geist ist. Geist ist unveränderlich, und deshalb transzendiert er in allen Persönlichkeitsbeziehungen den Verstand und die Materie, die beide erfahrungsmäßige, veränderliche Größen fortschreitenden Vollbringens sind.
12:8.15 (140.11) In der kosmischen Entwicklung wird die Materie zu einem philosophischen Schatten, den der Verstand in der Gegenwart der geistigen Helle göttlicher Erleuchtung wirft, aber das macht die Realität der Materie-Energie nicht hinfällig. Verstand, Materie und Geist sind gleichermaßen real, aber sie besitzen für die Persönlichkeit beim Streben nach Göttlichkeit nicht denselben Wert. Das Bewusstsein der Göttlichkeit ist eine fortschreitende geistige Erfahrung.
12:8.16 (141.1) Je heller das Leuchten einer vergeistigten Persönlichkeit (der Vater im Universum, das Fragment einer potentiellen geistigen Persönlichkeit im individuellen Geschöpf), umso größer der Schatten, den der vermittelnde Verstand auf seine materielle Hülle wirft. In der Zeit ist der Körper des Menschen gerade so real wie der Verstand oder der Geist, aber im Tod überleben sowohl Verstand (Identität) als auch Geist, nicht jedoch der Körper. Eine kosmische Realität kann in der Erfahrung der Persönlichkeit nicht-vorhanden sein. Und so hat eure griechische Redewendung — das Materielle als der Schatten einer realeren geistigen Substanz — tatsächlich eine philosophische Bedeutung.
12:9.1 (141.2) Geist ist die fundamentale persönliche Realität in den Universen, und Persönlichkeit ist grundlegend für alle fortschreitende Erfahrung mit der geistigen Realität. Jede Phase persönlicher Erfahrung auf allen aufeinanderfolgenden Ebenen des Fortschritts im Universum wimmelt von Hinweisen auf zu entdeckende, verlockende persönliche Realitäten. Die wahre Bestimmung des Menschen besteht darin, neue geistige Ziele zu erschaffen und dann auf die kosmische Lockung solch himmlischer Ziele nicht-materiellen Wertes zu antworten.
12:9.2 (141.3) Liebe ist das Geheimnis ersprießlicher Persönlichkeitsverbindungen. Ihr könnt eine Person aufgrund eines einzigen Kontaktes nicht wirklich kennen. Ihr könnt Musik nicht durch mathematische Folgerungen schätzen, obwohl Musik eine Art von mathematischem Rhythmus ist. Die einem Telefonabonnenten zugeteilte Nummer identifiziert die Persönlichkeit dieses Abonnenten in keiner Weise, noch sagt sie irgendetwas über seinen Charakter aus.
12:9.3 (141.4) Mathematik, materielle Wissenschaft sind für die intelligente Diskussion der materiellen Aspekte des Universums unerlässlich, aber solches Wissen gehört nicht notwendigerweise zur höheren Wahrheitsverwirklichung oder zur persönlichen Würdigung geistiger Realitäten. Nicht nur in den Bereichen des Lebens, sondern sogar in der Welt der physischen Energie ist die Summe zweier oder mehrerer Dinge sehr oft mehr oder etwas anderes als die vorhersagbaren Additionsergebnisse solcher Verbindungen. Die ganze Mathematikwissenschaft, der gesamte Bereich der Philosophie, die fortgeschrittenste Physik oder Chemie vermöchten nicht vorauszusagen oder zu wissen, dass die Vereinigung zweier gasförmiger Wasserstoffatome mit einem gasförmigen Sauerstoffatom eine neue Substanz mit zusätzlichen Eigenschaften — flüssiges Wasser — hervorrufen würde. Allein die verstehende Erkenntnis dieses einen physikochemischen Phänomens hätte die Entwicklung der materialistischen Philosophie und der mechanistischen Kosmologie verhindern sollen.
12:9.4 (141.5) Technische Analyse enthüllt nicht, was eine Person oder eine Sache tun kann. Ein Beispiel: Wasser wird wirksam zum Feuerlöschen eingesetzt. Dass Wasser Feuer löschen kann, ist eine Tatsache täglicher Erfahrung, aber keine Wasseranalyse könnte je eine solche Eigenschaft verraten. Die Analyse ergibt, dass Wasser aus Wasserstoff und Sauerstoff zusammengesetzt ist; weiteres Studium dieser Elemente zeigt, dass Sauerstoff der wirkliche Verantwortliche für die Verbrennung ist und dass Wasserstoff von selber frei brennt.
12:9.5 (141.6) Eure Religion wird real, weil sie aus der Sklaverei der Angst heraustritt und die Fesseln des Aberglaubens abstreift. Eure Philosophie kämpft für die Loslösung von Dogma und Tradition. Eure Wissenschaft befindet sich in der endlos langen Auseinandersetzung zwischen Wahrheit und Irrtum, während sie um Befreiung kämpft von den Fesseln der Abstraktion, von der Sklaverei der Mathematik und von der relativen Blindheit des mechanistischen Materialismus.
12:9.6 (142.1) Der sterbliche Mensch besitzt einen Kern aus Geist. Der Verstand ist ein persönliches Energiesystem um einen göttlichen Geistkern herum, der in einem materiellen Umfeld funktioniert. Diese lebendige Beziehung zwischen dem persönlichen Verstand und dem Geist stellt das universale Potential der ewigen Persönlichkeit dar. Wahre Not, dauernde Enttäuschung, ernste Niederlage oder unentrinnbarer Tod können sich nur dann einstellen, wenn eigene Vorstellungen sich angemaßt haben, die lenkende Macht des zentralen geistigen Kerns völlig zur Seite zu schieben und damit den kosmischen Plan der Persönlichkeitsidentität zu zerbrechen.
12:9.7 (142.2) [Dargeboten von einem im Auftrag der Ältesten der Tage handelnden Vervollkommner der Weisheit.]
Das Urantia Buch
Schrift 13
13:0.1 (143.1) IM Raum zwischen der zentralen Paradies-Insel und dem innersten Planetenkreis Havonas befinden sich drei kleinere Kreise besonderer Himmelskörper. Der innerste Kreis besteht aus den sieben geheimen Sphären des Universalen Vaters, die zweite Gruppe setzt sich aus den sieben leuchtenden Welten des Ewigen Sohnes zusammen, und zuäußerst befinden sich die sieben gewaltigen Sphären des Unendlichen Geistes, die Welten der exekutiven Hauptsitze der Sieben Hauptgeiste.
13:0.2 (143.2) Diese je sieben Welten der drei Kreise des Vaters, des Sohnes und des Geistes sind Sphären von unübertroffener Großartigkeit und unvorstellbarer Herrlichkeit. Selbst ihre materielle oder physische Konstruktion ist von einer euch nicht offenbarten Art. Jeder Kreis besteht aus anderem Material, und jede Welt jedes Kreises ist anders mit Ausnahme der sieben Welten des Sohnes, deren physische Beschaffenheit gleich ist. Alle einundzwanzig Welten sind enorme Sphären, und jede Siebenergruppe ist verschieden verewigt. So viel wir wissen, haben sie immer existiert; sie sind ewig wie das Paradies. Es gibt über ihren Ursprung weder Dokumente noch Überlieferungen.
13:0.3 (143.3) Die sieben geheimen Sphären des Universalen Vaters, welche die ewige Paradies-Insel in nächster Nähe umkreisen, widerspiegeln in hohem Maße die geistige Leuchtkraft des zentralen Glanzes der ewigen Gottheiten, und sie schütten dieses Licht göttlicher Herrlichkeit über das ganze Paradies und über alle sieben Kreise Havonas aus.
13:0.4 (143.4) Auf den sieben heiligen Welten des Ewigen Sohnes scheinen die unpersönlichen Energien geistiger Leuchtkraft ihren Ursprung zu nehmen. Kein persönliches Wesen kann sich in irgendeinem dieser sieben hell scheinenden Reiche aufhalten. Sie erleuchten das ganze Paradies und Havona mit geistiger Herrlichkeit, und sie richten reine geistige Helligkeit auf die sieben Superuniversen. Diese strahlenden Sphären des zweiten Kreises senden ihr Licht (Licht ohne Wärme) ebenso zum Paradies wie zu der Milliarde von Welten des Zentraluniversums mit seinen sieben Kreisen.
13:0.5 (143.5) Die sieben Welten des Unendlichen Geistes sind die Sitze der Sieben Hauptgeiste, welche die Geschicke der sieben Superuniversen lenken und die geistige Erleuchtung der Dritten Person der Gottheit in diese Schöpfungen von Zeit und Raum hinaussenden. Und ganz Havona, aber nicht die Paradies-Insel, ist in diese vergeistigenden Einflüsse getaucht.
13:0.6 (143.6) Obwohl die Planeten des Vaters für alle Vater-begabten Persönlichkeiten die Sphären des allerhöchsten Status darstellen, ist das nicht ihre alleinige Funktion. Viele anders-als-persönliche Wesen und Wesenheiten weilen auf diesen Welten. Jede Welt im Kreis des Vaters und im Kreis des Geistes beherbergt einen anderen Typ von Dauerbürgern, aber wir denken, dass die Welten des Sohnes von gleichförmigen Typen anders-als-persönlicher Wesen bewohnt werden. Unter den Einheimischen von Divinington befinden sich die Vaterfragmente; die übrigen Ordnungen von Dauerbürgern sind euch nicht offenbart.
13:0.7 (143.7) Die einundzwanzig Satelliten des Paradieses dienen manchen Zwecken im Zentraluniversum und in den Superuniversen, die in diesen Erzählungen nicht enthüllt werden. Ihr seid so wenig fähig, etwas vom Leben dieser Sphären zu verstehen, dass ihr nicht hoffen könnt, irgendeine stimmige Anschauung von ihnen zu gewinnen, sei es bezüglich Wesen oder Funktion; auf ihnen spielen sich Tausende von euch nicht offenbarten Aktivitäten ab. Die einundzwanzig Planeten umfassen die Potentiale der Funktion des Alluniversums. Diese Schriften gewähren nur einen flüchtigen Blick auf bestimmte fest umschriebene Aktivitäten, die sich auf das gegenwärtige Zeitalter des Großen Universums beziehen — oder besser, nur auf einen der sieben Sektoren des Großen Universums.
13:1.1 (144.1) Des Vaters Kreis von sieben heiligen Welten des Lebens birgt die einzigen der Persönlichkeit inhärenten Geheimnisse des Universums der Universen. Diese Satelliten des Paradieses, die den innersten der drei Kreise bilden, sind die einzigen verbotenen Zonen des Zentraluniversums, die mit Persönlichkeit zu tun haben. Auch das untere Paradies und die Welten des Sohnes sind für Persönlichkeiten unzugänglich, aber keines von diesen Reichen hat in irgendeiner Weise direkt etwas mit Persönlichkeit zu tun.
13:1.2 (144.2) Die Paradies-Welten des Vaters werden von der höchsten Ordnung der Stationären Söhne der Trinität gelenkt, von den Trinitisierten Geheimnissen der Suprematie. Über diese Welten kann ich nur wenig berichten, und noch weniger über ihre mannigfaltigen Aktivitäten. Solche Auskünfte sind nur für jene Wesen bestimmt, die darauf wirken und von dort fortziehen. Und während ich mit sechs dieser Welten einigermaßen vertraut bin, bin ich nie auf Divinington gelandet; der Zutritt zu dieser Welt ist mir gänzlich untersagt.
13:1.3 (144.3) Einer der Gründe für die Geheimhaltung dieser Welten besteht darin, dass jede der heiligen Sphären sich einer spezialisierten Vertretung oder Manifestation der die Paradies-Trinität bildenden Gottheiten erfreut. Es handelt sich dabei nicht um eine Persönlichkeit, sondern um eine einmalige Anwesenheit der Göttlichkeit, die nur von jenen speziellen Gruppen intelligenter Wesen gewürdigt und verstanden werden kann, welche diese besondere Welt bewohnen oder zu ihr Zutritt haben. Die Trinitisierten Geheimnisse der Suprematie sind die persönlichen Beauftragten dieser spezialisierten und unpersönlichen Anwesenheiten der Göttlichkeit. Und die Geheimnisse der Suprematie sind herrlich begabte und ihrer hohen und anspruchsvollen Arbeit wunderbar gewachsene, hoch persönliche Wesen.
13:1.4 (144.4) 1. DIVININGTON. Diese Welt ist in einem einzigartigen Sinne der „Schoß des Vaters“, die Sphäre persönlicher Verbindung mit dem Universalen Vater, und auf ihr gibt es eine besondere Manifestation seiner Göttlichkeit. Divinington ist der Paradies-Treffpunkt der Gedankenjustierer, aber es ist auch die Heimat zahlreicher anderer Wesenheiten, Persönlichkeiten und weiterer dem Universalen Vater entsprungener Wesen. Außer dem Ewigen Sohn gibt es viele Persönlichkeiten, die ihren direkten Ursprung im einsamen Handeln des Universalen Vaters haben. Nur die Vaterfragmente und jene Persönlichkeiten und anderen Wesen, die direkt und ausschließlich dem Universalen Vater entstammen, wirken und verbrüdern sich an diesem Wohnsitz.
13:1.5 (144.5) Die Geheimnisse von Divinington schließen auch das Geheimnis der Verleihung und Sendung der Gedankenjustierer ein. Ihre Natur, ihr Ursprung und die Technik ihres Kontaktes mit den niedrigen Geschöpfen der evolutionären Welten sind ein Geheimnis dieser paradiesischen Sphäre. Diese erstaunlichen Vorgänge betreffen uns Übrigen nicht persönlich, und deshalb halten es die Gottheiten für angebracht, unserem vollen Verständnis gewisse Aspekte dieses großen göttlichen Dienstes vorzuenthalten. Insofern wir mit dieser Phase göttlicher Aktivität in Berührung kommen, wird uns volle Einsicht in diese Vorgänge gewährt, aber über die innersten Einzelheiten dieser großen Vergabe sind wir nicht völlig unterrichtet.
13:1.6 (145.1) Diese Welt birgt auch die Geheimnisse der Natur, Bestimmung und Tätigkeiten aller anderen Formen von Vaterfragmenten, der Gravitationsbotschafter und von Heerscharen anderer, euch nicht offenbarter Wesen. Höchstwahrscheinlich würden die Divinington betreffenden, vor mir geheimgehaltenen Wahrheiten, wenn sie mir offenbart würden, mich bei meiner gegenwärtigen Arbeit nur stören und behindern, und außerdem übersteigen sie vielleicht das Vorstellungsvermögen meiner Ordnung von Wesen.
13:1.7 (145.2) 2. SONARINGTON. Diese Sphäre ist der „Schoß des Sohnes“, die persönliche Empfangswelt des Ewigen Sohnes. Sie ist das Paradies-Hauptquartier der niedersteigenden und aufsteigenden Söhne Gottes vom Augenblick an, da diese voll beglaubigt und endgültig bestätigt worden sind. Diese Welt ist die paradiesische Heimat für alle Söhne des Ewigen Sohnes und seiner beigeordneten und mit ihm verbundenen Söhne. Es gibt zahlreiche Ordnungen göttlicher Sohnschaft, die mit dieser himmlischen Stätte verbunden, den Sterblichen aber nicht offenbart worden sind, da sie nichts zu tun haben mit den Plänen des Aufstiegsprogramms für den menschlichen geistigen Fortschritt auf dem Weg durch die Universen nach dem Paradies.
13:1.8 (145.3) Die Geheimnisse von Sonarington schließen auch das Geheimnis der Inkarnation der göttlichen Söhne ein. Wenn ein Gottessohn zu einem Menschensohn wird und regelrecht von einer Frau geboren wird, wie es auf eurer Welt vor neunzehnhundert Jahren geschehen ist, handelt es sich um ein universales Mysterium. Es ereignet sich in allen Universen und es ist ein Sonarington gehörendes Geheimnis göttlicher Sohnschaft. Die Justierer sind ein Mysterium Gottes des Vaters. Die Inkarnation der göttlichen Söhne ist ein Mysterium Gottes des Sohnes; es ist ein Geheimnis, das im siebenten Sektor von Sonarington verschlossen liegt, in einem Bereich, den niemand außer denen betritt, die persönlich diese einmalige Erfahrung durchlebt haben. Nur jene Inkarnationsphasen, die mit eurem aufsteigenden Werdegang zu tun haben, sind euch zur Kenntnis gebracht worden. Es gibt viele andere, euch nicht offenbarte Aspekte des Inkarnationsmysteriums von Paradies-Söhnen geheimgehaltener Ordnungen, die sich auf Missionen universellen Dienstes begeben. Und Sonarington hat noch andere Geheimnisse.
13:1.9 (145.4) 3. SPIRITINGTON. Diese Welt ist der „Schoß des Geistes“, die paradiesische Heimat der hohen Wesen, die ausschließlich den Unendlichen Geist repräsentieren. Hier versammeln sich die Sieben Hauptgeiste und gewisse ihrer Abkömmlinge aus allen Universen. An diesem himmlischen Wohnort kann man auch zahlreiche nicht offenbarte Ordnungen von Geistpersönlichkeiten antreffen, Wesen, die mit mannigfachen Universumsaktivitäten betraut sind, indessen in keiner Verbindung mit den Plänen stehen, die sterblichen Geschöpfe der Zeit schrittweise bis zu den Ewigkeitsebenen des Paradieses emporzuheben.
13:1.10 (145.5) Die Geheimnisse von Spiritington schließen die undurchdringlichen Mysterien der Reflexivität ein. Wir berichten euch von dem weit ausgedehnten, universalen Phänomen der Reflexivität, insbesondere wie es auf den Hauptwelten der sieben Superuniversen funktioniert, aber wir können dieses Phänomen nie ganz erklären, weil wir es nicht ganz verstehen. Wir verstehen viel, sogar sehr viel davon, aber viele grundlegende Einzelheiten sind für uns immer noch ein Rätsel. Reflexivität ist ein Geheimnis Gottes des Geistes. Ihr seid über die Funktionen der Reflexivität in Verbindung mit dem Aufstiegsplan für die fortlebenden Sterblichen unterrichtet worden, und sie arbeitet tatsächlich so, aber die Reflexivität ist auch ein unentbehrlicher Bestandteil des normalen Funktionierens zahlreicher anderer universeller Betätigungsfelder. Diese Gabe des Unendlichen Geistes wird auch in anderen Kanälen als jenen benutzt, die der Sammlung von Nachrichtenmaterial und der Weitergabe von Information dienen. Und es existieren noch andere Geheimnisse von Spiritington.
13:1.11 (145.6) 4. VIZEGERINGTON. Dieser Planet ist der „Schoß des Vaters und des Sohnes“ und die geheime Sphäre bestimmter nicht offenbarter Wesen, die ihren Ursprung in den Handlungen des Vaters und des Sohnes haben. Es ist auch die paradiesische Heimat vieler verherrlichter Wesen komplexer Abkunft, deren Ursprung durch die vielen verschiedenen in den sieben Superuniversen angewendeten Techniken kompliziert wird. Auf dieser Welt kommen viele Gruppen von Wesen zusammen, deren Identität den Sterblichen Urantias nicht enthüllt worden ist.
13:1.12 (146.1) Die Geheimnisse von Vizegerington umfassen auch die Geheimnisse der Trinitisation, und die Trinitisation besteht im Geheimnis der Autorität, die Trinität zu repräsentieren, als Stellvertreter der Götter zu handeln. Nur solche offenbarte oder nicht offenbarte Wesen sind mit der Autorität ausgestattet, die Trinität zu repräsentieren, die durch beliebige zwei oder alle drei Mitglieder der Paradies-Trinität trinitisiert, erschaffen, eventuiert oder verewigt worden sind. Persönlichkeiten, die aus den trinitisierenden Handlungen gewisser Typen verherrlichter Geschöpfe hervorgegangen sind, repräsentieren nicht mehr als das in dieser Trinitisation mobilisierte Vorstellungspotential, obwohl solche Geschöpfe den zur Umfangung durch die Gottheit hinaufführenden Pfad gehen können, der all ihren Artgenossen offen steht.
13:1.13 (146.2) Nicht trinitisierte Wesen begreifen die Technik der Trinitisation durch zwei oder drei Schöpfer oder durch gewisse Geschöpfe nicht ganz. Ihr werdet solch ein Phänomen nie wirklich verstehen, außer ihr solltet euch in der weit entfernten Zukunft eurer verherrlichten Laufbahn an ein solches Abenteuer heranwagen und es erfolgreich bestehen. Ansonsten werden diese Geheimnisse von Vizegerington für euch auf immer unzugänglich bleiben. Aber mir als einem hohen Wesen trinitären Ursprungs stehen alle Sektoren von Vizegerington offen. Ich verstehe die Geheimnisse meines Ursprungs und meiner Bestimmung restlos und hüte sie ebenso restlos als etwas Geheiligtes.
13:1.14 (146.3) Es gibt noch andere Formen und Phasen der Trinitisation, die den Völkern Urantias nicht eröffnet worden sind, und diese Erfahrungen werden in ihren persönlichen Aspekten in dem geheimen Sektor von Vizegerington in angemessener Weise gehütet.
13:1.15 (146.4) 5. SOLITARINGTON. Diese Welt ist der „Schoß des Vaters und des Geistes“ und Versammlungsort wunderbarer Heerscharen nicht offenbarter Wesen, die ihren Ursprung dem gemeisamen Handeln des Universalen Vaters und des Unendlichen Geistes verdanken, von Wesen, die zusätzlich zu dem vom Geist Ererbten an den Väterlichen Wesenszügen teilhaben.
13:1.16 (146.5) Es ist auch die Heimatwelt der Einsamen Botschafter und anderer Persönlichkeiten, die den Ordnungen der Überengel angehören. Ihr kennt nur sehr wenige von diesen Wesen; es gibt eine ungeheure Zahl von auf Urantia nicht offenbarten Ordnungen. Aus der Tatsache, dass sie die fünfte Welt bewohnen, folgt nicht notwendigerweise, dass der Vater irgendetwas mit der Erschaffung der Einsamen Botschafter und ihrer Überengel-Mitarbeiter zu tun hatte, aber in diesem Universumszeitalter hat er etwas mit ihrer Funktion zu tun. Während des gegenwärtigen Universumszeitalters ist dies auch die Status-Welt der Machtlenker des Universums.
13:1.17 (146.6) Es gibt zahlreiche weitere Ordnungen von geistigen Persönlichkeiten, von sterblichen Menschen nicht bekannten Wesen, die Solitarington als ihre heimatliche Paradies-Welt betrachten. Es sollte daran gedacht werden, dass alle Abteilungen und Ebenen der Universumsaktivitäten ebenso reichlich mit geistigen Dienern versehen sind wie jenes Reich, dessen Aufgabe es ist, den sterblichen Menschen dabei zu helfen, zu ihrer göttlichen Bestimmung im Paradies aufzusteigen.
13:1.18 (146.7) Die Geheimnisse von Solitarington. Nebst bestimmten Geheimnissen der Trinitisation hütet diese Welt die Geheimnisse der persönlichen Beziehung des Unendlichen Geistes zu gewissen höheren Abkömmlingen des Dritten Zentralen Ursprungs. Solitarington birgt die Geheimnisse der innigen Verbindung zahlreicher nicht offenbarter Ordnungen mit den Geisten des Vaters, des Sohnes und des Geistes, mit dem dreieinigen Geist der Trinität und mit den Geisten des Supremen, des Ultimen und des Suprem-Ultimen.
13:1.19 (146.8) 6. SERAPHINGTON. Diese Sphäre ist der „Schoß des Sohnes und des Geistes“ und die Heimatwelt von riesigen Heerscharen nicht offenbarter, durch den Sohn und den Geist erschaffener Wesen. Sie ist auch die Sphäre der Bestimmung aller dienenden Ordnungen der Heerscharen der Engel einschließlich der Supernaphim, Sekonaphim und Seraphim. Im Zentraluniversum und in den äußeren Universen dienen auch viele Ordnungen prächtiger Geiste, die aber nicht „jenen beistehen, die zu Erben des Heils werden sollen“. All diese geistigen Arbeiter aller Ebenen und aller Bereiche der Universumsaktivitäten blicken auf Seraphington als auf ihre paradiesische Heimat.
13:1.20 (147.1) Die Geheimnisse von Seraphington schließen drei Mysterien in sich, von denen ich nur eines erwähnen darf — das Mysterium des seraphischen Transportes. Die Fähigkeit verschiedener Ordnungen von Seraphim und verwandten Geistwesen, nichtmaterielle Persönlichkeiten aller Ordnungen mit ihren Geist-Gestalten zu umzuhüllen und sie über sehr lange interplanetarische Strecken zu transportieren, ist ein in den geheiligten Sektoren Seraphingtons unter Verschluss gehaltenes Geheimnis. Die Transportseraphim verstehen dieses Geheimnis, aber sie geben es uns Übrigen nicht preis, oder können es nicht. Die anderen Mysterien von Seraphington betreffen die persönlichen Erfahrungen von gewissen den Sterblichen bis jetzt nicht offenbarten Typen geistiger Diener. Und wir verbieten es uns, über die Geheimnisse von so eng mit euch verbundenen Wesen zu sprechen, weil ihr Existenzordnungen, die euch so nahe stehen, fast verstehen könnt und es schon an Vertrauensbruch grenzen würde, wenn wir euch unsere wenn auch nur lückenhafte Kenntnis dieser Phänomene mitteilen würden.
13:1.21 (147.2) 7. ASZENDINGTON. Diese einzigartige Welt ist der „Schoß des Vaters, des Sohnes und des Geistes“, der Treffpunkt der aufsteigenden Geschöpfe des Raums, die Empfangssphäre der Pilger der Zeit, die auf ihrem Weg zum Paradies das Universum von Havona durchlaufen. Aszendington ist wirklich das paradiesische Heim der aufsteigenden Seelen von Zeit und Raum, bevor sie den Paradies-Status erlangen. Ihr Sterblichen werdet in Havona die meisten eurer „Ferien“ auf Aszendington verbringen. Während eures Lebens in Havona wird Aszendington für euch sein, was während des Aufstiegs durch Lokal- und Superuniversum für euch die Leiter der Rückschau waren. Hier werdet ihr euch Tausenden von Aktivitäten hingeben, die jenseits menschlicher Vorstellungskraft liegen. Und wie bei jedem früheren Vorwärtsrücken im Aufstieg zu Gott wird euer menschliches Selbst hier in neue Beziehungen zu eurem göttlichen Selbst treten.
13:1.22 (147.3) Die Geheimnisse von Aszendington schließen das Mysterium des in einem materiellen und sterblichen Verstand vor sich gehenden allmählichen und sicheren Aufbaus eines geistigen und potentiell unsterblichen Gegenstücks zu Charakter und Identität ein. Dieses Phänomen stellt eines der verblüffendsten Mysterien des Universums dar — die Evolution einer unsterblichen Seele im Verstand eines sterblichen materiellen Geschöpfes.
13:1.23 (147.4) Ihr werdet dieses geheimnisvolle Geschehen nie völlig verstehen, bevor ihr auf Aszendington anlangt. Und das deshalb, weil sich dann euren staunenden Blicken ganz Aszendington öffnen wird. Der Zutritt zu einem Siebentel von Aszendington ist mir verboten — zu jenem Sektor, der gerade dieses Geheimnis betrifft, das ausschließliche Erfahrung und ausschließlicher Besitz eurer Art von Wesen ist (oder sein wird). Diese Erfahrung gehört zu eurer menschlichen Existenzordnung. Meine Ordnung von Persönlichkeiten ist von solchen Vorgängen nicht unmittelbar betroffen. Solches zu kennen ist mir deshalb verwehrt, aber euch wird es schließlich offenbart werden. Aber auch nachdem es euch enthüllt worden ist, bleibt es aus gewissen Gründen auf ewig euer Geheimnis. Ihr werdet es weder uns noch irgendeiner anderen Ordnung von Wesen preisgeben. Wir wissen über die ewige Fusion eines göttlichen Justierers mit einer unsterblichen Seele menschlichen Ursprungs Bescheid, aber allein die aufsteigenden Finalisten kennen diese Erfahrung als eine absolute Realität.
13:2.1 (147.5) Diese Heimatwelten der verschiedenen Ordnungen geistiger Wesen sind gewaltige und Staunen erregende Sphären, und sie sind an unvergleichlicher Schönheit und erhabener Herrlichkeit dem Paradies ebenbürtig. Es sind Begegnungswelten, Sphären des Zusammentreffens, die als kosmische Daueradressen dienen. Als Finalisten werdet ihr im Paradies wohnhaft sein, aber Aszendington wird zu allen Zeiten eure Heimadresse bleiben, sogar wenn ihr euren Dienst im äußeren Raum antreten werdet. Für alle Ewigkeit werdet ihr Aszendington als Heimat eurer gefühlsmäßigen Andenken und Erinnerungsbilder betrachten. Wenn ihr Geistwesen der siebenten Stufe werdet, gebt ihr möglicherweise euren Wohnstatus auf dem Paradies auf.
13:2.2 (148.1) Wenn äußere Universen im Entstehen begriffen sind, wenn sie dereinst von Geschöpfen mit Aufstiegspotential bewohnt werden sollen, folgern wir, dass auch solche Kinder der Zukunft dazu bestimmt sind, Aszendington als ihre paradiesische Heimatwelt anzusehen.
13:2.3 (148.2) Aszendington ist die einzige heilige Sphäre, die euch als Paradiesankömmlingen uneingeschränkt zur Besichtigung offen stehen wird. Vizegerington ist die einzige heilige Sphäre, die meinem Forschen gänzlich und uneingeschränkt zugänglich ist. Obwohl seine Geheimnisse meinen Ursprung betreffen, betrachte ich Vizegerington in diesem Zeitalter nicht als meine Heimat. Wesen trinitären Ursprungs und trinitisierte Wesen sind nicht dasselbe.
13:2.4 (148.3) Die Wesen trinitären Ursprungs haben nicht völligen Anteil an den Welten des Vaters; sie haben ihre einzigen Wohnstätten auf der Paradies-Insel in nächster Nähe der Sphäre des Allerheiligsten. Sie erscheinen oft auf Aszendington, dem „Schoß von Vater, Sohn und Geist“, wo sie mit ihren von den niedrigen Welten des Raums heraufgekommenen Brüdern freundschaftlich verkehren.
13:2.5 (148.4) Ihr könntet annehmen, dass die aus dem Vater und dem Sohn hervorgegangenen Schöpfersöhne Vizegerington als ihre Heimat ansähen, aber das trifft in diesem Universumszeitalter des Wirkens des Siebenfachen Gottes nicht zu. Und es gibt viele ähnliche Probleme, die euch ratlos lassen werden, denn ihr werdet bei dem Versuch, diese dem Paradies so nahen Dinge verstehen zu wollen, mit Sicherheit vielen Schwierigkeiten begegnen. Ihr könnt diese Fragen nicht erfolgreich zu Ende denken; ihr wisst so wenig. Und wüsstet ihr mehr über des Vaters Welten, würdet ihr nur auf noch größere Schwierigkeiten stoßen, solange ihr nicht alles über sie wüsstet. Den Status auf irgendeiner dieser geheimen Welten erwirbt man ebenso durch Dienen wie durch Ursprungsart, und die aufeinander folgenden Universumszeitalter können bei bestimmten von diesen Persönlichkeitsgruppierungen Umverteilungen vornehmen und tun es auch.
13:2.6 (148.5) Die Welten des inneren Kreises sind wirklich mehr brüderliche oder Statuswelten als eigentliche Wohnsphären. Die Sterblichen werden auf jeder Welt des Vaters außer einer einzigen einen bestimmten Status erlangen. Zum Beispiel: Wenn ihr Sterblichen auf Havona ankommt, erhaltet ihr Zugangsgenehmigung zu Aszendington, wo ihr sehr willkommen seid, aber der Besuch der anderen sechs heiligen Welten ist euch untersagt. Nach eurem Durchlaufen der Ordnung des Paradieses und nach eurer Zulassung zum Korps der Finalität wird euch freier Zutritt zu Sonarington gewährt, da ihr ebenso sehr Söhne Gottes wie Aufsteiger seid — und noch mehr als das. Aber ein Siebentel von Sonarington, der Sektor der Inkarnationsgeheimnisse der göttlichen Söhne, wird eurem Forschen nicht zugänglich sein. Nie werden diese Geheimnisse den aufsteigenden Söhnen Gottes entschleiert werden.
13:2.7 (148.6) Schließlich werdet ihr vollen Zugang zu Aszendington und bedingten Zugang zu den anderen Sphären des Vaters mit Ausnahme von Divinington haben. Aber auch nach erhaltener Landeerlaubnis auf den fünf zusätzlichen geheimen Planeten, wenn ihr einmal ein Finalist geworden seid, wird euch der Besuch sämtlicher Sektoren dieser Welten verwehrt bleiben. Ebenso wenig wird es euch erlaubt sein, an der Küste von Divinington, „dem Schoße des Vaters“, an Land zu gehen, obwohl ihr mit Bestimmtheit wiederholt „zur Rechten des Vaters“ stehen werdet. Nie in aller Ewigkeit wird irgendetwas eure Anwesenheit auf der Welt der Gedankenjustierer notwendig machen.
13:2.8 (149.1) Diese Begegnungswelten geistigen Lebens sind insofern verbotene Gebiete, als man uns bittet, nicht an ein Betreten jener Zonen dieser Sphären zu denken, die völlig außerhalb unseres Erfahrungsbereichs liegen. Ihr könnt als Geschöpf so vollkommen werden wie der Universale Vater als Gottheit vollkommen ist, aber ihr könnt nicht alle erfahrungsmäßigen Geheimnisse aller anderen Ordnungen von Universumspersönlichkeiten kennen. Wenn der Schöpfer mit seinem Geschöpf ein erfahrungsmäßiges Persönlichkeitsgeheimnis teilt, hütet der Schöpfer dieses Geheimnis in ewiger Vertraulichkeit.
13:2.9 (149.2) Vermutlich sind der kollektiven Körperschaft der Trinitisierten Geheimnisse der Suprematie all diese Geheimnisse bekannt. Über diese Wesen wissen jeweils nur die besonderen Gruppen der Vater-Welten völlig Bescheid; von anderen Ordnungen werden sie kaum verstanden. Wenn ihr das Paradies erreicht habt, werdet ihr die zehn Geheimnisse der Suprematie, die Aszendington leiten, kennen und glühend lieben. Mit der Ausnahme von Divinington werdet ihr auch auf den übrigen Vater-Welten zu einem teilweisen Verständnis der Geheimnisse der Suprematie gelangen, wenn auch nicht in so vollkommener Weise wie auf Aszendington.
13:2.10 (149.3) Wie ihr Name es andeutet, stehen die Trinitisierten Geheimnisse der Suprematie zum Supremen in Beziehung; sie stehen ebenso in Beziehung zum Ultimen und zum zukünftigen Suprem-Ultimen. Diese Geheimnisse der Suprematie sind die Geheimnisse des Supremen und auch die Geheimnisse des Ultimen, ja sogar die Geheimnisse des Suprem-Ultimen.
13:3.1 (149.4) Die sieben strahlenden Sphären des Ewigen Sohnes sind die Welten der sieben Phasen rein geistiger Existenz. Diese strahlenden Himmelskörper sind die Quelle des dreifachen Lichts des Paradieses und Havonas, und ihr Einfluss beschränkt sich weitgehend, wenn auch nicht völlig, auf das Zentraluniversum.
13:3.2 (149.5) Auf diesen Satelliten des Paradieses befinden sich keine Persönlichkeiten; deshalb gibt es nur wenig, was der sterblichen, materiellen Persönlichkeit über diese rein geistigen Stätten mitgeteilt werden könnte. Man lehrt uns, dass es auf diesen Welten von dem anders-als-persönlichen Leben der Wesen des Ewigen Sohnes nur so wimmelt. Wir schließen daraus, dass diese Wesenheiten zum Dienst in den geplanten neuen Universen des äußeren Raums versammelt werden. Die Philosophen des Paradieses vertreten die Ansicht, dass auf diesen geheimen Welten des Sohnes in jedem etwa zwei Milliarden Urantiajahre dauernden Paradies-Zyklus zusätzliche Reserven dieser Ordnungen erschaffen werden.
13:3.3 (149.6) So viel ich weiß, hat nie eine Persönlichkeit irgendeine dieser Sphären des Ewigen Sohnes betreten. Ich habe in all meiner langen Erfahrung inner- und außerhalb des Paradieses nie den Auftrag erhalten, eine dieser Welten zu besuchen. Nicht einmal Persönlichkeiten, an deren Erschaffung der Ewige Sohn mitbeteiligt war, gehen auf diese Welten. Wir folgern, dass alle Typen unpersönlicher Geiste — gleich welcher Abstammung — in diesen Wohnungen des Geistes zugelassen sind. Da ich eine Person bin und eine geistige Gestalt besitze, würde mir eine solche Welt zweifelsohne wüst und leer erscheinen, wenn mir ein Besuch darauf gestattet würde. Hohe Geistpersönlichkeiten geben sich nicht der Befriedigung zweckloser Neugierde und ganz unnötigen Abenteuern hin. Es gibt zu allen Zeiten nur allzu viele fesselnde und zweckvolle Abenteuer, als dass sich ein großes Interesse an solch sinnlosen oder unwirklichen Projekten entwickeln könnte.
13:4.1 (149.7) Zwischen dem innersten Kreis Havonas und den leuchtenden Sphären des Ewigen Sohnes kreisen die sieben Himmelskörper des Unendlichen Geistes. Bewohnt werden diese Welten von den Abkömmlingen des Unendlichen Geistes, von den trinitisierten Söhnen verherrlichter erschaffener Persönlichkeiten und von anderen Typen nicht offenbarter Wesen, denen die wirksame Verwaltung der vielen Unternehmungen der verschiedenen Bereiche universeller Aktivitäten obliegt.
13:4.2 (150.1) Die Sieben Hauptgeiste sind die supremen und ultimen Repräsentanten des Unendlichen Geistes. Sie unterhalten ihre persönlichen Stationen, ihre Brennpunkte der Macht an der Peripherie des Paradieses, aber alle Aktivitäten im Rahmen ihrer Verwaltung und Führung des Großen Universums werden auf diesen sieben besonderen Exekutivwelten des Unendlichen Geistes und von hier aus gelenkt. Die Sieben Hauptgeiste sind in Wirklichkeit die mental-geistige Unruh des Universums der Universen, eine allumfassende, alles einbeziehende und koordinierende, zentral gelegene Macht.
13:4.3 (150.2) Von diesen sieben besonderen Sphären aus wirken die Hauptgeiste ausgleichend und stabilisierend auf die Kreisläufe des kosmischen Verstandes im Großen Universum. Sie haben ebenfalls etwas mit der unterschiedlichen geistigen Haltung und Gegenwart der Gottheiten überall im Großen Universum zu tun. Physische Reaktionen sind gleichförmig, unveränderlich und stets augenblicklich und automatisch. Aber die erfahrungsmäßige geistige Gegenwart richtet sich nach den zugrunde liegenden Bedingungen oder Zuständen geistiger Empfangsbereitschaft, die den einzelnen Verstandeswesen der Welten eignen.
13:4.4 (150.3) Auf der physischen Ebene sind Autorität, Gegenwart und Funktion in allen Universen, ob kleinen oder großen, unveränderlich. Das unterschiedliche Element in der geistigen Gegenwart oder Reaktion ist ihre fluktuierende, unterschiedliche Anerkennung und Annahme durch die Willensgeschöpfe. Während die geistige Gegenwart der absoluten und existentiellen Gottheit in gar keiner Weise durch treues oder untreues Verhalten erschaffener Wesen beeinflusst wird, ist es zugleich auch wahr, dass die wirkende Gegenwart der unterabsoluten und erfahrungsmäßigen Gottheit eindeutig und direkt beeinflusst wird durch Entscheidung, Wahl und Willensausrichtung solch endlicher Geschöpfeswesen — durch die Treue und Ergebenheit eines einzelnen Wesens, Planeten, Systems, einer Konstellation oder eines Universums. Aber diese geistige Anwesenheit der Göttlichkeit ist nicht launisch oder willkürlich; ihre erfahrungsmäßige Veränderlichkeit beruht auf der Ausstattung der persönlichen Geschöpfe mit freiem Willen.
13:4.5 (150.4) Das, was für ein Mehr oder Weniger an geistiger Gegenwart bestimmend ist, befindet sich in eurem eigenen Herzen und Verstand und beruht auf der Art eures Wählens, auf den Entscheidungen eures Verstandes und auf der Entschlossenheit eures Willens. Diese Unterschiede liegen naturgemäß in den Reaktionen des freien Willens der intelligenten persönlichen Wesen, die sich nach dem Ratschluss des Universalen Vaters in dieser Freiheit der Wahl üben sollen. Und die Gottheiten gehen im Abebben und Anschwellen ihrer Geiste stets getreu auf die Bedingungen und Bedürfnisse dieser unterschiedlichen Geschöpfeswahl ein und befriedigen sie. Einmal verstärken sie ihre Gegenwart in Beantwortung eines aufrichtigen Verlangens, ein andermal ziehen sie sich vom Schauplatz zurück, wenn sich ihre Geschöpfe in Ausübung der ihnen göttlich verliehenen Wahlfreiheit gegenteilig entscheiden. Und also gehorcht der Geist der Göttlichkeit ergeben der Wahl der Geschöpfe der Welten.
13:4.6 (150.5) Die Exekutivsitze der Sieben Hauptgeiste sind in Wirklichkeit die Paradies-Hauptquartiere der sieben Superuniversen und der ihnen im äußeren Raum entsprechenden Segmente. Jeder Hauptgeist steht einem Superuniversum vor, und jede dieser sieben Welten ist ausschließlich einem einzigen der Hauptgeiste zugewiesen. Es gibt buchstäblich keine Phase der unter-paradiesischen Verwaltung der sieben Superuniversen, für die auf diesen Exekutivwelten nicht vorgesorgt wäre. Sie sind nicht so exklusiv wie die Sphären des Vaters oder jene des Sohnes, und obwohl sich der Wohnstatus auf Einheimische und auf hier arbeitende Wesen beschränkt, stehen diese sieben Verwaltungsplaneten stets allen Wesen offen, die sie zu besuchen wünschen und über die nötigen Transitmittel verfügen.
13:4.7 (151.1) Für mich sind diese Exekutivwelten die interessantesten und fesselndsten Orte außerhalb des Paradieses. An keiner anderen Stelle im ganzen weiten Universum kann man so vielfältige Aktivitäten beobachten, an denen sich so viele verschiedene Ordnungen von Lebewesen beteiligen und die sich auf so vielen unterschiedlichen Ebenen abspielen, also gleichzeitig materiell, intellektuell und geistig sind. Wenn mir eine Periode des Ausspannens von der Arbeit gewährt wird und ich mich gerade im Paradies oder in Havona aufhalte, begebe ich mich gewöhnlich auf eine dieser betriebsamen Welten der Sieben Hauptgeiste, um meine Geisteskräfte vom Anblick von soviel Unternehmungslust, Hingabe, Treue, Weisheit und Wirksamkeit inspirieren zu lassen. Nirgendwo anders kann ich eine derart erstaunliche Verbindung von Persönlichkeitsleistungen auf allen sieben Ebenen der Universumsrealität beobachten. Und ich werde immer angespornt durch das Tun derer, die ihre Arbeit so gut auszuführen verstehen und sich ihr mit so restloser Freude hingeben.
13:4.8 (151.2) [Dargeboten von einem Vervollkommner der Weisheit, der von den Ältesten der Tage von Uversa mit dieser Aufgabe betraut wurde.]
Das Urantia Buch
Schrift 14
14:0.1 (152.1) Das vollkommene göttliche Universum nimmt die Mitte der Gesamtschöpfung ein; es ist der ewige Kern, um den sich die gewaltigen Schöpfungen von Zeit und Raum drehen. Das Paradies ist die absolut stabile, riesige Kerninsel, die reglos im Herzen dieses herrlichen ewigen Universums ruht. Die zentrale Planetenfamilie heißt Havona und befindet sich weit weg vom Lokaluniversum von Nebadon. Sie besitzt enorme Dimensionen und eine fast unglaubliche Masse und besteht aus einer Milliarde Sphären von unvorstellbarer Schönheit und erhabener Größe, aber das wahre Ausmaß dieser gewaltigen Schöpfung liegt wirklich jenseits des Begriffsvermögens des menschlichen Verstandes.
14:0.2 (152.2) Dies ist die einzige und alleinige beständige, vollkommene und festbegründete Ansammlung von Welten. Es ist ein ganz und gar erschaffenes, vollkommenes Universum; es ist kein evolutionäres Ergebnis. Es ist das ewige Herzstück der Vollkommenheit, um das sich die endlose Prozession der Universen dreht, welche das unerhörte evolutionäre Experiment, das wagemutige Abenteuer der Schöpfersöhne Gottes darstellen, die danach trachten, dieses Urmuster-Universum, das Ideal göttlicher Vollständigkeit, supremer Endgültigkeit, ultimer Realität und ewiger Vollkommenheit, in der Zeit nachzuvollziehen und im Raum zu reproduzieren.
14:1.1 (152.3) Von der Peripherie des Paradieses bis zu den inneren Grenzen der sieben Superuniversen herrschen die folgenden sieben Raumbedingungen und -bewegungen:
14:1.2 (152.4) 1. Die unmittelbar an das Paradies anschließenden ruhigen Zwischen- Raum-Zonen.
14:1.3 (152.5) 2. Die im Uhrzeigersinn erfolgende Prozession der drei Paradieskreise und der sieben Havonakreise.
14:1.4 (152.6) 3. Die halbruhige Raumzone, die die Havonakreise von den dunklen Gravitationskörpern des Zentraluniversums trennt.
14:1.5 (152.7) 4. Der innere, sich im Gegenuhrzeigersinn bewegende Gürtel der dunklen Gravitationskörper.
14:1.6 (152.8) 5. Die zweite, einzigartige Raumzone, die die beiden Raumpfade der dunklen Gravitationskörper voneinander trennt.
14:1.7 (152.9) 6. Der äußere Gürtel dunkler Gravitationskörper, der sich im Uhrzeigersinn um das Paradies dreht.
14:1.8 (152.10) 7. Eine dritte Raumzone — eine halbruhige Zone — die den äußeren Gürtel dunkler Gravitationskörper von den innersten Kreisen der sieben Superuniversen trennt.
14:1.9 (152.11) Die Milliarde von Havonawelten ist in sieben konzentrischen Kreisen angeordnet, welche die drei Kreise der Paradies-Satelliten unmittelbar umgeben. Es gibt über fünfunddreißig Millionen Welten im innersten Havonakreis und mehr als zweihundertfünfundvierzig Millionen im äußersten, während die dazwischen liegenden Kreise proportionale Zahlen aufweisen. Jeder Kreis ist verschieden, aber alle sind in vollkommenem Gleichgewicht und von erlesener Organisation, und jeder wird durchdrungen von einer spezialisierten Vertretung des Unendlichen Geistes, von einem der Sieben Geiste der Kreise. Nebst der Ausübung anderer Funktionen koordiniert dieser unpersönliche Geist in jedem Kreis die Führung der himmlischen Angelegenheiten.
14:1.10 (153.1) Die planetarischen Kreise Havonas überlagern sich nicht; die Welten folgen einander in einer geordneten, linearen Prozession. Das Zentraluniversum dreht sich um die stationäre Paradies-Insel in einer einzigen gewaltigen Ebene, die aus zehn konzentrischen, stabilisierten Einheiten besteht — den drei Kreisen von Paradiessphären und den sieben Kreisen von Havonawelten. Physisch betrachtet, sind die Havona- und Paradieskreise ein und dasselbe System; ihre Trennung geschieht nur mit Rücksicht auf ihre funktionelle und administrative Besonderheit.
14:1.11 (153.2) Im Paradies rechnet man die Zeit nicht; die Abfolge aufeinander folgender Ereignisse ist der Vorstellungskraft der Einheimischen der Zentralen Insel natürlich. Aber die Zeit gehört zu den Kreisen Havonas und zu zahlreichen Wesen sowohl himmlischen als auch irdischen Ursprungs, die sich dort aufhalten. Jede Havonawelt hat ihre eigene, durch ihre Kreisbahn bestimmte örtliche Zeit. Alle Welten eines gegebenen Kreises haben ein gleich langes Jahr, da sie das Paradies einheitlich umkreisen, und die Länge dieser planetarischen Jahre nimmt vom äußersten bis zum innersten Kreis ab.
14:1.12 (153.3) Neben der Zeit der Havonakreise gibt es den Paradies-Havona-Standardtag und andere Zeitbezeichnungen, die auf den sieben Paradies-Satelliten des Unendlichen Geistes bestimmt und von dort ausgesandt werden. Der Paradies-Havona-Standardtag beruht auf der Zeit, die die planetarischen Wohnungen des ersten oder inneren Havonakreises benötigen, um die Paradies-Insel einmal zu umlaufen; und obwohl ihre Geschwindigkeit infolge ihrer Lage zwischen den dunklen Gravitationskörpern und dem riesigen Paradies enorm ist, brauchen diese Sphären für einen vollständigen Umlauf fast eintausend Jahre. Ihr habt, ohne es zu wissen, die Wahrheit gelesen, während eure Augen auf dem Spruch ruhten: „Bei Gott sind tausend Jahre wie ein Tag, wie eine Nachtwache.“ Ein Paradies-Havona-Tag dauert genau eintausend Jahre des gegenwärtigen Schaltjahrkalenders von Urantia, abzüglich sieben Minuten und dreieinachtel Sekunden.
14:1.13 (153.4) Dieser Paradies-Havona-Tag ist das allgemein gültige Zeitmaß für die sieben Superuniversen, obwohl jedes von ihnen seine eigenen internen Zeitstandards beibehält.
14:1.14 (153.5) Am Rande dieses gewaltigen Zentraluniversums, weit jenseits des siebenten Weltengürtels von Havona, kreist eine unglaubliche Zahl von riesigen dunklen Gravitationskörpern. Diese unzähligen dunklen Massen sind in vielen Punkten von anderen Raumkörpern völlig verschieden; sogar ihre Form ist ganz anders. Weder reflektieren diese dunklen Gravitationskörper das Licht, noch absorbieren sie es; sie reagieren nicht auf Licht der materiellen Energieform, und sie umfassen und umhüllen Havona so vollständig, dass es den Blicken auch nahe gelegener bewohnter Universen von Zeit und Raum verborgen bleibt.
14:1.15 (153.6) Der große Gürtel dunkler Gravitationskörper wird durch den Einschub einer einzigartigen Raumzone in zwei gleiche elliptische Bahnen aufgeteilt. Der innere Gürtel dreht sich im Gegenuhrzeigersinn; der äußere dreht sich im Uhrzeigersinn. Diese abwechselnden Bewegungsrichtungen zusammen mit der außerordentlichen Masse der dunklen Körper gleichen die Gravitationslinien Havonas so wirkungsvoll aus, dass sie aus dem Zentraluniversum eine physisch ausbalancierte und vollkommen stabilisierte Schöpfung machen.
14:1.16 (153.7) Die innere Prozession dunkler Gravitationskörper hat einen röhrenförmigen Aufbau, der aus drei kreisförmigen Gruppierungen besteht. Ein Querschnitt durch diese Bahn würde drei konzentrische Kreise von ungefähr derselben Dichte ergeben. Der äußere Kreis dunkler Gravitationskörper ist senkrecht angeordnet; er ist zehntausendmal höher als der innere Kreis. Der vertikale Durchmesser des äußeren Kreises beträgt das Fünfzigtausendfache des quer verlaufenden Durchmessers.
14:1.17 (154.1) Der zwischen diesen beiden Kreisen von Gravitationskörpern befindliche Raum ist insofern einzigartig, als man nirgendwo im ganzen weiten Universum etwas Ähnliches finden kann. Diese Zone zeichnet sich durch enorme wellenförmige Auf-und Ab-Bewegungen aus und ist durchdrungen von ungeheuren energetischen Vorgängen einer unbekannten Natur.
14:1.18 (154.2) Unserer Meinung nach wird nichts, was den dunklen Gravitationskörpern des Zentraluniversums gleicht, die zukünftige Evolution der äußeren Raumebenen charakterisieren; wir halten diese alternierenden Prozessionen der erstaunlichen, die Gravitation ausbalancierenden Körper für einmalig im Alluniversum.
14:2.1 (154.3) Geistige Wesen halten sich nicht in nebelhaften Räumen auf; sie bewohnen keine ätherischen Welten; sie sind auf richtigen Sphären materieller Natur zu Hause, auf ebenso wirklichen Welten wie jene, auf denen Sterbliche leben. Die Welten Havonas sind durchaus real, obwohl ihre physische Substanz von der materiellen Organisation der Planeten in den sieben Superuniversen verschieden ist.
14:2.2 (154.4) Die physische Realität Havonas stellt ein Energiesystem dar, das von jedem in den evolutionären Universen des Raums herrschenden radikal verschieden ist. Die Energien von Havona sind dreifach; die Einheiten der Energie-Materie der Superuniversen enthalten eine doppelte Energieladung, obwohl eine der Energieformen in negativer und positiver Phase existiert. Die Schöpfung des Zentraluniversums ist dreifach (Trinität); die (direkte) Schöpfung eines Lokaluniversums ist zweifach, sie erfolgt durch einen Schöpfersohn und einen Schöpferischen Geist.
14:2.3 (154.5) Die Grundstoffe Havonas bestehen aus einem System von genau eintausend chemischen Grundelementen und der ausgewogenen Funktion der sieben Energieformen Havonas. Jede dieser Grundenergien erscheint in sieben Erregungsphasen, so dass die Einheimischen Havonas auf neunundvierzig verschiedene Empfindungsstimuli reagieren. Anders ausgedrückt besitzen die Einheimischen des Zentraluniversums vom rein physischen Standpunkt aus gesehen neunundvierzig spezialisierte Empfindungsformen. Die morontiellen Sinne sind siebzig an der Zahl, und die höheren geistigen Reaktionsweisen variieren bei verschiedenen Wesenstypen von siebzig bis zweihundertzehn.
14:2.4 (154.6) Keines der physischen Wesen des Zentraluniversums wäre für Urantianer sichtbar, noch würde irgendein physischer Stimulus dieser weit entfernten Welten in euren groben Sinnesorganen eine Reaktion auslösen. Wenn ein Sterblicher Urantias nach Havona versetzt werden könnte, wäre er dort taub und blind und würde aller anderen Sinnesreaktionen ermangeln; er könnte nur als begrenzt selbstbewusstes Wesen funktionieren, das aller Umweltstimuli und aller Reaktionen auf solche beraubt wäre.
14:2.5 (154.7) Zahlreiche in der zentralen Schöpfung vorhandene physische Phänomene und geistige Reaktionen sind auf Welten wie Urantia unbekannt. Die fundamentale Organisation einer dreifachen Schöpfung ist völlig anders als der zweifache Aufbau der erschaffenen Universen von Zeit und Raum.
14:2.6 (154.8) Alle Naturgesetze sind auf einer völlig anderen Grundlage koordiniert als in den dualen Energiesystemen der sich entwickelnden Schöpfungen. Das ganze Zentraluniversum ist gemäß dem dreifachen System vollkommener und symmetrischer Kontrolle organisiert. Im ganzen Paradies-Havona-System wird ein vollkommenes Gleichgewicht zwischen allen kosmischen Realitäten und allen geistigen Kräften aufrechterhalten. Das Paradies, das die materielle Schöpfung in seinem absoluten Griff hält, reguliert und unterhält die physischen Energien des Zentraluniversums in vollkommener Weise; als Teil seines allumfassenden geistigen Zugriffs hält der Ewige Sohn den geistigen Status aller Bewohner Havonas ebenso vollkommen aufrecht. Im Paradies wird nicht experimentiert, und das Paradies-Havona-System bildet eine Einheit schöpferischer Vollkommenheit.
14:2.7 (155.1) Die universale geistige Gravitation des Ewigen Sohnes ist im ganzen Zentraluniversum von staunenswerter Aktivität. Alle Geistwerte und geistigen Persönlichkeiten werden ohne Unterlass nach innen zu den Wohnstätten der Götter gezogen. Dieser Sog gottwärts ist intensiv und unentrinnbar. Das Verlangen, Gott zu erreichen, ist im Zentraluniversum nicht etwa deshalb stärker, weil hier die geistige Gravitation stärker wäre als in den äußeren Universen, sondern weil die Wesen, die Havona erreicht haben, vergeistigter sind und deshalb stärker auf die dauernd gegenwärtige Einwirkung der universalen Anziehung der Geistgravitation des Ewigen Sohnes ansprechen.
14:2.8 (155.2) In derselben Weise zieht der Unendliche Geist alle intellektuellen Werte paradieswärts. Im ganzen Zentraluniversum funktioniert die Verstandesgravitation des Unendlichen Geistes in Verbindung mit der Geistgravitation des Ewigen Sohnes, und beide zusammen drängen die aufsteigenden Seelen, Gott zu entdecken, die Gottheit zu finden, das Paradies zu erreichen und den Vater zu kennen.
14:2.9 (155.3) Havona ist ein geistig vollkommenes und physisch stabiles Universum. Kontrolle und ausgewogene Stabilität des Zentraluniversums sind offensichtlich vollkommen. Alles Physische oder Geistige ist ganz und gar voraussagbar, aber nicht so die Verstandesphänomene und persönliches Wollen. Wir kommen zu dem Schluss, dass Sünde als unmögliches Vorkommnis angesehen werden kann, aber nur deshalb, weil sich die mit freiem Willen begabten Einheimischen von Havona nie einer Übertretung des Gottheitswillens schuldig gemacht haben. Seit ewigen Zeiten halten diese himmlischen Wesen den Ewigen der Tage unbeirrbar die Treue. Ebenso wenig hat sich je in irgendeinem Geschöpf, das Havona als Pilger betreten hat, Sünde bemerkbar gemacht. Nie hat es ein Beispiel von Fehlverhalten irgendeines Geschöpfes irgendeiner Persönlichkeitsgruppe gegeben, das je im zentralen Havona-Universum erschaffen oder dort zugelassen worden ist. So vollkommen und göttlich sind die Methoden und Mittel der Auswahl in den Universen der Zeit, dass in den ganzen Annalen Havonas nie ein Irrtum geschehen ist; keine Fehler sind je begangen worden; keine aufsteigende Seele ist je vorzeitig in das Zentraluniversum eingelassen worden.
14:3.1 (155.4) Was die Regierung des Zentraluniversums anbelangt, so gibt es gar keine. Havona ist so herrlich vollkommen, dass es kein intellektuelles Regierungssystem braucht. Es gibt weder rechtens eingesetzte Gerichtshöfe noch gesetzgebende Versammlungen; Havona benötigt nur eine administrative Leitung. Hier kann man das Ideal wahrer Selbst -Regierung in seiner höchsten Vollendung beobachten.
14:3.2 (155.5) Für so vollkommene oder nahezu vollkommene Intelligenzen besteht keine Notwendigkeit einer Regierung. Sie brauchen keine Reglementierung, denn es sind Wesen von naturgegebener Vollkommenheit, untermischt mit evolutionären Geschöpfen, die die strengen Prüfungen durch die höchsten Tribunale der Superuniversen längst bestanden haben.
14:3.3 (155.6) Die Verwaltung Havonas geschieht nicht automatisch, aber sie ist wunderbar vollkommen und göttlich leistungsfähig. Sie ist im Wesentlichen planetarisch und dem residierenden Ewigen der Tage übertragen; denn jede Welt Havonas wird von einer dieser Persönlichkeiten trinitären Ursprungs geleitet. Die Ewigen der Tage sind keine Schöpfer, aber sie sind vollendete Verwalter. Sie lehren mit höchster Kunst und lenken ihre planetarischen Kinder mit vollkommener, an Absolutheit grenzender Weisheit.
14:3.4 (156.1) Die Milliarde Planeten des Zentraluniversums sind die Schulungswelten der hohen einheimischen Persönlichkeiten des Paradieses und Havonas und dienen des Weiteren als letztes Prüfgelände für die aufsteigenden Geschöpfe der evolutionären Welten der Zeit. In Ausführung des großen Planes des Universalen Vaters für den Geschöpfesaufstieg werden die Pilger der Zeit auf den Empfangswelten des äußeren oder siebenten Kreises gelandet, und nach verstärkter Schulung und erweiterter Erfahrung lässt man sie Schritt für Schritt vorrücken, Planet um Planet, Kreis um Kreis, bis sie endlich die Gottheiten erreichen und es schaffen, im Paradies ansässig zu werden.
14:3.5 (156.2) Obwohl die Welten der sieben Kreise in all ihrer himmlischen Herrlichkeit unterhalten werden, wird gegenwärtig nur etwa ein Hundertstel des ganzen planetarischen Fassungsvermögens zur Förderung des universalen Plans des Vaters für den Aufstieg der Sterblichen beansprucht. Ungefähr ein Zehntel von einem Hundertstel der Oberfläche dieser riesigen Welten ist dem Leben und den Aktivitäten des Korps der Finalität vorbehalten, diesen auf ewig im Licht und Leben beheimateten Wesen, die sich oft auf den Welten Havonas aufhalten und hier dienen. Diese hohen Wesen haben ihre persönlichen Wohnstätten im Paradies.
14:3.6 (156.3) Die planetarische Konstruktion der Sphären Havonas gleicht in nichts derjenigen der evolutionären Welten und Systeme des Raums. Nirgendwo anders im ganzen Großen Universum würde es angehen, derart enorme Himmelskörper als bewohnte Welten zu benutzen. Aber die physische Triata-Beschaffenheit zusammen mit der ausgleichenden Wirkung der gewaltigen dunklen Gravitationskörper ermöglicht es, die physischen Kräfte vollkommen auszubalancieren und die verschiedenen Anziehungskräfte dieser kolossalen Schöpfung in wunderbarem Gleichgewicht zu halten. Auch Antigravitation wird bei der Organisation der materiellen Funktionen und geistigen Aktivitäten dieser riesigen Welten angewendet.
14:3.7 (156.4) Architektur, Beleuchtung und Beheizung sowie biologischer und künstlerischer Schmuck der Welten Havonas liegen ganz und gar jenseits der Reichweite äußerster menschlicher Vorstellungskraft. Man kann euch nicht viel über Havona erzählen; um seine Schönheit und Großartigkeit zu begreifen, muss man es sehen. Aber es gibt auf diesen vollkommenen Welten wirkliche Flüsse und Seen.
14:3.8 (156.5) Geistig sind diese Welten ideal ausgerüstet; sie besitzen alles, um ihrer Aufgabe gerecht zu werden, die zahlreichen Ordnungen verschiedenartiger Wesen zu beherbergen, die im Zentraluniversum wirken. Man gibt sich auf diesen wundervollen Welten, die weit über euer Verständnis hinausgehen, den vielfältigsten Aktivitäten hin.
14:4.1 (156.6) Es gibt auf den Welten Havonas sieben Grundformen lebendiger Dinge und Wesen, und jede dieser Grundformen existiert in drei verschiedenen Seinsformen. Jede dieser drei Seinsformen ist in siebzig Hauptabteilungen unterteilt, und jede Hauptabteilung ist aus eintausend Unterabteilungen mit noch weiteren Unterteilungen zusammengesetzt, und so fort. Diese Grundformen des Lebens könnte man klassifizieren als:
14:4.2 (156.7) 1. Materiell.
14:4.3 (156.8) 2. Morontiell.
14:4.4 (156.9) 3. Geistig.
14:4.5 (156.10) 4. Absonit.
14:4.6 (156.11) 5. Ultim.
14:4.7 (156.12) 6. Koabsolut.
14:4.8 (156.13) 7. Absolut.
14:4.9 (157.1) Verfall und Tod sind kein Teil des Lebenszyklus der Welten Havonas. Im Zentraluniversum machen die niedrigeren lebendigen Dinge Materialisierungsverwandlungen durch. Sie ändern tatsächlich Gestalt und Erscheinung, aber sie lösen sich nicht auf durch Zerfallsprozess und Zelltod.
14:4.10 (157.2) Die Einheimischen Havonas entstammen alle der Paradies-Trinität. Sie haben keine Geschöpfe zu Eltern und sind keine fortpflanzungsfähigen Wesen. Wir können über die Erschaffung der Bürger des Zentraluniversums nichts aussagen, weil diese Wesen nie erschaffen worden sind. Die ganze Geschichte der Erschaffung Havonas ist ein Versuch, Zeit und Raum auf eine Ewigkeitstatsache anzuwenden, die in keiner Beziehung steht zu Zeit und Raum, wie diese von sterblichen Menschen verstanden werden. Aber wir müssen menschlicher Philosophie einen Ausgangspunkt zugestehen; sogar weit über der menschlichen Ebene stehende Persönlichkeiten haben eine Vorstellung von „Anfängen“ nötig. Aber das Paradies-Havona-System ist nichtsdestoweniger ewig.
14:4.11 (157.3) Die Einheimischen von Havona leben auf der Milliarde Sphären des Zentraluniversums in derselben Weise, wie andere Ordnungen mit dauerndem Bürgerrecht auf ihren jeweiligen Geburtsplaneten wohnen. So wie sich die Ordnung der Materiellen Söhne der materiellen, intellektuellen und geistigen Ökonomie einer Milliarde von Lokalsystemen eines Superuniversums annimmt, so leben und wirken die Einheimischen Havonas in einem umfassenderen Sinne auf der Milliarde von Welten des Zentraluniversums. Ihr könntet diese Havoner unter Umständen als materielle Geschöpfe betrachten, wenn ihr den Begriff „materiell“ so sehr ausdehnt, dass er die physischen Realitäten des göttlichen Universums bezeichnet.
14:4.12 (157.4) Havona hat ein ihm eigentümliches Leben, das eine Bedeutung in sich und aus sich heraus besitzt. Die Havoner helfen in mancherlei Weise den aus dem Paradies Niedersteigenden und den aus den Superuniversen Aufsteigenden, aber sie leben auch ein Leben, das es nur im Zentraluniversum gibt und das eine relative Bedeutung besitzt, die in keiner Beziehung zum Paradies oder zu den Superuniversen steht.
14:4.13 (157.5) So wie die Anbetung der Glaubenssöhne der evolutionären Welten die Liebe des Universalen Vaters befriedigt, erfüllt der hohe Kult der Geschöpfe Havonas die vollkommenen Ideale göttlicher Schönheit und Wahrheit. Wie sich der sterbliche Mensch um die Ausführung des Willens Gottes bemüht, leben diese Wesen des Zentraluniversums der Erfüllung der Ideale der Paradies-Trinität. In ihrem innersten Wesen sind sie der Wille Gottes. Der Mensch ist voller Freude über Gottes Güte, die Havoner jubeln in göttlicher Schönheit, während ihr beide froh werdet in der in euch wirkenden Freiheit der lebendigen Wahrheit.
14:4.14 (157.6) Die Havoner haben sowohl gegenwärtige, ihrer Wahl überlassene als auch zukünftige, nicht offenbarte Bestimmungen. Und es gibt eine dem Zentraluniversum eigentümliche Art des Fortschritts einheimischer Geschöpfe, einen Fortschritt, der weder einen Aufstieg zum Paradies noch ein Eindringen in die Superuniversen beinhaltet. Dieses Vorrücken zu einem höheren Havonastatus kann wie folgt angedeutet werden:
14:4.15 (157.7) 1. Erfahrungsmäßiger Fortschritt nach außen vom ersten zum siebenten Kreis.
14:4.16 (157.8) 2. Fortschritt nach innen vom siebenten zum ersten Kreis.
14:4.17 (157.9) 3. Fortschritt innerhalb der Kreise — Vorrücken innerhalb der Welten eines gegebenen Kreises.
14:4.18 (157.10) Unter den Bewohnern des Zentraluniversums gibt es außer den Einheimischen Havonas zahlreiche Klassen von Urmusterwesen für verschiedene Universumsgruppen — Ratgeber, Führer und Lehrer ihrer Gattung und für ihre Gattung in der gesamten Schöpfung. Alle Wesen aller Universen sind irgendeiner Ordnung von Urmustergeschöpfen nachgebildet, die auf einer der Milliarde von Welten Havonas leben. Selbst die Sterblichen der Zeit haben ihr Ziel und ihre Ideale der Geschöpfesexistenz auf den äußeren Kreisen dieser Urmustersphären in der Höhe.
14:4.19 (157.11) Dann gibt es jene Wesen, die den Universalen Vater erreicht und damit das Recht erworben haben, zu kommen und zu gehen, und die da und dort in den Universen im Rahmen von Missionen mit besonderen Aufgaben betraut sind. Und auf jeder Welt Havonas trifft man die Kandidaten der Vollbringung an, die wohl physisch das Zentraluniversum erreicht, aber noch nicht jene geistige Entwicklung erlangt haben, die ihnen erlauben wird, einen Wohnsitz im Paradies zu beanspruchen.
14:4.20 (158.1) Der Unendliche Geist ist auf den Welten Havonas durch eine Heerschar von Persönlichkeiten vertreten, begnadete und glorreiche Wesen, die die verwickelten intellektuellen und geistigen Angelegenheiten des Zentraluniversums in ihren Einzelheiten verwalten. Auf diesen Welten göttlicher Vollkommenheit verrichten sie die Arbeit, die zu der normalen Führung dieser gewaltigen Schöpfung gehört, und widmen sich überdies den vielfältigen Aufgaben der Unterweisung, Schulung und Betreuung der ungeheuren Zahl aufsteigender Geschöpfe, die ausgehend von den dunklen Welten des Raums die Herrlichkeit erklommen haben.
14:4.21 (158.2) Es gibt zahlreiche Gruppen von einheimischen Wesen des Paradies-Havona-Systems, die in keiner Weise direkt mit dem Aufstiegsplan der Geschöpfesvervollkommnung verknüpft sind; deshalb werden sie in der den menschlichen Rassen unterbreiteten Klassifizierung der Persönlichkeiten nicht erwähnt. Nur die hauptsächlichsten Gruppen übermenschlicher Wesen und die direkt mit eurer Erfahrung des Fortlebens verknüpften Ordnungen werden darin vorgestellt.
14:4.22 (158.3) In Havona wimmelt es von allen Arten intelligenter Wesen, die danach trachten, von niedrigeren zu höheren Kreisen vorzurücken im Streben nach Erreichen höherer Ebenen göttlicher Verwirklichung und erweiterter Würdigung supremer Bedeutungen, ultimer Werte und absoluter Realität.
14:5.1 (158.4) Auf Urantia macht ihr während eures anfänglichen Lebens materieller Existenz eine kurze und intensive Prüfung durch. Auf den Residenzwelten und danach beim Durchlaufen eures Systems, eurer Konstellation und eures Lokaluniversums geht ihr durch die morontiellen Phasen des Aufstiegs. Auf den Schulungswelten des Superuniversums durchlauft ihr die wahrhaft geistigen Abschnitte des Fortschritts und werdet auf den schließlichen Transit nach Havona vorbereitet. Auf den sieben Kreisen Havonas ist euer Vollbringen intellektueller, geistiger und erfahrungsmäßiger Natur. Und es gilt, auf jeder Welt jedes dieser Kreise eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen.
14:5.2 (158.5) Das Leben auf den göttlichen Welten des Zentraluniversums ist so reich und voll, so vollständig und ausgefüllt, dass es weit über jede menschliche Vorstellung von irgendetwas, was ein erschaffenes Wesen möglicherweise erfahren könnte, hinausgeht. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Tätigkeiten dieser ewigen Schöpfung gleichen in gar nichts den Beschäftigungen der materiellen Geschöpfe, die auf evolutionären Welten wie Urantia leben. Sogar die Technik des Denkens Havonas ist anders als der Denkprozess auf Urantia.
14:5.3 (158.6) Die Regelungen des Zentraluniversums sind auf passende und angeborene Weise natürlich; die Verhaltensregeln sind nicht willkürlich. Aus jeder Anforderung Havonas spricht grundlegende Rechtschaffenheit und das Walten der Gerechtigkeit. Und diese beiden Faktoren ergeben zusammen das, was man auf Urantia Fairness nennen würde. Wenn ihr in Havona ankommt, werdet ihr euch ganz natürlich darüber freuen, die Dinge so zu tun, wie sie getan werden sollten.
14:5.4 (158.7) Wenn intelligente Wesen zum ersten Mal im Zentraluniversum ankommen, werden sie auf der Pilotwelt des siebenten Kreises von Havona empfangen und nehmen hier Wohnung. Sowie die Neuankömmlinge geistige Fortschritte gemacht und dahin gelangt sind, die Identität des Hauptgeistes ihres Superuniversums zu erfassen, werden sie auf den sechsten Kreis versetzt. (Die Kreise des Fortschritts des menschlichen Verstandes sind in Anlehnung an diese Regelungen im Zentraluniversum benannt worden.) Nachdem die Aufsteiger ein Bewusstsein der Suprematie erreicht haben und damit zum Gottheitsabenteuer bereit geworden sind, werden sie auf den fünften Kreis gebracht; und nach Erreichen des Unendlichen Geistes werden sie auf den vierten versetzt. Nachdem sie den Ewigen Sohn erreicht haben, rücken sie auf den dritten vor; und haben sie einmal den Universalen Vater erkannt, nehmen sie auf dem zweiten Weltenkreis Aufenthalt, wo sie mit den Heerscharen des Paradieses enger vertraut werden. Die Ankunft auf dem ersten Kreis von Havona bedeutet, dass die Kandidaten der Zeit für den Dienst im Paradies akzeptiert worden sind. Auf diesem inneren Kreis fortschreitender geistiger Vollbringung verharren sie je nach Länge und Natur des Geschöpfesaufstiegs auf unbestimmte Zeit. Von diesem inneren Kreis aus begeben sich die aufsteigenden Pilger nach innen zu ihrem Wohnsitz im Paradies und zur Aufnahme in das Korps der Finalität.
14:5.5 (159.1) Während eures Aufenthaltes auf Havona als aufsteigende Pilger wird euch erlaubt, die Welten des Kreises, dem ihr zugeteilt seid, frei zu besichtigen. Man wird euch auch gestatten, euch auf die Planeten der bereits durchschrittenen Kreise zurückzubegeben. Und all das ist denen, die sich auf den Kreisen Havonas aufhalten, möglich ohne die Notwendigkeit, sich von Supernaphim transportieren zu lassen. Die Pilger der Zeit sind fähig, sich selber auszurüsten, um „bewältigten“ Raum zu durchqueren, aber zur Überwindung „unbewältigten“ Raums sind sie auf die hierzu bestimmte Technik angewiesen; ein Pilger kann ohne die Hilfe eines Transportsupernaphs Havona nicht verlassen oder über den ihm zugewiesenen Kreis hinaus vorrücken.
14:5.6 (159.2) In dieser zentralen Schöpfung herrscht erfrischende Ursprünglichkeit. Abgesehen von der physischen Organisation der Materie und der wesentlichen Konstitution der grundlegenden Ordnungen intelligenter Wesen und anderer lebendiger Dinge haben die Welten von Havona nichts miteinander gemein. Jeder dieser Planeten ist eine originale, einzigartige und ausschließliche Schöpfung; jeder Planet ist ein unvergleichliches, herrliches und vollkommenes Werk. Und diese individuelle Verschiedenheit erstreckt sich bis auf alle Einzelheiten der physischen, intellektuellen und geistigen Aspekte der planetarischen Existenz. Jede dieser Milliarde vollkommener Sphären wurde nach den Plänen des auf ihr residierenden Ewigen der Tage entwickelt und verschönert. Und gerade deshalb sehen auch nicht zwei von ihnen einander ähnlich.
14:5.7 (159.3) Der Reiz des Abenteuers und der Ansporn der Neugierde werden nicht eher aus eurem Werdegang verschwinden, als bis ihr den letzten der Kreise Havonas durchschritten und die letzte der Welten Havonas besucht habt. Und dann wird der Drang, der vorwärts gerichtete Impuls der Ewigkeit an die Stelle seines Vorläufers, des Abenteuerreizes der Zeit, treten.
14:5.8 (159.4) Monotonie ist ein Hinweis auf Unreife der schöpferischen Vorstellungskraft und auf inaktive intellektuelle Koordinierung mit der geistigen Begabung. Bis zu dem Zeitpunkt, da ein aufsteigender Sterblicher mit der Erforschung dieser himmlischen Welten beginnt, hat er bereits emotionale, intellektuelle und soziale, wenn nicht geistige Reife erlangt.
14:5.9 (159.5) Nicht nur werdet ihr bei eurem Vorrücken von Kreis zu Kreis in Havona nie erträumte Veränderungen erleben, sondern euer Erstaunen wird unaussprechlich sein, wenn ihr innerhalb jedes Kreises von Planet zu Planet weitergeht. Jede dieser Milliarde von Studienwelten ist eine wahre Universität von Überraschungen. Andauerndes Staunen, nicht endende Verwunderung sind die Erfahrung derer, die diese Kreise durchwandern und diese gigantischen Sphären bereisen. Monotonie gehört nicht zum Havona-Werdegang.
14:5.10 (159.6) Liebe zum Abenteuer, Neugier und Furcht vor Eintönigkeit — der sich entwickelnden menschlichen Natur angeborene Wesenszüge — wurden nicht in euch gelegt, um es euch während eures kurzen Erdenaufenthaltes schwer zu machen und euch zu plagen, sondern vielmehr, um euch zu bedeuten, dass der Tod nur der Beginn einer endlosen Laufbahn von Abenteuern, eines unaufhörlichen Lebens der Vorwegnahme, einer ewigen Entdeckungsreise ist.
14:5.11 (160.1) Neugier — der Geist des Suchens, der Entdeckerdrang, der Forschertrieb — ist ein Teil der angeborenen und göttlichen Begabung der evolutionären Raumgeschöpfe. Diese natürlichen Impulse sind euch nicht geschenkt worden, nur um entmutigt und unterdrückt zu werden. Zugegeben, ihr müsst während eures kurzen Erdenlebens oft durch Enttäuschungen gehen und eure ehrgeizigen Bestrebungen häufig zügeln, aber sie sollen in den kommenden langen Zeitaltern voll verwirklicht und wunderbar belohnt werden.
14:6.1 (160.2) Die Spanne der Aktivitäten auf den sieben Kreisen Havonas ist enorm. Im Allgemeinen können sie beschrieben werden als:
14:6.2 (160.3) 1. Havonisch.
14:6.3 (160.4) 2. Paradiesisch.
14:6.4 (160.5) 3. Aufsteigend-endlich — Suprem-Ultim evolutionär.
14:6.5 (160.6) Im Havona des gegenwärtigen Universumszeitalters gibt es viele über-endliche Aktivitäten, die eine unsägliche Vielfalt absoniter und anderer Phasen von Verstandes- und Geistesfunktionen in sich schließen. Es ist möglich, dass das Zentraluniversum vielen Zwecken dient, welche mir nicht enthüllt worden sind, da es auf zahlreiche Weisen funktioniert, die jenseits des Fassungsvermögens des erschaffenen Verstandes liegen. Trotzdem will ich mich bemühen zu schildern, wie diese vollkommene Schöpfung den Bedürfnissen von sieben Klassen universaler Intelligenz gerecht wird und zu ihrer Befriedigung beiträgt.
14:6.6 (160.7) 1. Der Universale Vater — der Erste Zentrale Ursprung. Die Vollkommenheit der zentralen Schöpfung erfüllt Gott den Vater mit höchster elterlicher Genugtuung. Er erfreut sich der Erfahrung voll befriedigter Liebe auf annähernd ebenbürtigen Ebenen. Der vollkommene Schöpfer freut sich auf göttliche Weise an der Anbetung durch das vollkommene Geschöpf.
14:6.7 (160.8) Havona bietet dem Vater die Genugtuung höchster Vollendung. Die Verwirklichung der Vollkommenheit in Havona entschädigt ihn für die Zeit-Raum-Frist, die mit dem ewigen Drang nach unendlicher Expansion verbunden ist.
14:6.8 (160.9) Der Vater erfreut sich an der in Havona verwirklichten Entsprechung göttlicher Schönheit. Es befriedigt den göttlichen Sinn, allen sich entwickelnden Universen ein vollkommenes Urmuster von erlesener Harmonie zu bieten.
14:6.9 (160.10) Unser Vater betrachtet das Zentraluniversum mit restloser Wonne, weil es eine würdige Offenbarung geistiger Realität an alle Persönlichkeiten des Universums der Universen ist.
14:6.10 (160.11) Mit Wohlwollen betrachtet der Gott der Universen Havona und das Paradies als den ewigen Machtkern aller künftigen Universumsexpansion in Zeit und Raum.
14:6.11 (160.12) Der ewige Vater blickt mit unaufhörlicher Genugtuung auf die Schöpfung von Havona als dem würdigen und anziehenden Ziel für die Aufstiegskandidaten der Zeit, seine sterblichen Enkelkinder des Raums, die ihres Schöpfer-Vaters ewige Heimat erreicht haben. Und Gott erfreut sich des Paradies-Havona-Universums als der ewigen Heimat der Gottheit und der göttlichen Familie.
14:6.12 (160.13) 2. Der Ewige Sohn — der Zweite Zentrale Ursprung. Dem Ewigen Sohn bietet die herrliche zentrale Schöpfung den ewigen Beweis für die Wirksamkeit der Partnerschaft der göttlichen Familie — des Vaters, des Sohnes und des Geistes. Sie ist die geistige und materielle Basis für das absolute Vertrauen in den Universalen Vater.
14:6.13 (160.14) Havona gewährt dem Ewigen Sohn eine beinahe unbegrenzte Basis für die immer weiter greifende Verwirklichung geistiger Macht. Das Zentraluniversum bot dem Ewigen Sohn den Schauplatz, wo er zur Belehrung seiner beigeordneten Paradies-Söhne sicher und unbehelligt Geist und Technik des Dienstes der Selbsthingabe vorleben konnte.
14:6.14 (161.1) Havona ist das Realitätsfundament für des Ewigen Sohnes Geistgravitationskontrolle des Universums der Universen. Dieses Universum verschafft dem Sohn die Zufriedenstellung elterlicher Sehnsucht, erlaubt ihm geistige Fortpflanzung.
14:6.15 (161.2) Die Welten Havonas und ihre vollkommenen Bewohner sind der erste und ewig endgültige Beweis dafür, dass der Sohn das Wort des Vaters ist. Dadurch wird das Bewusstsein des Sohnes, eine unendliche Ergänzung des Vaters zu sein, vollkommen befriedigt.
14:6.16 (161.3) Und dieses Universum bietet dem Universalen Vater und dem Ewigen Sohn die Gelegenheit für wechselseitig verwirklichte Brüderlichkeit in Gleichheit, und das ist der ewige Beweis für beider unendliche Persönlichkeit.
14:6.17 (161.4) 3. Der Unendliche Geist — der Dritte Zentrale Ursprung. Das Universum von Havona ist für den Unendlichen Geist der Beweis dafür, dass er der Mit-Vollzieher, der unendliche Repräsentant der Vater-Sohn-Einigung ist. In Havona wird dem Unendlichen Geist die doppelte Befriedigung zuteil, schöpferisch aktiv zu wirken und zugleich die freudige Genugtuung über die absolute Koexistenz mit dieser göttlichen Leistung zu haben.
14:6.18 (161.5) In Havona fand der Unendliche Geist einen Schauplatz, wo er seine Fähigkeit und Willigkeit, als potentieller Barmherzigkeitsspender zu dienen, unter Beweis stellen konnte. In dieser vollkommenen Schöpfung probte der Geist für das Abenteuer des Dienstes in den evolutionären Universen.
14:6.19 (161.6) Diese vollkommene Schöpfung bot dem Unendlichen Geist die Gelegenheit, sich mit beiden göttlichen Eltern an der Verwaltung des Universums zu beteiligen — als aus ihnen hervorgegangener Mit-Schöpfer ein Universum zu verwalten und sich dadurch in den mit den Schöpfersöhnen zusammenarbeitenden Schöpferischen Geisten auf die gemeinsame Verwaltung der Lokaluniversen vorzubereiten.
14:6.20 (161.7) Die Welten Havonas sind das Verstandeslaboratorium der Schöpfer des kosmischen Verstandes und die Wohltäter jedes existierenden Geschöpfesverstandes. Der Verstand ist auf jeder Welt Havonas verschieden und dient als Urmuster für den Intellekt aller geistigen und materiellen Geschöpfe.
14:6.21 (161.8) Diese vollkommenen Welten sind die höheren Verstandesschulen für alle Wesen, die für die Gesellschaft des Paradieses bestimmt sind. Sie boten dem Geist Gelegenheit in Fülle, die Technik des Verstandesdienstes an sicheren und beratenden Persönlichkeiten zu erproben.
14:6.22 (161.9) Havona bietet dem Unendlichen Geist einen Ausgleich für sein ausgedehntes und selbstloses Werk in den Universen des Raums. Havona ist die vollkommene Heimat und das Refugium des unermüdlichen Verstandesspenders von Zeit und Raum.
14:6.23 (161.10) 4. Das Supreme Wesen — die evolutionäre Einigung der erfahrungsmäßigen Gottheit. Die Schöpfung Havonas ist der ewige und vollkommene Beweis für die geistige Realität des Supremen Wesens. Diese vollkommene Schöpfung ist die Offenbarung der vollkommenen und symmetrischen Geistnatur des Supremen Gottes vor Beginn der Macht-Persönlichkeits-Synthese der endlichen Widerspiegelungen der Paradies-Gottheiten in den erfahrungsmäßigen Universen von Zeit und Raum.
14:6.24 (161.11) In Havona sind die Machtpotentiale des Allmächtigen vereint mit der geistigen Natur des Supremen. Die zentrale Schöpfung ist die Veranschaulichung der Einheit des Supremen in der ewigen Zukunft.
14:6.25 (161.12) Havona ist ein vollkommenes Urmuster des Universalitätspotentials des Supremen. Dieses Universum ist eine fertige Darstellung der zukünftigen Vollkommenheit des Supremen und lässt das Potential des Ultimen erahnen.
14:6.26 (162.1) Havona zeigt Endgültigkeit von Geistwerten, die als lebendige Willensgeschöpfe mit höchster und vollendeter Selbstkontrolle existieren; Verstand, der in einer Form existiert, die letztendlich dem Geist gleichkommt; Realität und Einheit der Intelligenz mit unbegrenztem Potential.
14:6.27 (162.2) 5. Die Beigeordneten Schöpfersöhne. Havona ist der Ort, wo die Michael-Söhne des Paradieses als Vorbereitung auf ihre späteren Abenteuer in der Universumsschöpfung unterrichtet und eingeübt werden. Diese göttliche und vollkommene Schöpfung dient jedem Schöpfersohn als Urmuster. Er strebt danach, sein eigenes Universum dereinst die Vollkommenheitsebenen des Paradieses und Havonas erreichen zu lassen.
14:6.28 (162.3) Einem Schöpfersohn dienen die Geschöpfe Havonas als mögliche Persönlichkeitsurmuster für seine eigenen sterblichen Kinder und Geistwesen. Die Michaele und die anderen Paradies-Söhne betrachten das Paradies und Havona als die göttliche Bestimmung der Kinder der Zeit.
14:6.29 (162.4) Die Schöpfersöhne wissen, dass die zentrale Schöpfung die tatsächliche Quelle jener unerlässlichen höchsten Universums-Kontrolle ist, die ihr Lokaluniversum stabilisiert und eint. Sie wissen, dass sich die persönliche Gegenwart des stets gegenwärtigen Einflusses des Supremen und des Ultimen in Havona befindet.
14:6.30 (162.5) Havona und das Paradies sind die Quelle der schöpferischen Macht eines Michael-Sohnes. Hier wohnen die Wesen, die bei der Erschaffung des Universums mit ihm zusammenarbeiten. Vom Paradies kommen die Universums-Muttergeiste, die Mitschöpferinnen der Lokaluniversen.
14:6.31 (162.6) Die Paradiessöhne betrachten die zentrale Schöpfung als die Heimat ihrer göttlichen Eltern — als ihre Heimat. Es ist der Ort, wohin sie von Zeit zu Zeit mit Freude zurückkehren.
14:6.32 (162.7) 6. Die Beigeordneten Dienenden Töchter. Die Universums-Muttergeiste, die Mitschöpferinnen der Lokaluniversen, verschaffen sich ihre vorpersönliche Schulung auf den Welten von Havona in enger Zusammenarbeit mit den Geisten der Kreise. Im Zentraluniversum wurden die stets dem Willen des Vaters unterworfenen Geist-Töchter der Lokaluniversen gebührend in den Methoden der Zusammenarbeit mit den Paradies-Söhnen geschult.
14:6.33 (162.8) Auf den Welten Havonas finden der Geist und die Töchter des Geistes die Verstandesurmuster für all ihre Gruppen geistiger und materieller Intelligenzen, und dieses Zentraluniversum ist die dereinstige Bestimmung jener Geschöpfe, die von einem Universums-Muttergeist gemeinsam mit dem ihm verbundenen Schöpfersohn gefördert werden.
14:6.34 (162.9) Die Universumsmutter und -schöpferin erinnert sich an das Paradies und an Havona als an ihren Ursprungsort und die Heimat des Unendlichen Muttergeistes, die Wohnstätte der persönlichen Gegenwart des Unendlichen Verstandes.
14:6.35 (162.10) Aus diesem Zentraluniversum stammt auch die Verleihung der persönlichen Schöpfervorrechte, die eine Göttliche Ministerin des Universums in Ergänzung zu einem Schöpfersohn bei der Erschaffung von lebendigen Willensgeschöpfen einsetzt.
14:6.36 (162.11) Und letztlich, da diese Tochtergeiste des Unendlichen Muttergeistes wohl kaum je wieder in ihre paradiesische Heimat zurückkehren werden, erwächst ihnen große Befriedigung aus dem universalen Phänomen der Reflexivität, das mit dem Supremen Wesen in Havona verbunden und in Majeston im Paradies personifiziert ist.
14:6.37 (162.12) 7. Die evolutionären Sterblichen mit aufsteigendem Werdegang. Havona ist die Heimat der Urmusterpersönlichkeit jedes sterblichen Typs und die Heimat aller mit den Sterblichen verbundenen übermenschlichen Persönlichkeiten, die nicht den Schöpfungen der Zeit entstammen.
14:6.38 (162.13) Diese Welten liefern den Stimulus, der die Menschen dazu antreibt, wahre Geisteswerte auf den höchsten vorstellbaren Realitätsebenen zu erreichen. Havona ist das vorparadiesische Schulungsziel jedes aufsteigenden Sterblichen. Hier erreichen die Sterblichen die vorparadiesische Gottheit — das Supreme Wesen. Havona steht vor jedem Willensgeschöpf als Pforte zum Paradies und zur Auffindung Gottes.
14:6.39 (163.1) Das Paradies ist die Heimat der Finalisten und Havona ihre Werkstatt und ihr Spielplatz. Und jeder Sterbliche, der Gott kennt, sehnt sich danach, ein Finalist zu werden.
14:6.40 (163.2) Das Zentraluniversum ist nicht nur des Menschen fester Bestimmungsort, sondern es ist ebenfalls der Ausgangspunkt zur ewigen Laufbahn der Finalisten, wenn sie dereinst zum nicht enthüllten universalen Erfahrungsabenteuer ausgesandt werden, die Unendlichkeit des Universalen Vaters zu erforschen.
14:6.41 (163.3) Havona wird fraglos selbst in kommenden Universumszeitaltern mit absoniter Bedeutung zu funktionieren fortfahren. Dann wird es vielleicht Raumpilger geben, die versuchen, Gott auf überendlichen Ebenen zu finden. Havona ist in der Lage, als Schulungsuniversum für absonite Wesen zu dienen. Es wird wahrscheinlich zur abschließenden Schule werden, wenn die sieben Superuniversen dereinst als Zwischenschule für die Schulabgänger der Grundschulen des äußeren Raums funktionieren. Und wir neigen zu der Annahme, dass die Potentiale des ewigen Havona wirklich grenzenlos sind, dass das Zentraluniversum über ewige Kapazität verfügt, um allen vergangenen, gegenwärtigen oder zukünftigen Typen erschaffener Wesen als erfahrungsmäßiges Schulungsuniversum zu dienen.
14:6.42 (163.4) [Dargeboten von einem dazu von den Ältesten der Tage beauftragten Vervollkommner der Weisheit.]
Das Urantia Buch
Schrift 15
15:0.1 (164.1) SOWEIT der Universale Vater — als ein Vater — betroffen ist, sind die Universen virtuell inexistent; er hat mit Persönlichkeiten zu tun; er ist der Vater von Persönlichkeiten. Soweit der Ewige Sohn und der Unendliche Geist — als Schöpfungspartner — betroffen sind, sind die Universen individuell unter der gemeinsamen Leitung der Schöpfersöhne und der Schöpferischen Geiste lokalisiert. Soweit die Paradies-Trinität betroffen ist, gibt es außerhalb Havonas genau sieben bewohnte Universen, die sieben Superuniversen, deren Hoheitsgebiet der Kreis der ersten nach Havona entstandenen Raumebene ist. Die Sieben Hauptgeiste strahlen ihren Einfluss von der zentralen Insel aus und machen so aus der immensen Schöpfung ein einziges gigantisches Rad, dessen Nabe die ewige Paradies-Insel ist, dessen Speichen die Ausstrahlungen der Sieben Hauptgeiste sind und dessen Felge aus den äußeren Gebieten des Großen Universums besteht.
15:0.2 (164.2) Die siebenfache Anlage der Organisation und Regierung des Superuniversums wurde zu Beginn der Materialisierung der universalen Schöpfung formuliert. Die erste Nach-Havona-Schöpfung wurde in sieben gewaltige Segmente unterteilt, und die Hauptsitz-Welten der Superuniversumsregierungen wurden entworfen und gebaut. Der gegenwärtige Verwaltungsplan existiert beinahe seit ewig und die Herrscher der sieben Superuniversen werden zu Recht die Ältesten der Tage genannt.
15:0.3 (164.3) Ich kann kaum hoffen, euch viel von dem gewaltigen, die Superuniversen betreffenden Wissensschatz mitzuteilen, aber in all diesen Reichen arbeitet eine Technik intelligenter Kontrolle sowohl der physischen als auch der geistigen Kräfte, und die universalen Gegenwarten der Gravitation funktionieren in majestätischer Macht und vollkommener Harmonie. Es ist wichtig, dass ihr zuerst eine angemessene Vorstellung von der physischen Beschaffenheit und materiellen Organisation der superuniversellen Reiche gewinnt, da ihr dann eher bereit sein werdet, die Bedeutung der wunderbaren Organisation zu erfassen, die ihrer geistigen Regierung und dem intellektuellen Fortschritt der Willensgeschöpfe dient, welche auf den Myriaden von überall über die sieben Superuniversen verstreuten, bewohnten Planeten leben.
15:1.1 (164.4) Wenn man sich nur an die innerhalb des begrenzten Raums von einer Million oder einer Milliarde eurer kurzen Jahre gemachten Aufzeichnungen, Beobachtungen und Erinnerungen der Generationen hält, kann man praktisch sagen, dass Urantia und das Universum, zu dem es gehört, die abenteuerliche Erfahrung eines unaufhörlichen Eintauchens in neuen, unerforschten Raum machen; aber laut den Aufzeichnungen Uversas, gemäß älteren Beobachtungen, in Harmonie mit der umfassenderen Erfahrung und den Berechnungen unserer Ordnung und aufgrund von Schlussfolgerungen aus diesen und anderen Befunden wissen wir, dass die Universen in einem geordneten, gut verstandenen und vollkommen kontrollierten, prozessionsartigen Lauf von majestätischer Größe um den Ersten Zentralen Ursprung und sein Residenzuniversum kreisen.
15:1.2 (165.1) Wir haben seit langem herausgefunden, dass die sieben Superuniversen eine große Ellipse, einen gigantischen, in die Länge gezogenen Kreis durchlaufen. Euer Sonnensystem und andere Welten der Zeit tauchen nicht ohne Karte und Kompass kopfüber in unerforschten Raum. Das Lokaluniversum, zu welchem euer System gehört, folgt einer ganz bestimmten, gut verstandenen Bahn im Gegenuhrzeigersinn entlang dem gewaltigen Kreis, der das Zentraluniversum umfasst. Dieser kosmische Pfad ist bestens kartographiert, und die Sternbeobachter des Superuniversums sind mit ihm ebenso restlos vertraut wie die Astronomen Urantias mit den Bahnen der Planeten, die euer Sonnensystem bilden.
15:1.3 (165.2) Urantia liegt in einem unvollständig organisierten Lokal- und Superuniversum, und euer Lokaluniversum befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu zahlreichen, nur teilweise vollendeten physischen Schöpfungen. Ihr gehört zu einem der relativ jungen Universen. Aber ihr stürzt euch heute nicht aufs Geratewohl in unerforschten Raum, noch saust ihr blindlings in unbekannte Regionen. Ihr folgt dem geordneten und vorbestimmten Pfad der superuniversellen Raumebene. Ihr durchquert jetzt genau denselben Raum, den euer Planetensystem oder dessen Vorläufer vor unendlich langer Zeit durchquert haben; und eines Tages in ferner Zukunft werden euer System oder seine Nachfolger wieder denselben Raum durchlaufen, den ihr jetzt mit solcher Geschwindigkeit durchmesst.
15:1.4 (165.3) In diesem Zeitalter und nach den auf Urantia geltenden Himmelsrichtungen bewegt sich das Superuniversum Nummer eins fast genau nach Norden, während es sich in östlicher Richtung ziemlich genau gegenüber der Paradies-Residenz der Großen Zentralen Ursprünge und gegenüber dem Zentraluniversum von Havona befindet. Diese Lage stellt zusammen mit der entsprechenden im Westen die größte physische Annäherung der Sphären der Zeit an die ewige Insel dar. Das Superuniversum Nummer zwei befindet sich im Norden, bereit, den Bogen nach Westen zu beginnen, während Nummer drei jetzt den nördlichsten Abschnitt des großen Raumpfades besetzt hält, aber bereits in die Biegung eingetreten ist, die die Reise nach Süden einleitet. Superuniversum Nummer vier befindet sich auf dem vergleichsweise geraden Flug nach Süden; seine vordersten Regionen nähern sich jetzt der den Großen Zentren gegenüberliegenden Stellung. Nummer fünf hat seine Position gegenüber der Mitte der Mitten so ziemlich verlassen und durcheilt mit direktem Kurs nach Süden das unmittelbar vor Beginn der Biegung nach Osten liegende Teilstück; Nummer sechs nimmt den größten Teil der südlichen Krümmung ein, denjenigen Abschnitt, den euer Superuniversum nahezu verlassen hat.
15:1.5 (165.4) Euer Lokaluniversum von Nebadon gehört zu Orvonton, dem siebenten Superuniversum, das zwischen den Superuniversen eins und sechs kreist und nicht vor langem (nach unseren Zeitbegriffen) die südöstliche Biegung der superuniversellen Raumebene verlassen hat. Es ist heute einige Milliarden Jahre her, seit das Sonnensystem, zu dem Urantia gehört, um die südliche Biegung geschwenkt ist, so dass ihr gerade jetzt jenseits des südöstlichen Bogens vorrückt und euch rasch auf dem langen und vergleichsweise geraden Pfad nach Norden bewegt. Während ungezählter Zeitalter wird Orvonton diesen beinah geraden Lauf nach Norden verfolgen.
15:1.6 (165.5) Urantia gehört zu einem System, das sich weit außen am Rande eures Lokaluniversums befindet; und euer Lokaluniversum durchläuft gegenwärtig die Peripherie von Orvonton. Andere befinden sich noch weiter außen als ihr, aber ihr seid im Raum weit von jenen physischen Systemen entfernt, die sich auf der großen Kreisbahn in relativer Nähe des Großen Zentralen Ursprungs fortbewegen.
15:2.1 (165.6) Nur der Universale Vater kennt Ort und genaue Zahl der bewohnten Welten des Raums; er nennt sie alle bei ihren Namen und Nummern. Ich kann die Zahl bewohnter und bewohnbarer Planeten nur annähernd angeben, da einige Lokaluniversen mehr für intelligentes Leben geeignete Welten besitzen als andere und noch nicht alle projektierten Lokaluniversen organisiert sind. Deshalb sollen die von mir gegebenen Schätzungen einzig dem Zweck dienen, eine Idee von der Immensität der materiellen Schöpfung zu vermitteln.
15:2.2 (166.1) Das Große Universum umfasst sieben Superuniversen, und diese sind ungefähr wie folgt aufgebaut:
15:2.3 (166.2) 1. Das System. Diese Grundeinheit der Superregierung besteht aus etwa eintausend bewohnten oder bewohnbaren Planeten. Flammende Sonnen, kalte Welten, Planeten in zu großer Nähe von heißen Sonnen und andere für den Aufenthalt von Geschöpfen ungeeignete Sphären sind in dieser Gruppe nicht enthalten. Diese eintausend zur Beherbergung des Lebens geeigneten Planeten nennt man ein System, aber in den jüngeren Systemen ist unter Umständen nur eine vergleichsweise geringe Anzahl dieser Welten bewohnt. Über jeden bewohnten Planeten gebietet ein Planetarischer Fürst, und jedes Lokalsystem besitzt eine architektonische Sphäre als Hauptsitz und wird von einem Systemsouverän regiert.
15:2.4 (166.3) 2. Die Konstellation. Hundert Systeme (etwa 100 000 bewohnbare Planeten) bilden eine Konstellation. Jede Konstellation besitzt eine architektonische Hauptsitz-Sphäre und wird von drei Vorondadek-Söhnen, den Allerhöchsten, gelenkt. In jeder Konstellation ist als Beobachter auch ein Getreuer der Tage, ein Botschafter der Paradies-Trinität, anwesend.
15:2.5 (166.4) 3. Das Lokaluniversum. Hundert Konstellationen (etwa 10 000 000 bewohnbare Planeten) machen ein Lokaluniversum aus. Jedes Lokaluniversum besitzt eine prächtige architektonische Hauptsitz-Welt und wird von einem der Michael-Ordnung angehörenden beigeordneten Schöpfersohn Gottes regiert. Jedes Universum ist mit der Gegenwart eines Einigers der Tage, eines Vertreters der Paradies-Trinität, gesegnet.
15:2.6 (166.5) 4. Der kleine Sektor. Hundert Lokaluniversen (etwa 1 000 000 000 bewohnbare Planeten) bilden einen kleinen Sektor der Regierung des Superuniversums; er besitzt eine wundervolle Hauptsitz-Welt, von welcher aus seine Herrscher, die Jüngsten der Tage, die Angelegenheiten des kleinen Sektors verwalten. Es gibt an jedem Hauptsitz eines kleinen Sektors drei Jüngste der Tage, Supreme Persönlichkeiten der Trinität.
15:2.7 (166.6) 5. Der große Sektor. Hundert kleine Sektoren (etwa 100 000 000 000 bewohnbare Planeten) bilden einen großen Sektor. Jeder große Sektor ist mit einem herrlichen Hauptsitz versehen und wird von drei Vollkommenen der Tage, Supremen Persönlichkeiten der Trinität, geleitet.
15:2.8 (166.7) 6. Das Superuniversum. Zehn große Sektoren (etwa 1 000 000 000 000 bewohnbare Planeten) ergeben ein Superuniversum. Jedes Superuniversum hat eine riesige und glorreiche Hauptsitzwelt und wird von drei Ältesten der Tage gelenkt.
15:2.9 (166.8) 7. Das Große Universum. Sieben Superuniversen machen das gegenwärtig organisierte Große Universum aus, das aus annähernd sieben Billionen bewohnbarer Welten besteht, zu denen die architektonischen Sphären und die Milliarde bewohnter Sphären von Havona hinzukommen. Die Superuniversen werden indirekt und reflexiv vom Paradies aus durch die Sieben Hauptgeiste geleitet und verwaltet. Die Milliarde Welten von Havona werden direkt von den Ewigen der Tage verwaltet; einer jeden dieser vollkommenen Sphären steht eine dieser Supremen Persönlichkeiten des Paradieses vor.
15:2.10 (167.1) Unter Ausschluss der Sphären des Paradies-Havona-Systems umfasst der Plan der Universumsorganisation die folgenden Einheiten:
15:2.11 (167.2) Superuniversen7
15:2.12 (167.3) Große Sektoren70
15:2.13 (167.4) Kleine Sektoren7 000
15:2.14 (167.5) Lokaluniversen700 000
15:2.15 (167.6) Konstellationen70 000 000
15:2.16 (167.7) Lokalsysteme7 000 000 000
15:2.17 (167.8) Bewohnbare Planeten7 000 000 000 000
15:2.18 (167.9) Jedes der sieben Superuniversen ist ungefähr wie folgt aufgebaut:
15:2.19 (167.10) Ein System umfasst annähernd1000 Welten
15:2.20 (167.11) Eine Konstellation (100 Systeme)100 000 Welten
15:2.21 (167.12) Ein Universum (100 Konstellationen)10 000 000 Welten
15:2.22 (167.13) Ein kleiner Sektor (100 Universen)1 000 000 000 Welten
15:2.23 (167.14) Ein großer Sektor (100 kleine Sektoren)100 000 000 000 Welten
15:2.24 (167.15) Ein Superuniversum (10 große Sektoren)1 000 000 000 000 Welten
15:2.25 (167.16) Alle derartigen Schätzungen sind bestenfalls Näherungswerte, da sich dauernd neue Systeme entwickeln, während andere Organisationen vorübergehend aus der materiellen Existenz verschwinden.
15:3.1 (167.17) Praktisch alle von Urantia aus mit bloßem Auge sichtbaren Sternreiche gehören dem siebenten Abschnitt des Großen Universums an, dem Superuniversum von Orvonton. Das ausgedehnte Sternsystem der Milchstraße stellt den zentralen Kern von Orvonton dar, der sehr weit von den Grenzen eures Lokaluniversums entfernt ist. Diese gewaltige Ansammlung von Sonnen, dunklen Rauminseln, Doppelsternen, Kugelhaufen, Sternwolken und spiralförmigen und anderen Nebeln bildet zusammen mit Myriaden von Einzelplaneten eine einer Taschenuhr vergleichbare, länglich-kreisförmige Gruppierung, die etwa einen Siebentel der bewohnten evolutionären Universen umfasst.
15:3.2 (167.18) Wenn ihr von der astronomischen Position Urantias aus quer durch die nahen Systeme auf die große Milchstraße schaut, beobachtet ihr, dass die Sphären Orvontons in einer gewaltigen, in die Länge gezogenen Ebene dahinziehen, deren Breite viel größer als ihre Dicke und deren Länge viel größer als ihre Breite ist.
15:3.3 (167.19) Die Beobachtung der so genannten Milchstraße zeigt eine relative Zunahme der Sterndichte Orvontons, wenn man den Himmel in einer bestimmten Richtung betrachtet, während die Dichte auf beiden Seiten abnimmt; die Zahl der Sterne und anderer Sphären verringert sich mit wachsender Entfernung von der Hauptebene unseres materiellen Superuniversums. Wenn der Beobachtungswinkel günstig ist und ihr durch den Kern dieses Bereichs größter Dichte blickt, schaut ihr in Richtung des Residenzuniversums und der Mitte aller Dinge.
15:3.4 (167.20) Von den zehn großen Abteilungen Orvontons haben die Astronomen Urantias deren acht so ziemlich identifiziert. Die anderen zwei getrennt zu erkennen, fällt schwer, weil ihr diese Phänomene gezwungenermaßen von innen her betrachten müsst. Wenn ihr von einer weit entfernten Raumposition aus auf das Superuniversum von Orvonton blicken könntet, würdet ihr die zehn großen Sektoren der siebenten Galaxie augenblicklich erkennen.
15:3.5 (168.1) Das Rotationszentrum eures kleinen Sektors liegt weit entfernt in der riesigen und dichten Sternwolke des Schützen, um die herum euer Lokaluniversum und seine Schwesterschöpfungen sämtlich kreisen, und ihr könnt beobachten, wie aus den gegenüberliegenden Seiten dieses gewaltigen subgalaktischen Systems des Schützen zwei große Ströme von Sternwolken in riesigen stellaren Spiralen hervorkommen.
15:3.6 (168.2) Der Kern des physischen Systems, zu dem eure Sonne mit ihren Planeten gehört, ist das Zentrum des einstigen Andronover-Nebels. Die sprengende Wirkung der Gravitation verformte diesen früheren Spiralnebel leicht im Zusammenhang mit Ereignissen, die die Geburt eures Sonnensystems begleiteten und durch die starke Annäherung eines riesigen Nachbarnebels ausgelöst wurden. Diese Beinah-Kollision verwandelte Andronover in eine einigermaßen kugelige Ansammlung, zerstörte aber die doppelarmige Prozession der Sonnen und der mit ihnen verbundenen physischen Gruppen nicht gänzlich. Euer Sonnensystem nimmt jetzt in einem der Arme dieser verformten Spirale eine ziemlich zentrale Position ein, da es etwa auf halbem Wege vom Zentrum zum äußeren Rand des Sternstroms liegt.
15:3.7 (168.3) Der Sektor des Schützen und alle anderen Sektoren und Abteilungen Orvontons umkreisen Uversa, und ein Teil der Verwirrung der Astronomen Urantias rührt von den Täuschungen und relativen Verzerrungen her, die durch die folgenden zahlreichen Rotationsbewegungen hervorgerufen werden:
15:3.8 (168.4) 1. Das Kreisen Urantias um seine Sonne.
15:3.9 (168.5) 2. Die Kreisbahn eures Sonnensystems um den Kern des früheren Andronover- Nebels.
15:3.10 (168.6) 3. Die Rotation der Sternfamilie von Andronover und der mit ihr verbundenen Sternhaufen um das gemischte Rotations- und Gravitationszentrum der Sternwolke von Nebadon.
15:3.11 (168.7) 4. Der Umlauf der lokalen Sternwolke von Nebadon und der mit ihr verbundenen Schöpfungen um das Zentrum ihres im Schützen gelegenen kleinen Sektors.
15:3.12 (168.8) 5. Die Rotation der einhundert kleinen Sektoren einschließlich des Schützen um ihren großen Sektor.
15:3.13 (168.9) 6. Die Kreisbewegung der zehn großen Sektoren, der so genannten Sterndrifte, um Uversa, den Hauptsitz von Orvonton.
15:3.14 (168.10) 7. Die Umlaufbewegung Orvontons und der mit ihm verbundenen sechs Superuniversen um das Paradies und Havona, die Prozession im Gegenuhrzeigersinn der superuniversellen Raumebene.
15:3.15 (168.11) Diese zahlreichen Bewegungen sind verschiedener Art: Die Raumpfade eures Planeten und eures Sonnensystems sind angeboren, sie sind ihrer Entstehung inhärent. Die absolute Bewegung Orvontons im Gegenuhrzeigersinn ist ebenfalls angeboren, sie ist den architektonischen Plänen des Alluniversums inhärent. Aber die dazwischenliegenden Bewegungen sind gemischten Ursprungs, da sie zum einen auf die Segmentierung der Materie-Energie zur Bildung der Superuniversen zurückgehen und zum anderen durch intelligentes und absichtsvolles Handeln der Kraftorganisatoren des Paradieses hervorgerufen wurden.
15:3.16 (168.12) Je mehr man sich Havona nähert, umso dichter liegen die Lokaluniversen beieinander; die Kreisläufe werden zahlreicher, und es gibt immer stärkere Überlagerung, Schicht folgt auf Schicht. Aber mit zunehmender Entfernung von dem ewigen Zentrum finden sich immer weniger Systeme, Schichten, Kreisläufe und Universen.
15:4.1 (169.1) Obwohl Schöpfung und Organisation des Universums auf ewig der Kontrolle der unendlichen Schöpfer und ihrer Beigeordneten unterworfen bleiben, wickelt sich das ganze Phänomen gemäß einer verfügten Technik und in Übereinstimmung mit den Gravitationsgesetzen von Kraft, Energie und Materie ab. Aber etwas Geheimnisvolles umgibt die universale Kraftladung des Raums; wir verstehen die Organisation der materiellen Schöpfungen ausgehend vom ultimatonischen Stadium sehr wohl, aber wir begreifen die kosmischen Vorstadien der Ultimatonen nicht ganz. Wir sind sicher, dass diese Urkräfte ihren Ursprung im Paradies haben, weil sie bei ihrem Lauf durch den durchdrungenen Raum auf ewig genau der riesigen Umrisslinie des Paradieses folgen. Obwohl diese Kraftladung des Raums, die Vorläuferin aller Materialisierung, nicht auf die Paradies-Gravitation anspricht, reagiert sie tatsächlich stets auf die Gegenwart des unteren Paradieses, da ihr Kreislauf offensichtlich vom Zentrum des unteren Paradieses ausgeht und wieder dahin zurückführt.
15:4.2 (169.2) Die Kraftorganisatoren des Paradieses wandeln Raumpotenz in Urkraft um und überführen dieses vormaterielle Potential in die primären und sekundären Energiemanifestationen der physischen Realität. Wenn diese Energie das Stadium erreicht, wo sie auf die Gravitation anspricht, treten die Machtlenker und ihre superuniversellen Mitarbeiter in Erscheinung und beginnen mit ihren nie endenden Manipulationen, die bestimmt sind, die vielfältigen Machtkreise und Energiekanäle der Universen von Zeit und Raum zu errichten. Auf diese Weise erscheint die physische Materie im Raum, und nun sind die Voraussetzungen geschaffen, um die Organisation eines Universums einzuleiten.
15:4.3 (169.3) Diese Segmentierung der Energie ist ein Phänomen, für das die Physiker von Nebadon nie eine Erklärung gefunden haben. Ihre Hauptschwierigkeit besteht in der relativen Unzugänglichkeit der Kraftorganisatoren des Paradieses; denn obwohl die lebendigen Machtlenker für die Handhabung der Raum-Energie zuständig sind, haben sie nicht die geringste Vorstellung vom Ursprung der Energien, mit denen sie so geschickt und intelligent umzugehen wissen.
15:4.4 (169.4) Die Kraftorganisatoren des Paradieses sind die Erzeuger der Nebel; sie sind imstande, rund um ihre Gegenwart im Raum jene gewaltigen Kraftzyklone zu entfesseln, die, wenn einmal ausgelöst, nie aufgehalten oder begrenzt werden können, bis die alles durchdringenden Kräfte für das schließliche Erscheinen der ultimatonischen Einheiten der Universumsmaterie mobilisiert werden. Auf diese Weise werden die spiralförmigen und anderen Nebel ins Dasein gebracht, diese Mutterräder der auf direktem Wege entstehenden Sonnen und deren verschiedenartiger Systeme. Im äußeren Raum können zehn verschiedene Formen von Nebeln, von Phasen primärer Universumsevolution beobachtet werden, und diese riesigen Energieräder haben denselben Ursprung wie diejenigen der sieben Superuniversen.
15:4.5 (169.5) Die Nebel unterscheiden sich stark in Größe und schließlicher Anzahl und Gesamtmasse ihrer stellaren und planetarischen Abkömmlinge. Ein Sonnen bildender Nebel gleich nördlich der Grenzen von Orvonton, aber noch innerhalb der superuniversellen Raumebene, hat schon ungefähr vierzigtausend Sonnen hervorgebracht, und das Mutterrad fährt immer noch fort, Sonnen hinauszuschleudern, die in ihrer Mehrzahl um ein Vielfaches größer sind als die eurige. Einige der größeren Nebel des äußeren Raums erzeugen sogar an die hundert Millionen Sonnen.
15:4.6 (169.6) Die Nebel stehen in keiner direkten Beziehung zu irgendwelchen administrativen Einheiten wie kleinen Sektoren oder Lokaluniversen, obwohl einige Lokaluniversen aus den Produkten eines einzigen Nebels organisiert worden sind. Jedes Lokaluniversum verfügt genau über ein Hunderttausendstel der gesamten Energieladung eines Superuniversums, ungeachtet des Zusammenhangs mit Nebeln; denn die Energie wird nicht nach Nebeln organisiert — sie wird universell verteilt.
15:4.7 (170.1) Nicht alle Spiralnebel bringen Sonnen hervor. Einige haben die Kontrolle über viele ihrer losgetrennten stellaren Abkömmlinge beibehalten, und ihre spiralige Erscheinungsform wird durch die Tatsache hervorgerufen, dass ihre Sonnen den Nebelarm in geschlossener Formation verlassen, aber auf verschiedenen Bahnen wieder zurückkehren, was ihre Beobachtung leicht macht, wenn sie an einem Punkt versammelt sind, aber ihr Auffinden erschwert, wenn sie sich auf ihren verschiedenen Rückwegen überall zerstreut weiter außen und vom Nebelarm entfernt befinden. Es gibt gegenwärtig in Orvonton nicht viele Sonnen bildende Nebel, obwohl Andromeda, die sich außerhalb des bewohnten Superuniversums befindet, sehr aktiv ist. Dieser weit entfernte Nebel ist mit bloßem Auge sichtbar, und wenn ihr ihn seht, haltet einen Augenblick lang inne und bedenkt, dass das Licht, das ihr erblickt, diese weit entfernten Sonnen vor fast einer Million Jahren verlassen hat.
15:4.8 (170.2) Die Galaxie der Milchstraße setzt sich aus einer großen Zahl früherer spiraliger und anderer Nebel zusammen, und viele haben ihre ursprüngliche Gestalt beibehalten. Aber viele haben infolge interner Katastrophen und äußerer Anziehung derartige Verzerrungen und Neugliederungen durchgemacht, dass diese enormen Ansammlungen, wie zum Beispiel die Magellansche Wolke, als gigantische Lichtmassen strahlender Sonnen erscheinen. Der kugelförmige Typus von Sternhaufen ist in der Nähe der äußeren Ränder von Orvonton vorherrschend.
15:4.9 (170.3) Man sollte die ausgedehnten Sternwolken von Orvonton als individuelle Ansammlungen von Materie betrachten, die den in den Raumregionen außerhalb der Milchstraße beobachtbaren einzelnen Nebelhaufen vergleichbar sind. Viele der so genannten Sternwolken bestehen indessen nur aus gasförmigem Material. Das Energiepotential dieser stellaren Gaswolken ist unglaublich groß; etwas davon wird von nahen Sonnen aufgenommen und als solare Abstrahlung wiederum in den Raum hinaus gesandt.
15:5.1 (170.4) Der Großteil der in den Sonnen und Planeten eines Superuniversums enthaltenen Masse hat seinen Ursprung in den Nebelrädern; nur ein sehr geringer Teil der superuniversellen Masse wird durch direkte Intervention der Machtlenker organisiert (wie bei der Konstruktion der architektonischen Sphären), obwohl eine stets schwankende Quantität von Masse im offenen Raum entsteht.
15:5.2 (170.5) Was ihren Ursprung betrifft, kann die Mehrzahl der Sonnen, Planeten und anderen Sphären einer der folgenden zehn Gruppen zugeordnet werden:
15:5.3 (170.6) 1. Konzentrische Kontraktionsringe. Nicht alle Nebel sind spiralförmig. Viele riesengroße Nebel, anstatt sich in ein doppeltes Sternsystem aufzuspalten oder sich als Spirale zu entwickeln, machen einen Verdichtungsprozess infolge vielfacher Ringbildung durch. Während langer Zeiträume erscheint ein solcher Nebel als enorme Zentralsonne, umgeben von zahlreichen gigantischen Wolken von Materiebildungen, die sie im Kreise umfassen und als Ringe erscheinen.
15:5.4 (170.7) 2. Die Ausgeworfenen Sterne umfassen jene Sonnen, die aus den großen Mutterrädern hocherhitzter Gase hinausgeschleudert werden. Sie werden nicht in Ringen ausgeworfen, sondern in rechts- und linksläufiger Gruppierung. Ausgeworfene Sterne entstehen auch in anderen als Spiralnebeln.
15:5.5 (170.8) 3. Planeten aus Gravitationsexplosionen. Wenn eine Sonne aus einem Spiral- oder Streifennebel entsteht, wird sie nicht selten in beträchtliche Entfernungen ausgeworfen. Eine derartige Sonne ist in hohem Grade gasförmig, und wenn sie sich später einigermaßen abgekühlt und verdichtet hat, gerät sie möglicherweise in die Nähe einer gewaltigen Materiemasse wie etwa einer Riesensonne oder einer dunklen Rauminsel. Solch eine Annäherung ist vielleicht nicht genügend, um eine Kollision herbeizuführen, aber doch ausreichend, um der Anziehungskraft des größeren Körpers zu erlauben, auf dem kleineren gezeitenähnliche Konvulsionen auszulösen und damit eine Reihe von an- und abschwellenden Erhebungen einzuleiten, die sich gleichzeitig auf entgegensetzten Seiten der von Konvulsionen ergriffenen Sonne ereignen. Auf ihrem Höhepunkt liefern diese explosiven Eruptionen eine Reihe von verschieden großen Materieansammlungen, die bis über die gravitationsbedingte Rückforderungszone der eruptierenden Sonne hinausgeschleudert werden können und sich dann auf eigenen Kreisbahnen um einen der beiden bei diesem Ereignis betroffenen Himmelskörper herum stabilisieren. Später vereinigen sich die größeren Materieanhäufungen miteinander und ziehen die kleineren Körper allmählich an sich. Auf diese Weise entstehen viele der festen Planeten der kleineren Systeme. Gerade einen solchen Ursprung hat euer eigenes Sonnensystem.
15:5.6 (171.1) 4. Zentrifugale Planetentöchter. Wenn enorme Sonnen sich in bestimmten Entwicklungsstadien befinden und ihre Drehgeschwindigkeit bedeutend zunimmt, beginnen sie, große Mengen von Materie wegzuschleudern, die sich in der Folge zusammenballen kann, um kleine Welten zu bilden, die die Muttersonne weiterhin umkreisen.
15:5.7 (171.2) 5. Sphären mit Gravitationsmangel. Es gibt eine kritische Grenze für die Größe individueller Sterne. Wenn eine Sonne diese Grenze erreicht, ist sie zum Bersten verurteilt, es sei denn, sie setze ihre Drehgeschwindigkeit herab; eine Sonnenspaltung ereignet sich und ein neuer Doppelstern dieser Art ist geboren. In der Folge können sich als Nebenprodukte dieses gewaltigen Auseinanderbrechens zahlreiche kleine Planeten bilden.
15:5.8 (171.3) 6. Durch Attraktion entstandene Sterne. In den kleineren Systemen zieht manchmal der größte äußere Planet seine Nachbarwelten an sich, während die sonnennahen Planeten sich zu ihrem endgültigen Sturz anschicken. Für euer Sonnensystem würde ein solches Ende bedeuten, dass die vier inneren Planeten von der Sonne zurückgefordert würden, während Jupiter als größter Planet durch Einfangen der restlichen Welten gewaltig zunehmen würde. Ein derartiges Ende eines Sonnensystems hätte die Entstehung zweier benachbarter, aber ungleicher Sonnen zur Folge, einer anderen Art von Doppelsternbildung. Solche Katastrophen kommen selten vor ausgenommen weit außen am Rande der Sternansammlungen der Superuniversen.
15:5.9 (171.4) 7. Kumulative Sphären. Aus der großen, im Raum zirkulierenden Menge von Materie können sich langsam kleine Planeten aufbauen. Sie wachsen durch meteorische Hinzufügung und durch kleinere Kollisionen. In gewissen Raumabschnitten herrschen Bedingungen, die solche Formen planetarischer Entstehung begünstigen. Manch eine bewohnte Welt hat einen derartigen Ursprung.
15:5.10 (171.5) Einige der dichten dunklen Inseln sind das direkte Resultat der Hinzufügungen von sich umwandelnder Energie im Raum. Eine andere Gruppe dieser dunklen Inseln ist entstanden durch Akkumulierung enormer Mengen von kalter Materie, bloßen Fragmenten und Meteoriten, die im Raum zirkulieren. Solche Materieballungen sind nie heiß gewesen und sind in ihrer Zusammensetzung, außer was die Dichte betrifft, Urantia sehr ähnlich.
15:5.11 (171.6) 8. Ausgebrannte Sonnen. Einige der dunklen Rauminseln sind ausgebrannte isolierte Sonnen, die alle verfügbare Raumenergie abgegeben haben. Ihre organisierten Materieeinheiten nähern sich der völligen Verdichtung, praktisch vollkommener Verfestigung; und viele Zeitalter vergehen, bis solche enormen Massen hochverfestigter Materie in den Kreisläufen des Raums wieder aufgeladen und dadurch für neue Zyklen universeller Funktion bereit werden können, nachdem eine Kollision oder ein ähnlich belebendes kosmisches Ereignis eingetreten ist.
15:5.12 (171.7) 9. Durch Kollision entstandene Sphären. In den Regionen dichterer Sternhaufen sind Zusammenstöße nichts Ungewöhnliches. Eine derartige astronomische Neuanpassung geht einher mit gewaltigen energetischen Veränderungen und Materieverwandlungen. Kollisionen, an denen tote Sonnen beteiligt sind, sind ganz besonders dazu angetan, weitreichende Energiefluktuationen auszulösen. Von Zusammenstößen herrührende Trümmer liefern oft die materiellen Kerne für die spätere Bildung planetarischer Körper, die sich zur Bewohnung durch Sterbliche eignen.
15:5.13 (172.1) 10. Architektonische Welten. Das sind die Welten, die aufgrund von Plänen und nach besonderen Richtlinien für einen bestimmten Zweck gebaut werden, wie Salvington, Hauptsitz eures Lokaluniversums, und Uversa, Regierungssitz eures Superuniversums.
15:5.14 (172.2) Es gibt zahlreiche weitere Techniken zur Entwicklung von Sonnen und zur Absonderung von Planeten, aber die erwähnten Verfahren deuten die Methoden an, durch welche die große Mehrheit der Sternsysteme und Planetenfamilien ins Dasein gerufen werden. Wollte man all die verschiedenen, an der Sternmetamorphose und Planetenentwicklung beteiligten Techniken beschreiben, würde dies die Aufzählung von fast einhundert unterschiedlichen Arten der Sonnenbildung und Planetenentstehung erfordern. Bei ihrer Erkundung der Himmel werden eure Sternforscher Phänomene beobachten, die all diese Arten stellarer Entwicklung erkennen lassen, aber sie werden nur selten Beweise für die Bildung jener kleinen, nicht leuchtenden Materieansammlungen ausmachen, die als bewohnte Planeten dienen und die wichtigsten Himmelskörper der gewaltigen materiellen Schöpfungen sind.
15:6.1 (172.3) Ohne Rücksicht auf ihren Ursprung können die verschiedenen Sphären des Raums in die folgenden Hauptgruppen eingereiht werden:
15:6.2 (172.4) 1. Die Sonnen — die Sterne des Raums.
15:6.3 (172.5) 2. Die dunklen Rauminseln.
15:6.4 (172.6) 3. Kleinere Raumkörper — Kometen, Meteoriten und Miniatur-Planeten.
15:6.5 (172.7) 4. Die Planeten, einschließlich der bewohnten Welten.
15:6.6 (172.8) 5. Architektonische Sphären — auftragsgemäß erschaffene Welten.
15:6.7 (172.9) Mit Ausnahme der architektonischen Sphären haben alle Raumkörper einen evolutionären Ursprung, evolutionär in dem Sinne, dass sie nicht auf Geheiß der Gottheit ins Dasein getreten sind, evolutionär in dem Sinne, dass sich die Schöpferakte Gottes durch eine Zeit-Raum-Technik unter Mitwirkung vieler erschaffener und eventuierter Intelligenzen der Gottheit entfaltet haben.
15:6.8 (172.10) Die Sonnen. Das sind die Sterne des Raums in allen ihren verschiedenen Existenzstadien. Einige sind einzelne sich entwickelnde Raumsysteme; andere sind Doppelsterne, sich kontrahierende oder verschwindende Planetensysteme. Die Sterne des Raums existieren in nicht weniger als tausend verschiedenen Zuständen und Stadien. Ihr seid mit Sonnen vertraut, die von Wärme begleitetes Licht abgeben; aber es gibt auch Sonnen, die ohne Wärme scheinen.
15:6.9 (172.11) Die Billionen und Aberbillionen Jahre, während welcher eine gewöhnliche Sonne fortfahren wird, Hitze und Licht abzugeben, veranschaulicht gut den gewaltigen Energievorrat, den jede Materieeinheit enthält. Die in diesen unsichtbaren Partikeln der physischen Materie tatsächlich vorrätige Energie ist nahezu unvorstellbar. Und diese Energie wird fast vollständig als Licht verfügbar, wenn sie dem ungeheuren Hitzedruck und den damit verbundenen Energieaktivitäten ausgesetzt ist, die im Inneren der strahlenden Sonnen herrschen. Noch andere Voraussetzungen befähigen die Sonnen dazu, einen großen Teil der Raumenergie, die in den etablierten Raumkreisen ihres Weges kommt, umzuwandeln und auszusenden. Viele Phasen von physischer Energie und alle Formen von Materie werden von diesen solaren Dynamomaschinen angezogen und später wieder ausgeteilt. In dieser Weise dienen die Sonnen als lokale Beschleuniger des Energieflusses und funktionieren als automatische Kontrollstationen der Macht.
15:6.10 (172.12) Das Superuniversum von Orvonton wird von über zehn Billionen strahlenden Sonnen erhellt und erwärmt. Diese Sonnen sind die Sterne eures beobachtbaren astronomischen Systems. Mehr als zwei Billionen sind zu weit entfernt oder zu klein, um von Urantia aus je gesehen zu werden. Aber im Alluniversum gibt es ebenso viele Sonnen, wie die Ozeane eurer Welt Gläser Wasser enthalten.
15:6.11 (173.1) Die dunklen Rauminseln. Das sind tote Sonnen und andere große Materieansammlungen ohne Licht und Wärme. Die dunklen Inseln besitzen manchmal eine riesenhafte Masse und üben auf das universelle Gleichgewicht und bei der Manipulation der Energie einen mächtigen Einfluss aus. Die Dichte einiger dieser gewaltigen Massen ist nahezu unglaublich. Und diese große Massekonzentration befähigt die dunklen Inseln, als machtvolle Ausgleichsorgane zu funktionieren, die ausgedehnte Nachbarsysteme wirkungsvoll im Zaum halten. Sie sichern in vielen Konstellationen das Gleichgewicht zwischen den Gravitationskräften; viele physische Systeme, die sich sonst eilends in nahe Sonnen und ihren Untergang stürzen würden, werden im sicheren Gravitationsgriff dieser dunklen Wächterinseln gehalten. Wegen dieser ihrer Funktion können wir sie genau lokalisieren. Nachdem wir die Anziehungskraft der hellen Körper gemessen haben, können wir die exakte Größe und Lage der dunklen Rauminseln berechnen, die so wirkungsvoll funktionieren, um ein gegebenes System auf fester Bahn zu halten.
15:6.12 (173.2) Kleinere Raumkörper. Meteoriten und andere kleine Materiepartikel, die im Raum zirkulieren und sich darin entwickeln, stellen eine unerhörte Ansammlung von Energie und materieller Substanz dar.
15:6.13 (173.3) Viele Kometen sind nicht sesshaft gewordene, wilde Abkömmlinge der solaren Mutterräder, die nach und nach unter die Kontrolle der zentralen herrschenden Sonne gebracht werden. Die Kometen haben auch zahlreiche andere Ursprünge. Ein Kometenschweif zeigt vom Körper oder der Sonne weg, die ihn anziehen, infolge der elektrischen Reaktion seiner weit ausgedehnten Gase und unter dem effektiven Druck des Lichts und anderer aus der Sonne austretender Energien. Dieses Phänomen stellt einen der positiven Beweise für die Realität des Lichts und der mit ihm verbundenen Energien dar; es führt vor Augen, dass das Licht Gewicht besitzt. Licht ist eine wirkliche Substanz, und nicht nur Wellen eines hypothetischen Äthers.
15:6.14 (173.4) Die Planeten. Das sind die größeren Ballungen von Masse, die einer Kreisbahn um eine Sonne oder irgendeinen anderen Raumkörper folgen; ihre Größe reicht von Planetoiden bis zu enormen gasförmigen, flüssigen oder verfestigten Sphären. Wenn kalte Welten, die durch Ansammlung von im Raume treibendem Material aufgebaut worden sind, zufällig in günstiger Beziehung zu einer nahen Sonne stehen, bilden sie ideale Planeten für die Beherbergung intelligenter Bewohner. Die toten Sonnen sind in der Regel für das Leben ungeeignet; sie sind meistens zu weit von einer lebenden, strahlenden Sonne entfernt und im übrigen bei weitem zu massiv; die Schwerkraft an der Oberfläche ist kolossal.
15:6.15 (173.5) In eurem Superuniversum ist nicht einer von vierzig kühlen Planeten durch Wesen eurer Ordnung bewohnbar. Und natürlich sind die überhitzten Sonnen und die eisigen, weit außen gelegenen Welten untauglich, höheres Leben zu beherbergen. In eurem Sonnensystem sind gegenwärtig nur drei Planeten geeignet, Leben zu beherbergen. Urantia ist aufgrund seiner Größe, Dichte und Lage in mancher Hinsicht ideal für die Bewohnung durch Menschen.
15:6.16 (173.6) Die Gesetze des Verhaltens der physischen Energie sind grundlegend universal, aber lokale Einflüsse prägen die physischen Bedingungen, die auf einzelnen Planeten und in Lokalsystemen vorherrschen. Eine nahezu endlose Mannigfaltigkeit des Geschöpfeslebens und anderer lebendiger Manifestationen charakterisiert die ungezählten Welten des Raums. Es gibt indessen gewisse Übereinstimmungen innerhalb einer in einem gegebenen System zusammengeschlossenen Weltengruppe, so wie es auch ein universelles Urmuster intelligenten Lebens gibt. Es existieren physische Beziehungen zwischen Planetensystemen, die demselben physischen Kreislauf angehören und im endlosen Lauf auf der Kreisbahn der Universen dicht aufeinander folgen.
15:7.1 (174.1) Jede Regierung eines Superuniversums hat ihren Sitz nahe dem Zentrum der evolutionären Universen ihres Raumsegmentes. Sie bewohnt dort eine auftragsgemäß erstellte Welt, die von beglaubigten Persönlichkeiten bevölkert wird. Diese Hauptsitz-Welten sind architektonische Sphären, Raumkörper, die eigens für ihren besonderen Zweck konstruiert wurden. Obwohl sie auch das Licht naher Sonnen empfangen, werden diese Sphären unabhängig erhellt und erwärmt. Jede von ihnen besitzt eine Sonne, welche Licht ohne Wärme spendet, wie die Satelliten des Paradieses, und jede wird beheizt durch die Zirkulation gewisser Energieströme nahe der Kugeloberfläche. Diese Hauptsitz-Welten gehören einem der größeren Systeme an, die in der Nähe des astronomischen Zentrums ihrer jeweiligen Superuniversen liegen.
15:7.2 (174.2) Auf den Hauptwelten der Superuniversen ist die Zeit standardisiert. Der Standardtag des Superuniversums von Orvonton entspricht fast dreißig Tagen urantianischer Zeit, und das Orvonton-Jahr entspricht hundert Standardtagen. Dieses Uversa-Jahr ist die Standardzeit des siebenten Superuniversums, und es dauert zweiundzwanzig Minuten weniger als dreitausend Tage urantianischer Zeit, also etwa acht und ein Fünftel eurer Jahre.
15:7.3 (174.3) Die Hauptsitz-Welten der sieben Superuniversen teilen Natur und Großartigkeit des Paradieses, ihres zentralen Urmusters der Vollkommenheit. In Wirklichkeit sind sämtliche Hauptsitz-Welten paradiesisch. Es sind tatsächlich himmlische Wohnstätten, und sie nehmen an materieller Größe, morontieller Schönheit und geistiger Herrlichkeit von Jerusem bis zur Zentralen Insel stets zu. Und alle Satelliten dieser Hauptsitz-Welten sind ebenfalls architektonische Sphären.
15:7.4 (174.4) Die verschiedenen Hauptsitz-Welten sind mit allen Phasen materieller und geistiger Schöpfung ausgestattet. Alle Arten von materiellen, morontiellen und geistigen Wesen sind auf diesen Begegnungswelten der Universen zu Hause. Während die sterblichen Geschöpfe im Universum aufsteigen und dabei aus den materiellen in die geistigen Bereiche vorstoßen, kommt ihnen nie die Würdigung ihrer früheren Existenzebenen und ihre Freude daran abhanden.
15:7.5 (174.5) Jerusem, der Hauptsitz eures Lokalsystems von Satania, besitzt seine sieben Welten der Übergangskultur, deren jede wiederum von sieben Satelliten umkreist wird, unter denen sich die sieben Residenzwelten morontiellen Aufenthalts, des Menschen erste Wohnstätten nach dem Tode, befinden. So wie der Ausdruck Himmel auf Urantia verwendet worden ist, hat er manchmal diese sieben Residenzwelten gemeint, wobei die erste Residenzwelt der erste Himmel genannt wurde, und so fort bis zum siebenten.
15:7.6 (174.6) Edentia, der Hauptsitz eurer Konstellation von Norlatiadek, besitzt seine siebzig Satelliten für sozialisierende Kultur und Schulung, auf denen sich die Aufsteiger aufhalten, nachdem sie auf Jerusem ihren Werdegang der Mobilisierung, Einigung und Verwirklichung der Persönlichkeit abgeschlossen haben.
15:7.7 (174.7) Salvington, die Kapitale Nebadons, eures Lokaluniversums, ist umringt von zehn Gruppen universitärer Welten von je neunundvierzig Sphären. Hier erfährt der Mensch seine Vergeistigung nach der auf der Konstellation erfolgten Sozialisierung.
15:7.8 (174.8) Klein-U die Dritte, der Hauptsitz eures kleinen Sektors Ensa, ist umgeben von den sieben Sphären für höhere materielle Studien des aufsteigenden Lebens.
15:7.9 (174.9) Groß-U die Fünfte, der Hauptsitz eures großen Sektors, Splandon, ist umgeben von den siebzig Sphären für fortschreitende intellektuelle superuniverselle Schulung.
15:7.10 (175.1) Uversa, der Hauptsitz Orvontons, eures Superuniversums, wird unmittelbar umringt von den sieben höheren Universitäten für vorgerückte geistige Schulung der aufsteigenden Willensgeschöpfe. Jede dieser sieben Gruppen wunderbarer Sphären besteht aus siebzig spezialisierten Welten. Diese verfügen über Tausende und Abertausende von voll ausgerüsteten Institutionen und Organisationen, die sich der Universumsschulung und der geistigen Kultur widmen und wo die Pilger der Zeit vor ihrem langen Flug nach Havona aufs Neue unterrichtet und geprüft werden. Die eintreffenden Pilger der Zeit werden immer auf diesen angegliederten Welten empfangen, während die abreisenden Absolventen immer direkt von den Küsten Uversas nach Havona abgesandt werden.
15:7.11 (175.2) Uversa ist geistiges und administratives Hauptquartier für ungefähr eine Billion bewohnter oder bewohnbarer Welten. Die Herrlichkeit, Großartigkeit und Vollkommenheit der Kapitale Orvontons übersteigt jedes andere Wunder der Zeit-Raum-Schöpfungen.
15:7.12 (175.3) Wenn alle projektierten Lokaluniversen mit ihren Komponenten errichtet wären, gäbe es in den sieben Superuniversen etwas weniger als fünfhundert Milliarden architektonischer Welten.
15:8.1 (175.4) Die Hauptsitzsphären der Superuniversen sind derart konstruiert, dass sie als wirksame Macht-Energie-Regulatoren für ihre verschiedenen Sektoren funktionieren können, indem sie als Brennpunkte zur Aussendung von Energie in Richtung der zu ihnen gehörenden Lokaluniversen dienen. Sie üben einen machtvollen Einfluss auf Gleichgewicht und Kontrolle der im organisierten Raum zirkulierenden physischen Energien aus.
15:8.2 (175.5) Weitere regulierende Funktionen werden von den superuniversellen Machtzentren und physischen Überwachern wahrgenommen, lebendigen und halblebendigen intelligenten Wesenheiten, die eigens für diesen Zweck erschaffen wurden. Diese Machtzentren und Überwacher sind schwer zu verstehen; die niedrigeren Ordnungen sind keine Willensgeschöpfe, sie besitzen keinen Willen, sie können nicht wählen. Ihre Funktionen sind sehr intelligent, aber offensichtlich automatisch und ihrer hochspezialisierten Organisation inhärent. Den Machtzentren und physischen Überwachern obliegt die Lenkung und teilweise Kontrolle der dreißig Energiesysteme, die den Gravita-Bereich umfassen. Die von den Machtzentren von Uversa verwalteten physischen Energiekreise benötigen etwas länger als 968 Millionen Jahre zu einer vollständigen Umkreisung des Superuniversums.
15:8.3 (175.6) Die sich entwickelnde Energie hat Substanz; sie besitzt Gewicht, obwohl Gewicht stets relativ ist, da es von Umdrehungsgeschwindigkeit, Masse und Antigravitation abhängig ist. Die Masse der Materie hat die Tendenz, die Geschwindigkeit der Energie herabzusetzen; und die überall vorhandene Geschwindigkeit der Energie bedeutet: ihre ursprünglich gegebene Geschwindigkeit abzüglich der Verlangsamung durch unterwegs angetroffene Masse und zuzüglich der regulierenden Funktion der lebendigen Energieüberwacher des Superuniversums und des physischen Einflusses naher sehr heißer oder stark aufgeladener Körper.
15:8.4 (175.7) Der universale Plan zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen Materie und Energie erfordert die endlose Erzeugung und Vernichtung der kleineren materiellen Einheiten. Die Machtlenker des Universums besitzen die Fähigkeit, variable Energiemengen zu kondensieren und zurückzuhalten oder zu expandieren und freizusetzen.
15:8.5 (175.8) Unter der Voraussetzung eines lang genug dauernden, verlangsamenden Einflusses würde die Gravitation schließlich alle Energie in Materie verwandeln, gäbe es nicht diese beiden Faktoren: erstens, die Antigravitationseinflüsse der Energieüberwacher, und zweitens, die Neigung der organisierten Masse zur Desintegration unter bestimmten, in sehr heißen Sternen herrschenden Bedingungen und unter gewissen besonderen Umständen im Raum nahe von stark energiegeladenen kalten Körpern aus kondensierter Materie.
15:8.6 (176.1) Wenn sich die Masse zu sehr zusammenballt und die Energie aus dem Gleichgewicht zu werfen und die physischen Machtkreise zu erschöpfen droht, schreiten die physischen Überwacher ein, es sei denn, dass die der Gravitation eigene fortbestehende Tendenz, die Energie zu übermaterialisieren, durch einen Zusammenstoß von toten Raumgiganten zunichte gemacht wird, wobei die ganzen kumulativen Ansammlungen der Gravitation in einem Augenblick restlos zerstieben. Bei solchen Kollisionsereignissen werden enorme Materiemassen plötzlich in die seltenste Form von Energie verwandelt, und der Kampf um universelles Gleichgewicht beginnt von neuem. Am Ende erreichen die größeren physischen Systeme Stabilität, kommen physisch zur Ruhe und werden in die ausgewogenen und festbegründeten Kreisläufe der Superuniversen aufgenommen. Nach einem derartigen Ereignis werden sich in solch zur Ruhe gekommenen Systemen keine weiteren Kollisionen oder anderen zerstörerischen Katastrophen mehr ereignen.
15:8.7 (176.2) In Zeiten überschüssiger Energie treten Machtstörungen und Hitzeschwankungen ein, die mit elektrischen Erscheinungen einhergehen. Während Energiemangelzeiten hat die Materie vermehrte Tendenz, sich zusammenzuballen, sich zu verdichten und in Kreisläufen, die ein anfälligeres Gleichgewicht besitzen, außer Kontrolle zu geraten, was durch Gezeitenphänomene und Kollisionen zu Neuanpassungen führt, die das Gleichgewicht zwischen zirkulierender Energie und im eigentlicheren Sinne stabilisierter Materie rasch wiederherstellen. Das wahrscheinliche Verhalten der strahlenden Sonnen und dunklen Rauminseln vorauszusagen und anderswie zu verstehen, ist eine der Aufgaben der himmlischen Sternbeobachter.
15:8.8 (176.3) Wir sind in der Lage, die meisten das Universums-Gleichgewicht regierenden Gesetze zu erkennen und vieles vorauszusagen, was mit der Stabilität des Universums zu tun hat. Unsere Vorhersagen sind so gut wie verlässlich, aber wir werden immer wieder mit bestimmten Kräften konfrontiert, die den uns bekannten Gesetzen von Energiekontrolle und Materieverhalten nicht gänzlich unterworfen sind. Die Vorhersage aller physischen Phänomene wird immer schwieriger, je weiter wir uns vom Paradies in die Universen hinausbegeben. Sobald wir die Grenzen der persönlichen Verwaltung der Herrscher des Paradieses verlassen, müssen wir unsere zunehmende Unfähigkeit feststellen, unsere Berechnungen nach den Normen und Erfahrungen anzustellen, die wir ausschließlich aus der Beobachtung der materiellen Phänomene der nahen astronomischen Systeme gewonnen haben. Selbst im Bereich der sieben Superuniversen leben wir in der Mitte von Kraftaktionen und Energiereaktionen, die all unsere Gebiete durchdringen und sich in geeintem Gleichgewicht durch alle Regionen des äußeren Raums hindurch fortsetzen.
15:8.9 (176.4) Je weiter nach außen wir uns begeben, umso sicherer begegnen wir diesen abweichenden und unvorhersehbaren Phänomenen, die so unfehlbar die unergründliche, tätige Gegenwart der Absoluten und der erfahrungsmäßigen Gottheiten verraten. Und diese Phänomene müssen ein Hinweis auf eine universale höchste Kontrolle aller Dinge sein.
15:8.10 (176.5) Das Superuniversum von Orvonton befindet sich jetzt offenbar in einer Phase der Entladung; die äußeren Universen scheinen sich aufzuladen für beispiellose künftige Aktivitäten; das Zentraluniversum von Havona ist ewig stabilisiert. Gravitation und Abwesenheit von Hitze (Kälte) organisieren die Materie und halten sie zusammen; Hitze und Antigravitation sprengen die Materie und zerstreuen die Energie. Die lebendigen Machtlenker und Kraftorganisatoren sind das Geheimnis der besonderen Kontrolle und intelligenten Steuerung der endlosen Metamorphosen universeller Erschaffung, Auflösung und Neuerschaffung. Nebel mögen sich auflösen, Sonnen ausbrennen, Systeme verschwinden und Planeten untergehen, aber die Universen erschöpfen sich energetisch nie.
15:9.1 (176.6) Die universalen Kreisläufe des Paradieses durchdringen effektiv die Reiche der sieben Superuniversen. Diese Kreisläufe der Gegenwart sind: die Persönlichkeitsgravitation des Universalen Vaters, die geistige Gravitation des Ewigen Sohnes, die Verstandesgravitation des Mit-Vollziehers und die materielle Gravitation der ewigen Insel.
15:9.2 (177.1) Zusätzlich zu diesen universalen Kreisen des Paradieses und zu der wirkenden Gegenwart der Absoluten und der erfahrungsmäßigen Gottheiten funktionieren innerhalb der superuniversellen Raumebene nur zwei Energiekreis-Aufteilungen oder Macht-Sonderungen: Die Superuniversumskreise und die Lokaluniversumskreise.
15:9.3 (177.2) Die Superuniversumskreisläufe:
15:9.4 (177.3) 1. Der einigende Intelligenzkreis eines der Sieben Hauptgeiste des Paradieses. Ein solcher Kreis des kosmischen Verstandes ist auf ein einziges Superuniversum beschränkt.
15:9.5 (177.4) 2. Der Kreis des reflexiven Dienstes der sieben Reflexiven Geiste in jedem Superuniversum.
15:9.6 (177.5) 3. Die geheimen Kreise der Unergründlichen Mentoren, durch Divinington in bestimmter Weise untereinander verknüpft und weitergeleitet zum Universalen Vater im Paradies.
15:9.7 (177.6) 4. Der Kreis gegenseitigen Austausches zwischen dem Ewigen Sohn und seinen Paradies-Söhnen.
15:9.8 (177.7) 5. Die blitzartige Gegenwart des Unendlichen Geistes.
15:9.9 (177.8) 6. Das Fernmeldewesen des Paradieses, die Raumberichte von Havona.
15:9.10 (177.9) 7. Die Energiekreise der Machtzentren und physischen Überwacher.
15:9.11 (177.10) Die Lokaluniversumskreisläufe:
15:9.12 (177.11) 1. Der Geist der Selbsthingabe der Paradies-Söhne, der Tröster der Selbsthingabe-Welten. Der Geist der Wahrheit, der Geist von Michael auf Urantia.
15:9.13 (177.12) 2. Der Kreis der Göttlichen Ministerinnen, der Mutter-Geiste der Lokaluniversen. Der Heilige Geist eurer Welt.
15:9.14 (177.13) 3. Der Kreis des Intelligenzdienstes eines Lokaluniversums unter Einschluss der verschieden funktionierenden Gegenwarten der mentalen Hilfsgeiste.
15:9.15 (177.14) Wenn sich in einem Lokaluniversum eine derartige geistige Harmonie herausbildet, dass sich seine individuellen und kombinierten Kreisläufe von denjenigen des Superuniversums nicht mehr unterscheiden lassen, wenn tatsächlich eine derartige Übereinstimmung der Funktion und Einheit des Dienstes herrscht, wird das Lokaluniversum augenblicklich in die etablierten Kreise des Lichts und Lebens aufgenommen und damit sofort wählbar zur Aufnahme in die geistige Konföderation des vervollkommneten Bundes der Superschöpfung. Die Voraussetzungen für die Zulassung zu den Räten der Ältesten der Tage, für die Mitgliedschaft in der superuniversellen Konföderation sind:
15:9.16 (177.15) 1. Physische Stabilität. Die Sterne und Planeten eines Lokaluniversums müssen im Gleichgewicht sein; die Perioden plötzlicher Sternmetamorphosen müssen vorüber sein. Das Universum muss einem klaren Raumpfad folgen; seine Bahn muss sicher und endgültig stabilisiert sein.
15:9.17 (177.16) 2. Geistige Loyalität. Es muss ein Zustand universeller Anerkennung des Souveränen Gottessohnes, der den Angelegenheiten eines solchen Lokaluniversums vorsteht, und der Treue zu ihm herrschen. Es muss sich ein Zustand harmonischer Zusammenarbeit zwischen den individuellen Planeten, Systemen und Konstellationen des ganzen Lokaluniversums eingestellt haben.
15:9.18 (177.17) Euer Lokaluniversum wird nicht einmal der stabilisierten physischen Ordnung des Superuniversums zugerechnet und gilt noch viel weniger als Mitglied der anerkannten geistigen Familie der Superregierung. Obwohl Nebadon jetzt noch keine Vertretung auf Uversa besitzt, werden wir Angehörige des Superuniversums von Zeit zu Zeit in besonderer Mission zu seinen Welten abgesandt, gerade so, wie ich direkt von Uversa nach Urantia gekommen bin. Wir leihen euren Lenkern und Gebietern bei der Lösung ihrer schwierigen Probleme jede mögliche Hilfe; wir wünschen, euer Universum möge sich für die volle Aufnahme in die vereinigten Schöpfungen der superuniversellen Familie qualifizieren.
15:10.1 (178.1) Die Kapitalen der Superuniversen sind die Sitze der hohen geistigen Regierungen der Reiche von Zeit und Raum. Der Exekutivzweig der Superregierung, der seinen Ursprung in den Räten der Trinität hat, wird unmittelbar von einem der die höchste Oberaufsicht ausübenden Sieben Hauptgeiste geleitet. Diese Wesen verfügen über Paradies-Autorität und verwalten die Superuniversen über die Sieben Supremen Vollzieher, die auf den sieben besonderen Welten des Unendlichen Geistes, den äußersten Paradies-Satelliten, stationiert sind.
15:10.2 (178.2) Die Hauptsitze der Superuniversen sind die Wohnstätten der Reflexiven Geiste und der Reflexiven Bild-Helfer. Von dieser mittleren Position aus lenken diese wunderbaren Wesen ihre Staunen erregenden Operationen der Reflexivität im Dienste des Zentraluniversums über ihnen und der Lokaluniversen unter ihnen.
15:10.3 (178.3) Jedes Superuniversum wird von drei Ältesten der Tage geleitet, den vereinigten Regierungschefs der Superregierung. Die Belegschaft des Exekutivzweigs der Superuniversumsregierung besteht aus sieben verschiedenen Gruppen:
15:10.4 (178.4) 1. Älteste der Tage.
15:10.5 (178.5) 2. Vervollkommner der Weisheit.
15:10.6 (178.6) 3. Göttliche Ratgeber.
15:10.7 (178.7) 4. Universelle Zensoren.
15:10.8 (178.8) 5. Mächtige Botschafter.
15:10.9 (178.9) 6. Die Mit Hoher Autorität Begabten.
15:10.10 (178.10) 7. Die Namen- und Nummernlosen.
15:10.11 (178.11) Die drei Ältesten der Tage werden unmittelbar durch ein Korps von einer Milliarde Vervollkommnern der Weisheit unterstützt, mit dem drei Milliarden Göttliche Ratgeber verbunden sind. Zu jeder Superuniversumsverwaltung gehört eine Milliarde Universeller Zensoren. Diese drei Gruppen sind Koordinierte Persönlichkeiten der Trinität, die ihren direkten und göttlichen Ursprung in der Paradies-Trinität haben.
15:10.12 (178.12) Die übrigen drei Ordnungen, die mächtigen Botschafter, die Mit Hoher Autorität Begabten und die Namen- und Nummernlosen sind verherrlichte aufsteigende Sterbliche. Die allerersten dieser Ordnungen durchliefen die aufsteigende Bahn und Havona in den Tagen Großfandas. Nachdem sie das Paradies erreicht hatten, wurden sie in das Korps der Finalität aufgenommen, von der Paradies-Trinität umfangen und später dem himmlischen Dienst unter den Ältesten der Tage zugeteilt. Als eine Klasse kennt man diese drei Ordnungen als Trinitisierte Söhne der Vollbringung; sie haben einen doppelten Ursprung, stehen aber jetzt im Dienst der Trinität. Der Exekutivzweig der Superuniversumsregierung wurde in dieser Weise erweitert, um auch die verherrlichten und vervollkommneten Kinder der evolutionären Welten einzuschließen.
15:10.13 (178.13) Der koordinierte Rat des Superuniversums setzt sich aus den sieben vorgenannten Exekutivgruppen und den folgenden Sektorenlenkern und anderen regionalen Überwachern zusammen:
15:10.14 (179.1) 1. Die Vollkommenen der Tage — die Lenker der großen Sektoren des Superuniversums.
15:10.15 (179.2) 2. Die Jüngsten der Tage — die Leiter der kleinen Sektoren des Superuniversums.
15:10.16 (179.3) 3. Die Einiger der Tage — die Paradies-Berater der Herrscher der Lokaluniversen.
15:10.17 (179.4) 4. Die Getreuen der Tage — die Paradies-Ratgeber der Allerhöchsten Regierungschefs der Konstellationen.
15:10.18 (179.5) 5. Die Lehrer-Söhne der Trinität, sofern es sich gerade trifft, dass sie ihren Dienst am Hauptsitz eines Superuniversums erfüllen.
15:10.19 (179.6) 6. Die Ewigen der Tage, sofern sie gerade am Hauptsitz eines Superuniversums anwesend sind.
15:10.20 (179.7) 7. Die sieben Reflexiven Bild-Helfer — die Sprecher der sieben Reflexiven Geiste und durch diese die Repräsentanten der Sieben Hauptgeiste des Paradieses.
15:10.21 (179.8) Die Reflexiven Bild-Helfer funktionieren auch als Repräsentanten zahlreicher Gruppen von Wesen, die in den Superuniversumsregierungen einflussreich sind, aber gegenwärtig aus verschiedenen Gründen ihre individuellen Fähigkeiten nicht voll einsetzen. In dieser Gruppe mit eingeschlossen sind: die sich entwickelnde superuniverselle Persönlichkeitsmanifestation des Supremen Wesens, die Uneingeschränkten Überwacher des Supremen, die Eigenschaftsbegabten Vize-Leiter des Ultimen, die ungenannten reflexiven Verbindungswesen von Majeston und die überpersönlichen geistigen Repräsentanten des Ewigen Sohnes.
15:10.22 (179.9) Es ist fast jederzeit möglich, auf den Hauptsitzwelten der Superuniversen Vertreter aller Gruppen erschaffener Wesen anzutreffen. Die routinemäßigen Diensthandlungen der Superuniversen werden von den mächtigen Sekonaphim und anderen Mitgliedern der unermesslichen Familie des Unendlichen Geistes ausgeführt. Bei der Arbeit in diesen wunderbaren Zentren superuniverseller Verwaltung, Kontrolle, Fürsorge und ausgeübter Gerichtsbarkeit treten die Intelligenzen aus jedem Bereich des universalen Lebens untereinander in engen Kontakt bei wirksamem Dienst, weiser Verwaltung, liebender Betreuung und gerechtem Urteil.
15:10.23 (179.10) Die Superuniversen unterhalten keine Botschaftervertretung irgendwelcher Art; sie sind voneinander vollkommen isoliert. Sie werden über wechselseitige Angelegenheiten einzig durch die von den Sieben Hauptgeisten im Paradies unterhaltene Nachrichtenzentrale informiert. Ihre Leiter arbeiten in Räten göttlicher Weisheit für das Wohlergehen ihrer eigenen Superuniversen ohne Rücksicht auf das, was sich in anderen Abschnitten der universalen Schöpfung ereignen mag. Diese Isolierung der Superuniversen wird so lange dauern, bis ihre Koordinierung vollendet sein wird dank der immer vollständigeren Verwirklichung der Persönlichkeits-Souveränität des sich entwickelnden erfahrungsmäßigen Supremen Wesens.
15:11.1 (179.11) Gerade auf Welten wie Uversa treten sich die Vertreter der Autokratie der Vollkommenheit und der Demokratie der Evolution gegenüber. Der Exekutivzweig der Superregierung entstammt den Reichen der Vollkommenheit; der Legislativzweig entspringt der Elite der evolutionären Universen.
15:11.2 (179.12) Die beratende Versammlung des Superuniversums tagt nur auf der Hauptsitz-Welt. Dieser gesetzgebende oder beratende Körper besteht aus sieben Häusern; in jedes von ihnen wählt jedes zu den superuniversellen Räten zugelassene Lokaluniversum einen einheimischen Vertreter. Diese Vertreter werden von den hohen Räten der betreffenden Lokaluniversen aus der Mitte jener aufsteigenden Pilger ausgesucht, die nach ihrem Abschluss in Orvonton zum Transport nach Havona berechtigt sind, aber noch auf Uversa verweilen. Die durchschnittliche Dienstzeit beträgt etwa hundert Jahre der Standardzeit des Superuniversums.
15:11.3 (180.1) Nie ist mir eine Misshelligkeit zwischen den Exekutivorganen und der Versammlung von Uversa bekannt geworden. Ebenso wenig hat in der ganzen Geschichte unseres Superuniversums der beratende Körper je eine Empfehlung gemacht, die der Exekutivzweig der Superregierung auszuführen auch nur gezögert hätte. Es hat immer vollkommenste Harmonie und einträchtige Arbeit geherrscht, was die Tatsache bestätigt, dass evolutionäre Wesen wirklich Höhen vervollkommneter Weisheit erreichen können, die sie befähigen, mit Persönlichkeiten vollkommenen Ursprungs und göttlicher Natur zu verkehren. Die Anwesenheit der beratenden Versammlungen auf den Hauptwelten der Superuniversen offenbart die Weisheit des ganzen gewaltigen evolutionären Plans des Universalen Vaters und seines Ewigen Sohnes und gibt eine Vorahnung von dessen letztlichem Triumph.
15:12.1 (180.2) Wenn wir von den ausführenden und beratenden Abteilungen der Regierung von Uversa sprechen, werdet ihr wohl in Analogie zu gewissen zivilen Regierungsformen Urantias erwarten, dass wir einen dritten oder Justizzweig haben müssen, und dem ist tatsächlich so, aber er besitzt kein getrenntes Personal. Unsere Gerichtshöfe funktionieren wie folgt: Je nach Natur und Schwere des Falls führt ein Ältester der Tage, ein Vervollkommner der Weisheit oder ein Göttlicher Ratgeber den Vorsitz. Das Beweismaterial für oder gegen eine Person, einen Planeten, ein System, eine Konstellation oder ein Universum wird durch die Zensoren vorgebracht und interpretiert. Die Verteidigung der Kinder der Zeit und der evolutionären Planeten wird von den Mächtigen Botschaftern wahrgenommen, den offiziellen Beobachtern der Superuniversumsregierung bei den lokalen Universen und Systemen. Die Haltung der höheren Regierung wird von den Mit Hoher Autorität Begabten dargelegt. Und gewöhnlich wird das Urteil durch einen Ausschuss von wechselnder Größe formuliert, der zu gleichen Teilen aus Namen- und Nummernlosen und einer Gruppe von verstehenden Persönlichkeiten aus der beratenden Versammlung besteht.
15:12.2 (180.3) Die Gerichtshöfe der Ältesten der Tage sind die hohen letztinstanzlichen Tribunale geistiger Rechtsprechung für alle das Superuniversum bildenden Universen. Die Souveränen Söhne der Lokaluniversen herrschen in ihrem eigenen Bereich unumschränkt; sie sind der Superregierung nur insofern unterworfen, als sie den Ältesten der Tage Angelegenheiten zur Beratung oder Aburteilung freiwillig unterbreiten mit Ausnahme jener, die mit der Auslöschung von Willensgeschöpfen zusammenhängen. Die Gerichtserlasse gehen von den Lokaluniversen aus, aber Urteile, die die Auslöschung von Willensgeschöpfen betreffen, werden immer an den Hauptsitzen der Superuniversen gefällt und von hier aus vollstreckt. Die Söhne der Lokaluniversen können das Fortleben des sterblichen Menschen verfügen, aber einzig den Ältesten der Tage steht in den Fragen ewigen Lebens und Todes Endurteil und Vollzug zu.
15:12.3 (180.4) In allen Angelegenheiten, die keinen Prozess, keine Vorlage von Beweisen erfordern, entscheiden die Ältesten der Tage oder ihre Mitarbeiter, und diese Beschlüsse sind immer einstimmig. Wir haben es hier mit den Räten der Vollkommenheit zu tun. Es gibt weder Meinungsverschiedenheiten noch Minderheitsansichten bei den Dekreten dieser allerhöchsten und unübertroffenen Gerichtshöfe.
15:12.4 (180.5) Mit einigen wenigen Ausnahmen üben die Superregierungen in ihrem Zuständigkeitsbereich die Gerichtsbarkeit über alle Dinge und alle Wesen aus. Es gibt keine Berufungsmöglichkeit gegen die Verordnungen und Entscheide der Autoritäten der Superuniversen, da sie die übereinstimmenden Ansichten der Ältesten der Tage und desjenigen Hauptgeistes wiedergeben, der vom Paradies aus die Geschicke des betreffenden Superuniversums leitet.
15:13.1 (181.1) Ein großer Sektor umfasst ungefähr den zehnten Teil eines Superuniversums und besteht aus hundert kleinen Sektoren, zehntausend Lokaluniversen und etwa hundert Milliarden bewohnbarer Welten. Diese großen Sektoren werden durch drei Vollkommene der Tage, Supreme Trinität-Persönlichkeiten, verwaltet.
15:13.2 (181.2) Die Gerichtshöfe der Vollkommenen der Tage haben eine sehr ähnliche Struktur wie diejenigen der Ältesten der Tage, außer dass sie über die Welten nicht in geistiger Hinsicht zu Gericht sitzen. Die Regierungsarbeit dieser großen Sektoren betrifft vornehmlich den intellektuellen Status einer ungeheuer großen Schöpfung. Die großen Sektoren behandeln, richten, beenden und tabellarisieren — zur Berichterstattung an die Tribunale der Ältesten der Tage — alle routinemäßigen und verwaltungstechnischen Angelegenheiten von superuniverseller Bedeutung, die nicht unmittelbar die geistige Verwaltung der Reiche oder die Verwirklichung der Pläne der Paradies-Herrscher für den Aufstieg der Sterblichen betreffen. Die Zusammensetzung der Regierung eines großen Sektors unterscheidet sich nicht von derjenigen des Superuniversums.
15:13.3 (181.3) So wie die herrlichen Satelliten von Uversa eurer abschließenden geistigen Vorbereitung auf Havona dienen, widmen sich die siebzig Satelliten von Groß-U der Fünften eurer superuniversellen intellektuellen Schulung und Entwicklung. Aus ganz Orvonton sind hier die weisen Wesen versammelt, die die Sterblichen der Zeit unermüdlich auf ihren weiteren Fortschritt im Hinblick auf die Laufbahn der Ewigkeit vorbereiten. Der größte Teil der Schulung der aufsteigenden Sterblichen geschieht auf den siebzig Studienwelten.
15:13.4 (181.4) Die Regierungen der kleinen Sektoren werden von drei Jüngsten der Tage geleitet. Ihre Administration befasst sich hauptsächlich mit der physischen Kontrolle, Einigung und Stabilisierung der zu ihr gehörenden Lokaluniversen und mit der routinemäßigen Koordination ihrer Verwaltung. Jeder kleine Sektor zählt ganze hundert Lokaluniversen, zehntausend Konstellationen, eine Million Systeme und ungefähr eine Milliarde bewohnbarer Welten.
15:13.5 (181.5) Die Hauptsitze der kleinen Sektoren sind der große Treffpunkt der Physischen Hauptüberwacher. Die Hauptsitz-Welten werden umringt von den sieben Instruktionssphären, die die Eintrittsschulen des Superuniversums darstellen und Übungszentren zur Erlangung physikalischen und administrativen Wissens über das Universum der Universen sind.
15:13.6 (181.6) Die Regierungsverwalter der kleinen Sektoren stehen unmittelbar unter der Gerichtsbarkeit der Leiter der großen Sektoren. Die Jüngsten der Tage empfangen und koordinieren alle für das Superuniversum bestimmten Berichte, Beobachtungen und Empfehlungen von den Einigern der Tage, die als Beobachter der Trinität und Ratgeber auf den Hauptsitzwelten der Lokaluniversen stationiert sind, und von den Getreuen der Tage, die den Räten der Allerhöchsten in gleicher Funktion auf den Hauptwelten der Konstellationen zur Seite stehen. All diese Berichte werden an die Vollkommenen der Tage in den großen Sektoren übermittelt, um später an die Gerichte der Ältesten der Tage weitergeleitet zu werden. So erstreckt sich die Regierung der Trinität von den Konstellationen der Lokaluniversen bis hinauf zum Hauptsitz des Superuniversums. Es gibt keine Repräsentanten der Trinität am Hauptsitz eines lokalen Systems.
15:14.1 (181.7) Es gibt sieben hauptsächliche Ziele, die während der Evolution der sieben Superuniversen immer deutlicher hervortreten. Jedes bei der superuniversellen Evolution verfolgte Hauptziel wird seinen vollsten Ausdruck nur in einem der sieben Superuniversen finden, und deshalb hat jedes Superuniversum eine besondere Funktion und einmalige Natur.
15:14.2 (182.1) Orvonton, das siebente Superuniversum, dasjenige, dem euer Lokaluniversum angehört, ist vor allem bekannt für seine den Sterblichen der Welten in unerhörtem, verschwenderischem Maße gewährte erbarmungsvolle Hinwendung. Es ist berühmt für die Art, wie die herrschende Gerechtigkeit durch Barmherzigkeit gemildert und die Ausübung der Macht von Geduld geprägt wird, während großzügige Zeitopfer gemacht werden, um die Stabilisierung in der Ewigkeit sicherzustellen. Orvonton ist eine Demonstration der Liebe und Barmherzigkeit für das Universum.
15:14.3 (182.2) Es ist indessen sehr schwierig, unsere Vorstellung von der wahren Natur des evolutionären Vorhabens zu beschreiben, das sich in Orvonton entfaltet, aber man könnte es andeutungsweise in diesem unseren Gefühl zusammenfassen, dass sich die sechs einmaligen Ziele kosmischer Evolution, die sich in den sechs verbündeten Superschöpfungen ausdrücken, hier zu einer Bedeutung des Ganzen verweben; und dies ist auch der Grund, weshalb wir manchmal gemutmaßt haben, dass die entwickelte und abgeschlossene Personifizierung des Supremen Gottes in weit entfernter Zukunft von Uversa aus über die vervollkommneten sieben Superuniversen herrschen wird, in all der erfahrungsmäßigen Erhabenheit ihrer dann erreichten souveränen Allmacht.
15:14.4 (182.3) Wie Orvonton ist auch jedes der mit ihm verbundenen Superuniversen einmalig in seiner Natur und hat eine individuelle Bestimmung. Sehr vieles von dem, was in Orvonton geschieht, ist euch indessen nicht offenbart, und viele von diesen nicht offenbarten Wesenszügen des Lebens in Orvonton sind dazu ausersehen, ihren vollständigsten Ausdruck in einem anderen Universum zu finden. Die sieben Ziele superuniverseller Entwicklung werden in allen sieben Superuniversen verfolgt, aber in jeder Superschöpfung wird nur eines von diesen Zielen seinen vollsten Ausdruck finden. Um zu einem besseren Verständnis dieser superuniversellen Ziele zu gelangen, müsste euch vieles, was ihr nicht begreift, offenbart werden, aber auch dann würdet ihr nur sehr wenig davon verstehen. Diese gesamte Schilderung gewährt nur einen flüchtigen Blick auf die unermessliche Schöpfung, von der eure Welt und euer Lokaluniversum ein Teil sind.
15:14.5 (182.4) Eure Welt heißt Urantia, und sie hat die Nummer 606 in der Planetengruppe oder dem System von Satania. Dieses System besitzt gegenwärtig 619 bewohnte Welten, und über zweihundert weitere Planeten entwickeln sich günstig, um irgendwann in der Zukunft zu bewohnten Welten zu werden.
15:14.6 (182.5) Satania hat eine Hauptsitz-Welt, die Jerusem heißt, und trägt die Systemnummer vierundzwanzig in der Konstellation von Norlatiadek. Eure Konstellation, Norlatiadek, besteht aus hundert Lokalsystemen und besitzt eine Hauptsitz-Welt, die Edentia heißt. Norlatiadek ist Nummer siebzig im Universum von Nebadon. Das Lokaluniversum von Nebadon besteht aus hundert Konstellationen und hat eine Kapitale, die Salvington heißt. Das Universum von Nebadon ist Nummer vierundachtzig im kleinen Sektor von Ensa.
15:14.7 (182.6) Der kleine Sektor von Ensa besteht aus hundert Lokaluniversen und besitzt eine Kapitale, die den Namen Klein-U die Dritte trägt. Dieser kleine Sektor ist Nummer drei im großen Sektor von Splandon. Splandon besteht aus hundert kleinen Sektoren und hat eine Hauptsitz-Welt mit dem Namen Groß-U die Fünfte. Dies ist der fünfte große Sektor des Superuniversums von Orvonton, des siebenten Segmentes des Großen Universums. So könnt ihr euren Planeten im Schema der Organisation und Administration des Universums der Universen ansiedeln.
15:14.8 (182.7) Im Großen Universum hat eure Welt, Urantia, die Nummer 5 332 382 337 666. Das ist die auf Uversa und im Paradies registrierte Nummer, eure Nummer im Katalog der bewohnten Welten. Ich kenne die Nummer Urantias im Register aller physischen Sphären, aber diese ist so außerordentlich groß, dass sie für den sterblichen Verstand kaum praktische Bedeutung hat.
15:14.9 (183.1) Euer Planet ist ein Mitglied eines enormen Kosmos; ihr gehört zu einer nahezu unendlichen Weltenfamilie, aber eure Sphäre wird gerade so präzis verwaltet und liebevoll umsorgt, als wäre sie die einzige bewohnte Welt in aller Existenz.
15:14.10 (183.2) [Dargeboten von einem aus Uversa stammenden Universellen Zensor.]
Das Urantia Buch
Schrift 16
16:0.1 (184.1) DIE sieben Hauptgeiste des Paradieses sind die Urpersönlichkeiten des Unendlichen Geistes. Mit diesem siebenfachen Schöpferakt der Selbstvervielfältigung erschöpfte der Unendliche Geist die mathematischen Kombinationsmöglichkeiten, die in der Tatsache der Existenz der drei Personen der Gottheit liegen. Wenn es möglich gewesen wäre, eine größere Zahl von Hauptgeisten zu erzeugen, wären sie erschaffen worden, aber es gibt gerade sieben, und nur sieben, Verbindungsmöglichkeiten zwischen drei Gottheiten. Und das erklärt, weshalb das Universum in sieben großen Abteilungen funktioniert und weshalb die Zahl sieben in seiner Organisation und Verwaltung fundamental ist.
16:0.2 (184.2) Die individuellen Wesenszüge der Sieben Hauptgeiste sind diejenigen ihrer sieben folgenden Ursprünge:
16:0.3 (184.3) 1. Der Universale Vater.
16:0.4 (184.4) 2. Der Ewige Sohn.
16:0.5 (184.5) 3. Der Unendliche Geist.
16:0.6 (184.6) 4. Der Vater und der Sohn.
16:0.7 (184.7) 5. Der Vater und der Geist.
16:0.8 (184.8) 6. Der Sohn und der Geist.
16:0.9 (184.9) 7. Der Vater, der Sohn und der Geist.
16:0.10 (184.10) Wir wissen sehr wenig über das Handeln des Vaters und des Sohnes bei der Erschaffung der Hauptgeiste. Allem Anschein nach wurden sie durch die persönlichen Akte des Unendlichen Geistes ins Dasein gerufen, aber man hat uns eindeutig gelehrt, dass sowohl der Vater als auch der Sohn an ihrem Ursprung teilhatten.
16:0.11 (184.11) Dem geistigen Charakter und der geistigen Natur nach sind die Sieben Geiste des Paradieses wie ein einziger, aber bezüglich aller anderen Identitätsaspekte unterscheiden sie sich sehr stark voneinander, und die Ergebnisse ihres Wirkens in den Superuniversen sind derart, dass sich ihre individuellen Unterschiede unmissverständlich bemerkbar machen. Alle späteren Pläne der sieben Segmente des Großen Universums — und selbst der entsprechenden Segmente des äußeren Raums — sind durch die anders-als-geistige Verschiedenheit der Sieben Hauptgeiste supremer und ultimer Überwachung bedingt worden.
16:0.12 (184.12) Die Hauptgeiste haben viele Funktionen, aber gegenwärtig ist ihre besondere Domäne die zentrale Überwachung der sieben Superuniversen. Jeder Hauptgeist unterhält einen enormen Sitz fokussierter Kraft, der sich langsam um die Peripherie des Paradieses herum bewegt, immer gegenüber dem von ihm überwachten Superuniversum und im Paradies-Fokus seiner spezialisierten Machtkontrolle und Energieausteilung an das Segment. Die radialen Begrenzungslinien jedes Superuniversums laufen tatsächlich am Paradies-Sitz des Hauptgeistes zusammen, der es kontrolliert.
16:1.1 (185.1) Der Mitschöpfer, der Unendliche Geist, ist nötig zur vollständigen dreieinigen Personifizierung der ungeteilten Gottheit. Dieser dreifachen Personifizierung der Gottheit inhärent ist eine siebenfache Möglichkeit individuellen oder gemeinsamen Ausdrucks; deshalb machte der spätere Plan der Erschaffung von Universen, bewohnt von intelligenten und potentiell geistigen Wesen mit der Fähigkeit, Vater, Sohn und Geist angemessen zum Ausdruck zu bringen, die Personifizierung der Sieben Hauptgeiste unvermeidlich. Wir sind dazu gelangt, von der dreifachen Personifizierung der Gottheit als von der absoluten Unvermeidlichkeit zu sprechen und das Erscheinen der Sieben Hauptgeiste als die unterabsolute Unvermeidlichkeit zu betrachten.
16:1.2 (185.2) Die Sieben Hauptgeiste sind schwerlich der Ausdruck der dreifachen Gottheit, wohl aber das ewige Porträt der siebenfachen Gottheit, der aktiven und sich miteinander verbindenden Funktionen der drei ewig existierenden Personen der Gottheit. Gestützt auf diese Sieben Geiste, in ihnen und durch sie, sind der Universale Vater, der Ewige Sohn und der Unendliche Geist oder jede ihrer Zweierverbindungen in der Lage, als solche zu wirken. Wenn der Vater, der Sohn und der Geist gemeinsam handeln, können sie durch den Hauptgeist Nummer Sieben wirken und tun es auch, aber nicht als die Trinität. Die Hauptgeiste verkörpern einzeln und gemeinsam alle möglichen Gottheitsfunktionen, die einzelnen und mehrfachen, nicht aber die kollektiven, nicht die Trinität. Der Hauptgeist Nummer Sieben steht persönlich in keiner funktionellen Beziehung zur Paradies-Trinität, und gerade deshalb kann er persönlich für das Supreme Wesen wirken.
16:1.3 (185.3) Aber wenn die Sieben Hauptgeiste ihre individuellen Sitze persönlicher Macht und superuniverseller Autorität verlassen und sich in der dreieinigen Gegenwart der Paradies-Gottheit um den Mit-Vollzieher versammeln, verkörpern sie auf der Stelle kollektiv die funktionelle Macht, Weisheit und Autorität der ungeteilten Gottheit — der Trinität — gegenüber den sich entwickelnden Universen und in ihnen. Eine solche Paradies-Verbindung des siebenfachen Urausdrucks der Gottheit umfasst tatsächlich, umfängt buchstäblich alle Attribute und Haltungen der drei ewigen Gottheiten in Suprematie und Ultimität. Praktisch umfassen dann die Sieben Hauptgeiste tatsächlich die funktionelle Domäne des Supremen-Ultimen für das Alluniversum und in ihm.
16:1.4 (185.4) Soweit wir es beurteilen können, sind diese Sieben Geiste mit den göttlichen Aktivitäten der drei ewigen Personen der Gottheit verbunden; hingegen können wir keine Beweise einer direkten Verbindung mit den wirkenden Gegenwarten der drei ewigen Phasen des Absoluten ausmachen. Wenn miteinander verbunden, verkörpern die Hauptgeiste die Paradies-Gottheiten in dem, was man grob als den endlichen Bereich des Handelns betrachten könnte. Es schließt wohl viel Ultimes ein, aber nichts Absolutes.
16:2.1 (185.5) Gerade so wie der Ewige und Ursprüngliche Sohn durch die Personen der an Zahl ständig zunehmenden göttlichen Söhne offenbart wird, offenbart sich der Unendliche und Göttliche Geist durch die Kanäle der Sieben Hauptgeiste und die mit ihnen verbundenen Geistgruppen. In der Mitte aller Mitten kann man sich dem Unendlichen Geist nähern, aber nicht alle, die das Paradies erreichen, sind sofort fähig, seine Persönlichkeit und differenzierte Gegenwart wahrzunehmen; hingegen sind alle, die das Zentraluniversum erreichen, in der Lage, augenblicklich mit einem der Sieben Hauptgeiste in Verbindung zu treten, und zwar mit dem Lenker desjenigen Superuniversums, dem die frisch angekommenen Raumpilger entstammen.
16:2.2 (186.1) Zum Universum der Universen spricht der Paradies-Vater nur durch seinen Sohn, während er und der Sohn gemeinsam nur durch den Unendlichen Geist handeln. Außerhalb des Paradieses und Havonas spricht der Unendliche Geist nur durch die Stimmen der Sieben Hauptgeiste.
16:2.3 (186.2) Der Unendliche Geist übt innerhalb der Grenzen des Paradies-Havona-Systems einen Einfluss persönlicher Gegenwart aus; überall sonst wird seine persönliche Geistgegenwart über und durch einen der Sieben Hauptgeiste ausgeübt. Aus diesem Grunde ist die superuniverselle Geistgegenwart des Dritten Zentralen Ursprungs auf jeder Welt und in jedem Einzelwesen durch die einzigartige Natur desjenigen Hauptgeistes geprägt, der das betreffende Schöpfungssegment überwacht. Umgekehrt laufen die vereinigten Linien geistiger Kraft und Intelligenz über die Sieben Hauptgeiste nach innen zu der Dritten Person der Gottheit.
16:2.4 (186.3) Die Sieben Hauptgeiste sind kollektiv mit den Suprem-Ultimen Attributen des Dritten Zentralen Ursprungs ausgestattet. Obwohl jeder von ihnen individuell an diesen teilhat, verfügen sie nur kollektiv über die Attribute der Allmacht, Allwissenheit und Allgegenwart. Allein kann keiner von ihnen in dieser universalen Weise wirken; als Einzelner und in der Ausübung der Macht der Suprematie und Ultimität ist jeder von ihnen persönlich auf das ihm unterstellte Superuniversum beschränkt.
16:2.5 (186.4) Alles, was euch über Göttlichkeit und Persönlichkeit des Mit-Vollziehers gesagt wurde, gilt ebenso sehr und ohne Einschränkung für die Sieben Hauptgeiste, die den Unendlichen Geist gemäß ihrer göttlichen Begabung und in der Art ihrer unterschiedlichen und individuell einmaligen Naturen so wirksam an die sieben Segmente des Großen Universums austeilen. Es ginge deshalb durchaus an, auf die gesamte Gruppe der Sieben irgendeinen oder alle Namen des Unendlichen Geistes anzuwenden. Im Kollektiv sind sie auf allen unterabsoluten Ebenen eins mit dem Mitschöpfer.
16:3.1 (186.5) Die Sieben Hauptgeiste lassen sich als Wesen nicht beschreiben, aber sie sind klar und eindeutig persönlich. Sie haben Namen, aber wir ziehen es vor, sie mit ihren Nummern vorzustellen. Als Urpersonifizierungen des Unendlichen Geistes sind sie einander gleich, aber als Urausdruck der sieben möglichen Verbindungen der dreieinigen Gottheit besitzen sie grundlegend verschiedene Naturen, und diese Wesensverschiedenheit bedingt ihre unterschiedliche Leitung der Superuniversen. Man kann die Sieben Hauptgeiste wie folgt beschreiben:
16:3.2 (186.6) Hauptgeist Nummer Eins. In besonderer Weise ist dieser Geist der direkte Repräsentant des Paradies-Vaters. Er ist eine besondere und wirksame Manifestation der Macht, Liebe und Weisheit des Universalen Vaters. Er ist der enge Mitarbeiter und himmlische Berater des Oberhauptes der Unergründlichen Mentoren, jenes Wesens, das dem Kollegium der Personifizierten Justierer auf Divinington vorsteht. In allen Verbindungen der Sieben Hauptgeiste ist es immer Hauptgeist Nummer Eins, der für den Universalen Vater spricht.
16:3.3 (186.7) Dieser Geist führt das erste Superuniversum, und obwohl er stets die göttliche Natur einer Urpersonifizierung des Unendlichen Geistes erkennen lässt, scheint er im Charakter ausgesprochener dem Universalen Vater zu gleichen. Er steht immer in persönlicher Verbindung mit den sieben Reflexiven Geisten auf der Hauptwelt des ersten Superuniversums.
16:3.4 (187.1) Hauptgeist Nummer Zwei. Dieser Geist ist ein adäquates Porträt der unvergleichlichen Natur und des bezaubernden Charakters des Ewigen Sohnes, des Erstgeborenen der ganzen Schöpfung. Er steht immer in enger Verbindung mit allen Ordnungen der Söhne Gottes, wann immer sich diese einzeln oder im fröhlichen Konklave im Residenzuniversum aufhalten. Bei allen Zusammenkünften der Sieben Hauptgeiste spricht er immer für den Ewigen Sohn und in dessen Namen.
16:3.5 (187.2) Dieser Geist führt die Geschicke des Superuniversums Nummer zwei und lenkt dieses weite Reich gerade so, wie der Ewige Sohn es tun würde. Er steht immer in Verbindung mit den sieben Reflexiven Geisten, die sich in der Kapitale des zweiten Superuniversums befinden.
16:3.6 (187.3) Hauptgeist Nummer Drei. Diese Geistpersönlichkeit gleicht in besonderer Weise dem Unendlichen Geist, und er lenkt die Bewegungen und Arbeiten vieler hoher Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes. Er leitet ihre Versammlungen und ist eng verbunden mit allen Persönlichkeiten, die ihren Ursprung ausschließlich im Dritten Zentralen Ursprung haben. Wenn die Sieben Hauptgeiste Rat halten, ist es Hauptgeist Nummer Drei, der stets für den Unendlichen Geist spricht.
16:3.7 (187.4) Dieser Geist lenkt das Superuniversum Nummer drei und verwaltet die Angelegenheiten dieses Segmentes ganz so, wie der Unendliche Geist es tun würde. Er steht in ständiger Verbindung mit den Reflexiven Geisten am Hauptsitz des dritten Superuniversums.
16:3.8 (187.5) Hauptgeist Nummer Vier. Dieser Hauptgeist, der an den vereinigten Naturen des Vaters und des Sohnes teilhat, übt bei den Beratungen der Sieben Hauptgeiste einen entscheidenden Einfluss in allem aus, was Vater-Sohn-Politik und -Vorgehensweise betrifft. Dieser Geist ist der höchste Leiter und Ratgeber jener aufsteigenden Wesen, die den Unendlichen Geist erreicht haben und dadurch zu Anwärtern darauf, den Sohn und den Vater zu sehen, geworden sind. Er fördert die gewaltige Gruppe von Persönlichkeiten, die ihren Ursprung im Vater und im Sohn haben. Wenn es im Verband der Sieben Hauptgeiste nötig wird, den Vater und den Sohn zu vertreten, ist es immer Hauptgeist Nummer Vier, der spricht.
16:3.9 (187.6) Dieser Geist sorgt für das Gedeihen des vierten Segmentes des Großen Universums gemäß der besonderen, für ihn bezeichnenden Verbindung der Attribute des Universalen Vaters mit denen des Ewigen Sohnes. Er steht immer in persönlicher Verbindung mit den Reflexiven Geisten am Hauptsitz des vierten Superuniversums.
16:3.10 (187.7) Hauptgeist Nummer Fünf. Diese göttliche Persönlichkeit, in der sich die Charaktere des Universalen Vaters und des Unendlichen Geistes in erlesener Weise mischen, ist der Berater jener gewaltigen Gruppe von Wesen, die man als Machtlenker, Machtzentren und physische Überwacher kennt. Dieser Geist fördert auch alle Persönlichkeiten, die ihren Ursprung im Vater und im Mit-Vollzieher haben. Wenn sich bei den Beratungen der Sieben Hauptgeiste die Frage nach der Vater-Geist-Haltung stellt, ist es immer Hauptgeist Nummer Fünf, der spricht.
16:3.11 (187.8) Dieser Geist lenkt das fünfte Superuniversum zu dessen Wohl in einer Weise, die das gemeinsame Handeln des Universalen Vaters und des Unendlichen Geistes durchblicken lässt. Er steht immer in Verbindung mit den Reflexiven Geisten am Hauptsitz des fünften Superuniversums.
16:3.12 (187.9) Hauptgeist Nummer Sechs. Dieses göttliche Wesen scheint Ausdruck des vereinigten Charakters des Ewigen Sohnes und des Unendlichen Geistes zu sein. Wann immer sich die durch den Sohn und den Geist gemeinsam erschaffenen Geschöpfe im Zentraluniversum versammeln, ist dieser Hauptgeist ihr Ratgeber; und wann immer es bei den Beratungen der Sieben Hauptgeiste nötig wird, zugleich für den Ewigen Sohn und den Unendlichen Geist zu sprechen, ist es Hauptgeist Nummer Sechs, der antwortet.
16:3.13 (188.1) Dieser Geist leitet die Angelegenheiten des sechsten Superuniversums ganz so, wie der Ewige Sohn und der Unendliche Geist es tun würden. Er ist immer in Verbindung mit den Reflexiven Geisten am Hauptsitz des sechsten Superuniversums.
16:3.14 (188.2) Hauptgeist Nummer Sieben. Der dem siebenten Superuniversum vorstehende Geist ist ein einzigartig getreues Ebenbild des Universalen Vaters, des Ewigen Sohnes und des Unendlichen Geistes. Der Siebente Geist, Förderer und Berater aller Wesen dreieinigen Ursprungs, ist auch der Ratgeber und Leiter aller aufsteigenden Pilger von Havona, jener demütigen Wesen, die dank dem gemeinsamen Wirken des Vaters, des Sohnes und des Geistes die Höfe der Herrlichkeit erreicht haben.
16:3.15 (188.3) Der Siebente Hauptgeist ist kein organischer Repräsentant der Paradies-Trinität; aber dies ist eine bekannte Tatsache: Seine persönliche und geistige Natur ist das durch den Mit-Vollzieher erschaffene Ebenbild zu gleichen Teilen der drei unendlichen Personen, deren Gottheitvereinigung die Paradies-Trinität ist und deren Funktion als solche die Quelle der persönlichen und geistigen Natur des Supremen Gottes ist. Deshalb besitzt der Siebente Hauptgeist eine persönliche und organische Beziehung zur Geistperson des sich entwickelnden Supremen. Wenn es nun die in der Höhe versammelten Hauptgeiste für nötig erachten, bezüglich der gemeinsamen Haltung von Vater, Sohn und Geist abzustimmen oder die geistige Haltung des Supremen Wesens zu beschreiben, ist es Hauptgeist Nummer Sieben, der in Funktion tritt. Er wird dadurch ganz selbstverständlich zum Haupt und Vorsitzenden des Paradies-Rates der Sieben Hauptgeiste.
16:3.16 (188.4) Keiner der Sieben Geiste ist organischer Repräsentant der Paradies-Trinität, aber wenn sie sich als siebenfache Gottheit vereinigen, kommt diese Vereinigung in einem Gottheitssinne — nicht in einem persönlichen Sinne — einer Funktionsebene gleich, die sich mit Funktionen der Trinität verbinden lässt. In diesem Sinne kann sich der „Siebenfache Geist“ funktionell mit der Paradies-Trinität verbinden. Und in diesem Sinne auch spricht der Hauptgeist Nummer Sieben manchmal, um Haltungen der Trinität zu bestätigen, oder handelt vielmehr als Sprecher für die Haltung der vereinigten Siebenfachen Geiste gegenüber der Haltung der vereinigten Dreifachen Gottheit, der Haltung der Paradies-Trinität.
16:3.17 (188.5) Somit erstrecken sich die zahlreichen Funktionen des Siebenten Hauptgeistes von der Porträtierung der vereinigten persönlichen Naturen von Vater, Sohn und Geist über die Repräsentation der persönlichen Haltung des Supremen Gottes bis zur Offenbarung der Gottheitshaltung der Paradies-Trinität. Und in gewisser Hinsicht ist dieser präsidierende Geist ebenso Ausdruck der Haltungen des Ultimen und des Suprem-Ultimen.
16:3.18 (188.6) Es ist der Hauptgeist Nummer Sieben mit seinen zahlreichen Fähigkeiten, der persönlich den Fortschritt der aufsteigenden Anwärter aus den Welten der Zeit bei ihren Versuchen unterstützt, zum Verständnis der ungeteilten Gottheit der Suprematie zu gelangen. Ein solches Verständnis beinhaltet das Erfassen der existentiellen Souveränität der Trinität der Suprematie, das mit der Vorstellung von der wachsenden erfahrungsmäßigen Souveränität des Supremen Wesens derart koordiniert ist, dass es dem Geschöpf erlaubt, die Einheit der Suprematie zu erkennen. Das Erfassen dieser drei Faktoren durch das Geschöpf bedeutet so viel wie havonisches Verstehen der Trinitätsrealität und verleiht dem Pilger der Zeit die Fähigkeit, schließlich in die Trinität einzudringen, die drei unendlichen Personen der Gottheit zu entdecken.
16:3.19 (188.7) Das Unvermögen der Havonapilger, den Supremen Gott gänzlich zu finden, wird durch den Siebenten Hauptgeist aufgewogen, dessen dreieinige Natur die Geistperson des Supremen in so besonderer Weise offenbart. Während des gegenwärtigen Universumszeitalters der Unerreichbarkeit der Person des Supremen funktioniert der Hauptgeist Nummer Sieben anstelle des Gottes der aufsteigenden Geschöpfe auf dem Gebiet persönlicher Beziehungen. Er ist jenes hohe Geistwesen, das alle Aufsteiger mit Sicherheit erkennen und einigermaßen verstehen, wenn sie das Zentrum der Herrlichkeit erreichen.
16:3.20 (189.1) Dieser Hauptgeist steht immer in Verbindung mit den Reflexiven Geisten von Uversa, der Hauptwelt des Siebenten Superuniversums, eures eigenen Schöpfungssegmentes. Seine Verwaltung Orvontons offenbart die wunderbare Symmetrie der koordinierten Mischung der göttlichen Naturen von Vater, Sohn und Geist.
16:4.1 (189.2) Die Sieben Hauptgeiste sind die volle Repräsentation des Unendlichen Geistes für die evolutionären Universen. Sie repräsentieren den Dritten Zentralen Ursprung in den Beziehungen zwischen Energie, Verstand und Geist. Vergesst über der Tatsache, dass sie als die koordinierenden Oberhäupter der universalen administrativen Kontrolle des Mit-Vollziehers funktionieren nicht, dass sie ihren Ursprung in den Schöpferakten der Paradies-Gottheiten haben. Es ist buchstäblich so, dass diese Sieben Geiste die Personifizierung der physischen Macht, des kosmischen Verstandes und der geistigen Gegenwart der dreieinigen Gottheit sind, „die Sieben in das ganze Universum ausgesandten Geiste Gottes“.
16:4.2 (189.3) Die Hauptgeiste sind darin einzigartig, dass sie auf allen Realitätsebenen des Universums außer der absoluten wirken. Aus diesem Grunde sind sie wirksame und vollkommene Leiter aller Phasen von Verwaltungsangelegenheiten auf allen Ebenen superuniverseller Aktivitäten. Es fällt dem menschlichen Verstand schwer, viel von den Hauptgeisten zu verstehen, weil ihre Arbeit so hochspezialisiert und doch so allumfassend, so außergewöhnlich materiell und zugleich so erlesen geistig ist. Diese vielseitigen Schöpfer des kosmischen Verstandes sind die Ahnen der Machtlenker des Universums und zugleich selber die höchsten Lenker der gewaltigen, unermesslichen Schöpfung geistiger Geschöpfe.
16:4.3 (189.4) Die Sieben Hauptgeiste sind die Schöpfer der Machtlenker des Universums und ihrer Mitarbeiter, von Wesenheiten, die zur Organisation, Kontrolle und Regulierung der physischen Energien des Großen Universums unentbehrlich sind. Und dieselben Hauptgeiste stehen den Schöpfersöhnen bei ihrer Arbeit der Gestaltung und Organisation der Lokaluniversen auf sehr materielle Weise bei.
16:4.4 (189.5) Wir sind außerstande, irgendeine persönliche Verknüpfung zwischen dem Wirken der Hauptgeiste auf dem Gebiet der kosmischen Energie und den Kraft-Funktionen des Eigenschaftslosen Absoluten auszumachen. Die Energiemanifestationen, die in den Zuständigkeitsbereich der Hauptgeiste fallen, werden alle von der Peripherie des Paradieses aus gelenkt; sie scheinen in keinem direkten Zusammenhang mit den Kraftphänomenen zu stehen, die mit der unteren Paradiesoberfläche identifiziert werden.
16:4.5 (189.6) Wenn wir den praktischen Aktivitäten der verschiedenen Morontiellen Machtüberwacher begegnen, stehen wir fraglos bestimmten nicht enthüllten Aktivitäten der Hauptgeiste gegenüber. Wer, außer diesen Stammvätern sowohl der Materie-Überwacher als auch der geistigen Diener hätte es fertig bringen können, materielle und geistige Energien so miteinander zu kombinieren und zu verbinden, dass dabei eine bis dahin nicht existente Phase universaler Realität — morontielle Substanz und morontieller Verstand — herauskam?
16:4.6 (189.7) Viele Realitäten der geistigen Welten gehören dem morontiellen Bereich an, einer auf Urantia völlig unbekannten Phase universaler Realität. Das Ziel der Persönlichkeitsexistenz ist geistig, aber stets treten die morontiellen Schöpfungen dazwischen, um den Abgrund zwischen den materiellen Ursprungswelten der Sterblichen und den superuniversellen Sphären fortschreitenden geistigen Status zu überbrücken. Und gerade in diesem Bereich leisten die Hauptgeiste ihren großen Beitrag zum Plan des menschlichen Aufstiegs zum Paradies.
16:4.7 (190.1) Die Sieben Hauptgeiste haben persönliche Stellvertreter, die überall im Großen Universum wirken; aber da die große Mehrheit dieser untergeordneten Wesen vom aufsteigenden Fortschrittsplan der Sterblichen auf dem Pfad zur paradiesischen Vollkommenheit nicht direkt betroffen ist, ist über sie wenig oder gar nichts enthüllt worden. Vieles, sehr vieles von den Aktivitäten der Sieben Hauptgeiste bleibt menschlichem Begreifen verborgen, da es in keiner Weise direkt euer Problem des Aufstiegs zum Paradies betrifft.
16:4.8 (190.2) Obwohl wir dafür keinen endgültigen Beweis liefern können, ist es höchst wahrscheinlich, dass der Hauptgeist von Orvonton in den folgenden Aktivitätsbereichen einen entscheidenden Einfluss ausübt:
16:4.9 (190.3) 1. Die Verfahren der Lebensbringer des Lokaluniversums zur Einführung des Lebens.
16:4.10 (190.4) 2. Die Lebensaktivierungen der den Welten vom Schöpferischen Geist eines Lokaluniversums verliehenen mentalen Hilfsgeiste.
16:4.11 (190.5) 3. Die Fluktuationen der Energiemanifestationen, welche die auf die lineare Gravitation ansprechenden Einheiten der organisierten Materie zeigen.
16:4.12 (190.6) 4. Das Verhalten der erwachenden Energie, die, nachdem sie vom Zugriff des Eigenschaftslosen Absoluten völlig frei geworden ist, auf den direkten Einfluss der linearen Gravitation und auf die Manipulationen der Universums-Machtlenker und ihrer Mitarbeiter reagieren kann.
16:4.13 (190.7) 5. Die Vergabe des wirkenden Geistes, der auf Urantia Heiliger Geist genannt wird, durch den Schöpferischen Geist eines Lokaluniversums.
16:4.14 (190.8) 6. Die spätere Vergabe des Geistes der Söhne der Selbsthingabe, den man auf Urantia Tröster oder Geist der Wahrheit nennt.
16:4.15 (190.9) 7. Der Reflexivitätsmechanismus der Lokaluniversen und des Superuniversums. Viele Besonderheiten im Zusammenhang mit diesem außerordentlichen Phänomen können kaum vernünftig erklärt oder rational verstanden werden, ohne die Aktivität der Hauptgeiste in Verbindung mit dem Mit-Vollzieher und dem Supremen Wesen anzunehmen.
16:4.16 (190.10) Trotz unseres Unvermögens, das vielfältige Wirken der Sieben Hauptgeiste hinreichend zu begreifen, sind wir überzeugt, dass es im universellen Betätigungsfeld zwei Bereiche gibt, mit denen sie überhaupt nichts zu tun haben: die Vergabe und das Wirken der Gedankenjustierer und die unergründlichen Funktionen des Eigenschaftslosen Absoluten.
16:5.1 (190.11) Jedes Segment des Großen Universums, jedes Einzeluniversum und jede Welt erfreut sich der Wohltaten des vereinten Ratschlusses und der Weisheit aller Sieben Hauptgeiste, empfängt aber nur eines einzigen persönliche Note und Färbung. Und diese persönliche Natur jedes Hauptgeistes durchdringt sein Superuniversum vollkommen und prägt es auf einmalige Weise.
16:5.2 (190.12) Wegen dieses persönlichen Einflusses der Sieben Hauptgeiste muss außerhalb des Paradieses und Havonas jedes Geschöpf jeder Ordnung intelligenter Wesen jenen individuellen Stempel tragen, der auf die Ahnennatur eines der Sieben Paradies-Geiste hinweist. Was die sieben Superuniversen anbelangt, so wird jedes einheimische Geschöpf, ob Mensch oder Engel, für immer dieses Zeichen tragen, das sein Geburtsreich identifiziert.
16:5.3 (191.1) Die Sieben Hauptgeiste durchdringen den materiellen Verstand der individuellen Geschöpfe auf den evolutionären Welten des Raums nicht unmittelbar. Die Sterblichen Urantias erfahren nicht die persönliche Gegenwart des mental-geistigen Einflusses des Hauptgeistes von Orvonton. Wenn dieser Hauptgeist während der früheren evolutionären Zeitalter einer bewohnten Welt tatsächlich irgendeine Art von Kontakt mit einem individuellen sterblichen Verstand erreicht, dann musste es durch den Dienst des Schöpferischen Geistes des Lokaluniversums geschehen, durch die Gefährtin und Mitarbeiterin des Schöpfersohnes Gottes, der die Geschicke einer Lokalschöpfung lenkt. Aber dieser Schöpferische Muttergeist ist in Wesen und Charakter ganz wie der Hauptgeist von Orvonton.
16:5.4 (191.2) Der physische Stempel eines Hauptgeistes ist ein Teil des materiellen Ursprungs des Menschen. Die ganze morontielle Laufbahn wird unter dem ständigen Einfluss dieses selben Hauptgeistes durchlebt. Es ist kaum verwunderlich, dass die spätere geistige Laufbahn eines aufsteigenden Sterblichen den charakteristischen Stempel ebendieses lenkenden Geistes nie ganz zum Verschwinden bringt. Die Prägung durch einen Hauptgeist ist einfach fundamental für die Existenz auf jedem vorhavonischen Abschnitt des menschlichen Aufstiegs.
16:5.5 (191.3) Die unterschiedlichen, für jedes Superuniversum charakteristischen Neigungen der Persönlichkeit, die die evolutionären Sterblichen bei ihrer Lebenserfahrung an den Tag legen und die ein direkter Ausdruck der Natur des dominierenden Hauptgeistes sind, werden nie völlig verblassen, nicht einmal nachdem die Aufsteiger durch die lange Schulung und einigende Disziplin hindurchgegangen sind, die ihnen auf der Milliarde Erziehungssphären Havonas zuteil wird. Selbst die anschließende intensive Kultur des Paradieses genügt nicht, um die Merkmale des superuniversellen Ursprungs auszumerzen. In aller Ewigkeit wird ein aufsteigender Sterblicher Wesenszüge erkennen lassen, die den lenkenden Geist seines heimatlichen Superuniversums verraten. Und selbst wenn sich im Korps der Finalität der Wunsch meldet, zu einer vollständigen Trinitätsbeziehung zu der evolutionären Schöpfung zu gelangen oder eine solche zu veranschaulichen, vereinigen sich immer sieben Finalisten zu einer Gruppe, je einer aus jedem Superuniversum.
16:6.1 (191.4) Die Hauptgeiste sind der siebenfache Quell des kosmischen Verstandes, sie sind das intellektuelle Potential des Großen Universums. Der kosmische Verstand ist eine unterabsolute Verstandesmanifestation des Dritten Zentralen Ursprungs und steht in gewisser Hinsicht funktionell mit dem Verstand des sich entwickelnden Supremen Wesens in Beziehung.
16:6.2 (191.5) Auf einer Welt wie Urantia begegnen wir in den Angelegenheiten der menschlichen Rassen nicht dem direkten Einfluss der Sieben Hauptgeiste. Ihr lebt unter dem unmittelbaren Einfluss des Schöpferischen Geistes von Nebadon. Nichtsdestoweniger beherrschen diese Hauptgeiste die grundlegenden Verstandesreaktionen aller Geschöpfe, da sie die wirkliche Quelle der intellektuellen und geistigen Potentiale sind, die in den Lokaluniversen für ihr Wirken im Leben der individuellen Bewohner der evolutionären Welten von Zeit und Raum eine Spezialisierung erfahren haben.
16:6.3 (191.6) Die Tatsache des kosmischen Verstandes erklärt die Verwandtschaft zwischen verschiedenen menschlichen und übermenschlichen Verstandestypen. Nicht nur verwandte Geister fühlen sich zueinander hingezogen, auch verwandte Mentalitäten sind sehr brüderlich und geneigt, miteinander zu arbeiten. Man beobachtet manchmal, wie menschliche Intellekte sich mit unerklärlicher Übereinstimmung in erstaunlich ähnlichen Kanälen bewegen.
16:6.4 (191.7) Es gibt in allen Verbindungen des kosmischen Verstandes mit der Persönlichkeit eine Qualität, die man als „Ansprechbarkeit auf die Realität“ bezeichnen könnte. Diese universale kosmische Begabung der Willensgeschöpfe ist es, was sie davor bewahrt, zu hilflosen Opfern der als selbstverständlich vorausgesetzten Annahmen von Wissenschaft, Philosophie und Religion zu werden. Diese Realitäts-Sensibilität des kosmischen Verstandes spricht auf gewisse Phasen der Realität gerade so an, wie Energie-Materie auf die Gravitation anspricht. Es wäre noch zutreffender zu sagen, dass diese übermateriellen Realitäten in dieser Weise auf den Verstand des Kosmos ansprechen.
16:6.5 (192.1) Der kosmische Verstand antwortet (erkennt die Antwort) unfehlbar auf drei Ebenen universeller Realität. Für klar überlegende und tief denkende Intelligenzen sind diese Antworten sich selber Beweis. Die drei Realitätsebenen sind:
16:6.6 (192.2) 1. Kausalität — der Realitätsbereich der physischen Sinne, das wissenschaftliche Feld logischer Uniformität, die Unterscheidung der Tatsachen von den Nicht-Tatsachen, Überlegungen und Schlüsse, die sich auf die kosmische Reaktion gründen. Das ist die mathematische Form kosmischen Urteilsvermögens.
16:6.7 (192.3) 2. Pflicht — der Realitätsbereich des Sittlichen in der Philosophie, das Feld der Vernunft, die Erkenntnis von relativ Richtigem und Falschem. Das ist die kritische Form kosmischer Urteilsfähigkeit.
16:6.8 (192.4) 3. Religiöse Verehrung — der geistige Realitätsbereich religiöser Erfahrung, das persönliche Gewahrwerden göttlicher Kameradschaft, die Erkenntnis geistiger Werte, das sichere Wissen um das ewige Fortleben, der Aufstieg vom Rang von Dienern Gottes in die Freude und Freiheit der Söhne Gottes. Das ist die höchste Erkenntnis des kosmischen Verstandes, die verehrende und anbetende Form kosmischen Urteilsvermögens.
16:6.9 (192.5) Diese wissenschaftlichen, sittlichen und geistigen Erkenntnisse, diese kosmischen Antworten sind dem kosmischen Verstand, mit dem alle Willensgeschöpfe begabt sind, eingeboren. Die Lebenserfahrung verfehlt nie, diese drei kosmischen Intuitionen zu entwickeln; sie bilden das aus überlegtem Denken hervorgegangene Selbstbewusstsein. Aber es ist traurig, feststellen zu müssen, dass auf Urantia nur so wenige Menschen daran Gefallen finden, diese Art mutigen und unabhängigen kosmischen Denkens zu pflegen.
16:6.10 (192.6) In der Verstandesvergabe eines Lokaluniversums bilden diese drei Erkenntnisse des kosmischen Verstandes die Voraussetzungen, die es dem Menschen ermöglichen, auf den Gebieten der Wissenschaft, Philosophie und Religion als vernünftige und selbstbewusste Persönlichkeiten zu funktionieren. Anders ausgedrückt geschieht die Erkenntnis der Realität dieser drei Manifestationen des Unendlichen durch eine kosmische Technik der Selbstoffenbarung. Materie-Energie wird durch die mathematische Logik der Sinne erkannt; Verstand-Vernunft kennt intuitiv ihre sittliche Pflicht; Geist-Glaube (Anbetung) ist die Religion der Realität geistiger Erfahrung. Diese drei Grundfaktoren überlegten Denkens können in der Persönlichkeitsentwicklung geeint und koordiniert werden, oder aber disproportioniert werden, wobei dann ihre jeweiligen Funktionen praktisch keine Beziehungen untereinander haben. Aber wenn sie geeint werden, bewirken sie einen starken Charakter, in welchem eine auf Tatsachen beruhende Wissenschaft, eine sittliche Philosophie und eine echte religiöse Erfahrung in wechselseitiger Beziehung stehen. Und es sind diese drei kosmischen Intuitionen, die der menschlichen Erfahrung mit den Dingen, Bedeutungen und Werten objektive Gültigkeit, Realität, verleihen.
16:6.11 (192.7) Ziel der Erziehung ist es, diese angeborenen Gaben des menschlichen Verstandes zu entwickeln und zu schärfen, Ziel der Zivilisation, sie auszudrücken, Ziel der Lebenserfahrung, sie zu verwirklichen, Ziel der Religion, sie zu veredeln, und Ziel der Persönlichkeit, sie zu einen.
16:7.1 (192.8) Intelligenz allein kann die sittliche Natur nicht erklären. Sittlichkeit, Tugend, ist der menschlichen Persönlichkeit eingeboren. Sittliche Intuition, Pflichtbewusstsein, ist eine Komponente der menschlichen mentalen Begabung und ist mit den übrigen unveräußerlichen Gütern der menschlichen Natur verbunden: mit wissenschaftlicher Neugier und geistiger Erkenntnis. Die Mentalität des Menschen übersteigt bei weitem diejenige seiner tierischen Vettern, aber seine sittliche und geistige Natur sind es, die ihn insbesondere von der Tierwelt unterscheiden.
16:7.2 (193.1) Die selektive Antwort eines Tieres beschränkt sich auf die motorische Verhaltensebene. Die in den höheren Tieren vermutete Erkenntnis findet auf einer motorischen Ebene statt und erscheint gewöhnlich erst nach erfolgter motorischer Auswahl und nach Irrtümern. Der Mensch ist schon vor allem Forschen und Experimentieren zu wissenschaftlicher, sittlicher und geistiger Erkenntnis fähig.
16:7.3 (193.2) Nur eine Persönlichkeit kann wissen, was sie tut, bevor sie es tut; nur Persönlichkeiten besitzen Erkenntnis vor aller Erfahrung. Eine Persönlichkeit kann schauen, bevor sie springt und kann deshalb ebenso gut durch Schauen wie durch Springen lernen. Ein nichtpersönliches Tier lernt gewöhnlich nur durch Springen.
16:7.4 (193.3) Nach gemachter Erfahrung wird ein Tier fähig, die verschiedenen Mittel, ein Ziel zu erreichen, zu untersuchen und aufgrund der angesammelten Erfahrung einen Weg zu wählen. Aber eine Persönlichkeit kann auch das Ziel selber untersuchen und beurteilen, ob es der Mühe wert ist — seinen Wert beurteilen. Bloße Intelligenz kann die besten Mittel ausmachen, um unkritisch betrachtete Zwecke zu erreichen, aber ein sittliches Wesen besitzt eine innere Schau, die es befähigt, sowohl zwischen den Zwecken als auch den Mitteln zu unterscheiden. Und wenn ein sittliches Wesen die Tugend wählt, ist es nichtsdestoweniger intelligent. Es weiß, was es tut, warum es etwas tut, wohin es geht und wie es dahin gelangen wird.
16:7.5 (193.4) Wenn es dem Menschen nicht gelingt, den Zweck seines sterblichen Strebens zu erkennen, funktioniert er auf der tierischen Existenzebene. Er hat es nicht verstanden, Gebrauch zu machen von den höheren Vorteilen jenes materiellen Scharfsinns, jenes sittlichen Unterscheidungsvermögens und jener geistigen Schau, die integrierende Bestandteile des ihm als persönlichem Wesen verliehenen kosmischen Verstandes sind.
16:7.6 (193.5) Tugend ist Rechtschaffenheit — Übereinstimmung mit dem Kosmos. Die Tugenden mit Namen zu nennen, definiert sie noch nicht, aber sie zu leben, heißt, sie zu kennen. Tugend ist nicht nur Wissen oder auch Weisheit, sondern vielmehr die Realität einer fortschreitenden Erfahrung, die aufsteigende Ebenen kosmischen Vollbringens erreicht. Im täglichen Leben des sterblichen Menschen verwirklicht sich die Tugend durch die konsequente Wahl des Guten anstelle des Bösen, und eine solche Fähigkeit zur Wahl ist der Beweis für den Besitz einer sittlichen Natur.
16:7.7 (193.6) Des Menschen Wahl zwischen Gut und Böse wird nicht allein durch seine ausgeprägte sittliche Natur beeinflusst, sondern unterliegt auch Einwirkungen wie Unwissenheit, Unreife und Wahn. Bei der Übung der Tugend kommt auch ein Sinn für Proportionen ins Spiel, denn Übel kann dadurch angerichtet werden, dass aus verzerrter Sicht oder durch Täuschung anstelle des Größeren das Geringere gewählt wird. Bei der Praxis der Tugenden des sittlichen Bereichs spielt die Kunst relativen Einschätzens oder vergleichenden Abwägens eine Rolle.
16:7.8 (193.7) Des Menschen sittliche Natur wäre ohnmächtig ohne die Kunst des Abwägens, ohne das Unterscheidungsvermögen, das auf seiner Fähigkeit beruht, Bedeutungen zu erforschen. Ebenso wäre eine sittliche Wahl aussichtslos ohne jene kosmische Erkenntnis, die das Bewusstsein geistiger Werte beschert. Vom Standpunkt der Intelligenz aus gesehen, steigt der Mensch zu der Ebene eines sittlichen Wesens auf, weil er mit Persönlichkeit begabt ist.
16:7.9 (193.8) Sittlichkeit kann niemals durch Gesetze oder Gewalt gefördert werden. Sie ist eine persönliche und freiwillige Angelegenheit, und sie muss sich ausbreiten durch den ansteckend wirkenden Kontakt zwischen Personen, die einen sittlichen Duft verströmen, und solchen, die ein geringeres Gespür für Sittliches haben, aber ebenfalls in gewissem Grad den Willen des Vaters zu tun wünschen.
16:7.10 (193.9) Sittliche Akte sind jene menschlichen Leistungen, die sich durch höchste Intelligenz charakterisieren und von genauem Unterscheidungsvermögen leiten lassen, sowohl bei der Wahl höherer Ziele als auch bei der Suche nach sittlichen Mitteln zur Erreichung dieser Ziele. Ein solches Verhalten ist tugendhaft. Höchste Tugend ist es also, sich von ganzem Herzen dafür zu entscheiden, den Willen des Vaters im Himmel zu tun.
16:8.1 (194.1) Der Universale Vater teilt Persönlichkeit an zahlreiche Ordnungen von Wesen aus, die auf verschiedenen Ebenen universaler Realität wirken. Die menschlichen Wesen Urantias sind mit einem endlich-sterblichen Persönlichkeitstyp ausgestattet, der auf der Ebene der aufsteigenden Söhne Gottes funktioniert.
16:8.2 (194.2) Zwar können wir es schwerlich wagen, Persönlichkeit zu definieren, aber wir können eine Darlegung unseres Verständnisses derjenigen bekannten Faktoren versuchen, die das Ganze materieller, mentaler und geistiger Energien aufbauen, deren Zusammenwirken den Mechanismus bildet, in, auf und mit welchem zu arbeiten der Universale Vater die von ihm geschenkte Persönlichkeit veranlasst.
16:8.3 (194.3) Persönlichkeit ist eine einzigartige Gabe ursprünglicher Natur, die unabhängig von der Verleihung eines Gedankenjustierers existiert und dieser vorausgeht. Trotzdem verstärkt die Gegenwart des Justierers die qualitative Manifestation der Persönlichkeit. Wenn die Gedankenjustierer vom Vater herkommen, sind sie identischer Natur, aber Persönlichkeit ist verschieden, original und exklusiv; und des Weiteren wird die Persönlichkeitsmanifestation bedingt und geprägt durch Natur und Eigenschaften der mit ihr verbundenen Energien materieller, verstandesmäßiger und geistiger Natur, die den tragenden Organismus, das Ausdrucksmittel der Persönlichkeit, bilden.
16:8.4 (194.4) Persönlichkeiten können einander ähnlich sein, aber nie sind sie gleich. Personen einer bestimmten Serie, Ordnung, eines bestimmten Typs oder Urmusters können einander gleichen und tun es auch, aber nie sind sie identisch. Persönlichkeit ist jener Zug eines Einzelnen, den wir kennen und der uns in die Lage versetzt, dieses Wesen irgendwann in der Zukunft zu identifizieren, unabhängig von Natur und Ausmaß der Veränderungen, die in seiner Gestalt, seinem Intellekt und geistigen Rang vorgegangen sind. Die Persönlichkeit ist jener Teil eines Einzelwesens, der uns befähigt, diese Person als dieselbe zu erkennen und eindeutig zu identifizieren, die wir früher gekannt haben, gleichgültig wie sehr sie sich verändert haben mag, weil der Ausdrucks- und Manifestationsträger ihrer Persönlichkeit sich gewandelt hat.
16:8.5 (194.5) Die Geschöpfespersönlichkeit zeichnet sich durch zwei sie manifestierende, charakteristische Phänomene menschlichen reaktiven Verhaltens aus: durch das Selbstbewusstsein und den damit verbundenen freien Willen.
16:8.6 (194.6) Das Selbstbewusstsein besteht in der intellektuellen Wahrnehmung der eigenen Persönlichkeitswirklichkeit; es schließt die Fähigkeit ein, die Realität anderer Persönlichkeiten zu erkennen. Es lässt das Vermögen erkennen, in und mit den kosmischen Realitäten individualisierte Erfahrungen zu machen, was gleichbedeutend ist mit dem Erreichen des Identitätsstatus in den Persönlichkeitsbeziehungen des Universums. Selbstbewusstsein bedeutet, dass man die Wirklichkeit der Verstandesarbeit erkennt und der relativen Unabhängigkeit des schöpferischen und bestimmenden freien Willens innewird.
16:8.7 (194.7) Der relative freie Wille, der das Selbstbewusstsein der menschlichen Persönlichkeit charakterisiert, ist an Folgendem mitbeteiligt:
16:8.8 (194.8) 1. Sittliche Entscheidung, höchste Weisheit.
16:8.9 (194.9) 2. Geistige Wahl, Erkennen der Wahrheit.
16:8.10 (194.10) 3. Selbstlose Liebe, Dienst an den Brüdern.
16:8.11 (194.11) 4. Zielbewusste Zusammenarbeit, Loyalität in der Gruppe.
16:8.12 (194.12) 5. Kosmische Schau, das Erfassen universaler Bedeutungen.
16:8.13 (194.13) 6. Hingabe der Persönlichkeit, die von ganzem Herzen kommende Bereitschaft, des Vaters Willen zu tun.
16:8.14 (195.1) 7. Anbetung, das ehrliche Streben nach göttlichen Werten und die von Herzen kommende Liebe zum göttlichen Werte-Spender.
16:8.15 (195.2) Man kann den urantianischen Typus menschlicher Persönlichkeit folgendermaßen beschreiben: Der physische Mechanismus, in dem er funktioniert, ist die planetarische Modifikation des nebadonschen Organismentyps, welcher jener elektrochemischen Ordnung der Lebensaktivierung angehört und mit jenem elterlichen Fortpflanzungs-Urmuster ausgestattet ist, die die Nebadon-Variante der Orvonton-Serie des kosmischen Verstandes darstellen. Die Vergabe des göttlichen Geschenks der Persönlichkeit an einen solchen mit Verstand begabten sterblichen Mechanismus verleiht ihm die Würde kosmischer Bürgerschaft und befähigt dieses sterbliche Geschöpf hinfort, auf die drei grundlegenden mentalen Realitäten des Kosmos anzusprechen und sie zu erkennen:
16:8.16 (195.3) 1. Die mathematische oder logische Erkenntnis der Uniformität physischer Kausalität.
16:8.17 (195.4) 2. Die wohlüberlegte Anerkennung der Verpflichtung zu sittlichem Verhalten.
16:8.18 (195.5) 3. Das auf Glauben beruhende Erfassen des verehrenden Umgangs mit der Gottheit, verbunden mit liebendem Dienst an der Menschheit.
16:8.19 (195.6) Das volle Funktionieren einer solchen Persönlichkeitsbegabung ist die beginnende Verwirklichung der Gottheit-Verwandtschaft. Ein solches Selbst, dem ein vorpersönliches Fragment von Gott dem Vater innewohnt, ist in Tat und Wahrheit ein geistiger Sohn Gottes. Ein solches Geschöpf zeigt nicht nur die Fähigkeit, die Gabe der göttlichen Gegenwart zu empfangen, sondern lässt auch eine sensible Reaktion auf den Kreis der Persönlichkeitsgravitation des Paradies-Vaters aller Persönlichkeiten erkennen.
16:9.1 (195.7) Das mit kosmischem Verstand begabte, von einem Justierer bewohnte Geschöpf besitzt die angeborene Fähigkeit, die Realität der Energie, die Realität des Verstandes und die Realität des Geistes zu erkennen, sich ihrer bewusst zu werden. Das Willensgeschöpf ist somit in der Lage, die Tatsache, das Gesetz und die Liebe Gottes zu erkennen. Abgesehen von diesen Unveräußerlichkeiten des menschlichen Bewusstseins ist alle menschliche Erfahrung tatsächlich subjektiv, außer dass intuitives Erfassen von Gültigem beiträgt zur Einigung dieser drei aus kosmischer Erkenntnis gewonnenen Antworten auf die Universumsrealität.
16:9.2 (195.8) Der Gott erkennende Sterbliche ist imstande, den Einigungswert dieser drei kosmischen Eigenschaften in der Entwicklung der fortlebenden Seele zu fühlen, und diese Entwicklung ist des Menschen allerhöchstes Unternehmen in seinem physischen Gehäuse, wo der sittliche Verstand mit dem innewohnenden göttlichen Geist zusammen an der Schaffung der unsterblichen Seele arbeitet. Vom ersten Augenblick an ist die Seele real ; sie besitzt die Eigenschaften zu kosmischem Fortleben.
16:9.3 (195.9) Wenn dem sterblichen Menschen das Fortleben nach dem natürlichen Tod misslingt, leben die wahren geistigen Werte seiner menschlichen Erfahrung als ein Teil der fortdauernden Erfahrung des Gedankenjustierers weiter. Die Persönlichkeitswerte eines solchen Nicht-Fortlebenden bestehen weiter als ein Faktor in der Persönlichkeit des sich verwirklichenden Supremen Wesens. Solch fortdauernde Persönlichkeitsqualitäten entbehren der Identität, nicht aber der während des irdischen Lebens angesammelten Erfahrungswerte. Das Fortleben der Identität hängt vom Fortleben der unsterblichen Seele ab, die morontiellen Status und wachsenden göttlichen Wert besitzt. Die Identität der Persönlichkeit überlebt mit und dank dem Fortleben der Seele.
16:9.4 (195.10) Menschliches Selbstbewusstsein schließt die Anerkennung der Realität anderer Ichs ein, die vom bewussten Ich verschieden sind, und beinhaltet ferner, dass solche Erkenntnis gegenseitig ist, dass das Ich ebenso gekannt werden kann, wie es kennen kann. Das zeigt sich auf rein menschliche Weise im gesellschaftlichen Leben der Menschen. Aber hinsichtlich der Realität eines Mitmenschen könnt ihr nie zu so absoluter Gewissheit gelangen wie hinsichtlich der Realität der Gegenwart Gottes, der in euch lebt. Das soziale Bewusstsein ist nicht unveräußerlich wie das Gottesbewusstsein; es ist eine kulturelle Entwicklung und hängt ab vom Wissen, von Symbolen und von den Beiträgen der den Menschen ausmachenden Begabungen — Wissenschaft, Sittlichkeit und Religion. Und diese kosmischen Gaben bilden, wenn sozialisiert, die Zivilisation.
16:9.5 (196.1) Zivilisationen sind unbeständig, weil sie nicht kosmisch sind; sie sind den Einzelwesen der Rassen nicht angeboren. Ständig müssen sie genährt werden durch das, was die den Menschen ausmachenden Faktoren — Wissenschaft, Sittlichkeit und Religion — gemeinsam beisteuern. Zivilisationen kommen und gehen, aber Wissenschaft, Sittlichkeit und Religion überleben jeden Zusammenbruch.
16:9.6 (196.2) Jesus machte nicht nur eine Offenbarung Gottes an den Menschen, sondern auch eine neue Offenbarung des Menschen an sich selber und an die anderen Menschen. In Jesu Leben könnt ihr den Menschen in seiner Höchstform sehen. In Jesu Leben wird der Mensch so wunderbar wirklich, weil darin so viel von Gott lag, und das Gewahren (Erkennen) Gottes ist ein unveräußerliches und grundlegendes Gut aller Menschen.
16:9.7 (196.3) Selbstlosigkeit ist, vom elterlichen Instinkt abgesehen, nicht etwas ganz und gar Natürliches; es liegt nicht in der Natur, dass man andere Personen liebt oder ihnen soziale Dienste erweist. Die Erleuchtung durch Verstand und Sittlichkeit und der religiöse Antrieb, die Kenntnis Gottes sind vonnöten, um eine selbstlose und altruistische Gesellschaftsordnung hervorzurufen. Des Menschen Bewusstsein von seiner eigenen Persönlichkeit, sein Selbstbewusstsein, hängt auch direkt gerade von dieser Tatsache des angeborenen Wissens um den anderen ab, von der angeborenen Fähigkeit, die Realität anderer Persönlichkeiten, menschlicher bis göttlicher, wahrzunehmen und zu erfassen.
16:9.8 (196.4) Selbstloses soziales Bewusstsein muss letztlich ein religiöses Bewusstsein sein, d. h. wenn es objektiv gesehen selbstlos ist. Ansonsten ist es nur eine rein subjektive philosophische Abstraktion und entbehrt deshalb der Liebe. Nur ein Gott kennendes Wesen kann eine andere Person lieben wie sich selbst.
16:9.9 (196.5) Selbstbewusstsein ist im Wesentlichen ein Gemeinschaftsbewusstsein: Gott und Mensch, Vater und Sohn, Schöpfer und Geschöpf. Im menschlichen Selbstbewusstsein sind vier Verwirklichungen der Universumsrealität latent und angeboren vorhanden:
16:9.10 (196.6) 1. Das Streben nach Wissen, die Logik der Wissenschaft.
16:9.11 (196.7) 2. Das Streben nach sittlichen Werten, das Pflichtbewusstsein.
16:9.12 (196.8) 3. Das Streben nach geistigen Werten, die religiöse Erfahrung.
16:9.13 (196.9) 4. Das Streben nach Persönlichkeitswerten, die Fähigkeit, die Realität Gottes als einer Persönlichkeit zu erkennen, und die damit einhergehende Erkenntnis unserer brüderlichen Beziehung zu den Persönlichkeiten unserer Mitmenschen.
16:9.14 (196.10) Ihr werdet euch des Menschen als eures Geschöpfesbruders bewusst, weil ihr euch bereits Gottes als eures Schöpfervaters bewusst seid. Vaterschaft ist die Beziehung, von welcher aus unser Verstand zur Anerkennung der Bruderschaft vorstößt. Und die Vaterschaft wird für alle sittlichen Geschöpfe zu einer Universumsrealität oder kann es werden, weil der Vater selber die Persönlichkeit an all diese Wesen ausgeteilt hat, die er, sie an sich ziehend, in seinen universalen Persönlichkeitskreis aufgenommen hat. Wir beten Gott zuerst an, weil er ist, dann, weil er in uns ist, und zuletzt, weil wir in ihm sind.
16:9.15 (196.11) Kann es wirklich verwundern, dass der kosmische Verstand in sich selbst das Bewusstsein seines eigenen Ursprungs, des unendlichen Verstandes des Unendlichen Geistes trägt, und sich zugleich der materiellen Realität eines sich ins Unendliche dehnenden Universums, der geistigen Realität des Ewigen Sohnes und der Realität der Persönlichkeit des Universalen Vaters bewusst ist?
16:9.16 (196.12) [Dargeboten von einem Universellen Zensor aus Uversa.]
Das Urantia Buch
Schrift 17
17:0.1 (197.1) DIE sieben Gruppen Supremer Geiste sind die universell koordinierenden Leiter der Verwaltung der sieben Segmente des Großen Universums. Obwohl man sie alle in die funktionelle Familie des Unendlichen Geistes einordnet, zählt man die drei folgenden Gruppen gewöhnlich zu den Kindern der Paradies-Trinität:
17:0.2 (197.2) 1. Die Sieben Hauptgeiste.
17:0.3 (197.3) 2. Die Sieben Supremen Vollzieher.
17:0.4 (197.4) 3. Die Reflexiven Geiste.
17:0.5 (197.5) Die übrigen vier Gruppen werden durch die schöpferischen Akte des Unendlichen Geistes oder durch seine schöpferischen Status besitzenden Mitarbeiter ins Dasein gebracht:
17:0.6 (197.6) 4. Die Reflexiven Bild-Helfer.
17:0.7 (197.7) 5. Die Sieben Geiste der Kreise.
17:0.8 (197.8) 6. Die Schöpferischen Geiste der Lokaluniversen.
17:0.9 (197.9) 7. Die mentalen Hilfsgeiste.
17:0.10 (197.10) Diese sieben Ordnungen kennt man auf Uversa als die sieben Gruppen Supremer Geiste. Ihr Wirkungsfeld erstreckt sich von der persönlichen Gegenwart der Sieben Hauptgeiste an der Peripherie der ewigen Insel über die sieben Paradies-Satelliten des Geistes, die Kreise Havonas, die Regierungen der Superuniversen und die Verwaltung und Überwachung der Lokaluniversen bis hinunter zum bescheidenen Dienst der Hilfsgeiste, die sich auf den Welten von Zeit und Raum dem Bereich des evolutionären Verstandes widmen.
17:0.11 (197.11) Die Sieben Hauptgeiste sind die koordinierenden Lenker dieses unermesslichen Verwaltungsreichs. Auf einigen Gebieten, die die administrative Regulierung von organisierter materieller Macht, mentaler Energie und unpersönlichem geistigem Dienst betreffen, handeln sie persönlich und direkt, während sie auf anderen Gebieten durch ihre mannigfaltigen Mitarbeiter wirken. In allen Angelegenheiten exekutiven Charakters — bei Erlassen, Regelungen, Anpassungen und administrativen Entscheidungen — handeln die Hauptgeiste durch die Personen der Sieben Supremen Vollzieher. Im Zentraluniversum wirken die Hauptgeiste durch die Sieben Geiste der Havona-Kreise; auf den Hauptwelten der sieben Superuniversen offenbaren sie sich durch den Kanal der Reflexiven Geiste und handeln durch die Personen der Ältesten der Tage, mit denen sie über die Reflexiven Bild-Helfer in persönlicher Verbindung stehen.
17:0.12 (197.12) Die Sieben Hauptgeiste unterhalten keinen direkten und persönlichen Kontakt mit der Universumsverwaltung unterhalb der Tribunale der Ältesten der Tage. Euer Lokaluniversum wird als ein Teil unseres Superuniversums durch den Hauptgeist von Orvonton verwaltet, aber dessen Funktion gegenüber den aus Nebadon gebürtigen Wesen wird unmittelbar durch den auf Salvington, dem Hauptsitz eures Lokaluniversums residierenden, lenkenden Schöpferischen Muttergeist persönlich ausgeübt.
17:1.1 (198.1) Die Exekutivsitze der Hauptgeiste beanspruchen die sieben Paradies-Satelliten des Unendlichen Geistes, die sich zwischen den leuchtenden Sphären des Ewigen Sohnes und dem innersten Kreis Havonas um die zentrale Insel herum bewegen. Diese exekutiven Sphären unterstehen der Leitung der Supremen Vollzieher, einer Siebenergruppe, die durch den Vater, den Sohn und den Geist trinitisiert wurde nach den genauen Vorstellungen der Sieben Hauptgeiste von Wesen, die als ihre universellen Repräsentanten zu wirken hätten.
17:1.2 (198.2) Die Hauptgeiste halten den Kontakt mit den verschiedenen Abteilungen der Superuniversums-Regierungen über diese Supremen Vollzieher aufrecht. Diese sind es, die sehr weitgehend die grundlegenden Marschrichtungen der sieben Superuniversen bestimmen. Sie sind auf uniforme und göttliche Weise vollkommen, aber auch sie besitzen unterschiedliche Persönlichkeiten. Sie haben kein Oberhaupt; jedes Mal, wenn sie zusammenkommen, wählen sie einen aus ihrer Mitte zum Vorsitzenden der gemeinsamen Tagung. Sie begeben sich in regelmäßigen Abständen zu Beratungen mit den Sieben Hauptgeisten ins Paradies.
17:1.3 (198.3) Die Sieben Supremen Vollzieher wirken als verwaltende Koordinatoren des Großen Universums; man könnte sie als das Gremium der Hauptgeschäftsführer der Nach-Havona-Schöpfung bezeichnen. Die inneren Angelegenheiten des Paradieses betreffen sie nicht, und in ihrem beschränkten havonischen Aktivitätsbereich wirken sie durch die Sieben Geiste der Kreise. Im Übrigen sind der Reichweite ihrer Überwachung wenig Grenzen gesetzt; sie beschäftigen sich mit der Leitung materieller, intellektueller und geistiger Dinge; sie sehen alles, hören alles, fühlen alles und wissen sogar alles, was in den sieben Superuniversen und in Havona vor sich geht.
17:1.4 (198.4) Diese Supremen Vollzieher denken keine politischen Linien aus, noch modifizieren sie universelle Verfahrensweisen; ihre Aufgabe ist die Ausführung der von den Sieben Hauptgeisten erlassenen Pläne der Göttlichkeit. Ebenso wenig mischen sie sich in das Regieren der Ältesten der Tage in den Superuniversen ein oder tasten sie die Souveränität der Schöpfersöhne in den Lokaluniversen an. Sie sind die koordinierenden Exekutivorgane, deren Funktion es ist, die kombinierten Politiken aller ordnungsgemäß eingesetzten Herrscher des Großen Universums auszuführen.
17:1.5 (198.5) Jeder Vollzieher widmet sich und alle Hilfsmittel seiner Sphäre der wirksamen Verwaltung eines einzigen Superuniversums. Der Supreme Vollzieher Nummer Eins, der auf der Exekutivsphäre Nummer eins wirkt, wird durch die Angelegenheiten des Superuniversums Nummer eins vollkommen in Anspruch genommen, und dasselbe gilt für jeden bis zum Supremen Vollzieher Nummer Sieben, der vom siebenten Paradies-Satelliten des Geistes aus wirkt und seine Energie auf die Führung des siebenten Superuniversums konzentriert. Der Name dieser siebenten Sphäre ist Orvonton, denn die Paradies-Satelliten des Geistes tragen dieselben Namen wie die mit ihnen verbundenen Superuniversen; effektiv wurden die Superuniversen nach ihnen benannt.
17:1.6 (198.6) Auf der Exekutivsphäre des siebenten Superuniversums übersteigt die Zahl der mit dem geordneten Lauf der Angelegenheiten Orvontons Betrauten das menschliche Fassungsvermögen; unter ihnen findet man praktisch alle Ordnungen himmlischer Intelligenz. Abgesehen von den Inspirierten Geisten der Trinität und den Gedankenjustierern benutzen alle superuniversellen Personentransportdienste eine dieser Exekutivsphären als Durchgangswelt auf ihren Reisen zum und vom Paradies, und hier wird auch das zentrale Register aller durch den Dritten Zentralen Ursprung erschaffenen und in den Superuniversen tätigen Persönlichkeiten geführt. Das System materieller, morontieller und geistiger Archivierung auf einer dieser Exekutivwelten des Geistes versetzt sogar ein Wesen meiner Ordnung in Staunen.
17:1.7 (199.1) Die unmittelbaren Untergebenen der Supremen Vollzieher sind zum größeren Teil trinitisierte Söhne von Paradies-Havona-Persönlichkeiten und trinitisierte Sprosse verherrlichter Sterblicher, die die ganze Zeitalter währende Schulung des Aufstiegsplans von Zeit und Raum abgeschlossen haben. Diese trinitisierten Söhne werden vom Oberhaupt des Supremen Rates des Paradies-Korps der Finalität für den Dienst bei den Supremen Vollziehern bestimmt.
17:1.8 (199.2) Jedem Supremen Vollzieher stehen zwei beratende Kabinette zur Seite: Die Kinder des Unendlichen Geistes auf den Hauptwelten jedes Superuniversums wählen aus ihren Reihen Repräsentanten, die danach während eines Millenniums im ersten beratenden Kabinett ihres Supremen Vollziehers dienen. Für alle Angelegenheiten, die die aufsteigenden Sterblichen der Zeit betreffen, gibt es ein zweites Kabinett, das sowohl aus Sterblichen, die das Paradies erreicht haben, als auch aus trinitisierten Söhnen verherrlichter Sterblicher besteht; diese Körperschaft wird von den sich vervollkommnenden und aufsteigenden Wesen gewählt, die sich vorübergehend auf den Hauptwelten der sieben Superuniversen aufhalten. Die Leiter aller anderen Bereiche werden von den Supremen Vollziehern ernannt.
17:1.9 (199.3) Von Zeit zu Zeit finden auf diesen Paradies-Satelliten des Geistes große Konklaven statt. Diesen Welten zugeteilte trinitisierte Söhne zusammen mit Aufsteigern, die das Paradies erreicht haben, versammeln sich mit den Geistpersönlichkeiten des Dritten Zentralen Ursprungs an Treffen, die die Kämpfe und Triumphe der aufsteigenden Laufbahn zum Gegenstand haben. Die Supremen Vollzieher führen an diesen brüderlichen Zusammenkünften stets den Vorsitz.
17:1.10 (199.4) Einmal in jedem Paradies-Millennium verlassen die Sieben Supremen Vollzieher ihre Sitze der Autorität und begeben sich in das Paradies, um ihr Konklave des Millenniums abzuhalten und an die intelligenten Heerscharen der Schöpfung universelle Grußbotschaften und gute Wünsche zu richten. Dieses denkwürdige Ereignis spielt sich in unmittelbarer Gegenwart von Majeston, dem Haupt aller Gruppen reflexiver Geiste, ab. Und so sind sie dank dem einzigartigen Funktionieren der universellen Reflexivität in der Lage, gleichzeitig mit all ihren Mitarbeitern im Großen Universum in Verbindung zu treten.
17:2.1 (199.5) Die Reflexiven Geiste sind göttlichen, trinitären Ursprungs. Es gibt fünfzig von diesen einzigartigen und einigermaßen geheimnisvollen Wesen. Immer sieben dieser außerordentlichen Persönlichkeiten wurden auf einmal erschaffen, und jedes dieser schöpferischen Ereignisse geschah durch eine Verbindung der Paradies-Trinität mit einem der Sieben Hauptgeiste.
17:2.2 (199.6) Dieses denkwürdige Geschehen, das sich im Morgengrauen der Zeit abspielte, ist die erste Bemühung der Supremen Schöpferpersönlichkeiten, repräsentiert durch die Hauptgeiste, als Mitschöpfer mit der Paradies-Trinität zu wirken. Gerade diese Vereinigung der schöpferischen Macht der Supremen Schöpfer mit den schöpferischen Potentialen der Trinität ist die Quelle der Wirklichkeit des Supremen Wesens. Deshalb geschah es nach Abschluss dieses Zyklus reflexiver Schöpfung, als jeder der Sieben Hauptgeiste vollkommene schöpferische Übereinstimmung mit der Paradies-Trinität gefunden hatte und die neunundvierzig Reflexiven Geiste personifiziert waren, dass im Gottheit-Absoluten eine neue und folgenschwere Reaktion eintrat, die dem Supremen Wesen neue Persönlichkeitsvorrechte verlieh und in der Personifizierung Majestons gipfelte. Majeston ist das Oberhaupt der Reflexivität und das Paradies-Zentrum des gesamten Wirkens der neunundvierzig Reflexiven Geiste und ihrer Mitarbeiter im ganzen Universum der Universen.
17:2.3 (200.1) Majeston ist eine wirkliche Person, das persönliche und unfehlbare Zentrum der Reflexivitätsphänomene in allen sieben Superuniversen von Zeit und Raum. Er unterhält ein ständiges Paradies-Hauptquartier nahe der Mitte aller Dinge am Begegnungsort der Sieben Hauptgeiste. Seine einzige Aufgabe ist die Koordination und Aufrechterhaltung des Reflexivitätsdienstes in der ganzen unermesslichen Schöpfung; er beteiligt sich nicht anderswie an der Verwaltung der Universumsangelegenheiten.
17:2.4 (200.2) Majeston ist in unserem Verzeichnis von Paradies-Persönlichkeiten nicht aufgeführt, weil er die einzige existierende göttliche Persönlichkeit ist, die das Supreme Wesen in funktioneller Verbindung mit dem Gottheit-Absoluten erschaffen hat. Er ist eine Person, aber er gibt sich ausschließlich und allem Anschein nach automatisch nur mit dieser einen Phase der Universumsorganisation ab; er funktioniert gegenwärtig in keiner persönlichen Eigenschaft in Beziehung zu anderen (nichtreflexiven) Ordnungen von Universumspersönlichkeiten.
17:2.5 (200.3) Die Erschaffung Majestons bedeutete den ersten supremen schöpferischen Akt des Supremen Wesens. Dieser Wille zum Handeln lag in der Absicht des Supremen Wesens, aber die stupende Antwort des Gottheit-Absoluten war nicht vorausgesehen worden. Nie seit dem Erscheinen Havonas in der Ewigkeit war das Universum Zeuge einer so überwältigenden Verwirklichung einer derart gigantischen und immensen Organisation von Macht und Koordination funktioneller Geistaktivitäten geworden. Die Antwort der Gottheit auf den schöpferischen Willen des Supremen Wesens und seiner Mitarbeiter übertraf bei weitem deren Absicht und Planen und ging beträchtlich über das hinaus, was sie in ihrer Vorstellung vorausgesehen hatten.
17:2.6 (200.4) Die Möglichkeiten künftiger Zeitalter, wenn der Supreme und der Ultime neue Göttlichkeitsebenen erreichen und zu neuen Bereichen der Persönlichkeitsfunktion aufsteigen dürften, erfüllen uns mit staunender Ehrfurcht. Diese Zeiten werden in den Reichen der Gottwerdung wohl zu Zeugen noch ganz anderer unerwarteter Wesen werden, von denen sich niemand hätte träumen lassen und welche unvorstellbare Machtbegabungen und gesteigerte Universumskoordination besitzen werden. Es sieht so aus, als besitze das Gottheit-Absolute ein grenzenloses Potential, um auf eine solche Einigung der Beziehungen zwischen der erfahrungsmäßigen Gottheit und der existentiellen Paradies-Trinität zu antworten.
17:3.1 (200.5) Die neunundvierzig Reflexiven Geiste entstammen der Trinität, aber jede der sieben Schöpferepisoden, die ihr Erscheinen begleiteten, brachte eine Art von Wesen hervor, deren Natur den Eigenschaften des sie miterzeugenden Hauptgeistes glich. Sie widerspiegeln also in verschiedener Weise Natur und Charakter der sieben Möglichkeiten, die göttlichen Wesenszüge des Universalen Vaters, des Ewigen Sohnes und des Unendlichen Geistes miteinander zu kombinieren. Aus diesem Grunde muss es am Hauptsitz jedes Superuniversums notwendigerweise sieben dieser Reflexiven Geiste geben. Einer von jedem der sieben Typen ist erforderlich, um die vollkommene Reflexion aller Phasen jeder möglichen Manifestation der drei Paradies-Gottheiten zu erreichen, wenn solche Phänomene sich in irgendeinem Teil der sieben Superuniversen ereignen sollten. Folglich wurde einer von jedem Typ für den Dienst in jedem Superuniversum ausersehen. Diese Gruppen von sieben ungleichen Reflexiven Geisten unterhalten in den Kapitalen der Superuniversen ihre Hauptquartiere am reflexiven Fokus jeder dieser Welten, und dieser ist nicht identisch mit dem Punkt geistiger Polarität.
17:3.2 (200.6) Die Reflexiven Geiste haben Namen, aber diese Bezeichnungen werden auf den Welten des Raums nicht offenbart. Sie beziehen sich auf Natur und Charakter dieser Wesen und gehören zu einem der sieben universellen Mysterien der geheimen Sphären des Paradieses.
17:3.3 (201.1) Das Attribut der Reflexivität, das Phänomen der Verstandesebenen des Mit-Vollziehers, des Supremen Wesens und der Hauptgeiste, kann auf alle Wesen übertragen werden, die am Funktionieren dieses gewaltigen Systems universaler Intelligenz beteiligt sind. Und hierin liegt ein großes Geheimnis: Weder die Hauptgeiste noch die Paradies-Gottheiten zeigen einzeln oder kollektiv diese Befähigungen zu koordinierter universeller Reflexivität, wie sie in den neunundvierzig Verbindungspersönlichkeiten Majestons zu Tage treten, und doch sind sie die Schöpfer all dieser wunderbar begabten Wesen. Göttliche Vererbung enthüllt manchmal im Geschöpf gewisse Attribute, die im Schöpfer nicht wahrzunehmen sind.
17:3.4 (201.2) Die Mitglieder des reflexiven Dienstes sind mit Ausnahme Majestons und der Reflexiven Geiste alles Geschöpfe des Unendlichen Geistes und seiner unmittelbaren Mitarbeiter und Untergebenen. Die Reflexiven Geiste jedes Superuniversums sind die Schöpfer der Reflexiven Bild-Helfer, ihrer persönlichen Sprachrohre an den Gerichtshöfen der Ältesten der Tage.
17:3.5 (201.3) Die Reflexiven Geiste wirken nicht nur als Übermittler; sie sind auch bewahrende Persönlichkeiten. Ihre Abkömmlinge, die Sekonaphim, sind ebenfalls bewahrende oder archivierende Persönlichkeiten. Alles, was wahren geistigen Wert besitzt, wird im Doppel registriert, und ein Exemplar davon wird in der persönlichen Ausrüstung eines Vertreters einer der zahlreichen Ordnungen sekoraphischer Persönlichkeiten aufbewahrt, die dem gewaltigen Mitarbeiterstab der Reflexiven Geiste angehören.
17:3.6 (201.4) Die offiziellen Berichte der Universen werden durch die Chronistenengel nach oben weitergeleitet, aber die wahren geistigen Berichte werden durch Reflexivität zusammengetragen und im Geiste geeigneter und fähiger Persönlichkeiten aufbewahrt, die der Familie des Unendlichen Geistes angehören. Das sind die lebendigen Aufzeichnungen im Gegensatz zu den offiziellen und toten Aufzeichnungen des Universums, und sie werden im lebendigen Verstand der Chronistenpersönlichkeiten des Unendlichen Geistes unversehrt aufbewahrt.
17:3.7 (201.5) Die Reflexivitätsorganisation ist auch der Mechanismus des Nachrichtensammelns und der Dekretverbreitung für die ganze Schöpfung. Sie ist ständig in Betrieb im Unterschied zum periodischen Funktionieren der verschiedenen Fernmeldedienste.
17:3.8 (201.6) Alles Wichtige, was auf der Hauptwelt eines Lokaluniversums geschieht, wird automatisch durch Reflexivität auf die Kapitale ihres Superuniversums übermittelt. Und umgekehrt wird alles, was für das Lokaluniversum von Bedeutung ist, von den Hauptsitzen der Superuniversen auf die Kapitalen der zugehörigen Lokaluniversen reflektiert. Der Reflexivitätsdienst zwischen den Universen der Zeit und den Superuniversen über ihnen ist scheinbar automatisch oder von selbst funktionierend, aber das stimmt nicht. Er ist ganz und gar höchst persönlich und intelligent; er verdankt seine Präzision der vollkommenen Zusammenarbeit von Persönlichkeiten und kann deshalb schwerlich den unpersönlichen Leistungen der Gegenwart der Absoluten zugeschrieben werden.
17:3.9 (201.7) Obwohl die Gedankenjustierer sich am Wirken des universellen Reflexivitätssystems nicht beteiligen, haben wir allen Grund zu glauben, dass die Vaterfragmente diese Vorgänge bestens kennen und imstande sind, sich ihren Inhalt zunutze zu machen.
17:3.10 (201.8) Während des gegenwärtigen Universumszeitalters scheint die Reichweite des außerparadiesischen Reflexivitätsdienstes durch die Peripherie der sieben Superuniversen begrenzt zu werden. Davon abgesehen scheint die Funktion dieses Dienstes zeit- und raumunabhängig zu sein. Sie ist offenbar unabhängig von allen bekannten unterabsoluten Universumskreisen.
17:3.11 (201.9) Auf der Hauptwelt jedes Superuniversums handelt die reflexive Organisation als getrennte Einheit; aber bei gewissen besonderen Anlässen und unter der Leitung von Majeston können alle sieben Organisationen in universellem Einklang handeln und tun es tatsächlich, wie bei Gelegenheit des Jubiläums, welches die Verankerung eines ganzen Lokaluniversums im Licht und Leben feiert, oder anlässlich der alle tausend Jahre übermittelten Grußbotschaft der Sieben Supremen Vollzieher.
17:4.1 (202.1) Die neunundvierzig Reflexiven Bild-Helfer wurden durch die Reflexiven Geiste erschaffen, und es gibt genau sieben Helfer am Hauptsitz jedes Superuniversums. Der erste Schöpferakt der sieben Reflexiven Geiste von Uversa war die Erzeugung ihrer sieben Bild-Helfer, wobei jeder Reflexive Geist seinen eigenen Helfer erschuf. Hinsichtlich bestimmter Attribute und charakteristischer Eigenschaften sind die Bild-Helfer vollendete Kopien ihrer Reflexiven Muttergeiste; sie sind gleichermaßen ihre Doppel, aber ohne das Attribut der Reflexivität. Sie sind wirkliche Bilder und funktionieren ununterbrochen als Kommunikationskanäle zwischen den Reflexiven Geisten und den superuniversellen Behörden. Die Bild-Helfer sind nicht nur Assistenten; sie sind wirkliche Repräsentanten ihrer jeweiligen Muttergeiste; sie sind Bilder, und sie rechtfertigen ihren Namen.
17:4.2 (202.2) Die Reflexiven Geiste selber sind wahre Persönlichkeiten, aber von einer Art, die sie materiellen Wesen unverständlich erscheinen lässt. Selbst auf der Sphäre des superuniversellen Hauptsitzes bedürfen sie im persönlichen Umgang mit den Ältesten der Tage und deren Mitarbeitern der Unterstützung durch ihre Bild-Helfer. Bei den Kontakten zwischen den Bild-Helfern und den Ältesten der Tage genügt manchmal ein einziger Helfer, während bei anderen Gelegenheiten ihrer zwei, drei, vier oder alle sieben benötigt werden, um die vollständige und adäquate Darstellung der ihnen zur Übermittlung anvertrauten Botschaft zu gewährleisten. Ebenso werden die Meldungen der Bild-Helfer unterschiedlich von einem, zwei oder allen drei Ältesten der Tage empfangen, je nachdem, was der Inhalt der Botschaft verlangt.
17:4.3 (202.3) Die Bild-Helfer dienen auf ewig an der Seite ihrer Muttergeiste, und sie verfügen über eine unglaublich große Helferschar von Sekonaphim. Die Bild-Helfer funktionieren nicht direkt im Zusammenhang mit den Schulungswelten der aufsteigenden Sterblichen. Sie arbeiten eng mit dem Nachrichtendienst des universellen Systems menschlichen Fortschritts zusammen, aber ihr werdet während eures Aufenthaltes an den Schulen Uversas mit ihnen nicht in persönlichen Kontakt treten, weil diese offensichtlich persönlichen Wesen keinen Willen besitzen; sie haben nicht die Macht zu wählen. Sie sind wahrhaftig Bilder, die Persönlichkeit und Verstand des individuellen Muttergeistes völlig getreu widerspiegeln. Als Klasse kommen die aufsteigenden Sterblichen nicht in enge Berührung mit der Reflexivität. Immer wird sich irgendein Wesen reflexiver Natur zwischen euch und das eigentliche Arbeiten des Dienstes schalten.
17:5.1 (202.4) Die Sieben Geiste der Kreise Havonas sind die gemeinsame unpersönliche Repräsentation des Unendlichen Geistes und der Sieben Hauptgeiste für die sieben Kreise des Zentraluniversums. Sie sind die Diener der Hauptgeiste, deren kollektive Nachkommenschaft sie sind. Die Hauptgeiste prägen die sieben Superuniversen mit ihrer besonderen und verschiedenartigen administrativen Individualität. Die uniformen Geiste der Kreise Havonas befähigen sie, dem Zentraluniversum eine geeinte, uniforme und koordinierte geistige Leitung zu gewähren.
17:5.2 (202.5) Jeder der Sieben Geiste der Kreise ist auf die Durchdringung eines einzigen Kreises Havonas beschränkt. Sie haben unmittelbar nichts zu tun mit den Regierungen der Ewigen der Tage, der Herrscher über die einzelnen Welten Havonas. Aber sie stehen mit den Sieben Supremen Vollziehern in Verbindung, und sie sind mit der Gegenwart des Supremen Wesens im Zentraluniversum synchronisiert. Ihr ganzes Wirken beschränkt sich auf Havona.
17:5.3 (203.1) Diese Geiste der Kreise treten mit den in Havona weilenden Personen über ihre persönliche Nachkommenschaft, die tertiären Supernaphim, in Kontakt. Obwohl die Geiste der Kreise mit den Hauptgeisten koexistieren, kam ihrer Funktion als Schöpfer der tertiären Supernaphim keine größere Bedeutung zu, bis in den Tagen Großfandas die ersten Pilger der Zeit auf dem äußeren Kreis von Havona eintrafen.
17:5.4 (203.2) Während ihr in Havona von Kreis zu Kreis vorrückt, werdet ihr über die Geiste der Kreise unterrichtet werden, aber unfähig sein, mit ihnen in persönliche Verbindung zu treten, auch wenn ihr euch persönlich ihrer unpersönlichen Anwesenheit, ihres geistigen Einflusses erfreuen und denselben erkennen werdet.
17:5.5 (203.3) Die Geiste der Kreise stehen zu den einheimischen Bewohnern Havonas in einer sehr ähnlichen Beziehung wie die Gedankenjustierer zu den sterblichen Geschöpfen, die die Welten der evolutionären Universen bewohnen. Wie die Gedankenjustierer sind auch die Geiste der Kreise unpersönlich, und sie verkehren mit den vollkommenen Intelligenzen Havonas sehr ähnlich, wie die unpersönlichen Geiste des Universalen Vaters den endlichen Verstand der sterblichen Menschen bewohnen. Aber die Geiste der Kreise werden nie zu einem dauernden Bestandteil der Persönlichkeiten Havonas.
17:6.1 (203.4) Vieles, was Natur und Funktion der Schöpferischen Geiste der Lokaluniversen betrifft, gehört in das Kapitel ihrer Zusammenarbeit mit den Schöpfersöhnen bei der Organisation und Führung der lokalen Schöpfungen; aber es gibt viele Besonderheiten in den dem Lokaluniversum vorausgehenden Erfahrungen dieser wunderbaren Wesen, von denen jetzt als Teil dieser Beschreibung der sieben Gruppen Supremer Geiste berichtet werden soll.
17:6.2 (203.5) Wir sind mit sechs Phasen im Werdegang des Muttergeistes eines Lokaluniversums vertraut, und wir mutmaßen oft über die Wahrscheinlichkeit eines siebenten Aktivitätsstadiums. Diese verschiedenen Existenzstadien sind die folgenden:
17:6.3 (203.6) 1. Ursprüngliche Differenzierung im Paradies. Wenn ein Schöpfersohn durch den gemeinsamen Akt des Universalen Vaters und des Ewigen Sohnes personifiziert wird, ereignet sich gleichzeitig in der Person des Unendlichen Geistes das, was man als „supreme Komplementärreaktion“ bezeichnet. Wir verstehen das Wesen dieser Reaktion nicht, aber wir begreifen, dass sie bezeichnend ist für eine inhärente Modifikation der personifizierbaren Möglichkeiten, die im Schöpferpotential des Mit-Schöpfers liegen. Die Geburt eines beigeordneten Schöpfersohnes signalisiert die gleichzeitige, sich in der Person des Unendlichen Geistes ereignende Geburt des Potentials der zukünftigen Lokaluniversumsgefährtin dieses Paradies-Sohnes. Wir kennen diese neue, vorpersönliche Identifikation einer Wesenheit nicht, aber wir wissen, dass diese Tatsache in den Paradies-Annalen der Laufbahn des betreffenden Schöpfersohnes festgehalten wird.
17:6.4 (203.7) 2. Schulung in Vorbereitung auf die Schöpfertätigkeit. Während der lange währenden vorbereitenden Schulung eines Michael-Sohnes in Universumsorganisation und -verwaltung macht seine zukünftige Gefährtin eine weitere Entwicklung ihrer Wesenheit durch und gelangt zu einem Gruppenbewusstsein der Bestimmung. Wir wissen es nicht, aber wir vermuten, dass eine solche gruppenbewusste Wesenheit den Raum zu erkennen beginnt und mit jener vorbereitenden Schulung anfangen kann, die erforderlich ist zur Erlangung geistiger Gewandtheit in ihrem zukünftigen Werk der Zusammenarbeit mit dem sie ergänzenden Michael bei der Schöpfung und Verwaltung ihres Universums.
17:6.5 (204.1) 3. Das Stadium materieller Schöpfung. Wenn die Zeit kommt, da der Ewige Sohn an einen Michael-Sohn die Verantwortung eines Schöpfers überträgt, spricht der Hauptgeist an der Spitze desjenigen Superuniversums, dem der neue Schöpfersohn zugeteilt ist, in der Gegenwart des Unendlichen Geistes das „Gebet der Identifikation“; und zum ersten Mal erscheint die Wesenheit des späteren Schöpferischen Geistes als verschieden von der Person des Unendlichen Geistes. Diese Wesenheit schreitet jetzt direkt auf die Person des betenden Hauptgeistes zu und entschwindet unserer Wahrnehmung augenblicklich, indem sie offenbar ein Teil der Person dieses Hauptgeistes wird. Der neu identifizierte Schöpferische Geist bleibt bei dem Hauptgeist bis zum Aufbruch des Schöpfersohnes zu seinem Raumabenteuer; zu diesem Zeitpunkt gibt der Hauptgeist die neue Geistgefährtin in die Obhut des Schöpfersohnes und lässt die Geistgefährtin ewige Treue und nie endende Loyalität geloben. Und dann ereignet sich eine der ergreifendsten Episoden, die je im Paradies stattfinden. Der Universale Vater spricht, die ewige Vereinigung des Schöpfersohnes und des Schöpferischen Geistes anerkennend und die Übertragung bestimmter gemeinsamer administrativer Machtbefugnisse durch den für dieses Superuniversum zuständigen Hauptgeist bestätigend.
17:6.6 (204.2) Darauf machen sich Schöpfersohn und Schöpferischer Geist, nun durch den Vater geeint, zu ihrem Abenteuer der Universumsschöpfung auf. Und ihre Zusammenarbeit dauert in dieser Form während der ganzen langen und mühsamen Periode der materiellen Organisation ihres Universums an.
17:6.7 (204.3) 4. Die Ära der Erschaffung des Lebens. Nach der Absichtserklärung des Schöpfersohnes, Leben zu erschaffen, finden im Paradies die „Personifizierungszeremonien“ statt, an denen sich die Sieben Hauptgeiste beteiligen und die der betroffene Hauptgeist persönlich an sich erfährt. Dies ist ein Beitrag der Paradies-Gottheit an die Individualität der Geistgefährtin des Schöpfersohnes, und er tut sich dem Universum kund durch das sich in der Person des Unendlichen Geistes ereignende Phänomen der „primären Eruption“. Gleichzeitig mit diesem Phänomen im Paradies wird die bislang unpersönliche Geistgefährtin des Schöpfersohnes praktisch zu einer echten Person. Hinfort und für immer wird man diesen Muttergeist des Lokaluniversums als eine Person betrachten, und sie wird mit allen Heerscharen von Persönlichkeiten der darauf folgenden Erschaffung des Lebens persönliche Beziehungen unterhalten.
17:6.8 (204.4) 5. Die Zeitalter nach den Selbsthingaben. Eine neue große Veränderung im endlosen Werdegang eines Schöpferischen Geistes tritt ein, wenn der Schöpfersohn auf die Hauptwelt seines Universums zurückkehrt, nachdem er seine siebente Selbsthingabe abgeschlossen und danach die volle Souveränität über sein Universum erlangt hat. Bei dieser Gelegenheit und vor den versammelten Universumsverwaltern erhebt der triumphierende Schöpfersohn den Muttergeist des Universums zur Mitsouveränität und anerkennt die Geistgefährtin als seine Ebenbürtige.
17:6.9 (204.5) 6. Die Zeitalter des Lichts und Lebens. Nach Anbruch der Ära des Lichts und Lebens tritt die Mitsouveränin des Lokaluniversums in die sechste Phase des Werdegangs eines Schöpferischen Geistes ein. Aber wir wollen die Natur dieser großen Erfahrung nicht schildern. All das gehört einem zukünftigen Evolutionsstadium Nebadons an.
17:6.10 (204.6) 7. Der nicht offenbarte Werdegang. Wir kennen diese sechs Phasen des Werdegangs des Muttergeistes eines Lokaluniversums. Es ist unvermeidlich, dass wir die Frage stellen: Gibt es eine siebente Laufbahn? Wir erinnern uns daran, dass die Finalisten, wenn sie die scheinbar endgültige Bestimmung sterblicher Aufsteiger erreicht haben, in den Registern als Wesen eingetragen werden, die mit der Laufbahn der Geiste des sechsten Stadiums beginnen. Wir vermuten, dass auf die Finalisten noch eine weitere Laufbahn, ein nicht offenbarter universeller Auftrag, wartet. Es ist nur natürlich, dass wir auch von den Muttergeisten der Universen annehmen, es liege eine nicht offenbarte Laufbahn vor ihnen, ihre siebente Phase persönlicher Erfahrung im Dienst am Universum und in treuer Zusammenarbeit mit der Ordnung der Michael-Schöpfersöhne.
17:7.1 (205.1) Diese Hilfsgeiste sind die siebenfache Verstandesverleihung des Muttergeistes eines Lokaluniversums an die lebendigen Geschöpfe der gemeinsamen Schöpfung eines Schöpfersohnes und eines solchen Schöpferischen Geistes. Diese Verleihung wird zu der Zeit möglich, da der Geist zum Status mit Persönlichkeitsvorrechten aufsteigt. Aber die Schilderung der Natur und Arbeitsweise der sieben mentalen Hilfsgeiste findet ihren Platz besser bei der Beschreibung eures Lokaluniversums von Nebadon.
17:8.1 (205.2) Die sieben Gruppen Supremer Geiste bilden den Kern der funktionellen Familie des Dritten Zentralen Ursprungs in dessen Eigenschaften als Unendlicher Geist wie auch als Mit-Vollzieher. Die Domäne der Supremen Geiste erstreckt sich von der Gegenwart der Trinität im Paradies bis zum Arbeiten des Verstandes der evolutionären sterblichen Ordnungen auf den Planeten des Raums. Auf diese Weise einigen sie die absteigenden Verwaltungsebenen und koordinieren die mannigfaltigen Funktionen der darin Beschäftigten. Ob es sich um eine mit den Ältesten der Tage verbundene Gruppe Reflexiver Geiste, um einen gemeinsam mit einem Michael-Sohn handelnden Schöpferischen Geist oder die im Kreis um die Paradies-Trinität geschalteten Sieben Hauptgeiste handelt, so begegnet man der Aktivität der Supremen Geiste überall im Zentraluniversum und in den Super- und Lokaluniversen. Und sie arbeiten ebenfalls mit den trinitären Persönlichkeiten der Ordnung der „Tage“ sowie mit den Paradies-Persönlichkeiten der Ordnung der „Söhne“ zusammen.
17:8.2 (205.3) Im Verein mit ihrem Unendlichen Muttergeist sind die Gruppen Supremer Geiste die unmittelbaren Schöpfer der gewaltigen Geschöpfesfamilie des Dritten Zentralen Ursprungs. Alle Ordnungen dienender Geiste sind aus diesem Zusammenwirken hervorgegangen. Die primären Supernaphim entstammen dem Unendlichen Geist, die sekundären Wesen dieser Ordnung werden durch die Hauptgeiste, die tertiären Supernaphim durch die Sieben Geiste der Kreise erschaffen. Die Reflexiven Geiste sind kollektiv die Mutter-Schöpfer einer wunderbaren Ordnung von Engelscharen, der mächtigen Sekonaphim der superuniversellen Dienste. Ein Schöpferischer Geist ist die Mutter der Engelsordnungen einer Lokalschöpfung, und diese seraphischen Betreuer besitzen in jedem Lokaluniversum eine originale Prägung, obwohl sie den Urmustern des Zentraluniversums nachgebildet sind. All diesen Schöpfern von dienenden Geisten steht der im Zentrum wohnende Unendliche Geist, die ewige Urmutter aller dienenden Engel, nur indirekt bei.
17:8.3 (205.4) Die sieben Gruppen Supremer Geiste sind die Koordinatoren der bewohnten Schöpfung. Das Zusammenwirken der Lenker an ihrer Spitze, der Sieben Hauptgeiste, scheint die weitgespannten Aktivitäten des Siebenfachen Gottes zu koordinieren:
17:8.4 (205.5) 1. Kollektiv erreichen die Hauptgeiste sozusagen die Göttlichkeitsebene der Trinität der Paradies-Gottheiten.
17:8.5 (205.6) 2. Individuell erschöpfen sie die primären Assoziationsmöglichkeiten der dreieinigen Gottheit.
17:8.6 (206.1) 3. Als voneinander verschiedene Repräsentanten des Mit-Vollziehers sind sie die Gefäße jener Geist-Verstand-Macht-Souveränität des Supremen Wesens, welche dieses noch nicht persönlich ausübt.
17:8.7 (206.2) 4. Durch die Reflexiven Geiste synchronisieren sie die superuniversellen Regierungen der Ältesten der Tage mit Majeston, dem Paradies-Zentrum der universellen Reflexivität.
17:8.8 (206.3) 5. Durch ihre Beteiligung an der Individualisierung der Göttlichen Ministerinnen der Lokaluniversen leisten die Hauptgeiste einen Beitrag zur letzten Ebene des Siebenfachen Gottes, zu der Verbindung Schöpfersohn-Schöpferischer Geist in den Lokaluniversen.
17:8.9 (206.4) Die dem Mit-Vollzieher eingeborene funktionelle Einheit offenbart sich den in Entwicklung begriffenen Universen in den Sieben Hauptgeisten, seinen primären Persönlichkeiten. Aber in den vervollkommneten Superuniversen der Zukunft wird diese Einheit zweifelsohne untrennbar mit der erfahrungsmäßigen Souveränität des Supremen verbunden sein.
17:8.10 (206.5) [Dargeboten von einem Göttlichen Ratgeber aus Uversa.]
Das Urantia Buch
Schrift 18
18:0.1 (207.1) DIE Supremen Persönlichkeiten der Trinität wurden alle für einen spezifischen Dienst erschaffen. Sie wurden von der göttlichen Trinität zur Erfüllung ganz bestimmter Aufgaben ausersehen, und sie besitzen alle Voraussetzungen, um mit vollendeter Technik und letzter Hingabe zu dienen. Es gibt sieben Ordnungen Supremer Persönlichkeiten der Trinität:
18:0.2 (207.2) 1. Die Trinitisierten Geheimnisse der Suprematie.
18:0.3 (207.3) 2. Die Ewigen der Tage.
18:0.4 (207.4) 3. Die Ältesten der Tage.
18:0.5 (207.5) 4. Die Vollkommenen der Tage.
18:0.6 (207.6) 5. Die Jüngsten der Tage.
18:0.7 (207.7) 6. Die Einiger der Tage.
18:0.8 (207.8) 7. Die Getreuen der Tage.
18:0.9 (207.9) Es gibt eine ganz bestimmte und definitive Anzahl dieser administrativ vollkommenen Wesen. Ihre Erschaffung gehört der Vergangenheit an; es werden ihrer keine neuen mehr personifiziert.
18:0.10 (207.10) Im ganzen Großen Universum repräsentieren diese Supremen Persönlichkeiten der Trinität die Verwaltungspolitik der Paradies-Trinität; sie vertreten das Recht und sind das vollstreckende Urteil der Paradies-Trinität. Sie bilden eine ununterbrochene Linie verwaltungstechnischer Vollkommenheit, die von den Paradies-Sphären des Vaters bis auf die Hauptwelten der Lokaluniversen und die Kapitalen der sie aufbauenden Konstellationen reicht.
18:0.11 (207.11) Alle Wesen trinitären Ursprungs sind hinsichtlich all ihrer göttlichen Attribute in Paradies-Vollkommenheit erschaffen. Einzig in den Erfahrungsbereichen hat der Lauf der Zeit ihrer Ausrüstung für den kosmischen Dienst etwas hinzugefügt. Es gibt bei Wesen trinitären Ursprungs nie irgendwelche Gefahr von Pflichtversäumnis oder irgendwelches Risiko von Auflehnung. Ihr Wesen ist göttlich, und nie ist bekannt geworden, dass sie den göttlichen und vollkommenen Pfad persönlichen Verhaltens verlassen hätten.
18:1.1 (207.12) Der innerste Kreis der Paradies-Satelliten umfasst sieben Welten, und einer jeden dieser verherrlichten Welten steht ein Korps von zehn Trinitisierten Geheimnissen der Suprematie vor. Es sind keine Schöpfer, sondern supreme und ultime Verwalter. Die Lenkung der Angelegenheiten dieser sieben brüderlichen Sphären ist gänzlich diesem Korps von siebzig supremen Leitern anvertraut. Obwohl diese Sprosse der Trinität über die sieben zunächst dem Paradies gelegenen heiligen Sphären wachen, wird diese Weltengruppe universell als der persönliche Kreis des Universalen Vaters bezeichnet.
18:1.2 (208.1) Die Trinitisierten Geheimnisse der Suprematie funktionieren in Zehnergruppen als koordinierte und gemeinsame Leiter ihrer jeweiligen Sphären, aber in bestimmten Verantwortungsbereichen wirken sie ebenfalls individuell. Auf jeder dieser besonderen Welten ist die Arbeit in sieben große Abteilungen aufgeteilt, und jeder derartigen Sektion spezialisierter Aktivitäten steht einer dieser koordinierten Leiter vor. Die restlichen drei wirken gegenüber den anderen sieben als persönliche Repräsentanten der dreieinigen Gottheit, indem einer den Vater, einer den Sohn und einer den Geist vertritt.
18:1.3 (208.2) Obwohl die Trinitisierten Geheimnisse der Suprematie eine gewisse typische Familienähnlichkeit haben, weisen sie doch auch sieben unterschiedliche Gruppenmerkmale auf. Die zehn supremen Leiter der Angelegenheiten Diviningtons widerspiegeln den persönlichen Charakter und die persönliche Natur des Universalen Vaters; und ebenso verhält es sich mit jeder dieser sieben Sphären: Jede Zehnergruppe gleicht jener Gottheit oder jenem Gottheitszusammenschluss, die ihre Domäne charakterisieren. Die zehn Leiter, die über Aszendington herrschen, widerspiegeln die kombinierte Natur von Vater, Sohn und Geist.
18:1.4 (208.3) Ich kann über das Wirken dieser hohen Persönlichkeiten auf den sieben heiligen Welten des Vaters nur sehr wenig enthüllen, denn sie sind wirklich die Geheimnisse der Suprematie. Es gibt in Verbindung mit der Annäherung an den Universalen Vater, den Ewigen Sohn oder den Unendlichen Geist keine willkürlichen Geheimnisse. Die Gottheiten sind für alle, die göttliche Vollkommenheit erreichen, ein offenes Buch, aber alle Geheimnisse der Suprematie können nie gänzlich erreicht werden. Wir werden immer unfähig sein, ganz in jene Bereiche einzudringen, die die Persönlichkeitsgeheimnisse des Zusammenwirkens der Gottheit mit der siebenfachen Gruppierung erschaffener Wesen enthalten.
18:1.5 (208.4) Da das Wirken dieser supremen Lenker mit dem innigen und persönlichen Kontakt der Gottheiten mit den sieben Grundgruppen der Universumswesen zu tun hat, wenn diese auf den sieben besonderen Welten wohnen oder irgendwo im Großen Universum arbeiten, geziemt es sich, diese sehr persönlichen Beziehungen und außerordentlichen Kontakte als etwas Heiliges geheim zu halten. Die Paradies-Schöpfer respektieren die Privatsphäre und die Heiligkeit der Persönlichkeit auch ihrer niederen Geschöpfe. Und das gilt sowohl für Einzelwesen als auch für die zahlreichen verschiedenen Persönlichkeitsordnungen.
18:1.6 (208.5) Auch für Wesen, die hohe Universumsebenen erreicht haben, bleiben diese geheimen Welten ein Treuetest. Es ist uns gegeben, die ewigen Götter voll und persönlich zu kennen, ihre göttlichen und vollkommenen Charaktere ungehindert zu kennen, aber es ist uns verwehrt, ganz in die persönlichen Beziehungen einzudringen, die die Paradies-Herrscher mit all ihren Geschöpfeswesen unterhalten.
18:2.1 (208.6) Jede der Milliarde von Welten Havonas wird von einer Supremen Persönlichkeit der Trinität gelenkt. Man kennt diese Gebieter als die Ewigen der Tage, und ihre Zahl beträgt genau eine Milliarde — einer für jede Sphäre Havonas. Sie sind aus der Paradies-Trinität hervorgegangen, aber es gibt über ihren Ursprung ebenso wenig Berichte wie über denjenigen der Geheimnisse der Suprematie. Seit ewig regieren diese beiden Gruppen allweiser Väter ihre herrlichen Welten des Paradies-Havona-Systems, und sie amtieren ohne Rotation oder Neuzuweisung.
18:2.2 (208.7) Die Ewigen der Tage sind für alle in ihrem Bereich wohnenden Willensgeschöpfe sichtbar. Sie führen den Vorsitz bei den regelmäßigen planetarischen Konklaven. Periodisch und im Turnus besuchen sie die Hauptsitzsphären der sieben Superuniversen. Sie sind enge Verwandte der die Geschicke der sieben Superregierungen lenkenden Ältesten der Tage und kommen ihnen an Göttlichkeit gleich. Wenn ein Ewiger der Tage von seiner Sphäre abwesend ist, wird seine Welt von einem Lehrersohn der Trinität gelenkt.
18:2.3 (209.1) Abgesehen von den ortsansässigen Lebensordnungen wie den Einheimischen Havonas und anderen lebendigen Geschöpfen des Zentraluniversums, haben die residierenden Ewigen der Tage ihre jeweiligen Sphären ganz und gar nach ihren eigenen persönlichen Vorstellungen und Idealen entwickelt. Wohl besucht einer des anderen Planeten, aber weder kopieren sie, noch ahmen sie nach; sie sind immer gänzlich original.
18:2.4 (209.2) Architektur, natürlicher Schmuck, morontielle Bauwerke und geistige Schöpfungen sind auf jeder Sphäre exklusiv und einmalig. Jede Welt ist ein Ort ewiger Schönheit und von jeder anderen Welt des Zentraluniversums völlig verschieden. Und jeder von euch wird sich auf seinem Weg durch Havona nach innen zum Paradies längere oder kürzere Zeit auf jeder dieser einzigartigen und erregenden Sphären aufhalten. Es ist auf eurer Welt natürlich, vom Paradies als in der Höhe liegend zu sprechen, aber es wäre sinngerechter, sich auf das göttliche Ziel des Aufstiegs als im Inneren liegend zu beziehen.
18:3.1 (209.3) Wenn die Sterblichen der Zeit auf den Schulungswelten, die den Hauptsitz eines Lokaluniversums umringen, abgeschlossen haben und zu den Ausbildungssphären ihres Superuniversums aufrücken, sind sie in ihrer geistigen Entwicklung an dem Punkt angelangt, wo sie fähig sind, die hohen geistigen Herrscher und Lenker dieser höheren Reiche einschließlich der Ältesten der Tage zu erkennen und mit ihnen in Verbindung zu treten.
18:3.2 (209.4) Die Ältesten der Tage sind alle grundsätzlich identisch; sie lassen den kombinierten Charakter und die geeinte Natur der Trinität erkennen. Sie besitzen Individualität und sind in ihrer Persönlichkeit verschieden, aber sie unterscheiden sich voneinander nicht in der Art der Sieben Hauptgeiste. Einheitlich ist ihre Führung der im Übrigen verschiedenen Superuniversen, von denen jedes eine besondere, getrennte und einmalige Schöpfung ist. Die Sieben Hauptgeiste unterscheiden sich in Natur und Attributen, aber die Ältesten der Tage, die persönlichen Lenker der Superuniversen, sind alles einheitliche und höchst vollkommene Sprosse der Paradies-Trinität.
18:3.3 (209.5) Die Sieben Hauptgeiste in der Höhe bestimmen die Natur ihrer jeweiligen Superuniversen, aber die Ältesten der Tage diktieren die Verwaltung dieser selben Superuniversen. Schöpferischer Vielfalt überlagern sie administrative Einheitlichkeit und sichern angesichts der grundlegenden schöpferischen Verschiedenheit der sieben Segmente des Großen Universums die Harmonie des Ganzen.
18:3.4 (209.6) Die Ältesten der Tage wurden alle zum selben Zeitpunkt trinitisiert. Mit ihnen beginnen die Persönlichkeitsaufzeichnungen im Universum der Universen, und daher rührt ihr Name — Älteste der Tage. Wenn ihr dereinst das Paradies erreicht und die geschriebenen Annalen über den Anfang aller Dinge durchforscht, werdet ihr finden, dass die erste Eintragung, die in der der Persönlichkeit gewidmeten Abteilung erscheint, der Bericht von der Trinitisation der einundzwanzig Ältesten der Tage ist.
18:3.5 (209.7) Diese hohen Wesen regieren immer als Dreiergruppe. Es gibt viele Aktivitätsphasen, bei denen sie einzeln arbeiten, und wieder andere, bei denen ihrer zwei wirken, aber in den höheren Sphären ihrer Verwaltung müssen sie gemeinsam handeln. Sie verlassen ihre Residenzwelten nie persönlich, aber sie haben es gar nicht nötig, da diese Welten die superuniversellen Brennpunkte des weitgespannten Reflexivitätssystems sind.
18:3.6 (209.8) Der persönliche Wohnsitz jeder Dreiergruppe der Ältesten der Tage befindet sich am Ort der geistigen Polarität ihrer Hauptsitz-Sphäre. Eine solche Sphäre ist in siebzig Verwaltungssektoren unterteilt und besitzt siebzig Abteilungshauptstädte, in denen die Ältesten der Tage von Zeit zu Zeit residieren.
18:3.7 (210.1) An Macht, Reichweite der Autorität und Ausdehnung des Zuständigkeitsbereichs sind die Ältesten der Tage die stärksten, mächtigsten aller direkten Herrscher der Zeit-Raum-Schöpfungen. Im ganzen gewaltigen Universum der Universen sind allein sie mit der hohen Machtbefugnis ausgestattet, in der Frage der ewigen Auslöschung von Willensgeschöpfen ein endgültiges Urteil zu fällen und zu vollstrecken. Und alle drei Ältesten der Tage müssen sich an den Enddekreten des höchsten Tribunals eines Superuniversums beteiligen.
18:3.8 (210.2) Abgesehen von den Gottheiten und ihren Paradies-Mitarbeitern sind die Ältesten der Tage die vollkommensten, vielseitigsten und göttlich begabtesten Lenker der ganzen Zeit-Raum-Existenz. Sie sind offensichtlich die höchsten Herrscher der Superuniversen; aber sie haben dieses Recht zu herrschen nicht durch Erfahrung verdient, und es ist ihnen deshalb bestimmt, eines Tages durch das Supreme Wesen, einen erfahrungsmäßigen Souverän, abgelöst zu werden, dessen Stellvertreter sie zweifelsohne sein werden.
18:3.9 (210.3) Das Supreme Wesen verdient die Souveränität über die sieben Superuniversen genau so durch erfahrungsmäßigen Dienst wie ein Schöpfersohn diejenige über sein Lokaluniversum. Aber während des gegenwärtigen Zeitalters unfertiger Evolution des Supremen sorgen die Ältesten der Tage für eine koordinierte und vollkommene Überwachung der sich entwickelnden Universen von Zeit und Raum. Und originale Weisheit und individuelle Initiative sind charakteristisch für alle Erlasse und Verfügungen der Ältesten der Tage.
18:4.1 (210.4) Es gibt genau zweihundertzehn Vollkommene der Tage, und sie stehen an der Spitze der Regierungen der zehn großen Sektoren jedes Superuniversums. Sie wurden für die besondere Aufgabe trinitisiert, den Lenkern der Superuniversen zur Seite zu stehen, und sie herrschen als die unmittelbaren und persönlichen Stellvertreter der Ältesten der Tage.
18:4.2 (210.5) Drei Vollkommene der Tage sind jeder Kapitale eines großen Sektors zugeteilt, aber im Unterschied zu den Ältesten der Tage ist es nicht nötig, dass sie ständig alle drei anwesend sind. Von Zeit zu Zeit begibt sich einer der drei weg, um persönlich mit den Ältesten der Tage über das Wohlergehen seines Reichs zu konferieren.
18:4.3 (210.6) Diese dreieinigen Lenker der großen Sektoren sind besonders vollkommene Meister in der Handhabung verwaltungstechnischer Einzelheiten, daher ihr Name — die Vollkommenen der Tage. Bei der Nennung der Namen der Wesen der geistigen Welt stehen wir vor dem Problem, sie in eure Sprache zu übertragen, und sehr oft ist es überaus schwierig, eine befriedigende Übersetzung zu geben. Wir verwenden nicht gerne willkürliche Bezeichnungen, die für euch keine Bedeutung haben würden; deshalb finden wir es oft schwierig, einen passenden Namen zu wählen, der zu euch klar spricht und zugleich einigermaßen originalgetreu ist.
18:4.4 (210.7) Den Regierungen der Vollkommenen der Tage sind mäßig große Körperschaften aus Göttlichen Ratgebern, Vervollkommnern der Weisheit und Universellen Zensoren beigegeben. In größerer Zahl beschäftigen sie Mächtige Botschafter, Mit hoher Autorität Begabte und Namen- und Nummernlose. Aber ein bedeutender Teil der Routinearbeit der Angelegenheiten eines großen Sektors wird von den Himmlischen Wächtern und den Assistenten der Hohen Söhne ausgeführt. Diese beiden Gruppen rekrutieren sich aus den trinitisierten Sprossen sowohl von Paradies-Havona-Persönlichkeiten als auch von verherrlichten sterblichen Finalisten. Einige Angehörige dieser beiden Ordnungen von durch Geschöpfe trinitisierten Wesen werden durch die Paradies-Gottheiten von neuem trinitisiert und danach ausgesandt, um bei der Verwaltung der Superuniversumsregierungen zu helfen.
18:4.5 (211.1) Die meisten der Himmlischen Wächter und Assistenten der Hohen Söhne sind dem Dienst in den großen und kleinen Sektoren zugeteilt, aber die Trinitisierten Hüter (durch die Trinität umfangene Seraphim und Mittler) sind die Beamten der Gerichtshöfe aller drei Abteilungen, denn sie wirken an den Tribunalen der Ältesten der Tage, der Vollkommenen der Tage und der Jüngsten der Tage. Den Trinitisierten Botschaftern (durch die Trinität umfangene Sterbliche des mit dem Sohn oder mit dem Geist vereinigten Typs) kann man überall in einem Superuniversum begegnen, aber die Mehrheit von ihnen dient in den kleinen Sektoren.
18:4.6 (211.2) Vor den Zeiten der vollen Entfaltung des Regierungsplans der sieben Superuniversen durchliefen praktisch alle Verwalter der verschiedenen Abteilungen dieser Regierungen mit Ausnahme der Ältesten der Tage mehr oder weniger lange Lehrjahre unter den Ewigen der Tage auf den mannigfaltigen Welten des vollkommenen Havona-Universums. Die später trinitisierten Wesen wurden ebenfalls eine Zeitlang unter den Ewigen der Tage geschult, bevor sie dem Dienst der Ältesten der Tage, der Vollkommenen der Tage oder der Jüngsten der Tage zugeteilt wurden. Es sind alles gereifte, geprüfte und erfahrene Verwalter.
18:4.7 (211.3) Ihr werdet die Vollkommenen der Tage schon früh sehen, wenn ihr nach eurem Aufenthalt auf den Welten eures kleinen Sektors zum Hauptsitz von Splandon vorrückt, denn diese hohen Herrscher stehen in enger Verbindung mit den siebzig Welten des großen Sektors, die der höheren Schulung der aufsteigenden Geschöpfe der Zeit dienen. Die Vollkommenen der Tage höchstpersönlich nehmen den Aufsteigern nach deren Abschluss an den Schulen des großen Sektors ein kollektives Treuegelöbnis ab.
18:4.8 (211.4) Die Arbeit der Pilger der Zeit auf den Welten, die den Hauptsitz eines großen Sektors umgeben, ist vornehmlich intellektueller Natur im Unterschied zum mehr physischen und materiellen Charakter der Schulung auf den sieben Erziehungssphären eines kleinen Sektors und zu den geistigen Unternehmungen auf den vierhundertneunzig Universitätswelten eines superuniversellen Hauptsitzes.
18:4.9 (211.5) Obwohl ihr nur im Register des großen Sektors von Splandon eingetragen seid, dem euer heimatliches Lokaluniversum angehört, werdet ihr durch jede der zehn großen Abteilungen unseres Superuniversums gehen müssen. Ihr werdet alle dreißig Vollkommenen der Tage sehen, bevor ihr nach Uversa gelangt.
18:5.1 (211.6) Die Jüngsten der Tage sind die jüngsten der supremen Lenker der Superuniversen; zu dritt leiten sie die Angelegenheiten der kleinen Sektoren. Ihrer Natur nach sind sie mit den Vollkommenen der Tage koordiniert, aber bezüglich administrativer Autorität unterstehen sie ihnen. Es gibt genau einundzwanzigtausend dieser persönlich glorreichen und göttlich wirksamen Persönlichkeiten der Trinität. Sie wurden alle gleichzeitig erschaffen und gingen gemeinsam durch ihre havonische Ausbildung unter den Ewigen der Tage.
18:5.2 (211.7) Den Jüngsten der Tage steht ein ähnlicher Assistenten- und Mitarbeiterstab zur Seite wie den Vollkommenen der Tage. Aber zusätzlich ist ihnen eine gewaltige Zahl von verschiedenen untergeordneten Ordnungen himmlischer Wesen zugeteilt. Sie beschäftigen in der Verwaltung der kleinen Sektoren sehr viele residierende aufsteigende Sterbliche, die Belegschaften verschiedener Freundlichkeitskolonien und verschiedene dem Unendlichen Geist entsprungene Gruppen.
18:5.3 (211.8) Die Regierungen der kleinen Sektoren geben sich weitgehend, wenn auch nicht ausschließlich, mit den großen materiellen Problemen der Superuniversen ab. Die Sphären der kleinen Sektoren sind die Sitze der Physischen Hauptüberwacher. Auf diesen Welten betreiben die aufsteigenden Sterblichen Studien und stellen Experimente an im Zusammenhang mit der Untersuchung der Aktivitäten der dritten Ordnung der Supremen Machtzentren und aller sieben Ordnungen der Physischen Hauptüberwacher.
18:5.4 (212.1) Da man in einem kleinen Sektor so weitgehend mit materiellen Problemen beschäftigt ist, sind seine drei Jüngsten der Tage selten alle miteinander auf der Hauptsphäre anwesend. Die meiste Zeit ist einer von ihnen zu Besprechungen mit den Vollkommenen der Tage des übergeordneten großen Sektors abwesend oder nimmt in Vertretung der Ältesten der Tage im Paradies an den Konklaven der hohen Wesen trinitären Ursprungs teil. Als Stellvertreter der Ältesten der Tage an den höchsten Konzilen im Paradies wechseln sie mit den Vollkommenen der Tage ab. Währenddessen befindet sich vielleicht ein anderer Jüngster der Tage auf einer Inspektionsreise durch die Hauptwelten der Lokaluniversen, die zu seinem Hoheitsbereich gehören. Aber zumindest einer dieser Herrscher bleibt immer am Hauptsitz eines kleinen Sektors im Dienst.
18:5.5 (212.2) Ihr werdet alle eines Tages die drei Jüngsten der Tage kennen lernen, die die Verantwortung für Ensa, euren kleinen Sektor tragen, da ihr auf eurem Weg nach innen zu den Übungswelten der großen Sektoren durch ihre Hände gehen müsst. Bei eurem Aufstieg nach Uversa werdet ihr nur eine einzige Gruppe von Schulungssphären eines kleinen Sektors durchlaufen.
18:6.1 (212.3) Die Trinitätspersönlichkeiten der Ordnung der „Tage“ wirken unterhalb der Ebenen der Superuniversumsregierungen nicht in administrativer Eigenschaft. In den sich entwickelnden Lokaluniversen handeln sie nur als Berater und Beistände. Die Einiger der Tage sind eine Gruppe von Verbindungspersönlichkeiten, die durch die Paradies-Trinität bei den Herrscherpaaren der Lokaluniversen beglaubigt werden. Jedem organisierten und bewohnten Lokaluniversum ist einer dieser Ratgeber des Paradieses beigegeben; er ist der Repräsentant der Trinität und, in gewisser Hinsicht, des Universalen Vaters für die Lokalschöpfung.
18:6.2 (212.4) Es existieren siebenhunderttausend dieser Wesen, die indessen nicht alle einen Auftrag erhalten haben. Das Reservekorps der Einiger der Tage arbeitet im Paradies als der Höchste Rat Universeller Anpassungen.
18:6.3 (212.5) Auf besondere Weise koordinieren diese Beobachter der Trinität die Verwaltungsaktivitäten aller Zweige der universellen Regierung von den Lokaluniversen über die Sektoren bis zu den Superuniversen, und von daher kommt ihr Name — Einiger der Tage. Sie erstatten ihren Vorgesetzten dreifachen Bericht: Sie melden den Jüngsten der Tage ihres kleinen Sektors die einschlägigen Tatsachen physischer und halbintellektueller Natur, sie melden den Vollkommenen der Tage ihres großen Sektors die intellektuellen und fast-geistigen Geschehnisse, und sie melden den Ältesten der Tage auf der Hauptwelt ihres Superuniversums die geistigen und halbparadiesischen Angelegenheiten.
18:6.4 (212.6) Da sie der Trinität entstammende Wesen sind, stehen ihnen alle Paradies-Kreisläufe zur Verfügung, um untereinander zu kommunizieren, und so bleiben sie in steter Berührung miteinander und mit allen anderen benötigten Persönlichkeiten bis hinauf zu den höchsten Räten des Paradieses.
18:6.5 (212.7) Ein Einiger der Tage ist nicht organisch an die Regierung des Lokaluniversums gebunden, dem er zugeteilt ist. Neben seinen Pflichten als Beobachter handelt er nur auf Ersuchen der lokalen Autoritäten. Er ist von Amtes wegen Mitglied aller obersten Räte und aller wichtigen Konklaven der Lokalschöpfung, aber er beteiligt sich nicht an den technischen Erörterungen administrativer Probleme.
18:6.6 (213.1) Wenn ein Lokaluniversum im Licht und Leben verankert ist, pflegen seine verherrlichten Wesen freien Umgang mit dem Einiger der Tage, der dann auf einer solchen Welt evolutionärer Vollkommenheit weit bedeutendere Wirkungsmöglichkeiten besitzt. Aber er bleibt immer primär ein Botschafter der Trinität und ein Ratgeber des Paradieses.
18:6.7 (213.2) Ein Lokaluniversum wird direkt durch einen göttlichen Sohn doppelten Gottheitsursprungs gelenkt, aber er hat an seiner Seite ständig einen Paradies-Bruder, eine Persönlichkeit trinitären Ursprungs. Im Fall einer vorübergehenden Abwesenheit eines Schöpfersohnes vom Hauptsitz seines Lokaluniversums lassen sich die handelnden Verantwortlichen bei ihren wichtigeren Entscheidungen weitgehend vom Rat ihres Einigers der Tage leiten.
18:7.1 (213.3) Diese hohen Persönlichkeiten trinitären Ursprungs sind die Paradies-Ratgeber der Lenker der einhundert Konstellationen jedes Lokaluniversums. Es gibt siebzig Millionen Getreue der Tage, und gleich den Einigern der Tage sind auch sie nicht alle im Dienst. Ihr Reservekorps im Paradies ist die Beratende Kommission für Zwischenuniverselle Ethik und für Selbstregierung. Die Getreuen der Tage leisten im Turnus Dienst gemäß den Verfügungen des Höchsten Rates ihres Reservekorps.
18:7.2 (213.4) All das, was ein Einiger der Tage für den Schöpfersohn eines Lokaluniversums ist, sind die Getreuen der Tage für die Vorondadek-Söhne, die über die Konstellationen dieser Lokalschöpfung herrschen. Mit letzter Hingabe und göttlicher Treue arbeiten sie für das Wohl der Konstellationen, denen sie zugeteilt sind, und von da kommt ihr Name — Getreue der Tage. Sie wirken nur als Berater; nie beteiligen sie sich an administrativen Aktivitäten außer auf Einladung der Behörden der Konstellationen. Sie stehen auch in keiner direkten Beziehung zu der erzieherischen Betreuung der aufsteigenden Pilger auf den architektonischen Schulungssphären, die die Hauptwelt der Konstellation umgeben. Alle derartigen Unternehmungen unterstehen der Kontrolle der Vorondadek-Söhne.
18:7.3 (213.5) Alle in den Konstellationen eines Lokaluniversums arbeitenden Getreuen der Tage sind den Einigern der Tage unterstellt und legen ihnen direkt Rechenschaft ab. Sie besitzen untereinander kein weitreichendes Beziehungssystem, sondern beschränken sich gewöhnlich aus freien Stücken auf eine Zusammenarbeit innerhalb der Grenzen eines Lokaluniversums. Jeder in Nebadon diensttuende Getreue der Tage kann mit allen anderen in diesem Lokaluniversum Beschäftigten seiner Ordnung in Verbindung treten und tut es auch.
18:7.4 (213.6) Wie die Einiger der Tage auf den Universumshauptwelten unterhalten auch die Getreuen der Tage in den Kapitalen der Konstellationen persönliche Residenzen, die von denjenigen der administrativen Leiter dieser Reiche getrennt sind. Ihre Wohnsitze sind freilich bescheiden im Vergleich zu den Sitzen der Vorondadek-Herrscher der Konstellationen.
18:7.5 (213.7) Die Getreuen der Tage sind das letzte Glied in der langen administrativen und beratenden Kette, die sich von den geheiligten Sphären des Universalen Vaters nahe der Mitte aller Dinge bis hinunter zu den ersten Unterabteilungen der Lokaluniversen erstreckt. Diese der Trinität entstammende Ordnung hört mit den Konstellationen auf; keine derartigen Ratgeber aus dem Paradies sind dauernd auf den die Konstellationen bildenden Systemen oder auf den bewohnten Welten niedergelassen. Die letztgenannten administrativen Einheiten unterstehen völlig der Gerichtsbarkeit von einheimischen Wesen des Lokaluniversums.
18:7.6 (213.8) [Dargeboten von einem Göttlichen Ratgeber von Uversa.]
Das Urantia Buch
Schrift 19
19:0.1 (214.1) DIESE Paradies-Gruppe, die man als die Koordinierten Wesen Trinitären Ursprungs bezeichnet, umfasst die Lehrersöhne der Trinität, die auch zu den Paradies-Söhnen Gottes gezählt werden, drei Gruppen hoher superuniverseller Verwalter und die eher unpersönliche Kategorie der Inspirierten Geiste der Trinität. Sogar die Einheimischen Havonas zusammen mit zahlreichen Gruppen von im Paradies wohnhaften Wesen können sinngemäß in diese Klassifizierung von Persönlichkeiten der Trinität aufgenommen werden. Dies sind die im Folgenden besprochenen Wesen trinitären Ursprungs:
19:0.2 (214.2) 1. Die Lehrersöhne der Trinität.
19:0.3 (214.3) 2. Die Vervollkommner der Weisheit.
19:0.4 (214.4) 3. Die Göttlichen Ratgeber.
19:0.5 (214.5) 4. Die Universellen Zensoren.
19:0.6 (214.6) 5. Die Inspirierten Geiste der Trinität.
19:0.7 (214.7) 6. Die Einheimischen Havonas.
19:0.8 (214.8) 7. Die Bürger des Paradieses.
19:0.9 (214.9) Mit Ausnahme der Lehrersöhne der Trinität und vielleicht auch der Inspirierten Geiste der Trinität weisen diese Gruppen definitive Mitgliederzahlen auf; ihre Erschaffung ist abgeschlossen und gehört der Vergangenheit an.
19:1.1 (214.10) Von allen euch offenbarten hohen Ordnungen himmlischer Persönlichkeiten sind die Lehrersöhne der Trinität die einzigen in doppelter Kapazität Handelnden. Obwohl dem Ursprung nach trinitärer Natur, widmen sie sich in ihrem Tun fast ausschließlich den Werken göttlicher Sohnschaft. Sie sind die Verbindungswesen, die den universellen Abgrund zwischen Trinitätspersönlichkeiten und Persönlichkeiten zweifachen Ursprungs überbrücken.
19:1.2 (214.11) Während die Zahl Stationärer Söhne der Trinität endgültig ist, nimmt jene der Lehrersöhne der Trinität ständig zu. Ich weiß nicht, wie viele Lehrersöhne es schließlich geben wird. Hingegen kann ich die Angabe machen, dass nach dem letzten periodischen Bericht Uversas die Paradies-Register 21 001 624 821 diensttuende Söhne verzeichneten.
19:1.3 (214.12) Diese Wesen sind die einzige euch offenbarte Gruppe von Gottessöhnen, die ihren Ursprung in der Paradies-Trinität haben. Man findet sie im Zentraluniversum und in den Superuniversen, und ein gewaltiges Korps ist jedem Lokaluniversum zugeteilt. Gleich den anderen Paradies-Söhnen Gottes dienen auch sie auf den einzelnen Planeten. Da der Plan für das Große Universum noch nicht gänzlich entrollt ist, werden Lehrersöhne in großer Zahl im Paradies in Reserve gehalten, und sie melden sich freiwillig zu Noteinsätzen und außergewöhnlichen Diensten in allen Abteilungen des Großen Universums, auf den einsamen Welten des Raums, in den Lokal- und Superuniversen und auf den Welten Havonas. Sie wirken auch im Paradies, aber es ist wohl besser, mit ihrer ausführlichen Behandlung zuzuwarten, bis wir zu der Besprechung der Paradies-Söhne Gottes kommen.
19:1.4 (215.1) Indessen kann in diesem Zusammenhang vermerkt werden, dass die Lehrersöhne die höchsten koordinierenden Persönlichkeiten trinitären Ursprungs sind. In einem so unermesslichen Universum der Universen besteht immer große Gefahr, dem Irrtum eines eingeschränkten Blickwinkels zu erliegen, dem Übel, das stets in einer bruchstückhaften Vorstellung von Realität und Göttlichkeit liegt.
19:1.5 (215.2) Zum Beispiel: Menschlicher Sinn hätte normalerweise das Verlangen, die in diesen Offenbarungen beschriebene kosmische Philosophie in einer Weise anzugehen, die vom Einfachen und Endlichen zum Komplexen und Unendlichen, von den menschlichen Ursprüngen zu göttlichen Bestimmungen vordringen würde. Aber auf diesem Weg gelangt man nicht zu geistiger Weisheit. Ein solches Vorgehen ist der einfachste Weg zu einer bestimmten Form genetischen Wissens, aber es kann im besten Fall nur den Ursprung des Menschen enthüllen; es enthüllt wenig oder gar nichts über seine göttliche Bestimmung.
19:1.6 (215.3) Auch beim Studium der biologischen Evolution des Menschen auf Urantia gibt es schwere Einwände gegen eine ausschließlich historische Herangehensweise an seinen heutigen Zustand und seine laufenden Probleme. Die wahre Perspektive irgendeines Problems der Realität, sei es menschlicher oder göttlicher, irdischer oder kosmischer Natur, kann nur gewonnen werden aus dem vollständigen und unvoreingenommenen Studium von drei Phasen der Universumsrealität und ihrer Verknüpfung: von Ursprung, Geschichte und Bestimmung. Ein angemessenes Verständnis dieser drei erfahrungsmäßigen Realitäten liefert die Grundlage für eine weise Beurteilung des gegenwärtigen Zustandes.
19:1.7 (215.4) Wenn menschliches Denken es unternimmt, die philosophische Technik anzuwenden, die sich dem Höheren vom Niedrigeren her nähert, sei es in Biologie oder Theologie, steht es immer in Gefahr, vier Überlegungsfehler zu machen:
19:1.8 (215.5) 1. Es kann ihm gänzlich missglücken, das finale und abschließende evolutionäre Ziel persönlicher Vollbringung oder kosmischer Bestimmung zu erkennen.
19:1.9 (215.6) 2. Es kann den gröbsten philosophischen Fehler begehen, die kosmische evolutionäre (erfahrungsmäßige) Realität allzu sehr zu vereinfachen und dadurch zu einer Verzerrung der Tatsachen, zu einer Entstellung der Wahrheit und zu einer irrigen Vorstellung von den Bestimmungen zu gelangen.
19:1.10 (215.7) 3. Die Suche nach den Ursachen ist ein sorgfältiges Lesen der Geschichte. Aber das Wissen darüber, wie ein Wesen sich entwickelt, verschafft nicht notwendigerweise auch ein intelligentes Verständnis des gegenwärtigen Status und wahren Charakters eines solchen Wesens.
19:1.11 (215.8) 4. Die Geschichte allein ist nicht in der Lage, künftige Entwicklungen — die Bestimmung — hinlänglich zu enthüllen. Endliche Ursprünge sind hilfreich, aber einzig göttliche Ursachen offenbaren finale Wirkungen. Ewige Ziele zeigen sich nicht in zeitlichen Anfängen. Die Gegenwart kann nur im Lichte der miteinander verbundenen Vergangenheit und Zukunft richtig interpretiert werden.
19:1.12 (215.9) Deshalb und noch aus anderen Gründen nähern wir uns dem Menschen und seinen planetarischen Problemen mittels jener Methode, die von dem unendlichen, ewigen und göttlichen Zentralen Paradies-Ursprung aller persönlichen Realität und kosmischen Existenz zur Reise durch Zeit und Raum aufbricht.
19:2.1 (215.10) Die Vervollkommner der Weisheit sind eine spezialisierte Schöpfung der Paradies-Trinität, und ihre Bestimmung ist, die göttliche Weisheit in den Superuniversen zu personifizieren. Es existieren genau sieben Milliarden dieser Wesen, und jedem der sieben Superuniversen ist eine Milliarde zugeteilt.
19:2.2 (215.11) Die Vervollkommner der Weisheit durchliefen zusammen mit ihren Beigeordneten, den Göttlichen Ratgebern und Universellen Zensoren, die Weisheit des Paradieses, Havonas und der Paradies-Sphären des Vaters außer Divinington. Nach diesen Erfahrungen wurden die Vervollkommner der Weisheit dem ständigen Dienst der Ältesten der Tage zugeteilt. Sie dienen weder im Paradies noch auf den Welten der Paradies-Havona-Kreise; sie sind vollauf mit Verwaltungsaufgaben der superuniversellen Regierungen beschäftigt.
19:2.3 (216.1) Wo und wann immer ein Vervollkommner der Weisheit wirkt, wirkt göttliche Weisheit. Wissen und Weisheit, die aus den Taten dieser mächtigen und majestätischen Persönlichkeiten sprechen, sind wirklich gegenwärtig und äußern sich auf vollkommene Weise. Sie widerspiegeln nicht die Weisheit der Paradies-Trinität; sie sind diese Weisheit. Für alle Lehrer sind sie die Quellen der Weisheit bei der Vermittlung universellen Wissens; in allen Universen sind sie die Brunnen der Besonnenheit und die Borne des Unterscheidungsvermögens an den Anstalten des Lernens und der Urteilskraft.
19:2.4 (216.2) Weisheit hat einen doppelten Ursprung, indem sie einerseits der Vollkommenheit göttlicher Erkenntnis entspringt, die den vollkommenen Wesen eignet, und andererseits auf der persönlichen Erfahrung beruht, die die evolutionären Geschöpfe erworben haben. Die Vervollkommner der Weisheit sind die göttliche Weisheit der paradiesisch vollkommenen Erkenntnis der Gottheit. Ihre administrativen Mitarbeiter auf Uversa, die Mächtigen Botschafter, die Namen- und Nummernlosen und die Mit Hoher Autorität Begabten, sind, wenn sie zusammen handeln, die universelle Weisheit der Erfahrung. Ein göttliches Wesen kann die Vollkommenheit göttlichen Wissens besitzen. Ein evolutionärer Sterblicher kann irgendwann die Vollkommenheit aufsteigenden Wissens erreichen, aber keines dieser Wesen erschöpft für sich allein die Potentiale aller möglichen Weisheit. Wenn also bei der Lenkung des Superuniversums der Wunsch nach einem Maximum an administrativer Weisheit laut wird, arbeiten diese göttliche Schau besitzenden Vervollkommner der Weisheit stets mit jenen aufsteigenden Persönlichkeiten zusammen, die sich durch die erfahrungsmäßigen Mühsale des evolutionären Fortschritts bis zu den hohen Verantwortlichkeiten superuniverseller Autorität erhoben haben.
19:2.5 (216.3) Die Vervollkommner der Weisheit werden zur Vervollständigung ihres administrativen Scharfblicks immer dieser ergänzenden erfahrungsmäßigen Weisheit bedürfen. Hingegen ist die Idee vertreten worden, dass die Paradies-Finalisten möglicherweise eine hohe und bis anhin unerreichte Weisheitsebene erreichen könnten, nachdem sie dereinst in das siebente Stadium geistiger Existenz eingetreten sind. Sollte diese Annahme zutreffen, dann würden aus solchen vervollkommneten Wesen evolutionären Aufstiegs unzweifelhaft die wirksamsten Universumsverwalter, die es je in der ganzen Schöpfung gab. Ich glaube, dass gerade dies die hohe Bestimmung der Finalisten ist.
19:2.6 (216.4) Die Vielseitigkeit der Vervollkommner der Weisheit befähigt sie dazu, sich praktisch an allen himmlischen Diensten der aufsteigenden Geschöpfe zu beteiligen. Die Vervollkommner der Weisheit und meine eigene Persönlichkeitsordnung der Göttlichen Ratgeber bilden zusammen mit den Universellen Zensoren die höchsten Ordnungen von Wesen, die sich der Aufgabe der Wahrheitsoffenbarung an die individuellen Planeten und Systeme widmen können und es auch tun, sei es in deren früheren Epochen oder nach der Verankerung im Licht und Leben. Von Zeit zu Zeit treten alle von uns mit dem Dienst der aufsteigenden Sterblichen in Kontakt, von den Planeten des beginnenden Lebens über das Lokaluniversum bis insbesondere zum Superuniversum.
19:3.1 (216.5) Diese Wesen trinitären Ursprungs sind der Rat der Gottheit für die Reiche der sieben Superuniversen. Sie widerspiegeln nicht den göttlichen Rat der Trinität, sondern sie sind dieser Rat. Es gibt einundzwanzig Milliarden diensttuender Ratgeber, und jedem Superuniversum sind ihrer drei Milliarden zugewiesen.
19:3.2 (217.1) Die Göttlichen Ratgeber sind die ebenbürtigen Mitarbeiter der Universellen Zensoren und der Vervollkommner der Weisheit, indem immer einer bis sieben Ratgeber mit je einer der letzterwähnten Persönlichkeiten zusammenarbeiten. Alle drei Ordnungen beteiligen sich an der Regierung der Ältesten der Tage unter Einschluss der großen und kleinen Sektoren und wirken in den Lokaluniversen, Konstellationen und Räten der Souveräne der Lokalsysteme.
19:3.3 (217.2) Wir handeln individuell, wie ich jetzt bei der Abfassung dieser Zeilen, aber wir funktionieren auch zu dritt, wann immer die Umstände es erfordern. Wenn wir in exekutiver Eigenschaft handeln, arbeiten immer ein Vervollkommner der Weisheit, ein Universeller Zensor und einer bis sieben Göttliche Ratgeber zusammen.
19:3.4 (217.3) Ein Vervollkommner der Weisheit, sieben Göttliche Ratgeber und ein Universeller Zensor bilden zusammen ein Tribunal trinitärer Göttlichkeit, die höchste bewegliche beratende Körperschaft der Universen von Zeit und Raum. Man kennt diese Neunergruppen entweder als Tatsachen herausfindende oder als Wahrheit offenbarende Tribunale, und wenn sie über ein Problem beraten und einen Entscheid fällen, ist es, als hätten die Ältesten der Tage in der Angelegenheit geurteilt; denn nie in den ganzen Annalen der Superuniversen ist ein derartiges Verdikt von den Ältesten der Tage umgestoßen worden.
19:3.5 (217.4) Wenn die drei Ältesten der Tage funktionieren, funktioniert die Paradies-Trinität. Wenn das Neunertribunal im Anschluss an seine gemeinsamen Beratungen zu einer Entscheidung gelangt, haben praktisch die Ältesten der Tage gesprochen. Und auf diese Weise treten die Herrscher des Paradieses in Verwaltungsangelegenheiten und bei Regierungsverfügungen mit einzelnen Welten, Systemen und Universen in persönlichen Kontakt.
19:3.6 (217.5) Die Göttlichen Ratgeber sind die Vollkommenheit des göttlichen Rates der Paradies-Trinität. Wir stellen den Rat der Vollkommenheit dar, wir sind tatsächlich dieser Rat. Wenn wir um den erfahrungsmäßigen Rat unserer Mitarbeiter, der vervollkommneten und von der Trinität umfangenen Wesen des evolutionären Aufstiegs bereichert werden, sind unsere gemeinsamen Schlussfolgerungen mehr als nur vollständig. Wenn unser vereintes Urteil durch einen Universellen Zensor zusammengefasst, gefällt, bestätigt und verkündet wird, naht es sich mit großer Wahrscheinlichkeit der Schwelle universaler Totalität. Solche Urteilssprüche stellen innerhalb der Zeit-Raum-Begrenzungen einer gegebenen Situation und eines bestimmten Problems die größtmögliche Annäherung an die absolute Haltung der Gottheit dar.
19:3.7 (217.6) Sieben Göttliche Ratgeber in Verbindung mit einem trinitisierten evolutionären Trio — einem Mächtigen Botschafter, einem Mit Hoher Autorität Begabten und einem Namen- und Nummernlosen — sind im Superuniversum die größte Annäherung an die Vereinigung des menschlichen Gesichtspunktes mit der göttlichen Haltung auf nahezu paradiesischen Ebenen geistiger Bedeutungen und Realitätswerte. Diese nahe Berührung der vereinigten kosmischen Haltungen von Geschöpf und Schöpfer wird nur noch von den Paradies-Söhnen der Selbsthingabe übertroffen, die in jeder Phase persönlicher Erfahrung zugleich Gott und Mensch sind.
19:4.1 (217.7) Es existieren genau acht Milliarden Universeller Zensoren. Diese einzigartigen Wesen sind das Urteil der Gottheit. Sie widerspiegeln nicht nur die Beschlüsse der Vollkommenheit; sie sind das Urteil der Paradies-Trinität. Nicht einmal die Ältesten der Tage richten anders als in Zusammenarbeit mit den Universellen Zensoren.
19:4.2 (217.8) Jede der Milliarde Welten des Zentraluniversums hat einen bevollmächtigten Zensor, der der planetarischen Verwaltung des residierenden Ewigen der Tage angehört. Weder Vervollkommner der Weisheit noch Göttliche Berater sind in dieser Weise dauernd den Verwaltungen Havonas zugeteilt, und wir verstehen nicht ganz, weshalb im Zentraluniversum Universelle Zensoren stationiert sind. Ihre gegenwärtigen Aktivitäten rechtfertigen ihre Stellung in Havona kaum, und wir vermuten deshalb, dass sie sich dort im Hinblick auf die Bedürfnisse eines künftigen Universumszeitalters aufhalten, in welchem sich die Einwohnerschaft Havonas teilweise verändern könnte.
19:4.3 (218.1) Eine Milliarde Zensoren sind jedem der sieben Superuniversen zugeteilt. Sowohl in eigener Vollmacht als auch in Verbindung mit Vervollkommnern der Weisheit und Göttlichen Beratern operieren sie in allen Abteilungen der sieben Superuniversen. Die Zensoren handeln also auf allen Ebenen des Großen Universums von den vollkommenen Welten Havonas bis zu den Räten der System-Souveräne, und sie sind ein organischer Teil aller Dispensationsgerichte der evolutionären Welten.
19:4.4 (218.2) Wann und wo immer ein Universeller Zensor zugegen ist, ist auch das Urteil der Gottheit anwesend. Und da die Zensoren ihre Urteile stets in Verbindung mit Vervollkommnern der Weisheit und Göttlichen Ratgebern fällen, vereinigen solche Entscheide in sich Weisheit, Rat und Urteil der Paradies-Trinität. In diesem Richtertrio könnte man den Vervollkommner der Weisheit als „Ich war“ bezeichnen, den Göttlichen Ratgeber als „Ich werde sein“, aber der Universelle Zensor ist immer „Ich bin“.
19:4.5 (218.3) Die Zensoren sind universell zusammenfassende Persönlichkeiten. Nachdem tausend — oder eine Million — Zeugen ausgesagt haben, die Stimme der Weisheit gesprochen und der Rat der Göttlichkeit sich geäußert hat, und nachdem das Zeugnis aufsteigender Vollkommenheit hinzugefügt worden ist, tritt der Zensor in Funktion, und augenblicklich erscheint eine unfehlbare und göttliche Zusammenfassung von allem, was geschehen ist; und eine solche Offenbarung ist die göttliche Schlussfolgerung, die Summe und Substanz eines endgültigen und vollkommenen Entscheids. Deshalb wird, nachdem ein Zensor gesprochen hat, niemand mehr sprechen; denn der Zensor hat alles Geschehene in wahrer und unfehlbarer Zusammenschau geschildert. Wenn er spricht, gibt es keine Berufung mehr.
19:4.6 (218.4) Ich verstehe sehr gut, wie der Verstand eines Vervollkommners der Weisheit arbeitet, aber ich begreife wirklich nicht ganz, wie der urteilende Verstand eines Universellen Zensors funktioniert. Es scheint mir, dass die Zensoren ausgehend von einer Verknüpfung der Tatsachen, Wahrheiten und Befunde, die ihnen im Laufe einer Untersuchung von Universumsangelegenheiten vorgelegt werden, neue Bedeutungen formulieren und neue Werte hervorbringen. Sehr wahrscheinlich sind die Universellen Zensoren fähig, aus der Kombination von vollkommener Schöpfererkenntnis und vervollkommneter Geschöpfeserfahrung originale Interpretationen entstehen zu lassen. Diese Vereinigung paradiesischer Vollkommenheit mit Universumserfahrung eventuiert unzweifelhaft einen neuen Wert ultimer Realitäten.
19:4.7 (218.5) Aber damit enden unsere Schwierigkeiten bezüglich der Arbeitsweise des Verstandes der Universellen Zensoren keineswegs. Nachdem wir gewissenhaft alles herbeigezogen haben, was wir über die Arbeitsweise eines Zensors in irgendeiner gegebenen Universumssituation wissen oder vermuten, finden wir, dass wir immer noch unfähig sind, seine Entscheide vorauszuwissen oder seine Urteilssprüche vorauszusagen. Wir ermitteln das wahrscheinliche Resultat der Verbindung von Schöpferhaltung und Geschöpfeserfahrung sehr genau, aber derartige Schlussfolgerungen sind nicht immer zutreffende Vorhersagen von Zensor-Offenbarungen. Es sieht so aus, als stünden die Zensoren irgendwie mit dem Gottheit-Absoluten in Verbindung; ansonsten sind wir außerstande, viele ihrer Entscheidungen und Anordnungen zu erklären.
19:4.8 (218.6) Vervollkommner der Weisheit, Göttliche Ratgeber und Universelle Zensoren bilden zusammen mit den sieben Ordnungen der Supremen Persönlichkeiten der Trinität jene zehn Gruppen, die man manchmal als Stationäre Söhne der Trinität bezeichnet hat. Zusammen umfassen sie das große Korps von Verwaltern, Lenkern, Vollziehern, Gutachtern, Beratern und Richtern der Trinität. Ihre Zahl beträgt etwas mehr als siebenunddreißig Milliarden. Zwei Milliarden und siebzig sind im Zentraluniversum stationiert und etwas über fünf Milliarden in jedem Superuniversum.
19:4.9 (219.1) Es ist sehr schwer zu sagen, wo die funktionellen Grenzen der Stationären Söhne der Trinität liegen. Es wäre falsch zu erklären, ihre Handlungen beschränkten sich auf das Endliche, denn bestimmte in den Superuniversen aufgezeichnete Ereignisse sprechen dagegen. Sie handeln je nach den Erfordernissen der Zeit-Raum-Bedingungen auf jeder Ebene universeller Verwaltung oder Justiz, welche die vergangene, gegenwärtige und zukünftige Entwicklung des Alluniversums betrifft.
19:5.1 (219.2) Ich kann euch nur sehr wenig über die Inspirierten Geiste der Trinität sagen, denn sie gehören einer der wenigen völlig geheimen Ordnungen von Wesen an, die existieren, geheim zweifelsohne deshalb, weil es ihnen unmöglich ist, sich sogar denen von uns ganz zu offenbaren, deren Ursprung so nahe beim Quell ihrer Erschaffung liegt. Sie kommen durch einen Akt der Paradies-Trinität ins Dasein und können von jeder einzelnen Gottheit, von je zwei oder allen drei eingesetzt werden. Wir wissen nicht, ob ihre Zahl vollständig ist oder stets zunimmt, aber wir neigen zu der Annahme, dass sie nicht festgelegt ist.
19:5.2 (219.3) Wir verstehen weder Natur noch Verhalten der Inspirierten Geiste ganz. Sie gehören möglicherweise der Kategorie überpersönlicher Geistwesen an. Sie scheinen sich bei ihrem Wirken aller bekannten Kreisläufe zu bedienen und handeln offenbar nahezu unabhängig von Zeit und Raum. Aber wir wissen wenig über sie, außer dass wir auf ihren Charakter aus der Natur ihrer Aktivitäten schließen, deren Auswirkungen wir mit Bestimmtheit da und dort in den Universen beobachten.
19:5.3 (219.4) Unter gewissen Bedingungen können sich die Inspirierten Geiste hinreichend individualisieren, um von Wesen trinitären Ursprungs erkannt zu werden. Ich habe sie gesehen; aber niedrigeren Ordnungen himmlischer Wesen wäre es niemals möglich, einen von ihnen auszumachen. Auch treten bei der Leitung der sich entwickelnden Universen von Zeit zu Zeit gewisse Umstände ein, unter denen irgendein Wesen trinitären Ursprungs im Interesse seines Auftrags diese Geiste direkt einsetzen kann. Wir wissen deshalb, dass sie existieren und dass wir unter bestimmten Bedingungen ihren Beistand anfordern und erhalten und manchmal ihre Gegenwart erkennen können. Aber sie sind nicht ein Teil der in Erscheinung tretenden und klar offenbarten Organisation, die mit der Leitung der Zeit-Raum-Universen betraut ist, bevor solche materiellen Schöpfungen im Licht und Leben verankert werden. Sie haben keinen klar erkennbaren Platz im gegenwärtigen Haushalt oder in der gegenwärtigen Verwaltung der sich entwickelnden sieben Superuniversen. Sie sind ein Geheimnis der Paradies-Trinität.
19:5.4 (219.5) Die Melchisedeks von Nebadon lehren, dass die Inspirierten Geiste der Trinität dazu ausersehen sind, dereinst in der ewigen Zukunft anstelle der Einsamen Botschafter zu wirken, deren Reihen sich langsam aber sicher lichten, da sie gewissen Typen trinitisierter Söhne als Mitarbeiter zugeteilt werden.
19:5.5 (219.6) Die Inspirierten Geiste sind die einsamen Geiste des Universums der Universen. Als Geiste gleichen sie sehr stark den Einsamen Botschaftern mit dem Unterschied, dass diese eindeutige Persönlichkeiten sind. Wir beziehen vieles von dem, was wir über die Inspirierten Geiste wissen, von den Einsamen Botschaftern, die die Nähe der Inspirierten Geiste dank einer angeborenen Empfindlichkeit auf ihre Anwesenheit feststellen, die genau so unfehlbar funktioniert, wie eine Magnetnadel nach dem magnetischen Pol zeigt. Wenn ein Einsamer Botschafter in die Nähe eines Inspirierten Geistes der Trinität kommt, wird er sich bewusst, solch eine göttliche Gegenwart qualitativ wahrzunehmen und auch eine ganz eindeutige quantitative Registrierung zu machen, die ihn befähigt, tatsächlich Klassifizierung und Anzahl des oder der anwesenden Geiste zu kennen.
19:5.6 (220.1) Ich kann hier noch eine weitere interessante Tatsache erwähnen: Wenn ein Einsamer Botschafter auf einem Planeten weilt, dessen Bewohner wie diejenigen Urantias Gedankenjustierer besitzen, stellt er eine qualitative Erregung seines sensiblen Apparates zur Ortung geistiger Gegenwart fest. Es findet dabei keine quantitative Erregung, sondern nur eine qualitative Reaktion statt. Befindet er sich auf einem Planeten, wohin keine Justierer kommen, löst der Kontakt mit den Bewohnern keine derartige Reaktion aus. Das lässt vermuten, dass die Gedankenjustierer in irgendeiner Beziehung zu den Inspirierten Geisten der Paradies-Trinität stehen oder mit ihnen irgendwie verbunden sind. Möglicherweise arbeiten beide in gewissen Phasen ihrer Arbeit irgendwie zusammen; aber wir wissen es nicht wirklich. Beide haben ihren Ursprung nahe der Mitte und Quelle aller Dinge, aber sie gehören nicht derselben Ordnung von Wesen an. Die Gedankenjustierer entspringen dem Vater allein; die Inspirierten Geiste sind Kinder der Paradies-Trinität.
19:5.7 (220.2) Es sieht so aus, als gehörten die Inspirierten Geiste nicht zum evolutionären Plan für die individuellen Planeten oder Universen, und doch scheinen sie fast überall anwesend zu sein. Während ich eben dabei bin, diese Gedanken zu formulieren, verrät meines Mitarbeiters, eines Einsamen Botschafters, persönliche Sensibilität auf diese Geist-Ordnung, dass sich gerade in diesem Augenblick und nur in acht Metern Entfernung von uns ein Geist der Inspirierten Ordnung und des dritten Volumens von Machtgegenwart aufhält. Das dritte Volumen von Machtgegenwart deutet für uns die Wahrscheinlichkeit an, dass drei Inspirierte Geiste im Verband funktionieren.
19:5.8 (220.3) Von den über zwölf Ordnungen von Wesen, die im jetzigen Zeitpunkt mit mir zusammenarbeiten, ist der Einsame Botschafter der einzige, welcher sich der Gegenwart dieser geheimnisvollen Wesenheiten der Trinität bewusst ist. Und obwohl wir jetzt von der Nähe dieser göttlichen Geiste unterrichtet sind, bleiben wir doch hinsichtlich ihrer Sendung alle gleich unwissend. Wir wissen wirklich nicht, ob sie nur interessierte Beobachter unseres Tuns sind, oder ob sie tatsächlich auf eine uns unbekannte Weise zum Gelingen unseres Unternehmens beitragen.
19:5.9 (220.4) Wir wissen, dass sich die Lehrersöhne der Trinität um die bewusste Erleuchtung der Universumsgeschöpfe bemühen. Ich bin zu der festen Ansicht gelangt, dass auch die Inspirierten Geiste der Trinität als Lehrer der Reiche wirken, aber durch überbewusste Techniken. Ich bin überzeugt, dass es ein weites Gebiet wesentlichen geistigen Wissens gibt, von Wahrheit, die zum Erreichen hoher Geistigkeit unerlässlich ist, die nicht auf bewusste Weise empfangen werden kann; Selbstbewusstsein würde ihren sicheren Empfang tatsächlich aufs Spiel setzen. Wenn wir mit unserer Vorstellung Recht haben, und meine ganze Ordnung von Wesen teilt sie, ist es wohl die Aufgabe der Inspirierten Geiste, diese Schwierigkeit zu überwinden, diese Kluft im universellen Plan sittlicher Erleuchtung und geistigen Fortschritts zu überbrücken. Wir denken, dass diese zwei Lehrertypen trinitären Ursprungs bei ihren Tätigkeiten irgendwie miteinander in Verbindung stehen, aber wir wissen es nicht wirklich.
19:5.10 (220.5) Auf den Schulungswelten der Superuniversen und auf den ewigen Kreisen von Havona habe ich mit den sich vervollkommnenden Sterblichen — vergeistigten aufsteigenden Seelen aus den evolutionären Welten — brüderlichen Umgang gepflegt, aber nie sind sie sich der Inspirierten Geiste bewusst gewesen, deren unmittelbare Nähe uns die Einsamen Botschafter mit ihrer Fähigkeit, sie zu orten, hin und wieder angezeigt haben. Ich habe mich mit Gottessöhnen aller Ordnungen, hohen und niedrigen, frei unterhalten, und auch sie sind sich der Ermahnungen der Inspirierten Geiste der Trinität nicht bewusst. Wenn sie auf ihre Erfahrungen zurückblicken, können sie Geschehnisse erzählen, die schwer erklärbar sind, ohne das Handeln solcher Geiste in Rechnung zu stellen. Aber mit Ausnahme der Einsamen Botschafter und manchmal von Wesen trinitären Ursprungs ist sich nie ein Mitglied der himmlischen Familie der Gegenwart der Inspirierten Geiste bewusst gewesen.
19:5.11 (221.1) Ich glaube nicht, dass die Inspirierten Geiste der Trinität mit mir Verstecken spielen. Sie bemühen sich wahrscheinlich ebenso stark darum, sich mir zu erkennen zu geben, wie ich, um mit ihnen auszutauschen; unsere Schwierigkeiten und Begrenzungen müssen gegenseitig und angeboren sein. Ich bin überzeugt, dass es im Universum keine willkürlichen Geheimnisse gibt; deshalb werde ich in meinen Anstrengungen nie nachlassen, das Geheimnis der Isolation dieser Geiste zu lösen, die zu meiner Schöpfungsordnung gehören.
19:5.12 (221.2) Und ihr Sterblichen, die ihr jetzt euren ersten Schritt auf der ewigen Reise tut, könnt alldem sehr wohl entnehmen, dass ihr einen langen Weg zurücklegen müsst, bevor ihr „sehen“ und „materielle“ Gewissheit besitzen werdet. Während langer Zeit werdet ihr den Glauben nötig haben und von der Offenbarung abhängen, wenn ihr hoffen wollt, rasch und sicher vorwärts zu kommen.
19:6.1 (221.3) Die Einheimischen Havonas sind die direkte Schöpfung der Paradies-Trinität, und ihre Zahl geht weit über das Vorstellungsvermögen eures beschränkten Verstandes hinaus. Und es ist Urantianern unmöglich, sich eine Idee von den angeborenen Talenten solch göttlich vollkommener Geschöpfe wie der Rassen trinitären Ursprungs des ewigen Universums zu machen. Ihr könnt euch von diesen herrlichen Geschöpfen nie eine richtige Vorstellung machen; ihr müsst warten, bis ihr in Havona anlangt, wo ihr sie als geistige Kameraden werdet begrüßen können.
19:6.2 (221.4) Während eures langen Aufenthaltes auf der Milliarde von Welten Havonas werdet ihr ewige Gefühle der Freundschaft für diese wunderbaren Wesen entwickeln. Und wie tief ist die Freundschaft, die zwischen den demütigsten persönlichen Geschöpfen aus den Welten des Raums und diesen hohen persönlichen Wesen wächst, die den vollkommenen Sphären des Zentraluniversums entstammen! Während ihres langen und liebenden Umgangs mit den Einheimischen Havonas tun die aufsteigenden Sterblichen vieles, um die geistige Dürftigkeit der früheren Stadien sterblichen Fortschritts zu kompensieren. Gleichzeitig gewinnen die Havoner durch ihre Kontakte mit den aufsteigenden Pilgern eine Erfahrung, welche die erfahrungsmäßige Behinderung, immer ein Leben göttlicher Vollkommenheit gelebt zu haben, in nicht geringem Ausmaße wettmacht. Der sowohl aufsteigenden Sterblichen wie Havonern daraus erwachsende Gewinn ist groß und gegenseitig.
19:6.3 (221.5) Die Einheimischen Havonas sind wie alle anderen Persönlichkeiten trinitären Ursprungs in göttlicher Vollkommenheit geplant worden, und ebenso wie für jene gilt für sie, dass die Zeit ihren Vorrat an Gaben, die auf dem Erfahrungsweg erworben wurden, vermehren kann. Aber im Unterschied zu den Stationären Söhnen der Trinität kann sich ihr Status entwickeln, können sie eine nicht offenbarte zukünftige Ewigkeitsbestimmung haben. Das zeigt sich am Beispiel jener Havoner, die durch ihren Dienst die Voraussetzungen zu einer Fusion mit einem Nicht-Justierer-Vaterfragment erwerben und sich dadurch für die Mitgliedschaft im Korps der Finalität der Sterblichen qualifizieren. Und noch andere Korps der Finalität stehen den Einheimischen des Zentraluniversums offen.
19:6.4 (221.6) Diese Entwicklung des Status der Einheimischen Havonas hat auf Uversa viel Spekulation hervorgerufen. Da die Havoner fortlaufend in die verschiedenen Paradies-Korps der Finalität einsickern und keine weiteren erschaffen werden, nimmt die Zahl der in Havona Verbleibenden offensichtlich ständig ab. Die letzten Konsequenzen dieser Vorgänge sind uns nie enthüllt worden, aber wir glauben nicht, dass Havona eines Tages ganz von seinen einheimischen Wesen entvölkert sein wird. Wir haben die Theorie vertreten, dass die Havoner möglicherweise im Laufe der Zeitalter der aufeinander folgenden Schöpfungen der äußeren Raumebenen irgendwann aufhören werden, in die Korps der Finalität einzutreten. Wir haben auch an die Möglichkeit gedacht, dass das Zentraluniversum in diesen späteren Universumszeitaltern von gemischten Gruppen residierender Wesen bevölkert sein könnte, einer Einwohnerschaft, die nur teilweise aus den ursprünglichen Einheimischen Havonas bestehen würde. Wir wissen nicht, welcher Ordnung oder welchem Geschöpfestyp im zukünftigen Havona der residenzielle Status bestimmt sein könnte, aber wir haben an folgende gedacht:
19:6.5 (222.1) 1. Die Univitatia, die gegenwärtigen Dauerbürger der Konstellationen der Lokaluniversen.
19:6.6 (222.2) 2. Zukünftige Typen Sterblicher, die vielleicht in den blühenden Zeitaltern des Lichts und Lebens auf den bewohnten Sphären der Superuniversen geboren werden.
19:6.7 (222.3) 3. Die aus den sukzessiven äußeren Universen eintreffende geistige Aristokratie.
19:6.8 (222.4) Wir wissen, dass das Havona des vorausgehenden Zeitalters recht verschieden war vom Havona des gegenwärtigen Zeitalters. Es scheint uns nur vernünftig anzunehmen, dass wir jetzt Zeugen jener langsamen Wandlungen im Zentraluniversum sind, die künftige Zeitalter ankündigen. Eines ist sicher: Das Universum ist nicht-statisch; nur Gott ist unveränderlich.
19:7.1 (222.5) Im Paradies wohnen zahlreiche Gruppen wunderbarer Wesen, die Bürger des Paradieses. Sie sind vom Plan der sich vervollkommnenden aufsteigenden Willensgeschöpfe nicht direkt betroffen und werden deshalb den Sterblichen Urantias nicht gänzlich offenbart. Es gibt über dreitausend Ordnungen dieser himmlischen Intelligenzen. Die letzte Gruppe wurde zugleich mit dem Erlass der Trinität personifiziert, der den Schöpfungsplan der sieben Superuniversen von Zeit und Raum verkündete.
19:7.2 (222.6) Die Bürger des Paradieses und die Einheimischen Havonas werden manchmal kollektiv als Paradies-Havona-Persönlichkeiten bezeichnet.
19:7.3 (222.7) Dies vervollständigt die Schilderung der durch die Paradies-Trinität ins Dasein gerufenen Wesen. Keines von ihnen ist je auf Abwege geraten. Und doch sind sie alle im höchsten Sinne mit freiem Willen begabt.
19:7.4 (222.8) Die Wesen trinitären Ursprungs besitzen Transitvorrechte, die sie von Transportpersönlichkeiten wie den Seraphim unabhängig machen. Wir besitzen alle die Macht, uns im Universum der Universen frei und rasch zu bewegen. Mit Ausnahme der Inspirierten Geiste der Trinität können wir nicht die fast unglaubliche Geschwindigkeit der Einsamen Botschafter erreichen, aber wir sind fähig, sämtliche im Raum für den Transport vorhandenen Einrichtungen in einer Weise zu benutzen, dass wir jeden beliebigen Punkt eines Superuniversums von dessen Hauptsitz aus in weniger als einem Jahr der Zeit Urantias erreichen können. Ich habe für meine Reise von Uversa nach Urantia 109 Tage eurer Zeit benötigt.
19:7.5 (222.9) Über dieselben Verbindungswege sind wir in der Lage, augenblicklich miteinander in Verbindung zu treten. Unsere ganze Ordnung erschaffener Wesen befindet sich in Kontakt mit jedem Angehörigen jeder Klasse von Kindern der Paradies-Trinität mit der einzigen Ausnahme der Inspirierten Geiste.
19:7.6 (222.10) [Dargeboten von einem Göttlichen Ratgeber aus Uversa.]
Das Urantia Buch
Schrift 20
20:0.1 (223.1) NACH ihrer Funktion im Superuniversum Orvontons werden die Söhne Gottes in drei allgemeine Kategorien eingeordnet:
20:0.2 (223.2) 1. Die niedersteigenden Söhne Gottes.
20:0.3 (223.3) 2. Die aufsteigenden Söhne Gottes.
20:0.4 (223.4) 3. Die trinitisierten Söhne Gottes.
20:0.5 (223.5) Die niedersteigenden Ordnungen der Sohnschaft umfassen Persönlichkeiten direkter und göttlicher Schöpfung. Die aufsteigenden Söhne, wie die sterblichen Geschöpfe, erlangen diesen Status durch erfahrungsmäßige Teilnahme an der schöpferischen Technik, die man Evolution nennt. Die trinitisierten Söhne sind eine Gruppe gemischten Ursprungs, die alle Wesen einschließt, die von der Paradies-Trinität umfangen worden sind, auch wenn sie nicht direkten trinitären Ursprungs sind.
20:1.1 (223.6) Alle niedersteigenden Söhne Gottes haben einen hohen göttlichen Ursprung. Sie widmen sich dem niedersteigenden Amt des Dienens auf den Welten und Systemen von Zeit und Raum, um dort den niedrigen Geschöpfen evolutionären Ursprungs — den aufsteigenden Söhnen Gottes — den Fortschritt auf ihrem Weg zum Paradies zu erleichtern. Von den zahlreichen Ordnungen niedersteigender Söhne werden wir in diesen Ausführungen derer sieben beschreiben. Die Söhne, die auf der zentralen Insel des Lichts und Lebens aus den Gottheiten hervorgehen, heißen Paradies-Söhne Gottes und umfassen die folgenden drei Ordnungen:
20:1.2 (223.7) 1. Die Schöpfersöhne — die Michaele.
20:1.3 (223.8) 2. Die Richtersöhne — die Avonale.
20:1.4 (223.9) 3. Die Lehrersöhne der Trinität — die Daynale.
20:1.5 (223.10) Die übrigen vier Ordnungen niedersteigender Sohnschaft kennt man als die Söhne Gottes des Lokaluniversums :
20:1.6 (223.11) 4. Die Melchisedek-Söhne.
20:1.7 (223.12) 5. Die Vorondadek-Söhne.
20:1.8 (223.13) 6. Die Lanonandek-Söhne.
20:1.9 (223.14) 7. Die Lebensbringer.
20:1.10 (223.15) Die Melchisedeks sind die gemeinsamen Sprosse des Schöpfersohnes, des Schöpferischen Geistes und des Melchisedek-Vaters eines Lokaluniversums. Sowohl Vorondadeks wie auch Lanonandeks werden durch einen Schöpfersohn und seine Mitarbeiterin, den Schöpferischen Geist, ins Leben gerufen. Die Vorondadeks sind am besten bekannt als die Allerhöchsten, als die Väter der Konstellationen, die Lanonandeks als die Souveräne der Systeme und als Planetarische Fürsten. Die dreifache Ordnung der Lebensbringer wird durch einen Schöpfersohn und einen Schöpferischen Geist gemeinsam mit einem der drei Ältesten der Tage des betreffenden Superuniversums ins Dasein gebracht. Aber es ist sinnvoller, Wesen und Aktivitäten dieser Söhne Gottes des Lokaluniversums in jenen Schriften zu behandeln, die sich mit den Angelegenheiten der Lokalschöpfungen befassen.
20:1.11 (224.1) Die Paradies-Söhne Gottes sind dreifachen Ursprungs: Die primären oder Schöpfersöhne werden durch den Universalen Vater und den Ewigen Sohn ins Dasein gebracht; die sekundären oder Richtersöhne sind die Kinder des Ewigen Sohnes und des Unendlichen Geistes; die Lehrersöhne der Trinität entstammen dem Vater, dem Sohn und dem Geist. Vom Standpunkt des Dienens, der Anbetung und der Bittstellung sind die Paradies-Söhne wie ein einziger; ihr Geist ist eins, und ihr Wirken ist hinsichtlich Qualität und Vollkommenheit identisch.
20:1.12 (224.2) So wie die Paradies-Ordnungen der Tage sich als göttliche Verwalter bewährt haben, haben sich die Ordnungen der Paradies-Söhne als göttliche Überbringer offenbart — als Schöpfer, Dienende, Sich-Selbst-Hingebende, Richter, Lehrer und Wahrheitsoffenbarer. Man findet sie im Universum der Universen von den Gestaden der ewigen Insel bis zu den bewohnten Welten der Zeit und des Raums, wobei sie im Zentraluniversum und in den Superuniversen mannigfache Dienste leisten, die in diesen Schriften nicht enthüllt werden. Je nach Art und Ort ihres Dienstes sind sie verschieden organisiert, aber in einem Lokaluniversum dienen sowohl Richter- wie Lehrersöhne unter der Leitung des dort herrschenden Schöpfersohnes.
20:1.13 (224.3) Die Schöpfersöhne scheinen eine in ihrer Person zentrierte Geistbegabung zu besitzen, über die sie gebieten und die sie austeilen können, wie euer eigener Schöpfersohn es tat, als er seinen Geist über alle Sterblichen Urantias ausgoss. Jeder Schöpfersohn ist in seinem eigenen Universum mit dieser geistigen Anziehungskraft ausgestattet; er ist sich persönlich jeder Handlung und jeder Gemütsbewegung jedes in seinem Gebiet dienenden niedersteigenden Gottessohnes bewusst. Es ist dies eine göttliche Widerspiegelung, ein Lokaluniversumsdoppel jener weit ausholenden absoluten geistigen Anziehungskraft des Ewigen Sohnes, die ihm erlaubt, mit all seinen Paradies-Söhnen Kontakt aufzunehmen und zu unterhalten, wo im ganzen Universum der Universen sie sich auch immer aufhalten mögen.
20:1.14 (224.4) Die Paradies-Schöpfersöhne dienen nicht nur als Söhne in ihren niedersteigenden Werken des Dienens und der Hingabe, sondern wirken nach Abschluss ihrer Missionen der Selbsthingabe in ihrer eigenen Schöpfung als Universumsväter, während die anderen Gottessöhne mit ihrem Dienst der Selbsthingabe und geistigen Hebung fortfahren, um die Planeten einen nach dem anderen für die willige Anerkennung der liebevollen Herrschaft des Universalen Vaters zu gewinnen, was schließlich in der Hingabe der Geschöpfe an die Ausführung des Willens des Paradies-Vaters gipfelt und in der planetarischen Treue gegenüber der Universumssouveränität seines Schöpfersohnes.
20:1.15 (224.5) In einem durch sieben Selbsthingaben gegangenen Schöpfersohn mischen sich Schöpfer und Geschöpf für immer in verstehender, teilnahmsvoller und erbarmender Verbindung. Der ganze Orden der Michaele, der Schöpfersöhne, ist so einzigartig, dass die Betrachtung ihrer Natur und Tätigkeiten der nächsten Schrift dieser Serie vorbehalten ist, während dieser Bericht sich hauptsächlich mit den zwei übrigen Ordnungen von Paradies-Söhnen, den Richtersöhnen und den Lehrersöhnen der Trinität, beschäftigt.
20:2.1 (224.6) Jedes Mal, wenn sich eine durch den Ewigen Sohn formulierte originale und absolute Vorstellung von einem Wesen mit einem durch den Unendlichen Geist konzipierten neuen und göttlichen Ideal liebenden Dienens vereinigt, geht daraus ein neuer und originaler Gottessohn, ein Paradies-Richtersohn, hervor. Diese Söhne bilden die Ordnung der Avonale im Gegensatz zu der Ordnung der Michaele, der Schöpfersöhne. Obwohl selber nicht Schöpfer im persönlichen Sinne, arbeiten sie mit den Michaelen in all ihrem Wirken eng zusammen. Die Avonale sind planetarische Liebespender und Richter, die Magistraten der Zeit-Raum-Welten — für alle Rassen, auf allen Welten und in allen Universen.
20:2.2 (225.1) Wir haben gute Gründe zu der Annahme, dass die Gesamtzahl der Richtersöhne im Großen Universum ungefähr eine Milliarde beträgt. Sie sind eine sich selbst regierende Ordnung, die von ihrem höchsten Rat im Paradies gelenkt wird. Dieser setzt sich aus erfahrenen Avonalen zusammen, die den Diensten aller Universen entnommen wurden. Aber wenn sie zur Erfüllung eines Auftrags einem Lokaluniversum zugeteilt sind, dienen sie unter der Leitung des dortigen Schöpfersohnes.
20:2.3 (225.2) Die Avonale sind die auf den einzelnen Planeten der Lokaluniversen dienenden und sich hingebenden Paradies-Söhne. Und da jeder Avonal-Sohn eine ausschließliche Persönlichkeit besitzt, da auch nicht ihrer zwei einander gleichen, ist ihr Werk individuell einmalig auf den Welten ihres Aufenthaltes, wo sie sich oft als Sterbliche inkarnieren und manchmal von irdischen Müttern der evolutionären Welten geboren werden.
20:2.4 (225.3) Zusätzlich zu den Diensten, die sie auf höheren Verwaltungsebenen leisten, haben die Avonale auf den bewohnten Welten eine dreifache Aufgabe:
20:2.5 (225.4) 1. Richterliche Handlungen. Sie handeln beim Abschluss der planetarischen Dispensationen. Im Laufe der Zeit können auf jedem einzelnen Planeten Dutzende, ja Hunderte von solchen Sendungen durchgeführt werden, und die Avonale können als Dispensationsbeendiger, als Befreier der schlafenden Fortlebenden unzählige Male auf dieselbe oder andere Welten gehen.
20:2.6 (225.5) 2. Richtermissionen. Ein planetarischer Besuch dieser Art findet gewöhnlich vor der Ankunft eines Sohnes der Selbsthingabe statt. Bei einer solchen Mission erscheint der Avonal als ein Erwachsener der Welt durch eine Inkarnationstechnik ohne menschliche Geburt. Nach diesem ersten üblichen Richterbesuch können die Avonale sowohl vor wie nach dem Erscheinen eines Sohnes der Selbsthingabe auf demselben Planeten in Richterfunktion dienen. Bei diesen zusätzlichen Richtermissionen kann ein Avonal in materieller, sichtbarer Gestalt erscheinen oder auch nicht, aber bei keiner von ihnen wird er in der Welt als ein hilfloser Säugling geboren.
20:2.7 (225.6) 3. Missionen der Selbsthingabe. Die Avonal-Söhne geben sich alle mindestens einmal an eine menschliche Rasse auf irgendeiner evolutionären Welt hin. Richterliche Besuche sind zahlreich, der Richtermissonen mag es mehrere geben, aber auf jedem Planeten erscheint nur ein einziger Sohn der Selbsthingabe. Selbsthingabe-Avonale werden von Frauen in derselben Weise geboren, wie sich Michael von Nebadon auf Urantia inkarnierte.
20:2.8 (225.7) Der Zahl der von einem Avonal-Sohn unternommenen Richter- und Selbsthingabe-Missionen ist keine Grenze gesetzt, aber gewöhnlich gibt es, nachdem er siebenmal durch diese Erfahrung hindurchgegangen ist, einen Aufschub zugunsten derer, die weniger lang in dieser Weise gedient haben. Die Söhne mit mehrfacher Selbsthingabe-Erfahrung werden darauf dem hohen persönlichen Rat eines Schöpfersohnes zugeteilt und nehmen fortan an der Verwaltung der Universumsangelegenheiten teil.
20:2.9 (225.8) Bei all ihrem Wirken für eine bewohnte Welt und auf ihr stehen den Richtersöhnen zwei Geschöpfesordnungen des Lokaluniversums zur Seite, die Melchisedeks und die Erzengel. Auf Selbsthingabe-Missionen werden sie zusätzlich von den Leuchtenden Abendsternen begleitet, die ebenfalls aus der Lokalschöpfung stammen. Bei jedem planetarischen Einsatz werden die sekundären Paradies-Söhne, die Avonale, durch die ganze Macht und Autorität eines primären Paradies-Sohnes, des Schöpfersohnes, unterstützt, in dessen Lokaluniversum sie dienen. Ihr Werk auf einer bewohnten Sphäre ist praktisch ebenso wirksam und annehmbar, wie wenn ein Schöpfersohn auf einer solchen von Menschen bevölkerten Welt gedient hätte.
20:3.1 (226.1) Man nennt die Avonale Richtersöhne, weil sie die hohen Richter der Welten sind, die anlässlich der aufeinander folgenden Dispensationen über die Welten der Zeit zu Gericht sitzen. Sie leiten die Auferweckung der schlafenden Fortlebenden, halten über die Welt Gericht, beenden eine Dispensation aufgeschobener Rechtsprechung, vollstrecken die Urteile, nachdem ein Zeitalter lang Barmherzigkeit auf Bewährung gespendet worden ist, weisen den auf dem Planeten dienenden Geschöpfen ihre Aufgaben in der neuen Dispensation zu und kehren nach Abschluss ihrer Mission an den Hauptsitz ihres Lokaluniversums zurück.
20:3.2 (226.2) Wenn die Avonale über die Geschicke eines Zeitalters zu Gericht sitzen, befinden sie über das Schicksal der evolutionären Rassen, aber auch wenn sie die Auslöschung der Identität persönlicher Geschöpfe verfügen, vollziehen sie solche Urteile nicht selber. Allein die Obrigkeit eines Superuniversums führt Verdikte dieser Art aus.
20:3.3 (226.3) Die Ankunft eines Paradies-Avonals auf einer evolutionären Welt zur Beendigung einer Dispensation und zur Einweihung einer neuen Ära planetarischen Fortschritts bedeutet nicht notwendigerweise eine Richter- oder Selbsthingabemission. Richtermissionen sind manchmal, Selbsthingabemissionen immer Inkarnationen; das heißt, dass die Avonale bei solchen Aufgaben auf einem Planeten — buchstäblich — in materieller Gestalt dienen. Ihre übrigen Besuche sind „technischer“ Art, und bei einem solchen Auftrag wird ein Avonal für den planetarischen Dienst nicht inkarniert. Wenn ein Richtersohn nur zum Abschluss einer Dispensation kommt, erscheint er auf einem Planeten als ein geistiges Wesen, das für die materiellen Geschöpfe der Welt unsichtbar ist. Derartige technische Besuche finden in der langen Geschichte einer bewohnten Welt wiederholt statt.
20:3.4 (226.4) Avonal-Söhne können als planetarische Richter wirken, bevor sie die Erfahrung von Richter- und Selbsthingabemissionen machen. Nach diesen beiden Sendungen hingegen wird der inkarnierte Sohn das zu Ende gehende Planetenalter richten. Dasselbe gilt für einen Schöpfersohn, wenn er sich in Menschengestalt auf einer Selbsthingabemission befindet. Wenn ein Paradies-Sohn eine evolutionäre Welt besucht und wie einer ihrer Bewohner wird, beendet seine Anwesenheit eine Dispensation und bedeutet, dass die Welt gerichtet wird.
20:4.1 (226.5) Bevor ein Sohn der Selbsthingabe auf einer bewohnten Welt erscheint, wird der Planet üblicherweise von einem Paradies-Avonal in Richtermission besucht. Wenn es sich um eine erste Richtermission handelt, inkarniert sich der Avonal immer als materielles Wesen. Er erscheint auf dem ihm bestimmten Planeten als ein voll erwachsener männlicher Angehöriger der sterblichen Rassen, als ein Wesen, das den sterblichen Geschöpfen jener Tage und Generation gänzlich sichtbar ist und mit ihnen in physischen Kontakt tritt. Während der ganzen Dauer einer Richterinkarnation besteht eine vollständige und ununterbrochene Verbindung zwischen dem Avonal-Sohn und den lokalen und universellen geistigen Kräften.
20:4.2 (226.6) Ein Planet kann vor und nach dem Erscheinen eines Sohnes der Selbsthingabe viele Besuche von Richtersöhnen erleben. Derselbe oder andere Avonale können ihn als Richter viele Male jeweils am Ende einer Dispensation besuchen, aber solche technischen Missionen des Gerichts sind weder Selbsthingabe- noch Richtermissionen, und die Avonale inkarnieren sich dabei nie. Sogar wenn ein Planet mit wiederholten Richtermissionen gesegnet wird, unterziehen sich die Avonale nicht immer einer sterblichen Inkarnation; und wenn sie tatsächlich in sterblicher Gestalt dienen, erscheinen sie stets als erwachsene Wesen der Welt; sie werden nicht von einer Frau geboren.
20:4.3 (227.1) Während ihrer Inkarnation im Rahmen einer Selbsthingabe- oder Richtermission haben die Paradies-Söhne erfahrene Justierer, und diese Justierer wechseln von Inkarnation zu Inkarnation. Die Justierer, die den Verstand der inkarnierten Gottessöhne bewohnen, können nie hoffen, durch eine Fusion mit den sie beherbergenden menschlich-göttlichen Wesen Persönlichkeit zu erlangen, aber sie werden oft auf Geheiß des Universalen Vaters personifiziert. Solche Justierer bilden auf Divinington den höchsten leitenden Rat für Administration, Identifikation und Aussendung der Unergründlichen Mentoren auf die bewohnten Welten. Auch empfangen und beglaubigen sie die Justierer bei ihrer Rückkehr in den „Schoß des Vaters“, nachdem der Tod ihre irdischen Gefäße aufgelöst hat. Auf diese Weise werden die treuen Justierer der Weltenrichter zu den hohen Leitern ihresgleichen.
20:4.4 (227.2) Urantia hat nie einen Avonal-Sohn auf Richtermission empfangen. Wäre Urantia dem allgemeinen Plan bewohnter Welten gefolgt, wäre ihm irgendwann zwischen den Tagen Adams und der Selbsthingabe von Christus Michael die Segnung einer Richtermission zuteil geworden. Aber die übliche Abfolge von Paradies-Söhnen ist auf eurem Planeten vor neunzehnhundert Jahren durch das Erscheinen des zu seiner abschließenden Selbsthingabe antretenden Schöpfersohnes völlig umgestürzt worden.
20:4.5 (227.3) Es kann sein, dass Urantia noch den Besuch eines Avonals mit dem Auftrag, sich während einer Richtermission zu inkarnieren, erhalten wird, aber was das künftige Erscheinen von Paradies-Söhnen betrifft, „kennen nicht einmal die Engel im Himmel Zeit und Art solcher Besuche“, denn eine Welt, auf der eine Selbsthingabe eines Michaels stattgefunden hat, wird zur individuellen und persönlichen Schutzbefohlenen dieses Meistersohnes und ist als solche vollkommen dessen Plänen und Entscheidungen unterworfen. Und auf eurer Welt wird das Ganze noch durch Michaels Versprechen seiner Wiederkehr kompliziert. Ganz gleichgültig, welche Missverständnisse den Aufenthalt Michaels von Nebadon auf Urantia umgeben, eines steht mit Sicherheit fest: sein Versprechen, auf eure Welt zurückzukehren. Angesichts dieser Aussicht kann einzig die Zeit die künftige Reihenfolge der Besuche der Paradies-Söhne Gottes auf Urantia enthüllen.
20:5.1 (227.4) Der Ewige Sohn ist das ewige Wort Gottes. Der Ewige Sohn ist der vollkommene Ausdruck des „ersten“ absoluten und unendlichen Gedankens seines ewigen Vaters. Wenn ein persönliches Doppel, eine göttliche Erweiterung dieses Ursprünglichen Sohnes sich auf eine Mission der Selbsthingabe in sterblicher Gestalt begibt, wird es buchstäblich wahr, dass das göttliche „Wort Fleisch geworden ist“ und das Wort somit unter den bescheidenen Wesen tierischen Ursprungs weilt.
20:5.2 (227.5) Auf Urantia herrscht der weit verbreitete Glaube, der Zweck der Selbsthingabe eines Sohnes sei, irgendwie die Haltung des Universalen Vaters zu beeinflussen. Aber ihr solltet aufgeklärt genug sein, um zu wissen, dass das nicht wahr ist. Die Selbsthingaben der Avonal- und Michael-Söhne sind ein notwendiger Teil eines erfahrungsmäßigen Prozesses, der dazu bestimmt ist, diese Söhne zu sicheren und mitfühlenden Richtern und Herrschern über die Völker und Planeten von Zeit und Raum werden zu lassen. Das Durchlaufen von sieben Selbsthingaben ist das höchste Ziel aller Paradies-Schöpfersöhne. Und alle Richtersöhne sind von demselben Geist des Dienens bewegt, der den primären Schöpfersöhnen und dem Ewigen Sohn des Paradieses in so überreichem Maße eignet.
20:5.3 (227.6) Irgendein Paradies-Sohn muss sich an eine von Sterblichen bewohnte Welt hingegeben haben, bevor es den Gedankenjustierern möglich wird, den Verstand sämtlicher normaler menschlicher Wesen dieser Sphäre zu bewohnen; denn die Justierer kommen nicht zu allen ehrlich gesinnten menschlichen Wesen, bevor der Geist der Wahrheit über alles Fleisch ausgegossen worden ist, und die Aussendung des Geistes der Wahrheit hängt von der Rückkehr eines Paradies-Sohnes an den Hauptsitz des Universums ab, nachdem er seine Mission der Selbsthingabe als Sterblicher auf einer sich entwickelnden Welt erfolgreich abgeschlossen hat.
20:5.4 (228.1) Im Laufe der langen Geschichte eines bewohnten Planeten finden viele Dispensationsgerichte statt, und es kann mehr als eine Richtermission geben, aber gewöhnlich wird ein Sohn der Selbsthingabe nur ein einziges Mal auf der Sphäre dienen. Nur ein einziger Sohn der Selbsthingabe muss mit Notwendigkeit auf jede bewohnte Welt kommen und hier das ganze sterbliche Leben von der Geburt bis zum Tode durchlaufen. Jede von Sterblichen bewohnte Welt ist unabhängig von ihrem geistigen Status früher oder später dazu bestimmt, einen Richtersohn in Selbsthingabemission zu empfangen mit Ausnahme des einen Planeten in jedem Lokaluniversum, den der Schöpfersohn zu seiner eigenen sterblichen Selbsthingabe auserkoren hat.
20:5.5 (228.2) Da ihr jetzt größere Klarheit über die Söhne der Selbsthingabe habt, versteht ihr, weshalb Urantia in der Geschichte von Nebadon ein so großes Interesse erweckt. Euer kleiner und unbedeutender Planet ist für das Lokaluniversum nur deshalb von Belang, weil er die Heimatwelt des sterblichen Jesu von Nazareth ist. Er war der Ort der letzten und siegreichen Selbsthingabe eures Schöpfersohnes, der Schauplatz, wo Michael die supreme persönliche Souveränität über das Universum von Nebadon gewann.
20:5.6 (228.3) Insbesondere nach Abschluss seiner Selbsthingabe als Sterblicher verbringt ein Schöpfersohn am Hauptsitz seines Lokaluniversums viel Zeit damit, das Kollegium seiner mit ihm arbeitenden Söhne, der Richtersöhne und anderer, zu beraten und auszubilden. Mit Liebe und Hingabe, mit zartem Erbarmen und achtungsvoller Zuneigung geben sich diese Richtersöhne an die Welten des Raums hin. Und ihr planetarisches Dienen steht den Selbsthingaben der Michaele als Sterbliche in keiner Weise nach. Es ist wahr, dass euer Schöpfersohn für sein letztes Abenteuer in Geschöpfeserfahrung eine Welt auswählte, der ungewöhnliche Missgeschicke widerfahren waren. Aber kein Planet könnte sich je in so schlimmer Verfassung befinden, dass sich zu seiner geistigen Rehabilitierung die Selbsthingabe eines Schöpfersohnes aufdrängen würde. Jeder der Selbsthingabegruppe angehörende Sohn hätte der Aufgabe ebenfalls genügt, denn in all ihrem Wirken auf den Welten eines Lokaluniversums sind die Richtersöhne genauso göttlich erfolgreich und allweise, wie es an ihrer statt ihr Paradies-Bruder, der Schöpfersohn, gewesen wäre.
20:5.7 (228.4) Obwohl diese inkarnierten, sich selbst hingebenden Paradies-Söhne stets mit der Möglichkeit einer Katastrophe rechnen müssen, habe ich noch nie von Misserfolg oder Pflichtvergessenheit eines Richter- oder Schöpfersohnes auf einer Selbsthingabemission gehört. Beider Ursprung steht der absoluten Vollkommenheit zu nahe, als dass sie fehlen könnten. Sie gehen tatsächlich das Risiko ein, werden tatsächlich wie die sterblichen Geschöpfe aus Fleisch und Blut und gewinnen dadurch die einzigartige Geschöpfeserfahrung, aber so weit meine Beobachtung reicht, sind sie immer erfolgreich. Nie misslingt es ihnen, das Ziel der Selbsthingabemission zu erfüllen. Die Schilderungen ihrer Selbsthingaben und planetarischen Dienste in ganz Nebadon sind das edelste und fesselndste Kapitel der Geschichte eures Lokaluniversums.
20:6.1 (228.5) Die Methode, durch welche ein Paradies-Sohn zur sterblichen Inkarnation als Sohn der Selbsthingabe bereit wird und dann auf dem Planeten seiner Selbsthingabe in einen Mutterleib eingeht, ist ein universales Geheimnis; und jeder Versuch, das Funktionieren dieser Technik Sonaringtons herauszufinden, ist zu sicherem Misserfolg verurteilt. Lasst das sublime Wissen um das Leben des sterblichen Jesu von Nazareth sich in eure Seelen senken, aber verschwendet keine Gedanken an nutzlose Spekulationen darüber, wie diese mysteriöse Inkarnation Michaels von Nebadon bewerkstelligt wurde. Freuen wir uns alle im sicheren Wissen darum, dass es der göttlichen Natur möglich ist, Derartiges zu vollbringen, und verlieren wir keine Zeit mit müßigem Rätseln über die Technik, die die göttliche Weisheit zur Bewirkung solcher Phänomene einsetzt.
20:6.2 (229.1) Bei seiner Mission der Selbsthingabe als Sterblicher wird ein Paradies-Sohn immer von einer Frau geboren und wächst als ein männliches Kind der Welt heran, gerade so wie Jesus auf Urantia. Diese Söhne supremen Dienstes durchlaufen Kindheit, Jugend und Mannesalter genau wie ein menschliches Wesen. Sie werden in jeder Beziehung wie die Sterblichen der Rasse, in welcher sie geboren werden. Ganz wie die Kinder der Welten, auf denen sie dienen, richten auch sie Bitten an den Vater. Von einem materiellen Standpunkt aus leben diese menschlich-göttlichen Söhne ein gewöhnliches Leben mit einer einzigen Ausnahme: Sie zeugen auf der Welt ihres Aufenthaltes keine Nachkommen; das ist eine allen Ordnungen sich selbst hingebender Paradies-Söhne auferlegte universelle Einschränkung.
20:6.3 (229.2) So wie Jesus auf eurer Welt als Zimmermannssohn arbeitete, mühen sich andere Paradiessöhne in den verschiedensten Eigenschaften auf den Planeten ihrer Selbsthingabe ab. Ihr könnt schwerlich an eine berufliche Tätigkeit denken, die nicht von irgendeinem Paradies-Sohn während seiner Selbsthingabe auf irgendeinem evolutionären Planeten der Zeit ausgeübt worden wäre.
20:6.4 (229.3) Nachdem ein Sohn der Selbsthingabe die Erfahrung, das Leben eines Sterblichen zu leben, gemeistert und eine vollkommene Harmonisierung mit dem ihm innewohnenden Justierer erreicht hat, beginnt er mit jenem Teil seiner planetarischen Sendung, der bestimmt ist, das Denken seiner irdischen Brüder zu erleuchten und ihre Seelen zu inspirieren. Als Lehrer verschreiben sich diese Söhne einzig der geistigen Erleuchtung der sterblichen Rassen auf den Welten ihres Aufenthaltes.
20:6.5 (229.4) Obwohl die Selbsthingaben der Michaele und Avonale in den meisten Punkten vergleichbar sind, sind sie doch nicht in allen identisch. Nie verkündet ein Richtersohn: „Wer immer den Sohn gesehen hat, hat den Vater gesehen“, wie es euer Schöpfersohn tat, als er als ein Mensch auf Urantia weilte. Aber ein sich hingebender Avonal erklärt: „Wer immer mich gesehen hat, hat den Ewigen Sohn Gottes gesehen.“ Die Richtersöhne stammen nicht unmittelbar vom Vater ab, und sie inkarnieren sich nicht in Unterwerfung unter den Willen des Vaters; sie geben sich immer als Paradies- Söhne hin, die dem Willen des Ewigen Sohnes des Paradieses untertan sind.
20:6.6 (229.5) Wenn die sich hingebenden Schöpfer- oder Richtersöhne durch die Todespforte gehen, erscheinen sie am Dritten Tag wieder. Aber ihr solltet nicht denken, dass sie alle ein so tragisches Ende nehmen wie der Schöpfersohn, der vor neunzehnhundert Jahren auf eurer Erde weilte. Die außergewöhnliche und über alles grausame Erfahrung, durch die Jesus von Nazareth gegangen ist, hat Urantia im Lokaluniversum den Namen „Welt des Kreuzes“ eingetragen. Es ist nicht nötig, dass den Gottessöhnen eine so unmenschliche Behandlung widerfahre, und in ihrer großen Mehrheit haben die Planeten sie mit mehr Hochachtung aufgenommen und ihnen erlaubt, ihre irdische Laufbahn zu beenden, das Zeitalter abzuschließen, die schlafenden Fortlebenden zu richten und eine neue Dispensation einzuweihen, ohne sie eines gewaltsamen Todes sterben zu lassen. Ein Sohn der Selbsthingabe muss dem Tod begegnen, muss in ihrer Gänze durch die tatsächliche Erfahrung der Sterblichen der Welt gehen, aber der göttliche Plan fordert nicht, dass der Tod gewaltsamer oder ungewöhnlicher Natur sei.
20:6.7 (229.6) Wenn Söhne der Selbsthingabe nicht ein gewaltsames Ende nehmen, geben sie ihr Leben freiwillig auf und treten durch die Todespforte, nicht etwa, um der Erfordernis „finsterer Gerechtigkeit“ oder „göttlichen Zorns“ zu genügen, sondern vielmehr, um die Selbsthingabe zu vervollständigen, „den Kelch“ des inkarnierten Werdegangs und der persönlichen Erfahrung „zu trinken“ in allem, was das Leben eines Geschöpfes ausmacht, wie es auf den Planeten irdischer Existenz gelebt wird. Die Selbsthingabe ist eine planetarische und universelle Notwendigkeit, und der physische Tod ist weiter nichts als ein notwendiger Teil einer Selbsthingabemission.
20:6.8 (230.1) Wenn seine Inkarnation als Sterblicher zu Ende ist, begibt sich der diensttuende Avonal ins Paradies, wird vom Universalen Vater angenommen, kehrt zum Lokaluniversum zurück, dem er dient, und wird vom Schöpfersohn anerkannt. Hierauf senden der Avonal der Selbsthingabe und der Schöpfersohn ihren gemeinsamen Geist der Wahrheit aus, damit er in den Herzen der sterblichen, auf der Welt der Selbsthingabe wohnenden Rassen wirke. In den der Souveränität vorausgehenden Zeitaltern eines Lokaluniversums ist dies der gemeinsame Geist beider Söhne, und er wird vom Schöpferischen Geist ausgeteilt. Er ist etwas verschieden von dem Geist der Wahrheit, der die Zeitalter des Lokaluniversums nach der siebenten Selbsthingabe eines Michaels kennzeichnet.
20:6.9 (230.2) Nach Abschluss der letzten Selbsthingabe eines Schöpfersohnes ändert sich die Natur des Geistes der Wahrheit, der zuvor in all jene Welten des Lokaluniversums ausgesandt worden war, auf denen sich ein Avonal hingegeben hatte, und wird im eigentlichen Sinne zum Geist des souveränen Michaels. Dieses Phänomen ereignet sich in dem Augenblick, wo der Geist der Wahrheit befreit wird, um sein Amt auf dem Planeten der Selbsthingabe Michaels aufzunehmen. Danach empfängt jede Welt, der die Ehre der Selbsthingabe eines Richtersohnes widerfahren ist, vom siebenfachen Schöpfersohn in Verbindung mit diesem Richtersohn denselben geistigen Tröster, den sie empfangen hätte, wenn sich der Souverän des Lokaluniversums persönlich als Sohn der Selbsthingabe auf ihr inkarniert hätte.
20:7.1 (230.3) Diese in hohem Maße persönlichen und hochgeistigen Paradies-Söhne werden durch die Paradies-Trinität ins Dasein gerufen. Man kennt sie in Havona als die Ordnung der Daynale. Auf Orvonton bezeichnet man sie wegen ihres Ursprungs als Lehrersöhne der Trinität. Auf Salvington werden sie manchmal Geistige Söhne des Paradieses genannt.
20:7.2 (230.4) Die Zahl der Lehrersöhne wächst ständig. Die Fernmeldung über die letzte Zählung im Universum gab die Zahl dieser im Zentraluniversum und in den Superuniversen wirkenden Söhne der Trinität mit etwas mehr als einundzwanzig Milliarden an, worin die Paradies-Reserven, die mehr als ein Drittel aller existierenden Lehrersöhne der Trinität ausmachen, nicht enthalten sind.
20:7.3 (230.5) Die Sohnesordnung der Daynale ist kein organischer Teil der lokalen oder superuniversellen Verwaltungen. Ihre Mitglieder sind weder Schöpfer noch Retter, weder Richter noch Herrscher. Sie beschäftigen sich weniger mit universeller Verwaltung als mit sittlicher Erleuchtung und geistiger Entwicklung. Sie sind die universellen Erzieher, die sich der geistigen Erweckung und sittlichen Führung aller Reiche widmen. Ihr Wirken ist innig verknüpft mit demjenigen der Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes und eng verbunden mit dem Aufstieg der Geschöpfeswesen zum Paradies.
20:7.4 (230.6) Die Söhne der Trinität haben an den vereinigten Naturen der drei Paradies-Gottheiten teil, aber in Havona scheinen sie mehr die Natur des Universalen Vaters widerzuspiegeln. In den Superuniversen lassen sie eher die Natur des Ewigen Sohnes durchscheinen, während sie in den Lokalschöpfungen offenbar den Charakter des Unendlichen Geistes zum Ausdruck bringen. In allen Universen sind sie das verkörperte Dienen und die besonnene Weisheit.
20:7.5 (230.7) Im Unterschied zu ihren Paradies-Brüdern, den Michaelen und Avonalen, erhalten die Lehrersöhne der Trinität im Zentraluniversum keine Vorschulung. Sie werden direkt auf die Hauptwelten der Superuniversen abbeordert und dort mit einem Dienst in einem Lokaluniversum betraut. Für ihr Wirken auf den evolutionären Welten benutzen sie den gemeinsamen geistigen Einfluss eines Schöpfersohnes und der ihm beigesellten Richtersöhne, denn die Daynale besitzen in sich und aus sich heraus keine geistige Anziehungskraft.
20:8.1 (231.1) Die Geistigen Söhne des Paradieses sind einmalige Wesen trinitären Ursprungs und die einzigen Geschöpfe der Trinität, die so vollständig mit der Führung der Universen zweifachen Ursprungs verbunden sind. Mit Liebe und Hingabe walten sie ihres Amtes der Erziehung der sterblichen Geschöpfe und der niedrigeren Ordnungen geistiger Wesen. Sie beginnen ihre Arbeit in den Lokalsystemen und werden dann entsprechend ihrer Erfahrung und Leistung nach innen befördert, um zuerst in den Konstellationen zu dienen und sich hernach an den höchsten Aufgaben der lokalen Schöpfung zu beteiligen. Nach ihrer Bestätigung können sie zu geistigen Botschaftern werden, zu Repräsentanten des Lokaluniversums, dem sie dienen.
20:8.2 (231.2) Ich kenne die genaue Zahl der Lehrersöhne Nebadons nicht; es gibt ihrer viele Tausende. An den Melchisedek-Schulen gehören viele Abteilungsleiter dieser Ordnung an. Einschließlich dieser Söhne umfasst der gesamte Lehrkörper der offiziellen Universität Salvingtons über hunderttausend Mitglieder. In großer Zahl sind sie auf den verschiedenen morontiellen Schulungswelten stationiert, aber sie widmen sich nicht nur dem geistigen Vorankommen der sterblichen Geschöpfe; sie haben auch die Aufgabe, seraphische Wesen und andere Einheimische der Lokalschöpfungen auszubilden. Viele ihrer Helfer entstammen den Reihen der durch Geschöpfe trinitisierten Wesen.
20:8.3 (231.3) Die Lehrersöhne bilden die Ausschüsse, die alle Prüfungen abnehmen und alle Tests leiten, die die Eignung für alle untergeordneten Phasen universellen Dienstes bescheinigen, von den Pflichten der Wachthabenden auf Außenposten bis zu jenen der Sternforscher. Sie leiten einen sich über ganze Zeitalter erstreckenden Studiengang von den planetarischen Kursen bis zu der sich auf Salvington befindenden hohen Akademie der Weisheit. Alle aufsteigenden Sterblichen und ehrgeizigen Cherubim, die diese Weisheits- und Wahrheitsabenteuer erfolgreich bestehen, können der Anerkennung ihrer Anstrengung und Vollbringung sicher sein.
20:8.4 (231.4) Alle Gottessöhne aller Universen sind den ewig treuen und universell wirksamen Lehrersöhnen der Trinität dankbar. Sie sind die hohen Lehrer aller geistigen Persönlichkeiten, ja sogar die geprüften und wahren Lehrer der Gottessöhne selber. Aber ich kann euch schwerlich über die endlosen Einzelheiten ihrer Pflichten und Funktionen Auskunft geben. Das weite Betätigungsfeld der Daynalsöhne wird man auf Urantia besser verstehen, wenn eure Intelligenz größere Fortschritte gemacht und die geistige Isolation eures Planeten ein Ende genommen haben wird.
20:9.1 (231.5) Wenn die Entwicklung der Ereignisse auf einer evolutionären Welt erkennen lässt, dass die Zeit für die Einweihung eines geistigen Zeitalters reif ist, melden sich die Lehrersöhne der Trinität immer freiwillig für diesen Dienst. Ihr seid mit dieser Sohnesordnung nicht vertraut, weil Urantia nie ein geistiges Zeitalter erlebt hat, ein Millennium kosmischer Erleuchtung. Aber eben jetzt besuchen die Lehrersöhne eure Welt, um Pläne für ihren in Aussicht genommenen Aufenthalt auf eurer Sphäre zu entwerfen. Sie werden mit Notwendigkeit auf Urantia erscheinen, sobald dessen Bewohner sich von ihren tierischen Fesseln und materialistischen Ketten vergleichsweise befreit haben werden.
20:9.2 (231.6) Die Lehrersöhne der Trinität haben mit der Beendigung der planetarischen Dispensationen nichts zu tun. Weder richten sie die Toten, noch geleiten sie die Lebenden hinüber, aber auf jeder ihrer planetarischen Missionen werden sie von einem Richtersohn begleitet, der diese Ämter wahrnimmt. Die Lehrersöhne sind voll und ganz damit beschäftigt, ein geistiges Zeitalter einzuleiten, auf einem evolutionären Planeten das Morgengrauen der Ära geistiger Realitäten herbeizuführen. Sie machen die geistigen Entsprechungen materiellen Wissens und zeitlicher Weisheit real.
20:9.3 (232.1) Die Lehrersöhne weilen in der Regel während tausend Jahren planetarischer Zeit auf einem Planeten zu Besuch. Ein einziger Lehrersohn leitet die planetarische tausendjährige Herrschaft, und siebzig Mitarbeiter seiner Ordnung stehen ihm zur Seite. Weder inkarnieren sich die Daynale, noch materialisieren sie sich anderswie, um für menschliche Wesen sichtbar zu werden; deshalb wird der Kontakt mit der besuchten Welt durch das Wirken der Leuchtenden Abendsterne, Persönlichkeiten des Lokaluniversums, aufrechterhalten, die mit den Lehrersöhnen der Trinität zusammenarbeiten.
20:9.4 (232.2) Die Daynale können viele Male auf eine bewohnte Welt zurückkehren, und am Ende ihrer letzten Sendung wird der Planet in den Status einer im Licht und Leben verankerten Sphäre überführt, der das evolutionäre Ziel aller von Sterblichen bewohnten Welten des gegenwärtigen Universumszeitalters ist. Das Finalitätskorps der Sterblichen hat viel mit den im Licht und Leben verankerten Sphären zu tun, und seine planetarischen Aktivitäten berühren sich mit denjenigen der Lehrersöhne. In der Tat ist die gesamte Ordnung der Daynalsöhne eng mit allen Phasen der Finalistenaktivitäten in den evolutionären Schöpfungen von Zeit und Raum verbunden.
20:9.5 (232.3) Die Lehrersöhne der Trinität scheinen mit dem Programm sterblichen Fortschritts in den früheren Stadien des evolutionären Aufstiegs so vollkommen identifiziert zu sein, dass wir oft zu Mutmaßungen über ihre mögliche Zusammenarbeit mit den Finalisten in der nicht enthüllten Laufbahn der zukünftigen Universen angeregt werden. Wir beobachten, dass die Verwalter der Superuniversen teils Persönlichkeiten trinitären Ursprungs, teils von der Trinität umfangene aufsteigende evolutionäre Geschöpfe sind. Wir sind der festen Überzeugung, dass Lehrersöhne und Finalisten jetzt daran arbeiten, die Erfahrung der Zusammenarbeit in der Zeit zu machen, wohl eine einführende Schulung, die sie auf eine enge Zusammenarbeit im Rahmen einer nicht offenbarten zukünftigen Bestimmung vorbereiten soll. Auf Uversa glauben wir, dass nach der endgültigen Verankerung der Superuniversen im Licht und Leben diese Paradies-Lehrersöhne, die mit den Problemen der evolutionären Welten so vollkommen vertraut geworden und seit so langer Zeit mit der Laufbahn der evolutionären Sterblichen verbunden sind, wahrscheinlich in einen ewigen Bund mit dem Paradies-Korps der Finalität treten werden.
20:10.1 (232.4) Alle Paradies-Söhne Gottes sind göttlich in Ursprung und Natur. Das Wirken jedes Paradies-Sohnes zugunsten jeder Welt ist gerade so, als wäre dieser dienende Sohn der erste und einzige Sohn Gottes.
20:10.2 (232.5) Die Paradies-Söhne sind die göttliche Offenbarung der handelnden Naturen der drei Personen der Gottheit an die Reiche von Zeit und Raum. Die Schöpfer- sowie die Richter- und Lehrersöhne sind die Geschenke der ewigen Gottheiten an die Menschenkinder und alle anderen über ein Aufstiegspotential verfügenden Universumsgeschöpfe. Diese Gottessöhne sind die göttlichen Diener, die sich unablässig der Aufgabe widmen, den Geschöpfen der Zeit zu helfen, das hohe geistige Ziel der Ewigkeit zu erreichen.
20:10.3 (232.6) In den Schöpfersöhnen vermischt sich die Liebe des Universalen Vaters mit der Barmherzigkeit des Ewigen Sohnes und tut sich in den Lokaluniversen in der schöpferischen Macht, im liebevollen Wirken und in der verständnisvollen Souveränität der Michaele kund. In den Richtersöhnen offenbart sich den evolutionären Reichen die Barmherzigkeit des Ewigen Sohnes, vereint mit der tätigen Liebe des Unendlichen Geistes, im Werdegang der richtenden, dienenden und sich hingebenden Avonale. In den Lehrersöhnen der Trinität sind Liebe, Barmherzigkeit und Betreuung der drei Paradies-Gottheiten auf den höchsten Wertebenen von Zeit und Raum koordiniert und bekunden sich den Universen gegenüber als lebendige Wahrheit, göttliche Güte und wahre geistige Schönheit.
20:10.4 (233.1) In den Lokaluniversen arbeiten diese Sohnesordnungen mit dem Ziel zusammen, den Geschöpfen des Raums die Gottheiten des Paradieses zu offenbaren: Als Vater eines Lokal-universums vermittelt ein Schöpfersohn ein lebendiges Bild vom unendlichen Charakter des Universalen Vaters. Als Selbsthingabe-Söhne der Barmherzigkeit offenbaren die Avonale die unvergleichliche Natur des unendlich erbarmungsvollen Ewigen Sohnes. Als die wahren Lehrer der aufsteigenden Persönlichkeiten enthüllen die Daynal-Söhne der Trinität die Lehrernatur des Unendlichen Geistes. Durch ihre göttlich vollkommene Zusammenarbeit steuern Michaele, Avonale und Daynale bei zu der Verwirklichung und Offenbarung von Persönlichkeit und Souveränität des Supremen Gottes in den Zeit-Raum-Universen und für diese. In der Harmonie ihrer dreieinigen Aktivitäten wirken diese Paradies-Söhne Gottes unaufhörlich als Vorhut der Persönlichkeiten der Gottheit, indem sie die nie endende Expansion der Göttlichkeit des Ersten Zentralen Ursprungs von der ewigen Paradies-Insel in die unbekannten Tiefen des Raums hinaus mitmachen.
20:10.5 (233.2) [Dargeboten von einem Vervollkommner der Weisheit aus Uversa.]
Das Urantia Buch
Schrift 21
21:0.1 (234.1) DIE Schöpfersöhne sind die Erschaffer und Herrscher der Lokaluniversen von Zeit und Raum. Diese Universumsschöpfer und -souveräne haben einen doppelten Ursprung; sie vereinigen in sich die Wesenszüge von Gott dem Vater und Gott dem Sohn. Aber jeder Schöpfersohn ist von allen anderen verschieden; jeder ist sowohl in Charakter wie Persönlichkeit einmalig; er ist der „alleinige erzeugte Sohn“ des vollkommenen Gottheitsideals, dem er entspringt.
21:0.2 (234.2) Bei der gewaltigen Aufgabe der Organisierung, Entwicklung und Vervollkommnung eines Lokaluniversums erfreuen sich diese hohen Söhne stets der Billigung und Unterstützung des Universalen Vaters. Die Beziehung der Schöpfersöhne zu ihrem Vater im Paradies ist rührend und von allerhöchster Art. Ohne Zweifel ist die tiefe Zuneigung der Gottheits-Eltern zu ihrer göttlichen Nachkommenschaft der Urquell jener wunderschönen und beinahe göttlichen Liebe, die selbst sterbliche Eltern für ihre Kinder empfinden.
21:0.3 (234.3) Diese primären Paradies-Söhne werden als Michaele personifiziert. Wenn sie aus dem Paradies ausziehen, um ihre Universen zu gründen, nennt man sie die Schöpfer-Michaele. Wenn sie endgültig mit supremer Autorität ausgestattet sind, heißen sie Meister-Michaele. Manchmal sprechen wir vom Souverän eures Universums als von Christus Michael. Immer und auf ewig herrschen sie nach der „Ordnung von Michael“, denn so heißt der erste Sohn ihrer Ordnung und Natur.
21:0.4 (234.4) Der ursprüngliche und erstgeborene Michael hat nie eine Inkarnation als materielles Wesen durchgemacht, aber siebenmal ist er durch die Erfahrung des geistigen Aufstiegs der Geschöpfe auf den sieben Kreisen Havonas gegangen, indem er von den äußeren Sphären bis zum innersten Kreis der zentralen Schöpfung vorrückte. Die Ordnung der Michaele kennt das Große Universum von einem Ende zum anderen; es gibt keine wesentliche Erfahrung irgendwelcher Kinder von Zeit und Raum, an welcher die Michaele nicht persönlich teilgenommen hätten; tatsächlich haben sie nicht nur Anteil an der göttlichen Natur, sondern auch an eurer Natur, das heißt an allen Naturen, von der höchsten bis zur niedrigsten.
21:0.5 (234.5) Der ursprüngliche Michael ist das leitende Oberhaupt der primären Paradies-Söhne, wenn sich diese in der Mitte aller Dinge zur Beratung versammeln. Es ist nicht lange her, dass wir auf Uversa eine universelle Fernmeldung von einem außerordentlichen Konklave auf der ewigen Insel aufgezeichnet haben, bei dem einhundertfünfzigtausend Schöpfersöhne in der elterlichen Gegenwart versammelt waren, um miteinander über Dinge zu beraten, die den Fortschritt der Einigung und Stabilisierung des Universums der Universen betrafen. Es handelte sich dabei um eine ausgewählte Gruppe von Souveränen Michael-Söhnen mit siebenmaliger Selbsthingabe-Erfahrung.
21:1.1 (234.6) Wenn die Fülle absoluter geistiger Ideation im Ewigen Sohn der Fülle eines absoluten Persönlichkeitskonzeptes im Universalen Vater begegnet, wenn solch eine schöpferische Vereinigung endgültig und vollständig geworden ist, wenn es zu solch einer absoluten geistigen Identität und solch einer unendlich geeinten Persönlichkeitsvorstellung kommt, dann, genau dann und dort und ohne dass die eine oder andere der unendlichen Gottheiten das Geringste an Persönlichkeit oder Vorrechten einbüßte, springt blitzartig ein voll erwachsener, neuer und originaler Schöpfersohn ins Dasein, der alleinige erzeugte Sohn des vollkommenen Ideals und der mächtigen Idee, deren Vereinigung diese neue mächtige und vollkommene Schöpferpersönlichkeit hervorgebracht hat.
21:1.2 (235.1) Jeder Schöpfersohn ist der alleinige erzeugte und einzig erzeugbare Spross der vollkommenen Vereinigung der originalen Konzepte der beiden unendlichen und ewigen und vollkommenen Verstandesbegabungen der ewig existierenden Schöpfer des Universums der Universen. Es kann nie einen zweiten solchen Sohn geben, weil jeder Schöpfersohn auf uneingeschränkte, abgeschlossene und endgültige Weise Ausdruck und Verkörperung jeder Phase jeder Facette jeder Möglichkeit jeder göttlichen Realität ist, die in aller Ewigkeit jemals in den göttlichen schöpferischen Potentialen, die sich zu der Erzeugung dieses Michael-Sohnes vereinigt haben, gefunden werden könnte, sie ausdrücken könnte oder sich aus ihnen entwickeln ließe. Jeder Schöpfersohn ist das Absolute der vereinigten Gottheitskonzepte, die seinen göttlichen Ursprung bilden.
21:1.3 (235.2) Die göttlichen Naturen der Schöpfersöhne leiten sich im Prinzip zu gleichen Teilen von den Attributen beider Eltern des Paradieses her. Alle teilen die Fülle der göttlichen Natur des Universalen Vaters und der Schöpfervorrechte des Ewigen Sohnes, aber wenn wir die praktischen Ergebnisse des Wirkens der Michaele in den Universen beobachten, stellen wir offensichtliche Unterschiede fest. Einige Schöpfersöhne scheinen mehr Gott dem Vater zu gleichen, andere mehr Gott dem Sohn. Ein Beispiel: Die allgemeine Tendenz der Verwaltung des Universums von Nebadon legt nahe, dass sein Schöpfer und regierender Sohn jemand ist, der in Natur und Charakter eher dem Ewigen Mutter-Sohn gleicht. Es sollte ferner vermerkt werden, dass einige Universen von Paradies-Michaelen gelenkt werden, die in gleicher Weise Gott dem Vater und Gott dem Sohn gleichen. Diese Beobachtungen enthalten in keiner Weise Kritik; sie sind einfach eine Feststellung von Tatsachen.
21:1.4 (235.3) Die exakte Zahl aller existierenden Schöpfersöhne ist mir nicht bekannt, aber ich habe gute Gründe zu der Annahme, dass es ihrer über siebenhunderttausend gibt. Nun wissen wir, dass es genau siebenhunderttausend Einiger der Tage gibt und keine weiteren mehr erschaffen werden. Wir stellen ebenfalls fest, dass die verfügten Pläne des gegenwärtigen Universumszeitalters darauf hinzudeuten scheinen, dass in jedem Lokaluniversum ein einziger Einiger der Tage als beratender Botschafter der Trinität residieren wird. Des Weiteren stellen wir fest, dass die ständig wachsende Zahl von Schöpfersöhnen die feste Zahl der Einiger der Tage bereits überschritten hat. Aber wir sind nie über die Bestimmung der überzähligen Michaele informiert worden.
21:2.1 (235.4) Die Paradies-Söhne der primären Ordnung sind die Entwerfer, Schöpfer, Erbauer und Verwalter ihrer jeweiligen Domänen, der Lokaluniversen von Zeit und Raum, der schöpferischen Grundeinheiten der sieben evolutionären Superuniversen. Einem Schöpfersohn ist die Wahl des Ortes seiner zukünftigen kosmischen Aktivität im Raum freigestellt, aber bevor er auch nur mit der materiellen Organisation seines Universums beginnen kann, muss er lange Zeit mit Beobachtung und Studium der Anstrengungen seiner älteren Brüder in verschiedenen Schöpfungen zubringen, welche dem Superuniversum seiner geplanten Aktivitäten angehören. Aber noch vor alledem muss der Michael-Sohn seine lange und einzigartige Erfahrung der Beobachtung des Paradieses und der Schulung in Havona abgeschlossen haben.
21:2.2 (235.5) Wenn ein Schöpfersohn das Paradies verlässt, um das Abenteuer der Erschaffung eines Universums anzutreten, um das Haupt — praktisch der Gott — des von ihm selber organisierten Lokaluniversums zu werden, ist er zum ersten Mal in innigem Kontakt mit dem Dritten Zentralen Ursprung und in vieler Hinsicht von ihm abhängig. Obwohl der Unendliche Geist mit dem Vater und mit dem Sohn im Zentrum aller Dinge wohnt, ist seine Bestimmung auch, als tatsächlicher und wirksamer Helfer jedes Schöpfersohnes zu wirken. Deshalb wird jeder Schöpfersohn von einer Schöpferischen Tochter des Unendlichen Geistes begleitet, von jenem Wesen, das bestimmt ist, zur Göttlichen Ministerin, zum Muttergeist des neuen Lokaluniversums zu werden.
21:2.3 (236.1) Das Ereignis des Weggangs eines Michael-Sohnes macht seine Schöpfervorrechte auf ewig von den Zentralen Ursprüngen des Paradieses frei. Er bleibt einzig gewissen Begrenzungen unterworfen, die in der Natur der Vorausexistenz dieser Zentralen Ursprünge liegen, sowie gewissen anderen vorausbestehenden Mächten und Gegenwarten. Unter diesen Begrenzungen der im Übrigen allmächtigen Schöpfervorrechte des Vaters eines Lokaluniversums befinden sich die folgenden:
21:2.4 (236.2) 1. Die Energie-Materie wird vom Unendlichen Geist beherrscht. Bevor irgendwelche neuen Formen oder Dinge, große oder kleine, erschaffen werden können, bevor irgendwelche neuen Umwandlungen von Energie-Materie in Angriff genommen werden können, muss sich ein Schöpfersohn des Einverständnisses und der tätigen Mithilfe des Unendlichen Geistes versichern.
21:2.5 (236.3) 2. Geschöpfesentwürfe und -typen werden vom Ewigen Sohn kontrolliert. Bevor ein Schöpfersohn zur Schöpfung irgendeiner neuen Wesensart, irgendeines neuen Geschöpfesmodells schreiten kann, muss er sich der Zustimmung des Ewigen und Ursprünglichen Mutter-Sohnes vergewissern.
21:2.6 (236.4) 3. Persönlichkeit wird vom Universalen Vater entworfen und verliehen.
21:2.7 (236.5) Die Verstandes typen und -Urmuster werden bedingt durch die dem Geschöpf vorausgehenden Seinsfaktoren. Nachdem diese Faktoren zusammengefügt worden sind, um ein (persönliches oder andersartiges) Geschöpf zu bilden, tritt dazu die Verstandesbegabung durch den Dritten Zentralen Ursprung, den universalen Urquell der Versorgung mit Intelligenz aller Wesen unterhalb der Ebene der Paradies-Schöpfer.
21:2.8 (236.6) Die Kontrolle geistiger Entwürfe und Typen hängt von der Ebene ab, auf der sie sich manifestieren. Letztlich werden die geistigen Entwürfe durch die Trinität kontrolliert oder durch die vortrinitären Geistbegabungen der Persönlichkeiten der Trinität — des Vaters, des Sohnes und des Geistes.
21:2.9 (236.7) Wenn solch ein vollkommener und göttlicher Sohn vom Gebiet des Universums seiner Wahl Besitz ergriffen hat; wenn die anfänglichen Probleme der Materialisierung des Universums und der Herstellung eines hinreichenden Gleichgewichts gelöst sind; wenn er mit der ihn ergänzenden Tochter des Unendlichen Geistes zu einer leistungsfähigen und gut eingespielten Arbeitsgemeinschaft gelangt ist — dann stellen dieser Universumssohn und dieser Universumsgeist jene Verbindung her, deren Bestimmung es ist, die ungezählten Heerscharen ihrer Lokaluniversumskinder hervorzubringen. In Verbindung mit diesem Ereignis verwandelt sich das Wesen des Schöpferischen Geistes, dieser Fokussierung des Unendlichen Geistes des Paradieses, und nimmt die persönlichen Eigenschaften des Muttergeistes eines Lokaluniversums an.
21:2.10 (236.8) Obwohl alle Schöpfersöhne ihren Paradies-Eltern auf göttliche Weise gleichen, sieht doch keiner genau dem anderen ähnlich; jeder ist einmalig, verschieden, ausschließlich und original in Wesen wie Persönlichkeit. Und da sie die Architekten und Urheber der Lebenspläne ihrer jeweiligen Reiche sind, sorgt gerade diese Verschiedenartigkeit dafür, dass sich auch ihre Gebiete voneinander unterscheiden, und zwar in jeder Form und Phase lebendiger Existenz, die aus den Michaelen hervorgeht, von ihnen erschaffen oder später entwickelt wird. Daher sind die in den Lokaluniversen beheimateten Geschöpfesordnungen ganz und gar verschieden voneinander. Keine zwei dieser Universen werden von darin geborenen Wesen doppelten Ursprungs verwaltet oder bewohnt, die in jeder Hinsicht identisch sind. Innerhalb jedes Superuniversums ist eine Hälfte ihrer angeborenen Attribute genau gleich, da sie den gleichförmigen Schöpferischen Geisten entstammt; die andere Hälfte jedoch variiert, da sie den unterschiedlichen Schöpfersöhnen entstammt. Aber keine derartige Mannigfaltigkeit kennzeichnet die Wesen, die ihren Ursprung einzig im Schöpferischen Geist haben, noch die aus dem Zentraluniversum oder den Superuniversen gebürtigen importierten Wesen.
21:2.11 (237.1) Wenn ein Michael-Sohn von seinem Universum abwesend ist, übernimmt dessen Lenkung das erstgeborene einheimische Wesen, der Helle Morgenstern, der Regierungschef des Lokal-universums. In solchen Zeiten sind Meinung und Rat des Einigers der Tage von unschätzbarem Wert. Während seiner Abwesenheiten hat der Schöpfersohn die Fähigkeit, den mit ihm verbundenen Muttergeist mit der Kontrolle seiner geistigen Gegenwart auf den bewohnten Welten und in den Herzen seiner sterblichen Kinder zu betrauen. Die Geistmutter eines Lokaluniversums verbleibt immer an dessen Hauptsitz, von wo aus sie auch den entlegensten Teilen solch eines evolutionären Gebietes ihre fördernde Umsorgung und geistige Zuwendung zukommen lässt.
21:2.12 (237.2) Die persönliche Gegenwart eines Schöpfersohnes ist zur Gewährleistung eines glatten Laufs der Dinge in einer etablierten materiellen Schöpfung nicht notwendig. Auch wenn sich die Söhne im Paradies aufhalten, folgen ihre Universen ihrer Bahn durch den Raum. Und wenn sie etwa die Zügel der Macht niederlegen, um sich als Kinder der Zeit zu inkarnieren, kreisen ihre Reiche doch unentwegt um ihre jeweiligen Zentren weiter. Keine materielle Organisation ist unabhängig von der Anziehungskraft der absoluten Gravitation des Paradieses oder von der kosmischen höchsten Kontrolle, die der Raumgegenwart des Eigenschaftslosen Absoluten innewohnt.
21:3.1 (237.3) Einem Schöpfersohn wird das Gebiet eines Universums aufgrund des Einverständnisses der Paradies-Trinität und nach der Bestätigung durch den Hauptgeist zugesprochen, der dem betreffenden Superuniversum vorsteht. Diese Handlung bedeutet die Eigentumsurkunde für physischen Besitz, für kosmisches Pachtland. Aber der Aufstieg eines Michael-Sohnes von seinem anfänglichen Herrschaftsstadium selbstauferlegter Beschränkung zur erfahrungsmäßigen Suprematie selbstverdienter Souveränität geschieht aufgrund seiner eigenen persönlichen Erfahrungen, die er bei der Arbeit der Universumsschöpfung und während der inkarnierten Selbsthingaben gewinnt. Bis er seine durch Selbsthingaben verdiente Souveränität erreicht, regiert er als Stellvertreter des Universalen Vaters.
21:3.2 (237.4) Ein Schöpfersohn könnte jederzeit Anspruch auf volle Souveränität über seine persönliche Schöpfung erheben, aber er tut es aus weiser Überlegung nicht. Wenn er sich vor Durchlaufen seiner Selbsthingaben als Geschöpf eine unverdiente supreme Souveränität anmaßen würde, zögen sich die im Lokaluniversum residierenden Persönlichkeiten des Paradieses zurück. Aber so etwas ist in keiner Schöpfung von Zeit und Raum je vorgekommen.
21:3.3 (237.5) Die Tatsache des Schöpfertums schließt die volle Souveränität in sich, aber die Michaele entscheiden sich dafür, sie auf dem Erfahrungsweg zu verdienen und sich dadurch die volle Mitarbeit aller Paradies-Persönlichkeiten zu sichern, die der Verwaltung des Lokaluniversums zugeteilt sind. Wir wissen von keinem Michael, der je anders gehandelt hätte; aber es wäre ihnen nicht verwehrt, denn alle sind sie Söhne mit wahrhaft freiem Willen.
21:3.4 (237.6) Die Souveränität eines Schöpfersohnes in einem Lokaluniversum durchläuft sechs, vielleicht sieben Stadien erfahrungsmäßiger Manifestation. Sie erscheinen in dieser Reihenfolge:
21:3.5 (237.7) 1. Anfängliche stellvertretende Souveränität — von einem Schöpfersohn ausgeübte einsame, provisorische Autorität, bevor der mit ihm verbundene Schöpferische Geist persönliche Eigenschaften annimmt.
21:3.6 (237.8) 2. Gemeinsam ausgeübte stellvertretende Souveränität — gemeinsame Herrschaft des Paradies-Paares, nachdem der Muttergeist des Universums Persönlichkeit erworben hat.
21:3.7 (238.1) 3. Wachsende stellvertretende Souveränität — zunehmende Autorität des Schöpfersohnes in der Periode seiner sieben Selbsthingaben als Geschöpf.
21:3.8 (238.2) 4. Supreme Souveränität — definitive Autorität nach Abschluss der siebenten Selbsthingabe. In Nebadon existiert die supreme Souveränität seit dem Ende der Selbsthingabe Michaels auf Urantia. Sie dauert jetzt gerade seit etwas über neunzehnhundert Jahren eurer planetarischen Zeit.
21:3.9 (238.3) 5. Wachsende supreme Autorität — die fortgeschrittenen Beziehungen, die aus der Verankerung der Mehrzahl der Geschöpfesreiche im Licht und Leben erwachsen. Dieses Stadium gehört der unvollendeten Zukunft eures Lokaluniversums an.
21:3.10 (238.4) 6. Trinitäre Souveränität — ausgeübt nach der Verankerung des gesamten Lokaluniversums im Licht und Leben.
21:3.11 (238.5) 7. Nicht offenbarte Souveränität — die unbekannten Beziehungen eines zukünftigen Universumszeitalters.
21:3.12 (238.6) Wenn ein Schöpfer-Michael die anfängliche stellvertretende Souveränität über ein projektiertes Lokaluniversum annimmt, gelobt er der Trinität unter Eid, sich der supremen Souveränität nicht eher zu bemächtigen, als bis die sieben Selbsthingaben als Geschöpf erfüllt und durch die Lenker des Superuniversums bestätigt worden sind. Aber wenn es einem Michael-Sohn nicht freistünde, solch eine unverdiente Souveränität zu beanspruchen, hätte der Schwur, es nicht zu tun, keinen Sinn.
21:3.13 (238.7) Sogar in den den Selbsthingaben vorausgehenden Zeitaltern herrscht ein Schöpfersohn in seinem Reich nahezu unumschränkt, solange es in keinem von dessen Teilen zu Konflikten kommt. Es würde schwerlich auffallen, dass seiner Herrschaft Grenzen gesetzt sind, wenn die Souveränität nie herausgefordert würde. Die von einem Schöpfersohn vor seinen Selbsthingaben in einem Universum ohne Rebellion ausgeübte Souveränität ist nicht größer als die in einem Universum mit Rebellion; im ersten Fall sind die Beschränkungen nicht sichtbar, wohl aber im zweiten.
21:3.14 (238.8) Wenn je Autorität oder Verwaltung eines Schöpfersohnes herausgefordert, angefochten oder gefährdet werden, ist er ewig verpflichtet, seine persönliche Schöpfung zu unterstützen, zu schützen, zu verteidigen und wenn nötig zu retten. Die Söhne können nur von Geschöpfen, die sie selber erschaffen, oder von höheren Wesen, die sie selber ausgewählt haben, in Schwierigkeiten gebracht oder geplagt werden. Man sollte erwarten, dass „höhere Wesen“, die höheren Ebenen als derjenigen eines Lokaluniversums entstammen, einem Schöpfersohn wohl kaum je Schwierigkeiten bereiten würden, und dem ist auch so. Aber sie könnten es, wenn sie wollten. Die Tugend einer Persönlichkeit beruht auf ihrem Willen; mit freiem Willen begabte Geschöpfe sind nicht automatisch rechtschaffen.
21:3.15 (238.9) Solange ein Schöpfersohn nicht durch alle Selbsthingaben hindurchgegangen ist, regiert er mit gewissen selbstauferlegten Souveränitätsbeschränkungen, aber nachdem er seinen Dienst der Selbsthingabe beendet hat, herrscht er aufgrund seiner tatsächlichen, in Gestalt seiner mannigfaltigen Geschöpfe und als eines von ihnen gewonnenen Erfahrung. Nachdem ein Schöpfersohn siebenmal unter seinen Geschöpfen geweilt hat, wenn er seinen Weg der Selbsthingabe beendet hat, ist seine Autorität in seinem Universum auf supreme Weise gefestigt; er ist ein Meistersohn, ein souveräner und supremer Herrscher geworden.
21:3.16 (238.10) Die Technik zur Erlangung supremer Autorität über ein Lokaluniversum schließt die folgenden sieben Erfahrungsschritte ein:
21:3.17 (238.11) 1. Erfahrungsmäßig eindringen in sieben Geschöpfes-Seinsebenen durch die Technik inkarnierter Selbsthingabe in Gestalt eines Geschöpfes der jeweiligen Ebene.
21:3.18 (238.12) 2. Sich erfahrungsmäßig jeder Phase des siebenfachen Willens der Paradies-Gottheit weihen, wie er in den Sieben Hauptgeisten personifiziert ist.
21:3.19 (239.1) 3. Sich gleichzeitig mit dem Durchlaufen jeder der sieben Erfahrungen auf Geschöpfesebene der Ausführung eines der sieben Aspekte des Willens der Paradies-Gottheit weihen.
21:3.20 (239.2) 4. Auf jeder Geschöpfesebene für die Paradies-Gottheit und alle Universumsintelligenzen das Bild eines höchst vollendeten Geschöpfeslebens zeichnen.
21:3.21 (239.3) 5. Auf jeder Geschöpfesebene zum Nutzen der Ebene der Selbsthingabe und des ganzen Universums erfahrungsmäßig eine Phase des siebenfachen Willens der Gottheit offenbaren.
21:3.22 (239.4) 6. Erfahrungsmäßig die siebenfache Geschöpfeserfahrung mit der siebenfachen Erfahrung hingebender Offenbarung von Natur und Willen der Gottheit einigen.
21:3.23 (239.5) 7. Zu einer neuen und höheren Beziehung mit dem Supremen Wesen gelangen. Die Rückwirkungen der Gesamtheit dieser Schöpfer-Geschöpf-Erfahrung erhöhen die superuniverselle Realität des Supremen Gottes und die Zeit-Raum-Souveränität des Allmächtigen Supremen und lassen eines Paradies-Michaels supreme Souveränität über sein Lokaluniversum Tatsache werden.
21:3.24 (239.6) Mit der Regelung der Souveränitätsfrage in einem Lokaluniversum beweist ein Schöpfersohn nicht nur seine Fähigkeit zur Herrschaft, sondern offenbart er auch die Natur der Paradies-Gottheiten und illustriert ihre siebenfache Haltung. Es geht um das endliche Verständnis des Primates des Vaters und seine Würdigung durch das Geschöpf, wenn ein Schöpfersohn in das Abenteuer einwilligt, in der Gestalt seiner Geschöpfe durch deren Erfahrungen zu gehen. Die primären Paradies-Söhne sind die wahren Offenbarer der liebenden Natur und wohltuenden Autorität des Vaters, desselben Vaters, der zusammen mit dem Sohn und dem Geist das universale Oberhaupt aller Macht, aller Persönlichkeiten und Regierungen aller Universumsreiche ist.
21:4.1 (239.7) Es gibt sieben Gruppen von sich selbst hingebenden Schöpfersöhnen, und diese Klassifizierung geschieht entsprechend der Zahl ihrer Selbsthingaben an die Geschöpfe ihrer Reiche. Auf ihre erste Erfahrung folgen fünf weitere Sendungen progressiver Selbsthingabe, bis sie die siebente und letzte Episode ihrer Schöpfer-Geschöpfes-Erfahrung erreichen.
21:4.2 (239.8) Die Selbsthingaben der Avonale geschehen immer in Menschengestalt, aber die sieben Selbsthingaben eines Schöpfersohnes beinhalten sein Erscheinen auf sieben Daseinsebenen der Geschöpfe und stehen im Zusammenhang mit der Offenbarung der sieben grundlegenden Ausdrucksweisen des Willens und Wesens der Gottheit. Alle Schöpfersöhne ohne Ausnahme gehen durch diese siebenmalige Hingabe ihrer selbst an ihre erschaffenen Kinder, bevor sie die definitive und höchste Gerichtsbarkeit über das Universum ihrer eigenen Schöpfung übernehmen.
21:4.3 (239.9) Obwohl die sieben Selbsthingaben in den verschiedenen Sektoren und Universen voneinander abweichen, schließen sie immer ein menschliches Abenteuer der Selbsthingabe ein. Bei der abschließenden Selbsthingabe erscheint ein Schöpfersohn als Angehöriger einer der höheren sterblichen Rassen einer bewohnten Welt, gewöhnlich als ein Mitglied der rassischen Gruppe mit dem bedeutendsten Erbvermächtnis der adamischen Rasse, die zuvor zur Hebung des physischen Status der Völker tierischen Ursprungs importiert worden war. Während seiner siebenfachen Laufbahn als ein Sohn der Selbsthingabe wird ein Paradies-Michael nur einmal in der euch bekannten Art des Kindleins von Betlehem von einer Frau geboren. Nur einmal lebt und stirbt er als ein Angehöriger der niedrigsten Ordnung evolutionärer Willensgeschöpfe.
21:4.4 (239.10) Nach jeder seiner Selbsthingaben begibt sich ein Schöpfersohn zu der „Rechten seines Vaters“, um dessen Billigung der Selbsthingabe zu erlangen und von ihm vor Inangriffnahme des nächsten Abschnitts universellen Dienens Weisungen entgegenzunehmen. Nach der siebenten und letzten Selbsthingabe empfängt ein Schöpfersohn vom Universalen Vater die supreme Autorität und Gerichtsbarkeit über sein Universum.
21:4.5 (240.1) Laut den Annalen war der zuletzt auf eurem Planeten erschienene göttliche Sohn ein Paradies-Schöpfersohn, der sechs Phasen seines Selbsthingabeweges durchlaufen hatte; deshalb konnte er, als er auf Urantia das Bewusstsein seines inkarnierten Lebens aufgab, mit Recht sagen „Es ist vollbracht“ — es war buchstäblich vollbracht. Sein Tod auf Urantia beschloss die Reihe seiner Selbsthingaben; er war der letzte Schritt in der Erfüllung des heiligen Schwurs eines Paradies-Schöpfersohnes. Und einmal im Besitze dieser Erfahrung, sind diese Söhne supreme Universumssouveräne; sie regieren nun nicht mehr als Stellvertreter des Vaters, sondern in ihrem eigenen Namen und Recht als „König der Könige und Herr der Herren“. Mit den bestimmten erwähnten Ausnahmen sind diese siebenfachen Söhne der Selbsthingabe in dem von ihnen bewohnten Universum unbeschränkt suprem. Was sein Lokaluniversum betrifft, ist auf diesen siegreichen und inthronisierten Meistersohn „alle Macht im Himmel und auf Erden“ übertragen worden.
21:4.6 (240.2) Die Schöpfersöhne, die ihren Selbsthingabe-Zyklus abgeschlossen haben, betrachtet man als Angehörige einer getrennten Ordnung, als siebenfache Meistersöhne. Als Personen sind die Meistersöhne mit den Schöpfersöhnen identisch, aber sie sind durch eine so einmalige Erfahrung hindurchgegangen, dass man sie gewöhnlich als eine verschiedene Ordnung ansieht. Wenn ein Schöpfer sich zu einer Selbsthingabe bereit findet, ist ihm bestimmt, sich tatsächlich dauerhaft zu verändern. Natürlich ist der Sohn der Selbsthingabe immer noch und nicht minder ein Schöpfer, aber er hat seiner Natur die Erfahrung eines Geschöpfes hinzugefügt, was ihn auf ewig von der göttlichen Ebene eines Schöpfersohnes wegrückt und ihn auf die erfahrungsmäßige Ebene eines Meistersohnes emporhebt, der voll und ganz das Recht erworben hat, über ein Universum zu gebieten und dessen Welten zu verwalten. Derartige Wesen verkörpern alles, was göttliches Erbe verleihen kann und schließen alles in sich, was aus der Erfahrung eines vervollkommneten Geschöpfes gewonnen werden kann. Weshalb sollte der Mensch seinen niedrigen Ursprung und den ihm auferlegten evolutionären Werdegang beklagen, wenn die Götter selber durch eine ebensolche Erfahrung gehen müssen, bevor sie aufgrund ihrer Erfahrung als würdig und kompetent gelten, endgültig und unumschränkt über ihre Universumsreiche zu herrschen!
21:5.1 (240.3) Die Macht eines Meister-Michaels ist unbegrenzt, da sie auf der Erfahrung der Zusammenarbeit mit der Paradies-Trinität beruht, und unbestritten, weil sie auf der tatsächlichen Erfahrung beruht, die er gerade als die dieser Autorität unterworfenen Geschöpfe machte. Die Natur der Souveränität eines siebenfachen Schöpfersohnes ist suprem, weil sie:
21:5.2 (240.4) 1. den siebenfachen Gesichtspunkt der Paradies-Gottheit umfasst
21:5.3 (240.5) 2. eine siebenfache Haltung von Zeit-Raum-Geschöpfen einschließt
21:5.4 (240.6) 3. die Haltung des Paradieses und den Gesichtspunkt des Geschöpfes auf vollkommene Weise verschmilzt
21:5.5 (240.7) Diese erfahrungsmäßige Souveränität beinhaltet also die ganze Göttlichkeit des im Supremen Wesen gipfelnden Siebenfachen Gottes. Und die persönliche Souveränität eines siebenfachen Sohnes ist gleich der zukünftigen Souveränität des dereinst vervollständigten Supremen Wesens, indem sie den größtmöglichen Macht- und Autoritätsgehalt der Paradies-Trinität umfasst, der sich in den Zeit-Raum-Grenzen des betreffenden Universums manifestieren lässt.
21:5.6 (240.8) Gleichzeitig mit der Erringung der supremen Souveränität über das Lokaluniversum verliert der Michael-Sohn die Macht und Gelegenheit, während des gegenwärtigen Universumszeitalters vollständig neue Typen von Geschöpfeswesen zu erschaffen. Aber eines Meistersohnes Verlust der Macht, völlig neue Ordnungen von Wesen zu erzeugen, behindert in keiner Weise das schon bestehende und sich im Entfaltungsprozess befindliche Werk der Lebensentwicklung; dieses gewaltige Programm universeller Evolution geht ohne Unterbruch oder Beschneidung weiter. Die Erlangung supremer Souveränität durch einen Meistersohn bedeutet auch die Verantwortung persönlicher Hingabe an das Großziehen und Verwalten dessen, was bereits ersonnen und erschaffen worden ist und dessen, was später von denen hervorgebracht werden wird, die so ersonnen und erschaffen worden sind. Mit der Zeit kann sich eine fast endlose Entwicklung verschiedener Wesen ergeben, aber hinfort wird einem Meistersohn kein vollkommen neues Modell, kein neuer Typ intelligenter Geschöpfe mehr direkt entspringen. Das ist in jedem Universum der Beginn, der erste Schritt zu einer stabilen Verwaltung.
21:5.7 (241.1) Die Erhebung eines siebenfachen Sohnes der Selbsthingabe in die unbestrittene Souveränität über sein Universum bedeutet den Anfang vom Ende der Unsicherheit und relativen Verwirrung ganzer Zeitalter. Nach diesem Ereignis wird alles, was keine Aussicht hat, dereinst vergeistigt zu werden, schließlich aufgelöst; alles, was mit der kosmischen Realität nicht eines Tages in Übereinstimmung gebracht werden kann, wird schließlich zerstört werden. Wenn die Vorräte endlosen Erbarmens und namenloser Geduld im Bemühen, die Treue und Hingabe der Willensgeschöpfe der Welten zu gewinnen, aufgebraucht sind, werden Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit vorherrschen. Was Barmherzigkeit nicht zu rehabilitieren vermag, wird Gerechtigkeit schließlich vernichten.
21:5.8 (241.2) Die Meister-Michaele sind in ihren eigenen Lokaluniversen allerhöchste Autorität, wenn sie einmal als souveräne Herrscher eingesetzt worden sind. Die wenigen ihrer Herrschaft auferlegten Beschränkungen liegen in der Natur der kosmischen Vorausexistenz bestimmter Kräfte und Persönlichkeiten. Davon abgesehen sind die Meistersöhne in ihren jeweiligen Universen allerhöchst in Autorität, Verantwortung und administrativer Macht; sie sind als Schöpfer und Götter praktisch in allen Dingen allerhöchste Autorität. Was das Funktionieren eines gegebenen Universums betrifft, so kann nichts tiefer dringen als ihre Weisheit.
21:5.9 (241.3) Nach seiner Erhebung in die fest begründete Souveränität über ein Lokaluniversum übt ein Paradies-Michael über alle anderen in seinem Reich wirkenden Söhne Gottes eine vollständige Kontrolle aus, und er ist frei, gemäß der Vorstellung zu regieren, die er sich von den Bedürfnissen seiner Reiche macht. Ein Meistersohn kann nach Belieben die Ordnung des geistigen Gerichts und der evolutionären Anpassung der bewohnten Planeten variieren. Und in allem, was besondere planetarische Bedürfnisse angeht, planen und handeln diese Söhne nach ihrem eigenen Gutdünken, und das gilt insbesondere für die Welten, auf denen sie als Geschöpfe geweilt haben, und noch mehr für die Welt ihrer abschließenden Selbsthingabe, für den Planeten ihrer Inkarnation in Menschengestalt.
21:5.10 (241.4) Die Meistersöhne scheinen mit den Welten ihrer Selbsthingabe in vollkommener Verbindung zu stehen, und zwar nicht nur mit jenen, auf denen sie persönlich geweilt haben, sondern auch mit all denen, an die sich ein Richtersohn hingegeben hat. Dieser Kontakt wird durch ihre eigene geistige Gegenwart aufrechterhalten, durch den Geist der Wahrheit, den „auf alles Fleisch auszugießen“ in ihrer Macht steht. Die Meistersöhne halten auch eine ununterbrochene Verbindung zum Ewigen Mutter-Sohn im Zentrum aller Dinge aufrecht. Sie besitzen eine Einfühlungsgabe, die vom Universalen Vater in der Höhe bis zu den demütigen Rassen planetarischen Lebens auf den Welten der Zeit reicht.
21:6.1 (241.5) Niemand kann sich anmaßen, mit endgültiger Autorität Aussagen über Natur oder Bestimmung der siebenfachen Meistersouveräne zu machen; trotzdem stellen wir diesbezüglich oft allerhand Mutmaßungen an. Man lehrt uns, und wir glauben es, dass jeder Paradies-Michael das Absolute der doppelten Gottheitsvorstellung ist, die ihn hervorgebracht hat; damit ist er die Verkörperung tatsächlicher Phasen der Unendlichkeit des Universalen Vaters und des Ewigen Sohnes. In Bezug auf die totale Unendlichkeit müssen die Michaele partiell sein, aber sie sind wahrscheinlich absolut in Bezug auf jenen Teil der Unendlichkeit, der ihren Ursprung betrifft. Aber wenn wir ihr Wirken im gegenwärtigen Universumszeitalter beobachten, stellen wir keine Handlungen fest, die mehr als endlich wären; alle vermuteten überendlichen Fähigkeiten müssen in ihnen verschlossen sein und haben sich bis jetzt nicht offenbart.
21:6.2 (242.1) Der Abschluss der als ein Geschöpf durchlebten Selbsthingaben und die Erhebung in die supreme Universumssouveränität müssen das erfüllte Freiwerden eines Michaels von den Fähigkeiten zu endlicher Aktion bedeuten, begleitet vom Erscheinen einer Fähigkeit zu mehr als endlichem Dienst. Denn wir stellen in diesem Zusammenhang fest, dass die Meistersöhne nun in der Erzeugung von neuen Geschöpfeswesen eingeschränkt sind, und diese Einschränkung wird unzweifelhaft nötig gemacht durch die Befreiung ihrer überendlichen Potentialitäten.
21:6.3 (242.2) Höchstwahrscheinlich werden diese geheim gehaltenen Schöpferkräfte während des gegenwärtigen Universumszeitalters in den Michaelen verschlossen bleiben. Aber wir glauben, dass dereinst in weit entfernter Zukunft in den jetzt in Mobilisierung begriffenen Universen des äußeren Raumes die Verbindung eines siebenfachen Meistersohnes mit einem Schöpferischen Geist des siebenten Stadiums wohl absonite Ebenen des Dienstes erreichen und begleitet sein wird vom Erscheinen neuer Dinge, Bedeutungen und Werte auf transzendenten Ebenen ultimer Universumsbedeutung.
21:6.4 (242.3) Gerade so wie die Gottheit des Supremen sich durch erfahrungsmäßigen Dienst verwirklicht, arbeiten auch die Schöpfersöhne an der persönlichen Verwirklichung der Potentiale paradiesischer Göttlichkeit, die in ihren unergründlichen Naturen liegen. Als er auf Urantia weilte, sagte Christus Michael einmal: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Und wir glauben, dass die Michaele in der Ewigkeit wörtlich dazu bestimmt sind, „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ zu sein, und ewig für alle Persönlichkeiten des Universums einen hellen Schein auf den Weg zu werfen, der von supremer Göttlichkeit über ultime Absonität zu ewiger Finalität in der Gottheit führt.
21:6.5 (242.4) [Dargeboten von einem Vervollkommner der Weisheit aus Uversa.]
Das Urantia Buch
Schrift 22
22:0.1 (243.1) ES gibt drei Gruppen von Wesen, die man Söhne Gottes nennt. Zu den nieder- steigenden und aufsteigenden Sohnesordnungen kommt noch eine dritte Gruppe, die man als die Trinitisierten Söhne Gottes bezeichnet. Die trinitisierte Sohnesordnung wird gemäß den Ursprüngen ihrer vielen offenbarten und nicht offenbarten Persönlichkeitstypen in drei Hauptsektionen unterteilt, nämlich:
22:0.2 (243.2) 1. Durch die Gottheit trinitisierte Söhne.
22:0.3 (243.3) 2. Durch die Trinität umfangene Söhne.
22:0.4 (243.4) 3. Durch Geschöpfe trinitisierte Söhne.
22:0.5 (243.5) Ungeachtet ihres Ursprungs ist allen Trinitisierten Söhnen Gottes die Erfahrung der Trinitisation gemeinsam, sei es als Teil ihres Ursprungs oder als die später gemachte Erfahrung, von der Trinität umfangen zu werden. Die durch die Gottheit trinitisierten Söhne werden in diesen Schriften nicht offenbart; deshalb beschränkt sich diese Darstellung auf die Schilderung der restlichen zwei Gruppen, insbesondere der durch die Trinität umfangenen Söhne Gottes.
22:1.1 (243.6) Alle durch die Trinität umfangenen Söhne sind ihrem Herkommen nach doppelten oder einfachen Ursprungs, aber nachdem die Trinität sie umfangen hat, sind sie für immer der Trinität zugeteilt und widmen sich ihrem Dienst. So wie dieses Korps offenbart wird und für den Superuniversumsdienst organisiert ist, umfasst es sieben Persönlichkeitsordnungen:
22:1.2 (243.7) 1. Die Mächtigen Botschafter.
22:1.3 (243.8) 2. Die Mit Hoher Autorität Begabten.
22:1.4 (243.9) 3. Die Namen- und Nummernlosen.
22:1.5 (243.10) 4. Die Trinitisierten Hüter.
22:1.6 (243.11) 5. Die Trinitisierten Botschafter.
22:1.7 (243.12) 6. Die Himmlischen Wächter.
22:1.8 (243.13) 7. Die Assistenten der Hohen Söhne.
22:1.9 (243.14) Diese sieben Persönlichkeitsgruppen sind ferner entsprechend ihrem Ursprung, ihrer Natur und Funktion in drei Hauptgruppen unterteilt: in die Trinitisierten Söhne der Vollbringung, die Trinitisierten Söhne der Erwählung und die Trinitisierten Söhne der Vollkommenheit.
22:1.10 (244.1) Die Trinitisierten Söhne der Vollbringung — die Mächtigen Botschafter, die Mit Hoher Autorität Begabten und die Namen- und Nummernlosen — sind alles mit dem Justierer fusionierte aufsteigende Sterbliche, die das Paradies und das Korps der Finalität erreicht haben. Aber es sind keine Finalisten; nachdem die Trinität sie umfangen hat, werden ihre Namen aus der Liste der Finalisten gestrichen. Die neuen Söhne dieser Ordnung durchlaufen unter der Leitung der Ewigen der Tage während vergleichsweise kurzer Ausbildungszeiten besondere Kurse auf den Hauptsitzplaneten der Kreise Havonas. Hernach werden sie den Diensten der Ältesten der Tage in den sieben Superuniversen zugeteilt.
22:1.11 (244.2) Die Trinitisierten Söhne der Erwählung umfassen die Trinitisierten Hüter und die Trinitisierten Botschafter. Sie werden den Reihen bestimmter evolutionärer Seraphim und transferierter Mittler-Geschöpfe entnommen, die Havona durchlaufen und das Paradies erreicht haben, sowie bestimmter mit dem Geist fusionierter und mit dem Sohn fusionierter Sterblicher, die ebenso zur zentralen Insel des Lichts und Lebens aufgestiegen sind. Nach ihrer Umfangung durch die Trinität und einer kurzen Ausbildung in Havona werden die trinitisierten Söhne der Erwählung den Gerichtshöfen der Ältesten der Tage zugeteilt.
22:1.12 (244.3) Die Trinitisierten Söhne der Vollkommenheit. Die Himmlischen Wächter und ihre Beigeordneten, die Assistenten der Hohen Söhne, bilden eine einzigartige Gruppe doppelt trinitisierter Persönlichkeiten. Sie sind die durch Geschöpfe trinitisierten Söhne von Paradies-Havona-Persönlichkeiten oder vervollkommneten aufsteigenden Sterblichen, die sich lange im Korps der Finalität hervorgetan haben. Nachdem einige von diesen durch Geschöpfe trinitisierten Söhnen bei den Supremen Vollziehern der Sieben Hauptgeiste und unter den Lehrer-Söhnen der Trinität gedient haben, werden sie durch die Paradies-Trinität von neuem trinitisiert (umfangen) und danach den Gerichten der Ältesten der Tage als Himmlische Wächter und Assistenten der Hohen Söhne zugeteilt. Die Trinitisierten Söhne der Vollkommenheit werden dem Superuniversumsdienst ohne weitere Schulung direkt zugewiesen.
22:1.13 (244.4) Die Zahl unserer Mitarbeiter trinitären Ursprungs — Vervollkommner der Weisheit, Göttliche Ratgeber und Universelle Zensoren — bleibt sich gleich, aber die durch die Trinität umfangenen Söhne nehmen ständig zu. Alle sieben Ordnungen der durch die Trinität umfangenen Söhne sind beauftragte Mitglieder einer der sieben Superuniversumsregierungen, und jedes Superuniversum beschäftigt ihrer genau gleich viele; keiner von ihnen hat sich je verirrt. Durch die Trinität umfangene Wesen sind nie auf Abwege geraten; sie mögen gelegentlich straucheln, aber nicht einer von ihnen ist je wegen Missachtung der Superuniversumsregierungen verurteilt worden. Die Söhne der Vollbringung und die Söhne der Erwählung haben bei ihrem Dienst in Orvonton nie geschwankt, aber die Trinitisierten Söhne der Vollkommenheit haben sich manchmal in ihrem Urteil geirrt und dadurch vorübergehend Verwirrung gestiftet.
22:1.14 (244.5) Unter der Leitung der Ältesten der Tage funktionieren alle sieben Ordnungen weitgehend als sich selbst regierende Gruppen. Ihr Einsatzgebiet ist immens. Die Trinitisierten Söhne der Vollkommenheit verlassen das Superuniversum, dem sie zugeteilt sind, nicht, aber ihre trinitisierten Gefährten durchmessen das Große Universum auf Reisen von den evolutionären Welten der Zeit bis zur ewigen Paradies-Insel. Sie können in allen Superuniversen wirken, aber sie tun es stets als Angehörige der Superuniversumsregierung, welcher sie ursprünglich zugeteilt wurden.
22:1.15 (244.6) Anscheinend sind die durch die Trinität umfangenen Söhne den sieben Superuniversen zu dauerndem Dienst zugeteilt; sicher gilt diese Zuteilung für die Dauer des gegenwärtigen Universumszeitalters, aber man hat uns nie gesagt, sie sei für ewig.
22:2.1 (245.1) Die Mächtigen Botschafter gehören der aufsteigenden Gruppe der Trinitisierten Söhne an. Sie sind eine Klasse vervollkommneter Sterblicher, die während einer Rebellion geprüft wurden oder deren persönliche Treue auf ähnliche Weise auf die Probe gestellt wurde; alle sind in ganz bestimmter Weise auf ihre Ergebenheit gegenüber dem Universum getestet worden. Irgendwann während ihres Aufstiegs zum Paradies blieben sie angesichts des Verrates ihrer Vorgesetzten fest und loyal, und einige von ihnen wirkten aktiv und ergeben anstelle von solch treulosen Führern.
22:2.2 (245.2) Mit einer derartigen persönlichen Vergangenheit der Treue und Ergebenheit gelangen diese aufsteigenden Sterblichen mit dem Strom der Pilger der Zeit über Havona ins Paradies, werden hier graduiert und in das Korps der Finalität aufgenommen. Daraufhin werden sie in der geheimen Umfangung durch die Trinität trinitisiert und erhalten dann ihren Auftrag als Mitarbeiter der Ältesten der Tage in der Verwaltung der sieben Superuniversumsregierungen.
22:2.3 (245.3) Jeder aufsteigende Sterbliche, der sich mit einer Rebellion auseinandergesetzt und angesichts einer Auflehnung loyal verhalten hat, ist dazu ausersehen, ein Mächtiger Botschafter im Dienst des Superuniversums zu werden. Dasselbe gilt für jedes aufsteigende Geschöpf, das derartige auf Irrtum, Schlechtigkeit oder Sünde beruhende Auflehnungen wirkungsvoll zu verhindern weiß; denn Handlungen mit dem Ziel, einer Rebellion vorzubeugen oder in einer Universumskrise eine höhere Art von Ergebenheit zu entwickeln, werden als noch wertvoller betrachtet als Loyalität angesichts einer bereits ausgebrochenen Rebellion.
22:2.4 (245.4) Die Senioren der Mächtigen Botschafter wurden unter den aufsteigenden Sterblichen von Zeit und Raum ausgewählt, die sich unter den frühesten Ankömmlingen im Paradies befanden; viele von ihnen hatten Havona zu den Zeiten Großfandas durchlaufen. Aber die erste Trinitisierung von Mächtigen Botschaftern fand erst statt, als das Korps der Kandidaten Vertreter aus allen sieben Superuniversen umfasste. Und in der letzten Gruppe dieser Ordnung, die im Paradies die Qualifikation erhielt, befanden sich auch aufsteigende Pilger aus dem Lokaluniversum von Nebadon.
22:2.5 (245.5) Die Mächtigen Botschafter werden von der Paradies-Trinität in Klassen zu siebenhunderttausend umfangen, wobei jedem Superuniversum einhunderttausend zugedacht sind. Es gibt auf Uversa fast eine Billion beauftragter Mächtiger Botschafter, und alles spricht für die Annahme, dass in jedem der sieben Superuniversen ihrer genau gleich viele dienen.
22:2.6 (245.6) Ich bin ein Mächtiger Botschafter, und es mag Urantianer interessieren zu hören, dass die Gefährtin und Partnerin meiner sterblichen Erfahrung aus der großen Prüfung ebenfalls siegreich hervorging und dass wir, obwohl wir während des ganze Zeitalter beanspruchenden Aufstiegs nach innen havonawärts viele Male und über lange Zeitspannen voneinander getrennt waren, in derselben Siebenhunderttausendergruppe umfangen wurden, und dass wir die in Vizegerington durchlebte Zeit miteinander in enger und liebender Verbundenheit verbrachten. Wir erhielten schließlich unseren Auftrag und wurden gemeinsam Uversa in Orvonton zugeteilt. Und oft werden wir zusammen entsandt, wenn es um die Ausführung von Aufgaben geht, die den Dienst von zwei Botschaftern erheischen.
22:2.7 (245.7) Wie alle durch die Trinität umfangenen Söhne werden auch die Mächtigen Botschafter in sämtlichen Phasen superuniverseller Aktivität eingesetzt. Über den Reflexivitätsdienst des Superuniversums stehen sie dauernd mit ihren Hauptquartieren in Verbindung. Mächtige Botschafter dienen in allen Sektoren eines Superuniversums und führen oft Missionen in den Lokaluniversen und sogar auf einzelnen Welten aus, wie ich es bei dieser Gelegenheit tue.
22:2.8 (245.8) Die Mächtigen Botschafter treten oft als Verteidiger sowohl von Einzelwesen als auch von Planeten auf, wenn es an den superuniversellen Tribunalen zu Gerichtsverhandlungen kommt; auch unterstützen sie die Vollkommenen der Tage bei der Leitung der Angelegenheiten der großen Sektoren. Als Gruppe ist ihr hauptsächliches Amt dasjenige von superuniversellen Beobachtern. Sie sind auf den verschiedenen Hauptsitzwelten und auf einzelnen wichtigen Planeten als offizielle Beobachter der Ältesten der Tage stationiert. In dieser Eigenschaft dienen sie auch als Ratgeber der Behörden, welche die Angelegenheiten der Sphären ihres Aufenthaltes leiten. Die Botschafter nehmen aktiven Anteil an allen Phasen des aufsteigenden Plans sterblichen Fortschritts. Im Verein mit ihren Mitarbeitern sterblichen Ursprungs halten sie die Superuniversumsregierungen in enger und persönlicher Fühlung mit dem Stand und Fortschritt der Pläne der niedersteigenden Söhne Gottes.
22:2.9 (246.1) Die Mächtigen Botschafter sind sich ihrer gesamten aufsteigenden Laufbahn bewusst, und deshalb sind sie so nützliche, mitfühlende Helfer und verstehende Botschafter mit der Fähigkeit, auf jeder Welt des Raums und jedem Geschöpf der Zeit zu dienen. Sobald ihr vom Körper befreit seid, werdet ihr mit uns ungehindert, und von uns verstanden, verkehren, da wir allen Rassen aller evolutionären Welten des Raums entspringen, das heißt jenen Rassen Sterblicher, die von einem Gedankenjustierer bewohnt werden und später mit ihm fusionieren.
22:3.1 (246.2) Die Mit Hoher Autorität Begabten, die zweite Gruppe der Trinitisierten Söhne der Vollbringung, sind alles Wesen sterblichen Ursprungs, die mit ihrem Justierer fusioniert haben. Das sind jene vervollkommneten Sterblichen, die höhere administrative Fähigkeiten an den Tag gelegt und während ihrer ganzen aufsteigenden Laufbahn außerordentliche Führungsgaben bewiesen haben. Sie sind, was die Eignung zum Regieren angeht, die Elite der fortlebenden Sterblichen des Raums.
22:3.2 (246.3) Siebzigtausend Mit Hoher Autorität Begabte werden bei jeder Trinitätsverbindung trinitisiert. Obwohl das Lokaluniversum von Nebadon eine relativ junge Schöpfung ist, gibt es in einer vor kurzem trinitisierten Klasse dieser Ordnung auch aus ihm Vertreter. In Orvonton stehen gegenwärtig mehr als zehn Milliarden dieser gewandten Verwalter im Dienst. Wie alle getrennten Ordnungen himmlischer Wesen unterhalten auch sie auf Uversa ihr eigenes Hauptquartier, und wie bei den anderen von der Trinität umfangenen Söhnen funktionieren ihre Reserven auf Uversa als zentrale leitende Körperschaft ihrer Ordnung in Orvonton.
22:3.3 (246.4) Den Mit Hoher Autorität Begabten sind als Verwaltern keine Grenzen gesetzt. Sie sind die überall gegenwärtigen und stets wirksamen ausführenden Organe der Ältesten der Tage. Sie dienen auf jeder beliebigen Sphäre und bewohnten Welt und in jeder beliebigen Aktivitätsphase in irgendeinem der sieben Superuniversen.
22:3.4 (246.5) Mit ihrer großartigen administrativen Weisheit und außergewöhnlichen exekutiven Gewandtheit übernehmen diese brillanten Wesen an den Tribunalen der Superuniversen die Aufgabe, die Sache der Gerechtigkeit zu vertreten; sie wachen über der Ausübung der Justiz und der Berichtigung von Fehlanpassungen in den evolutionären Universen. Solltet ihr also je während eures vorgeschriebenen kosmischen Vorrückens von Welt zu Welt wegen begangener Beurteilungsfehler vorgeladen werden, ist es kaum wahrscheinlich, dass euch Unrecht widerführe, da eure Ankläger ehemalige aufsteigende Geschöpfe wären, die persönlich mit jedem Schritt des Lebensweges vertraut sind, den ihr durchlaufen habt und eben durchlauft.
22:4.1 (246.6) Die Namen- und Nummernlosen bilden die dritte und letzte Gruppe der Trinitisierten Söhne der Vollbringung; es sind jene aufsteigenden Seelen, die ihre Fähigkeit zur Gottesverehrung weit über diejenige aller Söhne und Töchter der evolutionären Rassen der Zeit-Raum-Welten hinaus entwickelt haben. Sie haben eine geistige Vorstellung vom ewigen Vorhaben des Universalen Vaters erworben, die das Verständnis der evolutionären Geschöpfe mit Namen oder Nummern vergleichsweise transzendiert. Genauer übersetzt müsste ihr Name „Die über Namen und Nummern Stehenden“ lauten.
22:4.2 (247.1) Diese Sohnesordnung wird von der Paradies-Trinität in Gruppen von siebentausend umfangen. Auf Uversa sind über einhundert Millionen dieser in Orvonton beauftragten Söhne registriert.
22:4.3 (247.2) Da die Namen- und Nummernlosen die höheren geistigen Vertreter der fortlebenden Rassen sind, besitzen sie ganz besondere Voraussetzungen, um immer dann zu richten und Stellung zu nehmen, wenn ein geistiger Gesichtspunkt erwünscht ist und wenn Erfahrung in der aufsteigenden Laufbahn ausschlaggebend ist für ein angemessenes Verständnis der Fragen, welche die zu beurteilende Angelegenheit aufwirft. Sie sind die höchsten Geschworenen Orvontons. Ein schlecht gehandhabtes Geschworenensystem mag auf gewissen Welten mehr oder minder eine Verhöhnung der Justiz darstellen, aber auf Uversa und an den von ihm abhängigen Tribunalen setzen wir Richter-Geschworene des höchsten Typs entwickelter geistiger Mentalität ein. Die Rechtsprechung ist die höchste Funktion jeder Regierung, und die mit der Urteilsfällung Betrauten sollten unter den erfahrensten und einfühlsamsten Persönlichkeiten des höchsten und edelsten Typs ausgewählt werden.
22:4.4 (247.3) Die Kandidatenauslese für die Trinitisationsklassen der Mächtigen Botschafter, Mit Hoher Autorität Begabten und Namen- und Nummernlosen ist inhärent und automatisch. Die Auswahltechniken des Paradieses sind in keiner Weise willkürlich. Persönliche Erfahrung und geistige Werte entscheiden über die Zugehörigkeit zu den Trinitisierten Söhnen der Vollbringung. Diese Wesen haben dieselbe Autorität und einen einheitlichen administrativen Status, aber sie besitzen alle eine Individualität und unterschiedliche Charaktere; es sind keine standardisierten Wesen. Sie sind aufgrund ihres unterschiedlichen aufsteigenden Werdegangs alle auf charakteristische Weise verschieden.
22:4.5 (247.4) Zusätzlich zu ihren erfahrungsmäßigen Qualifikationen sind die Trinitisierten Söhne der Vollbringung in der göttlichen Umfangung der Trinität trinitisiert worden. Folgerichtig wirken sie als beigeordnete Mitarbeiter der Stationären Söhne der Trinität, denn die Umfangung durch die Trinität scheint tatsächlich viele der nicht verwirklichten Potentiale der Geschöpfeswesen aus dem Strom der Zukunft hinauszuwerfen. Aber das stimmt nur in Bezug auf das gegenwärtige Universumszeitalter.
22:4.6 (247.5) Diese Gruppe von Söhnen widmet sich hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, dem Dienst am aufsteigenden Werdegang der Sterblichen von Zeit und Raum. Wenn der Gesichtspunkt eines sterblichen Geschöpfes je zu Zweifeln Anlass gibt, wird die Angelegenheit durch Anrufung einer Kommission für Aufsteiger geregelt, der je ein Mächtiger Botschafter, ein Mit Hoher Autorität Begabter und ein Namen- und Nummernloser angehört.
22:4.7 (247.6) Ihr Sterblichen, die ihr diese Botschaft lest, werdet vielleicht selber zum Paradies aufsteigen, die Umfangung durch die Trinität erreichen und in fernen, zukünftigen Zeitaltern dem Dienst der Ältesten der Tage in einem der sieben Superuniversen zugeteilt werden und dann eines Tages den Auftrag erhalten, auf irgendeinem in Entwicklung begriffenen, bewohnten Planeten gerade so bei der Erweiterung der Wahrheitsoffenbarung mitzuwirken, wie ich es jetzt auf Urantia tue.
22:5.1 (247.7) Die Trinitisierten Hüter sind Trinitisierte Söhne der Erwählung. Nicht nur eure Rassen und andere zum Fortleben fähige Sterbliche gehen durch Havona, erreichen das Paradies und finden manchmal ihre Bestimmung im superuniversellen Dienst bei den Stationären Söhnen der Trinität, sondern auch eure treuen seraphischen Hüter und eure ebenso treuen Mittler-Gefährten können Anwärter auf dieselbe Trinitäts-Anerkennung und wunderbare persönliche Bestimmung werden.
22:5.2 (248.1) Die Trinitisierten Hüter sind aufsteigende Seraphim und transferierte Mittler-Geschöpfe, die Havona durchschritten und das Paradies und das Korps der Finalität erreicht haben. Danach sind sie durch die Paradies-Trinität umfangen und dem Dienst der Ältesten der Tage zugeteilt worden.
22:5.3 (248.2) Den Anwärtern auf die Umfangung durch die Trinität, die den Reihen der aufsteigenden Seraphim entstammen, wird diese Anerkennung zuteil für ihre tapfere Zusammenarbeit mit einem aufsteigenden Sterblichen, der das Korps der Finalität erreicht hat und anschließend trinitisiert worden ist. Mein eigener seraphischer Hüter der Zeit meines Erdendaseins kämpfte immer an meiner Seite, wurde später trinitisiert und arbeitet jetzt als Trinitisierter Hüter für die Regierung von Uversa.
22:5.4 (248.3) Und ebenso verhält es sich mit den Mittler-Geschöpfen; viele von ihnen werden transferiert, erreichen das Paradies und werden zusammen mit den Seraphim und aus denselben Gründen von der Trinität umfangen und in den Superuniversen als Hüter eingesetzt.
22:5.5 (248.4) Die Trinitisierten Hüter werden von der Paradies-Trinität in Gruppen von siebzigtausend umfangen, und ein Siebentel jeder Gruppe wird je einem Superuniversum zugewiesen. In Orvonton tun jetzt etwas mehr als zehn Millionen dieser verlässlichen und hohen Hüter ihren Dienst. Sie dienen auf Uversa und auf den Hauptwelten der großen und kleinen Sektoren. Sie werden bei ihrer schweren Arbeit von einem Korps aus mehreren Milliarden Seraphim und anderen fähigen Persönlichkeiten des Superuniversums unterstützt.
22:5.6 (248.5) Die Trinitisierten Hüter beginnen ihre Laufbahn als Hüter, und als solche wirken sie auch in den Angelegenheiten der Superregierungen weiter. Sie sind in gewissem Sinne Beamte ihrer superuniversellen Regierungen, aber sie geben sich nicht mit Einzelnen ab wie die Himmlischen Wächter. Die Trinitisierten Hüter befassen sich mit Gruppenangelegenheiten und treiben kollektive Projekte voran. Sie sind die Hüter von Aufzeichnungen, Plänen und Institutionen; sie wirken als Treuhänder von Unternehmungen, Persönlichkeitsgruppen, aufsteigenden Projekten, morontiellen Plänen, universellen Entwürfen und unzähligen anderen Vorhaben.
22:6.1 (248.6) Die Trinitisierten Botschafter sind die zweite Ordnung der Trinitisierten Söhne der Erwählung, und gleich ihren Mitarbeitern, den Hütern, werden sie den Reihen von zwei Typen aufsteigender Geschöpfe entnommen. Nicht alle aufsteigenden Sterblichen fusionieren mit dem Justierer, dem Vater; es gibt solche, die mit dem Geist, und andere, die mit dem Sohn fusionieren. Bestimmte dieser mit dem Geist und mit dem Sohn fusionierten Sterblichen erreichen Havona und gelangen ins Paradies. Aus diesen Paradies-Aufsteigern werden Anwärter auf die Umfangung durch die Trinität ausgewählt, und von Zeit zu Zeit werden sie in Klassen von siebentausend trinitisiert. Danach erhalten sie ihren Auftrag in den Superuniversen als Trinitisierte Botschafter der Ältesten der Tage. Auf Uversa sind ihrer fast eine halbe Milliarde registriert.
22:6.2 (248.7) Die Trinitisierten Botschafter werden auf Empfehlung ihrer havonischen Lehrer für die Umfangung durch die Trinität ausgewählt. Es handelt sich bei ihnen um die höheren Intelligenzen ihrer jeweiligen Gruppen, und sie bringen deshalb die besten Voraussetzungen mit, um die Lenker der Superuniversen zu unterstützen, wenn es um das Verständnis und die Wahrnehmung der Interessen jener Welten geht, aus denen die mit dem Geist fusionierten Sterblichen stammen. Die mit dem Sohn fusionierten Botschafter sind uns sehr hilfreich, wenn wir uns mit Problemen beschäftigen, die mit der Persönlichkeitsordnung der mit dem Sohn Fusionierten zusammenhängen.
22:6.3 (248.8) Die Trinitisierten Botschafter sind die Emissäre der Ältesten der Tage für jeden beliebigen Zweck auf allen Welten oder Universen innerhalb des sie beschäftigenden Superuniversums. Sie leisten besondere und wichtige Dienste auf den Hauptwelten der kleinen Sektoren und führen die zahllosen und mannigfaltigen Aufträge eines Superuniversums aus. Sie bilden das Notfall- oder Reservekorps der Trinitisierten Söhne der Superregierungen, und sie stehen deshalb für einen breiten Aufgabenfächer zur Verfügung. In superuniversellen Angelegenheiten setzen sie sich bei Tausenden und Abertausenden von Unternehmungen ein, die man menschlichem Denken unmöglich beschreiben kann, da auf Urantia nichts geschieht, was diesen Tätigkeiten auch nur im Entferntesten gliche.
22:7.1 (249.1) Ich kann dem materiellen Verstand jenen höchsten schöpferischen Vorgang schwerlich eröffnen, den vollkommene und vervollkommnete geistige Wesen erfahren — den Akt der Trinitisation. Die Techniken der Trinitisation gehören zu den Geheimnissen von Vizegerington und Solitarington und können außer denen, die durch diese einmalige Erfahrung gegangen sind, niemandem eröffnet oder verständlich gemacht werden. Deshalb liegt es in keines Wesens Macht, menschlicher Vorstellung die Natur und den Inhalt dieses außerordentlichen Geschehens zu vermitteln.
22:7.2 (249.2) Von den Gottheiten abgesehen machen sich nur Paradies-Havona-Persönlichkeiten und gewisse Angehörige von jedem der Finalistenkorps an Trinitisationen. Unter bestimmten Bedingungen paradiesischer Vollkommenheit können sich diese wunderbaren Wesen an das einzigartige Abenteuer konzeptueller Identität wagen, und oft bringen sie mit Erfolg ein neues Wesen, einen durch Geschöpfe trinitisierten Sohn hervor.
22:7.3 (249.3) Die verherrlichten Geschöpfe, die sich auf solche Trinitisationsabenteuer einlassen, können sich nur an einer einzigen derartigen Erfahrung beteiligen, während dem Vollzug fortlaufender Trinitisationsepisoden durch die Paradies-Gottheiten keine Grenzen gesetzt zu sein scheinen. Die Gottheit scheint nur in einer Hinsicht begrenzt zu sein: Es kann nur einen einzigen Ursprünglichen und Unendlichen Geist geben, nur einen einzigen unendlichen Vollstrecker des vereinigten Vater-Sohn-Willens.
22:7.4 (249.4) Die aufsteigenden, mit einem Justierer fusionierten sterblichen Finalisten, die gewisse Ebenen paradiesischer Kultur und geistiger Entwicklung erreicht haben, gehören zu denen, die versuchen können, ein Geschöpfeswesen zu trinitisieren. Wenn die Kompanien sterblicher Finalisten im Paradies stationiert sind, wird ihnen alle tausend Jahre havonischer Zeit eine Ruhepause gewährt. Sieben verschiedene Möglichkeiten, diese Zeit ohne Pflichten zu verbringen, stehen diesen Finalisten offen, und eine davon ist der Versuch, zusammen mit einem Finalistengefährten oder einer Paradies-Havona-Persönlichkeit eine Geschöpfestrinitisation zu vollbringen.
22:7.5 (249.5) Wenn zwei sterbliche Finalisten vor die Architekten des Alluniversums treten und beweisen, dass sie unabhängig voneinander ein identisches Konzept für die Trinitisation gewählt haben, sind die Architekten ermächtigt, nach eigenem Ermessen Befehle zu erteilen, die diesen verherrlichten sterblichen Aufsteigern erlauben, ihre Ruhepause zu verlängern und sich eine Zeitlang wegzubegeben in den Trinitisationssektor der Paradies-Bürger. Wenn sie am Ende dieser verordneten Zurückgezogenheit berichten, dass sie sich einzeln und zusammen zu dem paradiesischen Kraftakt entschlossen haben, ein ausgewähltes und originales Konzept zu vergeistigen, zu idealisieren und zu verwirklichen, das nie zuvor trinitisiert worden war, erteilt Hauptgeist Nummer Sieben Weisungen zur Bewilligung eines solch außerordentlichen Unterfangens.
22:7.6 (249.6) Für solche Abenteuer braucht es manchmal unglaublich lange Zeitspannen; ein ganzes Zeitalter scheint zu vergehen, bevor diese glaubensstarken und entschlossenen einstigen Sterblichen — und manchmal Paradies-Havona-Persönlichkeiten — endlich ihr Ziel erreichen und es ihnen tatsächlich gelingt, das von ihnen gewählte Konzept universaler Wahrheit in wirkliches Dasein zu überführen. Aber nicht immer ist diesen hingebungsvollen Paaren Erfolg beschieden; oft scheitern sie, ohne dass man ihrerseits einen Irrtum entdecken könnte. Anwärter auf die Trinitisation, die einen derartigen Misserfolg erleben, werden in eine besondere Gruppe von Finalisten aufgenommen, die man als Wesen bezeichnet, welche die äußerste Anstrengung unternommen und die äußerste Enttäuschung erlebt haben. Wenn sich die Paradies-Gottheiten zur Trinitisation vereinigen, sind sie immer erfolgreich, aber anders verhält es sich mit einem homogenen Geschöpfespaar, dem Versuch einer Vereinigung von zwei Angehörigen derselben Wesensordnung.
22:7.7 (250.1) Wenn ein neues und originales Wesen durch die Götter trinitisiert wird, bleibt das Gottheitspotential der göttlichen Eltern dabei unverändert; aber wenn hohe Geschöpfeswesen einen solchen Schöpferakt vollbringen, erfährt eines der beiden daran beteiligten, miteinander verbundenen Wesen eine einmalige Persönlichkeitsveränderung. Die beiden Eltern eines durch Geschöpfe trinitisierten Sohnes werden in einem gewissen Sinne geistig wie eins. Wir glauben, dass dieser Status des Einswerdens-aus-Zwei gewisser geistiger Phasen der Persönlichkeit wahrscheinlich so lange dauern wird, bis das Supreme Wesen seine volle und abgeschlossene Persönlichkeitsmanifestation im Großen Universum erreicht hat.
22:7.8 (250.2) Diese funktionelle geistige Vereinigung der beiden Eltern ereignet sich gleichzeitig mit dem Erscheinen eines neuen durch Geschöpfe trinitisierten Sohnes; die beiden trinitisierenden Eltern werden eins auf der ultimen funktionellen Ebene. Kein erschaffenes Wesen im ganzen Universum kann dieses erstaunliche Phänomen einigermaßen erklären; es ist eine beinah-göttliche Erfahrung. Als der Vater und der Sohn sich vereinigten, um den Unendlichen Geist in die Ewigkeit zu rufen, wurden sie nach der Erfüllung ihres Vorsatzes augenblicklich wie eins und sind es seither immer geblieben. Und obwohl die Trinitisationsvereinigung zweier Geschöpfe von derselben Art ist wie die vollkommene Gottheitsvereinigung des Universalen Vaters und des Ewigen Sohnes mit ihrer unendlichen Tragweite, so sind doch die Auswirkungen der Trinitisation durch Geschöpfe nicht ewiger Natur; sie werden ein Ende nehmen, wenn die erfahrungsmäßigen Gottheiten sich endgültig verwirklicht haben werden.
22:7.9 (250.3) Obwohl die Eltern der durch Geschöpfe trinitisierten Söhne bei ihren Universumsaufgaben wie eins werden, zählt man sie dennoch weiterhin in den Listen und bei den Namensappellen des Korps der Finalität und der Architekten des Alluniversums als zwei Persönlichkeiten. Im laufenden Universumszeitalter sind alle durch die Trinitisation vereinigten Eltern unzertrennlich bei ihren Aufgaben und Funktionen; wohin der eine geht, geht auch der andre hin, was der eine tut, tut auch der andre. Wenn an der elterlichen Einswerdung-aus-Zwei ein sterblicher (oder anderer) Finalist und eine Paradies-Havona-Persönlichkeit beteiligt sind, wirken die vereinigten elterlichen Wesen weder im Verband der Paradies-Bürger noch der Havoner oder Finalisten. Diese gemischten Paare vereinigen sich in einem Spezialkorps, das nur aus solchen Wesen besteht. Und in all diesen Trinitisationsehen, ob gemischten oder anderen, sind beide elterlichen Wesen sich ihrer gegenseitig bewusst und können miteinander austauschen. Und sie sind imstande, Aufgaben zu übernehmen, die zuvor keiner von ihnen allein hätte ausführen können.
22:7.10 (250.4) Die Sieben Hauptgeiste haben die Vollmacht, die trinitisierende Verbindung zwischen Finalisten und Paradies-Havona-Persönlichkeiten zu billigen, und solch gemischte Verbindungen sind immer erfolgreich. Die daraus hervorgehenden wunderbaren durch Geschöpfe trinitisierten Söhne stellen Konzepte dar, die das Fassungsvermögen sowohl der ewigen Geschöpfe des Paradieses als auch der zeitlichen Geschöpfe des Raums übersteigen; und deshalb werden sie zu Mündeln der Architekten des Alluniversums. Diese trinitisierten Söhne der Bestimmung verkörpern Ideen, Ideale und Erfahrung, die offensichtlich einem zukünftigen Universumszeitalter angehören und deshalb weder für die Verwaltungen der Superuniversen noch des Zentraluniversums einen unmittelbaren praktischen Wert besitzen. Diese einzigartigen Söhne der Kinder der Zeit und der Bürger der Ewigkeit werden alle auf Vizegerington in Reserve gehalten. Hier, in einem besonderen Sektor der Sphäre, der von den geheimen Lehrstätten des Korps der Schöpfersöhne eingenommen wird, studieren sie die Konzepte der Zeit und die Realitäten der Ewigkeit.
22:7.11 (251.1) Das Supreme Wesen ist die Einigung von drei Phasen der Gottheitsrealität, nämlich: des Supremen Gottes — der geistigen Einigung bestimmter endlicher Aspekte der Paradies-Trinität; des Allmächtigen Supremen — der Machteinigung der Schöpfer des Großen Universums; und des Supremen Verstandes — des individuellen Beitrags des Dritten Zentralen Ursprungs und seiner Beigeordneten an die Realität des Supremen Wesens. Bei ihren Trinitisationsabenteuern arbeiten die prächtigen Geschöpfe des Zentraluniversums und des Paradieses an einer dreifachen Erkundung der Gottheit des Supremen, deren Resultat die Schöpfung dreier Ordnungen von durch Geschöpfe trinitisierten Söhnen ist:
22:7.12 (251.2) 1. Durch Aufsteiger trinitisierte Söhne. Durch ihre schöpferischen Anstrengungen versuchen die Finalisten, gewisse konzeptuelle Realitäten des Allmächtigen Supremen zu trinitisieren, die sie während ihres Aufstiegs durch Zeit und Raum zum Paradies auf dem Erfahrungsweg erworben haben.
22:7.13 (251.3) 2. Durch Paradies-Bürger und Havoner trinitisierte Söhne. Die schöpferischen Anstrengungen der Paradies-Bürger und Havoner führen zu der Trinitisation bestimmter hochgeistiger Aspekte des Supremen Wesens, die sie auf dem Erfahrungsweg erlangt haben auf einem übersupremen Hintergrund, der das Ultime und Ewige berührt.
22:7.14 (251.4) 3. Die trinitisierten Söhne der Bestimmung. Aber wenn ein Finalist und ein Paradies-Bürger oder Havoner zusammen ein neues Geschöpf trinitisieren, hat diese gemeinsame Anstrengung Auswirkungen in gewissen Phasen des Suprem-Ultimen Verstandes. Die daraus hervorgehenden durch Geschöpfe trinitisierten Söhne sind Übergeschöpfe; sie stellen Verwirklichungen Suprem-Ultimer Gottheit dar, die außer ihnen erfahrungsmäßig nie erreicht wurden und deshalb automatisch in den Zuständigkeitsbereich der Architekten des Alluniversums, der Hüter jener Dinge fallen, die über die schöpferischen Grenzen des gegenwärtigen Universumszeitalters hinausgehen. Die trinitisierten Söhne der Bestimmung verkörpern gewisse Aspekte der nicht offenbarten Alluniversumsfunktion des Suprem-Ultimen. Wir wissen nicht viel über diese gemeinsamen Kinder der Zeit und der Ewigkeit, aber wir wissen viel mehr, als was uns zu enthüllen gestattet ist.
22:8.1 (251.5) Nebst den in diesem Bericht beschriebenen, durch Geschöpfe trinitisierten Söhnen gibt es zahlreiche nicht offenbarte Ordnungen von durch Geschöpfe trinitisierten Wesen — die verschieden geartete Nachkommenschaft aus den zahlreichen Verbindungen zwischen sieben Finalistenkorps und Paradies-Havona-Persönlichkeiten. Aber all diese offenbarten und nicht offenbarten durch Geschöpfe trinitisierten Wesen werden vom Universalen Vater mit Persönlichkeit begabt.
22:8.2 (251.6) Wenn neue durch Aufsteiger trinitisierte und durch Paradies-Bürger und Havoner trinitisierte Söhne jung und ungeschult sind, werden sie gewöhnlich für lange Dienstperioden auf die sieben Paradies-Sphären des Unendlichen Geistes gesandt, wo sie unter der Vormundschaft der Sieben Supremen Vollzieher dienen. Später können sie von den Lehrer-Söhnen der Trinität zu weiterer Schulung in den Lokaluniversen adoptiert werden.
22:8.3 (251.7) Diese hohen und verherrlichten Geschöpfen entsprungenen Adoptivsöhne sind die Lehrlinge, die studierenden Helfer der Lehrer-Söhne, und was ihre Einordnung betrifft, werden sie oft vorübergehend zu diesen Söhnen gerechnet. Zugunsten der Welten, die sie für ihren Dienst gewählt haben, können sie unter Selbstverleugnung viele edle Sendungen ausführen und tun es auch.
22:8.4 (251.8) In den Lokaluniversen können die Lehrer-Söhne ihre durch Geschöpfe trinitisierten Schutzbefohlenen für die Umfangung durch die Paradies-Trinität nominieren. Aus dieser Umfangung gehen sie als Trinitisierte Söhne der Vollkommenheit hervor, wonach sie in den Dienst der Ältesten der Tage in den sieben Superuniversen eintreten. Das ist die gegenwärtig bekannte Bestimmung dieser einzigartigen Gruppe doppelt trinitisierter Wesen.
22:8.5 (252.1) Nicht alle durch Geschöpfe trinitisierten Söhne werden durch die Trinität umfangen; viele von ihnen werden zu Mitarbeitern und Botschaftern der Sieben Hauptgeiste des Paradieses, der Reflexiven Geiste der Superuniversen und der Muttergeiste der lokalen Schöpfungen. Andere können besondere Aufgaben auf der ewigen Insel übernehmen. Noch andere treten auf den geheimen Welten des Vaters und auf den Paradies-Sphären des Geistes in Spezialdienste ein. Schließlich finden viele ihren Weg in das gemeinsame Korps der Trinitisierten Söhne auf dem inneren Kreis Havonas.
22:8.6 (252.2) Mit Ausnahme der Trinitisierten Söhne der Vollkommenheit und jener, die sich auf Vizegerington versammeln, scheint die höchste Bestimmung aller durch Geschöpfe trinitisierten Söhne der Eintritt in das Korps der Trinitisierten Finalisten zu sein, eines der sieben Paradies-Korps der Finalität.
22:9.1 (252.3) Durch Geschöpfe trinitisierte Söhne werden durch die Paradies-Trinität in Klassen von siebentausend umfangen. Diese trinitisierten Sprosse von vervollkommneten Menschenkindern und Paradies-Havona-Persönlichkeiten werden alle auf dieselbe Weise durch die Gottheiten umfangen, aber sie werden den Superuniversen gemäß der Empfehlung ihrer vormaligen Ausbilder, der Lehrer-Söhne der Trinität, zugeteilt. Diejenigen, deren Dienst anerkennenswerter ist, werden zu Assistenten der Hohen Söhne ernannt; diejenigen mit weniger bemerkenswerten Leistungen werden zu Himmlischen Wächtern bestimmt.
22:9.2 (252.4) Wenn diese einmaligen Wesen durch die Trinität umfangen worden sind, stellen sie wertvolle Ergänzungen für die superuniversellen Regierungen dar. Sie kennen sich in den Angelegenheiten der aufsteigenden Laufbahn aus, nicht weil sie persönlich aufgestiegen sind, sondern als Frucht ihres Dienens mit den Lehrer-Söhnen der Trinität auf den Welten des Raums.
22:9.3 (252.5) Fast eine Milliarde Himmlischer Wächter sind in Orvonton beauftragt worden. Sie werden hauptsächlich den Verwaltungen der Vollkommenen der Tage auf den Hauptwelten der großen Sektoren zugeteilt. Sie werden von einem Korps aufsteigender, mit dem Sohn fusionierter Sterblicher geschickt unterstützt.
22:9.4 (252.6) Die Himmlischen Wächter sind die Gerichtsvollzieher der Tribunale der Ältesten der Tage. Sie wirken als Gerichtskuriere und als Überbringer der Vorladungen und Entscheide der verschiedenen Tribunale der superuniversellen Regierungen. Sie nehmen im Auftrag der Ältesten der Tage Verhaftungen vor; sie verreisen von Uversa, um mit Wesen zurückzukehren, deren Erscheinen vor den superuniversellen Richtern gefordert wird; sie führen die Befehle zur Inhaftierung irgendwelcher Persönlichkeiten im Superuniversum aus. Sie begleiten auch mit dem Geist fusionierte Sterbliche der Lokaluniversen, wenn deren Gegenwart auf Uversa aus irgendeinem Grunde gewünscht wird.
22:9.5 (252.7) Die Himmlischen Wächter und ihre Mitarbeiter, die Assistenten der Hohen Söhne, sind nie von Justierern bewohnt worden, noch haben sie mit dem Geist oder mit dem Sohn fusioniert. Indessen kompensiert die Umfangung durch die Paradies-Trinität für den nichtfusionierten Status der Trinitisierten Söhne der Vollkommenheit. Die Umfangung durch die Trinität kann unter Umständen nur auf die Idee einwirken, die in einem durch Geschöpfe trinitisierten Sohn personifiziert ist, und den umfangenen Sohn im Übrigen unverändert belassen, aber eine solche Begrenzung geschieht nur, wenn sie so geplant ist.
22:9.6 (252.8) Diese doppelt trinitisierten Söhne sind wunderbare Wesen, aber sie sind weder so vielseitig noch so verlässlich wie ihre Aufsteiger-Mitarbeiter; es fehlt ihnen die ungeheure und tiefe persönliche Erfahrung, die die übrigen dieser Gruppe angehörenden Söhne erworben haben, indem sie sich wirklich aus den dunklen Bezirken des Raums zur Herrlichkeit emporgearbeitet haben. Wir Aufsteiger lieben sie und tun alles, was in unserer Macht steht, um ihre Schwächen wettzumachen, aber sie lassen uns immer mit Dankbarkeit an unser bescheidenes Herkommen und daran denken, dass wir der Erfahrung fähig sind. Ihre Bereitschaft, ihre Unzulänglichkeiten in allem zu sehen und anzuerkennen, was die erfahrbaren Realitäten des Aufstiegs im Universum betrifft, ist von transzendenter Schönheit und ist manchmal auf ergreifende Weise mitleiderregend.
22:9.7 (253.1) Die Trinitisierten Söhne der Vollkommenheit sind im Gegensatz zu anderen durch die Trinität umfangenen Söhnen begrenzt, weil ihr Erfahrungsschatz zeit- und raumbehindert ist. Trotz langer Schulung an der Seite der Supremen Vollzieher und der Lehrer-Söhne fehlt es ihnen an Erfahrung, und wäre dies nicht der Fall, würde ihre erfahrungsmäßige Sättigung sie daran hindern, in Reserve zu verharren, um in einem zukünftigen Universumszeitalter Erfahrung zu erwerben. Es gibt in der ganzen universellen Existenz ganz einfach nichts, was wirkliche persönliche Erfahrung ersetzen kann, und diese durch Geschöpfe trinitisierten Söhne werden für erfahrungsmäßiges Wirken in einer zukünftigen Universumsepoche in Reserve gehalten.
22:9.8 (253.2) Auf den Residenzwelten habe ich oft mit angesehen, wie diese würdevollen Gerichtsvollzieher der hohen Tribunale der Superuniversen sehnsuchtsvoll und flehend sogar auf die frisch von den evolutionären Welten des Raums Angekommenen schauten, und ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass diese Inhaber einer nicht erfahrungsmäßigen Trinitisierung wahrhaftig ihre, wie man annehmen sollte, minder begünstigten Brüder beneideten, die in Schritten echter Erfahrung und wirklichen Erlebens den Universumspfad emporstiegen. Trotz ihrer Behinderungen und Begrenzungen sind sie ein wunderbar nützliches und stets bereitwilliges Korps von Arbeitern, wenn es zur Ausführung der komplexen administrativen Pläne der superuniversellen Regierungen kommt.
22:10.1 (253.3) Die Assistenten der Hohen Söhne sind die höher stehende Gruppe der neu-trinitisierten, trinitisierten Söhne verherrlichter aufsteigender Wesen des Korps der Finalität der Sterblichen und ihrer ewigen Gefährten, der Paradies-Havona-Persönlichkeiten. Sie sind dem Dienst des Superuniversums zugeteilt und wirken als persönliche Helfer der Hohen Söhne der Regierungen der Ältesten der Tage. Sie könnten am passendsten als Privatsekretäre bezeichnet werden. Von Zeit zu Zeit betätigen sie sich als Schreiber für Spezialkommissionen und andere Gruppierungen der Hohen Söhne. Sie dienen den Vervollkommnern der Weisheit, Göttlichen Ratgebern, Universellen Zensoren, Mächtigen Botschaftern, Mit Hoher Autorität Begabten und Namen- und Nummernlosen.
22:10.2 (253.4) Wenn es bei der Besprechung der Himmlischen Wächter so aussehen mochte, als lenke ich die Aufmerksamkeit auf die Beschränkungen und Behinderungen dieser doppelt trinitisierten Söhne, so lasst mich jetzt in aller Gerechtigkeit jenen Punkt hervorheben, der ihre große Stärke ist, jene Eigenschaft, die aus ihnen Mitarbeiter von fast unschätzbarem Wert für uns macht. Diese Wesen verdanken ihre Existenz der Tatsache, dass sie die Personifizierung eines einzigen und höchsten Konzeptes sind. Sie sind die persönliche Verkörperung einer göttlichen Idee, eines universalen Ideals, wie es nie zuvor erdacht, ausgedrückt oder trinitisiert wurde. Und sie sind später durch die Trinität umfangen worden; deshalb zeigen und verkörpern sie tatsächlich die Weisheit der göttlichen Trinität, soweit das Idee-Ideal ihrer persönlichen Existenz betroffen ist. Soweit dieses besondere Konzept dem Universum offenbart werden kann, verkörpern diese Persönlichkeiten alles und jedes, was die Intelligenz irgendeines Geschöpfes oder Schöpfers bezüglich seiner möglicherweise ersinnen, ausdrücken oder veranschaulichen könnte. Sie sind diese Idee in Person.
22:10.3 (253.5) Könnt ihr nicht sehen, dass derartige lebendige Konzentrationen eines einmaligen höchsten Konzeptes universaler Realität den mit der Verwaltung der Universen Betrauten unsagbar wertvolle Dienste leisten müssen?
22:10.4 (254.1) Es ist nicht lange her, dass mir die Leitung einer Sechserkommission — bestehend aus je einem Vertreter der Hohen Söhne — übertragen wurde mit dem Auftrag, drei Probleme zu studieren, die eine Gruppe neuer Universen in den südlichen Gegenden Orvontons betrafen. Der Wert der Assistenten der Hohen Söhne kam mir sehr stark zum Bewusstsein, als ich mich an das Oberhaupt ihrer Ordnung auf Uversa mit dem Gesuch wandte, meiner Kommission vorübergehend derartige Sekretäre zur Verfügung zu stellen. Die erste unserer Ideen wurde durch einen Assistenten der Hohen Söhne auf Uversa repräsentiert, der unserer Gruppe unverzüglich zugesellt wurde. Unser zweites Problem fand sich in einem Assistenten der Hohen Söhne verkörpert, der indessen dem Superuniversum Nummer drei angehörte. Aus dieser Quelle wurde uns über die im Zentraluniversum gelegene Stelle für Koordinierung und Verbreitung wesentlichen Wissens große Hilfe zuteil, aber nichts ist der Hilfe vergleichbar, die die wirkliche Gegenwart einer Persönlichkeit bringt, welche das durch Geschöpfe in Suprematie trinitisierte und durch die Gottheit in Finalität trinitisierte Konzept selber ist. Was unser drittes Problem anging, so vermeldeten die Archive des Paradieses, dass die entsprechende Idee durch Geschöpfe nie trinitisiert worden war.
22:10.5 (254.2) Die Assistenten der Hohen Söhne sind einzigartige und originale Personifizierungen gewaltiger Ideen und stupender Ideale. Und als solche sind sie imstande, in unsere Beratungen von Zeit zu Zeit unaussprechliches Licht zu bringen. Stellt euch vor, was für eine Hilfe es mir bedeutet, wenn ich draußen in den Universen des Raums an einem entlegenen Ort im Einsatz bin und dabei das Glück habe, dass meiner Mission ein Assistent der Hohen Söhne angehört, der selber die ganze Fülle des göttlichen Konzeptes bezüglich des Problems ist, welches anzugehen und zu lösen ich ausgesandt wurde! Und ich habe diese Erfahrung wiederholt gemacht. Die einzige problematische Seite dieses Plans ist, dass kein Superuniversum eine vollständige Ausgabe dieser trinitisierten Ideen besitzen kann; wir erhalten nur einen Siebentel dieser Wesen; deshalb erfreuen wir uns nur in einem von sieben Fällen der persönlichen Zusammenarbeit mit ihnen, auch wenn die Register vermelden, dass die Idee trinitisiert worden ist.
22:10.6 (254.3) Wir könnten zu unserem großen Vorteil auf Uversa eine weit bedeutendere Anzahl solcher Wesen beschäftigen. Wegen ihres Wertes für die superuniversellen Verwaltungen ermuntern wir die Pilger des Raums und auch die Bewohner des Paradieses auf jede erdenkliche Weise, sich an eine Trinitisation zu wagen, nachdem sie einander jene erfahrungsmäßigen Realitäten vermittelt haben, die für die Durchführung solch schöpferischer Abenteuer wesentlich sind.
22:10.7 (254.4) Wir haben jetzt in unserem Superuniversum ungefähr eineinviertel Millionen Assistenten der Hohen Söhne, und sie dienen ebenso in den kleinen und großen Sektoren wie auf Uversa. Sie begleiten uns sehr oft auf unseren Missionen in entfernte Universen. Die Assistenten der Hohen Söhne sind weder Söhnen noch Kommissionen dauernd zugeteilt. Sie sind ständig unterwegs und dienen dort, wo die Ideen oder Ideale, die sie sind, die ewigen Vorhaben der Paradies-Trinität, deren Söhne sie geworden sind, am besten fördern können.
22:10.8 (254.5) Sie sind voll rührender Zuneigung, großartiger Treue, ausgesuchter Intelligenz, höchster Weisheit — was eine einzige Idee betrifft — und über alles demütig. Während sie einem bezüglich ihrer Idee oder ihres Ideals das Wissen des ganzen Universums vermitteln können, ist es beinahe mitleiderregend zu beobachten, wie sie sich selbst von aufsteigenden Sterblichen Wissen und Auskunft über eine Menge anderer Gegenstände zu verschaffen suchen.
22:10.9 (254.6) Das war die Schilderung von Ursprung, Wesen und Wirken einer Auswahl derer, die man die Trinitisierten Söhne Gottes nennt, genauer jener, die durch die göttliche Umfangung der Paradies-Trinität gegangen und dann den Diensten der Superuniversen zugeteilt worden sind, um hier den Verwaltern der Ältesten der Tage auf weise und verstehende Art bei ihren unermüdlichen Anstrengungen beizustehen, den aufsteigenden Sterblichen der Zeit das Vorrücken auf dem Weg nach innen zu erleichtern, ihrer unmittelbaren Bestimmung in Havona und ihrem schließlichen Ziel im Paradies entgegen.
22:10.10 (255.1) [Berichtet von einem Mächtigen Botschafter, der dem Offenbarungskorps von Orvonton angehört.]
Das Urantia Buch
Schrift 23
23:0.1 (256.1) DIE Einsamen Botschafter sind das persönliche und universelle Korps des Mit-Vollziehers; sie sind die erste und älteste Ordnung der Höheren Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes. Sie stellen die allererste schöpferische Handlung des Unendlichen Geistes im Alleingang dar, der damit die Erschaffung einsamer persönlicher Geistwesen bezweckte. Weder der Vater noch der Sohn beteiligten sich direkt an dieser erstaunlichen geistigen Verwirklichung.
23:0.2 (256.2) Diese geistigen Botschafter wurden in einer einzigen Schöpferepisode personifiziert, und ihre Zahl bleibt unverändert. Obwohl ich bei der gegenwärtigen Mission eines dieser außergewöhnlichen Wesen neben mir habe, weiß ich nicht, wie viele dieser Persönlichkeiten im Universum der Universen existieren. Ich erfahre nur hie und da aus den veröffentlichten Registern, wie viele von ihnen dann gerade innerhalb des Hoheitsgebietes unseres Superuniversums arbeiten. Dem letzten Bericht Uversas entnehme ich, dass zu jenem Zeitpunkt innerhalb der Grenzen Orvontons fast 7 690 Billionen Einsame Botschafter tätig waren; und ich vermute, dass dies beträchtlich weniger als ein Siebentel ihrer Gesamtzahl ist.
23:1.1 (256.3) Unmittelbar nach der Erschaffung der Sieben Geiste der Kreise Havonas rief der Unendliche Geist das gewaltige Korps der Einsamen Botschafter ins Dasein. Es gibt außer dem Paradies und den Kreisen Havonas keinen Teil des Universums, der vor den Einsamen Botschaftern existiert hätte; sie wirken im Großen Universum praktisch seit der Ewigkeit. Sie sind das grundlegende Element der göttlichen Technik des Unendlichen Geistes zur Selbstoffenbarung an die unermesslichen Schöpfungen von Zeit und Raum und zur persönlichen Kontaktnahme mit ihnen.
23:1.2 (256.4) Obwohl diese Botschafter fast seit ewigen Zeiten existieren, haben sie alle das Bewusstsein vom Beginn ihres Selbst. Sie sind sich der Zeit bewusst, und sie sind die ersten Geschöpfe des Unendlichen Geistes, die ein solches Zeitbewusstsein besitzen. Sie sind die erstgeborenen Geschöpfe des Unendlichen Geistes, die in der Zeit personifiziert und im Raum geistig verwirklicht worden sind.
23:1.3 (256.5) Diese einsamen Geiste erschienen im Morgengrauen der Zeit als voll ausgewachsene und vollkommen ausgerüstete Geistwesen. Sie sind alle gleich, und es gibt keine auf persönlichen Unterschieden beruhende Klassen oder Unterteilungen. Ihre Klassifizierung beruht nur auf der Art von Arbeit, die ihnen von Zeit zu Zeit zugewiesen wird.
23:1.4 (256.6) Die Sterblichen beginnen als nahezu materielle Wesen auf den Welten des Raums und steigen empor und nach innen den Großen Zentren zu; diese einsamen Geiste beginnen in der Mitte aller Dinge und sehnen sich danach, in den abgelegenen Schöpfungen eingesetzt zu werden, selbst auf den einzelnen Welten der äußersten Lokaluniversen und gar noch weiter außen.
23:1.5 (256.7) Obwohl sie Einsame Botschafter genannt werden, fühlen sich diese Geistwesen nicht einsam, denn sie lieben es wirklich, allein zu arbeiten. Sie sind die einzigen Wesen in der ganzen Schöpfung, die sich an einer einsamen Existenz freuen können und es wirklich tun, obwohl sie ebenso freudig mit den sehr wenigen Ordnungen universeller Intelligenz zusammenarbeiten, mit denen sie brüderlichen Kontakt haben können.
23:1.6 (257.1) Die Einsamen Botschafter sind bei ihrem Dienst nicht isoliert; sie stehen in ständiger Berührung mit der Fülle des Intellekts der gesamten Schöpfung, da sie fähig sind, in alle Fernmeldungen der Welten ihres Aufenthaltes „hineinzuhören“. Sie können auch mit den Angehörigen ihres eigenen unmittelbaren Korps, den Wesen, die im selben Superuniversum dieselbe Art von Arbeit verrichten, gegenseitig in Verbindung treten. Mit anderen Mitgliedern ihrer Ordnung könnten sie kommunizieren, aber sie sind vom Rat der Sieben Hauptgeiste angewiesen worden, es zu unterlassen, und sie sind eine treu ergebene Gruppe; sie kennen weder Ungehorsam noch Pflichversäumnis. Es ist nie bekannt geworden, dass sich ein Einsamer Botschafter in der Dunkelheit verirrt hätte.
23:1.7 (257.2) Mit den Machtlenkern des Universums gehören die Einsamen Botschafter zu den sehr wenigen in den Reichen wirkenden Wesenstypen, die von den Tribunalen der Zeit und des Raums weder verhaftet noch in Gewahrsam genommen werden können. Die einzigen, die sie auffordern könnten, vor ihnen zu erscheinen, sind die Sieben Hauptgeiste, aber nie in den ganzen Annalen des Alluniversums ist dieser Rat des Paradieses je um ein Urteil im Fall eines Einsamen Botschafters angegangen worden.
23:1.8 (257.3) Diese allein wirkenden Botschafter sind eine verlässliche, selbstsichere, vielseitige, durch und durch geistige und höchst einfühlsame Gruppe erschaffener, dem Dritten Zentralen Ursprung entstammender Wesen; sie handeln mit Vollmacht des in der zentralen Paradies-Insel residierenden Unendlichen Geistes und seiner Personifizierungen auf den Hauptsitz-Welten der Lokaluniversen. Sie sind ständig in den direkten, vom Unendlichen Geist ausgehenden Kreislauf eingeschaltet, selbst wenn sie in den Lokalschöpfungen unter dem unmittelbaren Einfluss der Lokaluniversums-Muttergeiste arbeiten.
23:1.9 (257.4) Es gibt einen technischen Grund, weshalb die Einsamen Botschafter allein reisen und arbeiten müssen. Für kurze Zeit und wenn stationär, können sie im Gruppenverband arbeiten, aber ein solches Zusammensein schneidet sie gänzlich von der Unterstützung und Lenkung durch ihren Paradies-Kreis ab; sie sind dann völlig isoliert. Wenn sie unterwegs sind oder in den Kreisläufen des Raums und den Strömen der Zeit wirken und zwei oder mehrere ihrer Ordnung sich einander stark nähern, werden beide oder alle aus der Verbindung mit den zirkulierenden höheren Kräften geworfen. Sie erleiden, was ihr anschaulich als „Kurzschluss“ beschreiben würdet. Deshalb sind sie mit einem angeborenen automatischen Alarmsystem ausgerüstet, einem Warnsignal, dessen untrügliches Wirken ihnen nahende Konflikte anzeigt und sie unfehlbar in genügendem Abstand hält, um ihr eigenes wirksames Funktionieren nicht zu stören. Sie besitzen auch angeborene und automatische Anlagen, welche die Nähe sowohl der Inspirierten Geiste der Trinität als auch der Gedankenjustierer wahrnehmen und signalisieren.
23:1.10 (257.5) Die Botschafter haben nicht die Macht, ihre Persönlichkeit zu erweitern oder fortzupflanzen, aber es gibt in den Universen praktisch keine Aufgaben, die sie nicht übernehmen oder zu denen sie nicht etwas Wesentliches und Hilfreiches beitragen könnten. Insbesondere sparen die mit der Verwaltung der Universumsangelegenheiten Betrauten dank ihnen sehr viel Zeit; und sie stehen uns allen vom Höchsten bis zum Niedrigsten bei.
23:2.1 (257.6) Die Einsamen Botschafter sind dauernd weder an einzelne himmlische Persönlichkeiten noch an Gruppen von ihnen gebunden. Ihre Pflichten werden ihnen stets zugewiesen, und während ihres Dienstes arbeiten sie unter der unmittelbaren Oberaufsicht der Leiter des sie beschäftigenden Reichs. Sie besitzen unter sich weder Organisation noch Regierung; sie sind Einsame Botschafter.
23:2.2 (258.1) Die Einsamen Botschafter werden vom Unendlichen Geist den folgenden sieben Dienstzweigen zugewiesen:
23:2.3 (258.2) 1. Botschafter der Paradies-Trinität.
23:2.4 (258.3) 2. Botschafter der Kreise Havonas.
23:2.5 (258.4) 3. Botschafter der Superuniversen.
23:2.6 (258.5) 4. Botschafter der Lokaluniversen.
23:2.7 (258.6) 5. Kundschafter mit Freiem Auftrag.
23:2.8 (258.7) 6. Botschafter und Emissäre in Besonderer Mission.
23:2.9 (258.8) 7. Wahrheitsoffenbarer.
23:2.10 (258.9) Diese geistigen Botschafter können beliebig von einer Dienstart zur anderen wechseln, und solche Versetzungen finden dauernd statt. Es gibt keine unterschiedlichen Ordnungen Einsamer Botschafter; sie sind geistig gleich und einander in jeder Hinsicht ebenbürtig. Man bezeichnet sie im Allgemeinen mit Nummern, aber der Unendliche Geist kennt sie unter persönlichen Namen. Uns Übrigen sind sie unter dem Namen und der Nummer bekannt, die ihre laufende Verpflichtung bezeichnen.
23:2.11 (258.10) 1. Botschafter der Paradies-Trinität. Es ist mir nicht erlaubt, viel über das Wirken dieser der Trinität zugewiesenen Botschaftergruppe zu enthüllen. Sie sind die getreuen und verschwiegenen Diener der Gottheiten, und wenn sie mit besonderen Botschaften betraut werden, welche die nicht offenbarten Richtlinien und zukünftigen Vorgehensweise der Gottheiten enthalten, hat man von ihnen nie gehört, dass sie ein Geheimnis preisgegeben oder das in ihre Ordnung gesetzte Vertrauen verraten hätten. Und wir berichten das in diesem Zusammenhang nicht, um uns mit ihrer Vollkommenheit zu brüsten, sondern um hervorzuheben, dass die Gottheiten vollkommene Wesen erschaffen können und es auch tun.
23:2.12 (258.11) Die Verwirrung und der Tumult auf Urantia bedeuten nicht, dass es den Herrschern des Paradieses an Interesse oder Fähigkeit fehlte, die Dinge anders zu handhaben. Die Schöpfer besitzen alle Macht, um aus Urantia ein richtiggehendes Paradies zu machen, aber ein solches Eden würde kaum zur Entwicklung jener starken, edlen und erfahrenen Charaktere beitragen, welche die Götter auf eurer Welt so sicher zwischen dem Amboss der Notwendigkeit und dem Hammer der Angst schmieden. Euer Bangen und Leid, eure Prüfungen und Enttäuschungen bilden auf eurer Erde ebenso sehr einen Teil des göttlichen Planes wie die erlesene Vollkommenheit und unendliche Anpassung aller Dinge an ihren höchsten Zweck auf den Welten des vollkommenen Zentraluniversums.
23:2.13 (258.12) 2. Botschafter der Kreise Havonas. Während eurer ganzen aufsteigenden Laufbahn werdet ihr die Anwesenheit der Einsamen Botschafter unbestimmt, aber immer besser wahrzunehmen wissen, jedoch werdet ihr sie nicht zweifelsfrei erkennen, bevor ihr Havona erreicht. Die ersten Botschafter, die ihr von Angesicht zu Angesicht sehen werdet, sind diejenigen der Kreise Havonas.
23:2.14 (258.13) Die Einsamen Botschafter erfreuen sich besonderer Beziehungen zu den Einheimischen der Welten Havonas. Die Botschafter, die funktionell so sehr behindert sind, wenn sie sich zusammentun, können sehr enge und persönliche Bande mit den Einheimischen Havonas knüpfen. Aber es ist ganz und gar unmöglich, menschlichem Denken etwas von der höchsten Erfüllung zu vermitteln, welche der Kontakt des Verstandes dieser göttlich vollkommenen Wesen mit dem Geist solch nahezu transzendenter Persönlichkeiten bringt.
23:2.15 (259.1) 3. Botschafter der Superuniversen. Die Ältesten der Tage, diese der Trinität entsprungenen Persönlichkeiten, die die Geschicke der sieben Superuniversen lenken, diese Dreigespanne göttlicher Macht und administrativer Weisheit, sind großzügig mit Einsamen Botschaftern versehen. Einzig durch Vermittlung dieser Ordnung von Botschaftern können die dreieinigen Lenker eines Superuniversums direkt und persönlich mit den Lenkern eines anderen kommunizieren. Die Einsamen Botschafter sind der einzige verfügbare Typ geistiger Intelligenz — womöglich nebst den Inspirierten Geisten der Trinität —, der vom Hauptsitz eines Superuniversums direkt zum Hauptsitz eines anderen gesandt werden kann. Alle anderen Persönlichkeiten müssen für solche Reisen den Weg über Havona und die Exekutivwelten der Hauptgeiste nehmen.
23:2.16 (259.2) Es gibt gewisse Arten von Auskünften, die weder durch die Gravitationsbotschafter noch über Reflexivität oder Fernmeldung erhalten werden können. Und wenn die Ältesten der Tage solche Dinge mit Sicherheit wissen möchten, müssen sie einen Einsamen Botschafter zu der Informationsquelle entsenden. Lange vor der Anwesenheit des Lebens auf Urantia wurde der Botschafter, der jetzt mit mir zusammenarbeitet, mit einer Sendung außerhalb Uversas im Zentraluniversum betraut — und fehlte bei den Namensappellen Orvontons während fast einer Million Jahren, kehrte aber zu gegebener Zeit mit der gewünschten Information zurück.
23:2.17 (259.3) Den Diensten der Einsamen Botschafter in den Superuniversen sind keine Grenzen gesetzt; sie können als Vollzieher der höchsten Gerichte oder als Nachrichtenbeschaffer zum Besten des Reichs eingesetzt werden. Von allen Superschöpfungen dienen sie am liebsten in Orvonton, weil hier die Nachfrage nach ihnen am stärksten ist und die Gelegenheiten für heroische Anstrengungen sehr viel zahlreicher sind. Gerade in den bedürftigeren Reichen empfinden wir alle die Befriedigung erfüllteren Wirkens.
23:2.18 (259.4) 4. Botschafter der Lokaluniversen. In den Diensten eines Lokaluniversums sind dem Wirken der Einsamen Botschafter keine Grenzen gesetzt. Sie sind die gewissenhaften Offenbarer der Beweggründe und Absichten des Muttergeistes des Lokaluniversums, obwohl sie der vollen Gerichtsbarkeit des herrschenden Meistersohnes unterstellt sind. Und das gilt für alle in einem Lokaluniversum wirkenden Botschafter, ob sie ihre Reisen direkt vom Universumshauptsitz aus unternehmen oder ob sie vorübergehend in Verbindung mit den Vätern der Konstellation, mit Systemsouveränen oder Planetarischen Fürsten arbeiten. Vor dem Zeitpunkt, da ein Schöpfersohn zum souveränen Herrscher über sein Universum erhoben und alle Macht in seiner Hand konzentriert wird, wirken diese Botschafter der Lokaluniversen unter der allgemeinen Leitung der Ältesten der Tage und sind deren ortsansässigem Repräsentanten, dem Einiger der Tage, gegenüber unmittelbar verantwortlich.
23:2.19 (259.5) 5. Kundschafter mit freiem Auftrag. Wenn das Reservekorps der Einsamen Botschafter überbesetzt ist, ergeht von einem der Sieben Supremen Machtlenker der Ruf nach freiwilligen Kundschaftern; und es fehlt nie an Freiwilligen, denn sie lassen sich mit Wonne als freie und ungebundene Forschungsreisende aussenden, um die begeisternde Erfahrung zu machen, in Organisation begriffene Kerne neuer Welten und Universen zu entdecken.
23:2.20 (259.6) Sie ziehen aus, um die ihnen von den Raumbeobachtern der Reiche gelieferten Hinweise zu untersuchen. Zweifelsohne kennen die Paradies-Gottheiten die Existenz dieser noch unentdeckten Energiesysteme des Raums, aber sie enthüllen solche Informationen nie. Würden die Einsamen Botschafter diese sich neu organisierenden Energiezentren nicht erforschen und kartographieren, entgingen solche Phänomene lange Zeit sogar den Intelligenzen der angrenzenden Reiche. Die Einsamen Botschafter sprechen als Klasse äußerst fein auf Gravitation an; deshalb können sie manchmal die wahrscheinliche Anwesenheit von sehr kleinen dunklen Planeten eruieren, gerade jener Welten, die sich am besten für Lebensexperimente eignen.
23:2.21 (260.1) Diese Botschafter-Kundschafter mit freiem Auftrag durchschweifen das Alluniversum. Sie sind ständig unterwegs auf Forschungsexpeditionen in die kartographisch nicht erfassten Regionen des ganzen äußeren Raums. Sehr viele Auskünfte darüber, was sich in den Reichen des äußeren Raums abspielt, verdanken wir der Kundschaftertätigkeit der Einsamen Botschafter, denn sie arbeiten und studieren oft mit den himmlischen Astronomen zusammen.
23:2.22 (260.2) 6. Botschafter und Emissäre in Besonderer Mission. In demselben Superuniversum gelegene Lokaluniversen tauschen untereinander gewöhnlich Botschafter aus, die den eigenen Sohnesordnungen entnommen werden. Aber zur Vermeidung von Zeitverlusten ersucht man die Einsamen Botschafter oft, in Botschafterfunktion von einer Lokalschöpfung zur anderen zu gehen und als Vertreter und Interpreten eines Reiches bei einem anderen zu wirken. Hier ein Beispiel: Man entdeckt ein frisch bewohntes Reich, und es stellt sich vielleicht heraus, dass dieses so fernab im Raum liegt, dass viel Zeit verstreichen würde, bevor ein einseraphierter Botschafter dieses weit entlegene Universum erreichen kann. Ein einseraphiertes Wesen kann unmöglich die Geschwindigkeit von 899 370 Urantia-Kilometern pro Sekunde eurer Zeit überschreiten. Massive Sterne, Gegenströmungen, Umwege sowie durch Anziehung verursachte tangentiale Annäherungen werden allesamt diese Geschwindigkeit eher senken, so dass die mittlere Geschwindigkeit auf einer langen Reise ungefähr 885 000 Kilometer pro Sekunde beträgt.
23:2.23 (260.3) Wenn es sich herausstellt, dass ein einheimischer Botschafter Hunderte von Jahren braucht, um ein fernes Lokaluniversum zu erreichen, wendet man sich oft an einen Einsamen Botschafter, damit er sich unverzüglich dorthin begebe und als Interims-Botschafter wirke. Die Einsamen Botschafter können sich sofort hinbegeben; sie sind zwar nicht von Zeit und Raum unabhängig, aber beinahe. Sie wirken auch in anderen Situationen als Emissäre in besonderer Mission.
23:2.24 (260.4) 7. Wahrheitsoffenbarer. Die Einsamen Botschafter betrachten den Auftrag der Wahrheitsoffenbarung als die höchste Verantwortung ihrer Ordnung. Und sie wirken dann und wann in dieser Eigenschaft, von den Superuniversen bis zu den einzelnen Planeten des Raums. Sie werden oft den Kommissionen beigegeben, die ausgesandt werden, um auf den Welten und Systemen für eine Erweiterung der Wahrheitsoffenbarung zu sorgen.
23:3.1 (260.5) Die Einsamen Botschafter stellen den höchsten Typus vollkommener Vertrauenspersönlichkeiten dar, der in allen Reichen zur raschen Übermittlung wichtiger und dringender Botschaften immer dann zur Verfügung steht, wenn es nicht ratsam erscheint, dazu den Fernmeldedienst oder den Reflexivitätsmechanismus zu benutzen. Sie dienen in einer unendlichen Vielfalt von Aufgaben, indem sie geistigen und materiellen Wesen zur Hand gehen, namentlich wenn das Zeitelement im Spiel ist. Von allen Ordnungen, die den Diensten der superuniversellen Bereiche zugeteilt sind, sind sie die höchsten und vielseitigsten personifizierten Wesen, die Zeit und Raum nahezu trotzen können.
23:3.2 (260.6) Das Universum ist gut versorgt mit Geistwesen, die zur Fortbewegung die Gravitation benutzen; sie können sich jederzeit überallhin begeben — augenblicklich —, aber es sind keine Personen. Bestimmte andere Gravitations-Raumdurchquerer wie Gravitationsbotschafter und Transzendente Chronisten sind zwar persönliche Wesen, aber sie stehen den Verwaltern der Super- und Lokaluniversen nicht zur Verfügung. Auf den Welten wimmelt es von Engeln und Menschen und anderen höchst persönlichen Wesen, aber sie sind alle durch Zeit und Raum behindert. Die Geschwindigkeitsgrenze für die meisten nicht einseraphierten Wesen beträgt 299 790 Kilometer eurer Welt pro Sekunde eurer Zeit; die Mittler-Geschöpfe und gewisse andere können die doppelte Geschwindigkeit — 599 580 Kilometer pro Sekunde — erreichen und tun es auch oft, während Seraphim und andere den Raum mit dreifacher Geschwindigkeit durcheilen können, mit etwa 899 370 Kilometern pro Sekunde. Hingegen gibt es außer den Einsamen Botschaftern keine Transit- oder Botschafterpersönlichkeiten, deren Schnelligkeit zwischen der augenblicklichen Fortbewegung der Gravitations-Raumdurchquerer und der vergleichsweise langsamen Geschwindigkeit der Seraphim liegt.
23:3.3 (261.1) Deshalb werden Einsame Botschafter im Allgemeinen für Aussendung und Dienst in all jenen Situationen gebraucht, wo Persönlichkeit für die Ausführung einer Aufgabe ausschlaggebend ist und man den Zeitverlust zu vermeiden wünscht, der einträte, wenn man jede andere rasch verfügbare Art persönlicher Botschafter senden würde. Sie sind die einzigen eindeutig personifizierten Wesen, die sich mit den kombinierten universellen Strömungen des Großen Universums synchronisieren können. Die Geschwindigkeit, mit der sie den Raum durchmessen, ist unterschiedlich, weil von einer großen Vielfalt störender Einflüsse abhängig, aber der Rapport des an meiner Seite arbeitenden Botschafters gibt an, dass er auf seiner Anreise zur Erfüllung dieser Mission pro Sekunde eurer Zeit 1 354 458 739 000 Kilometer zurückgelegt hat.
23:3.4 (261.2) Es übersteigt ganz und gar meine Fähigkeiten, einer materiellen Art von Verstand zu erklären, wie ein Geist eine richtige Person sein und gleichzeitig den Raum mit solch ungeheuren Geschwindigkeiten durchmessen kann. Aber diese Einsamen Botschafter kommen tatsächlich mit derartig unverständlichen Geschwindigkeiten nach Urantia und verlassen es wieder ebenso; ohne diese Tatsache wäre die universelle Administration weitgehend ihres persönlichen Elementes beraubt.
23:3.5 (261.3) Die Einsamen Botschafter sind imstande, in Notsituationen als Verbindungslinien in entlegenen Raumregionen zu funktionieren, in Reichen, die nicht den fest begründeten Kreisen des Großen Universums angehören. Es zeigt sich, dass ein auf diese Weise funktionierender Botschafter einem Botschaftergefährten eine Meldung oder einen Impuls über etwa einhundert jener Lichtjahre hinweg senden kann, mit denen die Astronomen Urantias die Entfernungen der Sterne schätzen.
23:3.6 (261.4) Von den Myriaden von Wesen, die mit uns bei der Führung der Angelegenheiten des Superuniversums zusammenarbeiten, sind, was praktische Hilfeleistung und zeitsparende Unterstützung angeht, keine wichtiger als sie. In den Universen des Raums müssen wir mit den Behinderungen der Zeit rechnen; daraus erhellt der große Dienst, den uns die Einsamen Botschafter leisten, die dank ihrer persönlichen Kommunikationsvorrechte einigermaßen raumunabhängig sind und aufgrund ihrer ungeheuren Reisegeschwindigkeiten so nahe an die Zeitunabhängigkeit herankommen.
23:3.7 (261.5) Ich bin in großer Verlegenheit, wenn ich den Sterblichen Urantias erklären soll, wie es möglich ist, dass die Einsamen Botschafter keine Gestalt haben und trotzdem eine reale und bestimmte Persönlichkeit besitzen. Obwohl sie einer Gestalt entbehren, die man ganz natürlich mit einer Persönlichkeit in Verbindung bringen würde, besitzen sie eine geistige Gegenwart, die von allen höheren Typen von Geistwesen wahrgenommen werden kann. Die Einsamen Botschafter sind die einzige Klasse von Wesen, die offensichtlich im Besitz nahezu aller Vorteile eines gestaltlosen Geistes in Verbindung mit allen Vorrechten einer voll ausgerüsteten Persönlichkeit sind. Sie sind richtige Personen, obwohl mit nahezu allen Attributen unpersönlicher Geistmanifestation ausgestattet.
23:3.8 (261.6) In den sieben Superuniversen ist es gewöhnlich — aber nicht immer — so, dass alles, was dazu neigt, einem Geschöpf größere Freiheit von den Behinderungen durch Zeit und Raum zu verschaffen, in demselben Maße dessen Persönlichkeitsvorrechte schmälert. Die Einsamen Botschafter bilden eine Ausnahme von dieser allgemeinen Regel. Sie verfügen bei ihren Aktivitäten fast schrankenlos über die Gesamtheit der grenzenlosen Mittel geistigen Ausdrucks, göttlichen Dienstes, persönlichen Wirkens und kosmischer Kommunikation. Wenn ihr diese außerordentlichen Wesen im Lichte meiner Erfahrung in der Universumsverwaltung sehen könntet, würdet ihr verstehen, wie schwierig es wäre, die Angelegenheiten eines Superuniversums ohne ihre vielseitige Mitarbeit zu koordinieren.
23:3.9 (262.1) Ganz gleichgültig, wie sehr sich das Universum vergrößern mag, es werden wahrscheinlich kaum je weitere Einsame Botschafter erschaffen werden. Mit dem Wachstum der Universen muss die zunehmende Verwaltungsarbeit vermehrt von anderen Typen geistiger Diener und von den aus diesen neuen Schöpfungen stammenden Wesen übernommen werden, wie den Geschöpfen der Souveränen Söhne und der Muttergeiste der Lokaluniversen.
23:4.1 (262.2) Die Einsamen Botschafter scheinen Persönlichkeitskoordinatoren für alle Arten von Geistwesen zu sein. Ihr Wirken hilft, dass sich alle Persönlichkeiten der gewaltigen geistigen Welt als Verwandte fühlen. Sie tragen viel dazu bei, dass sich in allen Geistwesen ein Bewusstsein von Gruppenidentität entwickelt. Jedem Typ geistiger Wesen dienen besondere Gruppen Einsamer Botschafter, die in diesen Wesen die Fähigkeit heranbilden, alle anderen Typen und Ordnungen, wie verschieden von ihnen sie auch sein mögen, zu verstehen und mit ihnen brüderlich umzugehen.
23:4.2 (262.3) Die Einsamen Botschafter beweisen ein derart erstaunliches Geschick, alle Typen und Ordnungen endlicher Persönlichkeiten zu koordinieren — und sogar den Kontakt zur absoniten Sphäre der höchsten Überwacher des Alluniversums herzustellen — dass einige von uns die Meinung vertreten, die Erschaffung dieser Botschafter durch den Unendlichen Geist stehe in irgendeinem Zusammenhang mit der Vergabe des Suprem-Ultimen Verstandes durch den Mit-Vollzieher.
23:4.3 (262.4) Wenn ein Finalist und ein Bürger des Paradieses bei der Trinitisation eines „Kindes der Zeit und der Ewigkeit“ zusammenarbeiten — bei einem Vorgang, der die nicht offenbarten Verstandespotentiale des Suprem-Ultimen einschließt — und wenn die daraus hervorgehende, nicht klassifizierte Persönlichkeit nach Vizegerington abgesandt wird, wird diesem durch Geschöpfe trinitisierten Sohn als Hüter und Gefährte immer ein Einsamer Botschafter zugeteilt (der vermutlich die personifizierte Rückwirkung der Vergabe ebendieses Verstandes der Gottheit ist). Dieser Botschafter begleitet den neuen Sohn der Bestimmung auf diese ihm zugewiesene Welt und verlässt Vizegerington nie wieder. Wenn ein Einsamer Botschafter auf solche Weise mit dem Schicksal eines Kindes der Zeit und der Ewigkeit verbunden wird, gelangt er für immer unter die ausschließliche Leitung der Architekten des Alluniversums. Was die Zukunft einer solch außerordentlichen Gemeinschaft sein mag, wissen wir nicht. Während ganzer Zeitalter haben sich auf Vizegerington diese Partnerschaften einmaliger Persönlichkeiten ständig angesammelt, aber auch nicht ein einziges Paar hat sich je von dort hinwegbegeben.
23:4.4 (262.5) Die Zahl der Einsamen Botschafter bleibt gleich, aber die Trinitisation der Söhne der Bestimmung ist offenbar eine sich unbegrenzt fortsetzende Technik. Da jedem trinitisierten Sohn der Bestimmung ein Einsamer Botschafter zugeteilt wird, will uns scheinen, dass sich der Vorrat an Botschaftern eines Tages in ferner Zukunft erschöpfen wird. Wer wird dann ihre Arbeit im Großen Universum übernehmen? Kann ihr Dienst von den Inspirierten Geisten der Trinität wahrgenommen werden, nachdem bei diesen eine neue Entwicklung eingetreten ist? Wird das Große Universum zu einem weit entfernten Zeitpunkt in stärkerem Maße von Wesen trinitären Ursprungs verwaltet werden, während die Geschöpfe einfachen und doppelten Ursprungs ausziehen werden in die Reiche des äußeren Raums? Wenn die Botschafter an ihre frühere Aufgabe zurückkehren sollten, würden diese Söhne der Bestimmung sie dann begleiten? Werden die Trinitisationen zwischen Finalisten und Paradies-Havonern aufhören, wenn der Vorrat an Einsamen Botschaftern zu Ende gegangen ist, weil sie alle zu Hüter-Gefährten der Söhne der Bestimmung geworden sind? Werden alle unsere effizienten Einsamen Botschafter auf Vizegerington konzentriert werden? Werden diese außergewöhnlichen Geistpersönlichkeiten auf ewig mit den trinitisierten Söhnen einer nicht offenbarten Bestimmung verbunden bleiben? Welche Bedeutung sollten wir der Tatsache beimessen, dass die sich auf Vizegerington ansammelnden Paare der ausschließlichen Leitung jener mächtigen und geheimnisvollen Wesen, der Architekten des Alluniversums, unterstehen? Diese und viele ähnliche Fragen stellen wir uns und stellen sich zahlreiche andere Ordnungen himmlischer Wesen, aber wir kennen die Antworten darauf nicht.
23:4.5 (263.1) Dieses Geschehen, zusammen mit vielen ähnlichen Vorgängen in der Verwaltung des Universums, ist ein unmissverständlicher Hinweis darauf, dass die Belegschaft des Großen Universums und sogar jene des Paradieses und Havonas eine klare und sichere Reorganisation durchmacht, die mit den gewaltigen, jetzt in den Reichen des äußeren Raumes vor sich gehenden energetischen Entwicklungen koordiniert ist und zu ihnen in Beziehung steht.
23:4.6 (263.2) Wir neigen zu dem Glauben, dass die ewige Zukunft Zeuge von Phänomenen der Universumsevolution werden wird, die über alles, was die ewige Vergangenheit erlebt hat, weit hinausgehen werden. Und in Gedanken nehmen wir diese unerhörten Abenteuer mit großer Beglückung und stets wachsender Spannung vorweg, wie auch ihr es tun solltet.
23:4.7 (263.3) [Verfasst von einem Göttlichen Ratgeber aus Uversa.]
Das Urantia Buch
Schrift 24
24:0.1 (264.1) AUF Uversa teilen wir alle Persönlichkeiten und Wesenheiten des Mit-Schöpfers in drei große Abteilungen ein: in die Höheren Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes, die Botschafterheere des Raums und die Dienenden Geiste der Zeit, jene Geistwesen, deren Aufgabe es ist, die Willensgeschöpfe des aufsteigenden Plans sterblichen Fortschritts lehrend und dienend zu begleiten.
24:0.2 (264.2) Die Höheren Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes, die in diesen Schilderungen Erwähnung finden, wirken im ganzen Großen Universum in sieben Abteilungen:
24:0.3 (264.3) 1. Einsame Botschafter.
24:0.4 (264.4) 2. Überwacher der Universumskreise.
24:0.5 (264.5) 3. Leiter der Geschöpfeszählung.
24:0.6 (264.6) 4. Persönliche Helfer des Unendlichen Geistes.
24:0.7 (264.7) 5. Beigeordnete Inspektoren.
24:0.8 (264.8) 6. Zugeteilte Wachen.
24:0.9 (264.9) 7. Führer der Graduierten.
24:0.10 (264.10) Einsame Botschafter, Überwacher der Kreise, Leiter der Geschöpfeszählung und Persönliche Helfer zeichnen sich durch den Besitz ungeheurer Antigravitationsgaben aus. Die Einsamen Botschafter verfügen über keine bekannten Hauptquartiere; sie durchschweifen das Universum der Universen. Die Überwacher der Universumskreise und die Leiter der Geschöpfeszählung unterhalten Hauptquartiere in den Kapitalen der Superuniversen. Die Persönlichen Helfer des Unendlichen Geistes sind auf der zentralen Insel des Lichts stationiert. Die Beigeordneten Inspektoren sind in den Kapitalen der Lokaluniversen und die Zugeteilten Wachen in den Kapitalen der die Lokaluniversen bildenden Systeme stationiert. Die Führer der Graduierten wohnen im Universum von Havona und wirken auf jeder seiner Milliarde von Welten. Die meisten dieser höheren Persönlichkeiten haben Niederlassungen in den Lokaluniversen, sind aber nicht auf organische Weise mit den Verwaltungen der evolutionären Reiche verbunden.
24:0.11 (264.11) Von den sieben diese Gruppe bildenden Klassen durchwandern einzig die Einsamen Botschafter und vielleicht die Persönlichen Helfer das Universum der Universen. Den Einsamen Botschaftern begegnet man vom Paradies an nach außen: über die Kreise Havonas zu den Kapitalen der Superuniversen und von da über die Sektoren und Lokaluniversen mit ihren Unterabteilungen sogar bis zu den bewohnten Welten. Obwohl die Einsamen Botschafter zu den Höheren Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes gehören, sind ihr Ursprung, Wesen und Dienst in der vorangehenden Schrift besprochen worden.
24:1.1 (265.1) Die gewaltigen Machtströme des Raums und die Kreisläufe des Geistes mögen den Eindruck erwecken, als arbeiteten sie automatisch. Sie scheinen völlig unbehindert zu funktionieren, aber das trifft nicht zu. All diese ungeheuren Energiesysteme stehen unter Kontrolle; sie unterliegen intelligenter Überwachung. Die Überwacher der Universumskreise geben sich nicht mit dem Bereich der rein physischen oder materiellen Energie — der Domäne der Lenker der Universumsmacht — ab, sondern mit den Kreisläufen der relativ geistigen Energie und mit jenen modifizierten Kreisläufen, die wesentlich sind zum Unterhalt sowohl der hoch entwickelten geistigen Wesen als auch der morontiellen oder Übergangstypen intelligenter Geschöpfe. Die Überwacher erzeugen keine Kreise göttlicher Energie und Überessenz, aber im Allgemeinen haben sie mit allen höheren Geistkreisen der Zeit und Ewigkeit und mit allen relativen Geistkreisen zu tun, welche die Verwaltung der das Große Universum bildenden Teile betreffen. Sie lenken und manipulieren all diese Kreise geistiger Energie außerhalb der Paradies-Insel.
24:1.2 (265.2) Die Überwacher der Universumskreise sind die ausschließliche Schöpfung des Unendlichen Geistes, und sie wirken einzig im Auftrag des Mit-Vollziehers. Sie sind für den Dienst in den folgenden vier Ordnungen personifiziert worden:
24:1.3 (265.3) 1. Höchste Überwacher der Kreise.
24:1.4 (265.4) 2. Beigeordnete Überwacher der Kreise.
24:1.5 (265.5) 3. Sekundäre Überwacher der Kreise.
24:1.6 (265.6) 4. Tertiäre Überwacher der Kreise.
24:1.7 (265.7) Die höchsten Überwacher Havonas und die beigeordneten Überwacher der sieben Superuniversen sind vollzählig; keine weiteren Vertreter dieser Ordnungen werden mehr erschaffen. Es gibt ganze sieben höchste Überwacher und sie sind auf den Pilotwelten der sieben Kreise Havonas stationiert. Der Kreise der sieben Superuniversen nimmt sich eine wunderbare Gruppe von sieben miteinander verbundenen Überwachern an, die ihre Hauptquartiere auf den sieben Paradies-Sphären des Unendlichen Geistes, den Welten der Sieben Supremen Vollzieher, haben. Von hier aus überwachen und lenken sie die Kreise der Superuniversen des Raums.
24:1.8 (265.8) Auf diesen Paradies-Sphären des Geistes stellen die sieben beigeordneten Überwacher der Kreise und die erste Ordnung der Supremen Machtzentren eine Verbindung her, die unter der Leitung der Supremen Vollzieher eine unter-paradiesische Koordination aller materiellen und geistigen Kreisläufe bewirkt, welche zu den sieben Superuniversen hinausgehen.
24:1.9 (265.9) Auf der Hauptwelt jedes Superuniversums sind die sekundären Überwacher für die Lokaluniversen von Zeit und Raum stationiert. Die großen und kleinen Sektoren sind administrative Abteilungen der Superregierungen, haben aber mit diesen Angelegenheiten der Überwachung geistiger Energie nichts zu tun. Ich weiß nicht, wie viele sekundäre Überwacher der Kreise es im Großen Universum gibt, aber auf Uversa sind es 84 691 dieser Wesen. Sekundäre Überwacher werden fortlaufend erschaffen; von Zeit zu Zeit erscheinen sie in Siebzigergruppen auf den Welten der Supremen Vollzieher. Wir erhalten sie auf Verlangen, wenn wir Vorkehrungen treffen für die Schaffung getrennter Kreisläufe von Geistenergie und Verbindungsmacht zu den sich neu entwickelnden Universen unseres Zuständigkeitsbereichs.
24:1.10 (265.10) Ein tertiärer Überwacher der Kreise arbeitet auf der Hauptwelt jedes Lokaluniversums. Gleich den sekundären Überwachern werden auch die Angehörigen dieser Ordnung fortlaufend erschaffen, aber in Gruppen von siebenhundert. Sie werden den Lokaluniversen von den Ältesten der Tage zugeteilt.
24:1.11 (266.1) Die Überwacher der Kreise werden für ihre besonderen Aufgaben erschaffen, und sie dienen ewig in den Gruppen, denen sie ursprünglich zugeteilt wurden. Sie wechseln nicht turnusmäßig im Dienst und studieren folglich durch alle Zeitalter die Probleme, die sie in den Reichen ihrer ursprünglichen Zuteilung vorfinden. Zum Beispiel wirkt der tertiäre Kreisüberwacher Nummer 572 842 auf Salvington seit der frühen Planung eures Lokaluniversums, und er ist ein Mitglied des persönlichen Mitarbeiterstabs Michaels von Nebadon.
24:1.12 (266.2) Ob die Überwacher der Kreise in Lokal- oder höheren Universen tätig sind, sie lenken alles, was den Gebrauch der richtigen Kreise für die Übermittlung aller geistigen Botschaften und für den Transitverkehr aller Persönlichkeiten betrifft. In ihrer Arbeit der Überwachung der Kreise setzen diese wirksamen Wesen alle im Universum der Universen vorhandenen Hilfsmittel, Kräfte und Persönlichkeiten ein. Sie gebrauchen die nicht offenbarten „hohen Geistpersönlichkeiten der Kontrolle der Kreise“ und werden gewandt durch zahlreiche Mitarbeiterstäbe unterstützt, die sich aus Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes zusammensetzen. Sie sind es, die eine evolutionäre Welt isolieren würden, wenn sich deren Planetarischer Fürst gegen den Universalen Vater und dessen stellvertretenden Sohn auflehnen sollte. Sie sind fähig, jede Welt aus bestimmten Universumskreisläufen der höheren geistigen Ordnung auszuschalten, aber sie können die materiellen Ströme der Machtlenker nicht annullieren.
24:1.13 (266.3) Die Überwacher der Universumskreise stehen zu den geistigen Kreisläufen in einer ähnlichen Beziehung wie die Lenker der Universumsmacht zu den materiellen Kreisläufen. Die beiden Ordnungen ergänzen sich, da sie gemeinsam alle geistigen und materiellen Kreise beaufsichtigen, die von Geschöpfen kontrolliert und gehandhabt werden können.
24:1.14 (266.4) Die Überwacher der Kreise üben über die Verstandeskreise, die mit dem Geist verbunden sind, in ganz ähnlicher Weise eine bestimmte Kontrolle aus, wie die Machtlenker in gewisser Weise für die Verstandesphasen zuständig sind, die der physischen Energie zugeordnet sind — für den mechanischen Verstand. Im Allgemeinen erhöhen sich die Funktionsmöglichkeiten beider Ordnungen, sobald sie sich miteinander verbinden, aber die reinen Verstandeskreise unterstehen keiner von ihnen. Auch sind die beiden Ordnungen nicht koordiniert; bei all ihren vielfältigen Arbeiten unterstehen die Überwacher der Universumskreise den Sieben Supremen Machtlenkern und ihren Untergebenen.
24:1.15 (266.5) Obwohl die Überwacher der Kreise innerhalb ihrer jeweiligen Ordnung völlig gleich sind, haben sie alle eine eindeutige Individualität. Sie sind wahrhaft persönliche Wesen, aber sie besitzen einen anderen als den vom Vater verliehenen Persönlichkeitstyp, den man bei keiner anderen Geschöpfesart der ganzen universellen Existenz antrifft.
24:1.16 (266.6) Ihr werdet sie auf eurer Reise nach innen zum Paradies erkennen und kennen, aber mit ihnen in keine persönliche Beziehung treten. Sie sind Überwacher der Kreise, und sie walten ausschließlich und wirksam ihres Amtes. Sie haben nur mit jenen Persönlichkeiten und Wesenheiten zu tun, welche Aktivitäten kontrollieren, die mit den ihrer Überwachung unterstehenden Kreisen zusammenhängen.
24:2.1 (266.7) Obwohl der kosmische Verstand der Universalen Intelligenz die Gegenwart und den Aufenthaltsort aller denkenden Geschöpfe kennt, funktioniert im Universum der Universen unabhängig davon eine Methode zur Erfassung aller Willens geschöpfe.
24:2.2 (266.8) Die Leiter der Geschöpfeszählung sind eine besondere und abgeschlossene Schöpfung des Unendlichen Geistes, und sie existieren in uns unbekannter Zahl. Sie sind so erschaffen worden, dass sie eine vollkommene Übereinstimmung mit der Reflexivitätstechnik der Superuniversen aufrechterhalten können und zugleich auf intelligenten Willen persönlich sensibel sind und antworten. Diese Leiter werden sich durch eine nicht ganz verstandene Technik unverzüglich der Geburt von Willen in jedem beliebigen Teil des Großen Universums bewusst. Sie sind deshalb in der Lage, uns jederzeit Anzahl, Natur und Aufenthaltsort aller Willensgeschöpfe in jedem Teil der zentralen Schöpfung und der sieben Superuniversen anzugeben. Aber im Paradies arbeiten sie nicht; man hat sie dort nicht nötig. Im Paradies ist das Wissen eingeboren; die Gottheiten kennen alle Dinge.
24:2.3 (267.1) In Havona wirken sieben Leiter der Geschöpfeszählung; je einer von ihnen ist auf der Pilotwelt jedes Kreises von Havona stationiert. Mit Ausnahme dieser sieben und der Reserven der Ordnung auf den Paradies-Welten des Geistes arbeiten alle Leiter der Geschöpfeszählung unter der Zuständigkeit der Ältesten der Tage.
24:2.4 (267.2) Ein Leiter der Geschöpfeszählung präsidiert auf der Hauptwelt jedes Superuniversums, aber Tausende und Abertausende sind diesem obersten Leiter unterstellt, immer einer in der Kapitale jedes Lokaluniversums. Alle Persönlichkeiten dieser Ordnung sind gleich, ausgenommen die auf den Pilotwelten Havonas und die sieben superuniversellen Oberhäupter.
24:2.5 (267.3) Im siebenten Superuniversum gibt es einhunderttausend Leiter der Geschöpfeszählung. Diese Zahl enthält nur diejenigen, die den Lokaluniversen zugeteilt sind; sie schließt den persönlichen Mitarbeiterstab Usatias, des Oberhauptes aller Leiter Orvontons, nicht ein. Gleich den anderen superuniversellen Oberhäuptern ist Usatia nicht direkt auf die Registrierung intelligenten Willens abgestimmt. Er ist nur auf seine im Universum von Orvonton stationierten Untergebenen abgestimmt; auf diese Weise wirkt er für ihre von den Kapitalen der lokalen Schöpfungen hereinkommenden Berichte als großartige zusammenfassende Persönlichkeit.
24:2.6 (267.4) Von Zeit zu Zeit halten die offiziellen Archivare von Uversa in ihren Annalen den Stand des Superuniversums fest, wie er aus den Registrierungen in und auf der Persönlichkeit Usatias hervorgeht. Diese Unterlagen der Geschöpfeszählung gehören dem Superuniversum; die Berichte werden weder nach Havona noch zum Paradies weitergeleitet.
24:2.7 (267.5) Die Leiter der Geschöpfeszählung befassen sich mit menschlichen Wesen — sowie mit anderen Willensgeschöpfen — nur insofern, als sie die Tatsache funktionierenden Willens festhalten. Die Aufzeichnung eures Lebens und eurer Taten betrifft sie nicht; sie sind in keiner Weise Bericht erstattende Persönlichkeiten. Der Leiter der Geschöpfeszählung von Nebadon, Nummer 81 412 von Orvonton, der jetzt auf Salvington stationiert ist, ist sich genau in diesem Augenblick eurer lebendigen Gegenwart hier auf Urantia persönlich bewusst; und er wird im Augenblick, da ihr als Willensgeschöpf zu funktionieren aufhört, den Registern die Bestätigung eures Todes liefern.
24:2.8 (267.6) Die Leiter der Geschöpfeszählung registrieren die Existenz eines neuen Willensgeschöpfes, wenn der erste Willensakt geschieht; sie signalisieren den Tod eines Willensgeschöpfes, wenn der letzte Willensakt stattfindet. Das teilweise In-Erscheinung-Treten von Willen, das man bei den Reaktionen gewisser höherer Tiere beobachtet, gehört nicht zu der Domäne der Leiter der Geschöpfeszählung. Sie zählen einzig echte Willensgeschöpfe, und sie sprechen auf nichts anderes an als auf die Funktion des Willens. Wie sie das Funktionieren des Willens genau registrieren, wissen wir nicht.
24:2.9 (267.7) Diese Wesen sind immer Leiter der Geschöpfeszählung gewesen und werden es immer bleiben. Sie wären in jeder anderen Sparte universeller Arbeit vergleichsweise nutzlos. Aber sie sind unfehlbar in ihrer Funktionsweise; nie kommen bei ihnen Pflichtversäumnis oder Fälschung vor. Trotz ihrer wunderbaren Talente und unglaublichen Vorrechte sind sie Personen; sie besitzen eine erkennbare geistige Gegenwart und Gestalt.
24:3.1 (268.1) Wir haben kein verbürgtes Wissen über Zeitpunkt und Art der Erschaffung der Persönlichen Helfer. Ihre Zahl muss Legion sein, aber sie ist auf Uversa nicht bekannt. Nach vorsichtigen Schlüssen, die sich auf unsere Kenntnis ihrer Arbeit stützen, wage ich zu schätzen, dass ihre Zahl in die Billionen geht. Wir sind der Ansicht, dass der Unendliche Geist in der Erschaffung der Persönlichen Helfer zahlenmäßig nicht beschränkt ist.
24:3.2 (268.2) Die Persönlichen Helfer existieren ausschließlich als Gehilfen der Paradies-Gegenwart der Dritten Person der Gottheit. Obwohl sie direkt dem Unendlichen Geist zugeteilt sind und das Paradies zum Wohnsitz haben, durcheilen sie die ganze Schöpfung blitzartig bis in deren äußerste Regionen. Soweit sich die Kreise des Mit-Schöpfers erstrecken, können diese Persönlichen Helfer erscheinen, um die Weisungen des Unendlichen Geistes auszuführen. Sie durchmessen den Raum ähnlich wie die Einsamen Botschafter, aber sie sind keine Personen im Sinne der Botschafter.
24:3.3 (268.3) Die Persönlichen Helfer sind alle gleich und identisch; sie lassen keine individuelle Differenzierung erkennen. Während der Mit-Vollzieher sie als richtige Persönlichkeiten betrachtet, fällt es anderen schwer, sie als wirkliche Personen anzusehen; sie bekunden anderen Geistwesen gegenüber keine geistige Gegenwart. Dem Paradies entstammende Wesen sind sich der Nähe der Helfer stets bewusst; aber wir stellen keine Persönlichkeitsgegenwart fest. Zweifelsohne macht sie die Abwesenheit einer derartigen Gegenwarts-Gestalt der Dritten Person der Gottheit nur umso nützlicher.
24:3.4 (268.4) Von allen offenbarten Ordnungen von Geistwesen, die ihren Ursprung im Unendlichen Geist haben, sind die Persönlichen Helfer so ziemlich die einzigen, denen ihr während eures Aufstiegs nach innen und paradieswärts nicht begegnen werdet.
24:4.1 (268.5) Die Sieben Supremen Vollzieher auf den sieben Paradies-Sphären des Unendlichen Geistes wirken kollektiv als das administrative Gremium allerhöchster Führungskräfte für die sieben Superuniversen. Die Beigeordneten Inspektoren sind die persönliche Verkörperung der Autorität der Supremen Vollzieher in den Lokaluniversen von Zeit und Raum. Diese hohen Beobachter der Angelegenheiten der Lokalschöpfungen sind die gemeinsamen Sprosse des Unendlichen Geistes und der Sieben Hauptgeiste des Paradieses. Vor nahezu unendlichen Zeiten wurden ihrer siebenhunderttausend personifiziert, und ihr Reservekorps wohnt im Paradies.
24:4.2 (268.6) Die Beigeordneten Inspektoren arbeiten unter der direkten Aufsicht der Sieben Supremen Vollzieher, deren persönliche und mächtige Repräsentanten in den Lokaluniversen von Zeit und Raum sie sind. Ein Inspektor ist auf der Hauptsphäre jeder Lokalschöpfung stationiert, und er ist ein enger Mitarbeiter des hier residierenden Einigers der Tage.
24:4.3 (268.7) Die Beigeordneten Inspektoren nehmen Berichte und Empfehlungen einzig von ihren Untergebenen, den Zugeteilten Wachen, entgegen, die in den Kapitalen der Lokalsysteme bewohnter Welten stationiert sind, während sie selber einzig ihrem unmittelbaren Vorgesetzten, dem Supremen Vollzieher des betreffenden Superuniversums, Bericht erstatten.
24:5.1 (268.8) Die Zugeteilten Wachen sind koordinierende Persönlichkeiten und Verbindungswesen, die die Sieben Supremen Vollzieher repräsentieren. Sie wurden im Paradies durch den Unendlichen Geist personifiziert und im Hinblick auf die spezifischen Ziele ihrer Aufgabe erschaffen. Ihre Zahl bleibt unverändert — es existieren ihrer genau sieben Milliarden.
24:5.2 (269.1) So wie ein Beigeordneter Inspektor der Repräsentant der Sieben Supremen Vollzieher für ein ganzes Lokaluniversum ist, so gibt es in jedem der zehntausend Systeme dieser Lokalschöpfung eine Zugeteilte Wache, die als direkter Repräsentant des weit entfernten supremen Gremiums handelt, das die höchste Kontrolle über die Angelegenheiten aller sieben Superuniversen ausübt. Die in den Regierungen der Lokalsysteme Orvontons diensttuenden Wachen handeln unter der direkten Oberhoheit des Supremen Vollziehers Nummer Sieben, des Koordinators des Siebenten Superuniversums. Aber was ihre administrative Organisation betrifft, sind alle in einem Lokaluniversum beauftragten Wachen dem Beigeordneten Inspektor unterstellt, der am Hauptsitz dieses Universums residiert.
24:5.3 (269.2) Innerhalb einer Lokalschöpfung dienen die Zugeteilten Wachen im Turnus, indem sie von System zu System versetzt werden. Gewöhnlich werden sie alle tausend Jahre lokaluniverseller Zeit ausgewechselt. Sie zählen zu den höchstrangigen in einer Systemkapitale stationierten Persönlichkeiten, aber sie beteiligen sich nie an Beratungen, die die Angelegenheiten des Systems betreffen. Sie dienen in den Lokalsystemen von Amtes wegen als Oberhäupter der vierundzwanzig den evolutionären Welten entstammenden Verwalter, aber im Übrigen kommen die aufsteigenden Sterblichen mit ihnen kaum in Berührung. Die Wachen sind fast ausschließlich mit der Aufgabe beschäftigt, den Beigeordneten Inspektor ihres Universums über alles ausführlich auf dem Laufenden zu halten, was sich auf das Wohlergehen und den Zustand des Systems bezieht, dem sie zugeteilt sind.
24:5.4 (269.3) Zugeteilte Wachen und Beigeordnete Inspektoren liefern den Supremen Vollziehern ihre Berichte nicht über die Hauptwelten der Superuniversen. Sie sind allein dem Supremen Vollzieher des betreffenden Superuniversums gegenüber verantwortlich; ihre Aktivitäten sind verschieden von der Verwaltung der Ältesten der Tage.
24:5.5 (269.4) Die Supremen Vollzieher, Beigeordneten Inspektoren und Zugeteilten Wachen im Verein mit den Omniaphim und einem ganzen Heer von nicht offenbarten Persönlichkeiten bilden ein wirkungsvolles, direktes, zentralisiertes, aber weit ausgedehntes System beratender und administrativer Koordinierung des ganzen Großen Universums von Dingen und Wesen.
24:6.1 (269.5) Als Gruppe fördern und leiten die Führer der Graduierten die hohe Universität technischer Ausbildung und geistiger Schulung, die eine so wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass die Sterblichen das Ziel der Zeitalter erreichen: Gott, Ruhe und danach eine Ewigkeit vervollkommneten Dienstes. Diese hochpersönlichen Wesen verdanken ihren Namen der Natur und Zielsetzung ihrer Arbeit. Sie widmen sich ausschließlich der Aufgabe, die sterblichen Graduierten der Superuniversen der Zeit durch den Ausbildungs- und Schulungsgang Havonas zu führen, welcher der Vorbereitung der aufsteigenden Pilger auf die Zulassung zum Paradies und zum Korps der Finalität dient.
24:6.2 (269.6) Es ist mir nicht verboten zu versuchen, euch über das Wirken dieser Führer der Graduierten zu berichten, aber dieses ist so hochgeistig, dass ich an meinem Vermögen verzweifle, dem materiellen Verstand eine angemessene Vorstellung von ihren vielfachen Aktivitäten zu vermitteln. Wenn sich dereinst euer Gesichtsfeld auf den Residenzwelten geweitet hat und ihr von den Ketten materieller Vergleiche befreit seid, werdet ihr die Bedeutung von Realitäten zu verstehen beginnen, die „das Auge nicht sehen und das Ohr nicht hören kann und die nie in die Vorstellungen menschlicher Intelligenzen eingedrungen sind“, eben die Dinge, die „Gott für jene bereitgestellt hat, die solch ewige Wahrheiten lieben“. Es ist euch nicht bestimmt, in eurem Horizont und geistigen Verständnis für immer so beschränkt zu bleiben.
24:6.3 (270.1) Die Führer der Graduierten widmen sich der Aufgabe, die Pilger der Zeit durch die sieben Kreise der Welten Havonas zu steuern. Der Führer, der euch bei eurer Ankunft auf der Empfangswelt des äußeren Kreises Havonas begrüßt, wird während eurer ganzen Laufbahn durch die himmlischen Kreise bei euch bleiben. Obwohl ihr während eures Aufenthaltes auf einer Milliarde Welten mit ungezählten anderen Persönlichkeiten in Verbindung treten werdet, wird euch euer Führer der Graduierten bis ans Ende eures Werdegangs durch Havona folgen und Zeuge eures Eintritts in den abschließenden Schlummer der Zeit sein, in den Schlaf des Ewigkeitstransits nach dem Paradies-Ziel, wo euch beim Aufwachen der Paradies-Gefährte begrüßen wird, der den Auftrag hat, euch willkommen zu heißen und vielleicht an eurer Seite zu bleiben, bis ihr als Mitglied des Korps der Finalität der Sterblichen eingeweiht werdet.
24:6.4 (270.2) Die Zahl der Führer der Graduierten liegt jenseits dessen, was menschliches Denken zu fassen vermag, und es erscheinen ihrer fortlaufend neue. Um ihren Ursprung liegt ein Geheimnis. Sie existieren nicht seit ewig; sie erscheinen auf mysteriöse Weise, wenn sie benötigt werden. Nirgends auf sämtlichen Welten des Zentraluniversums gibt es eine Nachricht über einen Führer der Graduierten vor jenem weit zurückliegenden Tag, als der erste sterbliche Pilger aller Zeiten bis zum äußeren Gürtel der zentralen Schöpfung vordrang. Im Augenblick, da er auf der Pilotwelt des äußeren Kreises anlangte, wurde er freundlich begrüßt durch Malvorian, den ersten der Führer der Graduierten und jetzt Oberhaupt ihres höchsten Rates und Leiter ihrer gewaltigen Erziehungsorganisation.
24:6.5 (270.3) In den Paradies-Annalen Havonas finden sich in der „Führer der Graduierten“ benannten Abteilung diese einleitenden Worte:
24:6.6 (270.4) „Und Malvorian, der erste seiner Ordnung, begrüßte den Pilger und Entdecker Havonas, lehrte ihn und führte ihn von den äußeren Kreisen anfänglicher Erfahrung Schritt für Schritt und Kreis um Kreis, bis er sich wirklich in der Gegenwart des Ursprungs und der Bestimmung aller Persönlichkeiten befand, wonach er über die zum Paradies führende Schwelle der Ewigkeit trat.“
24:6.7 (270.5) Zu jenem weit zurückliegenden Zeitpunkt war ich dem Dienst der Ältesten der Tage auf Uversa zugeteilt, und wir frohlockten alle, da wir jetzt sicher wussten, dass die Pilger aus unserem Superuniversum schließlich Havona erreichen würden. Während Zeitaltern hatte man uns gelehrt, dass die evolutionären Geschöpfe des Raums das Paradies erreichen würden, und der Freudenschauer aller Zeiten durchlief die himmlischen Höfe, als der erste Pilger tatsächlich dort eintraf.
24:6.8 (270.6) Der Name dieses pilgernden Entdeckers Havonas ist Großfanda, und er entstammte dem Planeten 341 des Systems 84 in Konstellation 62 des Lokaluniversums 1 131, das sich im Superuniversum Nummer eins befindet. Seine Ankunft gab das Signal für die Einrichtung des Fernmeldedienstes des Universums der Universen. Zuvor war nur das Fernmeldewesen der Superuniversen und der Lokaluniversen in Betrieb gewesen, aber die Ankündigung der Ankunft Großfandas vor den Toren Havonas gab das Zeichen zur Einweihung der „glorreichen Raummeldungen“, so bezeichnet, weil der erste universelle Fernbericht das Eintreffen des ersten evolutionären Wesens meldete, das die Eingangspforte zum Ziel aller aufsteigenden Existenz erreicht hatte.
24:6.9 (270.7) Die Führer der Graduierten verlassen die Welten Havonas nie; sie widmen sich ganz dem Dienst an den graduierten Pilgern von Zeit und Raum. Und ihr werdet diesen edlen Wesen dereinst von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten, wenn ihr den sicheren und in jeder Hinsicht vollkommenen Plan nicht zurückweist, dessen Bestimmung es ist, euer Fortleben und euren Aufstieg zu gewährleisten.
24:7.1 (270.8) Obwohl die Evolution nicht die Ordnung des Zentraluniversums ist, glauben wir, dass die Führer der Graduierten die vervollkommneten und erfahreneren Angehörigen einer anderen Geschöpfesordnung des Zentraluniversums der Serviten Havonas, sind. Die Führer der Graduierten zeigen eine so große Sympathie für die aufsteigenden Geschöpfe und eine derartige Fähigkeit, sie zu verstehen, dass sie diese Kultur unserer Überzeugung nach in den Reichen der Superuniversen erworben haben müssen, wo sie als die Serviten Havonas universellen Dienstes gewirkt haben. Entspräche diese Sicht nicht der Wahrheit, womit könnten wir dann das fortlaufende Verschwinden der älteren und erfahreneren Serviten erklären?
24:7.2 (271.1) Ein Servit ist vielleicht lange Zeit von Havona abwesend und dient in einem Superuniversum, nachdem er schon früher auf vielen solchen Missionen war, kehrt dann heim, empfängt das Privileg „persönlichen Kontaktes“ mit dem Zentralen Leuchten des Paradieses, wird von den Strahlenden Personen umfangen und entschwindet dann der Sicht seiner Geistgefährten, um nie wieder unter den Seinen zu erscheinen.
24:7.3 (271.2) Bei seiner Rückkehr vom Dienst im Superuniversum wird sich ein Servit Havonas unter Umständen zahlreicher göttlicher Umarmungen erfreuen und daraus nur als ein verherrlichter Servit hervorgehen. Die strahlende Umarmung zu erfahren bedeutet nicht notwendigerweise, dass der Servit in einen Führer der Graduierten verwandelt werden muss, aber fast ein Viertel derer, welche die göttliche Umarmung erfahren, kehren nie wieder zum Dienst in den Reichen zurück.
24:7.4 (271.3) In den hohen Aufzeichnungen erscheinen aufeinander folgende Eintragungen wie diese:
24:7.5 (271.4) „Und Servit Nummer 842 842 682 846 782 von Havona, genannt Sudna, kam vom Dienst im Superuniversum zurück, wurde im Paradies empfangen, kannte den Vater, trat in die göttliche Umfangung ein und ist nicht.“
24:7.6 (271.5) Wenn solch eine Eintragung in den Annalen erscheint, ist die Laufbahn des betreffenden Serviten abgeschlossen. Aber nach genau drei Augenblicken (etwas weniger als drei Tage eurer Zeit) erscheint auf dem äußeren Kreis des Havona-Universums „spontan“ ein neugeborener Führer der Graduierten. Und die Zahl der Führer der Graduierten entspricht genau der Zahl der verschwundenen Serviten, wenn man von einem geringen Unterschied absieht, der ohne Zweifel von denen herrührt, die sich im Durchgang befinden.
24:7.7 (271.6) Ein weiterer Grund spricht für die Annahme, dass die Führer der Graduierten höher entwickelte Serviten Havonas sind, nämlich die unfehlbare Neigung der Führer und der mit ihnen zusammenarbeitenden Serviten, sich auf außerordentliche Weise aneinander zu binden. Die Art, in der diese vermeintlich verschiedenen Ordnungen von Wesen einander verstehen und miteinander sympathisieren, ist völlig unerklärlich. Es ist erfrischend und inspirierend, ihre gegenseitige Hingabe mit anzusehen.
24:7.8 (271.7) Die Sieben Hauptgeiste und die mit ihnen verbundenen Sieben Supremen Machtlenker sind respektive die persönlichen Gefäße des Verstandespotentials und des Machtpotentials des Supremen Wesens, die von diesem noch nicht persönlich gehandhabt werden. Und da diese Paradies-Wesen zusammenwirken, um die Serviten Havonas zu erschaffen, sind diese naturgemäß an gewissen Phasen der Suprematie beteiligt. Die Serviten Havonas sind deshalb in Wirklichkeit eine Rückspiegelung evolutionärer Potentialitäten des Zeit-Raum-Bereichs in das vollkommene Zentraluniversum, und all das wird offenbar, wenn ein Servit durch Verwandlung und Neuerschaffung geht. Wir glauben, dass diese Verwandlung als Antwort auf den Willen des Unendlichen Geistes geschieht, der zweifelsohne im Namen des Supremen handelt. Die Führer der Graduierten werden nicht durch das Supreme Wesen erschaffen, aber wir vermuten alle, dass die erfahrungsmäßige Gottheit in irgendeiner Verbindung zu den Vorgängen steht, die diese Wesen ins Dasein rufen.
24:7.9 (271.8) Das Havona, das die aufsteigenden Sterblichen jetzt durchlaufen, unterscheidet sich in vieler Hinsicht von dem Zentraluniversum, wie es sich vor Großfandas Zeiten darbot. Die Ankunft von sterblichen Aufsteigern auf den Kreisen Havonas eröffnete radikale Änderungen in der Organisation der zentralen und göttlichen Schöpfung, Änderungen, die ohne Zweifel vom Supremen Wesen — dem Gott der evolutionären Geschöpfe — ausgingen als Reaktion auf die Ankunft der ersten seiner erfahrungsmäßigen Kinder aus den sieben Superuniversen. Das Erscheinen der Führer der Graduierten, zusammen mit der Erschaffung der tertiären Supernaphim, ist ein Hinweis auf dieses Wirken des Supremen Gottes.
24:7.10 (272.1) [Dargeboten von einem Göttlichen Ratgeber aus Uversa.]
Das Urantia Buch
Schrift 25
25:0.1 (273.1) IN der Familie des Unendlichen Geistes nehmen die Botschafterheere des Raums eine Mittelstellung ein. Diese vielbegabten Wesen wirken als Bindeglieder zwischen den höheren Persönlichkeiten und den dienenden Geisten. Die Botschafterheere umfassen die folgenden Ordnungen himmlischer Wesen:
25:0.2 (273.2) 1. Serviten Havonas.
25:0.3 (273.3) 2. Universelle Schlichter.
25:0.4 (273.4) 3. Technische Berater.
25:0.5 (273.5) 4. Archivverwalter des Paradieses.
25:0.6 (273.6) 5. Himmlische Chronisten.
25:0.7 (273.7) 6. Morontielle Gefährten.
25:0.8 (273.8) 7. Paradies-Gefährten.
25:0.9 (273.9) Von den sieben erwähnten Gruppen werden nur deren drei — Serviten, Schlichter und Morontielle Gefährten — als solche erschaffen; die übrigen vier stellen Vollbringungsebenen von Engelsordnungen dar. Gemäß ihrer angeborenen Natur und ihrem erreichten Status dienen die Botschafterheere unterschiedlich im Universum der Universen, jedoch immer unter der Leitung der Herrscher der Reiche, denen sie zugeteilt sind.
25:1.1 (273.10) Obwohl Serviten genannt, sind diese „Mittler-Geschöpfe“ des Zentraluniversums nicht Diener in irgendeinem niedrigen Sinne des Wortes. In der geistigen Welt gibt es nichts Derartiges wie niedrige Arbeit; jeder Dienst ist geheiligt und belebend; auch schauen die höheren Ordnungen von Wesen nicht auf die niedrigeren Existenzordnungen herab.
25:1.2 (273.11) Die Serviten Havonas sind das gemeinsame Schöpfungswerk der Sieben Hauptgeiste und ihrer Mitarbeiter, der Sieben Supremen Machtlenker. Diese schöpferische Zusammenarbeit kommt einem Urmuster für die lange Fortpflanzungsliste doppelten Charakters am nächsten, die von der Erschaffung eines Hellen Morgensterns aus der Verbindung Schöpfersohn-Schöpferischer Geist bis zu der sexuellen Zeugung auf Welten wie Urantia reicht.
25:1.3 (273.12) Die Zahl der Serviten ist ungeheuer, und es werden ihrer ständig weitere erschaffen. Sie erscheinen in Tausendergruppen im dritten Augenblick, nachdem sich die Hauptgeiste und die Supremen Machtlenker auf ihrem gemeinsamen Areal im weit nördlich gelegenen Paradies-Sektor versammelt haben. Jeder vierte Servit besitzt einen mehr physischen Typus als die anderen; das heißt, dass auf jedes Tausend deren siebenhundertfünfzig offensichtlich typische Vertreter der geistigen Art sind, während zweihundertfünfzig eine halbphysische Natur besitzen. Diese vierten Geschöpfe gehören so ziemlich zur Ordnung materieller Wesen (materiell im havonischen Sinn), indem sie mehr den materiellen Machtlenkern als den Hauptgeisten gleichen.
25:1.4 (274.1) In den Beziehungen zwischen Persönlichkeiten dominiert das Geistige gegenüber dem Materiellen, obwohl das heute auf Urantia nicht der Fall zu sein scheint; und bei der Erschaffung der Serviten Havonas herrscht das Gesetz der Dominanz des Geistes vor; das bestehende Verhältnis bringt auf ein halbphysisches Wesen drei geistige hervor.
25:1.5 (274.2) Die neu erschaffenen Serviten durchlaufen alle zusammen mit frisch erscheinenden Führern der Graduierten die Schulungskurse, welche die Senioren der Führer ständig auf jedem der Kreise Havonas leiten. Die Serviten werden darauf den Tätigkeitsfeldern zugeführt, für die sie die besten Voraussetzungen mitbringen, und da sie in zwei Typen existieren — dem geistigen und dem halbphysischen — gibt es kaum Grenzen für das Spektrum der Arbeit, die von diesen vielseitigen Wesen geleistet werden kann. Die höheren oder geistigen Gruppen werden selektiv den Diensten des Vaters, des Sohnes und des Geistes und der Arbeit der Sieben Hauptgeiste zugeteilt. In großer Zahl werden sie von Zeit zu Zeit ausgesandt, um auf den Studienwelten zu dienen, die die Hauptsphären der sieben Superuniversen umringen, auf den Welten, die sich der abschließenden Ausbildung und geistigen Kultur der aufsteigenden Seelen der Zeit in Vorbereitung auf ihre Beförderung nach den Kreisen Havonas widmen. Die geistigen Serviten ebenso wie ihre mehr physischen Gefährten werden auch zu Gehilfen und Mitarbeitern der Führer der Graduierten bestimmt, um den verschiedenen Ordnungen aufsteigender Geschöpfe, die Havona erreicht haben und danach streben, das Paradies zu erreichen, beizustehen und sie auszubilden.
25:1.6 (274.3) Die Serviten Havonas und die Führer der Graduierten zeigen eine transzendente Hingabe an ihre Aufgabe und eine rührende Zuneigung zueinander, eine Zuneigung, die ihr — obwohl geistiger Art — vielleicht nur verstehen könnt, wenn ihr sie mit dem Phänomen menschlicher Liebe vergleicht. Etwas göttlich Bewegendes liegt in der so oft eintretenden Trennung der Serviten von den Führern, wenn die Serviten in irgendwelcher Mission über die Grenzen des Zentraluniversums hinaus abgesandt werden; aber sie gehen freudig und nicht betrübt. Die beglückende Freude hoher Pflichterfüllung ist das alles Übrige in den Schatten stellende Gefühl der geistigen Wesen. Es kann keine Betrübnis geben angesichts des Bewusstseins, treu die göttliche Pflicht zu erfüllen. Und wenn des Menschen aufsteigende Seele vor dem Höchsten Richter steht, wird die Entscheidung von ewiger Tragweite nicht durch materielle Erfolge oder quantitative Leistungen bestimmt; das Urteil, das durch die hohen Gerichtshöfe hallt, spricht: „Bravo, guter und getreuer Diener; du bist in wenigen wesentlichen Dingen treu gewesen; aus dir soll ein Herrscher über universelle Realitäten werden.“
25:1.7 (274.4) Wenn die Serviten Havonas in den Superuniversen Dienst leisten, werden sie immer in jenem Teil beschäftigt, über den der Hauptgeist herrscht, dem sie hinsichtlich allgemeiner und besonderer geistiger Vorrechte am meisten gleichen. Sie dienen nur auf den die Kapitalen der sieben Superuniversen umringenden Erziehungswelten, und der letzte Bericht Uversas sagt aus, dass damals auf den 490 Satelliten fast 138 Milliarden Serviten wirkten. Sie übernehmen eine unendliche Vielfalt von Aufgaben im Zusammenhang mit der Arbeit auf diesen Erziehungswelten, die die höchsten Universitäten des Superuniversums von Orvonton beherbergen. Hier sind sie eure Gefährten; sie sind von dort herabgestiegen, wo sich eure nächste Laufbahn abspielen wird, um euch zu studieren und eure schließliche Promotion von den Universen der Zeit zu den Reichen der Ewigkeit in euch Realität und Gewissheit werden zu lassen. Dank diesen Kontakten machen die Serviten bei der Betreuung der aufsteigenden Geschöpfe der Zeit ihre erste Erfahrung, die ihnen bei ihrer späteren Arbeit auf den Kreisen Havonas so sehr zustatten kommen wird, wenn sie Mitarbeiter der Führer der Graduierten oder — als verwandelte Serviten — selber Führer der Graduierten geworden sind.
25:2.1 (275.1) Auf jeden erschaffenen Serviten Havonas werden sieben Universelle Schlichter ins Dasein gebracht, in jedem Superuniversum einer. Dieses schöpferische Geschehen setzt eine bestimmte superuniverselle Technik reflexiver Antwort auf Vorgänge dar, die sich im Paradies abspielen.
25:2.2 (275.2) Auf den Hauptwelten der sieben Superuniversen funktionieren die sieben Widerspiegelungen der Sieben Hauptgeiste. Es ist ein schwieriges Unterfangen, dem materiellen Verstand die Natur dieser Reflexiven Geiste zu beschreiben. Es sind echte Persönlichkeiten; indessen ist jedes Mitglied einer superuniversellen Gruppe eine vollkommene Widerspiegelung gerade nur eines der Sieben Hauptgeiste. Jedes Mal, wenn die Hauptgeiste sich mit den Machtlenkern vereinigen, um eine Gruppe von Serviten Havonas zu erschaffen, findet eine gleichzeitige Fokussierung auf einen der Reflexiven Geiste in jeder der Superuniversums-Gruppen statt, und augenblicklich erscheint auf den Hauptwelten der Superschöpfungen eine gleiche Zahl ausgewachsener Universeller Schlichter. Wenn zum Beispiel bei der Erschaffung der Serviten Hauptgeist Nummer Sieben die Initiative ergriffe, würden einzig die Reflexiven Geiste der siebenten Ordnung Schlichter hervorbringen; gleichzeitig mit der Erschaffung von eintausend Serviten der Art Orvontons würden in jeder Superuniversumskapitale eintausend Schlichter der siebenten Ordnung erscheinen. Aus diesen Schöpfungsepisoden, die die siebenfache Natur der Hauptgeiste widerspiegeln, gehen die sieben erschaffenen Ordnungen von Schlichtern hervor, die in jedem Superuniversum dienen.
25:2.3 (275.3) Schlichter mit vor-paradiesischem Status sind in ihrem Dienst zwischen den Superuniversen nicht austauschbar; sie sind auf die Schöpfungssegmente ihres Ursprungs beschränkt. Jedes den siebenten Teil jeder erschaffenen Ordnung umfassende Superuniversums-Korps verbringt deshalb eine sehr lange Zeit unter dem Einfluss eines einzigen Hauptgeistes unter Ausschluss der anderen, denn obwohl alle sieben auf die Superuniversumskapitalen reflektiert werden, ist doch in jeder Superschöpfung nur einer dominierend.
25:2.4 (275.4) Jede der sieben Superschöpfungen ist tatsächlich von dem über ihr Geschick waltenden Hauptgeist durchdrungen. Jedes Superuniversum wird so zu einem riesigen Spiegel, der Wesen und Charakter des lenkenden Hauptgeistes reflektiert, und all das setzt sich in den untergeordneten Lokaluniversen in der Gegenwart und Funktion der Schöpferischen Muttergeiste fort. Die Wirkung solch eines Umfeldes auf das evolutionäre Wachstum ist so tiefgreifend, dass die Schlichter in ihrer nach-superuniversellen Laufbahn kollektiv neunundvierzig evolutionäre Anschauungen oder Erkenntnisweisen manifestieren, von denen jede einen besonderen — und folglich unvollständigen — Blickwinkel vertritt, die sich aber alle gegenseitig ergänzen und gemeinsam annähernd den ganzen Kreis der Suprematie umfassen.
25:2.5 (275.5) In jedem Superuniversum finden sich die Universellen Schlichter auf merkwürdige, ihnen angeborene Weise in Vierergruppen gesondert, und in diesen Verbänden setzen sie ihren Dienst fort. In jeder Gruppe gibt es drei geistige Persönlichkeiten, während eine — wie die vierten Geschöpfe der Serviten — ein halbmaterielles Wesen ist. Dieses Quartett bildet eine Schlichtungskommission und setzt sich folgendermassen zusammen:
25:2.6 (275.6) 1. Der Richter-Schiedsrichter. Er wird von den anderen drei als der Kompetenteste und am besten Qualifizierte einstimmig zum richterlichen Oberhaupt der Gruppe bestimmt.
25:2.7 (275.7) 2. Der Geist-Anwalt. Er wird vom Richter-Schiedsrichter ernannt, um das Beweismaterial vorzulegen und die Rechte aller Persönlichkeiten zu wahren, die an der der Schlichtungskommission zur Aburteilung zugewiesenen Angelegenheit beteiligt sind.
25:2.8 (276.1) 3. Der Göttliche Vollzieher. Jener Schlichter, der von seiner Veranlagung her qualifiziert ist, mit den materiellen Wesen der Welten in Kontakt zu treten und die Entscheidungen der Kommission zu vollstrecken. Als vierte Geschöpfe — fast materielle Wesen — sind die göttlichen Vollzieher dem beschränkten Auge der sterblichen Rassen beinah, aber nicht ganz, sichtbar.
25:2.9 (276.2) 4. Der Protokollführer. Das übrig bleibende Kommissionsmitglied wird automatisch zum Protokollanten, zum Gerichtsschreiber. Er sorgt für die sorgfältige Zusammenstellung aller Dokumente zuhanden der Archive des Superuniversums und der Register der Lokaluniversen. Wenn die Kommission auf einer evolutionären Welt dient, wird unter Mitwirkung des Vollziehers ein dritter Bericht für die materiellen Register der zuständigen Systemregierung angefertigt.
25:2.10 (276.3) Wenn die Kommission tagt, funktioniert sie als Dreiergruppe, da der Anwalt während der Urteilsfindung nicht dabei ist und erst am Schluss der Verhandlungen an der Formulierung des Urteils teilnimmt. Deshalb werden diese Kommissionen manchmal Schiedsrichtertrios genannt.
25:2.11 (276.4) Die Schlichter sind für die Aufrechterhaltung des ruhigen Laufs des Universums der Universen äußerst wertvoll. Den Raum wie die Seraphim mit dreifacher Geschwindigkeit durchquerend, dienen sie als reisende Gerichtshöfe der Welten, als Kommissionen, die sich ganz der raschen Beilegung kleinerer Konflikte widmen. Gäbe es diese beweglichen und höchst fairen Kommissionen nicht, würden die Gerichtshöfe der Sphären mit den kleineren Misshelligkeiten der Welten hoffnungslos überschwemmt.
25:2.12 (276.5) Die Schiedsrichtertrios entscheiden nicht in Angelegenheiten von ewiger Bedeutung; die Seele, die ewigen Aussichten eines Geschöpfes der Zeit, werden durch ihre Handlungen nie gefährdet. Die Schlichter befassen sich nicht mit Fragen, die über die zeitliche Existenz und das kosmische Wohlergehen der Geschöpfe der Zeit hinausgehen. Hat sich aber eine Kommission einmal bereit erklärt, einen Fall zu behandeln, dann ist ihr Urteil endgültig und immer einstimmig; gegen den Beschluss eines Richter-Schiedsrichters gibt es keine Berufung.
25:3.1 (276.6) Die Schlichter unterhalten ein Gruppenhauptquartier in der Kapitale ihres Superuniversums, wo sich ihr primäres Reservekorps befindet. Ihre sekundären Reserven sind in den Kapitalen der Lokaluniversen stationiert. Die jüngeren und weniger erfahrenen Kommissionsmitglieder beginnen ihren Dienst auf den tieferstehenden Welten, auf Welten wie Urantia, und werden, nachdem sie reifere Erfahrung gesammelt haben, zur Beilegung bedeutenderer Fälle befördert.
25:3.2 (276.7) Die Ordnung der Schlichter ist gänzlich zuverlässig; nicht einer ist je auf Abwege geraten. Obwohl ihre Weisheit und ihr Urteil nicht unfehlbar sind, sind sie von unbestrittener Verlässlichkeit und unfehlbarer Treue. Sie haben ihren Ursprung auf der Hauptwelt eines Superuniversums und kehren schließlich wieder dahin zurück, indem sie über die folgenden Stufen universellen Dienstes aufrücken:
25:3.3 (276.8) 1. Schlichter für die Welten. Immer, wenn die überwachenden Persönlichkeiten der einzelnen Welten hinsichtlich des richtigen Vorgehens in einer gegebenen Situation völlig ratlos oder wirklich an einem toten Punkt angelangt sind und die Angelegenheit nicht bedeutend genug ist, um vor die regulär gebildeten Gerichte des Reichs gebracht zu werden, wird eine Schlichtungskommission unverzüglich ihre Arbeit aufnehmen, nachdem sie von zwei Persönlichkeiten, einer von jeder Streitpartei, ein entsprechendes Gesuch erhalten hat.
25:3.4 (277.1) Sind diese administrativen und juristischen Probleme einmal den Schlichtern zu Studium und Urteilsfindung übergeben worden, haben sie höchste Autorität. Aber sie werden solange kein Urteil fällen, als nicht alle Zeugnisse angehört worden sind, und ihrer Befugnis, Zeugen von absolut überallher anzufordern, sind überhaupt keine Grenzen gesetzt. Zwar können ihre Urteile nicht angefochten werden; aber manchmal entwickeln sich die Angelegenheiten in einer Weise, dass die Kommission ihre Bestandesaufnahme an einem bestimmten Punkt abbricht, ihre Schlussfolgerungen bekannt gibt und die ganze Frage an die höheren Gerichte des Reichs weiterleitet.
25:3.5 (277.2) Die Entscheide der Kommissionsmitglieder gehen in die planetarischen Annalen ein und werden wenn nötig durch den Göttlichen Vollzieher ausgeführt. Seine Macht ist sehr groß, und seine Aktivitäten auf einer bewohnten Welt sind sehr breit gefächert. Die Göttlichen Vollzieher handhaben alles meisterhaft, was im Interesse dessen liegt, was sein sollte. Ihr Tun geschieht manchmal zum offensichtlichen Wohl einer Welt, aber manchmal sind ihre Handlungen auf den Welten von Zeit und Raum schwer zu erklären. Bei der Ausführung der Erlasse handeln sie nicht wider die Naturgesetze oder die in einer Welt geltenden Bräuche, aber oft gehorchen ihr seltsames Tun und ihr Vollzug der Schlichter-Befehle den höheren Gesetzen der Systemverwaltung.
25:3.6 (277.3) 2. Schlichter für die System-Hauptsitze. Nach ihrem Wirken auf den evolutionären Welten werden die Viererkommissionen zum Dienst am Hauptsitz eines Systems befördert. Hier erwartet sie viel Arbeit, und sie erweisen sich als verstehende Freunde von Menschen, Engeln und anderen Geistwesen. Die Schiedsrichtertrios beschäftigen sich weniger mit persönlichen Differenzen als mit Gruppenstreitigkeiten und mit Missverständnissen, die zwischen verschiedenen Geschöpfesordnungen auftreten; denn auf einer Systemhauptwelt leben sowohl geistige als auch materielle Wesen neben gemischten Typen wie den Materiellen Söhnen.
25:3.7 (277.4) Vom Augenblick an, da die Schöpfer sich entwickelnde, mit der Macht der Wahl ausgestattete Einzelwesen ins Dasein bringen, ist es mit dem glatten Arbeiten göttlicher Vollkommenheit vorbei; mit Sicherheit werden sich Missverständnisse einstellen, und es muss für eine faire Angleichung dieser gegensätzlichen ehrlichen Sichtweisen gesorgt werden. Wir sollten stets alle daran denken, dass die allweisen und allmächtigen Schöpfer die Lokaluniversen gerade so vollkommen wie Havona hätten erschaffen können. Im Zentraluniversum brauchen keine Schlichtungskommissionen zu arbeiten. Aber in ihrer Allweisheit entschieden sich die Schöpfer dafür, es nicht so zu machen. Und während sie einerseits Universen erschaffen haben, in denen es Unterschiede in Fülle gibt und von Schwierigkeiten nur so wimmelt, haben sie andererseits auch für Mechanismen und Mittel gesorgt, um all diese Differenzen zu schlichten und diese ganze scheinbare Konfusion zu harmonisieren.
25:3.8 (277.5) 3. Die Schlichter der Konstellationen. Vom Dienst in den Systemen werden die Schlichter promoviert, um in den Streitfällen einer Konstellation Recht zu sprechen, wobei sie sich mit den geringfügigeren Schwierigkeiten befassen, die sich zwischen den einhundert Systemen bewohnter Welten einstellen. Nicht viele der sich auf einer Konstellationshauptwelt ergebenden Probleme fallen in ihren Zuständigkeitsbereich, aber sie sind vollauf damit beschäftigt, von System zu System zu gehen, um Beweismaterial zu sammeln und vorbereitende Berichte zu erstellen. Wenn der Streitfall ehrlicher Art ist, wenn die Schwierigkeiten ehrlichen Meinungsverschiedenheiten und aufrichtigen gegensätzlichen Standpunkten entspringen, kann man immer eine Schlichtungskommission erhalten, damit sie mit ihrem Urteil auf den Grund der Kontroverse gehe, ganz gleichgültig, wie wenig Personen daran beteiligt sind oder wie offensichtlich unbedeutend das Missverständnis ist.
25:3.9 (277.6) 4. Schlichter für die Lokaluniversen. Eine große Hilfe in der umfassenderen Arbeit eines Universums sind die Kommissionsmitglieder den Melchisedeks und den Richtersöhnen sowie den Lenkern der Konstellationen und den Heerscharen von Persönlichkeiten, die mit der Koordinierung und Verwaltung der einhundert Konstellationen betraut sind. Auch die verschiedenen Ordnungen von Seraphim und andere Bewohner der Hauptsitzsphären eines Lokaluniversums machen sich die Hilfe und Entscheidungen der Schiedsrichtertrios zunutze.
25:3.10 (278.1) Es ist fast unmöglich, die Natur der Meinungsverschiedenheiten zu erklären, die in den Einzelheiten der Angelegenheiten eines Systems, einer Konstellation oder eines Universums auftreten können. Tatsächlich ergeben sich Schwierigkeiten, aber sie sind sehr verschieden von den unbedeutenden Prozessen und Plackereien der auf den evolutionären Welten gelebten materiellen Existenz.
25:3.11 (278.2) 5. Schlichter für die kleinen Sektoren des Superuniversums. Nach der Auseinandersetzung mit den Problemen eines Lokaluniversums werden die Kommissionsmitglieder zum Studium von Streitfällen befördert, die in den kleinen Sektoren ihres Superuniversums auftreten. Je weiter sich die Schlichter von den individuellen Planeten nach oben und innen begeben, umso mehr verringern sich die materiellen Aufgaben des Göttlichen Vollziehers; schrittweise übernimmt er die neue Rolle eines Interpreten von Barmherzigkeit-Gerechtigkeit, und gleichzeitig behält er — als beinah materielles Wesen — die Kommission als Ganzes in einfühlsamer Berührung mit den materiellen Aspekten ihrer Untersuchungen.
25:3.12 (278.3) 6. Schlichter für die großen Sektoren des Superuniversums. Der Charakter der Arbeit der Kommissions-Mitglieder fährt fort, sich mit ihrem Vorwärtskommen zu verändern. Es gilt immer weniger Missverständnisse gerichtlich beizulegen und immer mehr geheimnisvolle Phänomene zu erklären und zu deuten. Von Stufe zu Stufe entwickeln sie sich von Schiedsrichtern bei Meinungsdifferenzen zu Erklärern von Mysterien — werden sie aus Richtern zu interpretierenden Lehrern. Einst waren sie Schiedsrichter zwischen solchen, die aus Unwissenheit die Entstehung von Schwierigkeiten und Missverständnissen zulassen; aber jetzt werden sie zu Lehrern von solchen, die intelligent und tolerant genug sind, um den Zusammenprall von Gesinnungen und Meinungskämpfe zu vermeiden. Je höher die Erziehung eines Geschöpfes, umso mehr Respekt bezeigt es dem Wissen, der Erfahrung und den Ansichten anderer.
25:3.13 (278.4) 7. Schlichter für das Superuniversum. Dort gelangen die Schlichter zur Koordination — werden zu vier einander völlig verstehenden, vollkommen arbeitenden Schiedsrichter-Lehrern. Der Göttliche Vollzieher verliert seine bestrafende Gewalt und wird zur physischen Stimme des geistigen Trios. Unterdessen sind diese Ratgeber und Lehrer mit den meisten der wirklichen Probleme und Schwierigkeiten, denen man bei der Leitung der superuniversellen Angelegenheiten begegnet, gründlich vertraut geworden. Dadurch werden sie zu wunderbaren Beratern und weisen Lehrern der aufsteigenden Pilger, die ihren Wohnsitz auf den die Hauptsitzwelten der Superuniversen umringenden Erziehungssphären haben.
25:3.14 (278.5) Alle Schlichter dienen unter der allgemeinen Oberaufsicht der Ältesten der Tage und unter der unmittelbaren Leitung der Bild-Helfer, bis die Zeit kommt, da sie ins Paradies vorrücken dürfen. Während ihres Paradies-Aufenthaltes sind sie dem Hauptgeist, der dem Superuniversum ihres Ursprungs vorsteht, unterstellt.
25:3.15 (278.6) In den Registern eines Superuniversums sind all jene Schlichter nicht aufgeführt, die seinen Zuständigkeitsbereich verlassen haben, und solche Kommissionen sind weit über das ganze Große Universum verstreut. Das zuletzt auf Uversa veröffentlichte Verzeichnis gibt die Zahl der in Orvonton wirkenden Kommissionen mit fast achtzehn Billionen — über siebzig Billionen Einzelwesen — an. Aber diese stellen nur einen sehr kleinen Bruchteil der Schlichterscharen dar, die in Orvonton erschaffen worden sind; deren Zahl ist von einer ganz anderen Größenordnung und stimmt mit der Gesamtzahl der Serviten Havonas überein, wenn man von deren Umwandlung in Führer der Graduierten absieht.
25:3.16 (278.7) Im selben Maße, wie die Zahl der Superuniversums-Schlichter zunimmt, werden sie von Zeit zu Zeit ins Paradies zum Rat der Vollkommenheit übergesetzt, aus dem sie später als das vom Unendlichen Geist für das Universum der Universen entwickelte koordinierende Korps hervorgehen, eine wunderbare Gruppe von Wesen, die an Zahl und Wirksamkeit ständig zunimmt. Durch erfahrungsmäßigen Aufstieg und Paradies-Schulung haben sie ein einzigartiges Erfassen der erwachenden Realität des Supremen Wesens erworben und durchschweifen das Universum der Universen in Erfüllung besonderer Aufträge.
25:3.17 (279.1) Die Mitglieder einer Schlichtungskommission werden nie voneinander getrennt. Eine solche Vierergruppe dient für immer gemeinsam in ihrer ursprünglichen Zusammensetzung. Selbst in ihrem verherrlichten Dienst fahren sie fort, als Quartette mit angesammelter kosmischer Erfahrung und vervollkommneter erfahrungsmäßiger Weisheit zu wirken. Sie bleiben auf ewig miteinander verbunden als Verkörperung der höchsten Gerechtigkeit von Zeit und Raum.
25:4.1 (279.2) Diese juristischen und technischen Intelligenzen der geistigen Welt sind nicht als solche erschaffen worden. Den Reihen der frühen Supernaphim und Omniaphim entnahm der Unendliche Geist eine Million der methodischsten Denker als Kern dieser ungeheuer großen und vielseitigen Gruppe. Und seit dieser weit zurückliegenden Zeit ist bei allen, die Technische Berater werden möchten, stets wirkliche Erfahrung in der Anwendung der Gesetze der Vollkommenheit auf die Pläne der evolutionären Schöpfung vorausgesetzt worden.
25:4.2 (279.3) Die Technischen Berater rekrutieren sich aus den Reihen folgender Persönlichkeitsordnungen:
25:4.3 (279.4) 1. Supernaphim.
25:4.4 (279.5) 2. Sekonaphim.
25:4.5 (279.6) 3. Tertiaphim.
25:4.6 (279.7) 4. Omniaphim.
25:4.7 (279.8) 5. Seraphim.
25:4.8 (279.9) 6. Bestimmte Typen aufsteigender Sterblicher.
25:4.9 (279.10) 7. Bestimmte Typen aufsteigender Mittler.
25:4.10 (279.11) Wenn man all die Sterblichen und Mittler, die nur in einem vorübergehenden Dienstverhältnis stehen, nicht mitzählt, beträgt gegenwärtig die Zahl der auf Uversa registrierten und in Orvonton wirkenden Technischen Berater etwas über einundsechzig Billionen.
25:4.11 (279.12) Die Technischen Berater arbeiten oft einzeln, sind aber für den Dienst in Siebenergruppen organisiert und besitzen auf den ihnen zugewiesenen Welten zu siebt gemeinsame Hauptquartiere. In jeder Gruppe müssen zumindest ihrer fünf permanenten Status besitzen, während zwei nur vorübergehende Mitarbeiter sein können. Aufsteigende Sterbliche und aufsteigende Mittler-Geschöpfe dienen in diesen Beraterkommissionen während ihres Aufstiegs zum Paradies, aber sie treten nicht in die ordentlichen Kurse zur Ausbildung Technischer Berater ein, noch werden aus ihnen je Dauermitglieder dieser Ordnung.
25:4.12 (279.13) Die vorübergehend bei den Beratern dienenden Sterblichen und Mittler werden für diese Arbeit aufgrund ihrer Vertrautheit mit dem Konzept universellen Gesetzes und supremer Justiz ausgewählt. Während ihr eurem Paradies-Ziel zustrebt und euch immerfort neues Wissen und erhöhte Gewandtheit aneignet, bietet sich euch ständig Gelegenheit, die von euch bereits angehäufte Weisheit und Erfahrung an andere weiterzugeben; auf eurem ganzen Weg nach innen und havonawärts spielt ihr die Rolle eines Schüler-Lehrers. Ihr werdet euch euren Weg durch die aufsteigenden Ebenen dieser gewaltigen Erfahrungsuniversität dadurch bahnen, dass ihr an jene, die sich unmittelbar unter euch befinden, das neu entdeckte Wissen eures fortschreitenden Werdegangs weitergebt. Im universellen System betrachtet man euch nicht als im Besitz von Wissen und Wahrheit, solange ihr eure Fähigkeit und euren Willen nicht bewiesen habt, anderen dieses Wissen und diese Wahrheit zukommen zu lassen.
25:4.13 (280.1) Nach langer Ausbildung und effektiver Erfahrung ist es allen über den Cherubim stehenden dienenden Geisten erlaubt, zu ständigen Technischen Beratern zu werden. Alle Kandidaten treten freiwillig in diese Dienstordnung ein; aber wenn sie einmal eine solche Verantwortung übernommen haben, können sie sie nicht wieder abgeben. Nur die Ältesten der Tage können die Berater in andere Wirkungsfelder versetzen.
25:4.14 (280.2) Die Schulung der Technischen Berater, begonnen an den Melchisedek-Akademien der Lokaluniversen, wird an den Gerichtshöfen der Ältesten der Tage fortgesetzt. Nach dieser im Superuniversum empfangenen Ausbildung gehen sie weiter zu den auf den Pilotwelten der Kreise Havonas gelegenen „Schulen der sieben Kreise“. Und von den Pilotwelten kommend werden sie in die „Akademie der Ethik des Gesetzes und der Technik der Suprematie“ im Paradies, die Ausbildungsstätte für die Vervollkommnung der Technischen Berater, aufgenommen.
25:4.15 (280.3) Diese Berater sind mehr als juristische Experten; sie studieren und lehren das angewandte Gesetz, die Gesetze des Universums in ihrer Anwendung auf das Leben und die Bestimmung aller, die die weiten Reiche der riesigen Schöpfung bewohnen. Mit der Zeit werden sie zu den lebendigen Gesetzesbibliotheken von Zeit und Raum und kommen endlosen Wirrnissen und nutzlosen Verzögerungen zuvor, indem sie die Persönlichkeiten der Zeit mit jenen Formen und Arten des Vorgehens bekannt machen, welche die Gebieter der Ewigkeit am meisten befriedigen. Sie vermögen die Arbeiter des Raums so zu beraten, dass diese fähig werden, sich mit den Anforderungen des Paradieses zu harmonisieren; sie sind die Unterweiser aller Geschöpfe in der Technik der Schöpfer.
25:4.16 (280.4) Solch lebendige Bibliotheken angewandten Gesetzes könnten niemals erschaffen werden; derartige Wesen müssen sich dank tatsächlicher Erfahrung entwickeln. Die Unendlichen Gottheiten sind existentiell, was ihren Mangel an Erfahrung aufwiegt; sie wissen alles, noch ehe sie alles erfahren, aber sie teilen ihren untergeordneten Geschöpfen dieses nicht-erfahrungsmäßige Wissen nicht mit.
25:4.17 (280.5) Die Technischen Berater widmen sich dem Werk, Verzögerungen zu vermeiden, den Fortschritt zu erleichtern und mit ihrem Rat das Vollbringen zu fördern. Es gibt immer einen besten und richtigen Weg, etwas zu tun; es gibt immer die Technik der Vollkommenheit, eine göttliche Methode, und die Ratgeber wissen, wie sie uns alle anleiten müssen, damit wir diesen besseren Weg finden.
25:4.18 (280.6) Diese über alles weisen und praktischen Wesen stehen immer in enger Beziehung zum Dienst und Werk der Universellen Zensoren. Die Melchisedeks verfügen über ein fähiges Korps von ihnen. Die Lenker der Systeme, Konstellationen, Universen und Superuniversumssektoren sind alle reichlich mit diesen technischen oder juristischen Auskunftsintelligenzen der geistigen Welt versehen. Die Mitglieder einer besonderen Gruppe stehen den Lebensbringern als juristische Berater zur Seite; sie beraten diese Söhne hinsichtlich des Ausmaßes, in dem es ihnen erlaubt ist, sich von der bestehenden Ordnung der Fortpflanzung des Lebens zu entfernen, und instruieren sie im Übrigen bezüglich ihrer Vorrechte und des Spielraums ihrer Funktion. Sie sind die Berater aller Klassen von Wesen hinsichtlich der geeigneten Vorgehensweisen und Techniken bei allen Unternehmungen der geistigen Welt. Aber sie gehen nicht direkt und persönlich mit den materiellen Geschöpfen der Welten um.
25:4.19 (280.7) Neben ihrer Beratertätigkeit in gesetzeskonformen Praktiken widmen sich die Technischen Berater ebenfalls der wirksamen Interpretation aller Gesetze, die die Geschöpfeswesen — physische, mentale und geistige — betreffen. Sie stehen den Universellen Schlichtern und allen anderen zur Verfügung, die die Wahrheit des Gesetzes zu kennen oder, anders ausgedrückt, zu wissen wünschen, welche Reaktion man von der Suprematie der Gottheit in einer bestimmten Situation zu gewärtigen hat, die in sich Faktoren einer gegebenen physischen, mentalen und geistigen Ordnung vereinigt. Sie versuchen sogar, die Technik des Ultimen zu erhellen.
25:4.20 (281.1) Die Technischen Berater sind ausgewählte und geprüfte Wesen; ich habe von keinem gehört, der je auf Abwege geraten wäre. In den Annalen Uversas findet sich nichts über Ratgeber, die wegen Missachtung der göttlichen Gesetze verurteilt worden wären, die sie so wirkungsvoll deuten und so beredt darlegen. Der Bereich ihres Dienstes kennt keine Grenzen, und ihrem Fortschritt sind keine gesetzt. Sie wirken als Berater sogar bis vor die Pforten des Paradieses; das ganze Universum von Gesetz und Erfahrung steht ihnen offen.
25:5.1 (281.2) Aus den Reihen der tertiären Supernaphim in Havona werden bestimmte Senior-Hauptarchivisten als Archivverwalter ausgewählt, als Hüter der formellen Archive der Insel des Lichts. Diese Archive bilden einen Gegensatz zu den lebendigen Aufzeichnungen, die im Intellekt der Hüter des Wissens registriert sind, jener Wesen, die man manchmal als „lebendige Bibliothek des Paradieses“ bezeichnet.
25:5.2 (281.3) Die Chronisten-Engel der bewohnten Planeten sind die Quelle aller individuellen Aufzeichnungen. Überall in den Universen sind andere Chronisten am Werk, die sowohl formelle als auch lebendige Aufzeichnungen machen. Von Urantia bis zum Paradies findet man beide Registrierungsarten: In einem Lokaluniversum gibt es mehr formelle und weniger lebendige Aufzeichnungen, im Paradies mehr lebendige und weniger formelle, und auf Uversa stehen sie zu gleichen Teilen zur Verfügung.
25:5.3 (281.4) Jedes bedeutungsvolle Geschehen in der organisierten und bewohnten Schöpfung wird festgehalten. Während Ereignisse von bloß lokaler Wichtigkeit nur lokal aufgezeichnet werden, wird mit den bedeutungsschwereren entsprechend verfahren. Aus den Planeten, Systemen und Konstellationen Nebadons wird alles, was für das Universum von Wichtigkeit ist, auf Salvington festgehalten; und aus den Universumskapitalen werden jene Episoden zur Aufzeichnung höher hinauf geleitet, welche die Angelegenheiten der Sektor- und Superregierungen betreffen. Auch das Paradies besitzt eine einschlägige Zusammenfassung von Daten aus den Superuniversen und Havona; und dieser historische und kumulative Bericht über das Universum der Universen befindet sich in der Obhut dieser verherrlichten tertiären Supernaphim.
25:5.4 (281.5) Zwar sind bestimmte dieser Wesen in die Superuniversen abbeordert worden, um als Leiter der Aufzeichnungen die Aktivitäten der Himmlischen Chronisten zu dirigieren, aber kein einziger ist je aus der ständigen Namensliste seiner Ordnung gestrichen worden.
25:6.1 (281.6) Das sind die Chronisten, die alles zu Überliefernde im Doppel ausführen, indem sie davon eine originale geistige Registrierung und eine halbmaterielle Entsprechung — eine Art Durchschlag — machen. Dazu sind sie aufgrund ihrer besonderen Fähigkeit imstande, sowohl die geistige als auch die materielle Energie zu handhaben. Die Himmlischen Chronisten werden nicht als solche erschaffen; es sind aufsteigende Seraphim aus den Lokaluniversen. Sie werden auf den Hauptwelten der sieben Superuniversen von den Räten der Leiter der Aufzeichnungen angenommen, klassifiziert und ihren Wirkungsbereichen zugeteilt. Auf diesen Welten befinden sich auch die Schulen zur Ausbildung der Himmlischen Chronisten. Diejenige von Uversa wird von Vervollkommnern der Weisheit und Göttlichen Ratgebern geleitet.
25:6.2 (281.7) Während die Chronisten im Universumsdienst avancieren, setzen sie ihr System doppelter Registrierung fort, wobei sie ihre Aufzeichnungen stets allen Klassen von Wesen, von den Vertretern der materiellen Ordnungen bis zu den hohen Geisten des Lichts, zur Verfügung stellen. Wenn ihr von dieser materiellen Welt aufsteigt und dann eure Übergangserfahrung macht, könnt ihr die Chroniken immer über Geschichte und Traditionen der Sphäre eures Aufenthaltes befragen und euch mit ihnen vertraut machen.
25:6.3 (282.1) Die Chronisten sind ein geprüftes und erprobtes Korps. Nie habe ich vom Abfall eines Himmlischen Chronisten gehört und nie ist in ihren Aufzeichnungen eine Fälschung entdeckt worden. Sie sind einer doppelten Inspektion unterworfen, indem ihre Aufzeichnungen von ihren hochrangigen Gefährten aus Uversa und den Mächtigen Botschaftern, welche die Richtigkeit der beinah-materiellen Doppel der ursprünglichen geistigen Registrierungen bescheinigen, genauestens überprüft werden.
25:6.4 (282.2) Während die avancierenden Chronisten, die auf den untergeordneten Registrierwelten der Universen Orvontons stationiert sind, in die Billionen und Aberbillionen gehen, beträgt die Zahl derer, die den Status Orvontons erreicht haben, nicht ganz acht Millionen. Diese Seniorchronisten mit abgeschlossener Ausbildung sind die superuniversellen Hüter und Weiterbeförderer der verbürgten Aufzeichnungen von Zeit und Raum. Ihr ständiges Hauptquartier befindet sich in den kreisförmigen Wohnstätten, die das Archivareal von Uversa umringen. Sie überlassen ihre Dokumente nie der Obhut anderer; sie können sich wohl einzeln wegbegeben, jedoch nie in großer Zahl.
25:6.5 (282.3) Gleich jenen Supernaphim, die Archivverwalter geworden sind, ist auch das Korps der Himmlischen Chronisten dauernd verpflichtet. Wenn Seraphim und Supernaphim einmal ihre Dienste angetreten haben, bleiben sie Himmlische Chronisten beziehungsweise Archivverwalter bis zu dem Tag der neuen und veränderten Verwaltung der vollen Personifizierung des Supremen Gottes.
25:6.6 (282.4) Auf Uversa können diese Senioren der Himmlischen Chronisten die Beschreibung jedes Geschehens von kosmischer Bedeutung in Orvonton seit den weit zurückliegenden Zeiten der Ankunft der Ältesten der Tage vorzeigen, während die Archivverwalter der ewigen Insel die Archive dieses Reiches hüten, die Zeugnis geben von dem, was sich im Paradies seit den Zeiten der Personifizierung des Unendlichen Geistes zugetragen hat.
25:7.1 (282.5) Diese Kinder der Muttergeiste der Lokaluniversen sind die Freunde und Gefährten aller, die das aufsteigende morontielle Dasein leben. Sie sind zur eigentlichen Bewältigung des Geschöpfesfortschritts eines Aufsteigers nicht unerlässlich, noch ersetzen sie in irgendeinem Sinne das Wirken der seraphischen Hüter, die oft ihre sterblichen Gefährten auf deren Reise zum Paradies begleiten. Die Morontiellen Gefährten sind ganz einfach all denen gütige Gastgeber, die gerade den langen Weg nach oben und innen beginnen. Sie sind auch begabte Förderer von Spieltätigkeiten und werden dabei von den Leitern der Rückschau geschickt unterstützt.
25:7.2 (282.6) Obwohl ihr auf den morontiellen Schulungswelten Nebadons ernste und von Mal zu Mal schwierigere Leistungen zu erbringen habt, werdet ihr auch in den Genuss von regelmäßigen Zeiten der Rast und Rückschau kommen. Auf der ganzen Reise zum Paradies wird es immer wieder Zeit für Ruhe und geistiges Spiel geben; und in der Laufbahn des Lichts und Lebens gibt es immer Zeit für Anbetung und neues Vollbringen.
25:7.3 (282.7) Die Morontiellen Gefährten sind so freundliche Weggenossen, dass ihr es wirklich bedauern werdet, dass diese kameradschaftlichen Geschöpfe euch nicht begleiten können, wenn ihr schließlich den letzten Abschnitt morontieller Erfahrung hinter euch lasst, bereit, euch auf das Geistabenteuer des Superuniversums einzulassen; aber sie dienen ausschließlich in den Lokaluniversen. In jedem Stadium eurer aufsteigenden Laufbahn werden sich alle Persönlichkeiten, mit denen ihr in Kontakt treten könnt, als freundlich und kameradschaftlich erweisen, aber nie wieder, ehe ihr den Paradies-Gefährten begegnet, werdet ihr eine derart der Freundschaft und Kameradschaft hingegebene Gruppe finden.
25:7.4 (283.1) Das Wirken der Morontiellen Gefährten wird eingehender in jenen Schriften beschrieben, die von den Angelegenheiten eures Lokaluniversums handeln.
25:8.1 (283.2) Die Paradies-Gefährten sind eine gemischte oder zusammengesetzte Gruppe, die sich aus den Reihen der Seraphim, Sekonaphim, Supernaphim und Omniaphim rekrutiert. Obwohl ihr Dienst Zeiträume umfasst, die ihr als außerordentlich lang betrachten würdet, besitzen sie keinen Dauerstatus. Wenn sie ihr Liebeswerk erfüllt haben, kehren sie in der Regel (aber nicht immer) an jene Aufgaben zurück, denen sie sich widmeten, als sie zum Dienst im Paradies aufgerufen wurden.
25:8.2 (283.3) Mitglieder der Engelscharen werden durch die Muttergeiste der Lokaluniversen, durch die Reflexiven Geiste der Superuniversen und durch Majeston im Paradies für diesen Dienst ernannt. Sie werden auf die zentrale Insel beordert und erhalten ihren Auftrag als Paradies-Gefährten von einem der Sieben Hauptgeiste. Dieser vorübergehende Dienst als Paradies-Gefährte ist, abgesehen vom Dauerstatus im Paradies, die höchste Ehre überhaupt, die dienenden Geisten widerfahren kann.
25:8.3 (283.4) Diese auserwählten Engel widmen sich dem Dienst der Kameradschaft und sind zu Begleitern von Wesen aller Klassen bestimmt, die sich allein im Paradies aufhalten, insbesondere der aufsteigenden Sterblichen, aber auch aller anderen, die allein auf der zentralen Insel weilen. Die Paradies-Gefährten haben für die, mit denen sie sich verbrüdern, nichts Besonderes zu erfüllen; sie sind ganz einfach Gefährten. Fast jedes andere Wesen, dem ihr während eures Paradies-Aufenthaltes — von euren Mit-Pilgern abgesehen — begegnet, wird etwas Bestimmtes mit euch oder für euch zu tun haben; aber diese Gefährten haben einzig den Auftrag, mit euch zu sein und als persönliche Freunde mit euch Austausch zu pflegen. Oft werden sie in ihrem Amt durch die huldvollen und glänzenden Paradies-Bürger unterstützt.
25:8.4 (283.5) Die Sterblichen entstammen sehr geselligen Rassen. Die Schöpfer wissen sehr wohl, dass es „für den Menschen nicht gut ist, allein zu sein“, und deshalb ist für Kameradschaft gesorgt, selbst im Paradies.
25:8.5 (283.6) Wenn ihr als aufsteigende Sterbliche im Paradies in Gesellschaft des Gefährten oder engen Mitarbeiters eurer irdischen Laufbahn anlangen solltet, oder wenn etwa euer seraphischer Schicksalshüter mit euch eintreffen oder hier auf euch warten sollte, dann würde euch kein ständiger Begleiter zuteil werden. Wenn ihr aber allein ankommt, wird euch mit Bestimmtheit ein Gefährte willkommen heißen, sobald ihr auf der Insel des Lichts aus dem Endschlaf der Zeit aufwacht. Auch wenn bekannt ist, dass euch ein aufsteigender Mitarbeiter begleitet, werden Gefährten vorübergehend den Auftrag erhalten, euch an den ewigen Gestaden willkommen zu heißen und an den Ort zu geleiten, der für euren und eures Begleiters Empfang hergerichtet worden ist. Ihr könnt sicher sein, auf das Wärmste begrüßt zu werden, wenn ihr an der zeitlosen Küste des Paradieses die Auferstehung in der Ewigkeit erlebt.
25:8.6 (283.7) Die Gefährten für den Empfang werden während der letzten Tage bestimmt, welche die Aufsteiger auf dem letzten Kreis Havonas verbringen, und sie studieren eingehend die Aufzeichnungen über des Sterblichen Ursprung und bewegten Aufstieg durch die Welten des Raums und die Kreise Havonas. Wenn sie dann die Sterblichen der Zeit begrüßen, sind sie schon gut vertraut mit der Laufbahn der ankommenden Pilger und erweisen sich sogleich als sympathische und fesselnde Gefährten.
25:8.7 (283.8) Wenn ihr im Verlauf eures Paradies-Aufenthaltes als Vorfinalist aus irgendeinem Grunde zeitweilig von eurem sterblichen oder seraphischen Begleiter der aufsteigenden Laufbahn getrennt werden solltet, würde euch unverzüglich ein Paradies-Gefährte als Ratgeber und Kamerad beigegeben. Ist ein Gefährte einmal einem aufsteigenden Sterblichen zugeteilt, der sich allein im Paradies aufhält, dann bleibt er solange bei dieser Person, bis sie sich wieder mit ihrem aufsteigenden Begleiter vereinigt oder in aller Form in das Korps der Finalität aufgenommen wird.
25:8.8 (284.1) Die wartenden Paradies-Gefährten werden der Reihe nach zugeteilt, außer dass ein Aufsteiger nie einem Gefährten anvertraut wird, dessen Natur nicht mit seinem eigenen Superuniversumstyp übereinstimmt. Wenn heute ein Sterblicher Urantias im Paradies einträfe, würde ihm der erste wartende Gefährte zugeteilt, der entweder Orvonton entstammte oder anderswie die Natur des Siebenten Hauptgeistes besäße. Aus diesem Grunde dienen keine Omniaphim den aus den sieben Superuniversen aufsteigenden Geschöpfen.
25:8.9 (284.2) Die Paradies-Gefährten leisten noch viele andere Dienste: Angenommen, ein aufsteigender Sterblicher erreicht das Zentraluniversum allein und scheitert beim Durchlaufen Havonas in irgendeiner Phase des Gottheitsabenteuers, so wird man ihn zu gegebener Zeit in die Universen der Zeit zurücksenden, und unverzüglich wird an das Reservekorps der Paradies-Gefährten ein Appell ergehen und einer von dieser Ordnung den Auftrag erhalten, dem unterlegenen Pilger zu folgen, mit ihm zu sein, ihn zu trösten und aufzurichten und an seiner Seite zu bleiben bis zu seiner Rückkehr in das Zentraluniversum zur Wiederaufnahme seines Aufstiegs zum Paradies.
25:8.10 (284.3) Sollte ein aufsteigender Pilger im Gottheitsabenteuer eine Niederlage erleiden, während er in Gesellschaft eines aufsteigenden Seraphen, des Schutzengels seiner menschlichen Laufbahn, Havona durchquert, würde dieser beschließen, seinen sterblichen Gefährten zu begleiten. Diese Seraphim melden sich immer freiwillig und erhalten die Erlaubnis, ihre langjährigen sterblichen Kameraden zum Dienst in Zeit und Raum zurückzubegleiten.
25:8.11 (284.4) Aber anders verhält es sich mit zwei eng verbundenen sterblichen Aufsteigern: Wenn der eine Gott erreicht, während der andere vorübergehend scheitert, fasst der Erfolgreiche stets den Entschluss, mit der enttäuschten Persönlichkeit in die evolutionären Schöpfungen zurückzukehren, aber das ist nicht erlaubt. Hingegen ergeht ein Aufruf an die Reservisten der Paradies-Gefährten, und einer der Freiwilligen wird dazu auserwählt, den enttäuschten Pilger zu begleiten. Ein freiwilliger Paradies-Bürger wird daraufhin dem erfolgreichen Sterblichen beigegeben, der auf der zentralen Insel verweilt, hier der Rückkehr seines unterlegenen Kameraden nach Havona harrt und mittlerweile an bestimmten Paradies-Schulen lehrt, wo er die abenteuerliche Geschichte des evolutionären Aufstiegs schildert.
25:8.12 (284.5) [Dargeboten von Einem Mit Hoher Autorität Begabten aus Uversa.]
Das Urantia Buch
Schrift 26
26:0.1 (285.1) DIE Supernaphim sind die dienenden Geiste des Paradieses und des Zentraluniversums; sie sind die höchste Ordnung der niedrigsten Gruppe der Kinder des Unendlichen Geistes — der Heerscharen der Engel. Solch dienenden Geisten begegnet man von der Paradies-Insel bis zu den Welten von Zeit und Raum. Kein größerer Bestandteil der organisierten und bewohnten Schöpfung ermangelt ihrer Dienste.
26:1.1 (285.2) Die Engel sind als dienende Geiste eng mit den evolutionären und aufsteigenden Willensgeschöpfen des ganzen Raums verbunden; aber sie sind auch die Kollegen und aktiven Mitarbeiter der höheren Heerscharen göttlicher Persönlichkeiten der Welten. Die Engel aller Ordnungen sind ausgesprochene Persönlichkeiten, und sie sind höchst individualisiert. Sie haben alle eine große Fähigkeit, das Wirken der Leiter der Rückschau zu würdigen. Wie die Botschafterheere des Raums genießen die dienenden Geiste Zeiten der Ruhe und Abwechslung; sie besitzen sehr gesellige Naturen und ihre assoziative Fähigkeit lässt jene menschlicher Wesen weit hinter sich.
26:1.2 (285.3) Die dienenden Geiste des Großen Universums werden in folgende Klassen eingeteilt:
26:1.3 (285.4) 1. Supernaphim.
26:1.4 (285.5) 2. Sekonaphim.
26:1.5 (285.6) 3. Tertiaphim.
26:1.6 (285.7) 4. Omniaphim.
26:1.7 (285.8) 5. Seraphim.
26:1.8 (285.9) 6. Cherubim und Sanobim.
26:1.9 (285.10) 7. Mittler-Geschöpfe.
26:1.10 (285.11) Die individuellen Mitglieder der Engelsordnungen besitzen nicht einen völlig unveränderlichen persönlichen Universumsstatus. Engel gewisser Ordnungen können für eine Zeitlang Paradies-Gefährten werden; einige werden Himmlische Chronisten; andere steigen zum Rang von Technischen Beratern auf. Gewisse Cherubim streben Status und Bestimmung der Seraphim an, während evolutionäre Seraphim die geistigen Ebenen der aufsteigenden Söhne Gottes erreichen können.
26:1.11 (285.12) Für diese Darstellung wurden die sieben Ordnungen dienender Geiste, soweit offenbart, nach denjenigen ihrer Funktionen gruppiert, die für die aufsteigenden Geschöpfe die größte Wichtigkeit haben:
26:1.12 (285.13) 1. Die dienenden Geiste des Zentraluniversums. Die drei Ordnungen von Supernaphim dienen im System Paradies-Havona. Die primären oder Paradies-Supernaphim werden vom Unendlichen Geist erschaffen. Die sekundäre und die tertiäre Ordnung dienen in Havona; sie entspringen den Hauptgeisten beziehungsweise den Geisten der Kreise.
26:1.13 (286.1) 2. Die dienenden Geiste der Superuniversen — die Sekonaphim, die Tertiaphim und die Omniaphim. Die Sekonaphim, die Kinder der Reflexiven Geiste, dienen in den sieben Superuniversen in verschiedener Eigenschaft. Die Tertiaphim, dem Unendlichen Geist entsprungen, widmen sich schließlich dem Verbindungsdienst zwischen den Schöpfersöhnen und den Ältesten der Tage. Die Omniaphim werden gemeinsam von dem Unendlichen Geist und den Sieben Supremen Vollziehern erschaffen, und sie dienen ausschließlich den letzteren. Die Besprechung dieser drei Ordnungen ist Gegenstand einer der nächsten Schriften dieser Serie.
26:1.14 (286.2) 3. Die dienenden Geiste der Lokaluniversen umfassen die Seraphim und ihre Helfer, die Cherubim. Mit diesen Kindern des Muttergeistes eines Lokaluniversums haben die aufsteigenden Sterblichen ihren ersten Kontakt. Die auf den bewohnten Welten geborenen Mittler-Geschöpfe gehören nicht eigentlich den Engelsordnungen an, obwohl man sie oft funktionell den dienenden Geisten zurechnet. Ihre Geschichte und eine Schilderung der Seraphim und Cherubim finden sich in den Schriften, die von den Angelegenheiten eures Lokaluniversums handeln.
26:1.15 (286.3) Alle Engelsordnungen widmen sich den mannigfaltigen Universumsdiensten und dienen in der einen oder anderen Weise den höheren Ordnungen himmlischer Wesen; aber es sind die Supernaphim, Sekonaphim und Seraphim, die in großer Zahl zur Förderung des aufsteigenden Planes zunehmender Vollkommenheit der Kinder der Zeit eingesetzt werden. Sie arbeiten im Zentraluniversum, in den Super- und Lokaluniversen und bilden die ununterbrochene Kette geistiger Diener, die der Unendliche Geist für all jene als Helfer und Führer bereitgestellt hat, die danach trachten, über den Ewigen Sohn den Universalen Vater zu erreichen.
26:1.16 (286.4) Die Supernaphim sind in „geistiger Polarität“ nur hinsichtlich einer einzigen Aktionsphase begrenzt, nämlich in Bezug auf den Universalen Vater. Sie können einzeln arbeiten, außer wenn sie direkt die ausschließlichen Kreisläufe des Vaters benutzen. Zum Empfang von Macht über des Vaters direkten Dienst müssen sich die Supernaphim freiwillig zu Paaren zusammenschließen, um funktionsfähig zu sein. Die Sekonaphim sind auf dieselbe Weise beschränkt und müssen zusätzlich in Paaren arbeiten, um sich mit den Kreisen des Ewigen Sohnes zu synchronisieren. Die Seraphim können einzeln als getrennte und lokalisierte Persönlichkeiten arbeiten, aber sie vermögen sich nur dann in einen Kreis einzuschalten, wenn sie als Verbindungspaare polarisiert sind. Wenn solche Geistwesen in Paaren zusammengeschlossen sind, sagt man, das eine sei komplementär zum anderen. Komplementäre Beziehungen können vorübergehender Natur sein; sie sind nicht notwendigerweise von Dauer.
26:1.17 (286.5) Diese strahlenden Lichtgeschöpfe ernähren sich direkt durch Aufnahme von geistiger Energie aus den primären Universumskreisläufen. Die Sterblichen Urantias müssen die Lichtenergie über ihre pflanzliche Materialisierung erhalten, aber die Engelscharen sind in die Kreisläufe eingeschaltet; sie „haben Nahrung, die ihr nicht kennt“. Sie haben auch zu den zirkulierenden Unterweisungen der wunderbaren Lehrer-Söhne der Trinität Zugang; sie können Wissen empfangen und Weisheit auf eine Art aufnehmen, die stark ihrer Technik der Absorption der Lebensenergien gleicht.
26:2.1 (286.6) Die Supernaphim sind die gewandten Diener aller Typen von Wesen, die sich im Paradies und im Zentraluniversum aufhalten. Diese hohen Engel werden in drei großen Ordnungen erschaffen: in der primären, sekundären und tertiären.
26:2.2 (287.1) Die primären Supernaphim sind die ausschließlichen Abkömmlinge des Mit-Vollziehers. Sie lassen ihren Dienst etwa zu gleichen Teilen gewissen Gruppen von Paradies-Bürgern und dem stets wachsenden Korps der aufsteigenden Pilger zukommen. Diese Engel der ewigen Insel treiben die wesentliche Ausbildung beider Gruppen von Paradies-Bewohnern auf höchst wirksame Weise voran. Sie steuern viel Hilfreiches zum gegenseitigen Verständnis dieser beiden einzigartigen Ordnungen von Universumsgeschöpfen bei—deren eine den höchsten Typ göttlicher und vollkommener Willensgeschöpfe verkörpert, während die andere die vervollkommnete Entwicklung des niedrigsten Typs von Willensgeschöpfen des ganzen Universums der Universen darstellt.
26:2.3 (287.2) Das Wirken der primären Supernaphim ist so einzigartig und besonders, dass wir es in der folgenden Schrift getrennt betrachten werden.
26:2.4 (287.3) Die sekundären Supernaphim sind die Leiter der Angelegenheiten der aufsteigenden Wesen auf den sieben Kreisen Havonas. Eine andere ihrer Tätigkeiten ist ihr Beitrag an Erziehung und Ausbildung zahlreicher Ordnungen von Paradies-Bürgern, die sich während langer Zeitabschnitte auf den Weltenkreisen der zentralen Schöpfung aufhalten, aber mit diesem Aspekt ihres Dienstes dürfen wir uns nicht befassen.
26:2.5 (287.4) Es gibt sieben Typen dieser hohen Engel. Jeder entstammt einem der Sieben Hauptgeiste und ist in seinem Wesen entsprechend geprägt. Kollektiv erschaffen die Sieben Hauptgeiste viele verschiedene Gruppen einmaliger Wesen und Wesenheiten, wobei die individuellen Mitglieder jeder Ordnung in ihrer Natur vergleichsweise uniform sind. Aber wenn dieselben Sieben Geiste als individuelle Schöpfer wirken, sind die dabei entstehenden Ordnungen immer siebenfacher Natur; die Kinder jedes Hauptgeistes haben teil an der Natur ihres Schöpfers und sind von den anderen entsprechend verschieden. Einen solchen Ursprung haben die sekundären Supernaphim, und die Engel aller sieben erschaffenen Typen wirken auf allen Tätigkeitsfeldern, die ihrer ganzen Ordnung offen stehen, hauptsächlich auf den sieben Kreisen des zentralen göttlichen Universums.
26:2.6 (287.5) Jeder der sieben planetarischen Kreise Havonas wird direkt überwacht durch einen der Sieben Geiste der Kreise, die ihrerseits die gemeinsame — und deshalb uniforme — Schöpfung der Sieben Hauptgeiste sind. Obwohl der Natur des Dritten Zentralen Ursprungs teilhaftig, waren diese sieben ergänzenden Geiste Havonas kein Teil des ursprünglichen Universumsmodells. Sie traten erst nach der ursprünglichen (ewigen) Schöpfung in Funktion, aber lange vor den Zeiten Großfandas. Sie erschienen zweifelsfrei als eine schöpferische Antwort der Hauptgeiste auf das erwachende Vorhaben des Supremen Wesens, und man entdeckte ihr Wirken nach der Organisation des Großen Universums. Der Unendliche Geist und all seine schöpferischen Mitarbeiter scheinen als universelle Koordinatoren in reichem Maße die Gabe zu besitzen, in passender und schöpferischer Weise auf die gleichzeitigen Entwicklungen in den erfahrungsmäßigen Gottheiten und evolutionären Universen zu antworten.
26:2.7 (287.6) Die tertiären Supernaphim haben ihren Ursprung in den Sieben Geisten der Kreise. Jeder von diesen hat auf den getrennten Kreisen Havonas die vom Unendlichen Geist verliehene Macht, hohe superaphische dienende Geiste der dritten Ordnung in genügender Zahl zu erschaffen, um den Bedürfnissen des Zentraluniversums zu genügen. Während die Geiste der Kreise vor der Ankunft der Pilger der Zeit in Havona relativ wenige dieser Engelsdiener erschufen, hatten die Sieben Hauptgeiste vor der Landung Großfandas noch nicht einmal mit der Schöpfung der sekundären Supernaphim begonnen. Als die ältere der beiden Ordnungen werden wir deshalb zuerst die tertiären Supernaphim betrachten.
26:3.1 (288.1) Diese Diener der Sieben Hauptgeiste sind die Engel-Spezialisten der verschiedenen Kreise Havonas, und ihr Dienst kommt sowohl den aufsteigenden Pilgern der Zeit als auch den niedersteigenden Pilgern der Ewigkeit zugute. Auf der Milliarde Studienwelten der vollkommenen zentralen Schöpfung werden euch eure superaphischen Gefährten aller Ordnungen voll sichtbar sein. Dort werdet ihr alle im höchsten Sinne brüderliche und verstehende Wesen sein, die auf gegenseitiger Sympathie beruhenden Austausch pflegen. Ihr werdet auch die niedersteigenden Pilger voll erkennen und beglückenden brüderlichen Umgang mit diesen Paradies-Bürgern haben, welche die Kreise von innen nach außen durchlaufen, indem sie Havona auf der Pilotwelt des ersten Kreises betreten und sich nach außen auf den siebenten zu bewegen.
26:3.2 (288.2) Die aufsteigenden Pilger aus den sieben Superuniversen durchlaufen Havona in entgegengesetzter Richtung, indem sie es auf der Pilotwelt des siebenten Kreises betreten und dann nach innen weitergehen. Es gibt keine zeitliche Begrenzung für den Fortschritt der aufsteigenden Geschöpfe von Welt zu Welt und von Kreis zu Kreis, ebenso wenig wie die Aufenthaltsdauer auf den morontiellen Welten willkürlich festgelegt ist. Aber während entsprechend entwickelte Wesen vom Aufenthalt auf einer oder mehreren Schulungswelten des Lokaluniversums befreit werden können, kommt kein Pilger darum herum, alle sieben Havonakreise fortschreitender Vergeistigung zu durchlaufen.
26:3.3 (288.3) Das Korps tertiärer Supernaphim, dem hauptsächlich der Dienst an den Pilgern der Zeit obliegt, ist wie folgt eingeteilt:
26:3.4 (288.4) 1. Die Harmonieüberwacher. Es ist einleuchtend, dass es auch im vollkommenen Havona so etwas wie einen koordinierenden Einfluss geben muss, um bei dem ganzen Unternehmen der Vorbereitung der Pilger der Zeit auf ihr späteres Vollbringen im Paradies eine Einheit aufrechtzuerhalten und Harmonie zu gewährleisten. Gerade das ist die wahre Mission der Harmonieüberwacher — dafür zu sorgen, dass alles glatt und zügig vor sich geht. Sie entstammen dem ersten Kreis, dienen aber in ganz Havona, und ihre Gegenwart auf den Kreisen bedeutet, dass unmöglich etwas schiefgehen kann. Ein großes Geschick bei der Koordination einer Vielzahl von Aktivitäten, an denen Persönlichkeiten verschiedener Ordnungen — und sogar zahlreicher Ebenen — beteiligt sind, befähigt diese Supernaphim zur Hilfeleistung, wo und wann immer benötigt. Sie tragen enorm viel zum gegenseitigen Verständnis der Pilger der Zeit und der Pilger der Ewigkeit bei.
26:3.5 (288.5) 2. Die Hauptchronisten. Diese Engel werden auf dem zweiten Kreis erschaffen, wirken aber überall im Zentraluniversum. Sie machen Aufzeichnungen in dreifacher Ausführung, nämlich für die Tatsachenkarteien Havonas, für die geistigen Karteien ihrer Ordnung und für die offiziellen Annalen des Paradieses. Zusätzlich übermitteln sie automatisch Geschehnisse, die für wahres Wissen von Bedeutung sind, an die lebendigen Bibliotheken des Paradieses, die Hüter des Wissens der primären Ordnung der Supernaphim.
26:3.6 (288.6) 3. Die Übermittler. Die Kinder des dritten Geistes der Kreise wirken überall in Havona, aber ihr offizieller Sitz befindet sich auf Planet Nummer siebzig im äußeren Kreis. Diese Meistertechniker sind die Empfänger und Sender der Fernmeldungen der zentralen Schöpfung und die Leiter der Raumberichte über alle Gottheitsphänomene des Paradieses. Sie können alle fundamentalen Kreisläufe des Raums handhaben.
26:3.7 (288.7) 4. Die Botschafter entstammen dem Kreis Nummer vier. Sie durcheilen das Paradies-Havona-System als Überbringer all jener Botschaften, die eine persönliche Beförderung erheischen. Sie dienen ihren Mitengeln, den himmlischen Persönlichkeiten, den Paradies-Pilgern und selbst den aufsteigenden Seelen der Zeit.
26:3.8 (289.1) 5. Die Intelligenzkoordinatoren. Diese tertiären Supernaphim, die Kinder des fünften Geistes der Kreise, sind immer die weisen und mitfühlenden Förderer des brüderlichen Zusammenlebens zwischen den auf- und niedersteigenden Pilgern. Sie dienen allen Bewohnern Havonas und insbesondere den Aufsteigern, indem sie sie regelmäßig über die Angelegenheiten des Universums der Universen auf dem Laufenden halten. Durch persönlichen Kontakt mit Übermittlern und Reflektoren sind diese „lebendigen Zeitungen“ Havonas augenblicklich mit allen Informationen vertraut, die über die ausgedehnten Nachrichtenkreise des Zentraluniversums laufen. Sie halten die Nachrichten mit der graphischen Methode Havonas fest, die sie in die Lage versetzt, in einer Stunde urantianischer Zeit eine Informationsmenge aufzunehmen, für die eure schnellste telegraphische Technik tausend Jahre benötigen würde.
26:3.9 (289.2) 6. Die Transportpersönlichkeiten. Diese dem Kreis Nummer sechs entstammenden Wesen wirken normalerweise von dem im äußeren Kreis gelegenen Planeten Nummer vierzig aus. Sie sind es, die jene enttäuschten Kandidaten wegbringen, die beim Gottheitsabenteuer vorübergehend gescheitert sind. Sie halten sich stets bereit, all jenen zu dienen, die im Dienste Havonas kommen und gehen müssen und selber keine Raumdurchquerer sind.
26:3.10 (289.3) 7. Das Reservekorps. Die Fluktuationen in der Arbeit mit den aufsteigenden Wesen, den Paradies-Pilgern und anderen sich in Havona aufhaltenden Wesensordnungen machen es nötig, diese Reserven von Supernaphim auf der Pilotwelt des siebenten Kreises, dem sie entstammen, aufrechtzuerhalten. Sie werden zu keinem besonderen Zweck erschaffen und sind befähigt, die weniger anspruchsvollen Phasen sämtlicher Aufgaben ihrer superaphischen Gefährten der tertiären Ordnung zu übernehmen.
26:4.1 (289.4) Die sekundären Supernaphim dienen auf den sieben planetarischen Kreisen des Zentraluniversums. Ein Teil widmet sich dem Dienst an den Pilgern der Zeit, und die Hälfte der ganzen Ordnung obliegt der Ausbildung der Paradies-Pilger der Ewigkeit. Diese Paradies-Bürger werden auf ihrer Pilgerreise durch die Kreise Havonas auch von Freiwilligen aus dem Finalitätskorps der Sterblichen begleitet, eine Einrichtung, die seit der Vervollständigung der ersten Finalistengruppe besteht.
26:4.2 (289.5) Gemäß ihrer periodischen Zuteilung zum Dienst an den aufsteigenden Pilgern arbeiten die sekundären Supernaphim in den folgenden sieben Gruppen:
26:4.3 (289.6) 1. Helfer der Pilger.
26:4.4 (289.7) 2. Führer zur Suprematie.
26:4.5 (289.8) 3. Führer zur Trinität.
26:4.6 (289.9) 4. Auffinder des Sohnes.
26:4.7 (289.10) 5. Führer zum Vater.
26:4.8 (289.11) 6. Ratgeber und Beistände.
26:4.9 (289.12) 7. Vollender der Ruhe.
26:4.10 (289.13) Jede dieser Arbeitsgruppen enthält Engel aller sieben erschaffenen Typen, und ein Raumpilger wird stets durch einen sekundären Supernaphen unterwiesen, der dem über das heimatliche Superuniversum dieses Pilgers herrschenden Hauptgeist entstammt. Wenn ihr Sterblichen Urantias Havona erreicht, werdet ihr mit Bestimmtheit durch Supernaphim geführt werden, deren erschaffene Naturen — wie eure eigenen entwickelten Naturen — aus dem Hauptgeist von Orvonton hervorgegangen sind. Und da eure Vormunde dem Hauptgeist eures eigenen Superuniversums entstammen, sind sie ganz besonders qualifiziert, euch bei all euren Anstrengungen, Paradies-Vollkommenheit zu erreichen, zu verstehen, zu bestärken und zu helfen.
26:4.11 (290.1) Die Pilger der Zeit werden von den Transportpersönlichkeiten der primären Ordnung der Sekonaphim, die von den Hauptwelten der sieben Superuniversen aus operieren, an den dunklen Gravitationskörpern Havonas vorbei auf den äußeren Planetenkreis Havonas gebracht. Die Mehrzahl der Seraphim des planetarischen und lokaluniversellen Dienstes, die zum Aufstieg zum Paradies autorisiert worden sind, aber nicht alle, trennen sich vor dem langen Flug nach Havona von ihren sterblichen Gefährten und beginnen sofort mit einer langen und intensiven Schulung für ihre himmlische Verwendung in der Erwartung, als Seraphim Vollkommenheit der Existenz und Suprematie des Dienstes zu erreichen. Und sie hoffen dabei, sich wieder mit den Pilgern der Zeit zu vereinigen und zu denen zu zählen, die für immer den Sterblichen folgen, die den Universalen Vater erreicht haben und dem nicht offenbarten Dienst im Korps der Finalität zugeteilt worden sind.
26:4.12 (290.2) Der Pilger landet auf dem Empfangsplaneten Havonas, auf der Pilotwelt des siebenten Kreises, nur im Besitze einer einzigen Vollkommenheit, der Vollkommenheit des Vorsatzes. Der Universale Vater hat die Losung ausgegeben: „Seid vollkommen, wie ich vollkommen bin.“ Das ist die den endlichen Kindern der Welten des Raums übermittelte, erstaunliche Aufforderung und Einladung. Der Erlass dieses Befehls hat die gesamte Schöpfung in Bewegung gesetzt und die gemeinsame Entschlossenheit der himmlischen Wesen ausgelöst, dabei mitzuhelfen, die Erfüllung und Verwirklichung dieses ungeheuren Gebots des Ersten Großen Zentralen Ursprungs herbeizuführen.
26:4.13 (290.3) Wenn ihr dank dem Wirken aller Helferscharen, die am universalen Fortlebensplan mitarbeiten, letzten Endes auf der Empfangswelt Havonas abgesetzt werdet, kommt ihr nur mit einer einzigen Art Vollkommenheit an — mit der Vollkommenheit des Vorsatzes. Ihr habt eure Entschlossenheit zur Genüge bewiesen; euer Glaube ist auf die Probe gestellt worden. Man weiß von euch, dass ihr gegen Enttäuschungen gefeit seid. Nicht einmal das Versagen beim Bemühen, den Universalen Vater zu erkennen, kann den Glauben eines aufsteigenden Sterblichen erschüttern oder seinem Vertrauen ernstlich etwas anhaben, nachdem er durch die Erfahrung gegangen ist, die alle durchmachen müssen, um die vollkommenen Sphären Havonas zu erreichen. Bis zu der Zeit, da ihr nach Havona gelangt, ist eure Aufrichtigkeit sublim geworden. Vollkommenheit des Vorsatzes und Göttlichkeit der Sehnsucht, gepaart mit einem unentwegten Glauben, haben euch den Zutritt zu den unverrückbaren Wohnungen der Ewigkeit verschafft; eure Befreiung von den Ungewissheiten der Zeit ist vollständig; und nun müsst ihr den Problemen Havonas und den Unermesslichkeiten des Paradieses gegenübertreten, all dem begegnen, auf was hin ihr in den erfahrungsmäßigen Epochen der Zeit auf den Ausbildungswelten des Raums so lange geschult worden seid.
26:4.14 (290.4) Ihr Glaube hat den aufsteigenden Pilgern eine Vollkommenheit des Vorsatzes eingebracht, die diesen Kindern der Zeit die Pforten der Ewigkeit öffnet. Nun müssen die Helfer der Pilger damit beginnen, in ihnen jene Vollkommenheit des Verständnisses und jene Technik des Erfassens zu entwickeln, die zur Paradies-Vollkommenheit der Persönlichkeit so unerlässlich sind.
26:4.15 (290.5) Die Fähigkeit zu begreifen ist des Sterblichen Reisepass zum Paradies. Die Bereitschaft zu glauben ist der Schlüssel zu Havona. Die Bejahung der Sohnschaft — die Zusammenarbeit mit dem innewohnenden Justierer — ist der Preis für das evolutionäre Fortleben.
26:5.1 (291.1) Die erste der sieben Gruppen sekundärer Supernaphim, der die Neuankömmlinge begegnen, sind die Helfer der Pilger, jene mit raschem Verstehen und großer Sympathie begabten Wesen, die die vielgereisten Aufsteiger des Raums auf den stabilisierten Welten und im fest gefügten System des Zentraluniversums willkommen heißen. Gleichzeitig nehmen diese hohen Diener auch ihre Arbeit für die aus dem Paradies kommenden Pilger der Ewigkeit auf, deren erster in demselben Augenblick auf der Pilotwelt des inneren Kreises Havonas eintraf, als Großfanda auf der Pilotwelt des äußeren Kreises landete. In jenen weit zurückliegenden Tagen begegneten die Pilger aus dem Paradies und die Pilger der Zeit einander zum ersten Mal auf der Empfangswelt des Kreises Nummer vier.
26:5.2 (291.2) Die Helfer der Pilger, die auf dem siebenten Kreis der Welten Havonas wirken, führen ihre Ausbildung der aufsteigenden Sterblichen in drei Hauptabteilungen durch: Deren erste ist das supreme Verständnis der Paradies-Trinität; die zweite das geistige Erfassen der Vater-Sohn-Partnerschaft und die dritte die intellektuelle Erkenntnis des Unendlichen Geistes. Jede dieser Ausbildungsphasen ist unterteilt in sieben Zweige zu je zwölf kleineren Abteilungen zu je siebzig Untergruppen; und jede dieser Untergruppen der Ausbildung wird in eintausend Klassifikationen dargeboten. Für eingehendere Ausbildung wird auf den späteren Kreisen gesorgt, aber in Umrissen wird jede Erfordernis des Paradieses von den Helfern der Pilger gelehrt.
26:5.3 (291.3) Solcherart also ist dieser erste oder Einführungskurs, der die in ihrem Glauben geprüften und vielgereisten Raumpilger erwartet. Aber lange vor ihrer Ankunft auf Havona haben diese aufsteigenden Kinder der Zeit gelernt, sich im Ungewissen behaglich zu fühlen, sich an Enttäuschungen satt zu essen, über scheinbare Niederlagen zu frohlocken, in Gegenwart von Schwierigkeiten Kraft zu sammeln, im Angesicht der Unermesslichkeit unbezähmbaren Mut zu zeigen und einen unbesiegbaren Glauben zu beweisen, wenn die Herausforderung des Unerklärlichen an sie herantrat. Seit langem wurde zum Schlachtruf dieser Pilger: „In Verbindung mit Gott ist nichts — absolut nichts — unmöglich.“
26:5.4 (291.4) Auf jedem der Kreise Havonas werden bestimmte Anforderungen an die Pilger der Zeit gestellt; und obwohl jeder Pilger weiterhin in der Obhut von Supernaphim bleibt, die von Natur aus die Fähigkeit besitzen, diesem bestimmten Typ aufsteigender Geschöpfe zu helfen, ist der zu meisternde Lehrgang für alle Aufsteiger, die das Zentraluniversum erreichen, so ziemlich derselbe. Dieser Kurs der Vollbringung ist quantitativ, qualitativ und erfahrungsmäßig — intellektuell, geistig und suprem.
26:5.5 (291.5) Die Zeit ist auf den Kreisen Havonas von untergeordneter Bedeutung. Sie übt wohl einen begrenzten Einfluss auf die Möglichkeiten der Beförderung aus, aber das Vollbringen ist der endgültige und höchste Test. Wenn der Augenblick gekommen ist, da euer superaphischer Gefährte euch für qualifiziert erachtet, nach innen zum nächsten Kreis weiterzugehen, werdet ihr vor die zwölf Mitarbeiter des siebenten Geistes der Kreise geführt. Hier wird man von euch verlangen, die Prüfungen des Kreises abzulegen, die durch euer heimatliches Superuniversum und das System eurer Geburt bestimmt werden. Das Erreichen der Göttlichkeit auf diesem Kreis findet auf der Pilotwelt statt und besteht in der geistigen Wahrnehmung und Erkenntnis des Hauptgeistes des Superuniversums des aufsteigenden Pilgers.
26:5.6 (291.6) Wenn die Arbeit auf dem äußeren Kreis Havonas abgeschlossen und der dargebotene Lehrgang gemeistert ist, bringen die Helfer der Pilger ihre Zöglinge auf die Pilotwelt des nächsten Kreises und vertrauen sie dort der Obhut der Führer zur Suprematie an. Die Helfer der Pilger bleiben immer noch eine Zeitlang mit ihnen zusammen, um zu einem angenehmen und nützlichen Übergang beizutragen.
26:6.1 (292.1) Die Aufsteiger des Raums werden als „geistige Graduierte“ bezeichnet, wenn sie vom siebenten zum sechsten Kreis gebracht und hier unmittelbar den Führern zur Suprematie unterstellt werden. Diese Führer sollten nicht mit den Führern der Graduierten verwechselt werden — die den Höheren Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes angehören — und die im Verein mit den Serviten auf allen Kreisen Havonas sowohl auf- als auch niedersteigenden Pilgern dienen. Die Führer zur Suprematie wirken nur auf dem sechsten Kreis des Zentraluniversums.
26:6.2 (292.2) Auf diesem Kreis gelangen die Aufsteiger zu einem neuen Erfassen Supremer Göttlichkeit. Während ihres langen Werdegangs in den evolutionären Universen sind sich die Pilger der Zeit in wachsendem Maße der Realität einer allmächtigen höchsten Kontrolle der Zeit-Raum-Schöpfungen bewusst geworden. Hier, auf diesem Kreis Havonas, kommen sie der Begegnung mit dem zentraluniversellen Urquell der Zeit-Raum-Einheit nahe — der geistigen Realität des Supremen Gottes.
26:6.3 (292.3) Ich bin in einiger Verlegenheit, um zu erklären, was auf diesem Kreis geschieht. Die Aufsteiger können keine personifizierte Gegenwart der Suprematie feststellen. In gewisser Hinsicht machen neue Beziehungen mit dem Siebenten Hauptgeist diese Unmöglichkeit des Kontaktes mit dem Supremen Wesen wett. Aber ganz abgesehen von unserer Unfähigkeit, die angewandte Technik zu begreifen, scheint jedes aufsteigende Geschöpf ein verwandelndes Wachstum durchzumachen und eine neue Integration des Bewusstseins, eine neue Vergeistigung des Vorsatzes, ein neues Gespür für Göttlichkeit zu entwickeln, das man kaum befriedigend erklären kann, ohne die nicht offenbarte Aktivität des Supremen Wesens anzunehmen. All denen von uns, die diese geheimnisvollen Vorgänge beobachtet haben, will es scheinen, als schenke der Supreme Gott seinen Erfahrungskindern bis an ihre Grenzen erfahrungsmäßiger Empfänglichkeit liebevoll alles, was ihr intellektuelles Erfassen, ihre geistige Erkenntnis und das Format ihrer Persönlichkeit erweitert, Dinge, die sie in all ihrem Ringen um das Eindringen in die Göttlichkeitsebene der Trinität der Suprematie so nötig haben, um die ewigen und existentiellen Gottheiten des Paradieses zu erreichen.
26:6.4 (292.4) Wenn die Führer zur Suprematie ihre Schüler als beförderungsreif betrachten, führen sie sie vor die gemischte Kommission der Siebzig, die als Examinatoren auf der Pilotwelt von Kreis Nummer sechs dienen. Nachdem die Pilger diese Kommission hinsichtlich ihres Verständnisses des Supremen Wesens und der Trinität der Suprematie zufrieden gestellt haben, wird ihnen bescheinigt, dass sie auf den fünften Kreis weitergehen können.
26:7.1 (292.5) Die Führer zur Trinität sind die unermüdlichen Förderer der fortschreitenden Pilger von Zeit und Raum im fünften Zyklus ihrer havonischen Ausbildung. Die geistigen Graduierten werden hier als „Kandidaten für das Gottheitsabenteuer“ bezeichnet, da die Pilger auf diesem Kreis und unter der Leitung der Führer zur Trinität eine fortgeschrittene Unterweisung bezüglich der göttlichen Trinität erhalten, um sich dadurch auf den Versuch vorzubereiten, die Persönlichkeit des Unendlichen Geistes zu erkennen. Und hier entdecken die aufsteigenden Pilger, was wahres Studium und wirkliche mentale Anstrengung bedeuten, wenn sie beginnen, sich des Wesens der noch anspruchsvolleren und weit schwierigeren geistigen Anspannung bewusst zu werden, die es braucht, um den Forderungen des hohen Ziels zu genügen, das ihrer Vervollkommnung auf den Welten dieses Kreises gesetzt ist.
26:7.2 (292.6) Die Führer zur Trinität sind äußerst verlässlich und wirksam; jedem Pilger wird die ungeteilte Zuwendung eines dieser Ordnung angehörenden sekundären Supernaphen zuteil, und er erfreut sich dessen ganzer Zuneigung. Nie würde ein Pilger der Zeit die erste erreichbare Person der Trinität ohne die Hilfe und den Beistand dieser Führer und des Heers geistiger Wesen finden, die sich allesamt der Aufgabe widmen, den Aufsteigern Wesen und Technik des bevorstehenden Gottheitsabenteuers zu erklären.
26:7.3 (293.1) Wenn der Ausbildungsgang auf diesem Kreis abgeschlossen ist, bringen die Führer zur Trinität ihre Schüler auf seine Pilotwelt und führen sie vor eine der vielen Dreierkommissionen, die als Examinatoren und Beglaubiger der Kandidaten für das Gottheitsabenteuer wirken. Diese Kommissionen bestehen aus je einem Vertreter der Finalisten, einem der Ordnung der primären Supernaphim angehörenden Unterweiser im Verhalten und entweder einem Einsamen Botschafter des Raums oder einem Trinitisierten Sohn des Paradieses.
26:7.4 (293.2) Wenn sich eine aufsteigende Seele tatsächlich nach dem Paradies aufmacht, wird sie nur von einer Transitdreiergruppe begleitet, die sich aus dem superaphischen Gefährten des Kreises, aus ihrem Führer der Graduierten und aus dem mit diesem verbundenen, stets gegenwärtigen Serviten zusammensetzt. Solche Ausflüge von den Kreisen Havonas nach dem Paradies sind Probefahrten; die Aufsteiger besitzen noch keinen Paradies-Status. Sie erhalten den Status eines Bewohners des Paradieses nicht, bevor sie in die letzte Ruhe der Zeit eingegangen sind, die auf das Erreichen des Universalen Vaters und die endgültige Absolvierung der Kreise Havonas folgt. Erst nach der göttlichen Ruhe nehmen sie an der „Essenz der Göttlichkeit“ und am „Geist der Suprematie“ teil und beginnen, wahrhaftig im Kreis der Ewigkeit und in der Gegenwart der Trinität zu wirken.
26:7.5 (293.3) Die drei Transit-Gefährten eines Aufsteigers sind nicht nötig, um ihn zur Ortung der geographischen Präsenz der geistigen Helligkeit der Trinität zu befähigen, wohl aber um einem Pilger jede erdenkliche Hilfe bei seinem schwierigen Unterfangen zu gewähren, den Unendlichen Geist so wahrzunehmen, zu erkennen und zu verstehen, dass er dessen Persönlichkeit wahrnimmt. Alle aufsteigenden Pilger sind imstande, im Paradies die geographische oder lokalisierbare Gegenwart der Trinität festzustellen, und sie sind in ihrer großen Mehrheit fähig, mit der intellektuellen Realität der Gottheiten, insbesondere der Dritten Person, in Kontakt zu treten, aber nicht allen gelingt es, die Realität der geistigen Gegenwart des Vaters und des Sohnes auszumachen oder auch nur teilweise zu verstehen. Noch schwieriger ist auch nur ein Minimum an geistigem Verständnis des Universalen Vaters.
26:7.6 (293.4) Selten steht am Ende der Suche nach dem Unendlichen Geist ein Misserfolg, und die Führer zur Trinität schicken sich an, ihre Zöglinge, die diese Phase des Gottheitsabenteuers mit Erfolg bestanden haben, auf den vierten Kreis Havonas übersetzen zu lassen und der Obhut der Auffinder des Sohnes anzuvertrauen.
26:8.1 (293.5) Der vierte Kreis Havonas wird manchmal „Kreis der Söhne“ genannt. Von den Welten dieses Kreises gehen die aufsteigenden Pilger zum Paradies, um in verstehenden Kontakt mit dem Ewigen Sohn zu treten, während die niedersteigenden Pilger auf den Welten dieses Kreises zu einem neuen Verständnis der Natur und der Sendung der Schöpfersöhne von Zeit und Raum gelangen. Es gibt auf diesem Kreis sieben Welten, auf denen das Reservekorps der Paradies-Michaele besondere Schulen gemeinsamen Dienstes an auf- wie niedersteigenden Pilgern unterhält; und es geschieht auf diesen Welten der Michael-Söhne, dass die Pilger der Zeit und die Pilger der Ewigkeit zum ersten Mal zu gegenseitigem Verstehen gelangen. In vieler Hinsicht gehören die Erfahrungen dieses Kreises zu den fesselndsten des ganzen Aufenthaltes auf Havona.
26:8.2 (294.1) Die Auffinder des Sohnes sind die superaphischen Diener der aufsteigenden Sterblichen des vierten Kreises. Zusätzlich zu ihrer allgemeinen Aufgabe der Vorbereitung ihrer Kandidaten auf die Erkenntnis der Beziehungen des Ewigen Sohnes mit der Trinität müssen die Auffinder des Sohnes ihre Schutzbefohlenen so ausgiebig unterweisen, dass sie restlos erfolgreich sein werden: erstens, im hinreichenden geistigen Verstehen des Sohnes; zweitens, im zufriedenstellenden Erkennen der Persönlichkeit des Sohnes; und drittens, im angemessenen Auseinanderhalten des Sohnes von der Persönlichkeit des Unendlichen Geistes.
26:8.3 (294.2) Nach Erreichen des Unendlichen Geistes werden keine weiteren Prüfungen mehr vorgenommen. Die Prüfungen der inneren Kreise sind die von den Pilgerkandidaten erbrachten Leistungen, wenn sie sich in der umhüllenden Umfangung der Gottheiten befinden. Die Beförderung wird rein nur durch die Geistigkeit des Einzelnen bestimmt, und niemand außer den Göttern maßt sich an, über diesen Besitz zu urteilen. Im Falle eines Scheiterns werden nie irgendwelche Gründe angegeben, noch werden die Kandidaten selber oder ihre verschiedenen Lehrer und Führer je getadelt oder kritisiert. Im Paradies wird eine Enttäuschung nie als Niederlage betrachtet; eine Verzögerung gilt nie als Ungnade; die scheinbaren Misserfolge der Zeit werden nie mit den bedeutungsschweren Aufschüben der Ewigkeit verwechselt.
26:8.4 (294.3) Nicht viele Pilger erleiden einen solchen durch scheinbaren Misserfolg im Gottheitsabenteuer bedingten Aufschub. Nahezu alle erreichen den Unendlichen Geist, obwohl gelegentlich ein Pilger aus dem Superuniversum Nummer eins es nicht beim ersten Anlauf schafft. Die Pilger, die den Geist erreichen, verfehlen es selten, den Sohn zu finden; von denen, die beim ersten Anlauf dabei tatsächlich scheitern, stammen fast alle aus den Superuniversen drei und fünf. Die große Mehrzahl derer, denen es beim ersten Mal missglückt, den Vater zu erreichen, nachdem sie sowohl den Geist als auch den Sohn gefunden haben, kommen aus Superuniversum Nummer sechs, obwohl sich unter den Erfolglosen auch einige wenige aus Nummer zwei und drei befinden. Und all das scheint klar darauf hinzudeuten, dass es irgendeinen guten und ausreichenden Grund für diese scheinbaren Misserfolge gibt — die in Wirklichkeit einfach unumgängliche Aufschübe sind.
26:8.5 (294.4) Die im Gottheitsabenteuer erfolglosen Kandidaten werden unter die Verfügungsgewalt der Leiter der Zuteilung, einer Gruppe primärer Supernaphim, gestellt und für nicht weniger als die Dauer eines Millenniums an die Arbeit in den Reichen der Zeit zurückgeschickt. Sie kehren nie in das Superuniversum ihres Ursprungs zurück, sondern immer zu jener Superschöpfung, die für ihre Neuschulung im Hinblick auf das zweite Gottheitsabenteuer am günstigsten ist. Am Ende dieses Dienstes kehren sie aus eigenem Antrieb auf den äußeren Kreis Havonas zurück, werden allsogleich auf den Kreis geleitet, wo sie ihre Laufbahn unterbrochen haben, und nehmen ihre Vorbereitungen auf das Gottheitsabenteuer unverzüglich wieder auf. Beim zweiten Versuch führen die sekundären Supernaphim die ihnen Anvertrauten unfehlbar zum Erfolg, und es sind immer dieselben superaphischen Betreuer und anderen Führer, welche die Kandidaten während des zweiten Abenteuers begleiten.
26:9.1 (294.5) Wenn die pilgernde Seele den dritten Kreis Havonas erreicht, gelangt sie unter die Vormundschaft der Führer zum Vater, der älteren, gewandtesten und erfahrensten aller superaphischen Diener. Auf den Welten dieses Kreises unterhalten die Führer zum Vater Schulen der Weisheit und technische Institutionen, an denen alle das Zentraluniversum bewohnenden Wesen als Lehrer dienen. Nichts wird hier vernachlässigt, was einem Geschöpf der Zeit in seinem transzendenten Abenteuer des Erreichens der Ewigkeit nützlich sein könnte.
26:9.2 (294.6) Das Erreichen des Universalen Vaters ist der Pass zur Ewigkeit trotz der verbleibenden Kreise, die noch durchlaufen werden müssen. Deshalb ist es ein denkwürdiger Augenblick auf der Pilotwelt des dritten Kreises, wenn das Transittrio verkündet, das letzte Abenteuer der Zeit könne jetzt beginnen; ein weiteres Geschöpf des Raums wünsche durch die ewigen Pforten des Paradieses zu treten.
26:9.3 (295.1) Die Prüfung der Zeit ist beinah vorüber; das Wettrennen für die Ewigkeit ist fast gewonnen. Die Tage der Ungewissheit gehen zu Ende; die Versuchung zu zweifeln schwindet; der Aufforderung, vollkommen zu sein, ist gehorcht worden. Von der niedrigsten Stufe intelligenter Existenz ist das Geschöpf der Zeit, die materielle Persönlichkeit, über die evolutionären Welten des Raums aufgestiegen und hat damit die Machbarkeit des Aufstiegsplans bestätigt und für immer die Gerechtigkeit und Richtigkeit des Gebots des Universalen Vaters an seine niedrigen Geschöpfe der Welten bewiesen: „Seid vollkommen, wie ich vollkommen bin.“
26:9.4 (295.2) Stufe um Stufe, Leben um Leben, Welt um Welt ist die aufsteigende Laufbahn gemeistert und das Ziel der Gottheit erreicht worden. Das Fortleben ist vollständig in Vollkommenheit, und die Vollkommenheit ist übervoll in der Suprematie der Göttlichkeit. Die Zeit verliert sich in der Ewigkeit; der Raum geht in der anbetenden Identität und Harmonie mit dem Universalen Vater auf. Und der Fernmeldedienst Havonas lässt die Nachrichten der Herrlichkeit blitzartig in den Raum abgehen, die gute Nachricht, dass die gewissenhaften Geschöpfe tierischer Natur und materiellen Ursprungs wahrhaftig durch evolutionären Aufstieg real und auf ewig zu vervollkommneten Söhnen Gottes geworden sind.
26:10.1 (295.3) Die superaphischen Ratgeber und Beistände des zweiten Kreises sind die Ausbilder der Kinder der Zeit im Hinblick auf ihre ewige Laufbahn. Das Erreichen des Paradieses bringt Verantwortungen einer neuen und höheren Art mit sich, und der Aufenthalt auf dem zweiten Kreis liefert Gelegenheiten in Fülle, den hilfreichen Rat dieser hingebungsvollen Supernaphim zu empfangen.
26:10.2 (295.4) Diejenigen, die einen erfolglosen ersten Anlauf unternommen haben, um die Gottheit zu erreichen, werden vom Kreis ihres Versagens direkt auf den zweiten Kreis befördert, bevor sie zum Dienst in das Superuniversum zurückgeschickt werden. So dienen die Ratgeber und Beistände auch diesen enttäuschten Pilgern als Ratgeber und Tröster. Sie haben gerade ihre größte Enttäuschung erlebt, die sich zwar in keiner Weise von der langen Reihe solcher Erfahrungen unterschieden hat, durch die sie wie auf einer Leiter vom Chaos zur Herrlichkeit aufgestiegen sind — außer in ihrem Ausmaß. Sie sind es, die den Kelch der Erfahrungen bis zum letzten Tropfen ausgetrunken haben; und ich habe beobachtet, dass sie bei ihrer vorübergehenden Rückkehr zum superuniversellen Dienst den höchsten Typ liebevoller Betreuer der Kinder der Zeit und zeitlicher Enttäuschungen abgeben.
26:10.3 (295.5) Nach einem langen Aufenthalt auf Kreis Nummer zwei werden die enttäuschten Wesen durch die Räte der Vollkommenheit, die ihren Sitz auf der Pilotwelt dieses Kreises haben, geprüft, und es wird ihnen bescheinigt, dass sie den Test Havonas bestanden haben; und das gewährleistet ihnen in den Universen der Zeit, was den nichtgeistigen Status betrifft, denselben Rang, wie wenn sie das Gottheitsabenteuer wirklich erfolgreich bestanden hätten. Der Geist dieser Kandidaten war durch und durch annehmbar; ihr Scheitern lag in der Natur irgendeiner Phase der Methode oder irgendeines Teils ihres erfahrungsmäßigen Hintergrunds.
26:10.4 (295.6) Daraufhin treten die Ratgeber des Kreises mit ihnen vor die Leiter der Zuteilung des Paradieses, wonach sie zum zeitlichen Dienst auf die Welten des Raums zurückgesandt werden; und freudig und glücklich machen sie sich an die Aufgaben früherer Tage und Zeitalter. Zu einem späteren Zeitpunkt werden sie wieder auf den Kreis ihrer größten Enttäuschung zurückkehren und von neuem das Gottheitsabenteuer versuchen.
26:10.5 (296.1) Für die erfolgreichen Pilger entfällt auf dem zweiten Kreis der Stimulus der evolutionären Unsicherheit, aber das Abenteuer der ewigen Zuteilung hat noch nicht begonnen; und obwohl der Aufenthalt auf diesem Kreis ganz und gar angenehm und höchst nützlich ist, fehlt ihm etwas von dem vorwegnehmenden Enthusiasmus der früheren Kreise. Zahlreich sind die Pilger, die jetzt mit fröhlichem Neid auf den langen, langen Kampf zurückblicken und wirklich wünschen, sie könnten irgendwie wiederum auf die Welten der Zeit zurückkehren und alles wieder von vorne beginnen, gerade so wie ihr Sterblichen beim Nahen des vorgerückten Alters manchmal auf die Kämpfe der Jugend und Kindheit zurückblickt und wahrhaftig wünscht, ihr könntet euer Leben noch einmal leben.
26:10.6 (296.2) Aber das Durchlaufen des innersten Kreises steht jetzt unmittelbar bevor, und bald darauf wird der letzte Transitschlaf zu Ende gehen und das neue Abenteuer der ewigen Laufbahn beginnen. Die Ratgeber und Beistände beginnen auf dem zweiten Kreis, ihre Schutzbefohlenen auf diese große und letzte Ruhe vorzubereiten, auf den unvermeidlichen Schlaf, der sich immer zwischen die ganz großen Abschnitte der aufsteigenden Laufbahn schiebt.
26:10.7 (296.3) Wenn die aufsteigenden Pilger, die den Universalen Vater erreicht haben, die vollständige Erfahrung des zweiten Kreises gemacht haben, stellen die sie stets begleitenden Führer der Graduierten einen Zulassungsbefehl zum letzten Kreis aus. Diese Führer begleiten ihre Schützlinge persönlich auf den inneren Kreis und vertrauen sie hier den Vollendern der Ruhe an, der letzten jener Ordnungen sekundärer Supernaphim, deren Aufgabe im Dienst an den Pilgern der Zeit auf den Weltenkreisen Havonas besteht.
26:11.1 (296.4) Einen guten Teil seiner Zeit auf dem letzten Kreis verbringt der Aufsteiger damit, das Studium der Probleme fortzusetzen, die mit der nahe bevorstehenden Niederlassung auf dem Paradies verbunden sind. Ganze Heerscharen verschiedenster Wesen, die in ihrer Mehrheit nicht offenbart werden, wohnen dauernd oder vorübergehend auf diesem inneren Weltenring Havonas. Und ein solches Umfeld, in dem sich so mannigfaltige Wesen mischen, bietet den superaphischen Vollendern der Ruhe in Fülle Situationen, die sie geschickt nutzen, um die Erziehung der aufsteigenden Pilger voranzutreiben, insbesondere im Blick auf die Probleme der Anpassung an die vielen Gruppen von Wesen, denen sie im Paradies bald begegnen werden.
26:11.2 (296.5) Unter den Bewohnern dieses inneren Rings befinden sich auch die durch Geschöpfe trinitisierten Söhne. Die primären und sekundären Supernaphim sind die allgemeinen Hüter des gemeinsamen Korps dieser Söhne, das die trinitisierten Sprosse sowohl der sterblichen Finalisten als auch der Paradies-Bürger umfasst. Gewisse dieser Söhne sind von der Trinität umfangen und mit Aufgaben in den Superregierungen betraut worden, andere dienen in verschiedenen Bereichen, aber in ihrer großen Mehrzahl werden sie im gemeinsamen Korps auf den vollkommenen Welten des inneren Kreises Havonas versammelt. Hier werden sie unter Aufsicht der Supernaphim auf irgendeine zukünftige Aufgabe durch ein besonderes, ungenanntes Korps von hohen Paradies-Bürgern vorbereitet, die vor den Zeiten Großfandas die ersten ausführenden Hilfsorgane der Ewigen der Tage gewesen waren. Für die Annahme, dass diese beiden einzigartigen Gruppen trinitisierter Wesen in ferner Zukunft zusammenarbeiten werden, sprechen viele Gründe, deren nicht geringster ihre gemeinsame Bestimmung in den Reserven des Paradies-Korps Trinitisierter Finalisten ist.
26:11.3 (296.6) Auf diesem innersten Kreis pflegen auf- und niedersteigende Pilger untereinander und mit den durch Geschöpfen trinitisierten Söhnen brüderlichen Umgang. Gleich ihren Eltern ist auch diesen Söhnen gesellschaftlicher Austausch eine große Wohltat, und es ist die besondere Aufgabe der Supernaphim, die Brüderlichkeit zwischen den trinitisierten Söhnen der sterblichen Finalisten und den trinitisierten Söhnen der Paradies-Bürger zu erleichtern und sicherzustellen. Die superaphischen Vollender der Ruhe kümmern sich weniger um ihre Schulung als um die Förderung ihres verstehenden Umgangs mit verschiedenen Gruppen.
26:11.4 (297.1) Die Sterblichen haben das Paradies-Gebot erhalten: „Seid vollkommen, wie euer Paradies-Vater vollkommen ist.“ Unermüdlich verkünden die leitenden Supernaphim den trinitisierten Söhnen des gemeinsamen Korps: „Zeigt Verständnis für eure aufsteigenden Brüder, gerade so wie die Paradies-Schöpfersöhne sie kennen und lieben.“
26:11.5 (297.2) Das sterbliche Geschöpf muss Gott finden. Der Schöpfersohn hält nie inne, ehe er den Menschen — das niedrigste Willensgeschöpf — gefunden hat. Ohne allen Zweifel bereiten sich die Schöpfersöhne und ihre sterblichen Kinder auf irgendein zukünftiges, unbekanntes Universumsamt vor. Beide durchlaufen die ganze Skala der Universumserfahrungen und werden so im Hinblick auf ihre ewige Sendung geschult und eingeübt. Überall in den Universen findet diese einzigartige Vermengung des Menschlichen mit dem Göttlichen statt, dieses Verschmelzen von Geschöpf und Schöpfer. Gedankenlose Sterbliche haben im Bekunden göttlicher Barmherzigkeit und Zartheit, besonders gegenüber Schwachen und Bedürftigen, das Zeichen eines menschenähnlichen Gottes sehen wollen. Welch ein Irrtum! Vielmehr sollte es, wenn menschliche Wesen sich auf diese Weise erbarmungsvoll und nachsichtig zeigen, als ein Beweis dafür genommen werden, dass der sterbliche Mensch durch den Geist des lebendigen Gottes bewohnt wird; dass das Geschöpf letztenendes durch die Göttlichkeit motiviert wird.
26:11.6 (297.3) Wenn der Aufenthalt auf dem ersten Kreis sich dem Ende nähert, machen die aufsteigenden Pilger zum ersten Mal Bekanntschaft mit den der ersten Ordnung der Supernaphim angehörenden Anleitern zur Ruhe. Das sind Engel des Paradieses, die kommen, um die an der Schwelle der Ewigkeit Stehenden zu begrüßen und sie vollends bereit zu machen für den Übergangsschlaf vor der letzten Auferstehung. Ihr seid nicht wirklich ein Kind des Paradieses, solange ihr nicht den inneren Kreis durchmessen und die ewige Auferstehung aus dem Endschlaf der Zeit erlebt habt. Auf dem ersten Kreis Havonas gehen die vervollkommneten Pilger in diese Ruhe ein und fallen in Schlaf, aber sie erwachen am Gestade des Paradieses. Von allen, die zur ewigen Insel hinansteigen, sind einzig die, welche auf diese Weise hingelangen, Kinder der Ewigkeit. Alle anderen gehen als Besucher hin, als Gäste ohne Wohnstatus.
26:11.7 (297.4) Und wenn ihr Sterblichen euch jetzt, auf dem Höhepunkt eures havonischen Werdegangs angelangt, auf der Pilotwelt des inneren Kreises zum Schlaf bereit macht, begebt ihr euch nicht allein zur Ruhe wie auf der Welt eures Ursprungs, als ihr eure Augen zum natürlichen Todesschlaf der Sterblichen schlosset, noch wie damals, als ihr vor der Reise nach Havona in die lange, tiefe Transitbewusstlosigkeit eintratet. Jetzt, da ihr euch auf die Ruhe der Erfüllung vorbereitet, tritt eurer langjähriger Gefährte des ersten Kreises, der majestätische Vollender der Ruhe, an eure Seite und schickt sich, wie eins mit euch, zum Eintritt in die Ruhe an als Gewähr Havonas dafür, dass euer Übergang vollendet ist und ihr nur noch darauf wartet, dass die letzte Hand an eure Vollkommenheit gelegt werde.
26:11.8 (297.5) Euer erster Übergang war tatsächlich der Tod, der zweite ein idealer Schlaf, und diese dritte Metamorphose nun ist die wahre Ruhe, die Entspannung der Zeitalter.
26:11.9 (297.6) [Dargeboten von einem Vervollkommner der Weisheit aus Uversa.]
Das Urantia Buch
Schrift 27
27:0.1 (298.1) DIE primären Supernaphim sind die himmlischen Diener der Gottheiten auf der ewigen Paradies-Insel. Nie ist einer von ihnen von den Pfaden des Lichts und der Rechtschaffenheit abgewichen. Die Namensverzeichnisse vermelden sie vollständig; seit der Ewigkeit hat sich nicht ein einziger dieses herrlichen Heers verirrt. Diese hohen Supernaphim sind vollkommene Wesen; sie sind suprem an Vollkommenheit, aber sie sind weder absonit noch absolut. Diese Kinder des Unendlichen Geistes sind die Essenz der Vollkommenheit, und sie arbeiten auswechselbar und beliebig in allen Phasen ihrer mannigfachen Aufgaben. Sie wirken außerhalb des Paradieses nicht in großem Maßstab, obwohl sie an den verschiedenen Jahrtausendzusammenkünften und -gruppentreffen des Zentraluniversums teilnehmen. Sie ziehen auch als Sonderbotschafter der Gottheiten aus, und in großer Zahl steigen sie auf, um Technische Berater zu werden.
27:0.2 (298.2) Den primären Supernaphim wird auch auf Welten, die infolge von Rebellion isoliert sind, die Befehlsgewalt über die seraphischen Heerscharen übertragen. Wenn sich ein Paradies-Sohn auf einer solchen Welt hingibt, seine Sendung beschließt, zum Universalen Vater aufsteigt, angenommen wird und als beglaubigter Befreier dieser isolierten Welt zurückkehrt, bestimmen die Leiter der Zuteilung stets einen primären Supernaphen, um den Befehl über die auf der neulich zurückgewonnenen Sphäre arbeitenden dienenden Geiste zu übernehmen. Die dieses besondere Amt ausübenden Supernaphim werden periodisch ausgewechselt. Der gegenwärtige „Chef der Seraphim“ auf Urantia ist der zweite seiner Ordnung, der diesen Dienst seit der Selbsthingabe von Christus Michael versieht.
27:0.3 (298.3) Seit der Ewigkeit haben die primären Seraphim auf der Insel des Lichts gedient und sich in Führungsmission auf die Welten des Raums hinausbegeben, aber in ihrer jetzigen Klassifizierung wirken sie erst seit dem Eintreffen der Pilger der Zeit aus Havona im Paradies. Diese hohen Engel wirken jetzt hauptsächlich in den folgenden sieben Dienstordnungen:
27:0.4 (298.4) 1. Leiter der Anbetung.
27:0.5 (298.5) 2. Meister der Philosophie.
27:0.6 (298.6) 3. Hüter des Wissens.
27:0.7 (298.7) 4. Unterweiser im Verhalten.
27:0.8 (298.8) 5. Interpreten der Ethik.
27:0.9 (298.9) 6. Leiter der Zuteilung.
27:0.10 (298.10) 7. Anleiter zur Ruhe.
27:0.11 (298.11) Erst wenn die aufsteigenden Pilger tatsächlich das Wohnrecht im Paradies gewonnen haben, kommen sie unter den unmittelbaren Einfluss der Supernaphim und machen dann unter Leitung dieser Engel eine Ausbildung in der umgekehrten Reihenfolge ihrer Nennung durch. Das heißt, dass ihr zu Beginn eures Werdegangs im Paradies von den Anleitern zur Ruhe betreut werdet und nach aufeinander folgenden Perioden mit den dazwischenliegenden Ordnungen eure Ausbildungszeit unter den Leitern der Anbetung beschließt. Danach seid ihr bereit, die endlose Laufbahn eines Finalisten anzutreten.
27:1.1 (299.1) Die Anleiter zur Ruhe sind die Inspektoren des Paradieses, die von der Zentralinsel auf den inneren Kreis Havonas kommen, um dort mit ihren Kollegen, den Vollendern der Ruhe der sekundären Ordnung der Supernaphim zusammenzuarbeiten. Um sich des Paradieses erfreuen zu können, ist eines ganz wesentlich, nämlich die Ruhe, die göttliche Ruhe; und die Anleiter zur Ruhe sind die letzten Ausbilder, die die Pilger der Zeit für deren Eingehen in die Ewigkeit bereit machen. Sie beginnen mit ihrer Arbeit auf dem letzten Kreis des Vollbringens des Zentraluniversums und setzen sie fort, wenn die Pilger aus dem letzten Übergangsschlaf aufwachen, jenem Schlummer, der den Übertritt eines Geschöpfes des Raums in das Reich des Ewigen bestätigt.
27:1.2 (299.2) Die Ruhe ist siebenfacher Natur: Es gibt die Ruhe des Schlafes und des Spiels bei den tieferstehenden Lebensordnungen, diejenige der Entdeckung bei den höheren Wesen und die Ruhe der Anbetung beim höchsten Typus von Geistpersönlichkeiten. Dann gibt es die normale Ruhe zur Aufnahme von Energie, das Wiederaufladen der Wesen mit physischer oder geistiger Energie. Ferner gibt es den Transitschlaf, den unbewussten Schlummer im einseraphierten Zustand während des Flugs von einer Sphäre zur anderen. Völlig verschieden von all diesen Arten ist der Tiefschlaf der Verwandlung, die Ruhe des Übergangs von einem Daseinszustand in einen anderen, von einem Leben in ein anderes, von einer Existenzart in eine andere, der Schlaf, der immer mit dem Übergang von einem gegebenen Status im Universum zum nächsten verbunden ist, im Gegensatz zu der Entwicklung, die innerhalb ein und desselben Status verschiedene Stadien durchläuft.
27:1.3 (299.3) Aber der letzte verwandelnde Schlaf ist mehr als jene vorangehenden Arten des Übergangsschlafs, die jede neue Statusbewältigung der aufsteigenden Laufbahn gekennzeichnet hatten; dank ihm durchbrechen die Geschöpfe von Zeit und Raum die innersten Grenzen des Zeitlichen und Räumlichen, um den Niederlassungsstatus in den zeit- und raumlosen Wohnungen des Paradieses zu gewinnen. Die Anleiter zur Ruhe und die Vollender der Ruhe sind für diese transzendente Verwandlung ebenso unentbehrlich wie die Seraphim und ihre Mitarbeiter für das Fortleben der sterblichen Geschöpfe nach dem Tod.
27:1.4 (299.4) Ihr tretet auf dem letzten Kreis Havonas in die Ruhe ein und aufersteht für alle Ewigkeit im Paradies. Und sobald ihr dort als geistige Person neu ersteht, werdet ihr allsogleich in dem euch am ewigen Gestade willkommen heißenden Anleiter zur Ruhe denselben primären Supernaphen wieder erkennen, der euren Schlaf auf dem innersten Kreis Havonas herbeigeführt hatte; und ihr werdet euch an die letzte große Zerreißprobe eures Glaubens erinnern, als ihr euch einmal mehr anschicktet, die Hut eurer Identität in die Hände des Universalen Vaters zu legen.
27:1.5 (299.5) Ihr habt die letzte Ruhe der Zeit genossen; ihr seid durch die Erfahrung des letzten Übergangsschlafs gegangen; nun erwacht ihr zum ewigen Leben an den Gestaden der ewigen Wohnstätte. „Und dort wird es keinen Schlaf mehr geben. Die Gegenwart Gottes und seines Sohnes sind vor euch, und ihr seid auf ewig seine Diener; ihr habt sein Angesicht gesehen, und sein Name ist euer Geist. Dort wird es keine Nacht geben; und sie haben kein Sonnenlicht nötig, denn der Große Zentrale Ursprung spendet ihnen Licht; sie werden leben ohne Ende. Und Gott wird alle Tränen von ihren Augen wischen; es wird keinen Tod mehr geben, weder Leid noch Wehklagen noch irgendwelchen Schmerz, denn die früheren Dinge sind vorbei.“
27:2.1 (300.1) Dies ist die Gruppe, welcher der oberste Supernaph, „der originale Urmuster-Engel“, von Zeit zu Zeit die Aufgabe überträgt, die Organisation aller drei Engelsordnungen — der primären, sekundären und tertiären — zu leiten. Als Körperschaft regieren sich die Supernaphim völlig selbstständig und bestimmen ihre eigenen Regeln, wenn man von den Funktionen ihres gemeinsamen Oberhauptes, des ersten Engels des Paradieses, absieht, der stets all diesen Geistpersönlichkeiten vorsteht.
27:2.2 (300.2) Die Engel der Zuteilung haben viel mit den verherrlichten sterblichen Bewohnern des Paradieses zu tun, bevor diese in das Korps der Finalität aufgenommen werden. Studium und Ausbildung sind nicht die ausschließlichen Beschäftigungen der Ankömmlinge im Paradies; das Dienen spielt auch eine wesentliche Rolle in den erzieherischen Erfahrungen der Vorfinalisten des Paradieses. Und ich habe beobachtet, dass die aufsteigenden Sterblichen während ihrer Freizeitperioden eine Vorliebe für brüderliche Kontakte mit dem Reservekorps der superaphischen Leiter der Zuteilung zeigen.
27:2.3 (300.3) Wenn ihr sterblichen Aufsteiger das Paradies erreicht, beinhalten eure gesellschaftlichen Beziehungen sehr viel mehr als nur den Kontakt mit einem Heer hoher göttlicher Wesen und mit der vertrauten Menge verherrlichter Mitsterblicher. Ihr müsst auch mit über dreitausend verschiedenen Ordnungen von Paradies-Bürgern brüderlich umgehen sowie mit den verschiedenartigen Gruppen der Transzendentalen und zahlreichen anderen Typen dauernder und zeitweiliger Paradies-Bewohner, die auf Urantia nicht offenbart worden sind. Nach anhaltenden Kontakten mit diesen mächtigen Intelligenzen des Paradieses ist es sehr entspannend, sich mit Wesen des Verstandestyps der Engel zu unterhalten; denn sie erinnern die Sterblichen der Zeit an die Seraphim, mit denen sie so lange in Kontakt gestanden und erfrischende Gemeinschaft gepflegt haben.
27:3.1 (300.4) Je höher man auf der Leiter des Lebens steigt, umso größere Aufmerksamkeit muss man der Universumsethik schenken. Ethisches Bewusstsein eines Einzelwesens ist einfach seine Anerkennung der Rechte, die der Existenz sämtlicher anderen Einzelwesen innewohnen. Aber die geistige Ethik geht weit über die menschliche und sogar morontielle Vorstellung von persönlichen und Gruppenbeziehungen hinaus.
27:3.2 (300.5) Die Ethik ist den Pilgern der Zeit während ihres langen Aufstiegs zur Herrlichkeit des Paradieses gebührend gelehrt und von ihnen gelernt worden. Während sich ihre auf den Geburtswelten des Raums begonnene, nach oben und innen zielende Laufbahn entwickelte, fügten die Aufsteiger ihrem sich ständig erweiternden Kreis universeller Mitarbeiter immer weitere Gruppen hinzu. Jede neue Gruppe von Kollegen, der man begegnet, fügt eine zusätzliche ethische Ebene hinzu, die erkannt und auf die eingegangen werden muss, bis die Zeit kommt, da die aufsteigenden Sterblichen das Paradies erreichen und dringend jemanden brauchen, der ihnen bei der ethischen Interpretation helfenden und freundlichen Rat zuteil werden lässt. Sie haben nicht nötig, dass man sie Ethik lehrt, aber was ihnen jetzt nottut, da sie der außerordentlichen Aufgabe gegenüberstehen, mit so viel Neuem in Berührung zu kommen, ist jemand, der ihnen das, was sie so mühsam erlernt haben, auch richtig interpretiert.
27:3.3 (300.6) Die Interpreten der Ethik leisten den Neuankömmlingen im Paradies einen unschätzbaren Dienst, indem sie ihnen während der ereignisreichen Periode, die sich von der Gewinnung des Status eines Wohnberechtigten bis zur förmlichen Aufnahme in das Finalitätskorps der Sterblichen erstreckt, dabei helfen, sich auf verschiedene Gruppen erhabener Wesen einzustimmen. Die aufsteigenden Pilger sind vielen der zahlreichen Typen von Paradies-Bürgern auf den sieben Kreisen Havonas bereits begegnet. Die verherrlichten Sterblichen haben sich auf dem inneren Kreis Havonas, wo die durch Geschöpfe trinitisierten Söhne des gemeinsamen Korps einen Großteil ihrer Erziehung erhalten, auch eines engen Kontaktes mit diesen Wesen erfreut. Und auf den anderen Kreisen sind die aufsteigenden Pilger zahlreichen nicht offenbarten ständigen Bewohnern des Paradies-Havona-Systems begegnet, die dort in Gruppen ausgebildet werden, um sich auf die nicht offenbarten Verwendungen der Zukunft vorzubereiten.
27:3.4 (301.1) All diese himmlischen Kameradschaften beruhen stets auf Gegenseitigkeit. Als aufsteigende Sterbliche bereichert nicht nur ihr euch im Kontakt mit den fortlaufend angetroffenen Universumskameraden und so zahlreichen Ordnungen immer göttlicherer Gefährten, sondern ihr gebt jedem von diesen brüderlichen Wesen etwas von eurer eigenen Persönlichkeit und Erfahrung mit, die jedes von ihnen für immer anders und besser werden lässt, weil es mit einem aufsteigenden Sterblichen aus den evolutionären Welten von Raum und Zeit verbunden gewesen ist.
27:4.1 (301.2) Nachdem die aufsteigenden Sterblichen reichlich über die Ethik der Beziehungen im Paradies ins Bild gesetzt worden sind — einer Ethik, die weder auf nichts sagender Formelhaftigkeit noch auf den Diktaten künstlicher Kasten, sondern vielmehr auf den inhärenten Anstandsformen beruht — finden sie es hilfreich, den Rat der superaphischen Unterweiser im Verhalten zu empfangen, die die neuen Mitglieder der Paradies-Gesellschaft mit den Gepflogenheiten des vollkommenen Benehmens der hohen Wesen bekannt machen, die die zentrale Insel des Lichts und Lebens bewohnen.
27:4.2 (301.3) Harmonie ist der Leitgedanke des Zentraluniversums, und im Paradies herrscht wahrnehmbare Ordnung. Ein angemessenes Verhalten ist wesentlich, um auf Wissen gestützt durch Philosophie zu den geistigen Höhen spontaner Anbetung vorzudringen. Es gibt eine göttliche Technik für die Annäherung an die Göttlichkeit; aber die Pilger müssen bis zu ihrer Ankunft auf dem Paradies mit dem Erwerb dieser Technik warten. Deren Geist wurde ihnen bereits auf den Kreisen Havonas vermittelt, aber die letzte Hand an die Ausbildung der Pilger der Zeit kann erst gelegt werden, nachdem sie die Insel des Lichts erreicht haben.
27:4.3 (301.4) Im Paradies ist das Verhalten völlig spontan, in jeder Beziehung natürlich und frei. Und doch gibt es auf der ewigen Insel eine angemessene und vollkommene Weise, die Dinge zu tun, und die Unterweiser im Verhalten stehen den „Fremden im Gehege“ stets bei, indem sie sie anleiten und ihre Schritte so lenken, dass sie sich völlig unbefangen bewegen können, und indem sie die Pilger zugleich in die Lage versetzen, eine ansonsten unausweichliche Verwirrung und Unsicherheit zu vermeiden. Nur durch eine derartige Vorkehrung konnte endlose Verwirrung vermieden werden; aber nie stellt sich im Paradies Verwirrung ein.
27:4.4 (301.5) Die Unterweiser im Verhalten dienen wirklich als verherrlichte Lehrer und Führer. Ihre hauptsächliche Aufgabe ist es, den neuen sterblichen Bewohnern im Hinblick auf die fast endlose Reihe neuer Situationen und ungewohnter Gepflogenheiten Anleitung zu geben. Trotz der langen Vorbereitung auf das Paradies und der langen Reise dahin kommt es denen, die schließlich den Niederlassungsstatus erlangen, immer noch unaussprechlich seltsam und unerwartet neu vor.
27:5.1 (301.6) Die superaphischen Hüter des Wissens sind die höheren „lebendigen Episteln“, die von allen Bewohnern des Paradieses gekannt und gelesen werden. Sie sind die göttlichen Aufzeichnungen der Wahrheit, die lebendigen Bücher wahren Wissens. Ihr habt von Aufzeichnungen im „Buch des Lebens“ gehört. Die Hüter des Wissens sind gerade solch lebendige Bücher, solch vollkommene Aufzeichnungen, die auf den ewigen Tafeln göttlichen Lebens und höchster Gewissheit eingraviert sind. Sie sind in Wahrheit lebende, automatische Bibliotheken. Die Tatsachen der Universen sind diesen primären Supernaphim eingeboren, wirklich in diesen Engeln aufgezeichnet; und die Natur dieser vollkommenen und überreichen Horte der Wahrheit der Ewigkeit und der Intelligenz der Zeit macht es einer Unwahrheit unmöglich, in ihren Verstand einzudringen.
27:5.2 (302.1) Diese Hüter führen für die Bewohner der ewigen Insel zwanglose Ausbildungskurse durch, aber ihre Hauptfunktion besteht in Nachweis und Verifikation. Wer immer sich im Paradies aufhält, kann nach Belieben den lebendigen Hort der besonderen Tatsache oder Wahrheit, die er kennen möchte, an seiner Seite haben. Ganz im Norden der Insel stehen die lebendigen Auffinder des Wissens zur Verfügung, die den Leiter der Gruppe bezeichnen, die im Besitz der gesuchten Information ist, und augenblicklich erscheinen die strahlenden Wesen, die genau das sind, was ihr zu wissen wünscht. Ihr braucht die Erleuchtung nicht länger aus fein säuberlich geschriebenen Seiten zu gewinnen; ihr kommuniziert jetzt mit lebendiger Intelligenz von Angesicht zu Angesicht. So erhaltet ihr das höchste Wissen durch lebendige Wesen, die seine endgültigen Hüter sind.
27:5.3 (302.2) Wenn ihr jenen Supernaphen ausfindig gemacht habt, der genau das ist, was ihr zu verifizieren wünscht, werden euch diesbezüglich alle bekannten Tatsachen aller Universen zur Verfügung stehen, denn diese Hüter des Wissens sind die endgültigen und lebendigen Zusammenfassungen des gewaltigen Netzwerks der Chronisten-Engel, von den Seraphim und Sekonaphim der Lokal- und Superuniversen bis zu den Hauptchronisten der tertiären Supernaphim in Havona. Aber diese lebendige Anhäufung von Wissen ist zu unterscheiden von den offiziellen Archiven des Paradieses, der kumulativen Zusammenfassung der universellen Geschichte.
27:5.4 (302.3) Die Weisheit der Wahrheit nimmt ihren Ursprung in der Göttlichkeit des Zentraluniversums, aber Wissen, erfahrungsmäßiges Wissen, entspringt weitgehend in den Reichen von Zeit und Raum — daher die Notwendigkeit, die gewaltigen Organisationen der unter der Schirmherrschaft der Himmlischen Chronisten stehenden Chronisten-Seraphim und -Supernaphim aufrechtzuerhalten.
27:5.5 (302.4) Diese primären Supernaphim, von Natur aus im Besitz des universellen Wissens, sind auch für seine Organisierung und Klassifizierung verantwortlich. Bei ihrer Konstituierung als lebendige Handbibliothek des Universums der Universen brachten sie das Wissen in sieben großen Ordnungen unter, von denen jede etwa eine Million Unterabteilungen besitzt. Die Leichtigkeit, mit der die Bewohner des Paradieses diesen gewaltigen Wissensvorrat befragen können, verdanken sie einzig den freiwilligen und weisen Anstrengungen der Hüter des Wissens. Die Hüter sind auch die hohen Lehrer des Zentraluniversums, die ihre lebendigen Schätze freigebig an alle Wesen auf allen Kreisen Havonas austeilen, und sie werden, wenn auch indirekt, von den Gerichtshöfen der Ältesten der Tage ausgiebig benutzt. Aber diese lebendige Bibliothek, die dem Zentraluniversum und den Superuniversen zur Verfügung steht, ist für die Lokalschöpfungen unzugänglich. Nur auf Umwegen und über die Reflexivität gelangen die Lokaluniversen in den Genuss der Wohltaten des Paradies-Wissens.
27:6.1 (302.5) An zweiter Stelle nach der höchsten Befriedigung der Anbetung kommt die Heiterkeit der Philosophie. Nie werdet ihr so hoch hinaufsteigen oder so weit vorrücken, dass nicht noch tausend Mysterien übrig blieben, die zum Versuch ihrer Erhellung den Einsatz der Philosophie erfordern.
27:6.2 (302.6) Es ist für die Meister der Philosophie des Paradieses eine große Genugtuung, den Verstand der einheimischen sowie aufsteigenden Bewohner bei der heiteren Tätigkeit anzuleiten, sich an die Lösung von Universumsproblemen zu wagen. Diese superaphischen Meister der Philosophie sind die „Weisen des Himmels“, die weisen Wesen, die sich bei ihrem Bemühen, das Unbekannte in den Griff zu bekommen, auf die Wahrheit des Wissens und die Tatsachen der Erfahrung stützen. Bei ihnen erreicht das Wissen die Wahrheit und steigt die Erfahrung zur Weisheit empor. Im Paradies erleben die aufsteigenden Persönlichkeiten des Raums die Höhen des Daseins: Sie haben das Wissen; sie kennen die Wahrheit; sie können philosophieren — die Wahrheit denken; sie können sogar versuchen, der Konzepte des Ultimen mächtig zu werden, und danach streben, die Techniken der Absoluten zu erfassen.
27:6.3 (303.1) Ganz im Süden der gewaltigen Paradies-Domäne leiten die Meister der Philosophie anspruchsvolle Kurse in den siebzig funktionellen Abteilungen der Weisheit. Hier dozieren sie über die Pläne und Vorhaben der Unendlichkeit und versuchen, die Erfahrungen all derer, die Zugang zu ihrer Weisheit haben, zu koordinieren und ihr Wissen zurechtzulegen. Sie haben gegenüber verschiedenen Universumsproblemen eine hochspezialisierte Haltung entwickelt, aber zu ihren Schlussfolgerungen gelangen sie stets in gleich bleibender Einhelligkeit.
27:6.4 (303.2) Diese Philosophen des Paradieses lehren mittels jeder möglichen Unterweisungsmethode einschließlich der höheren Havona-Technik graphischer Darstellung und gewisser Paradies-Methoden der Informationsvermittlung. All diese höheren Techniken der Wissens- und Ideenvermittlung liegen völlig jenseits des Fassungsvermögens selbst des höchstentwickelten menschlichen Verstandes. Eine Unterrichtsstunde im Paradies entspräche etwa zehntausend Jahren der Wort-Erinnerungs-Methoden Urantias. Ihr könnt solche Kommunikationstechniken nicht fassen, und es gibt in menschlicher Erfahrung ganz einfach nichts, womit man sie vergleichen könnte, nichts, womit sie in Verbindung gebracht werden könnten.
27:6.5 (303.3) Die Meister der Philosophie empfinden die allerhöchste Freude, wenn sie den von den Welten des Raums aufgestiegenen Wesen ihre Interpretation vom Universum der Universen vermitteln können. Und obwohl die Philosophie in ihren Schlüssen nie so eindeutig sein kann wie die Tatsachen des Wissens oder die Wahrheiten der Erfahrung, so werdet ihr doch, nachdem ihr diese primären Supernaphim über die ungelösten Probleme der Ewigkeit und die Leistungen der Absoluten habt dozieren hören, in euch bezüglich dieser ungeklärten Fragen eine gewisse dauernde Genugtuung empfinden.
27:6.6 (303.4) Diese intellektuellen Beschäftigungen des Paradieses werden nicht in die Ferne ausgestrahlt; die Philosophie der Vollkommenheit ist nur für die persönlich Anwesenden bestimmt. Die umkreisenden Schöpfungen erfahren von diesen Lehren nur durch Vermittlung derer, die durch diese Erfahrung gegangen sind und diese Weisheit danach in die Universen des Raums hinausgetragen haben.
27:7.1 (303.5) Die Anbetung ist das höchste Vorrecht und die erste Pflicht aller erschaffenen Intelligenzen. Anbetung ist der bewusste und frohe Akt, durch den man die Wahrheit und Tatsache der innigen persönlichen Beziehungen der Schöpfer zu ihren Geschöpfen anerkennt und dankbar annimmt. Die Qualität der Anbetung wird von der Tiefe der Wahrnehmung des Geschöpfes bestimmt; und je weiter man in der Kenntnis des unendlichen Charakters der Götter fortschreitet, umso allumfassender wird der Akt der Anbetung, bis er schließlich die Herrlichkeit höchsten erfahrbaren Entzückens erreicht und zur sublimsten Freude wird, die erschaffene Wesen kennen können.
27:7.2 (303.6) Obwohl die Paradies-Insel bestimmte Orte der Anbetung besitzt, ist sie viel eher ein einziges gewaltiges Heiligtum göttlichen Dienstes. Die Anbetung ist die oberste und beherrschende Leidenschaft aller, die bis zu den glückseligen Gestaden aufgestiegen sind — ist ein spontanes Überschäumen von Wesen, die über Gott genug erfahren haben, um seine Gegenwart zu erreichen. Während der Reise durch Havona nach innen wird die Anbetung mit jedem Kreis zu einer immer mächtigeren Leidenschaft, bis es im Paradies nötig wird, ihren Ausdruck zu lenken und anderswie zu kontrollieren.
27:7.3 (304.1) Die periodischen spontanen, in Gruppen erlebten und anderen besonderen Ausbrüche höchster Anbetung und geistiger Lobpreisung, deren man sich im Paradies erfreut, finden unter der Leitung eines Sonderkorps primärer Supernaphim statt. Unter der Aufsicht dieser Leiter der Anbetung erfüllt eine solche Ehrung das Ziel jedes Geschöpfes, höchste Glückseligkeit zu erleben, und erreicht die vollkommenen Höhen sublimen Selbstausdrucks und persönlicher Freude. Alle primären Supernaphim sehnen sich danach, zu Leitern der Anbetung zu werden; und alle aufsteigenden Wesen möchten für immer in der beglückenden Haltung der Anbetung verharren, würden nicht die Leiter der Zuteilung diese Versammlungen periodisch auflösen. Aber kein aufsteigendes Wesen wird je aufgefordert, eine Aufgabe im ewigen Dienst anzutreten, solange es in der Anbetung nicht vollkommene Befriedigung erfahren hat.
27:7.4 (304.2) Aufgabe der Leiter der Anbetung ist es, die aufsteigenden Geschöpfe so in der Anbetung zu unterweisen, dass sie dieses befriedigenden Selbstausdrucks fähig werden, aber gleichzeitig auch in der Lage sind, ihre Aufmerksamkeit den wesentlichen Aktivitäten der im Paradies herrschenden Ordnung zu schenken. Ohne diese verbesserte Anbetungstechnik würde der durchschnittliche, das Paradies erreichende Sterbliche Hunderte von Jahren brauchen, um seinen Gefühlen intelligenter Würdigung und wachsender Dankbarkeit vollen und befriedigenden Ausdruck geben zu können. Die Leiter der Anbetung öffnen neue und bis dahin unbekannte Ausdruckskanäle, damit diese wundervollen, aus dem Schoß des Raums und den Geburtswehen der Zeit hervorgegangenen Kinder in viel kürzerer Zeit befähigt werden, zu den Beglückungen der Anbetung zu gelangen.
27:7.5 (304.3) Alle Künste aller Wesen des ganzen Universums, welche die Fähigkeit zum Selbstausdruck und die Wertschätzung zu intensivieren und zu erhöhen vermögen, werden bei der Anbetung der Paradies-Gottheiten in ihrer höchsten Wirksamkeit eingesetzt. Die Anbetung ist die höchste Freude der Paradies-Existenz ; sie ist das erfrischende Spiel des Paradieses. Was das Spiel für eure abgespannten Gemüter auf Erden tut, wird die Anbetung für eure vervollkommneten Seelen im Paradies tun. Die Art und Weise der Anbetung im Paradies liegt völlig jenseits sterblicher Fassungskraft, aber ihren Geist könnt ihr sogar schon hier unten auf Urantia zu würdigen beginnen, denn die Geiste Gottes wohnen eben jetzt in euch, schweben über euch und inspirieren euch zu wahrer Anbetung.
27:7.6 (304.4) Im Paradies gibt es bestimmte Zeiten und Orte für die Anbetung, aber sie reichen nicht aus, um den stets mächtiger überströmenden geistigen Gefühlen gerecht zu werden, die der wachsenden Intelligenz und zunehmenden Erkenntnis des Göttlichen jener strahlenden Wesen entspringen, welche durch Erfahrung zur ewigen Insel aufgestiegen sind. Nie seit den Zeiten Großfandas waren die Supernaphim in der Lage, dem Geist der Anbetung im Paradies voll zu genügen. Immer gibt es einen Überschuss an Anbetungswilligkeit im Vergleich zu den dafür getroffenen Vorbereitungen. Das kommt daher, dass von Natur vollkommene Persönlichkeiten die überwältigenden Reaktionen geistiger Gefühle von Wesen nie voll verstehen können, die sich aus den Tiefen der geistigen Finsternis der niedrigen Welten von Zeit und Raum langsam und mühselig zur Herrlichkeit des Paradieses hinaufgearbeitet haben. Wenn solche Engel und Sterbliche der Zeit die Gegenwart der Paradies-Gewalten erreichen, brechen die während ganzer Zeitalter aufgestauten Gefühle aus ihnen hervor, etwas, was die Engel des Paradieses mit Staunen betrachten und was in den Paradies-Gottheiten die höchste Freude göttlicher Befriedigung auslöst.
27:7.7 (304.5) Manchmal wird das ganze Paradies von einer machtvollen Flut geistigen und anbetenden Ausdrucks überschwemmt. Oft entgleiten solche Phänomene den Leitern der Anbetung, bis dann das dreimal fluktuierende Licht der Wohnstätte der Gottheit aufscheint und bedeutet, dass das göttliche Herz der Götter durch die aufrichtige Anbetung der Paradies-Bewohner — der vollkommenen Bürger der Herrlichkeit und der aufsteigenden Geschöpfe der Zeit — ganz und gar zufriedengestellt worden ist. Welch ein Triumph der angewandten Methode! Welch eine Ernte des ewigen Plans und Vorhabens der Götter, wenn die intelligente Liebe des Geschöpfeskindes die unendliche Liebe des Schöpfervaters vollkommen befriedigt!
27:7.8 (305.1) Nachdem ihr höchste Befriedigung in der Fülle der Anbetung erreicht habt, seid ihr zur Zulassung zum Korps der Finalität qualifiziert. Die aufsteigende Laufbahn ist nahezu abgeschlossen, und die Feier des siebenten Jubiläums steht bevor. Das erste Jubiläum markierte die Übereinstimmung des Sterblichen mit dem Gedankenjustierer, als der Vorsatz fortzuleben besiegelt wurde; das zweite war das Aufwachen im morontiellen Leben; das dritte war die Fusion mit dem Gedankenjustierer; das vierte war das Erwachen in Havona; das fünfte feierte das Finden des Universalen Vaters; und das sechste Jubiläum war das Ereignis des Aufwachens im Paradies aus dem letzten Übergangsschlummer der Zeit. Das siebente Jubiläum markiert den Eintritt in das Korps der sterblichen Finalisten und den Anfang des Ewigkeitsdienstes. Das Erreichen der siebenten Stufe geistiger Verwirklichung durch einen Finalisten wird wahrscheinlich die Feier des ersten der Ewigkeitsjubiläen bedeuten.
27:7.9 (305.2) Und damit endet die Geschichte der Supernaphim des Paradieses, der höchsten Ordnung aller dienenden Geiste, jener Wesen, die euch als universelle Klasse von eurer Ursprungswelt an stets begleiten, bis die Leiter der Anbetung euch schließlich Lebewohl sagen, wenn ihr den ewigen Eid der Trinität ablegt und in das Finalitätskorps der Sterblichen aufgenommen werdet.
27:7.10 (305.3) Der endlose Dienst für die Paradies-Trinität steht jetzt unmittelbar bevor; und nun sieht sich der Finalist vor die Herausforderung des Ultimen Gottes gestellt.
27:7.11 (305.4) [Dargeboten von einem Vervollkommner der Weisheit aus Uversa.]
Das Urantia Buch
Schrift 28
28:0.1 (306.1) SO wie die Supernaphim die Engelscharen des Zentraluniversums und die Seraphim diejenigen der Lokaluniversen sind, sind die Sekonaphim die dienenden Geiste der Superuniversen. Indessen sind diese Kinder der Reflexiven Geiste in Göttlichkeitsgrad und Potential der Suprematie den Supernaphim viel ähnlicher als den Seraphim. Sie dienen in den Superschöpfungen nicht allein, und zahlreich und faszinierend sind die Tätigkeiten, denen sich ihre nicht offenbarten Mitarbeiter widmen.
28:0.2 (306.2) So wie die dienenden Geiste der Superuniversen in diesen Schriften vorgestellt werden, umfassen sie die folgenden drei Ordnungen:
28:0.3 (306.3) 1. Die Sekonaphim.
28:0.4 (306.4) 2. Die Tertiaphim.
28:0.5 (306.5) 3. Die Omniaphim.
28:0.6 (306.6) Da die letztgenannten zwei Ordnungen nicht so unmittelbar mit dem aufsteigenden Plan für den Fortschritt der Sterblichen zu tun haben, werden wir sie nur rasch besprechen, bevor wir zu der eingehenderen Betrachtung der Sekonaphim übergehen. Technisch gesehen, sind weder Tertiaphim noch Omniaphim dienende Geiste der Superuniversen, obwohl beide als geistige Diener in ihren Bereichen wirken.
28:1.1 (306.7) Diese hohen Engel sind auf den Hauptwelten der Superuniversen eingeschrieben, und trotz ihres Dienstes in den Lokalschöpfungen sind sie insofern, als sie nicht den Lokal-universen entstammen, technisch Bewohner der Universumskapitalen. Die Tertiaphim sind Kinder des Unendlichen Geistes, die im Paradies in Tausendergruppen personifiziert werden. Diese himmlischen Wesen von göttlicher Originalität und nahezu supremer Vielseitigkeit sind die Gabe des Unendlichen Geistes an die Schöpfersöhne Gottes.
28:1.2 (306.8) Wenn ein Michael-Sohn von der elterlichen Paradies-Ordnung losgebunden und für den Aufbruch zum Universumsabenteuer des Raums bereit gemacht wird, gebärt der Unendliche Geist eine Gruppe von eintausend solcher geistiger Gefährten. Und diese majestätischen Tertiaphim begleiten den Schöpfersohn, wenn er zum Abenteuer der Universumsorganisation aufbricht.
28:1.3 (306.9) Während der frühen Zeiten des Universumsbaus sind diese eintausend Tertiaphim der einzige persönliche Mitarbeiterstab eines Schöpfersohnes. Als Helfer der Söhne erwerben sie während dieser bewegten Zeitalter der Universums-Zusammenfügung und anderer astronomischer Manipulationen eine gewaltige Erfahrung. Sie dienen an der Seite des Schöpfersohnes bis zu dem Tag der Personifizierung des Hellen Morgensternes, des Erstgeborenen eines Lokaluniversums. Daraufhin werden ihre offiziellen Rücktrittsgesuche eingereicht und angenommen. Und mit dem Erscheinen der ersten Ordnungen des einheimischen Engellebens ziehen sie sich aus dem aktiven Dienst im Lokaluniversum zurück und werden zu Verbindungsgliedern zwischen dem Schöpfersohn, dem sie zuvor zugeteilt waren, und den Ältesten der Tage des betreffenden Superuniversums.
28:2.1 (307.1) Die Omniaphim werden durch den Unendlichen Geist in Verbindung mit den Sieben Supremen Vollziehern erschaffen, und sie sind die ausschließlichen Diener und Botschafter ebendieser Supremen Vollzieher. Die Omniaphim sind dem Großen Universum zugeteilt, und in Orvonton unterhält ihr Korps sein Hauptquartier im nördlichen Teil Uversas, wo sie als eine besondere Höflichkeitskolonie wohnen. Weder sind sie auf Uversa registriert, noch sind sie unserer Verwaltung angeschlossen. Ebenso wenig stehen sie in direktem Zusammenhang mit dem aufsteigenden Plan für den Fortschritt der Sterblichen.
28:2.2 (307.2) Die Omniaphim sind völlig mit der Überwachung der Superuniversen im Interesse der administrativen Koordinierung aus der Sicht der Sieben Supremen Vollzieher beschäftigt. Unsere Kolonie von Omniaphim auf Uversa erhält ihre Instruktionen einzig vom Supremen Vollzieher Orvontons, dessen Sitz sich auf der gleichnamigen exekutiven Sphäre Nummer sieben im äußeren Satellitenring des Paradieses befindet, und sie erstattet nur ihm Bericht.
28:3.1 (307.3) Die sekoraphischen Heerscharen entstammen den sieben Reflexiven Geisten, die dem Hauptsitz jedes Superuniversums zugeteilt sind. Es gibt eine bestimmte auf das Paradies ansprechende Technik im Zusammenhang mit der Erschaffung dieser Engel in Siebnergruppen. In jeder von diesen gibt es stets einen primären, drei sekundäre und drei tertiäre Sekonaphim; sie personifizieren sich immer genau in diesem Verhältnis. Wenn sieben solcher Sekonaphim erschaffen werden, wird einer, der primäre, dem Dienst der Ältesten der Tage zugeteilt. Die drei sekundären Engel werden drei Gruppen von dem Paradies entstammenden Verwaltern der Superregierungen beigegeben: den Göttlichen Ratgebern, den Vervollkommnern der Weisheit und den Universellen Zensoren. Die drei tertiären Engel werden den aufsteigenden trinitisierten Mitarbeitern der superuniversellen Lenker zugewiesen: den Mächtigen Botschaftern, den Mit Hoher Autorität Begabten und den Namen- und Nummernlosen.
28:3.2 (307.4) Diese Sekonaphim der Superuniversen sind die Sprosse der Reflexiven Geiste, und deshalb liegt die Reflexivität in ihrer Natur. Sie sprechen reflexiv auf die Totalität jeder Phase jedes Geschöpfes an, das seinen Ursprung im Dritten Zentralen Ursprung und in den Schöpfersöhnen des Paradieses hat, aber sie sprechen nicht direkt reflexiv auf Wesen und Wesenheiten persönlicher oder anderer Natur an, die einzig dem Ersten Zentralen Ursprung entstammen. Wir besitzen viele Beweise für die Wirklichkeit der universalen Intelligenzkreise des Unendlichen Geistes, aber selbst wenn wir über keinen anderen verfügten, wären die reflexiven Leistungen der Sekonaphim Beweis genug für die Realität der universalen Gegenwart des unendlichen Verstandes des Mit-Vollziehers.
28:4.1 (307.5) Die den Ältesten der Tage zugeteilten primären Sekonaphim sind lebendige Spiegel im Dienste dieser dreieinigen Lenker. Überlegt euch, was für den Betrieb eines Superuniversums die Möglichkeit bedeutet, sich sozusagen einem lebendigen Spiegel zuwenden zu können und darin ein tausend oder hunderttausend Lichtjahre entferntes anderes Wesen zu erblicken und daraus dessen klare Antworten zu hören, und all dies augenblicklich und unfehlbar tun zu können! Aufzeichnungen sind zur Führung eines Universums unerlässlich, Fernmeldungen sind dienlich, das Wirken der Einsamen und anderer Botschafter ist sehr hilfreich, aber die Ältesten der Tage können von ihrem mittleren Standort zwischen den bewohnten Welten und dem Paradies — zwischen Mensch und Gott — augenblicklich in beide Richtungen schauen, in beide Richtungen hören und in beiden Richtungen wissen.
28:4.2 (308.1) Diese Möglichkeit — sozusagen alle Dinge zu hören und zu sehen — kann in den Superuniversen nur von den Ältesten der Tage und nur auf ihren jeweiligen Hauptwelten vollkommen verwirklicht werden. Sogar dort noch stößt man auf Grenzen: Von Uversa aus beschränkt sich diese Art der Kommunikation auf die Welten und Universen von Orvonton, und dieselbe reflexive Technik, obwohl zwischen den Superuniversen unwirksam, hält jedes von diesen in enger Berührung mit dem Zentraluniversum und dem Paradies. Obwohl individuell getrennt, widerspiegeln die sieben Superregierungen somit vollständig die über ihnen liegende Autorität und sind über die Bedürfnisse der Reiche unter ihnen vollkommen auf dem Laufenden und fähig, verständnisvoll auf sie einzugehen.
28:4.3 (308.2) Von Natur aus neigen die primären Sekonaphim zu sieben Arten von Dienst, und es ist mit Fug zu erwarten, dass die erste Serie dieser Ordnung die natürliche Veranlagung habe, den Ältesten der Tage die Gedanken des Geistes zu interpretieren:
28:4.4 (308.3) 1. Die Stimme des Mit-Vollziehers. In jedem Superuniversum zeigen der erste primäre Sekonaph und jeder siebente danach erschaffene dieser Ordnung ein hohes Maß an Eignung, die Gedanken des Unendlichen Geistes zu verstehen und den Ältesten der Tage und ihren Mitarbeitern in den Superregierungen zu interpretieren. Dem kommt auf den Hauptwelten der Superuniversen ein hoher Wert zu, denn der Sitz einer Superregierung verfügt nicht gleich den Lokalschöpfungen mit ihren Göttlichen Ministerinnen über eine spezialisierte Personifizierung des Unendlichen Geistes. Deshalb kommen die sekoraphischen Stimmen auf einer solchen Hauptsphäre persönlichen Repräsentanten des Dritten Zentralen Ursprungs sehr nahe. Es ist wahr, dass es hier auch die sieben Reflexiven Geiste gibt, aber diese Mütter der sekoraphischen Heerscharen reflektieren getreu und automatisch weniger den Mit-Vollzieher als die Sieben Hauptgeiste.
28:4.5 (308.4) 2. Die Stimme der Sieben Hauptgeiste. Der zweite primäre Sekonaph und jeder siebente danach erschaffene neigen dazu, die kollektiven Naturen und Reaktionen der Sieben Hauptgeiste zu verkörpern. Obwohl jeder Hauptgeist auf der Hauptwelt eines Superuniversums bereits durch einen der hier wirkenden sieben Reflexiven Geiste vertreten wird, ist diese Repräsentation individuell, nicht kollektiv. Kollektiv sind die Hauptgeiste nur auf reflexive Weise gegenwärtig; deshalb begrüßen sie die Dienste dieser hochpersönlichen, der zweiten Serie der primären Sekonaphim angehörenden Engel, die sie bei den Ältesten der Tage so kompetent vertreten.
28:4.6 (308.5) 3. Die Stimme der Schöpfersöhne. Der Unendliche Geist muss irgendwie an der Schaffung oder Ausbildung der Paradies-Söhne der Michael-Ordnung beteiligt gewesen sein, da der dritte primäre Sekonaph und jeder siebente danach in Serie erschaffene die bemerkenswerte Gabe besitzen, das Denken dieser Schöpfersöhne widerzuspiegeln. Wenn die Ältesten der Tage die Haltung Michaels von Nebadon in einer zur Debatte stehenden Angelegenheit kennen — wirklich kennen — möchten, brauchen sie ihn nicht über die Linien des Raums anzurufen; sie brauchen nur nach dem Oberhaupt der Stimmen Nebadons zu senden, das auf Verlangen den Registrier-Sekonaphen Michaels vor sie treten lässt; und gerade dann und dort werden die Ältesten der Tage die Stimme des Meistersohnes von Nebadon vernehmen.
28:4.7 (309.1) Keine andere Sohnesordnung ist auf diese Weise „reflektierbar“, und keine andere Engelsordnung kann auf diese Weise funktionieren. Wir verstehen nicht recht, wie das genau vollbracht wird, und ich bezweifle sehr stark, dass selbst die Schöpfersöhne es ganz verstehen. Aber wir wissen mit Sicherheit, dass es funktioniert, und wir wissen auch, dass es unfehlbar zufriedenstellend funktioniert, denn in der ganzen Geschichte Uversas haben sich die sekoraphischen Stimmen in ihren Darstellungen nie geirrt.
28:4.8 (309.2) Ihr beginnt hier etwas von der Art und Weise zu sehen, in der die Göttlichkeit den Raum der Zeit umfasst und die Zeit des Raums beherrscht. Ihr erhaltet hier einen eurer ersten flüchtigen Einblicke in die Technik des Ewigkeitszyklus, einstweilen divergierend, um den Kindern der Zeit bei ihren Aufgaben beizustehen, der schwierigen Behinderungen des Raums Herr zu werden. Und diese Phänomene kommen zu der bestehenden Universumstechnik der Reflexiven Geiste noch hinzu.
28:4.9 (309.3) Obwohl die Ältesten der Tage offensichtlich die persönliche Gegenwart der Hauptgeiste über ihnen und der Schöpfersöhne unter ihnen entbehren müssen, stehen ihnen Lebewesen zur Verfügung, die auf die kosmischen Mechanismen reflexiver Vollkommenheit und ultimer Genauigkeit eingestimmt sind, wodurch sie sich der reflexiven Gegenwart all jener hohen Wesen erfreuen können, deren persönliche Gegenwart ihnen verwehrt ist. Dank diesen und anderen euch unbekannten Mitteln ist Gott auf den Hauptwelten der Superuniversen potentiell anwesend.
28:4.10 (309.4) Indem die Ältesten der Tage die blitzartig eintreffenden Stimmen des Geistes aus der Höhe und der Michaele aus der Tiefe in Gleichung setzen, können sie daraus auf vollkommene Weise auf des Vaters Willen schließen. Ein derartiges Ausrechnen des väterlichen Willens erlaubt ihnen, in allem, was die administrativen Angelegenheiten der Lokaluniversen betrifft, zu unfehlbarer Sicherheit zu gelangen. Aber um den Willen eines der Götter aus der Kenntnis desjenigen der beiden anderen abzuleiten, müssen die Ältesten der Tage gemeinsam handeln; zwei würden nicht ausreichen, um die Antwort zu finden. Und aus diesem Grunde — selbst wenn es keine anderen gäbe — werden die Superuniversen immer von drei und nicht von einem oder zwei Ältesten der Tage geleitet.
28:4.11 (309.5) 4. Die Stimme der Engelscharen. Der vierte primäre Sekonaph und jeder siebente folgende erweisen sich als Engel, die besonders auf die Gefühle aller Engelsordnungen, einschließlich der Supernaphim über und der Seraphim unter ihnen, ansprechen. Dadurch wird die Haltung jedes befehlenden oder überwachenden Engels an jeder beliebigen Ratssitzung der Ältesten der Tage augenblicklich zur Urteilsbildung einsehbar. Es verstreicht auf eurer Welt kein Tag, an dem der Chef der Seraphim Urantias sich nicht des Phänomens reflexiver Übertragung bewusst würde, nicht spürte, aus Uversa zu irgendeinem Zweck ausgeforscht zu werden; aber obwohl ein Einsamer Botschafter ihn vorgewarnt hat, bleibt er in völliger Unwissenheit darüber, wonach man sucht und wie man es sich verschafft. Die dienenden Geiste der Zeit liefern beständig diese Art unbewussten und deshalb mit Sicherheit unvoreingenommenen Zeugnisses im Zusammenhang mit der endlosen Reihe von Angelegenheiten, die die Aufmerksamkeit der Ältesten der Tage und ihrer Mitarbeiter erregen und ihren Rat erfordern.
28:4.12 (309.6) 5. Empfänger der Fernmeldungen. Es gibt eine besondere Klasse von Fernmeldungen, die nur von diesen primären Sekonaphim empfangen werden. Zwar sind sie nicht die regulären Fernmelder Uversas, aber sie arbeiten in Verbindung mit den Engeln der reflexiven Stimmen, um die reflexive Schau der Ältesten der Tage mit bestimmten aktuellen Botschaften zu synchronisieren, die über die bestehenden Kreise universeller Kommunikation eintreffen. Die Empfänger der Fernmeldungen sind die fünften der Serie; sie bestehen aus dem fünften und jedem siebenten danach erschaffenen primären Sekonaphen.
28:4.13 (310.1) 6. Tranportpersönlichkeiten. Dies sind die Sekonaphim, die die Pilger der Zeit von den Hauptwelten der Superuniversen auf den äußeren Kreis Havonas befördern. Sie sind das Transportkorps der Superuniversen; sie operieren nach innen paradieswärts und nach außen zu den Welten ihrer jeweiligen Sektoren. Dieses Korps besteht aus dem sechsten primären Sekonaphen und jedem siebenten danach erschaffenen.
28:4.14 (310.2) 7. Das Reservekorps. Eine sehr große Gruppe von primären Sekonaphim, bestehend aus den Siebenten der Septette, wird in Reserve gehalten für nicht näher umschriebene Aufgaben und Noteinsätze auf den Welten. Da sie nicht hochspezialisiert sind, können sie recht gut in jeder Eigenschaft ihrer verschiedenen Mitarbeiter wirken, aber derartige spezialisierte Aufgaben übernehmen sie nur in Notsituationen. Ihre gewöhnliche Beschäftigung ist die Ausübung jener allgemeinen Pflichten eines Superuniversums, die nicht in den Aufgabenbereich der mit besonderen Missionen betrauten Engel fallen.
28:5.1 (310.3) Die Sekonaphim der sekundären Ordnung sind nicht weniger reflexiv als ihre primären Gefährten. Im Falle der Sekonaphim bedeutet die Einteilung in primäre, sekundäre und tertiäre keinen Unterschied in Status oder Funktion; sie ist nur ein Hinweis auf Handlungsweisen. Alle drei Gruppen zeigen bei ihren Aktivitäten identische Eigenschaften.
28:5.2 (310.4) Die sieben reflexiven Typen sekundärer Sekonaphim sind den Diensten der koordinierten Mitarbeiter trinitären Ursprungs der Ältesten der Tage folgendermaßen zugeteilt:
28:5.3 (310.5) Den Vervollkommnern der Weisheit — die Stimmen der Weisheit, die Seelen der Philosophie und die Einiger der Seelen.
28:5.4 (310.6) Den Göttlichen Ratgebern — die Herzen des Rates, die Freuden der Existenz und die Befriedigungen im Dienst.
28:5.5 (310.7) Den Universellen Zensoren — die Wahrnehmer der Geiste.
28:5.6 (310.8) Gleich der primären Ordnung wird auch diese Gruppe serienmäßig erschaffen; mit anderen Worten war der Erstgeborene eine Stimme der Weisheit und der siebente danach ebenfalls, und dasselbe gilt für die anderen sechs Typen dieser reflexiven Engel.
28:5.7 (310.9) 1. Die Stimme der Weisheit. Einige dieser Sekonaphim befinden sich in dauernder Verbindung mit den lebendigen Bibliotheken des Paradieses, den primären Supernaphim zugehörenden Hütern des Wissens. Im spezialisierten reflexiven Dienst sind die Stimmen der Weisheit lebendige, mit den letzten Entwicklungen vertraute, übervolle und gänzlich vertrauenswürdige Konzentrationen und Fokussierungen der koordinierten Weisheit des Universums der Universen. Diese wunderbaren Wesen widerspiegeln das nahezu unendliche Informationsvolumen, das auf den Hauptkreisen der Superuniversen zirkuliert, so selektiv und sensibel, dass sie in der Lage sind, daraus die Essenz der Weisheit abzusondern und zu empfangen und diese Juwelen der Gedankenarbeit unfehlbar an ihre Vorgesetzten, die Vervollkommner der Weisheit, weiterzuleiten. Und sie funktionieren so, dass die Vervollkommner der Weisheit nicht nur den tatsächlichen, originalen Ausdruck dieser Weisheit hören, sondern auf reflexivem Wege auch die Wesen hohen oder niederen Ursprungs selber sehen, die sie ausgesprochen haben.
28:5.8 (310.10) Es steht geschrieben: „Wenn es jemandem an Weisheit gebricht, so soll er fragen.“ Wenn es auf Uversa nötig wird, in den verwirrenden Situationen der komplexen Angelegenheiten der Superuniversumsregierung zu Entscheidungen der Weisheit zu gelangen, wenn sowohl die Weisheit der Vollkommenheit als auch jene der Machbarkeit gefragt sind, bieten die Vervollkommner der Weisheit eine Batterie von Stimmen der Weisheit auf. Mit der ihrer Ordnung eigenen Gewandtheit harmonisieren und lenken die Vervollkommner der Weisheit diese lebendigen Empfänger der gedachten und zirkulierenden Weisheit des Universums der Universen derart, dass aus den sekoraphischen Stimmen augenblicklich ein Strom göttlicher Weisheit aus dem Universum in der Höhe und eine Flut praktisch anwendbarer Weisheit der höheren Denker aus den Universen der Tiefe hervorbricht.
28:5.9 (311.1) Wenn bezüglich der Harmonisierung dieser beiden Weisheitsversionen Verwirrung eintritt, werden sofort die Göttlichen Ratgeber angerufen, die sich unverzüglich für die angemessene Kombination der Vorgehensweisen entscheiden. Wenn irgendein Zweifel hinsichtlich der Glaubwürdigkeit dessen besteht, was aus Welten, in denen eine Rebellion wütet, hereinkommt, wendet man sich an die Zensoren, die mit Hilfe ihrer Wahrnehmer der Geiste allsogleich in der Lage sind zu entscheiden, „welche Art Geist“ die Auskunftsperson bewegte. So sind die Weisheit der Zeitalter und der Intellekt des Augenblicks für die Ältesten der Tage stets verfügbar, sie liegen wie ein offenes Buch vor ihrem gütigen Blick.
28:5.10 (311.2) Ihr könnt schwach erahnen, was all das für diejenigen bedeutet, die die Verantwortung für die Leitung der Superuniversumsregierungen tragen. Die Immensität und das Umfassende dieser Vorgänge liegen völlig jenseits des endlichen Fassungsvermögens. Wenn ihr dereinst, wie ich es wiederholt getan habe, in den besonderen Empfangshallen des Tempels der Weisheit auf Uversa steht und seht, wie all das wirklich vor sich geht, werdet ihr euch zur Anbetung getrieben fühlen angesichts solcher Vollkommenheit in der Komplexität und angesichts der Sicherheit des Funktionierens der interplanetarischen Kommunikationen der Universen. Ihr werdet der göttlichen Weisheit und Güte der Götter, die ihre Pläne mit einer so fabelhaften Technik ausführen, alle Ehre erweisen. Und all diese Dinge tragen sich tatsächlich genau so zu, wie ich sie beschrieben habe.
28:5.11 (311.3) 2. Die Seele der Philosophie. Diese wunderbaren Lehrer sind ebenfalls den Vervollkommnern der Weisheit angeschlossen und bleiben stets, sofern sie nicht andere Weisungen ausführen, in synchroner Ausrichtung auf die Meister der Philosophie im Paradies. Stellt euch vor, sozusagen vor einen riesigen lebendigen Spiegel zu treten, aber darin statt des Ebenbildes eures endlichen und materiellen Selbst eine Widerspiegelung der Weisheit der Göttlichkeit und der Philosophie des Paradieses zu erblicken. Und wenn es gewünscht wird, diese Philosophie der Vollkommenheit zu „inkarnieren“, sie derart zu verdünnen, dass sie von den tiefstehenden Völkern der niedrigeren Welten praktisch angewendet und assimiliert werden kann, brauchen diese lebendigen Spiegel ihre Gesichter nur nach unten zu wenden, um die Normen und Bedürfnisse einer anderen Welt oder eines anderen Universums widerzuspiegeln.
28:5.12 (311.4) Durch diese Techniken passen die Vervollkommner der Weisheit Entscheidungen und Empfehlungen den wirklichen Bedürfnissen und dem tatsächlichen Status der betroffenen Völker und Welten an, und dabei handeln sie immer in Abstimmung mit den Göttlichen Ratgebern und Universellen Zensoren. Aber die sublime Fülle dieser Vorgänge übersteigt sogar mein eigenes Fassungsvermögen.
28:5.13 (311.5) 3. Der Einiger der Seelen. Diese Reflektoren der Ideale und des Rangs ethischer Beziehungen vervollständigen den dreifachen Mitarbeiterstab der Vervollkommner der Weisheit. Von allen Problemen des Universums, welche die Anwendung vollendeter, auf Erfahrung und Anpassungsfähigkeit beruhender Weisheit erfordern, sind keine wichtiger als jene, welche aus den Beziehungen und Zusammenschlüssen intelligenter Wesen erwachsen. Ob es sich um menschliche Beziehungen in Handel und Gewerbe, Freundschaft und Ehe oder um Verbindungen in den Engelscharen handelt, es entstehen kontinuierlich unbedeutende Reibereien, kleinere Missverständnisse, die zu alltäglich sind, um Schlichtern unterbreitet zu werden, aber doch irritierend und störend genug, um das glatte Arbeiten des Universums zu beeinträchtigen, wenn ihnen gestattet wird, anzuwachsen und anzudauern. Deshalb stellen die Vervollkommner der Weisheit einem ganzen Superuniversum die weise Erfahrung ihrer Ordnung als „Öl der Aussöhnung“ zur Verfügung. Bei all dieser Arbeit werden diese Weisen der Superuniversen gewandt von ihren reflexiven Mitarbeitern, den Einigern der Seelen, sekundiert, die laufend Informationen über den Zustand des Universums liefern und gleichzeitig das Paradies-Ideal des besten Ausgleichs in diesen verwirrenden Angelegenheiten darbieten. Wenn sie nicht anderswo spezifisch eingesetzt werden, bleiben diese Sekonaphim in reflexiver Verbindung mit den Interpreten der Ethik im Paradies.
28:5.14 (312.1) Sie sind die Engel, die in ganz Orvonton die Gemeinschaftsarbeit fördern und ermutigen. Eine der wichtigsten Aufgaben, die ihr auf eurem irdischen Lebensweg lernen müsst, ist Teamarbeit. Die Sphären der Vollkommenheit sind von Wesen bevölkert, die Meister in der Kunst der Zusammenarbeit mit anderen Wesen geworden sind. Es gibt im Universum nur wenige Aufgaben für einsame Diener. Je höher ihr steigt, umso einsamer fühlt ihr euch, wenn ihr die Gesellschaft eurer Gefährten vorübergehend missen müsst.
28:5.15 (312.2) 4. Das Herz des Rates. Dies ist die erste Gruppe reflexiver Genien, die der Leitung der Göttlichen Ratgeber unterstehen. Die Sekonaphim dieses Typs sind im Besitz der Tatsachen des Raums, und sie sprechen selektiv auf Daten dieser Art in den Kreisläufen der Zeit an. Insbesondere reflektieren sie die superaphischen Intelligenzkoordinatoren, aber sie reflektieren selektiv ebenfalls den Rat aller Wesen, ob hohen oder niederen Ranges. Wann immer die Göttlichen Ratgeber um wichtigen Rat oder wichtige Entscheidungen angegangen werden, bieten sie unverzüglich ein Ensemble von Herzen des Rates auf, und alsbald verkünden sie eine Entscheidung, die tatsächlich die koordinierte Weisheit und den koordinierten Rat der kompetentesten Intelligenzen des ganzen Superuniversums einschließt, während all das im Lichte des Rates der hohen Intelligenzen Havonas und sogar des Paradieses zensiert und überprüft worden ist.
28:5.16 (312.3) 5. Die Freude der Existenz. Von Natur aus sind diese Wesen auf die superaphischen Harmonieüberwacher in der Höhe und auf die Seraphim in der Tiefe reflexiv eingestimmt, aber es fällt schwer zu erklären, was die Angehörigen dieser interessanten Gruppe wirklich tun. Ihre hauptsächlichen Aktivitäten zielen darauf ab, bei den verschiedenen Ordnungen der Engelscharen und niedrigeren Willensgeschöpfe Reaktionen der Freude zu fördern. Die Göttlichen Ratgeber, denen sie zugeteilt sind, benutzen sie selten zur eigentlichen Freudefindung. In allgemeinerer Weise und in Zusammenarbeit mit den Leitern der Rückschau wirken sie als Sammelpunkte der Freude, indem sie versuchen, auf den Welten die Freudereaktionen zu heben und den Sinn für Humor zu verbessern, unter Sterblichen und Engeln eine Art Überhumor zu entwickeln. Sie bemühen sich zu beweisen, dass die Freude in der Natur der mit freiem Willen begabten Existenz liegt, und zwar unabhängig von äußeren Einflüssen; und sie haben damit recht, obwohl sie beim Versuch, diese Wahrheit den Gemütern der primitiven Menschen einzupflanzen, auf große Schwierigkeiten stoßen. Die höheren Geistpersönlichkeiten und die Engel sprechen rascher auf diese erzieherischen Anstrengungen an.
28:5.17 (312.4) 6. Die Befriedigung im Dienst. Diese Engel widerspiegeln in hohem Maße die Ansichten der Unterweiser im Verhalten des Paradieses, und sie funktionieren sehr ähnlich wie die Freuden der Existenz, indem sie alles daran setzen, den Sinn für den Wert des Dienstes zu fördern und die daraus erwachsende Befriedigung zu verstärken. Sie haben viel getan, um jene hinausgeschobenen Belohnungen, die im selbstlosen Dienen, im Dienen für die Ausbreitung des Reichs der Wahrheit liegen, in hellem Lichte erstrahlen zu lassen.
28:5.18 (312.5) Die Göttlichen Ratgeber, mit denen diese Ordnung verbunden ist, gebrauchen sie, um die Gewinne, die geistiges Dienen abwirft, auf reflexivem Wege von einer Welt zur anderen zu übertragen. Und indem diese Sekonaphim die Leistungen der Besten heranziehen, um die Mittelmäßigen zu inspirieren und zu ermutigen, tragen sie in gewaltigem Maße zur Qualität hingebungsvollen Dienstes in den Superuniversen bei. Sie machen sich den Geist brüderlichen Wetteiferns auf wirksame Weise zunutze, indem sie jede Welt darüber unterrichten, was die anderen Welten, und insbesondere die besten, tun. Erfrischendes und heilsames Rivalisieren wird sogar unter den seraphischen Heerscharen ermutigt.
28:5.19 (313.1) 7. Der Wahrnehmer der Geiste. Eine besondere Verbindung existiert zwischen den Ratgebern und Beiständen des zweiten Kreises Havonas und diesen reflexiven Engeln. Sie sind die alleinigen Sekonaphim, die den Universellen Zensoren beigegeben sind, aber wohl von all ihren Gefährten diejenigen, die am einzigartigsten spezialisiert sind. Gleichgültig, aus welcher Quelle oder aus welchem Informationskanal etwas stammt, gleichgültig, wie dürftig die verfügbaren Beweise sind, wenn etwas dem reflexiven prüfenden Blick der Wahrnehmer ausgesetzt wird, werden diese uns augenblicklich Auskunft geben über die realen Beweggründe, den wirklichen Vorsatz und die wahre Natur, die der Angelegenheit zugrunde liegen. Ich staune über das wunderbare Arbeiten dieser Engel, die den wahren sittlichen und geistigen Charakter jedes Einzelwesens, auf das sie ihre Aufmerksamkeit konzentrieren, so unfehlbar widerspiegeln.
28:5.20 (313.2) Die Wahrnehmer der Geiste leisten diese kniffligen Dienste kraft ihrer angeborenen „geistigen Schau“, wenn ich diesen Ausdruck gebrauchen darf, um menschlichem Verständnis den Gedanken zu vermitteln, dass diese reflexiven Engel dabei intuitiv, aus angeborenem Vermögen und unfehlbar funktionieren. Wenn die Universellen Zensoren solche Porträts betrachten, sehen sie sich der nackten Seele des widergespiegelten Wesens gegenüber; und gerade diese Sicherheit und Vollendung der Porträtierung erklären teilweise, weshalb die Zensoren ihres Amtes immer als so gerechte, objektive Richter walten können. Die Wahrnehmer begleiten die Zensoren stets auf all ihren Missionen außerhalb Uversas, und sie sind draußen in den Universen ebenso leistungsfähig wie in ihrem Hauptquartier auf Uversa.
28:5.21 (313.3) Ich versichere euch, dass all diese Vorgänge der geistigen Welt real sind, dass sie nach festen Spielregeln und in Harmonie mit den unveränderlichen Gesetzen der universellen Domänen ablaufen. Durchaus jedes neu erschaffene Wesen wird, sobald es den Lebensatem empfangen hat, allsogleich auf reflexivem Wege nach oben gemeldet; ein lebendiges Porträt der Natur und des Potentials des Geschöpfs geht blitzartig an die Hauptwelt des Superuniversums ab. Auf diese Weise werden die Zensoren durch die Wahrnehmer vollständig darüber unterrichtet, „was für eine Art Geist“ genau auf den Welten des Raums geboren wurde.
28:5.22 (313.4) Mit den sterblichen Menschen verhält es sich so: Der Muttergeist auf Salvington kennt euch durch und durch, denn der Heilige Geist auf eurer Welt „erforscht alle Dinge“, und was immer der göttliche Geist über euch weiß, ist unmittelbar abrufbar, wann immer die sekoraphischen Wahrnehmer sich reflexiv mit dem Geist bezüglich dessen verbinden, was dieser Geist von euch weiß. Es muss indes erwähnt werden, dass Wissen und Pläne der Vaterfragmente nicht reflektierbar sind. Die Wahrnehmer können die Anwesenheit der Justierer reflektieren und tun es auch (und die Zensoren nennen sie göttlich), aber sie können den Gedankeninhalt der Unergründlichen Mentoren nicht entschlüsseln.
28:6.1 (313.5) Gleich ihren Gefährten werden auch diese Engel in Serien und sieben reflexiven Typen erschaffen, aber diese Typen sind den getrennten Diensten der superuniversellen Verwalter nicht individuell zugeteilt. Alle tertiären Sekonaphim sind kollektiv den Trinitisierten Söhnen der Vollbringung zugeteilt, und diese aufsteigenden Söhne setzen sie auswechselbar ein; das heißt, dass die Mächtigen Botschafter sowie ihre Beigeordneten, die Mit Hoher Autorität Begabten und die Namen- und Nummernlosen, jeden der tertiären Typen gebrauchen können. Dies sind die sieben Typen tertiärer Sekonaphe:
28:6.2 (314.1) 1. Die Bedeutung des Ursprungs. Den aufsteigenden Trinitisierten Söhnen einer Superuniversumsregierung obliegt die Verantwortung, sich mit allen Problemen auseinanderzusetzen, die sich aus dem Ursprung irgendeines Einzelwesens, einer Rasse oder Welt ergeben; und der Frage nach dem Ursprung kommt bei all unseren Plänen für den kosmischen Fortschritt der lebendigen Geschöpfe des Reichs ausschlaggebende Bedeutung zu. Alle Beziehungen und die Anwendung der Ethik gehen aus den fundamentalen Tatsachen des Ursprungs hervor. Der Ursprung ist die Basis des Verhaltens der Götter in ihren Beziehungen zu den Geschöpfen. Immer nimmt der Mit-Vollzieher „zur Kenntnis, unter welchen Umständen der Mensch geboren wurde“.
28:6.3 (314.2) Bei den höheren niedersteigenden Wesen ist der Ursprung eine einfach zu ermittelnde Tatsache; aber bei den aufsteigenden Wesen einschließlich der niederen Engelsordnungen sind Natur und Umstände des Ursprungs, obwohl bei fast jeder Wende der Universumsangelegenheiten von gleich lebenswichtiger Bedeutung, nicht immer so klar. Man kann deshalb ermessen, was es für uns bedeutet, eine Serie reflexiver Sekonaphim zur Verfügung zu haben, die augenblicklich alles Gewünschte über die Entstehung irgendeines Wesens im Zentraluniversum oder im ganzen großen Gebiet eines Superuniversums anschaulich machen können.
28:6.4 (314.3) Die Bedeutungen des Ursprungs sind die lebendigen, stets verfügbaren Nachschlagewerke, die die Genealogien der gewaltigen Scharen von Wesen — Menschen, Engeln und anderen — enthalten, welche die sieben Superuniversen bewohnen. Sie sind immer bereit, ihren Vorgesetzten eine aktuelle, mehr als vollständige und zuverlässige Beurteilung der Ahnenfaktoren und des derzeitigen wahren Status irgendeines Einzelwesens irgendeiner Welt des jeweiligen Superuniversums zu liefern; und ihre Berechnungen aufgrund der in ihrem Besitze befindlichen Fakten sind immer auf dem allerneuesten Stand.
28:6.5 (314.4) 2. Das Gedächtnis der Barmherzigkeit. Das sind die wirklichen, vollständigen und ausführlichen, lebendigen Aufzeichnungen der Barmherzigkeit, welche Einzelnen und Rassen durch die zarten Zuwendungen der Organe des Unendlichen Geistes bei deren Sendung gespendet wurde, die Gerechtigkeit der Rechtschaffenheit dem Status der Welten anzupassen, so wie dieser aus den Darstellungen der Bedeutungen des Ursprungs hervorging. Das Gedächtnis der Barmherzigkeit enthüllt die sittliche Verschuldung der Kinder der Barmherzigkeit — ihre geistigen Passivposten —, die ihren Aktivposten des von den Söhnen Gottes angelegten rettenden Vorrats entgegengehalten werden muss. Indem die Gottessöhne die vorausexistierende Barmherzigkeit des Vaters offenbaren, gewähren sie den notwendigen Kredit zum Fortleben aller. Und danach wird gemäß den Befunden der Bedeutungen des Ursprungs für das Fortleben jedes einzelnen vernunftbegabten Geschöpfes ein Barmherzigkeitskredit gewährt, ein Kredit von verschwenderischen Ausmaßen und hinreichender Gnade, um das Fortleben jeder Seele sicherzustellen, die wirklich den Wunsch nach dem göttlichen Bürgerrecht verspürt.
28:6.6 (314.5) Ein Gedächtnis der Barmherzigkeit ist eine lebendige Saldenbilanz, ein laufender Auszug eures Kontos bei den übernatürlichen Gewalten der Reiche. Diese Gedächtnisse sind die lebendigen Aufzeichnungen der gespendeten Barmherzigkeit, die beim Zeugenaufruf an den Gerichtshöfen Uversas verlesen werden, wenn es zum Urteil über das Recht jedes Einzelnen auf nie endendes Leben kommt, wenn „die Throne errichtet werden und die Ältesten der Tage Platz nehmen. Die Meldungen Uversas gehen aus ihrer Gegenwart in die Ferne ab; Tausende und Abertausende dienen ihnen zu, und zehntausendmal zehntausend stehen vor ihnen. Das Gericht kann beginnen, und die Bücher sind geöffnet.“ Und die Bücher, die bei einer so denkwürdigen Gelegenheit geöffnet werden, sind die lebendigen Berichte der tertiären Sekonaphim der Superuniversen. Die förmlichen Berichte liegen bei den Akten, um auf Verlangen das Zeugnis der Gedächtnisse der Barmherzigkeit zu erhärten.
28:6.7 (314.6) Das Gedächtnis der Barmherzigkeit muss nachweisen, dass der von den Gottessöhnen gewährte rettende Kredit im liebevollen Dienst der geduldigen Persönlichkeiten des Dritten Zentralen Ursprungs vollständig und getreulich ausbezahlt worden ist. Aber wenn die Barmherzigkeit erschöpft ist, wenn ihr „Gedächtnis“ bezeugt, dass keine mehr vorhanden ist, dann geht die Gerechtigkeit vor und die Rechtschaffenheit dekretiert. Denn Barmherzigkeit ist nicht da, um denen aufgedrängt zu werden, die sie verachten; Barmherzigkeit ist nicht ein Geschenk, das von den hartnäckigen Rebellen der Zeit mit Füßen getreten werden darf. Aber obwohl Barmherzigkeit kostbar ist und als etwas Teures verschenkt wird, sind die individuellen Guthaben, die ihr beziehen könnt, weit größer als eure Fähigkeit, den Vorrat zu erschöpfen, wenn ihr aufrichtig in euren Absichten und ehrlichen Herzens seid.
28:6.8 (315.1) Die reflexiven Gedächtnisse der Barmherzigkeit beteiligen sich zusammen mit ihren tertiären Mitarbeitern an vielen superuniversellen Diensten einschließlich der Unterweisung der aufsteigenden Geschöpfe. Unter vielem anderem lehren die Bedeutungen des Ursprungs die Aufsteiger, wie die geistige Ethik anzuwenden ist, und im Anschluss an diese Schulung lehren die Gedächtnisse der Barmherzigkeit sie, wie man wahrhaft erbarmungsvoll wird. Obwohl die geistigen Methoden der Ausübung von Barmherzigkeit eure Vorstellungskraft übersteigen, solltet ihr jetzt schon verstehen, dass Barmherzigkeit eine wachsende Eigenschaft ist. Ihr solltet euch bewusst werden, dass man reich belohnt wird an persönlicher Genugtuung, wenn man zunächst gerecht, dann fair, dann geduldig und dann freundlich wird. Und wenn ihr es wählt und es euer Herzenswunsch ist, könnt ihr auf diesem Fundament den nächsten Schritt tun und wirklich Barmherzigkeit üben; aber ihr könnt nicht einfach Barmherzigkeit an sich zeigen. Es mag sich dann um Bevormundung, Herablassung oder Wohltätigkeit — oder gar Mitleid — handeln, aber nicht um Barmherzigkeit. Wahre Barmherzigkeit stellt sich erst ein als wunderbare Krönung der ihr vorangehenden Helfer des Gruppenverständnisses wie gegenseitige Wertschätzung, brüderlicher Umgang, geistige Verbindung und göttliche Harmonie.
28:6.9 (315.2) 3. Die Wichtigkeit der Zeit. Die Zeit ist die an alle Willensgeschöpfe ausgeteilte universale Gabe; sie ist das allen intelligenten Wesen anvertraute „eine Talent“. Ihr alle habt Zeit, um euer Fortleben sicherzustellen; die Zeit ist nur dann auf verhängnisvolle Weise vergeudet, wenn sie nachlässig vertan wird, wenn ihr es versäumt, sie so zu nutzen, dass ihr des Fortlebens eurer Seele sicher sein könnt. Das Unvermögen, seine Zeit bis zum Allerletzten auszunutzen, hat keine tödlichen Sanktionen zur Folge; es hält einfach den Pilger der Zeit auf seiner aufsteigenden Reise zurück. Ist das Fortleben einmal gewonnen, können alle anderen Verluste wieder wettgemacht werden.
28:6.10 (315.3) Bei der Besetzung von Vertrauensposten ist der Rat der Wichtigkeiten der Zeit von unschätzbarem Wert. Die Zeit ist diesseits Havonas und des Paradieses in allem ein lebenswichtiger Faktor. Beim letzten Gericht vor den Ältesten der Tage ist die Zeit ein Element der Beweisführung. Die Wichtigkeiten der Zeit müssen mit ihrem Zeugnis immer den Beweis erbringen, dass jeder Angeklagte ausgiebig Zeit gehabt hat, Entscheidungen zu fällen, zu einer Wahl zu gelangen.
28:6.11 (315.4) Diese Zeitabwäger sind auch das Geheimnis der Prophetie; sie geben das Element Zeit an, das zur Erfüllung irgendeines Unternehmens erforderlich ist, und ihre Auskünfte sind ebenso zuverlässig wie diejenigen der Frandalanke und Chronoldeke, die anderen Lebensordnungen angehören. Die Götter sehen voraus, und deshalb wissen sie voraus; aber die aufsteigenden Autoritäten der Universen der Zeit müssen die Wichtigkeiten der Zeit befragen, um Ereignisse der Zukunft voraussagen zu können.
28:6.12 (315.5) Ihr werdet diesen Wesen zum ersten Mal auf den Residenzwelten begegnen, und sie werden euch dort im vorteilhaften Gebrauch dessen unterweisen, was ihr „Zeit“ nennt, und zwar sowohl in ihrer positiven Verwendung als Arbeit als auch in ihrem negativen Gebrauch als Ruhe. Beide Arten, die Zeit zu nutzen, sind wichtig.
28:6.13 (315.6) 4. Die Feierlichkeit des Vertrauens. Vertrauen ist der entscheidende Test der Willensgeschöpfe. Vertrauenswürdigkeit ist der wahre Maßstab der Selbstbeherrschung, des Charakters. Diese Sekonaphim erfüllen in der Ökonomie der Superuniversen einen doppelten Zweck: Sie vermitteln allen Willensgeschöpfen den Sinn der Verpflichtung zum Vertrauen, seiner Heiligkeit und Feierlichkeit. Gleichzeitig informieren sie die regierenden Autoritäten auf reflexivem Wege unfehlbar über die genaue Vertrauenswürdigkeit jedes Anwärters auf ein Vertrauensamt.
28:6.14 (316.1) Auf Urantia versucht ihr auf groteske Weise, den Charakter zu lesen und bestimmte Fähigkeiten abzuschätzen, aber auf Uversa tun wir diese Dinge wirklich in Vollendung. Diese Sekonaphim wägen die Vertrauenswürdigkeit anhand ihrer lebendigen Tabellen unfehlbarer Charaktereinschätzung ab, und wenn sie euch betrachtet haben, brauchen wir nur auf sie zu schauen, um die Grenzen eurer Fähigkeit zu kennen, Verantwortung zu tragen, auf Vertrauen beruhende Aufgaben auszuführen und Missionen zu erfüllen. Eure Aktiven der Vertrauenswürdigkeit werden neben euren Passiven möglicher Pflichtversäumnis oder möglichen Verrats klar offen gelegt.
28:6.15 (316.2) Der Plan eurer Vorgesetzten sieht vor, euch durch zunehmende Übertragung von Verantwortung gerade so schnell vorrücken zu lassen, wie die Entwicklung eures Charakters euch erlaubt, diese zusätzlichen Verantwortlichkeiten mit Anmut zu tragen; aber jemandem zu große Bürden aufzuladen, beschwört nur Unheil herauf und endet in sicherer Enttäuschung. Der Fehler, einem Menschen oder Engel vorzeitig Verantwortung zu übertragen, kann vermieden werden, wenn man den Dienst dieser untrüglichen Begutachter der Vertrauenskapazität der Einzelwesen von Zeit und Raum in Anspruch nimmt. Diese Sekonaphim begleiten stets die Mit Hoher Autorität Begabten, und nie schreiten diese ausführenden Wesen zu Ernennungen, bevor ihre Anwärter auf den sekoraphischen Waagen gewogen und als „der Sache gewachsen“ erklärt worden sind.
28:6.16 (316.3) 5. Die Heiligkeit des Dienens. Das Vorrecht des Dienens folgt unmittelbar auf die Entdeckung der Vertrauenswürdigkeit. Nichts kann sich zwischen euch und die Gelegenheit zu vermehrtem Dienst stellen außer eurer eigenen Vertrauensunwürdigkeit, eurer mangelnden Fähigkeit, die Feierlichkeit des Vertrauens zu würdigen.
28:6.17 (316.4) Dienen — vorsätzliches Dienen, nicht Sklaventum — bringt die höchste Befriedigung und drückt die göttlichste Würde aus. Dienen — mehr Dienen, zunehmendes Dienen, schwieriges Dienen, abenteuerliches Dienen und zuletzt göttliches und vollkommenes Dienen — ist das Ziel der Zeit und die Bestimmung des Raums. Aber immer werden die dem Spiel gewidmeten Zyklen der Zeit mit den Dienstzyklen des Fortschritts abwechseln. Und auf den Dienst der Zeit folgt der Überdienst der Ewigkeit. Während des Spiels der Zeit solltet ihr euch die Arbeit der Ewigkeit vorzustellen versuchen, so wie ihr euch während des Dienstes der Ewigkeit an das Spiel der Zeit zurückerinnern werdet.
28:6.18 (316.5) Die universale Ökonomie beruht auf Ein- und Ausströmen; während eurer ewigen Laufbahn werdet ihr nie untätige Monotonie oder eine Stagnation eurer Persönlichkeit erleben. Fortschritt wird durch die angeborene Bewegung ermöglicht, Wachstum folgt aus der göttlichen Fähigkeit des Handelns, und Vollbringung ist das Kind imaginativer Abenteuerlust. Aber dieser Fähigkeit zum Vollbringen wohnt die ethische Verantwortung inne, die Notwendigkeit zu erkennen, dass die Welt und das Universum mit einer Menge verschiedenartiger Wesen angefüllt sind. Diese ganze herrliche Schöpfung einschließlich deiner selbst wurde nicht einzig für dich erschaffen. Dies ist kein egozentrisches Universum. Die Götter haben die Losung ausgegeben: „Es liegt größerer Segen im Geben als im Empfangen.“ Und euer Meistersohn sagte: „Wer von euch der Größte sein möchte, möge zum Diener aller werden.“
28:6.19 (316.6) Die wahre Natur irgendeines von Menschen oder Engeln erbrachten Dienstes enthüllt sich vollständig vor dem Angesicht dieser sekoraphischen Begutachter, der Heiligkeiten des Dienens. In aller Klarheit erscheint eine erschöpfende Analyse der wahren und verborgenen Motive. Diese Engel sind in der Tat die Gedankenleser, Herzenserforscher und Seelenoffenbarer der Universen. Die Sterblichen mögen Worte gebrauchen, um ihre Gedanken zu verstecken, aber diese hohen Sekonaphim legen die tiefen Beweggründe der Menschenherzen und Engelsgemüter bloß.
28:6.20 (317.1) 6 und 7. Das Geheimnis der Größe und die Seele der Güte. Wenn die aufsteigenden Pilger zur Wichtigkeit der Zeit erwacht sind, ist der Weg bereitet für die Erkenntnis der Feierlichkeit des Vertrauens und für die Würdigung der Heiligkeit des Dienens. Während all dies sittliche Elemente der Größe sind, gibt es auch Geheimnisse der Größe. Wenn die Größe auf ihre Geistigkeit hin geprüft wird, werden die sittlichen Elemente nicht vernachlässigt, aber die Beschaffenheit der Selbstlosigkeit, die sich im uneigennützigen Einsatz für das Wohlergehen unserer irdischen Gefährten, insbesondere würdiger, in Not und Leid geratener Wesen, ausdrückt, ist das wahre Maß planetarischer Größe. Und die Manifestation von Größe auf einer Welt wie Urantia ist die an den Tag gelegte Selbstbeherrschung. Der große Mensch ist nicht jener, der „eine Stadt einnimmt“ oder „eine Nation besiegt“, sondern vielmehr „derjenige, der seine Zunge im Zaum hält“.
28:6.21 (317.2) Größe ist gleichbedeutend mit Göttlichkeit. Gott ist über alles groß und gut. Größe und Güte können ganz einfach nicht voneinander getrennt werden. Sie sind in Gott auf ewig eins. Diese Wahrheit wird buchstäblich und frappierend illustriert durch die reflexive gegenseitige Abhängigkeit der Geheimnisse der Größe und der Seelen der Güte, denn die einen können nicht ohne die anderen funktionieren. Bei der Widerspiegelung anderer Eigenschaften der Göttlichkeit können die Sekonaphim der Superuniversen allein handeln und tun es auch, aber die reflexiven Beurteilungen von Größe und Güte sind offensichtlich unzertrennlich. Deshalb müssen diese reflexiven Engel der Größe und Güte auf jeder Welt und in jedem Universum zusammenarbeiten, indem sie immer einen doppelten und gegenseitig abhängigen Befund von jedem Wesen zeigen, auf das sie ihre gebündelte Aufmerksamkeit richten. Größe kann nicht eingeschätzt werden, ohne den Inhalt der Güte zu kennen, während Güte nicht dargestellt werden kann, ohne die ihr innewohnende göttliche Größe aufzudecken.
28:6.22 (317.3) Die Einschätzung der Größe variiert von Sphäre zu Sphäre. Groß sein heißt gottgleich sein. Und aus der Tatsache, dass die Qualität der Größe völlig durch den Inhalt der Güte bestimmt wird, folgt, dass ihr sogar in eurem gegenwärtigen menschlichen Dasein, sollte euch die Gnade widerfahren, gut zu werden, dadurch auch groß werdet. Je unverwandter ihr euren Blick auf die Vorstellungen von göttlicher Güte richtet und je beharrlicher ihr diese verfolgt, desto sicherer werdet ihr an Größe zunehmen, an wahrer Größe mit echter Gewähr für das Fortleben.
28:7.1 (317.4) Ursprung und Hauptquartier der Sekonaphim befinden sich in den Kapitalen der Superuniversen, aber zusammen mit ihren Verbindungsgefährten operieren sie von den Gestaden des Paradieses bis zu den evolutionären Welten des Raums. Sie dienen den Mitgliedern der beratenden Versammlungen der Superregierungen als hochgeschätzte Helfer und sind den Höflichkeitskolonien auf Uversa eine große Stütze: Sternforschern, Millenniumsreisenden, himmlischen Beobachtern und einer großen Schar anderer, einschließlich der aufsteigenden Wesen, die den Transport nach Havona abwarten. Die Ältesten der Tage machen sich eine Freude daraus, bestimmte primäre Sekonaphim damit zu beauftragen, den aufsteigenden Geschöpfen beizustehen, die auf den vierhundertneunzig Uversa umringenden Studienwelten wohnen, und hier wirken auch viele Vertreter der zweiten und dritten Ordnung als Lehrer. Diese Satelliten Uversas sind die Abschlussschulen der Universen der Zeit und stellen den Vorbereitungskurs auf die Universität der sieben Kreise Havonas dar.
28:7.2 (317.5) Von den drei Sekonaphimordnungen befasst sich die tertiäre Gruppe, die den aufsteigenden Autoritäten zugeteilt ist, am eingehendsten mit den aufsteigenden Geschöpfen der Zeit. Ihr werdet ihnen gelegentlich bald nach eurem Verlassen Urantias begegnen; indessen werdet ihr ihre Dienste erst frei in Anspruch nehmen, wenn ihr die Welten Orvontons erreicht, auf denen ihr lange verweilen werdet. Ihr werdet ihre Gesellschaft genießen, nachdem ihr mit ihnen während eures Aufenthaltes auf den Schulungswelten Uversas erst einmal ganz vertraut geworden seid.
28:7.3 (318.1) Die tertiären Sekonaphim sind Zeitsparer, Raumabkürzer, Irrtumsdetektoren, treue Lehrer und ewige Wegweiser — lebendige Zeichen göttlicher Gewissheit — die barmherzig an die Wegscheiden der Zeit gestellt worden sind, um dort die Schritte beklommener Pilger in Augenblicken großer Perplexität und geistiger Unsicherheit zu lenken. Lange bevor ihr die Tore der Vollkommenheit erreicht, werdet ihr allmählich zu den Werkzeugen der Göttlichkeit Zugang finden und mit den Techniken der Gottheit in Berührung kommen. Vom Augenblick an, da ihr auf der ersten Residenzwelt ankommt, bis ihr in Havona eure Augen zum Schlaf vor eurem Paradies-Transit schließt, werdet ihr in dringenden Fällen zunehmend die Hilfe dieser wunderbaren Wesen in Anspruch nehmen, die das bestimmte Wissen und die sichere Weisheit jener sicheren und verlässlichen Pilger, die euch auf der langen Reise zu den Pforten der Vollkommenheit vorausgegangen sind, so vollständig und freigebig widerspiegeln.
28:7.4 (318.2) Das volle Vorrecht, diese Engel der reflexiven Ordnung auf Urantia einzusetzen, ist uns verwehrt. Sie besuchen eure Welt häufig als Begleiter beauftragter Persönlichkeiten, aber sie können hier nicht ungehindert funktionieren. Diese Sphäre steht immer noch teilweise unter geistiger Quarantäne, und einige der für die Dienste der Sekonaphim unabdinglichen Kreisläufe sind gegenwärtig nicht vorhanden. Wenn eure Welt wiederum in die betreffenden reflexiven Kreise eingeschaltet ist, wird sich vieles in interplanetarischer und interuniverseller Kommunikation bedeutend vereinfachen und beschleunigen. Die himmlischen Arbeiter begegnen auf Urantia wegen der funktionellen Behinderung ihrer reflexiven Mitarbeiter vielen Schwierigkeiten. Aber wir fahren fröhlich fort, unseren Aufgaben mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln nachzugehen, obwohl wir hier auf viele Dienste dieser wunderbaren Wesen, dieser lebendigen Spiegel des Raums, dieser Projektoren der Zeit in die Gegenwart, verzichten müssen.
28:7.5 (318.3) [Dargeboten von einem Mächtigen Botschafter aus Uversa.]
Das Urantia Buch
Schrift 29
29:0.1 (319.1) VON allen Universumspersönlichkeiten, die sich mit der Regulierung interplanetarischer und interuniverseller Angelegenheiten befassen, sind die Machtlenker und ihre Mitarbeiter die auf Urantia am wenigsten gut verstandenen. Während eure Rassen seit langem um die Existenz von Engeln und ähnlichen Ordnungen himmlischer Wesen wissen, ist euch nur wenig über die Kontroll- und Regulierungspersönlichkeiten des physischen Bereichs mitgeteilt worden. Auch jetzt ist mir nur erlaubt, die letzte der folgenden drei Gruppen lebendiger Wesen, die sich im Alluniversum mit der Kraftkontrolle und Energieregulierung abgeben, ganz zu offenbaren:
29:0.2 (319.2) 1. Primäre Eventuierte Haupt-Kraftorganisatoren.
29:0.3 (319.3) 2. Assoziierte Transzendente Haupt-Kraftorganisatoren.
29:0.4 (319.4) 3. Machtlenker des Universums.
29:0.5 (319.5) Obwohl ich es als unmöglich erachte, die Individualität der verschiedenen Gruppen von Lenkern, Zentren und Überwachern der Universumsmacht zu schildern, hoffe ich doch, fähig zu sein, etwas über ihr Tätigkeitsfeld auszusagen. Sie sind eine einzigartige Gruppe lebendiger Wesen, die sich im ganzen Großen Universum mit der intelligenten Regulierung der Energie abgeben. Unter Einbeziehung der supremen Lenker umfassen sie die folgenden Hauptabteilungen:
29:0.6 (319.6) 1. Die Sieben Supremen Machtlenker.
29:0.7 (319.7) 2. Die Supremen Machtzentren.
29:0.8 (319.8) 3. Die Physischen Hauptüberwacher.
29:0.9 (319.9) 4. Die Morontiellen Machtüberwacher.
29:0.10 (319.10) Die Supremen Machtlenker und -zentren existieren seit beinah ewigen Zeiten, und soweit wir wissen, sind keine weiteren Wesen dieser Ordnungen erschaffen worden. Die sieben Supremen Lenker wurden durch die Sieben Hauptgeiste personifiziert, und danach beteiligten sie sich mit ihren Eltern an der Erzeugung von mehr als zehn Milliarden Mitarbeitern. Vor den Tagen der Machtlenker hatten die Energiekreisläufe des Raums außerhalb des Zentraluniversums unter der intelligenten Überwachung der Haupt-Kraftorganisatoren des Paradieses gestanden.
29:0.11 (319.11) Da ihr wisst, was materielle Geschöpfe sind, könnt ihr euch von geistigen Wesen wenigstens ein dazu im Kontrast stehendes Bild machen, aber es ist für den sterblichen Verstand sehr schwer, sich die Machtlenker vorzustellen. Im Plan für den Fortschritt der Aufsteiger zu höheren Existenzebenen werdet ihr direkt weder mit den supremen Lenkern noch mit den Machtzentren etwas zu tun haben. Bei bestimmten seltenen Gelegenheiten werdet ihr zu den physischen Überwachern in Beziehung treten, und nach eurer Ankunft auf den Residenzwelten werdet ihr ungezwungen mit den Überwachern der morontiellen Macht zusammenarbeiten. Diese Morontiellen Machtüberwacher funktionieren so ausschließlich in der morontiellen Domäne der Lokalschöpfungen, dass es uns am besten erscheint, über ihre Aktivitäten in der dem Lokaluniversum gewidmeten Abteilung zu berichten.
29:1.1 (320.1) Die Sieben Supremen Machtlenker regulieren die physische Energie des Großen Universums. Ihre Erschaffung durch die Sieben Hauptgeiste ist das erste registrierte Beispiel halbmaterieller Nachkommen von wahrhaft geistigen Ahnen. Wenn die Sieben Hauptgeiste individuell erschaffen, erzeugen sie hochpersönliche Persönlichkeiten von der Art der Engel; wenn sie kollektiv erschaffen, bringen sie manchmal diese hohen Typen halbmaterieller Wesen hervor. Aber sogar diese beinah materiellen Wesen wären für die kurzsichtigen Augen der Sterblichen Urantias unsichtbar.
29:1.2 (320.2) Es gibt sieben Supreme Machtlenker, und sie sind identisch in Erscheinung und Funktion. Sie können nicht voneinander unterschieden werden außer durch denjenigen Hauptgeist, mit dem jeder unmittelbar verbunden und dem er funktionell völlig untergeordnet ist. So steht jeder der Hauptgeiste in einem ewigen Bund mit einem ihrer kollektiven Sprosse. Derselbe Lenker ist immer demselben Geist verbunden, und aus ihrer funktionellen Partnerschaft ergibt sich ein einzigartiges Zusammenspiel physischer und geistiger Energien, eines halbmateriellen Wesens und einer Geistpersönlichkeit.
29:1.3 (320.3) Die Sieben Supremen Machtlenker haben ihren Sitz auf dem peripheren Paradies, wo ihre sich langsam fortbewegenden Gegenwarten die Lage der Sitze fokussierter Kraft der Hauptgeiste angeben. Die Machtlenker funktionieren bei der Macht-Energie-Regulierung der Superuniversen einzeln, aber kollektiv bei der Verwaltung der zentralen Schöpfung. Sie operieren vom Paradies aus, sind aber in allen Abteilungen des Großen Universums in den wirksamen Machtzentren gegenwärtig.
29:1.4 (320.4) Diese mächtigen Wesen sind die physischen Ahnen der gewaltigen Heerschar von Machtzentren und, über diese, die Ahnen der über alle sieben Superuniversen verstreuten physischen Überwacher. Solch untergeordnete Organismen physischer Kontrolle sind grundsätzlich einheitlich, identisch, wenn man von der unterschiedlichen Färbung jedes superuniversellen Korps absieht. Um in den Dienst eines anderen Superuniversums hinüberzuwechseln, brauchten sie nur zu einer neuen Einfärbung ins Paradies zurückzukehren. Die physische Schöpfung ist in ihrer Verwaltung grundsätzlich uniform.
29:2.1 (320.5) Die Sieben Supremen Machtlenker sind individuell keiner Fortpflanzung fähig, aber kollektiv und in Verbindung mit den Sieben Hauptgeisten können sie andere ihnen ähnliche Wesen erzeugen — erschaffen — und tun es auch. Das ist der Ursprung der Supremen Machtzentren des Großen Universums, die in den folgenden sieben Gruppen funktionieren:
29:2.2 (320.6) 1. Supreme Zentrenüberwacher.
29:2.3 (320.7) 2. Zentren Havonas.
29:2.4 (320.8) 3. Superuniversumszentren.
29:2.5 (320.9) 4. Lokaluniversumszentren.
29:2.6 (320.10) 5. Konstellationszentren.
29:2.7 (320.11) 6. Systemzentren.
29:2.8 (320.12) 7. Nichtklassifizierte Zentren.
29:2.9 (321.1) Gleich den Supremen Machtlenkern sind diese Machtzentren Wesen mit großer Willens- und Handlungsfreiheit. Sie sind reich ausgestattet mit Persönlichkeit des Dritten Ursprungs und legen eine fraglose Willensfähigkeit hoher Art an den Tag. Diese leitenden Zentren des Machtsystems des Universums sind mit ausgesuchter Intelligenz begabt; sie sind der Intellekt des Machtsystems des Großen Universums und das Geheimnis der Verstandestechnik, die das gewaltige Netzwerk der ausgedehnten Funktionen der Physischen Hauptüberwacher und der Morontiellen Machtüberwacher kontrolliert.
29:2.10 (321.2) 1. Supreme Zentrenüberwacher. Diese sieben Beigeordneten und Mitarbeiter der Supremen Machtlenker sind die Regulierer der Hauptenergiekreise des Großen Universums. Jeder der Zentrenüberwacher hat seinen Sitz auf einer der besonderen Welten der Sieben Supremen Vollzieher, und sie arbeiten eng mit diesen Koordinatoren allgemeiner Universumsangelegenheiten zusammen.
29:2.11 (321.3) Die Supremen Machtlenker und die Supremen Zentrenüberwacher funktionieren sowohl individuell als auch gemeinsam bei der Handhabung aller kosmischen Phänomene unterhalb der Ebene der „Gravitationsenergie“. Wenn sie im Verband handeln, sind diese vierzehn Wesen für die Universumsmacht, was die Sieben Supremen Vollzieher für die allgemeinen Universumsangelegenheiten und die Sieben Hauptgeiste für den kosmischen Verstand.
29:2.12 (321.4) 2. Zentren Havonas. Vor der Erschaffung der Universen von Zeit und Raum hatte Havona keine Machtzentren nötig, aber seit diesen weit zurückliegenden Zeiten haben ihrer stets eine Million in der zentralen Schöpfung gewirkt, wobei jedes Zentrum je tausend Welten Havonas überwacht. Hier im göttlichen Universum ist die Kontrolle der Energie vollkommen, ein Zustand, den es nirgendwo anders gibt. Die Vollkommenheit der Energieregulierung ist das höchste Ziel aller Machtzentren und physischen Raumüberwacher.
29:2.13 (321.5) 3. Superuniversumszentren. Eintausend Machtzentren der dritten Ordnung nehmen einen riesigen Bezirk auf der Hauptsphäre jedes der sieben Superuniversen in Anspruch. Drei Ströme primärer Energie, deren jeder zehn Unterabteilungen umfasst, treten in diese Machtzentren ein, aber sieben spezialisierte und wohlausgerichtete, wenngleich unvollkommen kontrollierte Machtkreise verlassen ihren Sitz gemeinsamer Aktion. Das ist die elektronische Organisation der Universumsmacht.
29:2.14 (321.6) Alle Energie ist im Paradies-Kreis geschaltet, aber die Machtlenker des Universums richten die Kraft-Energien des unteren Paradieses, so wie sie diese in ihrer Modifikation für die Raumfunktionen des Zentraluniversums und der Superuniversen vorfinden; sie wandeln diese Energien um und lenken sie in Kanäle nutzbringender und konstruktiver Anwendung. Es besteht ein Unterschied zwischen der Energie Havonas und den Energien der Superuniversen. Die Machtladung eines Superuniversums besteht aus drei Energiephasen mit je zehn Unterabteilungen. Diese dreifache Energieladung breitet sich im ganzen Raum des Großen Universums aus; sie ist wie ein gewaltiger bewegter Energieozean, welcher jede der sieben Superschöpfungen in ihrer Gesamtheit überflutet und überspült.
29:2.15 (321.7) Die elektronische Organisation der Universumsmacht funktioniert in sieben Phasen und zeigt unterschiedliche Reaktionen auf die lokale oder lineare Gravitation. Dieser siebenfache Kreislauf entspringt den Machtzentren der Superuniversen und durchdringt jede Superschöpfung. Derartige spezialisierte Zeit- und Raumströme sind ganz bestimmte, lokalisierte Energiebewegungen, die für spezifische Zwecke ausgelöst und gerichtet wurden, ganz ähnlich wie der Golfstrom als eindeutiges Phänomen inmitten des Atlantischen Ozeans funktioniert.
29:2.16 (321.8) 4. Lokaluniversumszentren. Auf der Hauptwelt jedes Lokaluniversums sind einhundert Machtzentren der vierten Ordnung stationiert. Ihre Funktion besteht darin, die den superuniversellen Hauptwelten entströmenden Machtkreise herabzuschalten und anderswie zu modifizieren, damit sie durch die Dienste der Konstellationen und Systeme verwendet werden können. Die lokalen astronomischen Katastrophen des Raums beschäftigen diese Machtzentren nur beiläufig; sie kümmern sich um die geordnete Versorgung der ihnen unterstellten Konstellationen und Systeme mit wirksamer Energie. Sie sind den Schöpfersöhnen in den späteren Zeiten der Universumsorganisation und Energiemobilisierung eine große Hilfe. Diese Zentren sind imstande, verstärkte Energiebahnen einzurichten, die der interplanetarischen Kommunikation zwischen wichtigen bewohnten Punkten dienen. Eine solche manchmal auch Energiepfad genannte Energie bahn oder -linie ist ein direkter Energiekreis von einem Machtzentrum zu einem anderen Machtzentrum oder von einem physischen Überwacher zu einem anderen. Es handelt sich dabei um einen individualisierten Machtstrom im Gegensatz zu den freien Raumbewegungen der undifferenzierten Energie.
29:2.17 (322.1) 5. Konstellationszentren. Zehn dieser lebendigen Machtzentren sind auf jeder Konstellation stationiert, wo sie als Energiezulieferer für die einhundert abhängigen Lokalsysteme wirken. Von diesen Wesen gehen die Machtlinien für Kommunikation und Transport sowie für die Versorgung jener lebendigen Geschöpfe mit Energie aus, die zur Aufrechterhaltung ihres Lebens von bestimmten Formen physischer Energie abhängen. Aber im Übrigen haben weder die Machtzentren noch die untergeordneten physischen Überwacher mit dem Leben als funktioneller Organisation etwas zu tun.
29:2.18 (322.2) 6. Systemzentren. Jedem Lokalsystem ist dauernd ein Supremes Machtzentrum zugeteilt. Diese Systemzentren schicken die Machtkreisläufe zu den bewohnten Welten von Zeit und Raum. Sie koordinieren die Aktivitäten der untergeordneten physischen Überwacher und sorgen noch anderswie für eine zufriedenstellende Versorgung des Lokalsystems mit Macht. Die Übertragung in den Kreisläufen zwischen den Planeten hängt von der vollkommenen Koordination bestimmter materieller Energien und von der wirksamen Regulierung der physischen Macht ab.
29:2.19 (322.3) 7. Nichtklassifizierte Zentren. Das sind Zentren, die in bestimmten lokalen Situationen funktionieren, nicht aber auf den bewohnten Welten. Die individuellen Welten befinden sich in der Obhut der Physischen Hauptüberwacher und empfangen die vom Machtzentrum ihres Systems ausgesandten, in Kreisen geschalteten Machtlinien. Einzig Himmelskörper mit ganz außergewöhnlichen Energieverhältnissen besitzen Machtzentren der siebenten Ordnung, die als Universums-Unruhen oder Energieregler wirken. In jeder Aktivitätsphase sind diese Machtzentren denjenigen voll ebenbürtig, die auf den höheren Kontrolleinheiten funktionieren; aber auf eine Million Raumkörper kommt nicht einmal einer, der eine solche lebendige Machtorganisation beherbergt.
29:3.1 (322.4) Die über die Superuniversen verstreuten Supremen Machtzentren zählen mit ihren Mitarbeitern und Untergebenen mehr als zehn Milliarden. Und sie stehen alle in vollkommenem Synchronismus und vollständiger Verbindung mit ihren Eltern im Paradies, den Sieben Supremen Machtlenkern. Auf diese Weise ist die Machtkontrolle des Großen Universums der Obhut und Leitung der Sieben Hauptgeiste, der Schöpfer der Sieben Supremen Machtlenker, anheim gegeben.
29:3.2 (322.5) Die Supremen Machtlenker und all ihre Mitarbeiter, Helfer und Untergebenen können auf ewig von keinem Tribunal des Raums verhaftet oder sonstwie belangt werden; und sie sind weder der administrativen Leitung der superuniversellen Regierung der Ältesten der Tage noch der Lokaluniversumsverwaltung der Schöpfersöhne unterworfen.
29:3.3 (323.1) Diese Machtzentren und -leiter sind durch die Kinder des Unendlichen Geistes erschaffen worden. Sie gehören nicht zu der Verwaltung der Söhne Gottes, obwohl sie sich den Schöpfersöhnen in den späteren Epochen der materiellen Universumsorganisation anschließen. Hingegen stehen die Machtzentren irgendwie in enger Verbindung mit der kosmischen höchsten Kontrolle des Supremen Wesens.
29:3.4 (323.2) Machtzentren und physische Überwacher werden nicht geschult; als vollkommene Wesen erschaffen, sind sie in ihrem Handeln von Natur aus vollkommen. Nie wechseln sie von einer Funktion zu einer anderen; sie dienen immer in ihrem ursprünglichen Aufgabenkreis. Es findet in ihren Reihen keine Evolution statt, und das gilt für alle sieben Abteilungen beider Ordnungen.
29:3.5 (323.3) Da sie keine aufsteigende Vergangenheit haben, auf die sie sich zurückbesinnen könnten, geben sich Machtzentren und physische Überwacher nie dem Spiel hin; all ihr Tun ist durch und durch geschäftsmäßig. Sie haben ständig Dienst; im universellen Plan ist nichts für einen Unterbruch der physischen Energielinien vorgesehen; nie können diese Wesen auch nur für den Bruchteil einer Sekunde in ihrer direkten Überwachung der Energiekreise von Zeit und Raum nachlassen.
29:3.6 (323.4) Die Machtlenker, -zentren und -überwacher haben in der ganzen Schöpfung mit nichts anderem zu tun als mit Macht, materieller oder halbmaterieller Energie; sie erzeugen sie nicht, aber sie modifizieren, manipulieren und richten sie. Ebenso wenig haben sie irgendetwas mit physischer Gravitation zu schaffen, außer ihrer Anziehungskraft zu widerstehen. Ihre Beziehung zur Gravitation ist rein negativer Art.
29:3.7 (323.5) Die Machtzentren benutzen gewaltige Mechanismen und Koordinationen materieller Art in Verbindung mit den lebendigen Mechanismen der verschiedenen getrennten Energiekonzentrationen. Jedes individuelle Machtzentrum baut sich aus genau einer Million funktioneller Kontrolleinheiten auf, und diese die Energie modifizierenden Einheiten sind nicht stationär wie die lebenswichtigen Organe des menschlichen physischen Körpers; diese „lebenswichtigen Organe“ der Machtregulierung sind beweglich und wahrhaft kaleidoskopisch in ihren Verbindungsmöglichkeiten.
29:3.8 (323.6) Ich bin ganz und gar unfähig zu erklären, auf welche Art diese lebendigen Wesen die Manipulierung und Regulierung der Hauptkreise der Universumsenergie bewerkstelligen. Euch mehr über Größe und Funktion dieser riesigen und nahezu vollkommen arbeitenden Machtzentren verraten zu wollen, würde eure Verwirrung und Bestürzung nur noch vergrößern. Sie sind sowohl lebendig als auch „persönlich“, aber jenseits eurer Vorstellungskraft.
29:3.9 (323.7) Außerhalb Havonas funktionieren die Supremen Machtzentren nur auf eigens erbauten (architektonischen) Sphären oder auf anderswie günstig beschaffenen Raumkörpern. Die architektonischen Welten sind so konstruiert, dass die lebendigen Machtzentren als selektive Schalter handeln können, um die Raumenergien, die sich über diese Sphären ergießen, auszurichten, zu modifizieren und zu konzentrieren. Sie könnten auf gewöhnlichen evolutionären Sonnen oder Planeten nicht in dieser Weise funktionieren. Gewisse Gruppen kümmern sich auch um die Beheizung und andere materielle Bedürfnisse dieser besonderen Hauptwelten. Und obwohl dies das Wissen Urantias übersteigt, kann ich verraten, dass diese Ordnungen lebendiger Machtpersönlichkeiten viel mit der Austeilung des Lichts, das ohne Hitze scheint, zu tun haben. Sie rufen dieses Phänomen zwar nicht hervor, aber sie befassen sich mit seiner Verbreitung und Ausrichtung.
29:3.10 (323.8) Aufgabe der Machtzentren und der ihnen unterstellten Überwacher ist das Funktionieren aller materiellen Energien des organisierten Raums. Sie arbeiten mit den drei Grundströmen zu je zehn Energien. Das ist die Energieladung des organisierten Raums; und der organisierte Raum ist ihre Domäne. Die Machtlenker des Universums haben überhaupt nichts mit jenen ungeheuren Kraftaktivitäten zu tun, die sich jetzt außerhalb der gegenwärtigen Grenzen der sieben Superuniversen abspielen.
29:3.11 (324.1) Die Machtzentren und -überwacher haben nur sieben der zehn in jedem universellen Grundstrom vorhandenen Energieformen vollkommen unter ihrer Kontrolle; die Formen, die sich ihrer Kontrolle teilweise oder ganz entziehen, müssen die nicht vorhersagbaren Bereiche der Energiemanifestation sein, die vom Eigenschaftslosen Absoluten beherrscht werden. Es könnte sein, dass sie einen Einfluss auf die Urkräfte dieses Absoluten haben, aber uns sind keine derartigen Funktionen bekannt, obwohl es schwache Hinweise gibt, die zur Annahme berechtigen, dass bestimmte physische Überwacher manchmal automatisch auf gewisse Impulse des Universalen Absoluten reagieren.
29:3.12 (324.2) Diese lebendigen Machtmechanismen stehen in keiner bewussten Verbindung mit der höchsten Energiekontrolle, die das Eigenschaftslose Absolute im Alluniversum ausübt, aber wir vermuten, dass ihr ganzes, nahezu vollkommenes System der Machtlenkung auf irgendeine unbekannte Art dieser übergravitationellen Gegenwart untersteht. In jeder lokalen Energiesituation üben die Zentren und Überwacher Quasi-Suprematie aus, aber sie sind sich stets der überenergetischen Gegenwart und nicht erkenntlichen Tätigkeit des Eigenschaftslosen Absoluten bewusst.
29:4.1 (324.3) Diese Wesen sind die mobilen Untergebenen der Supremen Machtzentren. Die physischen Überwacher sind mit Gaben individueller Verwandlung ausgerüstet, die sie zu bemerkenswert vielfältigen Arten des Eigentransportes befähigen. Sie sind imstande, den lokalen Raum mit Geschwindigkeiten zu durchmessen, die dem Flug der Einsamen Botschafter nahe kommen. Aber wie alle anderen Raumdurchquerer benötigen sie die Mithilfe sowohl ihrer Gefährten als auch gewisser anderer Wesenstypen, um beim Verlassen einer materiellen Sphäre die Gravitationswirkung und den Trägheitswiderstand zu überwinden.
29:4.2 (324.4) Die Physischen Hauptüberwacher dienen überall im Großen Universum. Bis zu den Hauptwelten der Superuniversen werden sie direkt vom Paradies aus durch die Sieben Supremen Machtlenker regiert; von hier an leitet und verteilt sie der Rat des Gleichgewichts, bestehend aus den hohen Machtkommissaren, die von den Sieben Hauptgeisten aus dem Mitarbeiterstab der Assoziierten Haupt-Kraftorganisatoren abkommandiert werden. Diese hohen Kommissare sind ermächtigt, die Befunde und Registrierungen der Frandalankmeister zu interpretieren, jener lebendigen Instrumente, die den Machtdruck und die Energieladung eines ganzen Superuniversums anzeigen.
29:4.3 (324.5) Während die Gegenwart der Paradies-Gottheiten das Große Universum umschließt und über den Kreis der Ewigkeit hinwegstreicht, ist der Einfluss jedes der Sieben Hauptgeiste auf ein einziges Superuniversum beschränkt. Es gibt eine deutliche Abgrenzung der Energie und eine Trennung der Machtkreise zwischen jeder der sieben Superschöpfungen; deshalb herrschen in ihnen notwendigerweise individualisierte Kontrollmethoden.
29:4.4 (324.6) Die Physischen Hauptüberwacher sind die direkten Abkömmlinge der Supremen Machtzentren, und ihre Reihen umfassen die folgenden Gruppen:
29:4.5 (324.7) 1. Assoziierte Machtleiter.
29:4.6 (324.8) 2. Mechanische Überwacher.
29:4.7 (324.9) 3. Energieumwandler.
29:4.8 (325.1) 4. Energieübertrager.
29:4.9 (325.2) 5. Primäre Assozierer.
29:4.10 (325.3) 6. Sekundäre Dissozierer.
29:4.11 (325.4) 7. Die Frandalanke und Chronoldeke.
29:4.12 (325.5) Nicht alle Mitglieder dieser Ordnungen sind in dem Sinne Personen, dass sie individuelles Wahlvermögen besitzen. Besonders die letzten vier Ordnungen scheinen in ihrer Beantwortung der Impulse ihrer Vorgesetzten und in ihrer Reaktion auf bestehende Energiebedingungen völlig automatisch und mechanisch zu sein. Aber obwohl ihre Antworten ganz und gar mechanistisch erscheinen, sind sie es nicht; sie gleichen vielleicht Automaten, aber alle lassen die differenzierende Funktion der Intelligenz erkennen.
29:4.13 (325.6) Verstand muss nicht notwendigerweise mit Persönlichkeit einhergehen. Der Verstand kann denken, auch wenn ihm wie bei zahlreichen niedrigeren Tiertypen oder bestimmten dieser untergeordneten physischen Überwacher jegliche Fähigkeit zu wählen abgeht. Viele von diesen mehr automatischen Regulierern materieller Macht sind in keinem Sinne des Wortes Personen. Sie besitzen weder Willen noch Entscheidungsfreiheit, da sie völlig der mechanischen Perfektion des Planes unterworfen sind, der die ihnen zugewiesenen Aufgaben bestimmt. Nichtsdestoweniger sind sie alle hochintelligente Wesen.
29:4.14 (325.7) Die physischen Überwacher beschäftigen sich hauptsächlich mit der Anpassung fundamentaler, auf Urantia unentdeckter Energien. Diese unbekannten Energien sind sehr wesentlich für das interplanetarische Transportsystem und für bestimmte Kommunikationstechniken. Wenn wir zur Übertragung von Entsprechungen des Klangs oder zur Bildübermittlung Energielinien legen, werden diese unentdeckten Energieformen von den lebendigen physischen Überwachern und ihren Mitarbeitern benutzt. Dieselben Energien werden auch gelegentlich von den Mittler-Geschöpfen bei ihrer routinemäßigen Arbeit gebraucht.
29:4.15 (325.8) 1. Assoziierte Machtleiter. Diese wunderbar effizienten Wesen sind mit der Zuteilung und Entsendung aller Ordnungen Physischer Hauptüberwacher entsprechend den ewig wechselnden Bedürfnissen der sich dauernd verändernden Energielage der Reiche betraut. Die gewaltigen Reserven an physischen Überwachern werden auf den Hauptwelten der kleinen Sektoren unterhalten, und von diesen Sammelpunkten aus werden sie von den assoziierten Machtleitern periodisch zu den Hauptsitzen der Universen, Konstellationen, Systeme und auf die individuellen Planeten entsandt. Während solcher Missionen unterstehen die physischen Überwacher vorübergehend dem Befehl der göttlichen Vollzieher der Schlichtungskommissionen, sind aber im Übrigen einzig ihren assoziierten Leitern und den Supremen Machtzentren unterworfen.
29:4.16 (325.9) Drei Millionen assoziierter Machtleiter sind jedem kleinen Sektor Orvontons zugeteilt, was für ein Superuniversum die Summe von drei Milliarden dieser erstaunlich vielseitigen Wesen ergibt. Sie unterhalten ihre eigenen Reserven auf ebendiesen Welten der kleinen Sektoren, wo sie auch all jenen, die die Wissenschaften der Techniken intelligenter Energiekontrolle und -umwandlung studieren, als Ausbilder dienen.
29:4.17 (325.10) Diese Leiter wechseln zwischen gleich langen Dienstperioden ab, die sie das eine Mal in führender Stellung in den kleinen Sektoren und das andere Mal als Inspektoren auf den Welten des Raums verbringen. Zumindest ein aktiver Inspektor ist stets in jedem Lokalsystem anwesend, auf dessen Hauptsphäre er seinen Sitz hat. Diese Leiter halten die ganze gewaltige, lebendige Energieansammlung in harmonischem Gleichschritt.
29:4.18 (325.11) 2. Mechanische Überwacher. Das sind die äußerst vielseitigen und mobilen Gehilfen der assoziierten Machtleiter. Billionen und Aberbillionen von ihnen leisten Dienst in Ensa, eurem kleinen Sektor. Man nennt diese Wesen mechanische Überwacher, weil sie von ihren Vorgesetzten vollständig beherrscht werden, weil sie dem Willen der assoziierten Machtleiter völlig unterworfen sind. Sie sind dessen ungeachtet sehr intelligent und verrichten ihre Arbeit, auch wenn diese mechanischer und prosaischer Natur ist, mit großem Geschick.
29:4.19 (326.1) Von allen einer bewohnten Welt zugeteilten Physischen Hauptüberwachern sind die mechanischen Überwacher bei weitem die mächtigsten. Sie besitzen die lebendige Gabe der Antigravitation in weit höherem Maße als alle anderen Wesen, und jeder Überwacher kann der Gravitation einen Widerstand entgegensetzen, der nur von enormen, sich mit schwindelerregender Geschwindigkeit drehenden Sphären erreicht wird. Zehn dieser Überwacher sind jetzt auf Urantia stationiert, und eine ihrer wichtigsten planetarischen Aktivitäten besteht darin, die Abfahrt der seraphischen Transporte zu erleichtern. Dabei handeln alle zehn mechanischen Überwacher im Einklang, während eine Batterie von eintausend Energieübertragern den anfänglichen Schwung für die seraphische Abfahrt liefert.
29:4.20 (326.2) Die mechanischen Überwacher sind fähig, den Fluss der Energie zu richten und ihre Konzentration in den spezialisierten Strömen oder Kreisen zu erleichtern. Diese mächtigen Wesen beschäftigen sich vor allem mit der Trennung, Richtung und Intensivierung der physischen Energien und mit der Ausgleichung der in den interplanetarischen Kreisläufen herrschenden Drücke. Sie sind erfahren in der Manipulation von einundzwanzig der dreißig physischen Energien des Raums, die die Machtladung eines Superuniversums bilden. Sie sind auch imstande, manches zu vollbringen, was sich der Meisterung und Kontrolle von sechs der neun subtileren Formen physischer Energie nähert. Wenn die assoziierten Machtleiter diese Überwacher untereinander und mit bestimmten Machtzentren in geeignete technische Verbindung setzen, wird es ihnen möglich, unglaubliche Veränderungen an Machtanpassung und Energiekontrolle herbeizuführen.
29:4.21 (326.3) Die Physischen Hauptüberwacher funktionieren oft in Batterien von Hunderten, Tausenden und sogar Millionen, und durch Veränderung ihrer Positionen und Formationen sind sie in der Lage, die Energie sowohl kollektiv als auch individuell zu kontrollieren. Je nach den wechselnden Erfordernissen können sie Volumen und Bewegung der Energie zunehmen lassen und beschleunigen oder die Energieströme aufhalten, verdichten und verlangsamen. Sie beeinflussen die Verwandlungen von Energie und Macht ein wenig so, wie die so genannten katalytischen Wirkstoffe die chemischen Reaktionen verstärken. Sie funktionieren mit angeborenem Geschick und in Zusammenarbeit mit den Supremen Machtzentren.
29:4.22 (326.4) 3. Energieumwandler. Diese Wesen sind in einem Superuniversum in unglaublicher Zahl vorhanden. Es gibt ihrer fast eine Million in Satania allein, und die gewöhnliche Quote für jede bewohnte Welt beträgt einhundert.
29:4.23 (326.5) Die Energieumwandler sind die gemeinsame Schöpfung der Sieben Supremen Machtlenker und der Sieben Zentrenüberwacher. Sie gehören zu den mehr persönlichen Ordnungen physischer Überwacher und haben Befehlsgewalt, außer wenn ein assoziierter Machtleiter auf einer bewohnten Welt anwesend ist. Sie sind die planetarischen Inspektoren aller abgehenden seraphischen Transporte. Alle Klassen himmlischen Lebens können die weniger persönlichen Ordnungen physischer Überwacher nur über die persönlicheren Ordnungen der assoziierten Leiter und Energieumwandler benutzen.
29:4.24 (326.6) Diese Umwandler sind mächtige und wirksame lebendige Schalter, die fähig sind, sich im Sinne einer gegebenen Machtanordnung oder -ausrichtung oder dieser entgegengesetzt aufzustellen. Großes Geschick beweisen sie auch bei ihren Bemühungen um Abschirmung der Planeten gegen die mächtigen Energieströme, die zwischen benachbarten gigantischen Planeten oder Sternen fließen. Ihre Eigenschaften der Energieumwandlung machen aus ihnen eine sehr große Hilfe bei der wichtigen Aufgabe, die universelle Energiebalance, das Machtgleichgewicht, aufrechtzuerhalten. Das eine Mal scheinen sie Energie zu verzehren oder zu speichern; andere Male scheinen sie welche austreten zu lassen oder zu befreien. Die Umwandler sind fähig, das „Speicher-Batterie“-Potential der lebendigen und toten Energien ihrer jeweiligen Reiche zu erhöhen oder zu verringern. Aber sie haben nur mit physischen und halbmateriellen Energien zu tun; sie wirken nicht direkt im Bereich des Lebens, noch verändern sie die Gestalt von Lebewesen.
29:4.25 (327.1) In gewisser Hinsicht sind die Energieumwandler die bemerkenswertesten und geheimnisvollsten aller halbmateriellen lebendigen Geschöpfe. Sie sind auf unbekannte Weise physisch differenziert, und dadurch, dass sie ihre gegenseitigen Verbindungen variieren, werden sie fähig, auf die Energie, die ihre gemeinsame Gegenwart durchströmt, einen starken Einfluss auszuüben. Der Zustand der materiellen Reiche scheint unter ihrer gewandten Manipulation eine Verwandlung durchzumachen. Sie vermögen die physische Form der Energie des Raums zu verändern. Mit Hilfe ihrer Überwachergefährten sind sie tatsächlich fähig, Form und Potential von siebenundzwanzig der dreißig Energien der superuniversellen Machtladung zu verändern. Dass drei von diesen Energien sich ihrer Kontrolle entziehen, beweist, dass sie keine ausführenden Organe des Eigenschaftslosen Absoluten sind.
29:4.26 (327.2) Die restlichen vier Gruppen physischer Hauptüberwacher sind schwerlich Personen im Sinne irgendeiner vernünftigen Definition dieses Wortes. Diese Übertrager, Assoziierer, Dissoziierer und Frandalanke sind in ihren Reaktionen völlig automatisch; nichtsdestoweniger sind sie in jeder Hinsicht intelligent. Unser Wissen über diese wunderbaren Wesenheiten ist äußerst beschränkt, weil wir mit ihnen nicht kommunizieren können. Sie scheinen die Sprache des Reichs zu verstehen, aber sie können sich uns nicht mitteilen. Sie sind offenbar vollkommen befähigt, unsere Mitteilungen zu empfangen, aber ganz und gar machtlos, darauf zu antworten.
29:4.27 (327.3) 4. Energieübertrager. Diese Wesen funktionieren hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, in interplanetarischer Eigenschaft. Sie sind erstaunliche Absender von Energie, wie sie auf den individuellen Welten in Erscheinung tritt.
29:4.28 (327.4) Wenn Energie in einen neuen Kreislauf umgeleitet werden muss, stellen sich die Übertrager in einer Reihe längs des gewünschten Energiepfades auf, und kraft ihrer einzigartigen Attribute der Energieanziehung können sie tatsächlich einen verstärkten Energiefluss in die gewünschte Richtung herbeiführen. Sie tun das ebenso buchstäblich, wie gewisse metallische Kreise die Flussrichtung gewisser Formen elektrischer Energie bestimmen; und sie sind lebendige Superleiter für mehr als die Hälfte der dreißig Formen physischer Energie.
29:4.29 (327.5) Die Übertrager bilden gewandte Verbindungen zur Wiederherstellung von sich abschwächenden Strömen spezialisierter Energie, die von Planet zu Planet und auf einem einzelnen Planeten von Station zu Station fließt. Sie können Ströme ausfindig machen, die viel zu schwach sind, als dass sie von irgendeinem anderen Typ von Lebewesen wahrgenommen werden könnten, und sie können diese Energien so verstärken, dass die begleitende Botschaft klar verständlich wird. Ihre Dienste sind unschätzbar für die Empfänger von Fernmeldungen.
29:4.30 (327.6) Die Energieübertrager können im Zusammenhang mit allen Formen kommunizierbarer Wahrnehmung funktionieren; sie können ebenso eine entfernte Szene „sichtbar“ wie einen entfernten Klang „hörbar“ machen. Sie liefern die Notverbindungslinien in den Lokalsystemen und auf den einzelnen Planeten. Für Kommunikationen außerhalb der regulär eingerichteten Kreise müssen ihre Dienste von praktisch allen Geschöpfen beansprucht werden.
29:4.31 (327.7) Zusammen mit den Energieumwandlern sind diese Wesen unerlässlich zur Aufrechterhaltung der sterblichen Existenz auf Welten, die eine verarmte Atmosphäre besitzen, und sie sind ein integraler Bestandteil der Lebenstechnik auf den von Nichtatmern bewohnten Planeten.
29:4.32 (328.1) 5. Primäre Assoziierer. Diese interessanten und unschätzbaren Wesenheiten sind meisterliche Energieaufbewahrer und -hüter. Ein wenig so, wie eine Pflanze Sonnenlicht speichert, speichern diese lebendigen Organismen Energie in Zeiten, da diese im Überschuss vorhanden ist. Sie arbeiten in gigantischem Maßstab, wobei sie die Energien des Raums in einen physischen Zustand überführen, der auf Urantia unbekannt ist. Sie sind auch fähig, diese Umwandlungen bis an den Punkt zu führen, wo einige der primitiven Einheiten der materiellen Existenz entstehen. Diese Wesen handeln ganz einfach durch ihre Gegenwart. Sie werden durch ihre Funktion keineswegs erschöpft oder entleert; sie handeln wie lebendige katalytische Agenten.
29:4.33 (328.2) In Zeiten des Energiemangels sind sie befähigt, diese angehäuften Energien freizusetzen. Aber euer Wissen über Energie und Materie ist nicht so fortgeschritten, dass es erlauben würde, euch die Technik dieser Phase ihrer Arbeit zu erklären. Sie arbeiten immer in Übereinstimmung mit dem universellen Gesetz und handhaben und manipulieren Atome, Elektronen und Ultimatonen etwa so, wie ihr mit verstellbaren Lettern umgeht, um dieselben alphabetischen Symbole völlig verschiedene Geschichten erzählen zu lassen.
29:4.34 (328.3) Die Assoziierer sind die erste Gruppe von Lebewesen, die auf einer sich organisierenden materiellen Sphäre erscheinen, und sie können bei physischen Temperaturen funktionieren, die ihr als mit der Existenz von Lebewesen schlechthin unvereinbar betrachten würdet. Sie stellen eine Lebensordnung dar, die ganz einfach jenseits der Reichweite menschlicher Vorstellungskraft liegt. Zusammen mit ihren Mitarbeitern, den Dissoziierern, sind sie die sklavischsten aller intelligenten Geschöpfe.
29:4.35 (328.4) 6. Sekundäre Dissoziierer. Verglichen mit den primären Assoziierern sind diese mit enormer Antigravitation ausgerüsteten Wesen die entgegengesetzten Arbeiter. Es gibt nie irgendwelche Gefahr, dass sich die speziellen oder modifizierten Formen physischer Energie auf den Lokalwelten oder in den Lokalsystemen erschöpfen könnten, denn diese lebendigen Organisationen sind mit der einmaligen Macht ausgestattet, Energievorräte ohne Grenzen zu verströmen. Ihre Hauptbeschäftigung besteht in der Entwicklung einer auf Urantia kaum bekannten Energieform aus einer noch weniger anerkannten Materieform. Sie sind wahrhaftig die Alchemisten des Raums und die Wunderwirker der Zeit. Aber bei allen Wundern, die sie wirken, übertreten sie die Weisungen der Kosmischen Suprematie nie.
29:4.36 (328.5) 7. Die Frandalanke. Diese Wesen sind die gemeinsame Schöpfung aller drei Ordnungen energieüberwachender Wesen: der primären und sekundären Kraftorganisatoren und der Machtlenker. Die Frandalanke sind von allen Physischen Hauptüberwachern die zahlreichsten; allein ihre in Satania wirkende Zahl übersteigt euer numerisches Vorstellungsvermögen. Sie sind auf allen bewohnten Welten stationiert und immer den höheren Ordnungen physischer Überwacher zugeteilt. Sie funktionieren auswechselbar im Zentraluniversum, in den Superuniversen und in den Domänen des äußeren Raums.
29:4.37 (328.6) Die Frandalanke werden in dreißig Abteilungen erschaffen, eine für jede Form fundamentaler Universumskraft, und sie funktionieren ausschließlich als lebendige und automatische Geräte zur Messung von Gegenwart, Druck und Geschwindigkeit. Die einzige Aufgabe dieser lebendigen Barometer ist die automatische und unfehlbare Registrierung des Zustands aller Formen von Kraft-Energie. Sie sind dem physischen Universum, was der gewaltige Reflexivitätsmechanismus dem mentalen Universum. Die Frandalanke, die zusätzlich zur quantitativen und qualitativen Energieanwesenheit auch die Zeit registrieren, nennt man Chronoldeke.
29:4.38 (328.7) Ich anerkenne, dass die Frandalanke intelligent sind, aber ich kann sie nicht anders denn als lebendige Maschinen klassifizieren. So ziemlich die einzige Weise, in der ich euch helfen kann, diese lebendigen Mechanismen zu verstehen, ist, sie mit euren eigenen mechanischen Geräten zu vergleichen, die mit einer fast intelligenzmäßigen Präzision und Genauigkeit arbeiten. Wenn ihr euch jetzt eine Vorstellung von diesen Wesen machen möchtet, dann ruft eure Fantasie zu Hilfe und erkennt, dass wir im Großen Universum tatsächlich intelligente und lebendige Mechanismen (Wesenheiten) haben, die weit verwickeltere und stupende Berechnungen erfordernde Aufgaben ausführen können und dies mit noch feinerer Genauigkeit, sogar mit ultimer Präzision, tun.
29:5.1 (329.1) Die Kraftorganisatoren wohnen im Paradies, aber sie wirken im ganzen Alluniversum, und im Spezielleren in den Reichen des nicht organisierten Raums. Diese außerordentlichen Wesen sind weder Schöpfer noch Geschöpfe, und sie umfassen zwei große Dienstabteilungen:
29:5.2 (329.2) 1. Primäre Eventuierte Haupt-Kraftorganisatoren.
29:5.3 (329.3) 2. Assoziierte Transzendente Haupt-Kraftorganisatoren.
29:5.4 (329.4) Diese beiden mächtigen Ordnungen von Manipulanten der Urkraft arbeiten ausschließlich unter der Aufsicht der Architekten des Alluniversums, und gegenwärtig ist ihr Wirken innerhalb der Grenzen des Großen Universums unbedeutend.
29:5.5 (329.5) Die Primären Haupt-Kraftorganisatoren sind die Manipulanten der Ur- oder fundamentalen Raum-Kräfte des Eigenschaftslosen Absoluten; sie sind die Schöpfer der Nebel. Sie sind die lebendigen Auslöser der Energiezyklone des Raums und die frühen Organisatoren und Lenker dieser gigantischen Erscheinungen. Diese Kraftorganisatoren wandeln die Urkraft (Vorenergie, die nicht auf die direkte Gravitation des Paradieses anspricht) in primäre oder mächtige Energie um, Energie, die aus dem ausschließlichen Griff des Eigenschaftslosen Absoluten in den gravitationellen Griff der Paradies-Insel übergeht. Daraufhin werden sie von den assoziierten Kraftorganisatoren abgelöst, die den Prozess der Energieumwandlung vom primären zum sekundären oder Gravitations-Energie -Stadium weiterführen.
29:5.6 (329.6) Nach der Fertigstellung der Pläne für die Erschaffung eines Lokaluniversums, die sich in der Ankunft eines Schöpfersohnes äußert, räumen die Assoziierten Haupt-Kraftorganisatoren den Ordnungen der Machtlenker desjenigen Superuniversums das Feld, dessen astronomischer Oberhoheit das Gebiet untersteht. Wenn aber keine derartigen Pläne bestehen, behalten die assoziierten Kraftorganisatoren diese materiellen Schöpfungen auf unabsehbare Zeit in ihrer Obhut, gerade so wie sie jetzt im äußeren Raum handeln.
29:5.7 (329.7) Die Haupt-Kraftorganisatoren können Temperaturen widerstehen und unter physischen Bedingungen arbeiten, die sogar für die vielbegabten Machtzentren und physischen Überwacher Orvontons unerträglich wären. Die einzigen anderen Typen offenbarter Wesen, die fähig sind, in diesen Reichen des äußeren Raums zu wirken, sind die Einsamen Botschafter und die Inspirierten Geiste der Trinität.
29:5.8 (329.8) [Dargeboten von einem Universellen Zensor, der unter der Autorität der Ältesten der Tage Uversas handelt.]
Das Urantia Buch
Schrift 30
30:0.1 (330.1) DIE Persönlichkeiten und anders-als-persönlichen Wesenheiten, die jetzt im Paradies und im Großen Universum wirken, stellen eine nahezu grenzenlose Zahl lebendiger Wesen dar. Nur schon die Zahl der hauptsächlichen Ordnungen und Typen würde menschliches Vorstellungsvermögen überwältigen, von den zahllosen Untertypen und Varianten ganz zu schweigen. Es ist indessen wünschenswert, so etwas wie zwei grundlegende Klassifizierungen von Lebewesen vorzulegen — eine Idee von der Paradies-Klassifizierung und das abgekürzte Persönlichkeitsregister Uversas.
30:0.2 (330.2) Es ist nicht möglich, umfassende und völlig konsequente Klassifizierungen der Persönlichkeiten des Großen Universums vorzunehmen, weil nicht alle Gruppen offenbart sind. Es würde zahlreiche weitere Schriften erheischen, um die zur systematischen Klassifizierung aller Gruppen erforderliche zusätzliche Offenbarung zu fassen. Eine derartige konzeptuelle Erweiterung wäre kaum wünschenswert, weil sie die denkenden Sterblichen der nächsten tausend Jahre des Anreizes schöpferischer Spekulation berauben würde, den diese lückenhaft offenbarten Konzepte bieten. Es ist besser, der Mensch erhalte nicht ein Zuviel an Offenbarung; denn das erstickt die Imagination.
30:1.1 (330.3) Im Paradies werden die Lebewesen je nach ihrer angeborenen und erreichten Beziehung zu den Paradies-Gottheiten eingeteilt. Während der großen Zusammenkünfte des Zentraluniversums und der Superuniversen werden die Anwesenden oft ihrem Ursprung nach gruppiert: in diejenigen dreieiniger Abstammung oder die, welche die Trinität erreicht haben; in diejenigen doppelten Ursprungs; und in diejenigen einfachen Ursprungs. Es ist schwierig, dem sterblichen Verstand die Paradies-Klassifizierung der Lebewesen zu interpretieren, aber wir sind ermächtigt, Folgendes vorzulegen:
30:1.2 (330.4) I. WESEN DREIEINIGEN URSPRUNGS. Wesen, die von allen drei Paradies-Gottheiten, die als solche oder als Trinität wirkten, erschaffen wurden, zusammen mit dem Trinitisierten Korps, womit man alle Gruppen offenbarter und nicht offenbarter trinitisierter Wesen bezeichnet.
30:1.3 (330.5) A. Die Supremen Geiste.
30:1.4 (330.6) 1. Die Sieben Hauptgeiste.
30:1.5 (330.7) 2. Die Sieben Supremen Vollzieher.
30:1.6 (330.8) 3. Die Sieben Ordnungen Reflexiver Geiste.
30:1.7 (330.9) B. Die Stationären Söhne der Trinität.
30:1.8 (330.10) 1. Trinitisierte Geheimnisse der Suprematie.
30:1.9 (330.11) 2. Ewige der Tage.
30:1.10 (330.12) 3. Älteste der Tage.
30:1.11 (330.13) 4. Vollkommene der Tage.
30:1.12 (331.1) 5. Jüngste der Tage.
30:1.13 (331.2) 6. Einiger der Tage.
30:1.14 (331.3) 7. Getreue der Tage.
30:1.15 (331.4) 8. Vervollkommner der Weisheit.
30:1.16 (331.5) 9. Göttliche Ratgeber.
30:1.17 (331.6) 10. Universelle Zensoren.
30:1.18 (331.7) C. Wesen trinitären Ursprungs und trinitisierte Wesen.
30:1.19 (331.8) 1. Lehrersöhne der Trinität.
30:1.20 (331.9) 2. Inspirierte Geiste der Trinität.
30:1.21 (331.10) 3. Einheimische Havonas.
30:1.22 (331.11) 4. Paradies-Bürger.
30:1.23 (331.12) 5. Nicht offenbarte Wesen trinitären Ursprungs.
30:1.24 (331.13) 6. Nicht offenbarte, durch die Gottheit trinitisierte Wesen.
30:1.25 (331.14) 7. Trinitisierte Söhne der Vollbringung.
30:1.26 (331.15) 8. Trinitisierte Söhne der Auserwählung.
30:1.27 (331.16) 9. Trinitisierte Söhne der Vollkommenheit.
30:1.28 (331.17) 10. Durch Geschöpfe trinitisierte Söhne.
30:1.29 (331.18) II. WESEN DOPPELTEN URSPRUNGS. Irgendeinem Paar der Paradies-Gottheiten entsprungene oder anderswie von zwei direkt oder indirekt von den Paradies-Gottheiten abstammenden Eltern erschaffene Wesen.
30:1.30 (331.19) A. Die niedersteigenden Ordnungen.
30:1.31 (331.20) 1. Schöpfersöhne.
30:1.32 (331.21) 2. Richtersöhne.
30:1.33 (331.22) 3. Helle Morgensterne.
30:1.34 (331.23) 4. Melchisedek-Väter.
30:1.35 (331.24) 5. Die Melchisedeks.
30:1.36 (331.25) 6. Die Vorondadeks.
30:1.37 (331.26) 7. Die Lanonandeks.
30:1.38 (331.27) 8. Leuchtende Abendsterne.
30:1.39 (331.28) 9. Die Erzengel.
30:1.40 (331.29) 10. Lebensbringer.
30:1.41 (331.30) 11. Nicht offenbarte Universumshelfer.
30:1.42 (331.31) 12. Nicht offenbarte Söhne Gottes.
30:1.43 (331.32) B. Die stationären Ordnungen.
30:1.44 (331.33) 1. Abandonter.
30:1.45 (331.34) 2. Susatia.
30:1.46 (331.35) 3. Univitatia.
30:1.47 (331.36) 4. Spironga.
30:1.48 (331.37) 5. Nicht offenbarte Wesen doppelten Ursprungs.
30:1.49 (331.38) C. Die aufsteigenden Ordnungen.
30:1.50 (331.39) 1. Mit dem Justierer fusionierte Sterbliche.
30:1.51 (331.40) 2. Mit dem Sohn fusionierte Sterbliche.
30:1.52 (331.41) 3. Mit dem Geist fusionierte Sterbliche.
30:1.53 (331.42) 4. Transferierte Mittler.
30:1.54 (331.43) 5. Nicht offenbarte Aufsteiger.
30:1.55 (332.1) III. WESEN EINFACHEN URSPRUNGS. Einer der Paradies-Gottheiten entsprungene oder anderswie von einzelnen, direkt oder indirekt von den Paradies-Gottheiten abstammenden Eltern erschaffene Wesen.
30:1.56 (332.2) A. Die Supremen Geiste.
30:1.57 (332.3) 1. Gravitationsbotschafter.
30:1.58 (332.4) 2. Die Sieben Geiste der Kreise Havonas.
30:1.59 (332.5) 3. Die zwölffachen Helfer der Kreise Havonas.
30:1.60 (332.6) 4. Die Reflexiven Bild-Helfer.
30:1.61 (332.7) 5. Muttergeiste der Universen.
30:1.62 (332.8) 6. Die siebenfachen mentalen Hilfsgeiste.
30:1.63 (332.9) 7. Nicht offenbarte, der Gottheit entsprungene Wesen.
30:1.64 (332.10) B. Die aufsteigenden Ordnungen.
30:1.65 (332.11) 1. Personifizierte Justierer.
30:1.66 (332.12) 2. Aufsteigende Materielle Söhne.
30:1.67 (332.13) 3. Evolutionäre Seraphim.
30:1.68 (332.14) 4. Evolutionäre Cherubim.
30:1.69 (332.15) 5. Nicht offenbarte Aufsteiger.
30:1.70 (332.16) C. Die Familie des Unendlichen Geistes.
30:1.71 (332.17) 1. Einsame Botschafter.
30:1.72 (332.18) 2. Überwacher der Universumskreise.
30:1.73 (332.19) 3. Leiter der Geschöpfeszählung.
30:1.74 (332.20) 4. Persönliche Helfer des Unendlichen Geistes.
30:1.75 (332.21) 5. Assoziierte Inspektoren.
30:1.76 (332.22) 6. Zugeteilte Wachen.
30:1.77 (332.23) 7. Führer der Graduierten.
30:1.78 (332.24) 8. Serviten Havonas.
30:1.79 (332.25) 9. Universelle Schlichter.
30:1.80 (332.26) 10. Morontielle Gefährten.
30:1.81 (332.27) 11. Supernaphim.
30:1.82 (332.28) 12. Sekonaphim.
30:1.83 (332.29) 13. Tertiaphim.
30:1.84 (332.30) 14. Omniaphim.
30:1.85 (332.31) 15. Seraphim.
30:1.86 (332.32) 16. Cherubim und Sanobim.
30:1.87 (332.33) 17. Nicht offenbarte, dem Geist entsprungene Wesen.
30:1.88 (332.34) 18. Die Sieben Supremen Machtlenker.
30:1.89 (332.35) 19. Die Supremen Machtzentren.
30:1.90 (332.36) 20. Die Physischen Hauptüberwacher.
30:1.91 (332.37) 21. Die Morontiellen Machtüberwacher.
30:1.92 (332.38) IV. EVENTUIERTE TRANSZENDENTE WESEN. Man findet im Paradies ein gewaltiges Heer transzendenter Wesen, deren Ursprung den Universen von Zeit und Raum gewöhnlich nicht enthüllt wird, bevor sie im Licht und Leben verankert sind. Diese Transzendentalen sind weder Schöpfer noch Geschöpfe; sie sind die eventuierten Kinder der Göttlichkeit, Ultimität und Ewigkeit. Diese „Eventuatoren“ sind weder endlich noch unendlich — sie sind absonit ; und Absonität ist weder Unendlichkeit noch Absolutheit.
30:1.93 (333.1) Diese nicht erschaffenen Nichtschöpfer sind der Paradies-Trinität auf ewig ergeben und gehorchen dem Ultimen. Sie existieren auf vier ultimen Ebenen der Persönlichkeitsaktivität und wirken auf den sieben Ebenen des Absoniten in zwölf großen Abteilungen, die aus eintausend größeren Funktionsgruppen zu je sieben Klassen bestehen. Diese eventuierten Wesen umfassen die folgenden Ordnungen:
30:1.94 (333.2) 1. Die Architekten des Alluniversums.
30:1.95 (333.3) 2. Transzendente Chronisten.
30:1.96 (333.4) 3. Andere Transzendentale.
30:1.97 (333.5) 4. Primäre Eventuierte Haupt-Kraftorganisatoren.
30:1.98 (333.6) 5. Assoziierte Transzendente Haupt-Kraftorganisatoren.
30:1.99 (333.7) Gott als eine Überperson eventuiert; Gott als eine Person erschafft; Gott als eine Vorperson fragmentiert; und solch ein Justiererfragment Seiner selbst sorgt für die Entwicklung der den materiellen und sterblichen Verstand überlagernden Geistseele in Übereinstimmung mit den freien Willenskundgebungen der Persönlichkeit, die einem solchen sterblichen Geschöpf durch den elterlichen Akt Gottes als eines Vaters geschenkt wurde.
30:1.100 (333.8) V. FRAGMENTIERTE WESENHEITEN DER GOTTHEIT. Das typischste Beispiel dieser Ordnung lebender Existenz, die ihren Ursprung im Vater hat, sind die Gedankenjustierer, obwohl diese Wesenheiten keineswegs die einzigen Fragmentierungen der vorpersönlichen Realität des Ersten Zentralen Ursprungs sind. Die Funktionen der Anders-als-Justierer-Fragmente sind mannigfaltig und wenig bekannt. Das Verschmelzen mit einem Justierer oder einem anderen derartigen Fragment macht aus einem Geschöpf ein mit dem Vater fusioniertes Wesen.
30:1.101 (333.9) Die Fragmentierungen des vormentalen Geistes des Dritten Zentralen Ursprungs sollten hier erwähnt werden, obwohl man sie kaum mit den Vaterfragmenten vergleichen kann. Solche Wesenheiten unterscheiden sich in hohem Maße von den Justierern; sie wohnen nicht als solche auf Spiritington, noch durchqueren sie als solche die Verstandesgravitationskreise; ebenso wenig bewohnen sie sterbliche Geschöpfe während des inkarnierten Lebens. Sie sind nicht vorpersönlich im Sinne der Justierer, aber solche Fragmente vormentalen Geistes werden bestimmten fortlebenden Sterblichen verliehen, und die Fusion macht aus diesen mit dem Geist fusionierte Sterbliche im Unterschied zu den mit dem Justierer fusionierten Sterblichen.
30:1.102 (333.10) Noch schwerer fällt die Beschreibung des individualisierten Geistes eines Schöpfersohnes; die Vereinigung mit einem solchen macht aus einem Geschöpf einen mit dem Sohn fusionierten Sterblichen. Und es gibt noch andere Fragmentierungen der Gottheit.
30:1.103 (333.11) VI. ÜBERPERSÖNLICHE WESEN. Es gibt eine gewaltige Armee von anders-als-persönlichen Wesen göttlichen Ursprungs, die im Universum der Universen vielfältige Dienste leisten. Bestimmte dieser Wesen haben ihren Wohnsitz auf den Paradies-Welten des Sohnes; wiederum andere, wie die überpersönlichen Repräsentanten des Ewigen Sohnes, trifft man anderswo an. Die meisten von ihnen werden in diesen Schriften nicht erwähnt, denn der Versuch, sie persönlichen Geschöpfen beschreiben zu wollen, wäre völlig aussichtslos.
30:1.104 (333.12) VII. NICHT KLASSIFIZIERTE UND NICHT OFFENBARTE ORDNUNGEN. Während des gegenwärtigen Universumszeitalters wäre es nicht möglich, alle Wesen, persönliche oder andersgeartete, in Klassifizierungen unterzubringen, die sich auf das gegenwärtige Universumszeitalter beziehen; noch sind alle derartigen Kategorien in den vorliegenden Schriften offenbart worden; deshalb sind zahlreiche Ordnungen in diesen Listen weggelassen worden. Betrachtet die folgenden:
30:1.105 (333.13) Der Vollender der Universumsbestimmung.
30:1.106 (333.14) Die Eigenschaftsbegabten Stellvertretenden Führer des Ultimen.
30:1.107 (334.1) Die Uneingeschränkten Überwacher des Supremen.
30:1.108 (334.2) Die Nicht offenbarten Schöpferischen Organe der Ältesten der Tage.
30:1.109 (334.3) Majeston im Paradies.
30:1.110 (334.4) Die Namenlosen Reflexiven Verbindungsorgane Majestons.
30:1.111 (334.5) Die Midsoniten Ordnungen der Lokaluniversen.
30:1.112 (334.6) Ihr braucht dem Umstand, dass diese Ordnungen miteinander aufgeführt werden, keine besondere Bedeutung beizumessen, außer dass keine von ihnen in der Paradies-Klassifizierung erscheint, wie wir sie hier enthüllen. Dies sind die wenigen nichtklassifizierten Ordnungen; viele der nicht offenbarten Ordnungen kennen zu lernen, steht euch erst noch bevor.
30:1.113 (334.7) An Geisten gibt es: geistige Wesenheiten, geistige Gegenwarten, persönliche Geiste, vorpersönliche Geiste, überpersönliche Geiste, Geistexistenzen, Geistpersönlichkeiten — aber weder Sprache noch Intellekt der Sterblichen können sie gebührend beschreiben. Hingegen möchten wir betonen, dass es keine Persönlichkeiten aus „reinem Verstand“ gibt; keine Wesenheit besitzt Persönlichkeit, es sei denn, sie sei von Gott, der Geist ist, damit begabt worden. Eine Verstandeswesenheit, der nicht geistige oder physische Energie beigegeben ist, ist keine Persönlichkeit. Aber im selben Sinne, wie es Geistpersönlichkeiten gibt, die Verstand besitzen, gibt es Verstandespersönlichkeiten, die Geist besitzen. Majeston und seine Mitarbeiter sind recht gute Beispiele für Wesen, die vom Verstand beherrscht werden, aber es gibt noch bessere, euch unbekannte Vertreter dieses Persönlichkeitstyps. Es gibt sogar ganze nicht offenbarte Ordnungen solcher Verstandespersönlichkeiten, aber sie sind stets mit Geist verbunden. Bestimmte andere nicht offenbarte Geschöpfe sind, was man mit mentaler und physischer Energie ausgerüstete Persönlichkeiten nennen könnte. Dieser Wesenstyp spricht auf die Geistgravitation nicht an, ist aber nichtdestoweniger eine richtige Persönlichkeit — befindet sich im Kreis des Vaters.
30:1.114 (334.8) Diese Schriften beginnen nicht einmal damit — weil sie es nicht können — eine erschöpfende Darstellung der lebenden Geschöpfe, Schöpfer, Eventuatoren und noch-anderswie-existierender Wesen zu geben, all der Wesen, die im Gewimmel der Universen der Zeit und im zentralen Universum der Ewigkeit leben und beten und dienen. Ihr Sterblichen seid Personen; deshalb können wir euch Wesen beschreiben, die personifiziert sind, aber wie könnten euch absonitisierte Wesen je erklärt werden?
30:2.1 (334.9) Die göttliche Familie lebendiger Wesen ist auf Uversa in sieben großen Abteilungen registriert:
30:2.2 (334.10) 1. Die Paradies-Gottheiten.
30:2.3 (334.11) 2. Die Supremen Geiste.
30:2.4 (334.12) 3. Die Wesen trinitären Ursprungs.
30:2.5 (334.13) 4. Die Söhne Gottes.
30:2.6 (334.14) 5. Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes.
30:2.7 (334.15) 6. Die Machtlenker des Universums.
30:2.8 (334.16) 7. Das Korps der Dauerbürger.
30:2.9 (334.17) Diese Gruppen von Willensgeschöpfen zerfallen in zahlreiche Klassen und kleinere Unterabteilungen. Bei dieser Präsentation der Klassifizierung der Persönlichkeiten des Großen Universums geht es indessen vor allem darum, jene Ordnungen intelligenter Wesen aufzuführen, die in diesen Berichten offenbart worden sind; und den meisten von ihnen werden die aufsteigenden Sterblichen der Zeit während der progressiven Erfahrung ihres Aufstiegs zum Paradies begegnen. Die folgenden Listen lassen sehr große Ordnungen von Universumswesen unerwähnt, die ihre Arbeit getrennt vom Aufstiegsplan für die Sterblichen verrichten.
30:2.10 (335.1) I. DIE PARADIES-GOTTHEITEN.
30:2.11 (335.2) 1. Der Universale Vater.
30:2.12 (335.3) 2. Der Ewige Sohn.
30:2.13 (335.4) 3. Der Unendliche Geist.
30:2.14 (335.5) II. DIE SUPREMEN GEISTE.
30:2.15 (335.6) 1. Die Sieben Hauptgeiste.
30:2.16 (335.7) 2. Die Sieben Supremen Vollzieher.
30:2.17 (335.8) 3. Die Sieben Gruppen reflexiver Geiste.
30:2.18 (335.9) 4. Die Reflexiven Bild-Helfer.
30:2.19 (335.10) 5. Die Sieben Geiste der Kreise.
30:2.20 (335.11) 6. Schöpferische Geiste der Lokaluniversen.
30:2.21 (335.12) 7. Mentale Hilfsgeiste.
30:2.22 (335.13) III. DIE WESEN TRINITÄREN URSPRUNGS.
30:2.23 (335.14) 1. Trinitisierte Geheimnisse der Suprematie.
30:2.24 (335.15) 2. Ewige der Tage.
30:2.25 (335.16) 3. Älteste der Tage.
30:2.26 (335.17) 4. Vollkommene der Tage.
30:2.27 (335.18) 5. Jüngste der Tage.
30:2.28 (335.19) 6. Einiger der Tage.
30:2.29 (335.20) 7. Getreue der Tage.
30:2.30 (335.21) 8. Lehrersöhne der Trinität.
30:2.31 (335.22) 9. Vervollkommner der Weisheit.
30:2.32 (335.23) 10. Göttliche Ratgeber.
30:2.33 (335.24) 11. Universelle Zensoren.
30:2.34 (335.25) 12. Inspirierte Geiste der Trinität.
30:2.35 (335.26) 13. Einheimische Havonas.
30:2.36 (335.27) 14. Paradies-Bürger.
30:2.37 (335.28) IV. DIE SÖHNE GOTTES.
30:2.38 (335.29) A. Niedersteigende Söhne.
30:2.39 (335.30) 1. Schöpfersöhne — Michaele.
30:2.40 (335.31) 2. Richtersöhne — Avonale.
30:2.41 (335.32) 3. Lehrersöhne der Trinität — Daynale.
30:2.42 (335.33) 4. Melchisedek-Söhne.
30:2.43 (335.34) 5. Vorondadek-Söhne.
30:2.44 (335.35) 6. Lanonandek-Söhne.
30:2.45 (335.36) 7. Lebensbringer-Söhne.
30:2.46 (335.37) B. Aufsteigende Söhne.
30:2.47 (335.38) 1. Mit dem Vater fusionierte Sterbliche.
30:2.48 (335.39) 2. Mit dem Sohn fusionierte Sterbliche.
30:2.49 (335.40) 3. Mit dem Geist fusionierte Sterbliche.
30:2.50 (335.41) 4. Evolutionäre Seraphim.
30:2.51 (335.42) 5. Aufsteigende Materielle Söhne.
30:2.52 (335.43) 6. Transferierte Mittler.
30:2.53 (335.44) 7. Personifizierte Justierer.
30:2.54 (336.1) C. Trinitisierte Söhne.
30:2.55 (336.2) 1. Mächtige Botschafter.
30:2.56 (336.3) 2. Mit Hoher Autorität Begabte.
30:2.57 (336.4) 3. Namen- und Nummernlose.
30:2.58 (336.5) 4. Trinitisierte Hüter.
30:2.59 (336.6) 5. Trinitisierte Botschafter.
30:2.60 (336.7) 6. Himmlische Wächter.
30:2.61 (336.8) 7. Assistenten der Hohen Söhne.
30:2.62 (336.9) 8. Durch Aufsteiger trinitisierte Söhne.
30:2.63 (336.10) 9. Paradies-Havona-trinitisierte Söhne.
30:2.64 (336.11) 10. Trinitisierte Söhne der Bestimmung.
30:2.65 (336.12) V. PERSÖNLICHKEITEN DES UNENDLICHEN GEISTES.
30:2.66 (336.13) A. Höhere Persönlichkeiten des Unendlichen Geistes.
30:2.67 (336.14) 1. Einsame Botschafter.
30:2.68 (336.15) 2. Überwacher der Universumskreise.
30:2.69 (336.16) 3. Leiter der Geschöpfeszählung.
30:2.70 (336.17) 4. Persönliche Helfer des Unendlichen Geistes.
30:2.71 (336.18) 5. Assoziierte Inspektoren.
30:2.72 (336.19) 6. Zugeteilte Wachen.
30:2.73 (336.20) 7. Führer der Graduierten.
30:2.74 (336.21) B. Die Botschafterheere des Raums.
30:2.75 (336.22) 1. Serviten Havonas.
30:2.76 (336.23) 2. Universelle Schlichter.
30:2.77 (336.24) 3. Technische Berater.
30:2.78 (336.25) 4. Archivverwalter im Paradies.
30:2.79 (336.26) 5. Himmlische Chronisten.
30:2.80 (336.27) 6. Morontielle Gefährten.
30:2.81 (336.28) 7. Paradies-Gefährten.
30:2.82 (336.29) C. Die Dienenden Geiste.
30:2.83 (336.30) 1. Supernaphim.
30:2.84 (336.31) 2. Sekonaphim.
30:2.85 (336.32) 3. Tertiaphim.
30:2.86 (336.33) 4. Omniaphim.
30:2.87 (336.34) 5. Seraphim.
30:2.88 (336.35) 6. Cherubim und Sanobim.
30:2.89 (336.36) 7. Mittler.
30:2.90 (336.37) VI. DIE MACHTLENKER DES UNIVERSUMS.
30:2.91 (336.38) A. Die Sieben Supremen Machtlenker.
30:2.92 (336.39) B. Supreme Machtzentren.
30:2.93 (336.40) 1. Supreme Zentrenüberwacher.
30:2.94 (336.41) 2. Zentren Havonas.
30:2.95 (336.42) 3. Superuniversumszentren.
30:2.96 (336.43) 4. Lokaluniversumszentren.
30:2.97 (336.44) 5. Konstellationszentren.
30:2.98 (336.45) 6. Systemzentren.
30:2.99 (336.46) 7. Nichtklassifizierte Zentren.
30:2.100 (337.1) C. Physische Hauptüberwacher.
30:2.101 (337.2) 1. Assoziierte Machtleiter.
30:2.102 (337.3) 2. Mechanische Überwacher.
30:2.103 (337.4) 3. Energieumwandler.
30:2.104 (337.5) 4. Energieübertrager.
30:2.105 (337.6) 5. Primäre Assoziierer.
30:2.106 (337.7) 6. Sekundäre Dissoziierer.
30:2.107 (337.8) 7. Frandalanke und Chronoldeke.
30:2.108 (337.9) D. Morontielle Machtüberwacher.
30:2.109 (337.10) 1. Regulierer der Kreise.
30:2.110 (337.11) 2. Koordinierer der Systeme.
30:2.111 (337.12) 3. Planetarische Hüter.
30:2.112 (337.13) 4. Kombinierte Überwacher.
30:2.113 (337.14) 5. Stabilisierer der Verbindungen.
30:2.114 (337.15) 6. Selektive Gruppierer.
30:2.115 (337.16) 7. Mit-Archivare.
30:2.116 (337.17) VII. DAS KORPS DER DAUERBÜRGER.
30:2.117 (337.18) 1. Die planetarischen Mittler.
30:2.118 (337.19) 2. Die Adamischen Söhne der Systeme.
30:2.119 (337.20) 3. Die Univitatia der Konstellationen.
30:2.120 (337.21) 4. Die Susatia der Lokaluniversen.
30:2.121 (337.22) 5. Mit dem Geist fusionierte Sterbliche der Lokaluniversen.
30:2.122 (337.23) 6. Abandonter der Superuniversen.
30:2.123 (337.24) 7. Mit dem Sohn fusionierte Sterbliche der Superuniversen.
30:2.124 (337.25) 8. Die Einheimischen Havonas.
30:2.125 (337.26) 9. Einheimische der Paradies-Welten des Geistes.
30:2.126 (337.27) 10. Einheimische der Paradies-Welten des Vaters.
30:2.127 (337.28) 11. Die Erschaffenen Paradies-Bürger.
30:2.128 (337.29) 12. Mit dem Justierer fusionierte Sterbliche Paradies-Bürger.
30:2.129 (337.30) Das ist die Grundklassifizierung der Universumspersönlichkeiten, wie sie auf der Hauptwelt von Uversa registriert sind.
30:2.130 (337.31) GRUPPEN GEMISCHTER PERSÖNLICHKEITEN. Auf Uversa gibt es Verzeichnisse von zahlreichen weiteren Gruppen intelligenter Wesen, die auch in enger Beziehung zu Organisation und Verwaltung des Großen Universums stehen. Unter diesen Ordnungen befinden sich die folgenden drei Gruppen gemischter Persönlichkeiten:
30:2.131 (337.32) A. Das Paradies-Korps der Finalität.
30:2.132 (337.33) 1. Das Korps der Sterblichen Finalisten.
30:2.133 (337.34) 2. Das Korps der Paradies-Finalisten.
30:2.134 (337.35) 3. Das Korps der Trinitisierten Finalisten.
30:2.135 (337.36) 4. Das Korps der Vereinigten Trinitisierten Finalisten.
30:2.136 (337.37) 5. Das Korps der Havona-Finalisten.
30:2.137 (337.38) 6. Das Korps der Transzendenten Finalisten.
30:2.138 (337.39) 7. Das Korps der Nicht Offenbarten Söhne der Bestimmung.
30:2.139 (337.40) Das Finalitätskorps der Sterblichen wird in der nächsten, abschließenden Schrift dieser Serie behandelt.
30:2.140 (338.1) B. Die Universumshelfer.
30:2.141 (338.2) 1. Helle Morgensterne.
30:2.142 (338.3) 2. Leuchtende Abendsterne.
30:2.143 (338.4) 3. Erzengel.
30:2.144 (338.5) 4. Allerhöchste Assistenten.
30:2.145 (338.6) 5. Hohe Kommissare.
30:2.146 (338.7) 6. Himmlische Inspektoren.
30:2.147 (338.8) 7. Lehrer der Residenzwelten.
30:2.148 (338.9) Auf allen Hauptsitz-Welten der Lokal- und Superuniversen sind Vorkehrungen für die Aufnahme dieser Wesen getroffen, die für die Schöpfersöhne, die Herrscher der Lokaluniversen, besondere Sendungen durchführen. Wir heißen diese Universumshelfer auf Uversa willkommen, aber sie unterstehen nicht unserer Gerichtsbarkeit. Diese Emissäre führen ihre Arbeiten und Beobachtungen unter der Oberhoheit der Schöpfersöhne aus. Ihre Tätigkeiten werden bei der Beschreibung eures Lokaluniversums ausgiebiger behandelt.
30:2.149 (338.10) C. Die Sieben Freundlichkeitskolonien.
30:2.150 (338.11) 1. Sternforscher.
30:2.151 (338.12) 2. Himmlische Künstler.
30:2.152 (338.13) 3. Leiter der Rückschau.
30:2.153 (338.14) 4. Ausbilder für zusätzliche Schulung.
30:2.154 (338.15) 5. Die Verschiedenen Reservekorps.
30:2.155 (338.16) 6. Studierende Besucher.
30:2.156 (338.17) 7. Aufsteigende Pilger.
30:2.157 (338.18) Diese sieben Gruppen von Wesen findet man so organisiert und geleitet auf allen Hauptsitzwelten von den Lokalsystemen bis zu den Kapitalen der Superuniversen und insbesondere in diesen. Die Kapitalen der sieben Superuniversen sind Treffpunkt fast aller Klassen und Ordnungen intelligenter Wesen. Mit Ausnahme zahlreicher Gruppen von Bewohnern des Paradieses und Havonas kann man hier die Willensgeschöpfe jeder Existenzphase beobachten und studieren.
30:3.1 (338.19) Die sieben Freundlichkeitskolonien weilen für längere oder kürzere Zeit auf den architektonischen Sphären, wo sie ihren Sendungen obliegen und ihre besonderen Aufträge ausführen. Ihre Arbeit kann folgendermaßen beschrieben werden:
30:3.2 (338.20) 1. Die Sternforscher, die himmlischen Astronomen, wählen für ihre Arbeit Sphären wie Uversa, weil diese besonders gebauten Welten für ihre Beobachtungen und Berechnungen außerordentlich günstig sind. Uversa hat eine für die Arbeit dieser Kolonie günstige Lage, nicht nur, weil diese so zentral ist, sondern auch, weil sich in der Nähe keine die Energieströme störenden lebenden oder toten Riesensonnen befinden. Diese Forscher sind mit den Angelegenheiten des Superuniversums in keiner Weise organisch verbunden; sie sind bloß Gäste.
30:3.3 (338.21) Die astronomische Kolonie von Uversa umfasst Wesen aus vielen nahen Reichen, aus dem Zentraluniversum, und selbst aus Norlatiadek. Jedes Wesen jeder Welt jedes Systems jedes Universums kann ein Sternforscher werden, kann danach trachten, sich einem Korps himmlischer Astronomen anzuschließen. Die einzigen Voraussetzungen dazu sind: Fortleben und genügendes Wissen über die Welten des Raums, insbesondere über ihre physischen Evolutions- und Kontrollgesetze. Man verlangt von den Sternforschern nicht, ewig in diesem Korps zu dienen, aber niemand, der in eine solche Gruppe aufgenommen worden ist, kann sich vor Ablauf eines Millenniums der Zeit Uversas zurückziehen.
30:3.4 (339.1) Die Kolonie der Sternbeobachter Uversas zählt jetzt über eine Million Mitglieder. Diese Astronomen kommen und gehen, obwohl einige während relativ langer Perioden bleiben. Sie brauchen zu ihrer Arbeit eine Menge mechanischer Instrumente und materieller Apparaturen; große Unterstützung gewähren ihnen auch die Einsamen Botschafter und andere geistige Forscher. Bei ihrer Aufgabe des Sternstudiums und der Raumerforschung setzen die himmlischen Astronomen ständig die lebendigen Energieumwandler und -übertrager sowie die reflexiven Persönlichkeiten ein. Sie studieren alle Formen und Phasen von Raummaterie und Energiemanifestationen, und sie interessieren sich ebenso sehr für die Funktion der Kraft wie für stellare Phänomene; nichts im ganzen Raum entgeht ihrem forschenden Auge.
30:3.5 (339.2) Vergleichbare Astronomenkolonien findet man auf den Hauptsitzwelten der superuniversellen Sektoren sowie auf den architektonischen Kapitalen der Lokaluniversen und ihrer administrativen Unterabteilungen. Außer im Paradies ist das Wissen nicht etwas Angeborenes; das Verständnis des physischen Universums beruht weitgehend auf Beobachtung und Forschung.
30:3.6 (339.3) 2. Die himmlischen Künstler dienen überall in den sieben Superuniversen. Die aufsteigenden Sterblichen treten mit diesen Gruppen zum ersten Mal während ihres morontiellen Werdegangs im Lokaluniversum in Kontakt, bei dessen Besprechung wir die Künstler eingehender behandeln werden.
30:3.7 (339.4) 3. Die Leiter der Rückschau sind die Förderer von Entspannung und Humor — Rückbesinnung auf vergangenes Geschehen. Sie leisten sehr große Dienste bei der praktischen Durchführung des aufsteigenden Plans für den Fortschritt der Sterblichen, insbesondere in dessen früheren Phasen morontiellen Übergangs und geistiger Erfahrung. Aber ihre Beschreibung gehört zur Schilderung der sterblichen Laufbahn im Lokaluniversum.
30:3.8 (339.5) 4. Ausbilder für zusätzliche Schulung. Jede nächsthöhere Aufenthaltswelt der aufsteigenden Laufbahn unterhält immer ein zahlreiches Lehrerkorps auf der gerade unter ihr liegenden Welt, eine Art vorbereitender Schule für die im Fortschritt begriffenen Bewohner dieser Sphäre; es handelt sich dabei um eine Phase des aufsteigenden Plans zum Vorwärtskommen der Pilger der Zeit. Diese Schulen mitsamt ihren Ausbildungs- und Prüfungsmethoden sind völlig verschieden von allem, was ihr auf Urantia zu tun versucht.
30:3.9 (339.6) Der ganze aufsteigende Plan für den Fortschritt der Sterblichen ist durch die Praxis charakterisiert, neugewonnene Wahrheit und Erfahrung, sobald man sie sich angeeignet hat, an andere Wesen weiterzugeben. Ihr geht euren Weg durch die lange, zum Paradies führende Schule, indem ihr den Schülern, die sich auf der Leiter des Fortschritts gleich unter euch befinden, als Lehrer dient.
30:3.10 (339.7) 5. Die Verschiedenen Reservekorps. Gewaltige Reserven an Wesen, die nicht unmittelbar unserer Aufsicht unterstehen, sind auf Uversa als Reservekorps-Kolonie mobilisiert. Es gibt auf Uversa siebzig primäre Abteilungen dieser Kolonie, und man wird einer allgemein bildenden Erziehung teilhaftig, wenn man die Erlaubnis erhält, einige Zeit mit diesen außergewöhnlichen Persönlichkeiten zu verbringen. Ähnliche allgemeine Reserven werden auf Salvington und anderen Universumskapitalen unterhalten; auf Verlangen ihrer jeweiligen Gruppenleiter werden sie zu aktivem Dienst ausgesandt.
30:3.11 (339.8) 6. Die Studierenden Besucher. Aus dem Ganzen Universum ergießt sich ohne Unterlass ein Strom himmlischer Besucher durch die verschiedenen Hauptsitz-Welten. Einzeln und in Klassen kommen diese verschiedenen Wesenstypen in Schwärmen zu uns als Beobachter, Austauschschüler und studierende Gehilfen. Auf Uversa befinden sich gegenwärtig über eine Milliarde Personen in dieser Freundlichkeitskolonie. Einige Besucher mögen einen Tag verweilen, andere ein Jahr bleiben — alles hängt von der Natur ihrer Mission ab. Diese Kolonie umfasst beinah alle Klassen von Universumswesen außer Schöpferpersönlichkeiten und morontiellen Sterblichen.
30:3.12 (340.1) Als studierende Besucher dürfen sich die morontiellen Sterblichen nur innerhalb der Grenzen des Lokaluniversums ihres Ursprungs bewegen. Das Superuniversum steht ihnen zu Besuchen erst offen, wenn sie den geistigen Status erreicht haben. Gut die Hälfte unserer Besucherkolonie besteht aus „Zwischenhaltern“, Wesen, die nach anderswohin unterwegs sind und eine Pause zum Besuch der Kapitale Orvontons einschalten. Diese Persönlichkeiten sind vielleicht dabei, einen Auftrag im Universum auszuführen, oder sie erfreuen sich einer Zeit der Muße — der Freiheit von ihrer Sendung. Das Privileg, innerhalb des Universums reisen und beobachten zu dürfen, ist ein Teil der Laufbahn aller aufsteigender Wesen. Der menschliche Wunsch, zu reisen und neue Völker und Welten zu beobachten, wird während des langen und ereignisreichen Aufstiegs durch Lokal-, Super- und Zentraluniversum zum Paradies voll befriedigt werden.
30:3.13 (340.2) 7. Die aufsteigenden Pilger. Während die aufsteigenden Pilger mit mannigfaltigen Aufgaben im Zusammenhang mit ihrem Vorrücken zum Paradies betraut sind, wohnen sie als Höflichkeitskolonie auf den verschiedenen Hauptsitz-Sphären. Diese Gruppen regieren sich weitgehend selbst, während sie da und dort im ganzen Superuniversum tätig sind. Sie sind eine sich dauernd wandelnde Kolonie, die alle Ordnungen der evolutionären Sterblichen und ihrer aufsteigenden Mitarbeiter einschließt.
30:4.1 (340.3) Die fortlebenden Sterblichen von Zeit und Raum werden aufsteigende Pilger genannt, nachdem sie für den progressiven Aufstieg zum Paradies beglaubigt worden sind; aber diese evolutionären Geschöpfe nehmen in diesen Darstellungen einen so wichtigen Platz ein, dass wir eine Zusammenschau der sieben folgenden Stadien der aufsteigenden Universumslaufbahn zu geben wünschen:
30:4.2 (340.4) 1. Planetarische Sterbliche.
30:4.3 (340.5) 2. Schlafende Fortlebende.
30:4.4 (340.6) 3. Studenten der Residenzwelten.
30:4.5 (340.7) 4. Morontielle Fortschreitende.
30:4.6 (340.8) 5. Superuniverselle Mündel.
30:4.7 (340.9) 6. Pilger Havonas.
30:4.8 (340.10) 7. Paradies-Ankömmlinge.
30:4.9 (340.11) Die folgenden Ausführungen schildern die Universumslaufbahn eines von einem Justierer bewohnten Sterblichen. Mit einem solchen haben die mit dem Sohn und mit dem Geist fusionierten Sterblichen gewisse Abschnitte ihrer Laufbahn gemeinsam, aber wir haben uns dafür entschieden, die Geschichte so zu erzählen, wie sie für einen mit einem Justierer fusionierten Sterblichen abläuft, denn gerade mit einer derartigen Bestimmung können alle menschlichen Rassen Urantias rechnen.
30:4.10 (340.12) 1. Planetarische Sterbliche. Alle Sterblichen sind evolutionäre Wesen tierischen Ursprungs mit dem Potential von Aufsteigern. Ihrem Ursprung, ihrer Natur und Bestimmung nach sind diese mannigfaltigen Gruppen und Typen menschlicher Wesen den Völkern Urantias nicht völlig unähnlich. Die menschlichen Rassen jeder Welt empfangen von den Söhnen Gottes dieselbe Zuwendung und erfreuen sich der Gegenwart der dienenden Geiste der Zeit. Nach dem natürlichen Tod pflegen alle Typen von Aufsteigern auf den Residenzwelten als eine einzige morontielle Familie miteinander brüderlichen Umgang.
30:4.11 (341.1) 2. Schlafende Fortlebende. Alle Sterblichen mit Fortlebensstatus, die sich in der Obhut persönlicher Schicksalshüter befinden, gehen durch die Pforten des natürlichen Todes und personifizieren sich in der dritten Periode auf den Residenzwelten. Aber beglaubigte Wesen, die aus irgendwelchem Grunde nicht in der Lage gewesen sind, jene Ebene der Intelligenzbeherrschung und Geistbegabung zu erreichen, die ihnen das Anrecht auf persönliche Hüter gegeben hätte, können nicht ebenso unmittelbar und direkt auf die Residenzwelten gehen. Diese fortlebenden Seelen müssen in bewusstlosem Schlaf ruhen bis zum Tag des Gerichts einer neuen Epoche, einer neuen Dispensation, wenn ein Sohn Gottes kommt, um zum Namensaufruf des Zeitalters und zum Gericht über die Welt zu schreiten, und dies ist die allgemeine Praxis in ganz Nebadon. Von Christus Michael wurde gesagt, dass er, als er nach Abschluss seines Erdenwerks zur Höhe aufstieg, „eine große Menge Gefangener führte“. Diese Gefangenen waren die schlafenden Fortlebenden von den Tagen Adams bis zum Tag der Auferstehung des Meisters auf Urantia.
30:4.12 (341.2) Das Verstreichen der Zeit hat für die schlafenden Sterblichen keine Bedeutung; sie sind vollkommen bewusstlos; sie wissen nichts von der Dauer ihrer Ruhe. Bei der Neuzusammenfügung der Persönlichkeit am Ende eines Zeitalters werden diejenigen, die fünftausend Jahre geschlafen haben, nicht anders reagieren als jene, die fünf Tage geruht haben. Vom zeitlichen Aufschub abgesehen, durchlaufen diese Fortlebenden die Etappen des Aufstiegs genau gleich wie jene, die einen längeren oder kürzeren Todesschlaf vermeiden.
30:4.13 (341.3) Diese Dispensationsklassen von Weltenpilgern werden in der Arbeit des Lokaluniversums für morontielle Gruppenaktivitäten gebraucht. In der Mobilisierung derart gewaltiger Gruppen liegt ein großer Vorteil; auf diese Art bleiben sie während langer Perioden wirkungsvollen Dienstes beisammen.
30:4.14 (341.4) 3. Studenten der Residenzwelten. Alle fortlebenden Sterblichen, die auf den Residenzwelten aufwachen, gehören dieser Klasse an.
30:4.15 (341.5) Der physische Körper aus sterblichem Fleisch ist kein Teil des neu zusammengefügten schlafenden Fortlebenden; der physische Körper ist zum Staub zurückgekehrt. Der zugeteilte Seraph bürgt für den neuen Körper, die morontielle Gestalt, als dem neuen Lebensträger für die unsterbliche Seele und den innewohnenden zurückgekehrten Justierer. In der Verwahrung des Justierers befindet sich die geistige Übersetzung des Verstandes des schlafenden Fortlebenden. Der zugeteilte Seraph ist der Hüter der fortlebenden Identität — der unsterblichen Seele — so weit sich diese entwickelt hat. Und wenn diese beiden, Justierer und Seraph, das ihnen anvertraute Persönlichkeitsgut wiedervereinigen, stellt das neue Wesen die Auferstehung der alten Persönlichkeit dar, das Fortleben der sich entwickelnden morontiellen Identität der Seele. Solch eine Wiedervereinigung von Seele und Justierer nennt man durchaus zutreffend eine Auferstehung, eine Wiederzusammenfügung von Persönlichkeitsfaktoren; aber auch das erklärt das Wiedererscheinen der weiterlebenden Persönlichkeit nicht restlos. Obwohl ihr die Tatsache eines solch unerklärlichen Vorgangs wahrscheinlich nie verstehen werdet, werdet ihr eines Tages die Wahrheit durch eigene Erfahrung kennen, sofern ihr den Plan für das Fortleben der Sterblichen nicht zurückweist.
30:4.16 (341.6) Der Plan des anfänglichen Zurückhaltens der Sterblichen auf sieben Welten fortschreitender Schulung ist in Orvonton nahezu universell. In jedem ungefähr eintausend bewohnte Welten zählenden Lokalsystem gibt es sieben Residenzwelten, die gewöhnlich Satelliten oder Untersatelliten der Systemhauptwelt sind. Sie sind die Empfangswelten für die Mehrheit der aufsteigenden Sterblichen.
30:4.17 (341.7) Manchmal nennt man all diese von Sterblichen bewohnten Schulungswelten die „Wohnungen“, und gerade auf solche Sphären spielte Jesus an, als er sagte: „In meines Vaters Haus gibt es viele Wohnungen.“ Von da an werden die Aufsteiger innerhalb einer gegebenen Sphärengruppe wie derjenigen der Residenzwelten von Sphäre zu Sphäre und von einer Lebensphase zur nächsten individuell vorrücken, aber von einem Abschnitt des Universumsstudiums zum anderen gehen sie immer in Klassenformation weiter.
30:4.18 (342.1) 4. Morontielle Fortschreitende. Von den Residenzwelten an aufwärts durch die Sphären des Systems, der Konstellation und des Universums reiht man die Sterblichen in die Klasse der morontiellen Fortschreitenden ein; sie durchlaufen jetzt die Übergangssphären des Aufstiegs der Sterblichen. Während die aufsteigenden Sterblichen von den niedrigeren zu den höheren morontiellen Welten fortschreiten, dienen sie in ungezählten Eigenschaften in Zusammenarbeit mit ihren Lehrern und in Gesellschaft ihrer vorgerückteren und älteren Brüder.
30:4.19 (342.2) Das morontielle Wachstum betrifft ständigen Fortschritt von Intellekt, Geist und persönlicher Gestalt. Die Fortlebenden sind immer noch Wesen mit drei Naturen. Während der ganzen morontiellen Erfahrung sind sie Mündel des Lokaluniversums. Die Ordnung des Superuniversums funktioniert für sie erst ab Beginn der geistigen Laufbahn.
30:4.20 (342.3) Die Sterblichen erwerben eine wirklich geistige Identität erst kurz bevor sie den Hauptsitz des Lokaluniversums verlassen, um sich auf die Empfangswelten der kleinen Sektoren des Superuniversums zu begeben. Der Übergang vom morontiellen Schlussstadium zum ersten oder niedrigsten geistigen Status stellt nur eine geringfügige Verwandlung dar. Verstand, Persönlichkeit und Charakter bleiben bei diesem Schritt unverändert; einzig die Gestalt wandelt sich. Aber die Geistgestalt ist gerade so wirklich wie der morontielle Körper und ebenso deutlich wahrnehmbar.
30:4.21 (342.4) Vor ihrer Abreise von den Lokaluniversen ihres Ursprungs nach den Empfangswelten des Superuniversums erhalten die Sterblichen der Zeit vom Schöpfersohn und vom Muttergeist des Lokaluniversums eine Bestätigung ihrer Geistigkeit. Von da an ist der Status des aufsteigenden Sterblichen endgültig gesichert. Nie hat man von auf Abwege geratenen Mündeln des Superuniversums gehört. Auch die aufsteigenden Seraphim werden zur Zeit ihres Verlassens des Lokaluniversums in ihrem Engelsrang erhöht.
30:4.22 (342.5) 5. Mündel des Superuniversums. Alle auf den Schulungswelten der Superuniversen eintreffenden Aufsteiger werden zu Mündeln der Ältesten der Tage; sie haben das morontielle Leben der Lokaluniversen durchlaufen und sind jetzt beglaubigte Geistwesen. Als junge geistige Wesen beginnen sie den Aufstieg im superuniversellen System der Schulung und Kultur, das sich von den Empfangssphären ihres kleinen Sektors über die Studienwelten der zehn großen Sektoren bis hinauf zu den höheren Kultursphären des superuniversellen Hauptsitzes erstreckt.
30:4.23 (342.6) Es gibt drei Ordnungen studierender Geistwesen, je nachdem, ob sie sich in den kleinen Sektoren, den großen Sektoren oder auf den superuniversellen Hauptsitzwelten geistigen Fortschritts aufhalten. So wie die morontiellen Aufsteiger auf den Welten des Lokaluniversums studierten und arbeiteten, fahren auch die geistigen Aufsteiger fort, neue Welten zu meistern, während sie sich darin üben, an andere weiterzugeben, was sie aus den Weisheitsbrunnen der Erfahrung getrunken haben. Aber während der superuniversellen Laufbahn als geistiges Wesen zur Schule zu gehen, ist sehr anders als irgendetwas, was je in die Vorstellungswelt des materiellen menschlichen Verstandes eingedrungen ist.
30:4.24 (342.7) Bevor die aufsteigenden Geistwesen das Superuniversum mit Ziel Havona verlassen, erhalten sie denselben vollständigen Unterricht in superuniverseller Führung, wie sie ihn während ihrer morontiellen Erfahrung in lokaluniverseller Leitung genossen haben. Bevor die vergeistigten Sterblichen Havona erreichen, besteht ihr hauptsächliches Studium, wenn auch nicht ihre ausschließliche Beschäftigung, in der Beherrschung der Lokaluniversums- und Superuniversumsverwaltung. Der Grund für diese ganze Erfahrung ist jetzt nicht ganz ersichtlich, aber zweifellos ist diese Schulung weise und notwendig im Hinblick auf die mögliche zukünftige Bestimmung der Sterblichen als Angehörige des Finalitätskorps.
30:4.25 (342.8) Der superuniverselle Werdegang ist nicht für alle aufsteigenden Sterblichen derselbe. Sie erhalten wohl alle dieselbe allgemeine Erziehung, aber besondere Gruppen und Klassen werden in Spezialkursen ausgebildet und ganz bestimmten Übungsgängen unterworfen.
30:4.26 (343.1) 6. Pilger Havonas. Wenn die geistige Entwicklung eines fortlebenden Sterblichen vollständig, wenn auch nicht überreich ist, macht er sich bereit für den langen Flug nach Havona, dem Hafen der evolutionären Geistwesen. Auf Erden wart ihr ein Geschöpf aus Fleisch und Blut; auf der Reise durch das Lokaluniversum wart ihr ein morontielles Wesen; im Superuniversum wart ihr ein in Entwicklung begriffenes Geistwesen; mit eurer Ankunft auf den Empfangswelten Havonas beginnt eure geistige Erziehung wirklich und allen Ernstes; und endlich werdet ihr im Paradies als ein vervollkommnetes Geistwesen erscheinen.
30:4.27 (343.2) Die Reise vom Hauptsitz des Superuniversums nach den Empfangssphären Havonas wird immer allein unternommen. Von jetzt an wird kein Klassen- oder Gruppenunterricht mehr erteilt. Ihr habt die auf den evolutionären Welten von Zeit und Raum empfangene technische und administrative Schulung hinter euch gebracht. Jetzt beginnt eure persönliche Erziehung, eure individuelle geistige Schulung. Von Anfang bis Ende, durch ganz Havona, ist die Ausbildung persönlich und ihrem Wesen nach dreifach: intellektuell, geistig und erfahrungsmäßig.
30:4.28 (343.3) Die erste Handlung eurer havonischen Laufbahn wird sein, eurem Transportsekonaphen eure Anerkennung und Dankbarkeit für die lange und wohlbehalten überstandene Reise auszudrücken. Hierauf werdet ihr den Wesen vorgestellt, die bei euren frühen Havona-Aktivitäten eure Paten sein werden. Als Nächstes geht ihr eure Ankunft registrieren und setzt eine Botschaft des Dankes und der Anbetung zur Absendung an den Schöpfersohn eures Lokaluniversums auf, an den Universumsvater, der euren Sohnes-Werdegang ermöglicht hat. Damit sind die Formalitäten der Ankunft auf Havona abgeschlossen; nun wird euch eine lange Periode der Muße für freie Beobachtung gewährt, die euch Gelegenheit bietet, eure Freunde, Gefährten und Mitarbeiter aus der langen aufsteigenden Erfahrungszeit aufzusuchen. Ihr könnt auch den Fernmeldedienst befragen, um zu erfahren, welche von euren Pilgergefährten seit eurem Verlassen Uversas nach Havona abgereist sind.
30:4.29 (343.4) Die Tatsache eurer Ankunft auf den Empfangswelten Havonas wird ordnungsgemäß an den Hauptsitz eures Lokaluniversums weitergemeldet und eurem seraphischen Hüter persönlich mitgeteilt, wo immer auch dieser Seraph sich dann gerade aufhalten mag.
30:4.30 (343.5) Die aufsteigenden Sterblichen sind mit den Angelegenheiten der evolutionären Welten des Raums gründlich vertraut gemacht worden; nun stehen sie am Anfang ihres langen und lohnenden Kontaktes mit den erschaffenen Sphären der Vollendung. Welch eine Vorbereitung auf irgendein zukünftiges Wirken wird doch durch diese kombinierte, einzigartige und außergewöhnliche Erfahrung geboten! Aber ich kann euch Havona nicht schildern; ihr müsst diese Welten sehen, um ihre Herrlichkeit würdigen und ihre Großartigkeit erfassen zu können.
30:4.31 (343.6) 7. Paradies-Ankömmlinge. Wenn ihr das Paradies mit dem Status von Wohnberechtigten erreicht habt, beginnt ihr mit dem progressiven Lehrgang in Göttlichkeit und Absonität. Euer Wohnrecht im Paradies bedeutet, dass ihr Gott gefunden habt, und dass euch bevorsteht, in das Finalitätskorps der Sterblichen aufgenommen zu werden. Von allen Geschöpfen des Großen Universums werden nur die mit dem Vater fusionierten in das Finalitätskorps der Sterblichen aufgenommen. Nur solche Wesen leisten den Finalisteneid. Andere Wesen, die paradiesische Vollkommenheit besitzen oder erreicht haben, können diesem Finalitätskorps vorübergehend zugeteilt werden, aber ihre Zugehörigkeit zu der unbekannten und nichtoffenbarten Mission dieses anschwellenden Heeres evolutionärer, vervollkommneter Veteranen von Zeit und Raum ist nicht für ewig.
30:4.32 (343.7) Den Paradies-Ankömmlingen wird eine Periode der Freiheit zugestanden, wonach sie ihr Zusammenwirken mit den sieben Gruppen primärer Supernaphim beginnen. Man bezeichnet sie als Graduierte des Paradieses, wenn sie ihren Lehrgang bei den Leitern der Anbetung abgeschlossen haben und danach als Finalisten in der Eigenschaft von Beobachtern und Mitarbeitern in den fernsten Gegenden der gewaltigen Schöpfung eingesetzt werden. Bis jetzt scheint es für das Finalitätskorps der Sterblichen keine bestimmte oder definitive Verwendung zu geben, obwohl sie auf den im Licht und Leben verankerten Welten in vielen Funktionen dienen.
30:4.33 (344.1) Auch wenn es für das Finalitätskorps der Sterblichen keine künftige oder nicht offenbarte Bestimmung gäbe, wäre die diesen aufsteigenden Wesen gegenwärtig zugewiesene Aufgabe ganz und gar angemessen und glorreich. Ihre jetzige Bestimmung rechtfertigt den universalen Plan für den evolutionären Aufstieg vollkommen. Aber die künftigen Zeitalter der Sphärenentwicklung im äußeren Raum werden ohne Zweifel die von den Göttern bei der Ausführung ihres göttlichen Planes für menschliches Fortleben und sterblichen Aufstieg bekundete Weisheit und Gnade noch ganz anders hervortreten und in hellerem göttlichen Lichte erstrahlen lassen.
30:4.34 (344.2) Zusammen mit dem, was euch offenbart worden ist und was ihr den Ausführungen über eure eigene Welt werdet entnehmen können, stellt dieser Bericht eine Skizze der Laufbahn eines aufsteigenden Sterblichen dar. Die Geschichte hört sich von einem Superuniversum zum anderen beträchtlich anders an, aber diese Schilderung gewährt einen flüchtigen Blick auf den durchschnittlichen Plan für menschlichen Fortschritt, wie er im Lokaluniversum von Nebadon und im siebenten Segment des Großen Universums, im Superuniversum von Orvonton, funktioniert.
30:4.35 (344.3) [Dargeboten von einem Mächtigen Botschafter aus Uversa.]
Das Urantia Buch
Schrift 31
31:0.1 (345.1) DAS Korps der Sterblichen Finalisten stellt die gegenwärtig bekannte Bestim- mung der aufsteigenden, mit ihrem Justierer fusionierten Sterblichen der Zeit dar. Aber es gibt noch andere Gruppen, die ebenfalls diesem Korps zugeteilt sind. Das primäre Finalistenkorps setzt sich wie folgt zusammen:
31:0.2 (345.2) 1. Einheimische Havonas.
31:0.3 (345.3) 2. Gravitationsbotschafter.
31:0.4 (345.4) 3. Verherrlichte Sterbliche.
31:0.5 (345.5) 4. Adoptierte Seraphim.
31:0.6 (345.6) 5. Verherrlichte Materielle Söhne.
31:0.7 (345.7) 6. Verherrlichte Mittler-Geschöpfe.
31:0.8 (345.8) Das sind die sechs Gruppen verherrlichter Wesen, die diese einzigartige Körperschaft ewiger Bestimmung bilden. Wir vermeinen ihre zukünftige Aufgabe zu kennen, aber sicher sind wir nicht. Obwohl sich das Finalitätskorps der Sterblichen im Paradies mobilisiert und obwohl es gegenwärtig auf so umfassende Weise in den Universen des Raums wirkt und die im Licht und Leben verankerten Welten verwaltet, müssen die jetzt in Organisation begriffenen Universen des äußeren Raumes seine künftige Bestimmung sein. Wenigstens vermutet man das auf Uversa.
31:0.9 (345.9) Das Korps ist in Übereinstimmung mit den Arbeitsgemeinschaften der Welten des Raums organisiert und gemäß der während des langen und bewegten aufsteigenden Werdegangs gesammelten Erfahrung im Zusammenleben. Alle zum Korps zugelassenen aufsteigenden Geschöpfe werden darin als Ebenbürtige empfangen, aber diese erhabene Gleichheit löscht in keiner Weise die Individualität aus, noch zerstört sie die persönliche Identität. Im Umgang mit einem Finalisten können wir sofort feststellen, ob es sich um einen aufsteigenden Sterblichen, einen Einheimischen Havonas, einen adoptierten Seraphen, ein Mittler-Geschöpf oder einen Materiellen Sohn handelt.
31:0.10 (345.10) Während des gegenwärtigen Universumszeitalters kehren die Finalisten zum Dienst in die Universen der Zeit zurück. Es werden ihnen nacheinander Aufgaben in den verschiedenen Superuniversen übertragen, aber nie im Superuniversum ihrer Herkunft, solange sie nicht in allen anderen sechs Superschöpfungen gedient haben. Auf diese Weise können sie sich die siebenfache Vorstellung vom Supremen Wesen aneignen.
31:0.11 (345.11) Eine oder mehrere Kompanien sterblicher Finalisten sind ständig auf Urantia im Dienst. Es gibt keinen universellen Dienstbereich, dem sie nicht zugeteilt sind; sie sind universell tätig und arbeiten im Wechsel während gleich langer Perioden ihnen zugewiesener Ämter und freien Dienstes.
31:0.12 (345.12) Wir haben keine Vorstellung von der Natur der zukünftigen Organisation dieser außergewöhnlichen Gruppe, aber die Finalisten sind jetzt eine sich völlig selbstverwaltende Körperschaft. Sie wählen ihre eigenen ständigen, periodischen und Missionen zuweisenden Führer und Leiter. Kein äußerer Einfluss kann je auf ihre Politik einwirken, und sie haben einzig der Paradies-Trinität Treue geschworen.
31:0.13 (346.1) Die Finalisten unterhalten ihre eigenen Hauptquartiere im Paradies, in den Superuniversen, in den Lokaluniversen und in allen Kapitalen der Unterabteilungen. Sie sind eine getrennte Ordnung der evolutionären Schöpfung. Wir führen oder kontrollieren sie nicht direkt, und doch sind sie absolut treu und bei all unseren Vorhaben stets zur Mitarbeit bereit. Sie sind in der Tat die sich ansammelnden geprüften und wahren Seelen von Zeit und Raum — das evolutionäre Salz des Universums — und sie sind auf ewig gegen Übel gefeit und vor Sünde sicher.
31:1.1 (346.2) Viele Einheimische Havonas, die in den Pilger-Übungsschulen des Zentraluniversums als Lehrer dienen, binden sich sehr stark an die aufsteigenden Sterblichen, und noch stärker faszinieren sie künftiges Wirken und Bestimmung des Korps Sterblicher Finalisten. Im Paradies wird am administrativen Hauptsitz des Korps ein Register für freiwillige Havoner geführt, dem der Mitarbeiter von Großfanda vorsteht. Heute findet man Millionen und Abermillionen von Einheimischen Havonas auf dieser Warteliste. Diese vollkommenen Wesen direkter göttlicher Schöpfung sind dem Finalitätskorps der Sterblichen eine große Hilfe, und sie werden ihm in weit entfernter Zukunft ohne Zweifel noch viel nützlicher sein. Sie steuern den Gesichtspunkt derer bei, die in Vollkommenheit und göttlicher Überfülle geboren sind. Auf diese Weise vereinigen die Finalisten beide Phasen erfahrungsmäßiger Existenz in sich — die vollkommene und die vervollkommnete.
31:1.2 (346.3) Die Einheimischen Havonas müssen in Verbindung mit evolutionären Wesen gewisse erfahrungsmäßige Entwicklungen durchmachen, die in ihnen die Fähigkeit schaffen, ein Geistfragment des Universalen Vaters zu empfangen. Das Finalitätskorps der Sterblichen zählt als dauernde Mitglieder nur Wesen, die mit dem Geist des Ersten Zentralen Ursprungs fusioniert haben oder denen, wie den Gravitationsbotschaftern, dieser Geist Gottes des Vaters schon angeboren ist.
31:1.3 (346.4) Die Bewohner des Zentraluniversums werden in das Korps im Verhältnis von einem auf eintausend Finalisten — so viele zählt eine Finalistenkompanie — aufgenommen. Für befristete Dienste ist das Korps in Kompanien zu eintausend organisiert, wobei auf 997 aufsteigende Geschöpfe ein Einheimischer Havonas und ein Gravitationsbotschafter kommen. Die Finalisten werden solcherweise in Kompanien mobilisiert, aber das Finalistengelübde wird ihnen einzeln abgenommen. Es ist ein Gelübde von enormer Tragweite und ewiger Bedeutung. Der Einheimische Havonas leistet denselben Eid und tritt dem Korps für immer bei.
31:1.4 (346.5) Die havonischen Neulinge folgen der Kompanie, der sie zugeteilt sind; wo immer die Gruppe sich hinbegibt, gehen auch sie mit. Und ihr solltet ihren Enthusiasmus bei der neuen Finalistenarbeit sehen! Die Möglichkeit, dem Korps der Finalität beizutreten, ist etwas vom Allererregendsten in Havona; die Möglichkeit, ein Finalist zu werden, ist eines der höchsten Abenteuer dieser vollkommenen Rassen.
31:1.5 (346.6) Die Einheimischen Havonas werden auch in demselben Verhältnis in das Korps der Vereinigten Trinitisierten Finalisten auf Vizegerington und in das Korps der Transzendenten Finalisten im Paradies aufgenommen. Die Bürger Havonas betrachten diese drei Bestimmungen nebst ihrer möglichen Aufnahme in das Korps der Finalisten Havonas als die höchsten Ziele ihrer himmlischen Laufbahn.
31:2.1 (346.7) Wo und wann immer Gravitationsbotschafter wirken, führen die Finalisten den Befehl. Alle Gravitationsbotschafter unterstehen der ausschließlichen Verfügungsgewalt Großfandas, und sie sind nur dem primären Korps der Finalität zugeteilt. Sie sind den Finalisten schon jetzt von unschätzbarem Wert, und sie werden sich in der ewigen Zukunft als überaus nützlich erweisen. Keine andere Gruppe intelligenter Geschöpfe besitzt ein derartiges personifiziertes Botschafterkorps, das fähig ist, Zeit und Raum zu transzendieren. Ähnliche, anderen Finalitätskorps zugeteilte Typen von Botschafter-Registrierern sind nicht personifiziert; sie sind absonitisiert.
31:2.2 (347.1) Die Gravitationsbotschafter stammen aus Divinington und sind modifizierte und personifizierte Justierer, aber kein Mitglied unserer Gruppe aus Uversa wird sich unterfangen, die Natur eines dieser Botschafter erklären zu wollen. Wir wissen, dass sie hochpersönliche, göttliche, intelligente und rührend verstehende Wesen sind, aber wir begreifen ihre zeitlose Technik der Raumdurchquerung nicht. Sie scheinen in der Lage zu sein, durchaus alle Energien, Kreisläufe und selbst die Gravitation zu benutzen. Die Finalisten des Korps der Sterblichen können Zeit und Raum nicht trotzen, aber sie haben an ihrer Seite und unter ihrem Befehl beinah unendliche Geistpersönlichkeiten, die dazu imstande sind. Wir nehmen uns die Freiheit, die Gravitationsbotschafter Persönlichkeiten zu nennen, aber in Wirklichkeit sind es Wesen der höchsten Geistesart, unbegrenzte, uferlose Persönlichkeiten. Sie besitzen eine von den Einsamen Botschaftern völlig verschiedene Art der Persönlichkeit.
31:2.3 (347.2) Gravitationsbotschafter können einer Finalistenkompanie in unbeschränkter Zahl angegliedert werden, aber nur ein Botschafter, das Oberhaupt seiner Gefährten, wird in das Finalitätskorps der Sterblichen aufgenommen. Diesem Oberhaupt ist ein permanenter Mitarbeiterstab von 999 Botschaftergefährten zugeteilt, und wenn die Umstände es erfordern, kann er aus den Reserven der Ordnung Hilfskräfte in unbegrenzter Zahl anfordern.
31:2.4 (347.3) Die Gravitationsbotschafter und die verherrlichten sterblichen Finalisten gelangen zu einer rührenden und tiefen Zuneigung zueinander, denn sie haben vieles gemeinsam: Die einen sind direkte Personifizierungen von Fragmenten des Universalen Vaters, die anderen sind Geschöpfespersönlichkeiten, die ihre Existenz in der fortlebenden unsterblichen Seele haben, welche mit einem Fragment desselben Universalen Vaters, mit dem geistigen Gedankenjustierer, fusioniert hat.
31:3.1 (347.4) Die aufsteigenden, mit dem Justierer fusionierten Sterblichen bilden den Hauptharst des primären Korps der Finalität. Zusammen mit den adoptierten und verherrlichten Seraphim gibt es ihrer in jeder Finalistenkompanie gewöhnlich 990. Das Verhältnis zwischen Sterblichen und Engeln ist von Gruppe zu Gruppe verschieden, wobei die Sterblichen den Engeln an Zahl weit überlegen sind. Einheimische Havonas, verherrlichte Materielle Söhne, verherrlichte Mittler-Geschöpfe, Gravitationsbotschafter und das unbekannte, fehlende Mitglied machen nur ein Prozent des Korps aus; jede Kompanie von eintausend Finalisten bietet gerade für zehn von diesen nichtsterblichen und nichtseraphischen Persönlichkeiten Platz.
31:3.2 (347.5) Wir auf Uversa kennen die „Finalitätsbestimmung“ der aufsteigenden Sterblichen der Zeit nicht. Gegenwärtig residieren sie im Paradies und dienen vorübergehend in den Korps des Lichts und Lebens; aber ein derart ungeheuerlicher Lehrgang aufsteigender Schulung und eine derart lange Universumsdisziplin müssen dazu bestimmt sein, sie für noch größere Vertrauenstests und noch sublimere verantwortungsvolle Dienste zu qualifizieren.
31:3.3 (347.6) Obwohl diese aufsteigenden Sterblichen das Paradies erreicht haben, in das Korps der Finalität aufgenommen und in großer Zahl zurückgesandt worden sind, um sich an der Führung der Lokaluniversen zu beteiligen und bei der Verwaltung der superuniversellen Angelegenheiten mitzuwirken — trotz dieser scheinbaren Bestimmung bleibt doch die bedeutungsvolle Tatsache bestehen, dass sie nur als Geiste der sechsten Stufe eingetragen sind. Zweifelsohne bleibt im Werdegang des Finalitätskorps der Sterblichen noch ein weiterer Schritt zu tun. Wir kennen die Art dieses Schrittes nicht, aber es sind uns drei Tatsachen bekannt, auf die wir jetzt eure Aufmerksamkeit lenken möchten:
31:3.4 (348.1) 1. Die Annalen sagen uns, dass die Sterblichen während ihres Aufenthaltes in den kleinen Sektoren Geiste der ersten Ordnung sind, dass sie zur zweiten Ordnung vorrücken, wenn sie auf die großen Sektoren versetzt werden, und zur dritten, wenn sie auf die zentralen Schulungswelten des Superuniversums weitergehen. Die Sterblichen werden vierte oder graduierte Geiste, wenn sie den sechsten Kreis Havonas erreichen, und Geiste der fünften Ordnung, wenn sie den Universalen Vater finden. Später erreichen sie das sechste Stadium geistiger Existenz, nachdem sie den Eid abgelegt haben, der ihre ewige Zugehörigkeit zum Finalitätskorps der Sterblichen besiegelt.
31:3.5 (348.2) Wir stellen fest, dass die geistige Klassifizierung oder Bezeichnung durch das tatsächliche Vorrücken von einem Bereich universellen Dienstes zu einem anderen Bereich universellen Dienstes oder von einem Universum zu einem anderen Universum bestimmt wird; und wir vermuten, dass die Erhebung des Finalitätskorps der Sterblichen in die siebente Geistklasse zusammenfallen wird mit ihrer Beförderung zum ewigen Amt des Dienens auf bisher unbekannten und nicht offenbarten Sphären und mit ihrem Erreichen des Supremen Gottes. Aber außer diesen kühnen Mutmaßungen wissen wir über all das tatsächlich nicht mehr als ihr; unsere Kenntnis der sterblichen Laufbahn geht nicht weiter als bis zu der gegenwärtigen Paradies-Bestimmung.
31:3.6 (348.3) 2. Die sterblichen Finalisten sind der Aufforderung der Zeitalter „Seid vollkommen“ voll und ganz gerecht geworden; sie sind über den universellen Pfad sterblicher Vollbringung aufgestiegen; sie haben Gott gefunden und sind ordnungsgemäß in das Finalitätskorps aufgenommen worden. Diese Wesen haben die gegenwärtige Grenze geistigen Fortschritts erreicht, nicht aber die Finalität des ultimen geistigen Status. Sie sind an die gegenwärtige Grenze der Geschöpfesvollkommenheit gelangt, nicht aber zur Finalität des Geschöpfesdienstes. Sie haben die Fülle der Anbetung der Gottheit erfahren, nicht aber die Finalität des erfahrungsmäßigen Erreichens der Gottheit.
31:3.7 (348.4) 3. Die verherrlichten Sterblichen des Paradies-Korps der Finalität sind aufsteigende Wesen, die jeden Schritt der Wirklichkeit und Philosophie einer so intensiv wie nur möglich gelebten intelligenten Existenz aus Erfahrung kennen. Während der Zeitalter dieses Aufstiegs von den niedrigsten materiellen Welten zu den geistigen Höhen des Paradieses sind diese fortlebenden Geschöpfe bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten geschult worden in jeder Einzelheit jedes göttlichen Prinzips einer sowohl gerechten und wirksamen als auch erbarmungsvollen und geduldigen Verwaltung der gesamten universellen Schöpfung von Zeit und Raum.
31:3.8 (348.5) Wir halten dafür, dass die menschlichen Wesen ein Anrecht darauf haben, unsere Ansichten zu kennen, und dass ihr frei sein sollt, mit uns bezüglich des Geheimnisses der ultimen Bestimmung des Paradies-Korps der Finalität Vermutungen anzustellen. Es scheint uns in die Augen zu springen, dass die gegenwärtigen Missionen dieser vervollkommneten evolutionären Geschöpfe ihrem Wesen nach so etwas wie Kurse für bestandene Graduierte in Universumsverständnis und superuniverseller Verwaltung darstellen; und wir fragen uns alle: „Warum legen die Götter einen derartigen Wert darauf, die fortlebenden Sterblichen so umfassend in der Technik der Universumsführung auszubilden?“
31:4.1 (348.6) Vielen der treuen seraphischen Hüter von Sterblichen wird gestattet, mit ihren menschlichen Mündeln die aufsteigende Bahn zu durchlaufen, und nach ihrer Fusion mit dem Vater legen viele dieser Schutzengel zusammen mit ihren Schützlingen das Ewigkeitsgelübde der Finalisten ab und akzeptieren für immer dieselbe Bestimmung wie ihre sterblichen Gefährten. Engel, die die aufsteigende Erfahrung sterblicher Wesen durchmachen, können das Los der menschlichen Natur teilen; sie können wie sie und auf ewig in das Korps der Finalität aufgenommen werden. Eine große Zahl adoptierter und verherrlichter Seraphim wird auch den verschiedenen Finalitätskorps Nichtsterblicher zugeteilt.
31:5.1 (349.1) Es gibt in den Universen von Zeit und Raum eine Regelung, die es Adamischen Bürgern der Lokalsysteme, die lange vergeblich auf eine planetarische Mission gewartet haben, erlaubt, einen Antrag auf Entbindung vom Status eines Dauerbürgers zu stellen. Wenn diesem entsprochen wird, schließen sie sich den aufsteigenden Pilgern in den Universumskapitalen an und bewegen sich von hier aus auf das Paradies und das Finalitätskorps zu.
31:5.2 (349.2) Wenn eine vorgerückte evolutionäre Welt die späteren Ären des Zeitalters des Lichts und Lebens erreicht, können sich die Materiellen Söhne — die Planetarischen Adame und Evas — dafür entscheiden, sich zu vermenschlichen, Justierer zu empfangen und den evolutionären Weg einzuschlagen, der durch das Universum hinauf- und zum Korps der Sterblichen Finalisten führt. Gewisse dieser Materiellen Söhne, wie Adam auf Urantia, sind bei ihrer Sendung als biologische Beschleuniger teilweise gescheitert oder haben technische Fehler begangen; sie sehen sich dann gezwungen, sich dem für die Völker dieser Welt natürlichen Lauf der Dinge zu unterziehen, Justierer zu empfangen, den Tod zu erleiden, gestützt auf ihren Glauben durch die Etappen des Aufstiegs zu gehen und endlich das Paradies und das Korps der Finalität zu erreichen.
31:5.3 (349.3) Man findet diese Materiellen Söhne nicht in vielen Finalistenkompanien. Ihre Gegenwart verleiht solchen Gruppen ein großes Potential für mögliche hohe Dienste, und sie werden stets zu ihren Führern ernannt. Wenn beide Partner des edenischen Paares derselben Gruppe angehören, erlaubt man ihnen gewöhnlich, gemeinsam, wie eine einzige Persönlichkeit, zu wirken. Solche aufsteigenden Paare sind beim Abenteuer der Trinitisierung weit erfolgreicher als die aufsteigenden Sterblichen.
31:6.1 (349.4) Auf vielen Planeten werden Mittler-Geschöpfe in großer Zahl erzeugt, aber sie harren selten auf ihrer Geburtswelt aus, nachdem diese im Licht und Leben verankert worden ist. Dann, oder bald nachher, werden sie aus ihrem Status als Dauerbürger entlassen und beginnen mit ihrem Aufstieg zum Paradies. Gemeinsam mit den Sterblichen von Zeit und Raum durchlaufen sie dann die morontiellen Welten, das Superuniversum und Havona.
31:6.2 (349.5) Die verschiedenen Universen entstammenden Mittler-Geschöpfe unterscheiden sich in Ursprung und Wesen bedeutend voneinander, aber sie sind alle für das eine oder andere Finalitätskorps des Paradieses bestimmt. Die sekundären Mittler fusionieren schließlich alle mit einem Justierer und werden in das Korps der Sterblichen aufgenommen. Viele Finalistenkompanien haben eines von diesen verherrlichten Wesen in ihren Reihen.
31:7.1 (349.6) Gegenwärtig zählt jede Finalistenkompanie 999 Persönlichkeiten, die einen Eid abgelegt haben, also dauernde Mitglieder sind. Der fehlende Platz wird vom Haupt der jeder einzelnen Mission beigegebenen Verkündiger des Lichts eingenommen. Aber diese Wesen sind nur vorübergehende Mitglieder des Korps.
31:7.2 (349.7) Jede dem Dienst irgendeines Finalistenkorps zugeteilte himmlische Persönlichkeit wird Verkündiger des Lichts genannt. Diese Wesen leisten keinen Finalisteneid und sind, obwohl seiner Organisation unterstellt, mit dem Korps nicht auf Dauer verbunden. Diese Gruppe kann Einsame Botschafter, Supernaphim, Sekonaphim, Paradies-Bürger oder deren trinitisierte Sprosse umfassen — überhaupt jedes zur Ausführung einer vorübergehenden Finalistenmission erforderliche Wesen. Ob das Korps bei seiner ewigen Mission mit diesen Wesen verbunden bleibt oder nicht, wissen wir nicht. Nach Beendigung ihres Auftrags nehmen die Verkündiger des Lichts jeweils wieder ihren früheren Status an.
31:7.3 (350.1) In seiner derzeitigen Zusammensetzung umfasst das Finalitätskorps der Sterblichen gerade nur sechs Klassen von Dauermitgliedern. Wie man sich vorstellen kann, ergehen sich die Finalisten in vielen Mutmaßungen über die Identität ihrer zukünftigen Gefährten, aber sie sind untereinander ziemlich uneins.
31:7.4 (350.2) Wir auf Uversa stellen oft Vermutungen über die Identität der siebenten Finalistengruppe an. Wir haben darüber viele Ideen, wie zum Beispiel die mögliche Zuteilung einiger Mitglieder der sich ansammelnden Korps der zahlreichen trinitisierten Gruppen des Paradieses, Vizegeringtons und des inneren Kreises Havonas. Man mutmaßt sogar, dem Korps der Finalität könnte, sollte es für den Dienst in den jetzt im Werden begriffenen Universen bestimmt sein, die Trinitisierung vieler seiner Helfer bei der universellen Verwaltungsarbeit gestattet werden.
31:7.5 (350.3) Einer von uns vertritt die Ansicht, dass jener leere Platz im Korps der Finalisten von irgendeinem dem neuen Universum ihres zukünftigen Dienstes entstammenden Wesenstyp eingenommen werden wird; ein anderer neigt zur Ansicht, dass dieser Platz von einem Typ paradiesischer Persönlichkeit besetzt werden wird, der noch nicht erschaffen, eventuiert oder trinitisiert worden ist. Aber wir werden höchstwahrscheinlich den Eintritt der Finalisten in das siebente Stadium ihrer geistigen Vollbringung abwarten müssen, um es wirklich zu wissen.
31:8.1 (350.4) Ein Teil der Erfahrung der vervollkommneten Sterblichen als Finalisten des Paradieses besteht im Bemühen um das Verständnis von Wesen und Funktion der über eintausend Gruppen transzendenter Überbürger des Paradieses, eventuierter Wesen mit absoniten Attributen. Bei ihrem Umgang mit diesen Überpersönlichkeiten stehen den aufsteigenden Finalisten zahlreiche Ordnungen transzendenter Betreuer helfend und lenkend zur Seite, die die Aufgabe haben, die fortgeschrittenen Finalisten bei ihren neuen Paradies-Brüdern einzuführen. Die ganze Ordnung der Transzendentalen lebt im westlichen Teil des Paradieses in einem gewaltigen Bezirk, der ausschließlich von ihr eingenommen wird.
31:8.2 (350.5) Bei der Besprechung der Transzendentalen sind uns Beschränkungen auferlegt, nicht nur durch das begrenzte menschliche Verständnis, sondern auch durch die Bestimmungen des Erlasses, der unsere die Paradies-Persönlichkeiten betreffenden Enthüllungen regelt. Diese Wesen stehen in keinem Zusammenhang mit dem Aufstieg der Sterblichen nach Havona. Das gewaltige Heer der Transzendentalen des Paradieses hat weder mit den Angelegenheiten Havonas noch denjenigen der sieben Superuniversen das Geringste zu tun, da es sich einzig mit der Überverwaltung der Angelegenheiten des Alluniversums befasst.
31:8.3 (350.6) Ihr als Geschöpfe könnt euch einen Schöpfer vorstellen, aber ihr könnt schwerlich fassen, dass eine enorme und vielfältige Ansammlung intelligenter Wesen existiert, die weder Schöpfer noch Geschöpfe sind. Diese Transzendentalen erschaffen keine Geschöpfe, noch wurden sie je erschaffen. Wenn wir von ihrem Ursprung sprechen, erachten wir es zur Vermeidung der Einführung eines neuen Ausdrucks — einer willkürlichen Bezeichnung ohne Bedeutung — als das Beste zu sagen, dass die Transzendentalen ganz einfach eventuieren. Es mag wohl sein, dass das Gottheit-Absolute etwas mit ihrem Ursprung zu tun gehabt hat und an ihrem Schicksal beteiligt ist, aber diese einzigartigen Wesen werden jetzt nicht durch das Gottheit-Absolute beherrscht. Sie unterstehen dem Ultimen Gott, und ihr gegenwärtiger Paradies-Aufenthalt wird in jeder Beziehung durch die Trinität überwacht und gelenkt.
31:8.4 (351.1) Obwohl alle Sterblichen, die das Paradies erreichen, oft mit den Transzendentalen genauso wie mit den Paradies-Bürgern brüderlich verkehren, ist es doch so, dass der erste ernsthafte Kontakt eines Menschen mit einem Transzendentalen bei jener denkwürdigen Gelegenheit stattfindet, wenn der sterbliche Aufsteiger als Mitglied einer neuen Finalistengruppe im Empfangsrund für Finalisten steht, wo der Ewigkeitsschwur vor der Trinität vom Oberhaupt der Transzendentalen, dem leitenden Vorsteher der Architekten des Alluniversums, abgenommen wird.
31:9.1 (351.2) Die Architekten des Alluniversums sind das leitende Korps der Transzendentalen des Paradieses. Dieses regierende Korps zählt 28 011 Persönlichkeiten, die einen allbeherrschenden Verstand, wundervollen Geist und himmlische absonite Fähigkeiten besitzen. Der präsidierende Würdenträger dieser prachtvollen Gruppe, der Senior-Hauptarchitekt, ist das koordinierende Oberhaupt aller Paradies-Intelligenzen unterhalb der Gottheitsebene.
31:9.2 (351.3) Die sechzehnte Bestimmung des Erlasses, der die vorliegenden Berichte autorisiert, lautet: „Wenn es als weise erscheint, kann die Existenz der Architekten des Alluniversums und ihrer Mitarbeiter enthüllt werden, hingegen dürfen ihr Ursprung, ihre Natur und Bestimmung nicht ganz offen gelegt werden.“ Wir dürfen euch indessen mitteilen, dass die Hauptarchitekten auf sieben Ebenen des Absoniten existieren. Diese sieben Gruppen sind wie folgt eingeteilt:
31:9.3 (351.4) 1. Die Paradies-Ebene. Nur der älteste oder zuerst eventuierte Architekt wirkt auf dieser höchsten Ebene des Absoniten. Diese ultime Persönlichkeit — weder Schöpfer noch Geschöpf — eventuierte in der Morgendämmerung der Ewigkeit und wirkt jetzt als feinster Koordinator des Paradieses und der einundzwanzig Welten assoziierter Aktivitäten.
31:9.4 (351.5) 2. Die Havona-Ebene. Die zweite Eventuierung von Architekten brachte drei Hauptplaner und absonite Verwalter hervor, die sich immer der Koordinierung der Milliarde vollkommener Sphären des Zentraluniversums angenommen haben. Eine Überlieferung des Paradieses versichert, dass diese drei Architekten, beraten durch den vor ihnen eventuierten Senior-Architekten, zur Planung Havonas beitrugen, aber wir wissen es wirklich nicht.
31:9.5 (351.6) 3. Die Superuniversums-Ebene. Die dritte absonite Ebene umfasst die sieben Hauptarchitekten der sieben Superuniversen, die jetzt als Gruppe ungefähr gleichviel Zeit mit den Sieben Hauptgeisten im Paradies wie mit den Sieben Supremen Vollziehern auf den sieben besonderen Welten des Unendlichen Geistes zubringen. Sie sind die allerobersten Koordinatoren des Großen Universums.
31:9.6 (351.7) 4. Die primäre Raumebene. Diese Gruppe zählt siebzig Architekten, und wir vermuten, dass diese sich mit den ultimen Plänen für das erste Universum des Äusseren Raumes befassen, das jetzt jenseits der Grenzen der gegenwärtigen sieben Superuniversen in Mobilisierung begriffen ist.
31:9.7 (351.8) 5. Die sekundäre Raumebene. Dieses fünfte Architektenkorps hat 490 Mitglieder, und wiederum mutmaßen wir, dass sie sich wohl mit dem zweiten Universum des äußeren Raumes beschäftigen, wo unsere Physiker bereits eindeutige Energiemobilisierungen festgestellt haben.
31:9.8 (352.1) 6. Die tertiäre Raumebene. Die sechste Gruppe von Hauptarchitekten zählt 3 430 Mitglieder, und wiederum ziehen wir den Schluss, dass sie sich mit den gigantischen Plänen für das dritte Universum des äußeren Raumes befassen.
31:9.9 (352.2) 7. Die quartäre Raumebene. Dieses letzte und größte Korps besteht aus 24 010 Hauptarchitekten, und wenn unsere früheren Vermutungen stimmen, muss es zum vierten und letzten der immer größer werdenden Universen des äußeren Raums in Beziehung stehen.
31:9.10 (352.3) Diese sieben Gruppen von Hauptarchitekten zählen insgesamt 28 011 Universumsplaner. Im Paradies gibt es eine Überlieferung, wonach weit zurück in der Ewigkeit der Versuch unternommen wurde, einen 28 012. Hauptarchitekten zu eventuieren, dass aber die Absonitisierung dieses Wesens misslang, weil seine Persönlichkeit vom Universalen Absoluten ergriffen wurde. Es ist möglich, dass die aufsteigende Serie der Hauptarchitekten mit dem 28 011. Architekten die Grenze der Absonität erreicht hat und man beim 28 012. Versuch auf die mathematische Ebene der Gegenwart des Absoluten gestoßen ist. Mit anderen Worten kam die Qualität der Absonität auf der 28 012. Eventuierungsebene der Ebene des Universalen gleich und erreichte den Wert des Absoluten.
31:9.11 (352.4) Was ihre funktionelle Organisation anbelangt, handeln die drei Havona überwachenden Architekten als Mitarbeiter und Helfer des alleinigen Paradies-Architekten. Die sieben Architekten der Superuniversen handeln als Beigeordnete der drei Überwacher Havonas. Die siebzig Planer der Universen der primären äußeren Raumebene dienen gegenwärtig den sieben Architekten der sieben Superuniversen als helfende Mitarbeiter.
31:9.12 (352.5) Den Architekten des Alluniversums stehen zahlreiche Gruppen von Assistenten und Gehilfen zur Verfügung einschließlich der gewaltigen Ordnungen der Kraftorganisatoren — der primären eventuierten und der assoziierten transzendenten. Diese Haupt-Kraftorganisatoren sind nicht zu verwechseln mit den Machtlenkern, die dem Großen Universum angehören.
31:9.13 (352.6) Alle Wesen, die aus der Verbindung von Kindern der Zeit mit Kindern der Ewigkeit hervorgehen, wie die trinitisierten Sprosse von Finalisten und Paradies-Bürgern, werden zu Mündeln der Hauptarchitekten. Aber von allen anderen Geschöpfen oder Wesenheiten, deren Wirken in den gegenwärtig organisierten Universen wir offenbart haben, unterhalten nur die Einsamen Botschafter und die Inspirierten Geiste der Trinität organische Beziehungen zu den Transzendentalen und den Architekten des Alluniversums.
31:9.14 (352.7) Die Hauptarchitekten liefern eine technische Genehmigung, wenn es zur Zuweisung von Raumanteilen an die Schöpfersöhne im Hinblick auf die Organisation ihrer Lokaluniversen geht. Es besteht eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen den Hauptarchitekten und den Paradies-Schöpfersöhnen, und obwohl diese Beziehung nicht offen gelegt wird, seid ihr über das Zusammenwirken der Architekten mit den Supremen Schöpfern in der Beziehung der ersten erfahrungsmäßigen Trinität unterrichtet worden. Zusammen mit dem sich entwickelnden und erfahrungsmäßigen Supremen Wesen bilden diese zwei Gruppen die Ultime Trinität transzendenter Werte und alluniverseller Bedeutungen.
31:10.1 (352.8) Der älteste Hauptarchitekt führt die Oberaufsicht über die sieben Korps der Finalität, und diese sind:
31:10.2 (352.9) 1. Das Korps der Sterblichen Finalisten.
31:10.3 (352.10) 2. Das Korps der Paradies-Finalisten.
31:10.4 (352.11) 3. Das Korps der Trinitisierten Finalisten.
31:10.5 (353.1) 4. Das Korps der Vereinigten Trinitisierten Finalisten.
31:10.6 (353.2) 5. Das Korps der Finalisten Havonas.
31:10.7 (353.3) 6. Das Korps der Transzendenten Finalisten.
31:10.8 (353.4) 7. Das Korps der Nicht Offenbarten Söhne der Bestimmung.
31:10.9 (353.5) Jedes dieser Korps der Bestimmung hat ein leitendes Oberhaupt, und alle sieben bilden zusammen den Supremen Rat der Bestimmung im Paradies; und während des gegenwärtigen Universumszeitalters ist Großfanda der Vorsteher dieser höchsten Körperschaft für die Vergabe von Universumsaufträgen an die Kinder ultimer Bestimmung.
31:10.10 (353.6) Die allmähliche Besammlung dieser sieben Finalistenkorps bedeutet die effektive Mobilisierung von Potentialen, Persönlichkeiten, Intellekten, Geisten, absoniten und erfahrungsmäßigen Wirklichkeiten, die wahrscheinlich sogar über die zukünftigen Alluniversumsfunktionen des Supremen Wesens hinausgehen. Diese sieben Finalistenkorps bedeuten wahrscheinlich die gegenwärtige Aktivität der Ultimen Trinität, welche die Kräfte des Endlichen und des Absoniten im Hinblick auf unvorstellbare Entwicklungen in den Universen des äußeren Raumes vorbereitet. Nichts mit dieser Mobilisierung Vergleichbares hat sich seit den schier ewigen Zeiten ereignet, als die Paradies-Trinität die damals existierenden Persönlichkeiten des Paradieses und Havonas in derselben Weise aufbot und sie mit der Verwaltung und Regierung der projektierten sieben Superuniversen von Zeit und Raum betraute. Die sieben Finalistenkorps sind die göttliche Antwort des Großen Universums auf die dereinstigen Bedürfnisse der unentwickelten Potentiale ewig-zukünftiger Aktivitäten in den äußeren Universen.
31:10.11 (353.7) Wir wagen es, künftige und größere äußere Universen bewohnter Welten vorauszusagen, neue Sphären, die von neuen Ordnungen auserlesener und einzigartiger Wesen bevölkert sein werden, ein in seiner Ultimität sublimes materielles Universum, dem nur eine wichtige Einzelheit fehlen wird — die Anwesenheit der tatsächlichen endlichen Erfahrung im universellen Leben aufsteigender Existenz. Die Entstehung eines derartigen Universums wird mit einer ungeheuren erfahrungsmäßigen Benachteiligung behaftet sein: Es wird sich nicht an der Entwicklung des Allmächtigen Supremen beteiligen können. Die äußeren Universen werden sich alle der unvergleichlichen Zuwendung und himmlischen höchsten Überwachung des Supremen Wesens erfreuen, aber gerade diese Tatsache seiner aktiven Gegenwart schließt ihre Beteiligung am Werden der Supremen Gottheit aus.
31:10.12 (353.8) Während des jetzigen Universumsalters leiden die sich entwickelnden Persönlichkeiten unter vielen Schwierigkeiten, die der unvollständigen Verwirklichung der Souveränität des Supremen Gottes zuzuschreiben sind, aber wir teilen alle die einzigartige Erfahrung seiner Evolution. Wir entwickeln uns in ihm, und er entwickelt sich in uns. Irgendwann in der ewigen Zukunft wird die Evolution der Supremen Gottheit eine abgeschlossene Tatsache der Universumsgeschichte sein, und die Möglichkeit, an dieser wundervollen Erfahrung teilzuhaben, wird vom Schauplatz kosmischer Aktion verschwunden sein.
31:10.13 (353.9) Aber diejenigen von uns, die diese einmalige Erfahrung in der Jugendzeit des Universums gemacht haben, werden sie in der ganzen künftigen Ewigkeit als kostbares Gut bewahren. Und viele von uns mutmaßen, dass es sehr wohl die Sendung der sich kontinuierlich anhäufenden Reserven der aufsteigenden und vervollkommneten Sterblichen des Finalitätskorps sein könnte, im Zusammengehen mit den sechs anderen sich gleicherweise aufbauenden Korps diese äußeren Universen in dem Bemühen zu verwalten, für ihre erfahrungsmäßigen Mängel aufzukommen, die davon herrühren, dass sie nicht an der Zeit-Raum-Evolution des Supremen Wesens teilgenommen haben.
31:10.14 (353.10) Derartige Mängel sind auf allen Ebenen universeller Existenz unvermeidlich. Während des gegenwärtigen Universumszeitalters kommen wir, die wir den höheren Ebenen geistiger Existenzen angehören, herab, um die evolutionären Universen zu verwalten und den aufsteigenden Sterblichen beizustehen und uns so zu bemühen, ihre Unzulänglichkeiten in den Realitäten höherer geistiger Erfahrung wettzumachen.
31:10.15 (354.1) Obwohl wir über die Pläne der Architekten des Alluniversums bezüglich dieser äußeren Schöpfungen wirklich nichts wissen, haben wir doch in drei Punkten Gewissheit:
31:10.16 (354.2) 1. Ein gewaltiges, neues System von Universen organisiert sich gegenwärtig allmählich in den Weiten des äußeren Raumes. Neue Ordnungen physischer Schöpfungen, enorme, gigantische Kreise, in denen es von Universen nur so wimmelt, weit draußen jenseits der jetzigen Grenzen der bevölkerten und organisierten Schöppfungen, sind tatsächlich durch eure Teleskope sichtbar. Diese äußeren Schöpfungen sind im Augenblick gänzlich materiell; sie sind offensichtlich unbewohnt und scheinen der Verwaltung durch Geschöpfe zu entbehren.
31:10.17 (354.3) 2. Zeitalter um Zeitalter setzt sich im Paradies die unerklärte und völlig mysteriöse Mobilisierung der vervollkommneten und aufsteigenden Wesen von Zeit und Raum im Zusammenwirken mit den sechs anderen Finalistenkorps fort.
31:10.18 (354.4) 3. Hand in Hand mit diesen Vorgängen wächst die Macht der Supremen Person der Gottheit als eines allgewaltigen Herrschers der Superschöpfungen.
31:10.19 (354.5) Kann man uns einen Vorwurf daraus machen, wenn wir uns angesichts dieser dreifachen Entwicklung, die Geschöpfe, Universen und Gottheit umfasst, vorwegnehmen, dass im Alluniversum etwas Neues und Nichtoffenbartes seinem Höhepunkt zustrebt? Ist es nicht nur natürlich, dass wir diese ganze Zeitalter währende Mobilisierung und Organisierung der physischen Universen in einem bis anhin unbekannten Maßstab und das Erwachen der Persönlichkeit des Supremen Wesens mit dem unerhörten Plan in Verbindung bringen, der die Sterblichen der Zeit zu göttlicher Vollkommenheit hinaufführt und sie danach im Paradies im Korps der Finalität mobilisiert — dessen Bestimmung und Zukunft in universelles Geheimnis gehüllt sind? Immer mehr herrscht auf ganz Uversa der Glaube vor, dass das sich versammelnde Korps der Finalität zu irgendeinem zukünftigen Dienst in den Universen des äußeren Raums bestimmt ist, wo wir bereits imstande sind, mindestens siebzigtausend geballte Materieansammlungen zu identifizieren, deren jede größer ist als jedes der gegenwärtigen Superuniversen.
31:10.20 (354.6) Die evolutionären Sterblichen werden auf den Planeten des Raums geboren, durchlaufen die morontiellen Welten, steigen zu den geistigen Universen auf, gehen durch die Sphären Havonas, finden Gott, erreichen das Paradies, werden in das primäre Korps der Finalität aufgenommen und warten darin auf die nächste Zuweisung universellen Dienstes. Daneben versammeln sich noch sechs weitere Finalitätskorps, aber Großfanda, der erste sterbliche Aufsteiger, steht als paradiesisches Oberhaupt allen Finalistenordnungen vor. Wenn wir dieses sublime Schauspiel betrachten, rufen wir alle aus: Welch eine glorreiche Bestimmung für die von den Tieren abstammenden Kinder der Zeit, die materiellen Söhne des Raums!
31:10.21 (354.7) [Gemeinsam dargeboten von einem Göttlichen Ratgeber und einem Namen- und Nummernlosen, die durch die Ältesten der Tage von Uversa autorisiert wurden, in dieser Eigenschaft zu wirken.]
* * * * *
31:10.22 (354.8) Formulierung und Übertragung ins Englische dieser einunddreißig Schriften, die die Natur der Gottheit, die Realität des Paradieses, die Organisation und Funktionsweise des Zentraluniversums und der Superuniversen, die Persönlichkeiten des Großen Universums und die hohe Bestimmung der evolutionären Sterblichen beschreiben, erfolgte unter der Schirmherrschaft einer aus vierundzwanzig Verwaltern zusammengesetzten hohen Kommission aus Orvonton; wir handeln in Erfüllung eines Erlasses der Ältesten der Tage von Uversa, der bestimmt, dass wir dies auf Urantia, der Nummer 606 Satanias in Norlatiadek von Nebadon, im Jahre 1934 tun sollen.